Step Into My World von RallyVincento ================================================================================ Kapitel 73: Step seventy-one... Wish II --------------------------------------- Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden. Johann Wolfgang von Goethe Massanorie Lenjier Eigentlich hätte ich den ganzen Tag arbeiten müssen, aber zwei Termine mussten verlegt werden und ich wollte die Zeit nutzen und mit Mamoru etwas essen gehen. Die letzten Wochen hatte ich viel arbeiten müssen und ich wollte wenigstens etwas Zeit für ihn haben. Seit unserem letzten Streit hatten wir uns wirklich gebessert. Mamoru und ich unternahmen viel, gingen sogar ins Kino, redeten über unsere Interessen und hier und da waren mir schon einige kleine, liebevolle Eigenarten von ihm aufgefallen. Aber es lief besser und ich schaffte es auch, wenn auch nur langsam, meine Eifersucht in den Griff zu bekommen. Mamoru verbrachte die Woche über bei unseren Eltern und das Wochenende bei mir. Und auch wenn ich das nie gedacht hätte, so war das sehr gut. Wir hatten unseren Freiraum und trotzdem sahen wir uns regelmäßig. Mein Vater hatte also recht, am Anfang lief es bei uns wirklich zu schnell und jetzt wo wir versuchten ein gemäßigtes Tempo zu bekommen, erledigten sich viele Probleme von alleine. Für Mamoru war die Zeit zu Hause ebenfalls hilfreich, er lebte dort seine fehlende Kindheit und Jugendzeit aus und ich hatte von Mum schon mitbekommen, dass Mamorus Ordnungssinn anscheinend nicht so ausgeprägt war wie sie bis jetzt dachte. Das hatte ich jedoch auch schon mitbekommen, aber er räumte, sobald ich die Wohnung betrat, recht schnell auf, was ich als eine liebevolle Eigenart wahrnahm und belächelte. Ansonsten hatten er und Dad wohl vor kurzen eine hitzige Diskussion über Fußball geführt. Das kam davon, wenn man nicht auf die gleichen Vereine stand. Ich hatte das nur kurz mitbekommen, als ich zum Mittagessen vorbeikam und hatte das getan was ein fürsorglicher Sohn und Freund tun sollte – mich rausgehalten und meiner Mutter in der Küche geholfen. Das also zu vorpubertären Verhalten, da waren beide beim Thema Fußball wohl gleich auf. Aber dieses Wochenende war er bei mir und das alleine reichte mir. Ich freute mich ihn zu sehen und hoffte die Überraschung würde mir gelingen. Besonders weil ich auch Kuchen besorgt hatte. Sparky trottete in der Tiefgarage neben mir her und streckte sich schließlich als wir im Fahrstuhl standen. Auch was ihn anging lernte ich dazu, er verbrachte die Woche bei meinen Eltern und das Wochenende bei mir im Büro oder bei Mamoru. Damit war er gut versorgt und ich merkte so langsam, dass für Sparky Mamoru eher das Alpha-Tier war als ich. Manchmal, wenn ich ihm was sagte, sah er mich kurz an und schien wirklich abzuwägen ob er das tun sollte. Bei Mamoru lief das deutlich reibungsloser ab. „Na, ist Herrchen wohl da? Bei dem schönen Wetter könnten wir Pech haben, dann muss ich ihn doch anrufen.“ Sparky bellte kurz und freute sich anscheinend genauso wie ich Mamoru zu sehen. „Du siehst ihn viel öfter als ich, also mal ganz ruhig.“ Kommentierte ich seine Freude nur und schmunzelte. Das erste was mich irritierte waren die Frauenschuhe in meinem Vorflur. „Hmm, wir haben Besuch, oder besser Mamoru?“ Sparky schnupperte kurz an den Schuhen bevor er sich an mir vorbei drängte und schon eine Sekunde später hörte ich fröhliches bellen und seine Stimme. Lächelnd ging ich ins Wohnzimmer, wen ich als Besuch sah machte jedoch meine Vorfreude auf Mamoru kaputt. Ich wollte gerade etwas sagen und gleich wieder rummeckern, doch ich atmete tief ein und aus und wandte mich erst einmal Mamoru zu. „Hey. Überraschung.“ Er lächelte mich an und schien sich sehr zu freuen mich zu sehen. „Hey. Ich dachte, du musst heute noch zu einer Konferenz und so?“ Er kam auf mich zu und ich bekam einen Kuss. „Ja eigentlich schon, aber das musste verschoben werden. Und ich dachte, ich schenke dir etwas meiner kostbaren Zeit.“ Ich grinste und bekam dafür ebenfalls ein Lächeln, bevor ich mir noch einen kleinen Kuss stahl. Dann legte ich meine Stirn an seine. „20 – 19 – 18 – 17 – 16 – 15… tief ein und aus…“ wisperte ich nur kaum hörbar für Mamoru. „Hey Bunny. Wie geht es dir?“ Damit wandte ich mich Mamorus Gast zu. Diese sah mich etwas irritiert an. „Hallo. Danke sehr gut. Ich kann gehen, wenn…“ „Nein alles gut.“ Winkte ich ab. „Ich hab Kuchen mitgebracht, reicht auch für drei Leute.“ Damit verschwand ich in Richtung Küche. Innerlich regte ich mich auf, aber Mamoru konnte befreundet sein mit wem er wollte und ich durfte ihm das nicht verbieten oder sonst so. Also hatte ich mir angewöhnt, leise von zwanzig runter zu zählen damit ich nicht was Dummes sagte. Funktionierte ganz gut, bis jetzt. „Danke.“ Ich spürte zwei Arme die sich von hinten um meine Brust schlangen. Mamorus Atem kitzelte meinen Nacken als er mich sanft dort küsste. „Ja, ich bemüh mich.“ „Ich weiß, danke. Und ich finde du machst das gut. Ist ja nicht so, als würde mir das nicht auffallen wenn du runter zählst.“ Damit stellte er sich neben mich und küsste mich erneut auf die Wange. „Naja ich will mich ja bessern.“ Er lächelte mich an und ich seufzte. „Wo wir gerade von bessern sprechen, sind wir Datingmäßig eigentlich so weit, dass wir heute Abend vielleicht das Ganze in die nächste Runde bringen?“ Mamoru zupfte an einem Knopf meiner Weste, bis dieser aufsprang und sah mich freundlich lächelnd an. Ich wusste sehr wohl was er meinte, denn wir gingen gerade alles langsam an und das schloss den Sex mit ein, den gab es nämlich zuletzt am Valentinstag. Ich griff nach seinen Fingern und schmunzelte belustigt. „Mal sehen, ich will diesmal wirklich alles richtig machen und ich finde die Abende wo wir nur kuscheln auch nicht schlecht.“ Damit küsste ich seinen Handrücken und kümmerte mich wieder um den Kuchen. Das Mamoru jedoch eine sehr hartnäckige Seite hatte wusste ich. „Bekomm ich wenigstens noch einen Kuss?“ „Du hast Besuch, vergiss das nicht.“ Ich sah ihn aus den Augenwinkeln an, bevor ich jedoch nachgab. Meine Finger griffen in die Gürtelschlaufen seiner Jeans und ich zog ihn etwas näher an mich heran. „Aber nur einen.“ Hauchte ich leise, bevor ich ihn küsste. Mamorus Finger fuhren durch meine Haare und legten sich in meinen Nacken. Er öffnete seinen Mund etwas und ich konnte dieser Einladung leider nicht widerstehen. Hätte ich jedoch, denn ich spürte wie Mamorus rechte Hand sich aus meinem Nacken löste und zu meinem Hintern wanderte, wo er flink wie er war mein Hemd aus der Hose zog und seine Finger in meine Hose und unter meine Shorts glitten. Schnell griff ich nach Hinten und löste mich aus dem Kuss. „Du bist wirklich schlimm…“ kommentierte ich diesen dreisten Versuch nur und seufzte. „Aber gefallen hat es dir.“ Kam es nur verschmitzt grinsend von ihm. „Geh zu Bunny. Los hau ab.“ Ich schubste ihn sanft zur Seite, richtete meine Sachen wieder und schüttelte nur den Kopf. May Godai Während ich im Bus saß, schielte ich einige Male zu Haruka. Warum wollte sie denn unbedingt mit? Michiru war so nett, aber was sie an Haruka fand konnte ich nicht verstehen. Mamoru war leider nicht an sein Handy gegangen, aber ich wusste, dass er heute und morgen bei Massanorie war, also hatte ich mein kleines Geschenk genommen und wollte es ihm einfach vorbei bringen. Zu meiner Freude hatte Michiru gemeint, dass sie gerne mitkommen würde, sie wollte sowieso noch einmal mit Mamoru über etwas reden. Was hatte sie zwar nicht gesagt, aber es klang nach etwas Ernstem. „Alles in Ordnung?“ Ich zuckte zusammen, knibbelte an einem Farbfleck auf meiner Hose und nickte. „Haruka meint es nicht böse. Sie ist eben so.“ Michiru lächelte und ich konnte aus den Augenwinkeln erkennen, wie sie Haruka kurz etwas zuflüsterte. Die Blonde sah kurz zu mir, sagte jedoch nichts. Schweigend sah ich weiter aus dem Fenster und beobachtet die vorbeiziehenden Häuser. Vor dem Hochhaus wo Massanorie wohnte, blieb ich stehen und konnte mir ein grinsen nicht verkneifen, als Haruka fast etwas anerkennend durch die Zähne pfiff. Da konnte sie mal sehen, wie cool Massanorie wirklich war. Da konnte sie mit ihrer doofe Rennfahrerei nicht mithalten. „Ich schau mal ob Mamoru überhaupt da ist.“ Mit dem Satz drehte ich mich rum und betrat die Eingangshalle. Ein bisschen toll war es schon, dass ich mich hier etwas auskannte. Hinter dem Tresen stand der gleiche Mann wie sonst auch. Er sah mich kurz an und setzte dann ein Lächeln auf. „Guten Tag Godai-San.“ Verblüfft sah ich ihn an, er hatte sich wirklich meinen Namen gemerkt. „Guten Tag…“ wie peinlich, ich suchte schnell nach seinem Namensschild. „Komishiru-san.“ Kam es schließlich verlegen von mir. „Tut mir leid.“ „Sie müssen sich nicht entschuldigen.“ Er lächelte und ich nickte. „Ich werde versuchen mir ihren Namen auch zu merken, schließlich haben sie sich meinen Namen auch gemerkt.“ Er lachte leise auf. „Dafür werde ich auch bezahlt.“ Damit sah er kurz an mir vorbei. „Gehören die beiden Herrschaften zu ihnen?“ Ich nickte. „Ja, auch wenn ich auf die Blonde verzichten könnte. Aber eigentlich wollte ich zu Mamoru – also ich meine zu Chiba-san. Aber ich weiß nicht ob er da ist. Oder ob er Zeit für mich hat.“ Ich hörte Michirus Absätze auf dem Steinboden. „Ich rufe gerne für sie einmal oben an und frage nach?“ „Ja sehr nett, wenn es keine Umstände macht.“ Ich sah Komishiru-san zu, wie er das Telefon nahm und zwei Zahlen wählte. Einen kurzen Moment war es still, doch anscheinend war jemand da. „Guten Tag Herr Lenjier, Fräulein Godai ist hier mit noch zwei Damen…“ anscheinend hatte Massanorie ihn unterbrochen. Mir fiel auf, dass Komishiru-san weder Massanorie, noch meinen Namen mit einem Suffix versehen hatte – wahrscheinlich wieder etwas was Massanorie einfach nur ätzend fand. „Natürlich, ich schicke sie hoch.“ Damit legte er auf und deutet zu dem Fahrstuhl. „Danke Komishiru-san.“ Ich lächelte und schlenderte zum Fahrstuhl. Massanorie hatte ich auch schon ewig nicht mehr gesehen, aber mit Mamoru telefonierte ich super oft und auch Yosuke hatte einen guten Kontakt zu ihm. Genauso hatte ich mir immer vorgestellt sollte es sein, zufrieden lächelnd drückte ich auf den obersten Knopf und lehnte mich an die Fahrstuhlwand. „Was macht dieser Freund von Mamoru überhaupt, dass er sich leisten kann so zu wohnen?“ Haruka hatte einen Arm um Michiru gelegt und starrte auf die Nummern der Stockwerke die einzeln aufleuchteten. „Massanories Firma arbeitet mit Aktien und Marketing und sowas. Aber so richtig weiß ich gar nicht was die Lenjier Kooperation macht. Ich glaube Mamoru hat mir mal erzählt, dass sie viele verschiedene Firmen und Kleinunternehmer unterstützen. Aber auch Firmen aufkaufen und wieder neu aufbauen oder so. Was ich aber genau weiß, dieses Gebäude gehört Massanorie und noch einige andere in der Stadt, sowie in New York und Deutschland.“ „Klingt etwas zwielichtig.“ Kam es nur nüchtern von Haruka, welcher ich daraufhin einen bösen Blick zuwarf. „Massanorie ist nicht zwielichtig. Er arbeitet sehr hart und unterstützt Mamoru und seine kleine Schwester und seine Nichte. Auch wenn er manchmal etwas schroff wirkt, so ist er sehr nett und man kann sich auf ihn verlassen. Er sucht sich die Menschen halt aus, die er mag. Das ist eine gute Eigenschaft und sehr ehrlich.“ Kam es lauter von mir als beabsichtigt, aber die machte mich einfach nur wütend. Michiru tat so, als wenn sie nichts davon mitbekam. „Der Ausblick von hier oben muss wirklich sehr schön sein.“ Ich sah sie an, nickte und versuchte mich zu beruhigen. Michiru Kaiou May hielt den Gurt ihrer Umhängetasche so fest, dass ihre Knöchel langsam weiß wurden. Lächelnd nahm ich Harukas Hand, drückte sie und zog so die Aufmerksamkeit meiner Liebsten auf mich. Aufmerksam sah sie mich an, als ich den Kopf leicht schüttelte um ihr deutlich zu machen, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung war. Sie seufzte lautlos und sah zu May. „Er hat unserer Prinzessin weh getan…“ wisperte sie in mein Ohr. In diesem Moment öffnete sich die Fahrstuhltür und May flüchtete fast schon. Man konnte merken, dass sie Haruka nicht leiden konnte. Auch wenn dieser das egal war. Gerade als Haruka auch hinaus treten wollte, hielt ich sie zurück, nur soweit, dass sie in der Lichtschranke stand. Aber so weit, dass May uns nicht hören konnte. „Wir bestimmen nicht das Schicksal das vor ihnen liegt, dass bestimmen sie allein. Am Ende können wir nur da sein, nur atmen und kämpfen.“ „Genau das ist es, wir kämpfen für Sie. Wir beschützen sie vor allen Feinden.“ „Aber er ist nicht der Feind. Er ist der Mann den sie liebte, den sie immer lieben wird. Und er ist der Mann der sie liebte und sie immer lieben wird. Weder du, noch ich, noch ein anderes Wesen hat das Recht ein Urteil zu fällen.“ Damit küsste ich sie sanft auf die Lippen und folgte May. Diese stand vor der Tür und sah zu uns. Ich mochte sie wirklich, May war künstlerisch sehr begabt und ich mochte ihre Energie wenn sie malte oder andere Dinge herstellte. „Es tut mir leid, ich weiß das Haruka manchmal etwas forsch sein kann. Sie will Bunny nur beschützen…“ „Und ich werde Mamoru beschützen, genau wie Massanorie, Yosuke und all die anderen. Ich mag nicht so stark sein wie du oder sie.“ May nickte zu Haruka, die nun hinter mir auftauchte. „Aber ich werde trotzdem alles tun und wenn es nur mit Worten sei. Ihr mögt Bunny kennen und sie mag ein wundervoller Mensch sein, aber ich bin mit Mamoru aufgewachsen und ich hab gesehen was Menschen anderen antun können, dass es so leicht ist sie zu brechen und das es viel Zeit und Geduld braucht um all diese Wunden zu schließen.“ Sie schluckte und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln. „Ich will nur, dass er lacht und glücklich ist und mir ist egal mit wem… selbst wenn dieser jemand manchmal echt doof und so ist. Aber das ist egal, denn ich weiß, dass er auf ihn aufpasst…“ Damit schluckte sie noch einmal, drehte sich dann um und drückte auf die Klingel. In diesem Moment wurde die Wohnungstür aufgerissen. „Also wirklich, wie lange kann man brauchen um in einen Fahrstuhl zu steigen und hier zu klingeln?“ Lenjier Massanorie und er versprühte gerade denselben Charme wie an dem Tag im CROWN. May wischte sich noch einmal durch die Augen. „Das ist so ein Mädels Ding.“ Kam es nur frech von ihr. Doch plötzlich änderte sich in seinem Blick etwas, er sah May an und dann uns. „Vergiss bloß nicht, dass ich der einzige bin der dich rumschubsen darf.“ mit diesen Worten musterte er mich und dann Haruka. „Bei anderen solltest du gleich zuhauen.“ Dann wartete er einen Moment, seufzte und bat uns mit einer Geste herein. Er wuselte May einmal durch die Haare. „Er ist im Wohnzimmer…“ Dann drehte er sich zu uns um. „Muss ich alle deine Freunde auch mögen?“ seine Stimme hallte durch den Flur. „Nein, musst du nicht.“ Mamorus Stimme klang leicht genervt. „Gut. Die Blonde kann ich nicht leiden.“ Haruka blieb kurz stehen und ich konnte ein schmunzeln nur schwer unterdrücken. „Da war ja Seiya sympathischer.“ Kam es nur eisig von Haruka bevor wir zusammen die Wohnung betraten. Mamoru Chiba Die vier waren nun schon eine ganze Weile da und es begann schon leicht zu dämmern, als Massanorie in der Küche verschwand. Mays Windspiel hatte schon einen Platz auf dem Balkon gefunden und schwang leicht im Wind hin und her. Die Kaffeemaschine köchelte leise vor sich hin und Massanorie nippte an einem Whisky Glas als ich herein kam. „Tut mir leid, dass hab ich alles so auch nicht geplant.“ Er zuckte mit den Schultern und schwenkte die dunkle Flüssigkeit in dem Glas etwas. „Ich weiß. Zudem bist du halt beliebt, da muss man mit spontanem Besuch eben rechnen.“ Wieder setzte er das Glas an seine Lippen an, trank jedoch nicht sondern musterte mich bevor er es wieder senkte. Ohne etwas zu sagen, tippte ich ihm erneut auf die Weste, die er noch immer trug. Die Krawatte hatte er leicht gelöst. „Ist es ok, wenn ich es mag, wenn du Weste und Krawatte trägst?“ Mit einem Lächeln spielte ich an einem der Knöpfe, nahm ihm dann das Whiskey Glas aus der Hand und nippte daran. Das ganze hätte so cool und sexy aussehen können – hätte, denn leider war der Whiskey sehr stark und so hustete ich nach dem kleinen Schluck und hörte wie Massanorie lachte. „Mist.“ Kam es nur leicht hustend von mir. „Aber der Versuch war gut.“ Kommentierte er nur. „Ach sei still. Das hatte ich mir anders vorgestellt.“ Hustend räusperte ich mich und seufzte. „Das hätte sehr cool ausgesehen, wenn es so geklappt hätte wie ich es geplant hatte.“ „Aha.“ Und eine hochgezogene Augenbraue war alles was ich als Antwort bekam. Er nippte an dem Glas und schaute an mir vorbei zur Tür. „Musst du dich nicht um deine Gäste kümmern?“ kam es schließlich trocken von ihm. Schulterzuckend lehnte ich mich gegen die Küchenanrichte. Wieso wollte er nur nicht mit mir schlafen? Dabei gab ich mir richtig Mühe. Irgendwann gesellte ich mich wieder zu den Mädchen und schließlich zog mich Michiru beiseite und versicherte mir, dass sie und auch Haruka hinter mir stehen würden. Und das ich, egal was wäre, auch immer sie um Hilfe bitten könnte. Ich fand das etwas überraschend, aber Michiru war schon immer sehr rational gewesen und bedachter als die anderen, also war ich nur etwas verwundert. Ich bedankte mich bei ihr und fand es gut, dass so langsam alle ihrem Alltag nachgingen und mich zufriedenließen mit Schuldgefühlen und so. Es war kurz vor 23 Uhr als ich auch May verabschiedete und kurz darauf unter der Dusche stand. Das einzige Problem war, dass ich alleine duschte. Egal wie nett ich gefragt hatte und egal wie lieb ich mit den Wimpern geklimpert hatte, Massanorie war nicht zu erweichen. Das warme Wasser perlte von meinen Haaren ab und ich überlegte ernsthaft wie ich ihn heute Nacht noch umstimmen könnte. Ich schloss die Augen und zog den Geruch von seinem Duschgel ein, welches ich benutzte. Einerseits aus Trotz, weil er mich abwies, anderseits weil ich diesen Geruch sehr anregend fand. Meine Hände wanderten automatisch meinen Brustkorb hinunter und ich stellte mir vor wie es seine Hände waren, die mich streichelten. War zwar kein Ersatz, aber gerade musste es wohl reichen. Plötzlich stockten meine Finger und ich sah an mir hinunter. Erste schwarze Härchen und pieksige Stoppeln bahnten sich ihren Weg wieder an die Oberfläche. Stimmt, ich hatte mich, seitdem wir keinen Sex mehr hatten, gar nicht mehr rasiert und ich hatte mich so daran gewöhnt dies zu tun, dass mich stoppeln nun auch selber störten. Ich seufzte, ging zu einem kleinen Schrank und kramte einen Rasierer raus, als ich plötzlich eine Idee hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)