Wenn aus Rivalität Liebe wird! von xXSasukeUchihaXx (Sasuke X Naruto) ================================================================================ Kapitel 10: Gefahr bei Nacht! ----------------------------- Drei Stunden waren bereits vergangen und Sasuke wusste nicht genau, was ihn innerlich so in Aufruhr brachte. Immer wieder suchten seine Augen die Gegend ab. Er hatte so ein ungutes Gefühl, als wären er und seine Teamkameraden nicht allein, aber ganz sicher konnte er es auch nicht sagen. Er war sehr wachsam, lauschte jedem verdächtigen Geräusch, welches an seine Ohren drang und sah sofort in dessen Richtung. Doch immer waren es nur Tiere, oder der leichte Wind, der um die Baumkronen und Blätter wehte. Der Jüngere schlief noch immer in Sasuke’s Armen, spürte dessen Wärme und fühlte sich wohl, doch nach geraumer Zeit begann er zu Zittern. Die Kälte rief es nicht hervor, denn dazu wurde er vom Feuer und Sasuke warm gehalten. Seine Träume machten ihn Angst. Als der Schwarzhaarige einen besorgten Blick auf diesen warf, weiteten sich seine Augen. Er besah sich Naruto nochmals genauer, sah, das dieser sich immer fester in Sasuke’s T-Shirt krallte und irgendetwas von sich murmelte. Nochmals sah sich Sasuke um, beugte sich dann aber etwas herunter, um die Worte zu verstehen. „Sa…“ hörte er, konzentrierte sich, um das leise Gemurmel besser verstehen zu können. „Sa… Sasuke… Pass auf“ kam es leise von Naruto, welcher sein Gesicht verzog und stockend nach Luft rang. Der Schwarzhaarige wischte dem aufgewühlten Naruto die Tränen weg, die sich wohl in dessen Aufruhr gebildet hatten. Sanft strich er an der rechten Wange entlang und hielt inne, als Naruto sich an ihm schmiegte. Es schien diesem zu Helfen. „Naruto“ murmelte er, zog den Kleinen noch etwas näher und legte seinen Kopf auf dem des Blonden. Scheinbar hatte Naruto einen Alptraum, in welchen er sich auch befand. Er spielte mit den Gedanken, ihn zu wecken, aber für die Wachablösung war es noch zu früh. „Ah…“. Ein leiser Schrei verließ Naruto’s Kehle, ehe er die Augen aufschlug, nur um an blaues T-Shirt zu starren. Verwirrt blickte er hinauf, sah in Sasuke’s Augen, in deren sich Besorgnis spiegelten. Ein wenig Rot um die Nase, setzte er sich auf und wurde noch eine Spur rötlicher. Hatte er zwischen Sasuke’s Beinen geschlafen? Unsicher sah er über seine Schulter, wieder in die Augen des Schwarzhaarigen, welcher sich nun etwas beruhigte. „Was hast du bloß geträumt?“ wollte Sasuke wissen, lehnte sich an den Baumstamm, welcher hinter ihm lag und seufzte gequält. Das Problem, Naruto zu wecken hatte sich also erübrigt. Der Blonde seufzte ebenfalls gequält, krabbelte auf allen Vieren näher zum Feuer und hielt seine Hände davor. Er fröstelte leicht, obwohl das Feuer angenehm warm war. „Ich habe, wie immer, von dem Ereignis geträumt. Jedenfalls sucht mich dieser Traum fast jede Nacht heim. Auch wenn ich nicht so aussehe, so habe selbst ich Alpträume“ erklärte Naruto leise. Er hatte es wieder gesehen. Hatte wieder diese Hilflosigkeit spüren müssen, weil er Sasuke nicht Helfen konnte. Knurrend fasste er sich an seiner Jacke, krallte seine Hände tief in den Stoff und spürte die aufkommende Wut. Itachi. Das alles hatte er nur ihm zu verdanken. Und Sasuke musste sich sicher auch ziemlich beschissen fühlen, da er von seinem Bruder fertig gemacht wurde. „Das verzeihe ich dir Nie“ dachte er, kniff die Augen zusammen, um sich zur Ruhe zu bringen. Sasuke hatte alles mit stumm angesehen und konnte sich Denken, von was sein Teamkollege geträumt haben musste. Warum nahm diesen das so mit? Im Endeffekt war es eine Angelegenheit zwischen ihm selbst und Itachi. Nun, nicht ganz, wo er nochmals nachdachte. Itachi will Naruto an den Kragen, weil dieser den Fuchsgeist in sich trug. Also ging es dem Kleinen doch etwas an. „Komm mal her“ sprach er leise. Naruto entspannte sich wieder und sah über seine Schulter. Auf den Wink hin, krabbelte er zu Sasuke zurück, kniete nun vor ihm. „Mach dir nicht so viele Gedanken darum, verstanden?“. Sasuke versuchte ein kleines Lächeln aufzulegen, welches jedoch nicht die gewünschte Reaktion zeigte. Naruto saß einfach nur da, den Blick gesenkt und zitterte am ganzen Leib. „Du sagst das so einfach, Sasuke. Ich habe mit ansehen müssen, wie du geschrien hast. Ich kam mir so Hilflos vor und ich hatte solche Angst“. Sasuke winkte den Blonden näher zu sich, worauf der Kleine näher kam. Er glich einer Marionette, die Sasuke bedienen konnte, so kam es dem Schwarzhaarigen jedenfalls vor. Als der Kleine nahe genug war, zog er diesen dicht an seinen Körper und seufzte. „Naruto, jetzt lass dich nicht so hängen. Das ist sonst nicht deine Art. Wir sind ein Team und wir stehen füreinander ein. Mir wird nichts passieren, dir auch nicht und Sakura ebenfalls nicht“. Wieder ein überlegendes Lächeln, welches Sasuke Naruto schenkte. Der Blonde wusste nicht, warum, aber er fühlte sich nun besser. Fest kuschelte er sich an die Brust des Schwarzhaarigen, worauf er wieder rötlich anlief. Er fragte sich, ob es Sasuke störte, das er ihm so nahe auf die Pelle rückte. Sasuke umschlang den Körper vor sich, war einfach nur froh, das Naruto endlich wieder lächelte. Auch hatte er gesehen, wie dieser Rot angelaufen war, doch das störte ihn in Moment nicht. Diese Wärme, die er spürte war schön. Für einen Augenblick schloss auch Sasuke die Augen, um sich diesen warmen Gefühl hinzugeben. „Naruto…“ kam es leise über seine Lippen, ehe sein Kopf auf den des Blonden sank. Naruto sah auf, in das entspannte Gesicht Sasuke’s und lächelte zufrieden. So entspannt hatte er ihn noch Nie gesehen und die Art, wie der Schwarzhaarige seinen Namen geflüstert hatte, ließ es ihm eiskalt den Rücken runter laufen. Warum fühlte es sich nur so gut an? Die blauen Augen Naruto’s fixierten die Lippen des Schwarzhaarigen, welche einen Spalt geöffnet waren. Seine Röte im Gesicht nahm zu, als er daran dachte, diese Lippen schon einst berührt zu haben. Damals war es ein Versehen gewesen und das wusste jeder, aber diesmal? Naruto schluckte, bekam einen trockenen Hals, als er daran dachte, diese Lippen vielleicht nochmals berühren zu können. Er zog sich etwas an Sasuke hoch, bis er auf gleicher Höhe mit ihm war. Der Schwarzhaarige öffnete seine Augen wieder, sah nun in das vollends gerötete Gesicht des Blonden, welcher ihn hypnotisiert anstarrte. „Naruto?“ fragte er leise, spürte dessen Atem bereits auf seiner Haut. So nahe waren sie sich noch Nie gewesen, außer dem einen Zufall in der Schule. Was wollte Naruto? „Sasuke… Du bist so…“ kam es geflüstert, ehe Naruto einige Zentimeter überwandt und sich ihre Nasenspitzen berührten. Das ließ auch dem Uchiha-Erben nicht kühl und bekam eine leichte Röte um die Nase. „Er will doch nicht etwa? Nein, Naruto doch nicht, oder?“ fragte er sich gedanklich, obwohl er es unbewusst schon längst wusste. Aber was sollte er tun? Noch konnte er den Kleinen daran hindern. „Sasuke… Ich möchte…“. Wieder überwandt der Blonde einige Zentimeter. Nur ein einziges Mal, das würde Naruto reichen. Sasuke saß einfach nur da, spürte seine stocksteife Gestalt, die sich nicht bewegen wollte, nichts tun wollte. Die Art, wie der Kleine mit ihm sprach, bescherten ihm einige Schauer. In solchen Augen hatte er Naruto noch Nie betrachtet. Dann, ganz plötzlich, spürte er weiche Lippen auf seine. Instinktiv schloss er seine Augen, konnte sich aber nicht aus der Starre befreien. Wieso musste man ihn denn einfach so überrumpeln? „Idiot“ schimpfte Sasuke sich selbst. Naruto’s Lippen kribbelten, als er die des Uchiha-Erben spürte. Solch ein schönes Gefühl und es schien sich im ganzen Körper breit machen zu wollen. Seine Hände begannen ein Eigenleben zu führen, suchten die Wangen des Schwarzhaarigen auf und legten sich um diese. „Er hat weiche Lippen“ dachte sich der Jüngere bei sich. Das hätte er Sasuke nicht zugetraut. „Reiß dich zusammen, Sasuke“ ermahnte sich der Uchiha-Erbe selbst. Endlich, von seiner Starre befreit, saß er unschlüssig da. Er war einfach überrumpelt von dieser Tat. Sollte er den Kleinen wegschieben, oder auf diesen Kuss eingehen? Ersteres wäre wohl sinnvoller, aber was hielt ihn dann davon ab? Naruto bemerkte nun, dass der Schwarzhaarige den Kuss nicht erwiderte und trennte ihre Lippen. „Sasuke…“ hauchte er leise, hätte am liebsten sofort einen neuen Kuss begonnen, doch Sasuke schob ihn nun doch etwas von sich. Jetzt wusste er nicht genau, was er davon halten sollte. Was dachte der Schwarzhaarige von ihm? Fand er es nun widerwärtig, wie damals? Der Schwarzhaarige räusperte sich, versuchte seine Röte zu verstecken, was ihm aber kläglich misslang. „Was war das denn?“ fragte er verwirrt, wagte es nicht den Kleinen anzusehen. Dieser blickte hinab, auf seine Füße. Noch saß er zwischen Sasuke’s Beinen, wusste nicht, ob der Schwarzhaarige ihn gleich einfach sitzen lassen würde. Was sollte er sagen? Er hatte solch einen Drang gespürt, Sasuke zu Küssen und nun bereute er es, diesem Drang nachgegeben zu haben. Als Sasuke keine Antwort erhielt, wagte er doch einen kurzen Blick zum Jüngeren, welcher auf den Boden starrte, noch immer mit geröteten Wangen. Was dachte sich Naruto denn da? „Naruto, ich möchte eine Erklärung. Wieso hast du mich geküsst?“ wurde der Uchiha-Erbe nun etwas lauter. Er wollte doch nur eine Antwort, weiter nichts. Obwohl er vor der Antwort schon etwas Angst hatte. Was war, wenn das Gerücht von Naruto’s Seite an Wahrheit erlangte? Nein, Sasuke konnte es sich nicht vorstellen. Naruto und Schwul. Oder etwa doch? „Ich ähm…“ stotterte der Blonde, brach jedoch sofort wieder ab. Seine Röte nahm zu und er schluckte hörbar. Er musste etwas sagen. Vielleicht eine Lüge? Die Wahrheit wollte er nicht sagen. Zu groß war die Angst, dass sich Sasuke von ihm abwandte und ihn raus warf. Ein Seufzen war zu vernehmen, worauf der Jüngere aufsah. Er sah in das ebenso gerötete Gesicht des Uchiha-Erben, welcher ihn immer noch fragend anblickte. „Weißt du… Keine Ahnung… Es ist einfach so über mich gekommen“ versuchte sich der Blonde rauszureden, kratzte sich verlegen am Kopf. Er bemerkte jedoch, das Sasuke das nicht glaubte. Naruto verstummte und starrte wieder zu Boden. Er wollte die Wahrheit nicht sagen. Was würde dann passieren? „Wieso muss mir das immer passieren?“ tadelte er sich selbst. Plötzlich durchbrach ein Geräusch die aufkommende Stille. Sowohl Sasuke, als auch Naruto sahen wieder auf, in die Richtung, in der das Rascheln zu kommen schien. Der Schwarzhaarige fackelte nicht lange, griff nach einem Kunai und stellte sich in Angriffsposition. „Sieh an, sieh an“ ertönte eine ihnen bekannte Stimme. Düster und gefährlich klang sie, worauf der Blonde schluckte. „Nein“ presste er zwischen den Zähnen hervor und erhob sich nun ebenfalls. Es raschelte erneut, doch diesmal aus einer anderen Richtung. Sasuke und Naruto drehten sich um, doch auch diesmal konnten sie nichts erkennen. Der Jüngere von beiden begann zu Zittern. Vergeblich versuchte er diesen Drang zu unterdrücken, doch es half nicht. Die Angst packte ihn und er selbst empfand es als untypisch. „Nicht er“ wisperte er, kniff die Augen zusammen und versuchte sich zu beruhigen. „Bleib ruhig, Naruto“ kam es leise von Sasuke, ehe er sein Kunai an eben diesen weiter reichte. Vielleicht war es nur eine Illusion. Er hoffte es zumindest. Der Schwarzhaarige formte ein Fingerzeichen und schloss die Augen. Kurze Stille trat ein, ehe er sie wieder aufschlug. Nun sah er sich nochmals um, doch dieses ungute Gefühl, welches nun auch ihn packte, blieb. Hier war Jemand und nicht irgendwer. „Naruto, hör mir jetzt bitte genau zu. Ich bin für dich Verantwortlich, verstehst du? Geh und weck Sakura und dann haut sofort ab“ sprach der Uchiha-Erbe leise und begab sich wieder in Kampfstellung. Naruto reichte ihm sein Kunai zurück und nickte zögerlich. „Und was ist mit dir?“ fragte er ebenso leise, bekam jedoch keine Antwort darauf. Er schluckte. Er wollte Sasuke nicht alleine lassen, egal, welche Gefahren auf ihm zukamen. Egal, ob es um sein Leben ging. Er wusste doch, worauf er sich einließ. Widerwillig ging er langsam auf Sakura’s Zelt zu, öffnete es und sah hinein. Sakura schlief tief und fest. Er rüttelte an ihr, wobei er ihre Faust ins Gesicht bekam. Okay, er würde sie Nie wieder wecken, beschloss er für sich selbst. Als sie sich dann aufrichtete, sah sie ihn fragend an. „Ich ähm…“ stotterte Naruto vor sich hin, sah über seine Schulter zu Sasuke, welcher bereits sein Sharingan aktiviert hatte. Der Schwarzhaarige schien sich zu konzentrieren. „Was ist los?“ wollte Sakura wissen, wodurch Naruto wieder ihr die Aufmerksamkeit schenkte. „Sasuke meint, wir sollen zurück nach Konoha gehen. Komm, wir müssen uns beeilen“. Er zog sie bei der Hand aus dem Zelt, wobei sie zeterte. Doch abrupt verstummte sie wieder, als sie Sasuke dort stehen sah. Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu, der soviel heißen sollte ‚Sei still, sonst knallt es’. Die Rosahaarige überlegte nicht lange, nickte dem Schwarzhaarigen zu und sprang auf einen Ast, hoch oben in den Bäumen. Dort wartete sie auf Naruto, welcher noch immer beim Zelt stand. „Geh Naruto“ rief Sasuke. Doch anstatt der Kleine ging, schüttelte er den Kopf. „Ich kann nicht. Wir…“ doch wurde Naruto wirsch unterbrochen. „Ich sagte, Geh“. Einige Vögel waren durch den lauten Ton verscheucht worden. Zum ersten Mal sah Naruto das Sharingan genau in Sasuke’s Augen. Solch einen Blick hatte er von ihm noch Nie bekommen. Der Blonde riss seinen Blick von diesen Augen los. Tränen stiegen ihm in die Augen. „Ich kann dich nicht im Stich lassen, Sasuke. Zwing mich nicht dazu“. Anstatt einer Antwort, wurde er beim Kragen hochgehoben und einige Meter weiter geschleudert. Als Naruto auf dem Boden aufkam, sah er in das wutverzerrte Gesicht Sasuke’s. „Zum letzten Mal…“ wollte der Schwarzhaarige ansetzen, doch eine andere Stimme unterbrach ihn. „Wie niedlich. Mein geliebter Bruder will den Fuchsdämon beschützen“. Naruto wandte sich an Sakura, welche noch immer auf den einen und selben Ast saß und wartete. „Hol Kakashi. Mach schnell, Sakura“ schrie er zur ihr rauf. Zwar verstand sie nicht, spürte aber, dass ihnen Gefahr drohte, welche das auch immer sein mochte. Sie sprang weiter, von Ast zu Ast und hoffte, dass sie nicht zu lange brauchen würde. „Sasuke, Naruto. Seid Vorsichtig“ flüsterte sie. Naruto rappelte sich wieder hoch, trat näher an den Schwarzhaarigen heran und bekam direkt ein Knurren zu hören. Er wusste, das Sasuke wütend auf ihn war, aber er konnte ihn nicht alleine lassen. „Wir sind ein Team und stehen füreinander ein, oder?“ wiederholte er Sasuke’s Worte. Es war ja noch nicht lange her, seitdem der Schwarzhaarige diese Worte gesagt hatte. Verblüfft und zugleich ein wenig wütend auf sich, legte sich ein kleines Lächeln auf Sasuke’s Lippen. War doch klar, dass er selbst wieder die Schuld trug. Ein erneutes Rascheln ließ beide von anderen absehen. Ihr Feind näherte sich ihnen und beide wussten genau, was da auf sie zukam. „Sasuke, händige den Jungen aus und du siehst mich Nie wieder“ kam es aus der Dunkelheit. Der Schwarzhaarige begann zu Knurren. „Niemals“ antwortete er. Soweit kam es noch, dass er tat, was sein großer Bruder von ihm wollte. „Itachi, zeig dich endlich“. Nochmals ein Rascheln, ehe der Blonde auf die Knie fiel und keuchte. Irgendetwas hatte ihn am Rücken getroffen. „Was… Was war das…“ kam es stockend. Tief atmete er ein, stellte fest, dass seine Atmung nicht so wollte, wie er. Sasuke hatte diese schnelle Bewegung zwar sehen können, war aber nicht schnell genug gewesen, um den Tritt, welcher Naruto auf die Knie geschickt hatte, zu verhindern. „Naruto, sieh ihm nicht in die Augen, egal was passiert“. Der Blonde nickte dazu, rappelte sich langsam wieder auf und keuchte erneut. Tief atmete er ein, schloss für ein paar Sekunden die Augen, um sich zu konzentrieren. Er hörte Schritte, die auf ihn zukamen, wusste aber nicht, aus welcher Richtung. Er öffnete sie wieder und konnte gerade noch ein Kunai ausweichen, welches wohl ihm gegolten hatte. Sasuke sprang ebenfalls beiseite. Wieso zeigte sich Itachi nicht? „Was hat er vor? Will er uns verwirren, oder uns ermüden?“ schossen dem Schwarzhaarigen einige Fragen durch den Kopf. Beides klang logisch. Naruto formte ein Fingerzeichen und rief seine Schattendoppelgänger. Diese schickte er los, um Itachi zu finden. Doch alle Schattendoppelgänger verpufften gleichzeitig, so das sie dessen Aufenthaltsort nicht bestimmen konnten. „Zwecklos…“ erklang wieder die düstere Stimme Itachi’s. Sasuke sah sich erneut um, stellte sich mit dem Rücken an den des Blonden. „Ich kann ihm kaum Folgen“ murrte der Schwarzhaarige, bekam einen verwirrten Blick seitens Naruto. Doch einige Sekunden später hatte er verstanden. Itachi bewegte sich also viel zu schnell, als das Sasuke ihn richtig sehen konnte. So langsam glaubte er, hier seinen Tod zu finden. Dabei wollte er doch Hokage werden. Wieder ein Rascheln, doch diesmal reagierte Sasuke schnell und packte etwas, was sich gefährlich nach Stoff anfühlte. Er behielt seinen Blick gesenkt, wollte nicht aufsehen, denn er erkannte diesen Anzug. Dieser dunkle Stoff, mit vereinzelten roten wolkenartigen Klecksen. Das konnte nur sein Bruder sein, oder? Naruto starrte Itachi geradewegs in die Augen. Er stand wie erstarrt da, konnte sich nicht rühren und fragte sich, wieso er nichts tat. Sasuke hielt ihn doch fest und er könnte ihn nun angreifen. Aber nichts konnte er tun, starrte nur in diese blutroten Augen, die seine fixierten. „Sieh ihm nicht in die Augen, Naruto“ schrie Sasuke, sah den Kleinen an und schluckte. Naruto kippte auf die Knie und hielt sich seinen Kopf. „Jetzt reicht es“ dachte sich Sasuke, sah auf und holte mit dem Knie aus. Sein Tritt ging ins Leere, so folgte seine Faust, aber auch sie wurde abgewehrt. Ein harter Schlag traf ihn, welcher ihn einige Meter schleuderte, bis ein Baum seinen Flug bremste. Keuchend rutschte er an diesem hinab. Seine Augen nahmen wieder einen schwarzen Ton an. „Itachi“ knurrte er. Der ältere Bruder ging auf das wimmernde Elend zu, welches sich auf dem Boden krümmte. Da hatte er ihn in eine Illusion gefangen und quälte ihn. So wie damals, bei Kakashi. Er packte den Blonden bei den Haaren und schleifte ihn einige Meter. Doch weit kam er nicht, denn sein kleiner Bruder stellte sich ihm in den Weg. „Lass ihn los, Itachi“ zischte Sasuke, atmete schwer, da ihm dieser Aufprall an dem Baum ziemlich zugesetzt hatte. Itachi lachte leise, hob Naruto an den Haaren hoch und grinste. „Ohne Hass wirst du mich nicht besiegen, Sasuke. Der hier…“. Itachi hielt Sasuke Naruto vors Gesicht, welcher schlaff hinab baumelte. „Dieser Junge trägt den Fuchsdämon in sich. Wir brauchen ihn und du wirst mich nicht davon abhalten, ihn mitzunehmen. Außerdem verdirbt er dich mit seinen Gefühlen. Fragst du dich nicht, warum er dich geküsst hat?“. Itachi lächelte seinen Bruder an und das provozierte diesen nur. „Halt dein Maul und lass ihn los“ knurrte der Schwarzhaarige. Seine Augenbrauen zuckten verdächtig. Zwar wollte er Stark wirken, doch innerlich zitterte er. Er versuchte dem Blick seines Bruders auszuweichen, wollte nicht noch mal alles erleben. „Jämmerlich“ war das einzige Wort, welches Itachi noch aussprach, ehe er an seinen Bruder vorbei ging, den Blonden am Kragen packte und ihn sich schulterte. Sein kleiner Bruder war einfach nur jämmerlich, mehr nicht. Sasuke jedoch, drehte sich um und sah seinem Bruder nach. Was sollte er tun? So schwach, wie er jetzt war, war es aussichtslos. Der Blonde öffnete seine Augen, wollte schon Keuchen, als er den Schwarzhaarigen sah. Doch er hielt inne, spürte, dass ihn jemand trug und formte einige Fingerzeichen. „Jutsu des Tausches“ dachte er sich und eine Rauchwolke erschien. Itachi drehte sich um, sah in seine Hand, in der sich Blätter befanden. Wo war der Junge? Sein Bruder stand da und begann zu Grinsen. „Tja, wo ist er denn?“ provozierte Sasuke seinen Bruder und grinste breiter. Innerlich war er jedoch erleichtert, dass sich der Kleine selbst hatte befreien können. Auf die schnelle hätte er nicht gewusst, was er hätte tun können. Schließlich hatte er seinen Bruder nicht angreifen können. Itachi knurrte und einen Wimpernschlag später, war auch sein jüngerer Bruder verschwunden. Knurrend sah er sich um, fand sie aber nicht. Beide Jungs saßen auf einem Ast und lachten leise. „Es hat geklappt“ grinste Naruto, formte wieder ein Fingerzeichen und schickte Schattendoppelgänger, um Itachi zu beschäftigen. Lange dürfte es nicht mehr dauern, bis Kakashi kam. Sicherlich brachte dieser die ANBU-Einheit mit. Sicher war eben sicher. „Du bist wirklich besser geworden, Naruto. Ich hätte nicht gewusst, wie ich dir Helfen hätte können“ murmelte der Schwarzhaarige. Der Blonde schüttelte den Kopf. Das war Nebensache. Es zählte einzig und allein, dass keinem etwas Ernsthaftes passiert war. Nun, diese Illusion war schon heftig gewesen. Nur schemenhaft erinnerte er sich daran, spürte noch immer den Schmerz in seiner Brust. Er hatte Itachi gesehen, konnte sich selbst aber nicht bewegen, war an einem Kreuz gebunden. Und ehe er sich versah, hatte man ihn immer wieder mit Schwertern durchbohrt. Der Schmerz war unerträglich geworden, so dass er für kurze Zeit in die Bewusstlosigkeit gedriftet war. Plötzlich knackte etwas hinter ihnen und beide sahen sich um. Sie waren so in Gedanken vertieft gewesen, das sie nicht mehr auf Itachi geachtet hatten. Ein großer Fehler, wie es sich nun rausstellte. Einige Kunai’s flogen auf Naruto zu und er ahnte schon schlimmes. Doch sie trafen ihn nicht. Verwundert öffnete er ein Auge wieder, öffnete das zweite dazu auch noch, nur um entsetzt in das Gesicht des Schwarzhaarigen zu sehen. „Du Blödmann“ brachte Sasuke heiser hervor, ehe er zusammensackte. Da Naruto auf einem Ast saß, sprang er mit Sasuke in Arm hinunter, zu Boden. Dort besah er sich dessen Rücken, welcher nur so vor Blut triefte. Acht Kunai’s konnte er zählen und begann zu Zittern. „Warum?“ fragte er den Schwarzhaarigen, bekam jedoch keine Antwort darauf. Ihm stiegen wieder die Tränen in die Augen, doch diesmal nicht aus Trauer, sondern aus reiner Wut. Er legte den Schwarzhaarigen sanft ab und erhob sich. Kurz schloss er seine Augen, stieß einen wütenden Schrei aus und fixierte Itachi, welcher schon sehnsüchtig zu warten schien. Dieses Grinsen. Er würde es ihm aus dem Gesicht wischen. „Niemand, ich wiederhole Niemand legt Hand an meine Freunde. Wer das tut, wird es büßen müssen“ zischte der Blonde. Seine Augen waren rötlich geworden, sein Chakra ebenfalls. Er beugte sich vor und bekam den ersten, roten Chakraschweif. Auf allen Vieren schlich er sich an Itachi ran, welcher nun doch etwas verunsichert zu sein schien. „Er kann das Chakra des neunschwänzigen Fuchses beherrschen“ dachte er bei sich. Das änderte die Situation ungemein. Er wusste nicht, ob er gegen diesen Jungen noch bestehen konnte. Er wusste um die Zerstörungskraft des Fuchsdämons. Sollte er sich zurückziehen und auf eine günstigere Gelegenheit warten? „Ich werde dir Niemals verzeihen“ knurrte der Blonde wieder, kam immer näher und man sah diesem an, wie wütend er doch war. Itachi ging einige Schritte rückwärts, war sich nun sicher, das er sich vorerst zurückziehen sollte. „Wir werden uns wieder sehen, Junge“ zischte er ebenfalls, bevor er verschwand. Naruto wollte ihm noch nach, doch wurde er durch eine Stimme aufgehalten. Er drehte sich um und sah Kakashi mit einigen ANBU-Mitgliedern dort stehen. Naruto brauchte etwas, um sich wieder zu beruhigen. Als das rote Chakra verschwunden war und auch seine Augen wieder eine bläuliche Farbe annahmen, sah er über seine Schulter. „Warum?“ stellte er nochmals die Frage. Alles war doch nur seine Schuld. Sein Herz verkrampfte sich, als er an diesen Augenblick zurückdachte. Es war so wie damals gewesen. Damals, bei Haku. Damals hatte Sasuke ihn auch beschützt, gemeint, er hatte es einfach so getan, nicht gewusst, warum überhaupt. „Scheiße“ wisperte er, kniff die Augen zusammen, doch die Tränen ließen sich nicht aufhalten. Er wandte sich um und ging mit festen Schritten auf Sasuke zu. Bei ihm, beugte er sich hinab und zog Kunai für Kunai heraus. Kakashi sah sich alles nur aus traurigen Augen an. Die ganze Zeit hatte er den blonden Jungen beobachtet, wusste nun, dass es ihm Weh tat, seinen besten Freund so zu sehen. Die ANBU-Einheit war weiter in den Wald verschwunden und würde die Gegend noch absuchen. So hatte es Kakashi angeordnet. Mit hängen und mühen, hob Naruto den Schwarzhaarigen hoch, nahm ihm Huckepack und lief den Wald entlang, zurück nach Konoha. Sein Blick war gesenkt und Kakashi vermutete, das der Kleine seine Ruhe wollte. Nur leises Schniefen konnte man ab und an hören. Auf halbem Wege kam ihnen Sakura entgegen, die sich sofort um Sasuke sorgte. „Fass ihn nicht an“ schrie Naruto los. Er knurrte sie regelrecht an und nun war es Sakura, die erschrocken zurückwich. So hatte sie Naruto noch Nie erlebt. Sie stieß an Kakashi und sah diesen fragend an. Doch dieser schüttelte nur den Kopf und brachte ein leises „Lass ihn besser in Ruhe“ heraus. Sakura nickte dazu, senkte ihren Blick und sah nun die Blessuren, die Sasuke davon getragen hatte. Schweigend ging sie mit Kakashi weiter, immer den Blonden hinterher. „Ich habe das nicht gewollt“ murmelte Naruto, schniefte wieder, als er an dieses Bild dachte. „Du Blödmann“ hallte es in seinem Kopf. Diese Schuldgefühle erdrückten ihn und er wollte sich in aller Form entschuldigen. Ein leises Seufzen riss ihn aus seinen Gedanken, seinen Selbstmitleid. „Naruto…“ kam es leise vom Schwarzhaarigen, ehe er gequält aufstöhnte. Ihm tat der Rücken so Weh. Wie tausend Nadelstiche fühlte es sich an. Nur schwach konnte er seine Augen öffnen, blickte in verweinte, blaue Augen. „Hör auf zu Heulen, du Idiot“ schimpfte der Sasuke leise und legte ein sanftes Lächeln auf. „Ich bin so froh, dass du noch lebst“ kam es leise von Naruto, ehe er ebenfalls lächelte. Er war so froh, dass sein Freund noch lebte. Sasuke festigte seinen Griff etwas, um sich besser halten zu können. Ein wenig beugte er sich vor, begann wieder zu Grinsen. Leise hauchte er in Naruto’s Ohr, bevor erneut keuchte und ein Blutrinnsal sich seinen Weg über seine Lippen suchte. „Ich würde dich doch nicht allein lassen und dir den Sieg über das Bowlingfest überlassen“. Naruto schloss seine Augen, musste sich ernsthaft verkneifen, zu Lachen, ehe er wieder nach vorn blickte. „Ich bringe dich erstmal ins Krankenhaus, damit dich Tsunade heilen kann“. Der Schwarzhaarige nickte, schloss nun ebenfalls wieder seine Augen und döste vor sich hin. Kurze Zeit später schlief er wieder tief und fest. Er fühlte sich bei Naruto sicher, atmete leise ein und aus und hatte ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. So liefen sie einfach weiter, bis sie irgendwann Konoha erreichten, dicht gefolgt von Sakura und Kakashi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)