Sommeropening von kono ================================================================================ Kapitel 4: Opening 5 - Es Klingelt- ----------------------------------- Lester saß in seiner kleinen Wohnung, sie war nicht großartig eingerichtet, wenn man durch die Tür kam, stand man schon im Wohnzimmer, ein paar Schritte weiter und durch eine Tür kam man ins Schlafzimmer und die nächste Tür führte in das kleine Bad. Das Wohnzimmer war von einem Tresen mit der Küche getrennt. Eingerichtet war das Wohnzimmer mit einem Sofa in der Mitte des Raumes, einer Kommode an der Seite der Eingangstür, direkt gegenüber stand der kleine Fernseher, welcher gar keinen Anschluss hatte, und die Bücherregale standen beiderseits vom Fernseher. Die Bücherregale waren vollgestopft mit Literatur. Vor dem Tresen, auf einen der beiden Hocker saß Lester, über einem Meer aus Zetteln vertieft. Pflanzen gab es keine. Lester beschäftigte sich mit einigen Haushaltsbilanzen und grübelte darüber, woran er noch sparen könnte. „Für das Telefon und den Strom, wie das Wasser, bekomm ich Subventionen, 50%, dafür trag ich die Miete, Schulgeld bezahl ich ja nicht, die Möbel sind noch die Alten, den Umzug, hab ich den schon bezahlt?“, murmelte er vor sich hin und kramte in seinen Unterlagen, die verstreut auf dem Tresen lagen. “Gut! Also, ich hab noch, ja, genau und wenn ich jetzt arbeiten gehe und etwas vorarbeite, ja, aber was mach ich, wenn ich zur Schule muss? Ha! Dann arbeite ich freitags, montags und mittwochs und kann beim Amt Arbeitshilfe beantragen oder vielleicht Mietübernahme oder –senkung!“, er rieb sich hämisch die Hände und auch ein kleines Lachen entwich ihm. „Dann werd ich morgen gleich dort mit meinen Rechnungen antanzen!“ Da klingelte plötzlich das Telefon. Lester schreckte auf. Er hatte schon lange keinen Anruf mehr bekommen, seid er eingezogen war, rief nur ab und zu das Amt an, aber sonst keiner. Das lag auch daran, dass ja keiner seine Nummer hatte und im Telefonbuch stand er auch nicht, trotzdem klingelte das Telefon. Die Uhr hatte schon 20 geschlagen. Das Amt hatte schon lange geschlossen. „Hab ich irgendjemandem meine Nummer gegeben?“ fragte er sich und schaute auf den immer noch klingelnden Apparat. Er ging ran. „Ja? Hallo!“ „Ah! Endlich erreich ich dich!“, sagte eine fröhliche, leicht tiefe Stimme. Doch auf Anhieb kam sie Lester nicht bekannt vor. „Wer spricht denn da?“, fragte Lester irritiert. Auch die Stimme war irritiert, da man sie nicht erkannte. „Ich bin’s, Kai!“ „Wer?“ „Kai! Der Junge, der eine Riesenportion Eis ins Gesicht bekommen hatte! Vorgestern! Hast du das schon ver...?“, ein lautes Gelächter beantwortete seine Frage. „Ach ja! KAI!“, lachte Lester. Kai saß auf dem Bett in seinem Zimmer. In einem halben Schneidersitz, leicht über die Kante des Bettes mit dem linken Bein gelehnt. Mit der linken Hand hielt er sein drahtloses silberschwarzes Telefon an sein Ohr. An seinem rechten Knie kauerte eine kleine schwarze Kurzhaarkatze mit großen gelbgrünen Augen. Als er telefonierte, streichelte er seine Katze liebevoll hinter den Ohren. Doch als er Lesters Lachen vernahm, ließ er sich nach hinten fallen, dabei schlug er sich mit der flachen rechten Hand auf die Stirn und hielt das Telefon etwas vom Ohr weg. Sodass er das: „Ach ja! Kai!“, schon gar nicht mehr gehört hatte. „Oh mein Gott, kann man so vergesslich sein?!“, sagte er eher zu sich und sodass der andere Gesprächsteilnehmer es nicht hörte. „Ob er immer so ist?“, fragt er sich in Gedanken, „Ist aber irgendwie süß.“, bei diesem Gedanken musste er schmunzeln, er blickte zur Decke. Langsam zog er das Telefon wieder zu sich, er hörte die verwirrte Stimme Lesters. „Hallo? Hallo? Noch da Kai?“ „Ja, ja ich bin noch dran!“, er schmunzelte immer noch. Er streckte seine Beine aus und blieb bequem auf dem Bett liegen. Seine Katze kletterte über seine Beine, sprang auf die große Topfpalme und dann mit ihren dreckigen Pfoten auf den großen aus Massivholz gefertigten Schreibtisch. Sie tapste am ersten Fenster vorbei, an dem Flachbildschirm ließ sie ihren Schweif an diesem vorbei streichen, tippelte über die Tastatur und sprang auf den Kratzbaum, der vor dem großen Kleiderschrank stand. Mit ihren großen Augen schaute sie aus dem Fenster, vor dem der Kratzbaum stand. Gegenüber Kais Bett an der Wand, wo auch der große Kleiderschrank ankantete, stand eine weitere Zierpflanze. Einen Schritt weiter rechts und ein weiterer Schrank, welchen Kai für die Schulsachen nutzte. Ein offenes Stehregal zwischen Tür und Schrank, dabei stand es weit genug ab, dass man darum herumgehen konnte, beherbergte die Beybladetrophäen und Ausrüstungsgegenständen, wie auch CDs und anderem Krimskrams. Doch der Katze war das egal, sie schärfte sich lieber die Krallen! Aber Kai interessierte sich gerade nicht für das Treiben seiner Katze, sondern alleinig für die zarte Stimme am anderen Ende des Apparates und für die auf einmal kunstvoll gestrichene Decke. Die merkwürdigerweise gerade wunderschön aussah, sein Herz pochte, wie wild, nur von dem puren Gedanken, wie Lester wohl gerade saß und mit seiner sinnlichen Stimme seine Worte in den Hörer hauchte. „Na ja, weißt du, ich wollte dich mal wieder hören, ähm, mal anrufen und fragen, was du so vorhast und ob du Zeit hättest, für mich!“, Kai setzte den letzten Teil fast nachlässig an. Lester hatte sich mit seinem Telefon auf sein Sofa gesetzt, hatte es sich bequem gemacht und blätterte in seinen Unterlagen herum. „Also, weißt du, das ist grade schlecht, die nächste Woche auch, hmm, mal sehen!“ Von Kai hörte man einen kleinen traurigen Seufzer. Kai war entrüstet er fühlte keinen Puls mehr und packte schnell mit der freien Hand an die Halsschlagader. „Wieso hat er nie Zeit für mich?“, fragte er sich. „Schade, weil ich wollte, wollte dich doch besser kennen lernen!“, sagte er in einem Ton, wie ein kleines Kind, das seinen Lolli nicht bekam. „Ach, vielleicht find ich ja mal Zeit und wenn ich nächste Woche in der Eisdiele arbeite, ist es ja möglich, dass man sich sieht!“, doch schnell bereute Lester seinen leichtfertigen Ton. „Wieso hab ich ihm das nur gesagt. Das geht ihn doch gar nichts an.“, schimpfte er mit sich. „Echt!“, fast schreiend, aber fröhlich kam es ihm aus dem Hörer entgegen. „Und wann bist du da so auf der Arbeit?“ Lester seufzte. „Montags und dienstags als Kellner von 10-14 Uhr, danach helfe ich auch noch im Altersheim aus, ungefähr 2 Stunden. Mittwochs und donnerstags arbeite ich von 16- 20 Uhr im Café, hab früh ein paar Auftritte. Und am Freitag spiel ich von 10-18 Uhr in der Eisdiele Geige. Werd mich wahrscheinlich am Wochenende in der Gegend nach kleineren Jobs umgucken.“ „Cool! Dann sehen wir uns sicherlich! Hab nur aller 2 Tage Training, weißt du?“ „Nee! Woher auch?“, antwortete Lester salopp. Kai musste lachen und kugelte sich etwas auf seinen Bett, nachdem er sein Bettzeug zerwühlt hatte, derweilen wunderte sich Lester an der anderen Leitung über die Lachlaute, dann hatte sich Kai wieder einigermaßen gefangen. „Ja, schon klar!“, kicherte er noch leicht. „Also, ich mach Beybladen!“ „Ist das überhaupt ein Sport?“, fragte Lester in der Blüte seiner unwissenden Unschuld. Kais Gesichtszüge vereisten, seine Gedanken kreisten um die letzten Worte seines Gesprächspartners. Er hielt das Telefon etwas weg, ballte die Faust und sprach mit knirschenden Zähnen vor sich hin: “Ob Beybladen ein Sport ist! Ob Beybladen ein Sport ist!!“ Langsam zählte er bis Zehn und zog das Telefon wieder ran, mit einem leichten wütenden Unterton, aber mit kontrolliert sanfter Stimme: „Ja, das ist ein Sport, ein ziemlich berühmter! Schaust du oft Fernsehen?“ „Nö! Hab gar keine Zeit! Meine Hobbys schlucken ne Menge Zeit!“ „Na ja, dann versteh ich einiges!“, Kais Hand schloss sich fester um das Telefon, die Hülle knirschte verdächtig. „Hab ich was Falsches gesagt? Wenn ja, dann tut mir das Leid, das wollte ich nicht, ich hab von diesen B-e-i-play-den noch nie was gehört!“ „Beybladen!“, warf Kai ein. Doch die sorgenvolle und weiche Stimme Lesters besänftigte den doch verliebten Kai. „Kann ihm ja nicht ewig böse sein“, dachte er sich. „Ach was, ist nicht so schlimm!“, versuchte er Lester zu beruhigen, auch wenn seine Stimme noch etwas wütend zitterte. „Gut, das freut mich, aber was macht man denn da so?“, sagte Lester wieder mit fröhlicher Stimme. Er blätterte gerade in ein paar Büchern rum und schaute zu dem Fernseher, der mal wieder von Staub befreit werden müsste. Kai atmete einmal tief durch. „Wenn du willst, kann ich dir das ja mal zeigen! Versprochen!“ „Na ja, vielleicht, mal sehen, aber, wie trainierst du eigentlich? Und was macht ihr da? Ist das ein Mannschafts- oder Einzelsport?“ Nun schlug Kais Stunde, denn nun konnte er triumphieren und Lester in ein stundenlanges Gespräch verwickeln. Denn über das Beybladen konnte er ja eine Menge erzählen, über seinen Lieblingssport! Hier konnte er sein ganzes Wissen offenbaren, sich damit brüsten und so das Herz seines Schatzes mit kleinen Details für sich gewinnen. „Na ja, in diesem Sport geht es um Koordination, Ausdauer, Kraft und Geschicklichkeit. Ja und ich gehöre zu den Weltbesten!“, sagte er voller Stolz. „Aha, na ja, siehst auch sportlich aus!“, sagte Lester etwas verlegen, da er nicht wusste, was er antworten sollte oder wie er allgemein zu dem Gespräch beitragen konnte. „Findest du, dass man das sieht?“, er wusste das er eine athletische Figur hatte, ja, die Mädchen in seiner Klasse freuten sich immer, wenn sie ihn im Schwimmbad sehen konnten. „Hab auch schon lange was dafür getan, kommt ja nicht von ohne! Aber na ja, man will ja nicht prahlen!“, was er gerade zwar machte und was auch Lester merkte, ihn aber nicht so störte, da er gerade seine Zettelchen aufräumte und sortierte, doch Kai musste weiter machen, er wollte sich weiter mit ihm unterhalten. „Aber, na ja, was machst du da nun direkt? Was ist Beybladen und was machst du da nun genau?“, fragte Lester nun interessiert, weil er sich nicht vorstellen konnte, wozu er all diese Fertigkeiten brauchen würde. „Na ja, …!“, auf einmal war ihm mulmig, aber wieso? Es war ja sein Lieblingssport, um den es ging, aber was störte ihn dann? „Also, wir kämpfen um Ausdauer, wer als Erstes zu Boden geht, der hat verloren! Da gibt’s auch tolle Moves! Das musste mal sehen!“, sagte er leicht verunsichert. „Wie macht ihr das denn? Ist das wie ein Tanz oder Boxen?“, Lester konnte sich das gar nicht vorstellen. „Nein! Das macht man mit Hightechkreiseln!“, sagte er, durch das Interesse von Lester ermutigt. „Warte mal kurz!“, er musste den Hörer weg legen, damit er ausgiebig lachen konnte, doch hörte Kai das Gelächter, was ihn wirklich nicht gerade aufmunterte. „Ok, hab mich wieder, aha, also mit Kreiseln, aha, na ja und auch mit Schnur oder wie macht ihr das?“, er versuchte ernst zu bleiben. Seine Stimme klang leicht verunsichert. „Also, na ja, nein, nicht ganz, das ist etwas schwer zu sagen, so übers Telefon!“, er bekam sich wieder unter Kontrolle. „Es ist wirklich besser, wenn du mal vorbei kommst und mir beim Training zuschaust!“, in seiner Stimme konnte man den Ergeiz hören. „Na ja, mal sehen, so sehr interessiert es mich nicht, ich zähl es jeden an, der sich sportlich betätigt und du scheinst es ja wirklich lang gemacht zu haben!“, sagte er fast beiläufig. Kai war ziemlich am Ende, Lester hatte ihn ziemlich geschockt mit seinen Aussagen, doch noch war er nicht gewillt auf zu geben, nein, er klammert sich weiter an das Gespräch. „Na ja, das war halt nur eine Idee, aber ich werde dich sicher mal besuchen kommen!“ Lester erinnerte sich das er Kai ja erzählt hatte, wo er arbeitete. „Kannst du machen, würde mich sehr freuen!“, es klang aber nicht so begeistert, doch Kai jauchzte leise am anderen Ende auf. Lester schaut auf die Uhr. „Oh mein Gott, es ist spät, ich muss Schluss machen und du solltest doch auch lieber ins Bett, morgen ist ja noch Schule, also tschau!“ Kai hat die Zeit vergessen, wollte es auch, doch als Lester hastig auflegen wollte, sagte er schnell noch: „Ja tschüss und ich ...“, da hatte er schon aufgelegt. Kai seufzte und ließ sich nach hinten fallen. Er fragte sich ob er noch mal dazu kommen würde ihm seine Gefühle zu gestehen? Aber wollte er das denn wirklich? Er war sich nicht sicher, aber er wusste, dass wann immer er ihn sah, er fast wahnsinnig wurde. Doch Lester hatte Recht, er musste ins Bett, es war spät! Er ging duschen und machte sich bettfertig. Opening Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)