Life of a Turk von Calafinwe ================================================================================ Kapitel 34: Gefangenschaft -------------------------- „Nehmen Sie gefälligst Ihre dreckigen Finger von mir!!“, schrie Rufus. „Elender ShinRa-Bengel, hör auf, so herum zu zicken“, keifte sein Bewacher, „Weist du überhaupt, in was für einer Lage du dich gerade befindest? ... AUA!!! Elendiges Gör!“ Rufus’ Peiniger war ein kräftiger und großgewachsener Mann, den so leicht nichts umwerfen konnte. Der Präsidentensohn hatte ihm aber in den ungeschützten Arm gebissen, woraufhin ihn der Mann wieder zurück an die Höhlenwand warf. Wütend schnaubte er: „Ganz wie du willst, dann bleibst du eben hier!!“ Genervt stapfte der Entführer weg und schloss hinter sich eine Tür in einem Eisengitter, welches durch die ganze Höhle verlief. Rufus war wieder eingesperrt. Unsicher drehte er sich zu der blonden Frau um, die bewusstlos hinter ihm auf dem Boden gelegen hatte. Vorsichtig tappte Rufus ihr im Gesicht herum. „Wachen Sie doch endlich auf“, flüsterte er Rosalinde beklommen zu. Die Turk hatte eine halbe Stunde zuvor eines über die Rübe bekommen, als sie den Sohn des Präsidenten schützen wollte. Rufus hatte ein schlechtes Gewissen. Er mochte sie zwar nicht, wie er Menschen allgemein nicht mochte, doch die Blondine hatte selbst in einer aussichtslosen Situation wie dieser noch versucht, ihn zu beschützen. Bekümmert setzte sich der Junge hin und lehnte seinen verkrampften Rücken an die Höhlenwand. Wie spät es war oder welcher Tag, wusste Rufus nicht mehr. Er hatte gerade mit der Turk und dem Kindermädchen den Maschinenraum des Frachters besichtigt, als das Alarmsignal lostönte. Schnell waren sie aus der Halle und in Richtung Brücke gelaufen. Auf dem Weg kamen ihnen viele Matrosen und ShinRa-Soldaten entgegen, doch was genau los war, konnte Rufus aus keinem der Besatzungsmitglieder herausbekommen. Im Kontrollraum angekommen, begegnete ihnen ein aschfahler Kapitän. Rufus hatte ihn angeflucht, endlich mit der Sprache rauszurücken und der Mann erzählte dann von nicht näher zu identifizierenden Objekten, die wie ein Bienenschwarm auf dem Radar herumschwirrten. Nach einigen gebrüllten Anweisungen Rosalinde’s hatte der Kapitän sich wieder soweit beruhigt, dass er auf den Angriff reagieren konnte. Die Blondine ihrerseits schickte einen SOS-Notruf an das Headquarter los. Zig kleine Schnellboote umkreisten das Frachtschiff, doch die Leute, die die Boote steuerten, waren nicht zu erkennen. Den ShinRa-Soldaten wurde aufgetragen, die Angreifer abzuwehren, doch der Feind war in der Überzahl. Gefechte hatten neben dem ShinRa-Schiff stattgefunden und waren bald darauf auf das Deck übergesiedelt. Rosalinde hatte daraufhin entschieden, den Sohn des Präsidenten heimlich von Bord zu schaffen. Über lange Gänge und steile Treppen waren sie und Rufus bis in den Bauch des Frachtschiffes vorgedrungen. Über Funk gab Rosalinde dem Kapitän Bescheid, die seitliche Ladeluke des Schiffes zu öffnen. Wie die junge Turk vermutet hatte, warteten hier bereits Angreifer auf sie. Rufus hielt sich immer dicht hinter Rosalinde und gemeinsam schafften sie es nach einigen harten Kämpfen, auf eines der Angreiferboote überzusetzen. Die Junior-Turk hatte das Boot auf Höchstgeschwindigkeit gebracht und raste durch die vielen anderen Schnellboote hindurch, doch von einem wurden sie dann abgefangen. Ein fies aussehender Typ mit Narbe quer über das Gesicht hatte sie hämisch angegrinst, als Rosalinde und Rufus in dessen Boot gescheucht wurden. Aus einem Reflex heraus hatte der junge Shinra-Sohn dem Anführer der Piraten vor die Füße gespuckt und sich so eine erste schallende Ohrfeige eingefangen. Rosalinde hatte ihn daraufhin etwas zurückgehalten und das kleine Schnellboot setzte seinen Kurs nach Mideel. Kurz vor der Insel wurde den beiden Gefangenen die Augen verbunden. Natürlich. Sie sollten sich den Weg zu dem Versteck nicht merken können. Rufus hatte sich geweigert und fast eine zweite Ohrfeige eingefahren, wäre Rosalinde nicht zwischen ihm und der Faust aufgetaucht. Sicherheitshalber hatte man den beiden dann auch noch die Hände aneinander gefesselt. Wohin sie genau gebracht wurden, wusste Rufus nicht. Er konnte aufgrund der unterschiedlichen Geräusche nur Vermutungen anstellen und ging davon aus, dass sie in eine Höhle gebracht wurden. Und so war es auch, als man sie in der Zelle, in der sie nun saßen, die Binden und die Fesseln abnahm. Der Sohn des Präsidenten wollte wieder aufbegehren und Rosalinde musste sich erneut zwischen ihn und die Entführer stellen. Der zweite Schlag hatte die Blondine dann ganz umgehauen und Rufus gab klein bei. Neben ihm grummelte etwas. Alarmiert stürzte Rufus zu Rosalinde hin und beobachtete, wie sie benommen die Augen öffnete. Ein schwaches Lächeln verzog ihre Lippen. „Wie schön... Sie sind wohlauf?“, säuselte Rosalinde schwach. „Ja, mir geht es gut. Sie waren ganz schön lange weggetreten“, sagte Rufus dann etwas vorwurfsvoll. „Entschuldigung.“ Rosalinde wusste, ihr Schützling sagte das nur, um sie etwas aufzumuntern. Momentan fühlte sie sich, als wäre sie versehentlich zwischen Hammer und Amboss gelandet. Genauso musste sich ein Kater anfühlen. Die Blondine wollte sich aufrichten, schaffte es aber nur mit Mühe, in eine sitzende Position zu gelangen. Verstört schob sie sich zur Höhlenwand hin und lehnte, wie Rufus zuvor, den Rücken an die Wand. „Sir, uns wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als zu warten“, sagte sie dann. Rufus nickte stumm und setzte sich neben sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)