Step Into My World von RallyVincento ================================================================================ Kapitel 67: Step sixty-five… Family III --------------------------------------- Familie – Wo das Leben beginnt und die Liebe nie endet. Unknow Autor Massanorie Lenjier Nach diesem holprigen Start in den Tag hatte ich mich wieder ins Bett gelegt. Meiner Mutter hatte ich am Telefon kurz das Nötigste erklärt. Da war man mal zwei Wochen weg und schon wusste man nicht mehr was der eigene Freund machte. Das musste ich nochmal mit ihm besprechen. So ging es ja nicht. Ich öffnete die Augen einen Spalt und sah auf die Uhr. „Halb drei…“ ich tastete neben mich, doch Mamoru war anscheinend noch nicht wieder da. Wieder döste ich langsam weg. Für mich waren gerade fünf Minuten vergangen, als ich ein Gewicht auf dem Bett spürte. Ich schmunzelte als mein Blick zu dem Wecker glitt. „Es ist schon nach 15 Uhr.“ Kam es sofort von Mamoru, welcher sich neben mich legte. Seufzend drehte ich mich herum und sah ihn an. Einige nasse Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht. „Du hast nasse Haare.“ stellte ich schlau fest. „Ja hat gerade angefangen zu regnen als ich kam. Hab etwas abbekommen.“ Kam es leise von ihm. „Na dann…“ ich stützte mich auf dem Unterarm auf, griff nach ihm und zog ihn an mich. „Du schuldest mir eine Erklärung.“ Mamoru nickte und küsste meinen Hals. „Tut mir leid.“ „Hmm.“ Mit einem Ruck drückte ich ihn auf den Rücken und rollte mich auf ihn. „Das reicht nicht. Du hast mir Sachen verheimlicht. Das geht nicht und du hast einen Morgen kaputt gemacht, der sehr romantisch hätte werden können." Mamoru räkelte sich unter mir und setzte einen sehr süßen Blick auf. Eine Mischung aus Hundeblick und Trotz. Seine Finger glitten über meinen Brustkorb, während er sich etwas auf die Unterlippe biss. „Ich hatte einen schrecklichen Morgen, hab in der Uni echt alles falsch gemacht und hatte ein ungeplantes Coming Out vor meinen Professoren.“ Ich wurde hellhörig. Er hob den Kopf und begann damit an meinem Hals zu knabbern. „Deswegen werde ich wohl nie wieder an dieser Uni studieren können. Also…“ seine kalten Finger verursachten eine leichte Gänsehaut, als sie nach oben wanderten, sich in meinen Nacken legten und mich näher an ihn zogen. „…verdiene ich etwas Mitgefühl und keine Standpauke.“ Was sollte Mann denn bitte nun sagen? Grinsend sah ich an, bevor ich mich von seinen Händen befreite. „Dann sollte ich besonders lieb zu dir sein. Aber das ein Kater wie du einen Hundeblick imitieren kann… bewundernswert.“ Damit rutschte ich langsam nach unten, schob Mamorus Pullover hoch und begann damit seinen Bauch zu küssen. Mamorus Reaktion fiel dementsprechend aus. Er zog die Luft scharf ein und ließ seine Finger durch meine Haare gleiten. Sein leises Seufzen reichte mir als Bestätigung und ich wanderte mit meinen Lippen tiefer. Noch immer konnte ich meinen eigenen Geschmack bei ihm wahrnehmen, der sich mit seinem Schweiß vermischte. Der Geruch von Sex war noch immer so präsent, als hätten wir nie aufgehört uns die Nacht zu lieben. Die kleinen feinen Härchen die mir den Weg zu meinem Lieblingsspielzeug zeigten strich ich mit meiner Nase glatt. Meine Hände wanderten zu der Jogginghose und fuhren leicht unter den Bund. Plötzlich verharrte ich in meiner Bewegung und setzte ein Grinsen auf. „Na sieh einer an, du hattest es wirklich eilig, oder?“ Ich griff in den Bund der Hose und zog sie langsam hinunter und das schönste war, darunter war ein Hauch von nichts. Mamorus wurde rot und räusperte sich. „Ich war in Eile.“ „Verstehe.“ Ich schmunzelte, fuhr seine Beine entlang und schmiss die Hose neben das Bett. „Du hast doch um Mitgefühl gebeten?“ Mit der Frage zog ich die Decke über uns und küsste ihn. Mamoru öffnete seinen Mund sehr willig und ließ meine Zunge nur zu gern hinein gleiten. Wieder verkrampften sich seine Finger in meinen Haaren und zogen mich enger an sich. Meine Hände streichelten über seine Haut und Mamoru spreizte seine Beine unter der Decke für mich. Ich löste mich von seinen Lippen. „Also jetzt bekommst du Mitgefühl und später werden wir noch einmal über deine kleinen Geheimnisse reden.“ Damit zog ich die Decke über meinen Kopf und wanderte nach unten. „Massanorie?“ Doch noch bevor er fragen konnte was ich vor hatte, waren meine Lippen mit seinem Schwanz beschäftigt. Mamoru seufzte und stöhnte unter meinen Berührungen. Die Tatsache, dass ich nichts sah machte diesen Moment noch intensiver und um einiges erregender. „Mas – Massanorie…“ Seine Stimme drang gedämpft zu mir. Mit einem Lächeln nahm ich seine Reaktion zur Kenntnis. Mamoru Chiba Meine Finger verkrampften sich in seinem Haar und ich bäumte mich auf, als seine Zunge über meine ganze Länge fuhr. Die Decke verhinderte, dass ich ihn sah und dieser Umstand war unglaublich erregend. Ich spreizte meine Beine noch etwas mehr. In mir breitete sich ein Kribbeln aus und ich wusste das meine Gedanken nur noch zu einem Nebel wurden, welcher nur von Massanorie aufgelöst werden konnte. Plötzlich hörte er auf, ich seufzte etwas und vermutete schon, dass er mich so maßregeln wollte, als ich seine Finger an meinen Oberschenkeln spürte. Er drückte mein Bein etwas nach oben und ich wollte gerade die Decke weg ziehen, weil ich nicht wusste was er vor hatte, als ich keuchend zurück ins Kissen fiel und die Augen aufriss. Seine Zunge befand sich über meinem Eingang und ich spürte wie er sie langsam in mich schob. Ich hob automatisch meinen Hintern an und drückte mich mit dem Rücken mehr in die Matratze. „OH Gott… Scheiße…“ Meine Hände krallten sich in die Matratze und das Kissen. Das er sowas überhaupt mit seinem oft fiesen Mundwerk hinbekam war beachtlich. Seine Finger legten sich wieder um meine Erektion und fuhren sie auf und ab. Ich keuchte und presste die Augen zusammen, ich versuchte das ganze etwas hinauszuzögern, aber es gelang mir nicht. Mein Körper verkrampfte sich und ich spürte wie Massanories Zunge sich um mein Glied legte als ich kam. Keuchend kam ich in seinem Mund und rief seinen Namen dabei. Schwer atmend starrte ich an die Decke, als sich Massanorie wieder nach oben schob und mich küsste. Dass sein Kuss nach mir schmeckte gefiel mir und ich lächelte zufrieden als er sich wieder neben mich positionierte. „Und war das genug Mitgefühl?“ er sah mich spottend an. „Ja. Du blöder Kerl.“ Antwortete ich amüsiert. „Na dann. Erzähl mir was passiert ist.“ Er griff neben das Bett und zog eine Wasserflasche hervor. Diese hatte er gestern Nacht oder besser heute Morgen geholt, nachdem ich mich etwas dumm beim Oralsex angestellt hatte. Ich wurde bei dem Gedanken etwas rot und räusperte mich. „Keine Sorge…“ er setze die Flasche an und nahm einen Schluck. „…das mit dem Schlucken üben wir nochmal. Nicht das du mir stirbst, weil du an meinem Sperma erstickst.“ Er lachte und hielt mir die Flasche hin. Bockig nahm ich sie. „Am besten beuge ich dem vor und blase dir einfach keinen mehr!“ Er begann zu lachen, legte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Als wenn du das Schaffen würdest. Dafür stehst du zu sehr drauf.“ Ich schnaubte, weil er recht hatte und nahm einen Schluck. „Du bist ganz schön von dir überzeugt.“ „Ich hab dich gerade mit meiner Zunge befriedigt und ich denke es hat dir gefallen. Also, ja ich weiß das ich gut bin.“ „Ich hasse dich.“ „Ich liebe dich auch.“ Er drehte den Kopf und hob seinen Arm etwas an. Ich wusste sehr wohl, dass es eine Einladung zum kuscheln war, wollte aber nicht. Also setzte ich die Flasche erneut an die Lippen und leerte sie mit einem Zug, bevor ich sie auf meine Bettseite stellte. Dann sah ich zu Massanorie, rümpfte die Nase und legte mich demonstrativ auf meine Seite des Bettes. „Der Kater schmollt.“ Kam es nur belustigt von ihm. Ohne zu reagieren zog ich die Decke höher und drehte ihm den Rücken zu. Der sollte nicht denken, dass ich für ihn Handzahm werden würde. So langsam döste ich etwas ein, als ich das Klingeln von einem Telefon wahrnahm. Ich drehte den Kopf und sah über meine Schulter zu Massanorie. Er drückte gerade auf das Handy und hielt es ans Ohr. „Was gibt es?“ … „Ich bin freundlich, aber die Nacht war lang und der morgen stressig. Also Schwesterherz was kann ich gegen dich tun?“ … Nun war ich neugierig. Ich drehte mich herum und sah Massanorie an, dieser bemerkte das und grinste nur. Mensch, dass er auch immer seinen Willen bekam. Seufzend kam ich seiner erneuten Aufforderung nach und legte meinen Kopf auf seinen Brustkorb ab. Dafür schaltete er den Lautsprecher an. „…also wollte ich fragen ob du und Mamoru auch vorbei kommt. Ich hab Kuchen besorgt und würde es schön finden.“ „Wir Mama.“ Ich musste sofort grinsen als ich Katrins Stimme hörte. Wie lange hatte ich sie jetzt nicht gesehen? Ich wusste es nicht mehr. „Ich möchte auch mit Sano-oji-chan telefonieren?“ „Katrin nicht jetzt. Ich muss Massanorie erst überreden das die beiden kommen.“ „Aber Mama…“ Ich lachte leise und sah zu Massanorie hoch, welcher mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht schob. „Lust?“ „Ja, sogar sehr.“ kam es ehrlich von mir. „Also gut, wir haben das gerade besprochen und wir sehen uns dann in einer Stunde. Aber vergiss nicht auch was mit Zitrone oder Limone zu besorgen.“ Er rollte mit den Augen. „Klar Bruderherz und sag Mamoru wir freuen uns auch.“ In diesem Moment hörte ich Katrin quicken. „Mama, Mama ist Mamoru am Telefon. Bitte, bitte ich will auch mit ihm reden.“ „Wir sehen sie doch gleich.“ „Mama Biiiiiitteeeeee.“„Massanorie wärst du bitte so freundlich?“ „Lautsprecher ist an.“ Kam es nur belustigt von ihm. „Hey Nezumi-chan.“ „Maru-chan!“ Katrins Stimme überschlug sich fast. „Geht es dir gut? Bist du wieder gesund? Kann ich dich jetzt wieder besuchen? Kannst du mir nun endlich das Ende von Sailor Moon erzählen? Und du musst mit mir noch meinen Geburtstag nachfeiern. Mama und Opa und Oma und Sano-chan haben gesagt, dass ich dich erst fragen darf wenn du gesund bist! Bist du wieder gesund?“ Ich sah Massanorie etwas irritiert an, Massanorie flüsterte nur „Sie hatte im Januar Geburtstag, aber es ging dir nicht gut, also haben wir es dir nicht erzählt.“ Ich biss mir auf die Unterlippe und setzte mich nun doch auf. „Klar Nezumi-chan. Das machen wir alles. Es tut mir leid, dass ich keine Zeit für dich hatte…“ „Ist nicht schlimm. Ich habe mir nur Sorgen gemacht. Aber jetzt ist alles wieder gut und dann können wir gaaanz viel spielen und du kannst mir Geschichten erzählen. Und ich passe auf, dass Mama auch Schokoladenkuchen kauft. So aber Mama sagt wir müssen los, also bis gleich Maru-chan. Hab dich lieb!“ Damit legte sie auf. Ich sag Massanorie an. „Du hättest es mir sagen müssen.“ „Wieso?“ Er setzte sich auf und schlug die Decke beiseite. „Dir ging es nicht gut und es hätte dich nur gestresst. Also haben meine Eltern, Julia und ich entschiedenen, dass wir es dir nicht sagen. Katrin haben wir es erklärt und sie hat es verstanden. Dass sie das noch immer nicht vergessen hat, zeigt mal wieder das dieses Kind einen Elefantenhirn hat.“ Damit stand er auf und für ihn war alles gesagt. „Ich geh jetzt duschen, willst du mitkommen?“ Seijiro Lenjier Julia war mit Katrin schon da und die beiden deckten gerade den Kaffeetisch, als Andrea in mein Büro kam. „Alles in Ordnung?“ Ich nickte nur und schloss den Laptop. „Alles gut. Wieso fragst du?“ Sie hob eine Augenbraue an und musterte mich. "Hast du gerade gearbeitet?" Sie setzte sich auf die Kante des Schreibtisches und sah mich musternd an. Heute trug sie eine Jeanshose und dazu eine Weiße weite Bluse mit einem weißen Top darunter. Es war eben genau ihr Stil. Ich zupfte an der Bluse und lächelte sie an. „Mach dir keine Sorgen, ich warte nur auf einen Anruf von einem Kunden und ich weiß…“ ich hob beschwichtigend die Hände. „…ich sollte das alles langsam an Massanorie abgeben, aber es ist eben schwer.“ Sie seufzte, beugte sich zu mir und küsste mich auf den Mund. „Ich weiß. Aber ich bin froh, dass du es selber merkst.“ Ich schaute ihr in die Augen und noch bevor sie wieder verschwinden konnte, hielt ich sie sanft am Handgelenk fest und zog sie zu mir. „Seijiro?!“ Sie lachte kurz auf und schlang ihre Arme um meinen Hals. „Seit wann machst du denn sowas?“ Etwas gekränkt sah ich sie an. „Du tust so, als hätte ich sowas nie gemacht.“ „Nie wäre wirklich übertrieben, aber das letzte Mal war…“ sie überlegte angestrengt und ich wusste ja, dass sie recht hatte. „Einigen wir uns auf damals!“ kam es schuldbewusst von mir. „Gut. Damals. Und warum jetzt?“ „Wer sagt, dass ich nicht auch von unserem Sohn lernen würde. Ein alter Hund kann auch neue Tricks lernen. Er braucht nur etwas Zeit dafür.“ Wir sahen uns an, bevor sie dieses Lächeln aufsetzte in welches ich mich damals sofort verliebt hatte. „Danke.“ Kam es nur leise von mir, bevor ich sie an mich zog und sie küsste. Ihre Lippen schmeckten nach Erdbeeren, was ich auf den Lippenbalsam schob, den sie immer nahm. Nach einer gefühlten Ewigkeit löste sie sich von mir. „Für was danke?“ Gerade als ich antworten wollte, hörte ich auch schon Massanorie, der wohl angekommen war und sich sofort mit Julia in die Haare bekam. „Komm…“ ich schob sie von meinem Schoss, stand auf und zog sie leicht hinter mir her. Leise standen wir in der Tür zum Esszimmer und sahen Julia, Massanorie, Katrin und Mamoru dabei zu wie sie anfingen, ihren Anspruch auf bestimmte Kuchenstücke zu erheben. Ich sah Andrea an und nickte in die Richtung der Kinder. „Dafür.“ Flüsterte ich. „Das du nie aufgehört hast daran zu glauben, dass wir beide das schaffen. Dass du all die Einsamkeit ausgehalten hast und trotzdem bist du bei mir geblieben. Dafür habe ich dir nie gedankt.“ Andrea sah mich an und Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Dummkopf. Du bist genau wie dein Sohn.“ Sie vergrub ihr Gesicht an meiner Brust, während ich sie in eine tiefe Umarmung zog. „Oma und Opa kuscheln.“ Ich sah auf und zu Katrin, die uns grinsend ansah und an Mamorus Hose zupfte. Die Kinder sahen uns etwas skeptisch an. „Was?“ kam es nur barsch von mir. „Und was zankt ihr euch schon wieder?“ „Wir zanken nicht…“ kam es von Julia. „Du hast nur ein Stück Schokoladenkuchen mitgebracht.“ Kam es sofort von Mamoru. „Ach und deswegen ist das deins?“ Massanorie zog eine Augenbraue hoch. „Ich hatte einen schrecklichen Morgen, ich hab mir das verdient.“ „Ich will auch Schokolade.“ Katrin sah zu Mamoru hoch. „Mit dir teile ich.“ Kam es sanft von Mamoru. „War klar, aber ich bekomm keinen Kuchen. Dabei hab ich dir gesagt du sollst was mit Limone mitbringen.“ „Die hatten aber nichts mit Limone, du dummer Kerl. Geh doch selber los.“ Julia seufzte und rümpfte die Nase. „Hast du schon Kaffee gekocht?“ Andrea sah sich das Gezanke an und schüttelte den Kopf. „Nein. Willst du mir helfen?“ Ich nickte. „Glaubst du wir bekommen Kuchen ab?“ „Ich glaube nicht.“ Kam es schmunzelnd von mir. „Da fällt mir ein, du hast den Kindern doch was aus New York mitgebracht.“ „Stimmt. Meinst du wir bekommen Ruhe ins Haus, wenn ich das verteile?“ Ich blieb im Flur stehen. „Ich denke ja.“ Kam es lachend von Andrea. „Lass mich nur eben Kaffee aufsetzen.“ Einige Minuten später stand ich im Schlafzimmer und kramte einige Sachen aus einer Tasche hervor. Als ich in New York war kam ich diesmal auf die Idee den Kindern was mitzubringen. Als sie kleiner waren hatte ich das manchmal gemacht, aber selten. Diesmal hielt ich es für eine gute Idee. Julia Lenjier „Massanorie?“ ich legte meine Hand auf den Unterarm meines Bruders und nickte in Richtung Wohnzimmer. Massanorie folgte mir und schloss die Tür hinter sich. „Ich wollte dich was fragen und ich glaube wir sollten darüber mal reden. Ist vielleicht nicht gerade der beste Zeitpunkt…“ „Sag es schon. Du redest wie immer zu lange herum.“ Seufzend ließ ich mich aufs Sofa fallen. „Es geht um Mamoru und um Mama und Papa.“ Massanorie wusste sofort was ich meinte, setzte sich in den Sessel und kramte seine Zigarettenschachtel hervor. „Du sollst nicht im Haus rauchen.“ Kam es kopfschüttelnd von mir. „Ach lass mich. Ist nur eine.“ Eine Weile schwiegen wir uns an. „Hast du ein Problem damit?“ Er sah zu mir und ich seufzte. „Nein. Ich meine, in den letzten Wochen ist es ihm oft passiert, dass es ihm fast rausrutschte. Und Mama und Papa ist es sicherlich auch aufgefallen. Und ich finde wir sollten darüber reden ob uns das stört.“ „Also hast du doch ein Problem damit.“ „Schieb das nicht auf mich, was ist denn mit dir?“ Massanorie lehnte sich zurück und seufzte. „Keine Ahnung, es ist komisch wenn der Mann mit dem ich schlafe meine Eltern auch Mama und Papa nennen würde.“ Schweigend sahen wir uns an. „Wir sind schlechte Menschen.“ „Ja. Liegt in der Familie. Ist bestimmt was Genetisches.“ Massanorie strich sich durch die Haare und pustete den Rauch in die Luft. „Also wollen wir ihm sagen, dass wir das nicht wollen…“ ich druckste herum und zuckte zusammen als sich die Tür öffnete. Meine Mutter kam herein und musterte uns beide. „Was wollt ihr wem sagen?“ Sie hatte anscheinend nur meine letzte Aussage gehört und dass alleine reichte aus um ihre Alarmglocken läuten zu lassen. Sie sah zuerst mich und dann Massanorie mit diesem unerschütterlichen Mutterblick an. Wir beiden wichen dem Blick aus und starrten auf den Boden. „Na, eine Antwort. Irgendwas läuft doch hier.“ Ihre Stimme hatte einen ernsten Ton angenommen. „Also ich weiß nicht wovon du redest. Aber Julia und ich haben nur darüber geredet, Mamoru zu sagen, dass er das Schokokuchen…“ „Wenn du weiter redest und mich weitere anlügst, dann kannst du dich auf was gefasst machen.“ Unsere Mutter ging auf Massanorie zu, nahm ihm die Zigarette aus der Hand und drückte sie im Aschenbecher aus. „Im Haus wird nicht mehr geraucht.“ Schweigend sahen wir uns an. Mein Blick glitt zur Tür. Mama sah das sofort und schloss sie. „Also nun ist die Tür zu und wir müssen ja auch nicht schreien. Was ist hier los?“ Ich seufzte erneut und sah zu meinem Bruder, der das aussitzen wollte. Leider hatte ich dieses Gen nicht geerbt, doch gerade als ich ihr die Wahrheit sagen wollte, klopfte es an der Tür. „Wie im Taubenschlag.“ Kommentierte meine Mutter das Ganze nur. „Herein.“ Die Tür wurde geöffnet und Katrin schob sich herein. „Opa hat uns Geschenke mitgebracht. Mama du musst auch kommen.“ Sie rannte zu mir, nahm meine Hand und zog mich hinter sich her. „Ja zu schade, dann verschieben wir das Gespräch wohl.“ Massanorie schlenderte hinter mir her und ich konnte aus den Augenwinkeln den Blick meiner Mutter sehen und der verhieß nichts Gutes. Andrea Lenjier Irgendwas heckten die doch aus. Da war ich mir ganz sicher. Zuerst Seijiro heute, der mir mit so einer doofen Ausrede kam, er würde auf einen Anruf eines Kunden warten, das kaufte ich ihm schon mal gar nicht ab. Und dann die beiden die anscheinend auch irgendetwas vorhatten oder vertuschten. Aber das wäre ja gelacht, wenn ich nicht dahinter kam. Ich betrat das Arbeitszimmer und sah Katrin wie sie eine neue Puppe an sich drückte. „Danke Opa, die ist sooo hübsch. Mama, Mama sieh doch mal was der Opa mir mitgebracht hat.“ „Ja ich sehe es, du musst Opa aber dafür auch dolle drücken.“ Julia lachte und sah ihren Vater an. Natürlich sollte er sie nicht verhätscheln, aber er brachte sehr selten etwas für die Kinder mit, also war das ok. Ich zuckte kurz zusammen als Mamoru sich plötzlich neben mich stellte und interessiert zu den anderen sah. „Willst du dich nicht einreihen?“ ich stupste ihn sachte an und nickte in Richtung meines Mannes. Doch Mamoru schüttelte nur den Kopf. „Nein. Ich bleib lieber hier, sonst gibt das nur Ärger.“ Etwas überrascht sah ich Mamoru an, welcher etwas eingeschüchtert wirkte. „Alles in Ordnung?“ Doch Mamoru nickte nur. „Ja alles gut. Ich muss sowieso gleich gehen…“ Gerade wollte ich ihn unterbrechen und fragen was los sei, als mein Mann das schon tat. „Mamoru. Komm her.“ Ich sah zu meinem Mann. Mamoru schien überrascht und brauchte einen Moment um sich in Bewegung zu setzen. Ich sah kurz zu Julia, die gerade ein Kleid hoch hielt. „Mama schau. Das ist ja wunderschön. Genau so ein Sommerkleid hab ich ewig gesucht.“ Sie strahlte mich an und hielt es sich an den Körper. „Und da mag nochmal jemand sagen, dass euer Vater keinen Geschmack hätte.“ Ich grinste und sah zu Massanorie, der zu mir kam. „Selbst mir hat er was mitgebracht, dabei waren wir zusammen in New York. Und was soll das denn bitte, schließlich bin ich fast dreißig.“ Er klang erbost, aber ich konnte sehen, dass er sich über das kleine Zigarettenetui mit Gravur sehr freute. Mein Blick glitt zu Mamoru, der nun neben meinem Mann stand. Er schien verunsichert. „Ich hoffe es gefällt dir. Massanorie meinte du würdest gerne Fußball spielen, also hab ich mir gedacht, dass wäre genau das richtige für dich.“ Er hielt Mamoru ein Päckchen hin, was dieser nur zögerlich annahm. „Aber...“ „Nichts aber.“ Seijiro wuschelte ihm durch die Haare und lächelte ihn an. Zögerlich begann Mamoru das Päckchen auszupacken und plötzlich strahlte er richtig. „Das ist so cool. Danke. Und das ist wirklich für mich?“ Man konnte richtig sehen wie er sich freute. Seijiro nickte. „Natürlich. Ich dachte mir, du könntest ein neues Outfit zum Spielen gebrauchen. Massanorie erwähnte mal, dass du nur ein Outfit zum spielen hast. Die Größe müsste stimmen, da hab ich etwas geraten. Ich hoffe es passt. Oh und…“ Mamoru starrte Seijiro an und strahlte wie ein kleiner Junge. „Hier…“ er hielt Mamoru ein Netz mit einem Fußball hin. Mamoru freute sich riesig und umarmte Seijiro und strahlte wirklich über das ganze Gesicht. Lächelnd sah ich ihn an und freute mich. „Den Kuchen könnt ihr behalten. Ich ruf Yosuke an und geh Fußball spielen.“ Und schon war er an mir vorbei. Er steckte den Kopf noch einmal ins Büro. „Ist das ok?“ lachend sah ich ihn an und nickte. „Ja ist es.“ „Aber um 20 Uhr bist du wieder hier!“ kam es plötzlich von Seijiro. Etwas verwundert sah ich ihn an. „Ich habe gedacht wir gehen heute essen, deswegen.“ Ich sah nochmal zur Tür, aber Mamoru war schon weg. „Er kann ja ein richtiger Wirbelwind sein, wenn er will.“ Kam es nur lachend von mir. Julia und Massanorie nickten nur. „Warum darf Maru-chan jetzt spielen gehen?“ Katrin stand vor mir. „Sei nicht böse, Mamoru freut sich gerade nur und will deswegen mit seinen Freunden etwas machen. Weil er ihnen zeigen will was dein Opa ihm geschenkt hat.“ „Hmmm, ok. Aber wenn Maru-chan wieder da ist, dann spielt er mit mir.“ „Bestimmt.“ Kommentierte ich ihre Aussage nur, ging in die Knie und küsste sie auf die Stirn. Zehn Minuten später saßen wir alle am Esstisch und ich verteilte gerade den Kuchen. Mamoru war noch immer oben und zog sich um. Gerade schenkte ich Seijiro Kaffee ein, als die Esszimmertür aufflog und Mamoru reinkam. Er zog sich gerade seine Jacke an und trug schon das Fußball-Outfit das Seijiro ihm geschenkt hatte. „Ich bin weg.“ „Mamoru vergiss nicht, sei um 20 Uhr wieder hier. Wir wollen noch essen gehen.“ „Ja, schaff ich.“ Kam es nur schnell von ihm, bevor er wieder verschwinden wollte. „Und keine Schuhe im Haus.“ Seijiro nippte an seiner Tasse. Mamoru zuckte zusammen und ich sah an ihm hinunter. Anscheinend wollte er schon längst weg sein, hatte sich dann aber erinnert uns Bescheid zu geben und war an der Tür umgekehrt. Seijiro seufzte nur. „Sei pünktlich.“ Mamoru rief nur noch ein halbherziges „Ja“ und weg war er. „Ich hoffe du hast ihm etwas Langärmliges gekauft und kein Kurzarm-Shirt, er holt sich nur den Tod. Du weißt, er hat keinen sehr guten Selbsterhaltungstrieb. Und ich glaube bei Fußball erst recht nicht.“ Seijiro lachte auf. „Nein das stimmt. Ich habe ihm ein Kurzarm-Shirt und ein Langarmshirt gekauft, aber was er unter der Jacke getragen hat kann ich schlecht sagen.“ Lächelnd sah ich noch mal zur Tür. „Er freut sich gerade wie ein sechsjähriger.“ „Ja. Das ist mir auch sofort aufgefallen.“ Seijiro lächelte ebenfalls. „Aber er hat sich das verdient. Wenn man überlegt was er alles durchgemacht hat, dann muss er viel nachholen. Hast du gemerkt, dass er vorhin fast wieder Dad zu dir gesagt hätte?“ Seijiro nickte. „Ja, aber er hat es sich wieder verkniffen. Mal sehen wie lange er noch braucht.“ Damit lachten wir beide und ich setzte mich endlich und genoss meinen Kaffee. Es war schon fast sechs als wir endlich den Tisch abräumten. Seijiro verzog sich wieder in sein Büro und Katrin spielte mit ihrer neuen Puppe. „Kann ich euch beiden helfen?“ Julia und Massanorie standen beide in der Küche und sahen etwas verunsichert aus. „Können wir dich was fragen?“ meine Tochter setzte sich an den Küchentisch und nippte an ihrer Tee Tasse. „Natürlich.“ Ich trocknete mir die Hände an einem Geschirrtuch ab und drehte mich zu den beiden um. „Was gibt es denn?“ „Stört es dich und Papa nicht, dass Mamoru euch… naja das er euch auch so anreden will.“ Julia sah zu Massanorie, der zu mir schielte und sich ebenfalls nun an den Küchentisch setzte. „Nein. Natürlich nicht. Darauf warten euer Vater und ich ja nur. Das würde nämlich zeigen, dass Mamoru uns wirklich vertraut und er sich hier sicher fühlt.“ Ich nahm meine eigene Tasse und setzte mich zu meinen Kindern. „Stört es euch, dass er uns so nenne will? Ich glaube eher, dass das die Frage ist, die hier im Raum steht.“ Beide wurden verlegen. „Hmm verstehe. Also stört es euch. Und ihr seit eifersüchtig.“ Sofort wollten beide Einspruch erheben. „Es ist egal wie ihr es nennen wollt. Am Ende wollt ihr nicht, dass ihr uns mit ihm teilen müsst. Und das ist Eifersucht.“ Ich nippte an meinem Tee und überlegte wie ich einen Konflikt der drei vorbeugen konnte. „Jetzt möchte ich euch etwas fragen, und ihr müsst ehrlich antworten. Aber nur Ja oder Nein.“ Die beiden schauten sich an und dann mich bevor sie nickten. „Euer Vater und ich mögen nicht die Besten Eltern gewesen sein und wir werden wahrscheinlich noch viele Fehler machen. Aber das ist nun mal so, wir sind nicht perfekt und sobald man Kinder hat ändert sich alles. Wir haben uns gestritten, uns angebrüllt, aber wir haben uns auch beigebracht den anderen zu verstehen, haben immer versucht für euch da zu sein. Sagt mir, gab es Zeiten wo ihr das Gefühl hattet das keiner von uns euch lieben würde? Das ihr vollkommen allein wart?“ „Nein“ „Nein“ kam es von beiden. „Gab es Zeiten in denen ihr nicht genug zu essen hattet?“ „Nein“ kam es nur gleichzeitig und beide wurden leiser. „Gab es Zeiten wo ihr krank wart oder geweint habt und wir euch nicht getröstet haben?“ Beide tauschten einen Blick aus und schüttelten den Kopf. „Gab es denn Zeiten wo ihr zu wenig Spielzeug, oder Anziehsachen hattet?“ Wieder verneinten beide. „Haben wir je die Hand gegen euch erhoben?“ Massanorie presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf und auch Julia flüsterte nur ein leises „Nein.“ Schweigend saßen wir alle drei an diesem Tisch. „Julia, ich will dich noch etwas fragen.“ Meine Tochter sah mich an und hatte schon jetzt Tränen in den Augen. „Wenn dir etwas passieren würde und es wäre niemand von uns da um sich um Katrin zu kümmern, würdest du nicht wollen, dass es Menschen gibt die sie so lieben wie sie ist. Die sie beschützen, sie umarmen, sie trösten. Die ihr ein Heim geben wo sie geborgen ist?“ Nun begann Julia zu weinen. „Doch. Ich liebe sie doch und ich würde mir das auch wünschen.“ Ich nickte nur und musste mir auch eine Träne aus den Augen wischen. „Und jetzt will ich, dass ihr darüber nachdenkt ob das was ihr alles hattet, Mamoru auch hatte.“ Mein Blick richtete sich auf Massanorie, der nur noch auf die Tischplatte starrte. „Massanorie?“ Er sah auf und sah mich an. „Sag mir, hatte Mamoru das alles? Hatte er eine Familie die ihn liebte, hatte er immer genug zu essen, Kleidung, eine Kindheit? Menschen die ihm Geborgenheit gaben, die nicht die Hand gegen ihn erhoben? Hatte er jemals das Gefühl nicht allein zu sein?“ Massanorie konnte sich die Tränen nicht zurück halten und wischte sich durch die Augen. „Nein, hatte er nicht.“ Kam es nur leise von ihm. „Wir sind so scheiße!“ kam es schluchzend von Julia. Ich lachte nur leise. „Nein seid ihr nicht. Ihr seid gerade nur ein paar dumme Kinder die eifersüchtig auf ihr neues Geschwisterchen sind.“ Damit stand ich auf und umarmte jeden der beiden einmal. „Wir lieben euch und daran wird sich nichts ändern. Aber ihr müsst auch verstehen, dass Mamoru gerade etwas einfordert, auch wenn er sich dessen nicht bewusst ist, was ihr seit Anfang an hattet. Also versucht gute Geschwister zu sein und ihm das Ganze nicht zu schwer zu machen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)