Unlucky Thirteen von Leia_de_Flourite ((Kapitel 9 lädt!)) ================================================================================ Kapitel 6: Über Müllwühler und Könige des Labors ------------------------------------------------ @Cookie, mein über alles geliebtes Namensschwesterherz: Die Schreibweise „Doughnut“ mag umständlich, aber zulässig sein. Frag Tante Wikipedia, wenn du möchtest. ^^ Hier mein kümmerlicher Versuch, Thirteen wieder mehr an den Charakter anzupassen, der sie in der fünften Staffel geworden ist. Ich war ja erst durch die vierte Staffel durch, als ich anfing, die Story zu schreiben, daher hoffe ich, man kann mir das verzeihen. Einen Teil des Kapitels (Das, was nach der dritten Schleife kam) habe ich am 08.01.10 um 3.21 Uhr geschrieben. Warum? Weil ich mit dem, was ich tun wollte fertig war und es sich nicht lohnte, für 2 Stunden ins Bett zu gehen.) --- “Wir schlendern durch dies familiäre Idyll, durchqueren nicht endende Meere von Müll und von frisch Erbrochenem an diesem schönen Wochenen- de, im Sonnenschein“ (Bodo Wartke, „Loveparade“) „Okay, verstanden. Ich richte es ihm aus.“ McGee beendete gerade das Gespräch an seinen Handy (ein uPhone [1], natürlich das neueste, das es auf dem Merkt zu kaufen gab), als Special Agent Gibbs den Tatort betrat. „Boss, Ziva sagt, wir sollen uns nach einem leichten Holz-Rohr oder einem Holzstock umsehen. Und nach einer Spritze. Ducky hat festgestellt, dass das Opfer nieder geschlagen wurde und eine Einstichstelle am Arm hat.“ „Moment!“, plapperte Tony dazwischen, von seiner Tatortskizze aufblickend, „Wieso hat Ziva dich angerufen McGeek?“ „Vielleicht wollte sie einfach nicht mit dir reden, Tony.“ „Ja, aber dann hätte sie den Boss angerufen. Ihr habt was ausgeheckt, stimmt’s? Nun, dann muss ich dich leider enttäuschen, denn –“ „HEY!“ Ein Zwischenruf von Gibbs genügte, um seine Untergebenen zum schweigen zu bringen: „Der Tatort!“ DiNozzo ergriff das Wort, da er sich als dienstältester Agent dazu berufen fühlte. „Ja, richtig. Tja, hier ist alles wie geleckt... falls irgendjemand tatsächlich mal das Bedürfnis haben sollte, den Boden abzulenken, was ich mir irgendwie nicht vorstellen kann. Kein Erbrochenes an den Wänden, kein Uringestank, keine Blutlachen. Auch keine anderen Anzeichen eines Kampfes –“ „Was sich mit Ducky bisherigem Befund deckt,“ fügte McGee an, wofür er von seinem Kollegen einen ’Gott, wie gerne würde ich dir dafür eine Kopfnuss verpassen, aber ich lasse es, weil der Boss anwesend ist’-Blick zugeworfen bekam. „--mit anderen Worten, die sauberste Seitengasse, die mir je unter gekommen ist. Nicht mal unter der Mülltonne war etwas zu finden,“ fasste Tony noch einmal zusammen. Man konnte sehen, dass die beiden Agenten den grauen Plastikcontainer weiter nach vorne geschoben hatten, denn er stand jetzt genau in der Mitte der Seitengasse. Er gehörte zu dem kleinen 24h-Shop, dessen Hintereingang genau in dieses Gässchen mündete. Diesen Laden hatte das Opfer aufsuchen wollen. „Die Gasse ist eine Einbahnstraße, der Täter hat dem Opfer also wahrscheinlich hier aufgelauert und darauf gewartet, dass das Opfer aus dem Laden zurück kehrt und vorbei kommt. Wir haben auch die Verkäufer in dem Laden befragt, ob sie Mr. House an dem Abend seiner Ermordung gesehen haben. Sie konnten es nicht beschwören, weil er kein Stammkunde ist, der Besitzer hat uns aber die Videobänder der Überwachungskamera überlassen. Die Kamera am Hintereingang soll aber schon seit ’nem Monat kaputt sein.“ „Was ist mit dem Müll? Wenn House den Laden bereits verlassen hat, als es ihn erwischt hat, muss der Täter die Einkaufstüte entsorgt haben. Vielleicht zusammen mit der Tatwaffe.“ Gibbs war sich dessen bewusst, dass er nur Vermutungen anstellte, aber etwas anderes blieb ihnen auch nicht übrig, so lange es keine Beweismittel gab. „Wir sind noch nicht dazu gekommen, ihn zu untersuchen,“ gestand McGee, „aber wir werden wahrscheinlich auch nichts finden, wenn der Täter wirklich so gründlich vorgegangen ist...“ Diese Aussage war ein Fehler gewesen. McGee stockte, als ihn der erbarmungslos und erwartende Blick seine Bosses traf. Er wollte sich schon korrigieren, als ihn ein bekannter Schmerz im Hinterkopf traf, dank einer Kopfnuss von DiNozzo. „Regel Nummer Acht, Bambino! ’Nimm nie etwas als selbstverständlich hin!’“, verkündete der ältere Agent triumphierend. „Ja, ja, ’Überprüf es zwei mal, wenn nötig.’ Bin schon dabei.“ Das mit Ausnahme von Ziva jüngste Teammitglied zog missmutig von dannen. „Tja, nicht zu fassen, dass er nach all den Jahren immer noch eine Ermahnung braucht, was Boss?“ Gibbs Augenbraue, die merklich nach oben wanderte, hätte den Italienischstämmigen Special Agent alarmieren sollen, aber der blickte seinem Kollegen mit Schadenfreude hinterher. „DiNozzo, hast du nicht was vergessen?“, fragte der Teamleiter betont liebenswürdig und mit einem bitteren Lächeln, das jeden Außenstehenden stutzig gemacht hätte. Alles Anzeichen dafür, dass sein Gesprächspartner gleich gehörig Ärger bekommen würde, wenn er nicht begriff. Tony hingegen fühlte sich eher in seinem Verhalten bestärkt. „Sag mal, hat Ziva was angestellt? Sie würde doch sonst eher dich anrufen, wenn...“ „DiNozzo?“ Noch eine Spur liebenswürdiger. „Ja, Boss?“ „CONTAINER!“ Vorbei ziehende Passanten drehten sich nach der Quelle des Lärms um und zogen dann eiligst weiter, in stummer Übereinkunft, dass ihnen dieser große, grauhaarige Mann überaus gefährlich vorkam. „Genau. Bin schon unterwegs.“ DiNozzo lief rückwärts darauf zu, um eine Kopfnuss zu vermeiden. Nicht, dass irgendetwas Gibbs daran hindern könnte, ihm eine zu verpassen. „Ähm, Leute?“ Eine gedämpfte Stimme ertönte aus der Richtung des Müllbehälters. „Könnte mir vielleicht mal jemand helfen?“ McGee hing über der Kante des Containers wie ein nasser Sack und konnte weder vor noch zurück. ~*+*~ Die nächste Tür die unliebsam aufflog, war die vom Blutanalytiklabor. „Wow, also das ist echt unheimlich. Als hätte er gewusst, dass wir gerade die Ergebnisse rein bekommen hätten. Meinst du, er hat hier irgendwo Videokameras installiert?“, raunte Kutner seiner hübschen Kollegin zu. Er hatte den noch warmen Ausdruck in der Hand. Thirteen warf dem Inder einen fragenden Blick zu á la ’Das ist nicht dein Ernst oder?’ zu dann berichtete sie ihrem Vorgesetzten, dass der Test negativ ausgefallen sei. „Negativ auf was?“ „Negativ auf alles“, gab Kutner zurück, „Keine Opiate oder andere gebräuchliche Drogen und keine Schwermetalle. Wir haben sogar auf die Inhaltsstoffe von Grippemitteln getestet. Nada.“ „Es ist nie negativ auf alles. Irgendwas ist es immer. Testen Sie das Blut noch mal. Und diesmal testen Sie es auch auf Chinin. Und bestimmen Sie die Menge. Sie haben drei Stunden dafür, nicht länger.“ Einem menschlichen Verhaltensreflex folgend, starrten die beiden Assistenzärzte auf ihre Uhren und Thirteen fragte dabei: „Wieso genau drei Stunden?“ „Weil ich jetzt nach Hause fahre und spätestens zu diesem Zeitpunkt das Telefon ausstöpsle und mir einen Porno reinziehe. Wenn Sie mir bis dahin nicht sagen können, ob ich morgen noch mal hierher muss, dann ist das Ihr Problem.“ Als sie von ihren Uhren wieder aufblickten, schloss sich die Tür des Labors auch schon wieder. House’ Silhouette war noch kurz und durch die amorphe Oberfläche der Glasscheiben leicht verzerrt zu erkennen, dann verschwand auch sie. Die Aussicht auf Überstunden stand im Raum. Kutner setzte sich an dem Computer, um einzustellen, welche Substanzen detektiert werden sollten, als... „Verdammt. Chinin ist nicht in unserer Datenbank. Warum sollen wir auf etwas testen, das nicht in der Datenbank ist?“ Und so kam es, dass Dr. Lawrence Kutner sich auf eine zwanzigminütige Odyssee quer durch das PPTH machte, auf der Suche nach Bob, dem Labortechniker. Denn Bobs Job war es vor allem dafür zu sorgen, dass die hunderttausende von Dollar teure HPLC-MS-Anlage ordentlich funktionierte. Zwanzig Minuten. In dieser Zeit entdeckte Jethro das entscheidende Beweismaterial. ~*+*~ Gibbs hatte sich als Leiter des Teams das Privileg gesichert, die große Wühlaktion zu koordinieren und war nun im Besitz der Kamera. DiNozzo und McGee – beide mittlerweile einen exorbitant unangenehmen Geruch verströmend – waren gezwungen, sich mit etwas zu beschäftigen, das dem Durchschnittsamerikaner fremd war: Mülltrennung. All das, was sie mit bloßen Händen hatten greifen können, wurde in verschiedene Stapel aufgeteilt. Einen für Biomüll und alte Kassenzettel deren Bedeutung für die Ermittlung gleich Null war. Einen für Verpackung, egal ob mit (wahlweise verrottendem) Inhalt oder leer. Und nicht zu vergessen, einen mit geschlossenen Verpackungen, deren Inhalt noch frisch aussah. Dazu kamen die Kassenzettel, die aus dem Zeitraum von Donnerstag Nachmittag bis Freitag Morgen stammten, dem Intervall, in dem der Tod von John House liegen musste. Neben den drei Haufen breitete sich ein Teppich aus Beweismittelbeuteln mit benutzten Nadeln auf dem Asphalt aus, jede davon war bereits mit einer Nummer gekennzeichnet, abfotografiert und beschriftet worden. Eigentlich die Arbeit eines Probies, aber für Gibbs war diese simple Arbeit immer noch besser als die Alternative. Nicht, dass er ein Problem damit gehabt hätte, im Müll zu wühlen, aber schließlich mussten die Machtverhältnisse gewahrt werden. „Okay, ich komme auch nicht mehr ran“, murmelte Tony, einen Arm in den Behälter baumeln lassend. Er und McGee machten sich daran, den Müllcontainer anzukippen um die weiteren Müllschichten abtragen zu können. Beide verzogen gleichzeitig das Gesicht bei dem klirrenden Geräusch, das auf ihre Bemühungen folgte. So viel zum Thema ’sachte und vorsichtig’. Gibbs kniete vor der Tonne und hob den Klappdeckel nach oben, woraufhin seine Schuhe mit einem glucksenden Geräusch von Bananenschalen und Schrimps in undefinierbarer Soße umspült wurden. Der Laden musste eine ganze Charge von den Meeresfrüchten aussortiert haben, deren Packungen von einigen ziemlich großen Glasscherben aufgeschnitten worden waren, ebenso wie der blaue Müllbeutel darüber. Leroy Jethro Gibbs Augen waren nicht mehr die Besten, aber er war überzeugt etwas gesehen zu haben, das keinen Sinn machte. Flammen. Er streckte die behandschuhte Hand nach dem Objekt aus und zog es zu sich heran. Im warmen Nachmittagslicht glänzten die Farben des auflackierten Feuers grell und unnatürlich. Der Special Agent spähte in den Beutel hinein um zu erkennen, was genau dieser zylindrische Gegenstand war, aber er hatte schon so eine dumpfe Ahnung. Und er sollte Recht behalten. McGee tat es ihm gleich und fragte: „Ist es das, was ich denke, Boss?“ Gibbs Antwort war langsam, wie in Trance. „Ein Gehstock,“ berichtete er und spekulierte in dem gleichen bedachten Tonfall weiter, dass die Tüte darum eventuelle Spuren vor Abrieb und Kontaminierung geschützt haben müsste. Darüber hinaus befand sich in dem Müllbeutel noch eine kleinere Tüte, die das Emblem des Ladens trug. Die Ermittlungen bewegten sich in eine Richtung, die dem ehemaligen Marine gar nicht gefiel. „Das Motiv ist ziemlich ausgefallen. Es gibt bestimmt nicht viele, die so ein Ding besitzen,“ merkte Tony an, „wenn man mal nachdenkt, dass die meisten Leute, die am Stock gehen mindestens 60 sind und die haben sicher nicht mehr so viel Feuer unterm Hintern.“ „Er könnte auch einem Behinderten gehören,“ fügte McGee leise hinzu. Gibbs nickte nur. Nein, das sah gar nicht gut aus. ~*+*~ Zehn Minuten, nachdem Kutner sich auf die Suche nach Bob dem Techniker gemacht hatte, öffnete sich die Tür des Labors erneut. Foreman schlich sich herein, zwei Kaffeebecher und die halbleere Doughnut-Packung in den Händen balancierend. „Ich dachte mir, Sie könnten ein wenig Verpflegung vertragen“, sagte er und bemerkte, dass Dr. Hadley am Telefon hing. Sie schenkte ihrem Kollegen ein kurzes anerkennendes Lächeln und führte dann ihr Gespräch in einem so erbarmungslosen Ton fort, den man von ihr nicht kannte und den sie sich, wenn überhaupt, für Diskussionen mit House aufsparte. „Hören Sie, ich bin sicher, dass dieses Meeting wahnsinnig wichtig ist und dass sie eine große Rolle darin spielt, aber es dauert nur wenige Minuten.“ Die Person am anderen Ende der Leitung erwiderte irgendetwas, woraufhin die Internistin seufzte. „Schön, können Sie ihr dann wenigstens eine Notiz zukommen lassen? Umgehend? --- Ja, ich warte so lange, haben Sie was zu schreiben?“ Eric Foreman kam es so vor, als hätte sie seine Anwesenheit bereits wieder vergessen, daher fühlte es sich etwas merkwürdig an, sie beim telefonieren zu beobachten. Wie ein Theaterstück, in das man sich hinein geschmuggelt hatte. Sie fuhr sich durch die brünetten Haare (der Rotton, mit dem sie sie zuvor getönt hatte war bereits heraus gewaschen), ließ ihre Hand dabei von der Stirn über den Mittelscheitel wandern und schüttelte die Haarpracht am Hinterkopf etwas auf. „Okay, die Nachricht lautet folgendermaßen: ’Ein steinerner Regen geht nieder in Jerusalem.’. – ja, ich bin mir... bringen Sie ihr einfach den blöden Zettel, verdammt!“ Thirteen ließ sich gegen die Lehne fallen und stieß ein aggressives Grummeln aus, behielt den Hörer aber noch am Ohr. Foreman stapelte die seine Mitbringsel auf einem nebenstehenden Rollschrank. „Also... steinerner Regen geht nieder in Jerusalem?“, fragte er und wollte noch eine scherzhafte Bemerkung zum Thema Wetterbericht machen, als sie antwortete. „Und was er fordert, das ist Blut.“ Das waren ihre Worte, kaum mehr als ein Flüstern. Dann richtete sie ihren Blick auf Foreman, als hätte sie eben erst Notiz von ihm genommen. Und deutete auf die Packungen. „Essen ist hier aber verboten, das ist immerhin ein Labor.“[2] Blut? Ein Regen aus Steinen? Und nach solchen Bemerkungen versuchte sie nicht einmal zu erklären, was es damit auf sich hatte. Den meisten Menschen wäre das peinlich gewesen. Eric Foreman wurde klar, woher dieses merkwürdige Verhalten herrührte: es war ein Stichwort. Deshalb war ihre Antwort so automatisch erfolgt. Aber was setzte es in Gang? Es gab so einiges an Dr. Remy Hadley, dass keiner von ihnen, nicht einmal House, wusste. Was private Belange anging, hielt sie sich zurück, gab nichts mehr preis. Nachdem das Einstellungs-„Casting“ vorbei war gab sie auch nicht mehr so oft vor, amüsiert über die Spekulationen ihres Vorgesetzten zu sein und wehrte sich nur noch halbherzig gegen die Bezeichnung „Lesbe.“ Warum? Diente das alles nur dazu, so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten? Oder hatte diese Frau irgendwelche Leichen im Keller? Leichen, die so gut versteckt waren, dass nicht einmal Greg House sie ohne weiteres finden würde. War das möglich? „Foreman? Hallo?“ „Tschuldigung. Ich habe eben nicht zugehört.“ „Ich meinte nur, dass es wohl nicht so klug ist, hier zu essen.“ „Die Proben sind doch längst präpariert, oder? Hier stehen auch keine Chemikalien herum und das Gerät ist nicht in Betrieb. Wenn Sie also nicht gerade auf den Computer kleckern, wird das nie jemand erfahren. Wo steckt eigentlich Kutner?“ „Sucht den Techniker. Ist das koffeinfreier Kaffee? Der Detektor muss ja erst auf das Spektrum von Chinin eingestellt werden, damit wir den Stoff in dem Gemisch finden. Und ausgerechnet dieses Spektrum ist nicht in unserer toxikologischen Datenbank.“ Foreman reichte ihr den Kaffeebecher mit den Worten, dass er nicht gewusst hatte, wie sie ihren Kaffee trank und deshalb Cappuccino besorgt hatte, in der Hoffnung, da nicht viel falsch machen zu können. Sie versicherte ebenso höflich, dass das vollkommen in Ordnung sei. Thirteen setzte den Kaffeebecher bereits an, da meinte sie noch: „Chinin macht Sinn. Es erklärt, warum ihre Grippesymptome so rasch abgeklungen sind und ist obendrein wehenfördernd. Was ich nicht verstehe ist, woher es kommen soll. Selbst wenn sie Tonic getrunken hat, man kann doch kaum genug zu sich nehmen, um eine Fehlgeburt zu riskieren, oder?“ „Na ja, es ist schmerzstillend, betäubend und Fiebersenkend und wurde früher bereits als Malariamittel verwendet. Sie könnte es deshalb pur zu sich genommen haben – als pflanzliche Medizin. Ohne sich der Wirkung, die das auf ihr Kind haben könnte, bewusst zu sein.“ „Und wie soll sie da ran gekommen sein?“, fragte Thirteen. Man konnte ihrer Körpersprache entnehmen, dass sie durchaus gespannt auf die Antwort war. „Und versuchen Sie mal eine Antwort zu finden, die sicher stellt, dass wir nicht bei ihr einbrechen müssen.“ War das eine Herausforderung? „Ihr Vater hat eine kleine Mineralwasserfirma, die berühmt ist für ihre „Tasty Tonic“-Reihe. Sicher hat er in seiner Lagerhalle das ein oder andere Kilo von dem Zeug herumliegen.“ Thirteen nickte, wirkte aber nicht ganz überzeugt. Dann hellte sich das Gesicht der Ärztin auf. Der Grund dafür war nicht etwa das, was Foreman gesagt hatte, nein, sie drehte ihren Oberkörper wieder dem Telefonapparat zu. „Sieh mal einer an, die Chefin persönlich meldet sich mal. Was ist denn heute los bei euch? – Würde ich dich je von deiner Arbeit weg holen, wenn es nicht mindestens genau so wichtig wäre?“ Sie stellte ihren Kaffeebecher ab, um beim telefonieren nicht damit herum zu gestikulieren. „Die Sache ist die: ich soll den Chiningehalt einer Blutprobe bestimmen, aber so wie es aussieht, haben wir das nicht in unserer Datenbank. Und da habe ich an dich gedacht, weil unser Engelchen meinte, ihr hättet letztens einen Fall mit fluoreszierenden Algen gehabt und du hättest jemanden, der Ahnung von leuchtenden Substanzen hat. -- oh, okay -- und woher weiß ich dann, welches Format ich brauche? Ja, dann hol ihn mir mal bitte ans Telefon. -- Danke, du bist echt ein Schatz! Wir müssen uns mal wieder zum Kaffee treffen. Und nicht erst, wenn du ein neues Buch geschrieben hast. Okay, dann bis bald.“ Thirteens Augen richteten sich wieder auf Foreman. „Sie haben doch was zum Schreiben da, oder?“ ~*+*~ Während ihre männlichen Kollegen die Beweismittel in das Princeton Police Departement brachten, versuchte Ziva noch ein paar mal vergeblich, mit Mary House zu sprechen. Auf simples Klopfen an der Hoteltür reagierte keiner, nicht mal, wenn sie sich als Zimmerservice ausgab. Also griff Ziva zu dem härtesten Mittel, das sie parat hatte: Ihr Sitzfleisch und ihre Hartnäckigkeit. Sie holte sich einen Stuhl aus dem Empfangsbereich, ein ordentliches Buch aus ihrer Tasche und schlug dann ihren Wachposten neben der Zimmertür von Mr. und Mrs. House’ Suite auf. Irgendwann musste diese Frau ja einmal das Zimmer verlassen, Trauer hin, Trauer her. Und dann würde die Verbindungsoffizierin an Ort und Stelle sein. Man konnte Ziva nicht einmal vorwerfen, dass sie ihre Zeit verschwendete, schließlich las sie das neueste Werk von Tempe Brennan, eine landesweit begehrte Krimiautorin, deren Bücher sogar McGee manchmal an seinem Talent zweifeln ließen. Fünfunddreißig spannungsgeladene Seiten Prosa später, als die Spurensicherung des PPD gerade einige verwertbare Sätze Fingerabdrücke von diversen Beweismitteln entnommen hatte und ein gewisser Diagnostiker in sein Appartement zurückkehrte, hörte Ziva endlich Schritte näher kommen. Sie blickte von ihrer Lektüre auf und sah sich einer hageren, streng dreinblickenden Dame um die sechzig gegenüber. ’Na ja... wie eine trauernde Witwe sieht sie ja nicht gerade aus’, dachte die Ermittlerin, aber der äußere Eindruck konnte ja täuschen. „Mrs. House?“ „Sicher nicht. Wer sind Sie, dass Sie es wagen, hier einfach vor anderer Leute Zimmer zu hausieren?“ Ziva runzelte die Stirn. Das Wort ’hausieren’ gehörte nicht zu ihrem englischen Wortschatz, aber sie vermutete, dass diese unfreundliche Person dasselbe wie ’auflauern’ meinte. „Verzeihung, mein Name ist Ziva David, ich bin vom NCIS. Der Portier meinte, dies hier wäre das Zimmer von Mary House.“ „Ist es auch. Aber das Letzte, was meine Schwester jetzt gebrauchen kann ist eine lästige kleine Reporterin mit fragwürdigem Akzent, die sie mit Fragen bedrängt.“ „Der NCIS ist eine Bundesbehörde, kein Nachrichtensender. Ich und meine Kollegen ermitteln im Mordfall von Mr. House, deshalb sind wir auf eine Aussage Ihrer Schwester angewiesen. Sie würde uns damit helfen, den Mörder ihres Mannes zu fassen, Mrs. ...“ „Miss Hampton, Sarah Hampton.“ Das Gesicht der Frau blieb unerbittlich. „Es tut mir Leid, aber meine Schwester ist momentan nicht in der Verfassung über ihren Mann zu reden.“ Natürlich klang es nicht im mindesten, als täte es ihr Leid. „Das kann ich verstehen. Trotzdem, könnten Sie ihr sagen, dass ich hier war? Und ihr das hier geben, für den Fall, dass es ihr besser geht?“ Da Ziva nichts von dieser albernen Sitte hielt, sich Visitenkarten auszudrucken, sobald man auch nur den ersten akademischen Abschluss hatte, reichte sie Miss Hampton (bei ihrem Verhalten war es nicht verwunderlich, dass sie nicht verheiratet war) eine Papierserviette, auf der mit Kugelschreibertinte ihr Name, Handynummer und die Behörde notiert war. Die Frau warf einen geringschätzigen Blick darauf und rümpfte die Nase. „Sicher, wenn Sie dann aufhören uns zu belästigen.“ Die Israelin hatte das dumpfe Gefühl, dass ihre provisorische Visitenkarte in wenigen Minuten im Abfalleimer landen würde. --- [1] Nein, das ist kein Schreibfehler. Ich mag es, dass sie in der Serie keine Werbung machen und Dinge wie die “for Dummies” – Bücherreihe umbenennen (Ziva und das „Movies for Morons“-Buch ^.^) [2] Ja und? Ihr wollt nicht wissen, in wie vielen Laboren trotzdem getrunken und gegessen wird. Bei uns vor allem in der Physikalischen und Technischen Chemie. Ganz schön lang, was? Das lag daran, dass ich alles, was vor dem fertig gestellten Kap. 7 lag, hier noch unterbringen wollte. Trotz gesundheitlicher Beschwerden (verdammt, mich schüttelts irgendwie... meine Wange ist nämlich dreieinhalb Wochen nachdem man mir meine Weisheitszähne gezogen hat wieder angeschwollen. Ich krieg den Mund zwar vollkommen auf, aber es fühlt sich an, als hätte ich einen Steinofen anstelle meines rechten Unterkieferbereichs. Dabei war grad alles abgeheilt. Und was ist das für ein komisches kribbelndes Ding in meinem Mund? Oh, meine Zunge. Fühlt sich irgendwie zerkaut an.). Ich will nicht zum Arzt, verdammt! Das ist nicht House! [...]Auch dafür spendete der Mond genügend Licht, tauchte alles in monotone Grauschattierungen. Es waren nicht die Farben, die bedeutend waren, es war die Tat an sich. Schön, wenn er sie nicht dabei haben wollte, dann würde sie ihn auf diese Art decken müssen.[...] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)