Lost Child von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 10: Geburtstag ---------------------- Langsam aber sicher wurde es lächerlich! Wütend zerknitterte Albus das vor ihm liegende Flugblatt. Zwar hatte er die Zeitung stilllegen können, per Ministeriumsbeschluss, doch nicht ein Mitarbeiter war auffindbar gewesen und nun druckten diese Verräter an der guten Sache neue Geschichten, die ungesund nah an der Wahrheit waren! Bewiesen echte Unterlagen des Wizgamont, in denen er Black den Prozess verweigert hatte, waren Wort für Wort abgedruckt, aber nur Jemand, der hoch in den Rängen war, konnte auch nur davon wissen! Wer also war die schwache Stelle, die ihm all diesen Verdruss brachte? Nie waren die Artikel unterzeichnet! Er starrte auf das bewegte Foto, eine alte Aufnahme von ihm selbst aus dem Krieg mit Grindelwald, dass er eigentlich damals verboten hatte, zu veröffentlichen. Es zeigte ihn, wie er die Schlüssel zu den Kammern des Anderen übergeben bekam. Darunter die berechtigte Frage, ob er sich noch an anderen Kammern bedienen würde. Es war schrecklich! Ein Desaster! Das konnte nicht gut sein! Wie konnte man es nur wagen, ihn so vorzuführen? Wer wagte es, sein sauber aufgebautes Bild ins Wanken zu bringen?! Dazu kam, dass der Widerstand gegen ihn im Ministerium immer größer wurde. Leute wagten es, seine Aussagen anzuzweifeln, sie stellten seine Methoden in Frage und sie behaupteten, dass der Orden des Phönix eine illegale Gemeinschaft sei! Verdammt! Es würde auch sicher nicht mehr lange dauern, bis man das ehemalige Haus der Dursleys untersuchen würde, um Spuren zu suchen und verdammt, man würde sie finden! Das wusste er nur zu gut! Er selbst hatte ihnen schließlich die Erlaubnis erteilt, mit dem Bastard zu verfahren, wie sie wollten, so lange sie ihn am Laben ließen! Und die Möbel, ein Haus, selbst auf die Grundmauern abgebrannt, hatte ein eigenes Gedächtnis. Die Wahrheit würde ans Licht kommen, wenn er nicht wieder die Oberhand gewann! Und dazu gehörte, dass das Sägen an seinem Direktorenstuhl aufzuhören hatte! Noch hatte er Fudge hinter sich, dessen gesamte Kampagnen er bezahlt hatte, aber wie lange noch, bis dieser wankelmütige Torfkopf nachgeben und sich auf die Seite der Öffentlichkeit stellen würde?! Mehrere Eltern, deren Kinder eine Einladung nach Hogwarts bekommen hatten, hatten es vorgezogen, ihre Kinder in andere Schulen zu schicken. In Institute mit Direktoren ohne zweifelhaften Ruf! Zu allem Überfluss hatten alle im Wizgamont einstimmig über seinen Kopf hinweg entschieden, Black endlich eine korrekte Verhandlung zukommen zu lassen, was ihm nur noch eine Möglichkeit ließ – er musste Black umbringen, auch, wenn dessen gesamter Besitz dann wohl an die Malfoys fallen würde, da Regulus Black schon lange tot war und keine weiteren nahen Verwandten existierten. All seine schönen Pläne drohten zu scheitern, denn sollte Black frei kommen, würde er Allen erzählen, was die Dursleys für Menschen waren und dass er das von Anfang an gewusst habe. Er würde auf die Untersuchung des Hauses bestehen und Alle würden erfahren, was der kleine Bankert ach so Schreckliches durchgemacht hatte, bevor er entführt worden war. Und das würde ihn Alles kosten. Seinen Ruf, seinen ohnehin für seine Fähigkeiten lächerlichen Job und sein gesamtes Vermögen, man würde ihm die Grindelwald-Kammern aberkennen und sein eigenes Vermögen pfänden. Wenn er Pech hatte, würde man dann ihn unter Veritas befragen und seinen Zauberstab untersuchen und er wusste, das wäre absolut ungesund. Nur zu oft hatte er sich alter, lange verbotener Magie bedient und viele Gedankenzauber gesprochen, gegen Menschen, die sich dann entweder mysteriöserweise umgebracht oder ihn zu ihrem Erben bestimmt hatten. Oder die dann auf ein mal Morde begangen hatten. Morde an Menschen, die sie gar nicht kannten und die einzig und allein ihm im Weg gewesen waren. Oder es würde herauskommen, dass viele angebliche Todesserattacken auf sein Konto gingen, auch die gegen die Longbottoms, die seither irre waren und in St. Mungos vor sich hin vegetierten. Er wäre vollkommen verratzt und all die Dinge, die er erreicht hatte, würden sinnlos werden! Magische Kreaturen, von denen es ohnehin zu viel gab, würden die Gesellschaft vollends überfluten und Alles zerstören. Statt die Werwolfplage auszurotten, würde sie noch größer werden! Diese... Dinger waren nur als Trankzutaten zu gebrauchen und dafür reichten wenige Individuen! Er hatte so lange gearbeitet und es endlich geschafft, die Aufmerksamkeit auf die Vampire und Dämonen zu lenken, die allesamt Unkraut und Parasiten waren und was geschah!? Niemand kümmerte sich darum! Zu sehr zerriss man sich das Maul um einen dummen, sinnlosen Prozess für einen Mann ohne Einfluss oder Verstand! Dazu kam, dass man ihm seine Waffe genommen hatte! Den Bengel, den er zu seinem Bauern hatte erziehen wollen! Der, der ihm für einige Jahre hätte die Schmutzarbeit abnehmen können! So hatte er demnächst verschleiern wollen, dass er es war, der den Stein der Weisen nutzte, um so sein Leben zu verlängern. Dann hätte er es einem von Voldemorts Anhängern in die Schuhe geschoben! Aber nein, Alles lief gerade den Bach runter und selbst die Lehrer verließen die Schule wie Ratten das sinkende Schiff! Er musste etwas tun! Er musste seinen Job festigen, Black vor einem Prozess ermorden, eine neue Waffe formen, die mehr konnte, als der beschränkte und absolut ungeeignete Halbsquibb Longbottom und er musste wieder Todesserattacken einleiten, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf etwas Anderes zu lenken... Als Caen aufwachte, stellte er fest, dass sein Papa immer noch neben ihm lag. Offensichtlich musste er wohl heute nicht arbeiten, also kuschelte er sich an den Älteren, der seine Arme automatisch fester um ihn zu legen schien. Es war Alles in Ordnung. Die Frau hatte auch Daddy nichts getan und Papa hatte ihm geholfen. Salazar hatte sich den Luxus geleistet, einfach mal liegen zu bleiben, nachdem er an diesem Tag keine Sitzung hatte. Ric war irgendwann aufgestanden, um seinem Vater von dem wiederauftauchen des Enkels zuschreiben und ihn um einige extra Wachen für den Besitz zu bitten. Sicher war sicher, gerade, wenn auf einmal Suppenhühner hier durch die Gegend streiften. Dieses Mal wollten sie vorsichtig sein, sie hatten sich ein Mal auf den Schutz einer steinernern Mauer verlassen, es hatte sie fast ihr Leben und das ihres jüngsten Kindes gekostet und ihm großes Leid gebracht. Also hatte er sich angezogen und es sich dann wieder im Bett bequem gemacht, während Caen geschlafen hatte. Langsam merkte man auch die Veränderungen, seine Ohren wurden etwas spitzer, nicht auffällig, aber etwas. Das würde sich später vielleicht noch mehr ausprägen, wenn er auch in das dämonische Erbe kam. Die Züge des Jungen waren noch feiner geworden und Alle wussten, was das bedeutete. Caen würde in keinem Fall ein dominantes Wesen werden, aber damit hatten sie gerechnet. Auch würde er immer etwas kleiner bleiben, als es seiner Art entsprach. Aber wenigstens machte er andere Fortschritte. Seine Augen waren wesentlich besser, als zu Beginn, sie konnten Andere endlich eindeutig fixieren und er griff auch nicht mehr ständig bei Irgendwas daneben. Caens Gehör wurde auch immer ausgeprägter, so, wie seine empfindliche Nase. Er begann, immer mehr zu einem Vampir zu werden. Vielleicht noch zwei Wochen, dann würde die Umwandlung beendet sein und die Lehrzeit musste beginnen. Er strich dem Kleinen etwas durch die Haare und lächelte, als er blinzelte. Schnell schickte er seinen Patronus zu Ric, um ihm bescheid zu geben. „Guten Morgen.“ Caen lächelte etwas und kuschelte sich weiter an seinen Papa. „Mh~mh,“ stimmte er nur zu. „Wo ist Daddy?“, fragte er nach einer Weile. „Der kommt bald wieder,“ erklärte er. „Er schickt gerade einen Brief weg, dann kommt er und dann gibt es eine kleine Überraschung,“ versprach er, während er aufstand und Caen mit hochhob. Dann gab er dem Kleinen einige Anziehsachen, die der Schneider angefertigt hatte, für den Godric seinen Sohn am gestrigen Vormittag abgemessen hatte: „Los, ab ins Bad mit dir und mach dich fertig!“ Caen nickte brav und verschwand. Schnell wusch er sich und zog die neuen Sachen an. Die hatte er noch nie gesehen, aber sie waren wirklich toll! Ganz weich und warm! Danach lief er zurück und ins Wohnzimmer, wo Papa saß und kletterte nach kurzem Zögern auf dessen Schoß, wo er begann, an seinem Hals zu schnüffeln und dann hinein zu beißen. So fand Godric die Beiden letztendlich auch vor, als er zurück in die Wohnung kam. Rasch legte er den Umhang ab, so, wie Tom, Sirius und Remus auch. Alle Drei waren mitgekommen, sie hatten ihre kleinen Geschenke bereits einem Hauself gegeben, der sie in Caens Zimmer arrangierte. Auch der Tisch war gedeckt, aber der Kleine schien ihn noch nicht wahr genommen zu haben, sonst wäre ihm die Torte mit den brennenden Kerzen wohl aufgefallen. Nach einer Weile ließ Caen von dem Hals des Anderen ab und sah sich um. Er lächelte, als er Godric sah und folgte dessen Blick auf den Tisch, dann runzelte er die Stirn und sah die Anderen an, die er kannte, auch, wenn er Remus gegenüber immer noch etwas zurückhaltend war. „Wer hat ’eburstag?“, fragte er verwirrt. Solche Torten kannte er nur von Dudley, Onkel Vernon holte sie immer von dem Bäcker, wenn sein Cousin feierte. „Du,“ gab Salazar ganz ruhig zurück. „I...Ich?“ Godric lachte leise. „Ja, du hattest schon vor einer Weile Geburtstag, da warst du zu krank zum Feiern, aber ich denke, das können wir jetzt nachholen, nicht wahr?“ „I...ich... feiern?!“, fragte Caen ungläubig, blickte wieder auf die brennenden Kerzen, dann von Salazar zu Godric und zu seinem grinsenden Bruder. „Natürlich!“, trompetete Sirius da schon. „Jeder kleine Junge muss doch Geburtstag feiern! Los! Blas die Kerzen aus und wünsch dir was!“ Caen blickte erneut unsicher zu Salazar, der aber ebenfalls ermutigend nickte, also kletterte er von dem Schoß des Anderen und betrachtete fasziniert die Torte, die die Form einer Schlange hatte und mit grünen Zuckerschuppen besetzt war. Um sie herum lagen Blumen aus Schokoladen und Alles lag auf einem Nest aus Zuckerwatte. Und das alles sollte nur für ihn sein? Caen merkte gar nicht, wie seine Augen zu leuchten begannen, dann schloss er die Augen und pustete ganz fest, bis alle sieben Kerzen nacheinander aus gingen. Godric lächelte und zog seinen Sohn in die Arme. „Und? Was hast du dir gewünscht?“, fragte er sanft. Caen sah etwas betreten zu Boden, dann zu seinen Eltern. „Dass... dass... ich immer... hier bleiben kann,“ gab er leise zurück. Der Blonde lachte leise und nickte. „ich denke, das lässt sich einrichten!“, versprach er, dann nickte er Salazar zu, der begann, die Schlange in Scheiben zu schneiden, während Tom Kaffee ausschenke, nun ja, Tee für Caen. „Und jetzt esst.“ Caen sah auf seinen Teller, da lag ein Stück von dem Kuchen und die Zuckerwatte, die er nur von Erzählungen kannte, sogar eine Schokoblume lag da. Begeistert begann er, zu essen, aber schon bei der Hälfte musste er aufgeben. Das war sicher der tollste Tag seines Lebens! Salazar beobachtete den Kleinen, der nicht wirklich viel geschafft hatte. Kaum die Hälfte des kleinen, dünnen Stücks, aber damit hatten sie wohl Alle gerechnet. Dafür strahlte der Kleine und dabei hatte der Tag kaum angefangen. Nach und Nach wurden Alle fertig, wobei Tom und Remus noch ein Stück Kuchen nachnahmen. Erst dann stand Godric auf und hielt Caen die Hand hin, die der vertrauensselig ergriff, um sich in sein Zimmer führen zu lassen, die Anderen erhoben sich ebenfalls und folgten, schon ehrlich gespannt auf das, was nun kommen würde. Godric trat in das Kinderzimmer, dass er in den letzten Tagen endlich umgeräumt hatte, da Caen ohnehin nur selten hier gewesen war. Alle Babysachen waren verschwunden, stattdessen war da jetzt ein Schreibtisch für Hausaufgaben, auf dem ein Tintenfass stand und in speziellen Haltern steckten bunte Federn. Das Regal hatte sich mit Kinderbüchern gefüllt, wobei auf dem untersten Regal auch Schulbücher standen. ‚Mein erstes Tränkebuch’, ‚Die magische Geschichte’, ‚Zauberstreiche für alle Gelegenheiten’ und einige Bücher um Rechnen und Schreiben zu lernen. Das Alles kam in nächster Zeit auf den Kleinen zu, aber Caen schien intelligent, es würde ihm Spaß machen, zu lernen. Mal sehen, ob er auch so ein Tränkegenie sein würde, wie sein Vater Salazar oder sein großer Bruder. Dann war da ein kleiner Schrank, in dem sich Spiele befanden, einige konnte man allein spielen, Andere waren für Mehrere. An dem Bücherregal lehnte ein Kinderbesen, der nicht höher steigen würde, als eineinhalb Meter und den man auch gut einholen können würde, wenn man rannte – nun, so lang man Vampir, Dämon, Werwolf oder Elf war und erhöhte Reflexe hatte, zumindest. Dazu gehörte eine Kiste mit Kinderquiddichzubehör, was Tom nie begeistert genutzt hatte. Er fand das Spiel zum selbst spielen entschieden zu brutal. Ja, und dann war da die Kuschelecke, die dominiert wurde von einem Teddy, der Caen noch ein gutes Stück überragte und, wenn er aufrecht stand, so groß war, wie Salazar selbst und gut vier Mal so breit, kuschelig und in einem schönen Schokoladenbraun. Der Bär saß, so, dass man es sich durchaus auf ihm bequem machen konnte. Neben ihm waren weitere Geschenke aufgebaut, es waren nur vier Stück, aber das war vollkommen ausreichend, mit mehr wäre Caen sicher restlos überfordert. Ungläubig sah Caen auf den Teddy, so was mochte Dudley nicht, er hatte seine Sachen weggeworfen, er wäre schließlich ein Junge und das Letzte, was er bräuchte, wären solche komischen Dinger. Doch er liebte das große Tier vom ersten Moment an. „Was....?“ „Deine Geburtstagsgeschenke,“ erklärte Godric sanft und führte den Kleinen zu dem Teddy, setzte ihn auf eines der Beine und lächelte, als er sah, die sein Sohn sich sofort an den Plüschleib kuschelte. Rasch zückte er eine magische Kamera und fotografierte den Jungen, der ihn überrascht ansah. „Und jetzt pack den Rest aus!“, bestand Tom und deutete auf die verpackten Gegenstände. „Na los, Kleiner!“ „Noch ein Mal sah Caen fragend zu seinen Eltern, aber die nickten ermutigend und machen eine einladende Geste. Das war Alles, was es brauchte – schon war der Junge dabei, ganz vorsichtig die Papierbahnen aufzufriemeln und Schleifen zu lösen. Dann hatte er das erste Geschenk offen. Auf dem bunten Karton war ein Kessel abgebildet und um den Kessel herum lagen verschiedene Sachen. ‚Mein erstes Tränkest’, stand darauf. „Oh... was.. macht man damit?“, fragte Caen vorsichtig und öffnete den Karton. Er wollte nichts Falsch oder das Spielzeug kaputt machen. Salazar setzte sich zu dem Jungen. „Damit kann man Tränke herstellen,“ erklärte er geduldig. „Ich zeige dir, wie man das macht. Du musst mir nur versprechen, es erst mal nicht allein zu probieren, nicht, dass du dir weh tust.“ Caen lächelte: „Ich erspreche es,“ gab er zurück und kuschelte sich an den Älteren. Dann aber wurde der Karton bestimmt zur Seite geschoben und Sirius hielt ihm aufgeregt noch so ein Päckchen entgegen. Er nuschelte ein leises Danke und öffnete auch das. In dem Karton lagen lauter kleine Schachteln und Tüten, die Godric zum Stöhnen brachten Oh, wie toll! Süßigkeiten! Ungesünder ging es kaum! Erst wurde Tom zuckersüchtig und jetzt machte dessen Gefährte den Jüngeren auch ... na ja, es war dem Kleinen gegönnt. Caen sah sich die Sachen genau an. „Sind das... Süße Sachen?“, fragte er, überrascht über ihr Aussehen. „Ja, Kiddo,“ grinste Sirius. „Das sind magische Süßigkeiten. Einige musst du, wenn du sie aufmachst, schnell essen, sonst sind sie weg, so, wie die hier. Da drin sind Frösche aus Schokolade. Und das hier sind Zuckerbohnen, die nach allen möglichen Sachen schmecken!“ Tom lachte leise über das Geschenk. Ein normales Kind hätte den Karton sicher wenig begeistert von sich gestellt, doch nicht so der Kleine, er umarmte seinen Patenonkel und sah wirklich glücklich aus. „Danke.“ „Immer wieder, Kleiner!“, dann schob er sein Geschenk aus dem Weg und gab dem Kleinen das Nächste, dass er so vorsichtig öffnete, wie die Vorhergegangenen. Es war recht groß. Tom beugte sich gespannt vor und ignorierte den fragenden Blick seines Vaters gekonnt. Er war gespannt, was Caen dazu sagen würde. Dann, endlich fiel das Papier. „Eine... eine Eisenbahn! Mit vielen Schienen!“ Begeistert strich Caen über die Zeichnung auf dem Karton, die sich bewegte. „Nicht irgendeine,“ gab Tom belustigt zurück. „Das ist der Hogwartsexpress. „Der bringt einen zu einer Schule, die Dad und Vater gegründet haben,“ fügte er an. „und der Zug kann was Tolles – er stößt echten Dampf aus, aber wenn Dad es dir erlaubt und du etwas Zucker in den letzten Wagen füllst, macht er sogar Zuckerwatte in jeder Farbe, die du magst.“ „Ohhhh!“ „und jetzt das Letzte!“, lächelte Remus und schob dem Kleinen sein Geschenk zu es hatte keine Kastenform. Vorsichtig machte Caen es auf und lachte leise, als er dein Stoffwolf sah, der ihm da entgegen blickte. Er knuddelte den Kleinen sofort. „Das... sind so tolle Sachen!“, freute er sich. Godric lächelte. „Es freut mich, dass sie dir gefallen,“ gab er leise zurück. „Und ab morgen werden wir dir Sachen beibringen, richtig schreiben, besser lesen, Tränke brauen, zaubern und Alles, was du als Vampir wissen musst.“ Caen nickte begeistert Er hatte die Schule schon immer gemocht und gelernt, wann immer was immer er konnte. Wenn er denn gedurft hatte. Und Tränke hörten sich ganz toll an! Spannend und wichtig. Es vergingen etwa sechs Wochen relativ ruhig, Caen überstand die Umwandlung so weit erstaunlich gut, doch die Anhänglichkeit war immer noch sehr ausgeprägt. Zwar schlief er schnell wieder in seinem eigenen Bett, doch oft kam er mitten in der Nacht oder am frühen Morgen zu seinen Eltern geschlichen, nachdem Salazar ihn zwei Mal rüber getragen hatte, da er ihn weinend gefunden hatte, weil er einen Alptraum gehabt hatte. Auch sonst hatte der Kleine sehr ausgeprägte Verlustängste, die wohl auch nur sehr langsam verschwinden würden. Bei jedem kleinen Fehler zuckte er automatisch zusammen und erwartete Ärger und es würde wohl auch noch eine Weile dauern, das zu ändern. Aber sie hatten Zeit und Geduld. Die erwachsenen Dursleys waren inzwischen tot und ihre Überreste moderten in einer Jauchegrube vor sich hin. Tom hatte es irgendwann übertrieben und aus Versehen die Frau getötet, während Vernon trotz seiner Schmerzen weiter geschrieen hatte, was Caen für ein bösartiger Bastard wäre, dass Godric ihn flambiert hatte. Schon dumm, wenn man nicht wusste, wann man besser schwieg. Vor einigen Tagen hatten sie dann das Gedächtnis von dem Jungen geändert und ihn in ein Militärwaisenhaus gebracht. Entweder er bekam da sein Leben in den Griff oder eben nicht, das interessierte weder Salazar noch seinen Gefährten. Zwischen ihm und Godric hatte sich die Lage merklich entspannt, seit Godric sich nicht mehr die Schuld für den angeblichen Tod seines Kindes gab. Es tat ihm erstaunlich gut, mit Caen zu lernen, der gerade seinen Zauberstab bekommen hatte, wie Tom schon, mit einem ungewohnten Kern. Eine Phönixfeder, nur, im Gegensatz zu Toms, die von einem Eisphönix, dazu Einhorntränen und das Blatt einer Mondblume, die nur alle tausend Jahre ein Mal erblühte. Allerdings hatte sich schnell gezeigt, dass Caen von dem Tränketalent irgendwie übergangen worden war. Der Kleine versuchte sein Bestes, aber er tat sich sehr schwer und perfekt wurden die Tränke nie, immer zu blass oder anderweitig nicht ganz korrekt, weil sie falsch rochen oder Schaumkronen bildeten, wo keine sein sollten. Aber das war auch nicht weiter tragisch. Godric war noch schlimmer, er konnte den einfachsten Trank vollkommen vergeigen, so sehr, dass er schon vor Jahrhunderten aufgegeben hatte, zu brauen. So schlimm war es mit Caen nicht, Übung würde ihm helfen, das Nötigste zu begreifen und der Rest war nicht bedeutend. Dafür tat der Junge sich in anderen Dingen hervor. Salazar oder Tom nahmen den Kleinen gern gegen Abend mit in den Garten zum Fliegen. Was ein absolutes Talent des Kleinen war. Er hatte sich auf den Besen gesetzt und war losgedüst. Er würde ein hervorragender Quiddichspieler werden, wenn er wollte. Auch im Zaubern war er ausgesprochen talentiert. Schon jetzt beherrschte er viele einfach Zauber fehlerfrei. Es war auch abzusehen, dass er sie bald ohne Hilfe eines Zauberstabs würde durchführen können, etwas, was von Tom viel Energie erlangte, was für Godric aber normal war, da er seinen Zauberstab auch immer in den unmöglichsten Ecken ablegte und dann nicht wiederfand. Caens besonderes Talent aber galt den magischen Wesen um ihn herum. Godric hielt zwei Drachenpaare, zwei Gryffins eine Herde Einhörner und einige Phönixe auf dem Grundstück, auch, um Salazar mit Trankzutaten aller Art zu versorgen. Wie begeistert war Caen gewesen, als er all die Wesen das erste Mal gesehen hatte! Und es hatte auf Gegenseitigkeit beruht. Selbst die sonst so schüchternen Einhörner, die auf Veränderungen nicht gut reagierten, waren sofort näher gekommen und hatten sich streicheln lassen. Was machte es da schon, wenn der Kleine nicht gut in Tränken war? Dafür konnte er andere Dinge. Auch im Lesen machte er weitere Fortschritte, er tat sich leicht, Dinge zu begreifen, bei denen Andere sich schwer taten. Was ihm aber wieder nicht so lag, waren die Zahlen, die bereiteten ihm Schwierigkeiten, vor Allem die höheren. Aber er war geduldig und versuchte, Alles zu lernen. Oft fand man ihn tagsüber, zusammengerollt bei seinem Riesenteddy, mit einem Buch über neue Zaubersprüche und die Ungefährlichen probierte er nur zu gern auch direkt aus. Nach all den Fortschritten hatten Salazar und Godric beschlossen, dass Caen nun langsam lernen musste, mit Gleichaltrigen umzugehen. Sie hatten Lucius gebeten, Draco bei Gelegenheit mitzubringen, ihm aber zu sagen, dass er nicht zu gemein sein durfte, denn das könnte vielleicht sogar eine Panikattacke bei Caen auslösen. Auch das hatten sie schon erlebt. Als Grayback sich gestört gefühlt hatte, weil er nicht allein im Park war, obwohl es schon dämmerte. Da hatte er den ‚Störenfried’ gesucht und Caen angefahren. Das Ergebnis waren ein Weinkrampf ein nasses Bett, ein weiterer Weinkrampf mit Angst vor Strafe und Alpträume gewesen. Caen hatte sich damals nur sehr, sehr langsam wieder beruhigt und eine Woche gebraucht, bevor er wieder eine Nacht durchgeschlafen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)