Life of a Turk von Calafinwe ================================================================================ Kapitel 32: Mission 3.2.2 ------------------------- „Hey Rude, Tseng will uns in Banora haben. Was glaubst du, was wir vorfinden werden?“, fragte Reno. Der Chaot hatte gerade das Telefonat mit seinem Vorgesetzten beendet und stapfte wie ein Gorilla durch den Wald. Donnergrollen übertönte die Geräusche, die er verursachte. Rude überlegte. Der Glatzkopf hoffte, dass mit Rosalinde alles in Ordnung war. Doch wenn die Kidnapper den Sohn des Präsidenten in der Hand hatten, war ihnen die Turk vermutlich nur ein Klotz am Bein. „Hoffentlich geht es Rosalinde gut“, antwortete er. „Jai, Rude, wie man ihn kennt. Ihre momentane Situation hat sie sich selbst eingebrockt, vergiss das nicht.“ Stille, während Rude’s Gehirnzellen fieberhaft arbeiteten und nach einer Lösung des Problems suchten. Rosalinde war die beste ihres Jahrgangs, als sie die ShinRa Militärakademie verließ. Sie hatte alle Prüfungen mit Bravour bestanden und war auch im späteren Turk-Dienst nur äußerst selten negativ aufgefallen. Rude konnte sich nicht vorstellen, dass Rosalinde so leicht zu besiegen war oder schnell aufgeben würde. „Wissen wir das?“, fragte er. „Höh?!“, machte Reno verwirrt. „Wir wissen schließlich nicht, von wie vielen Piraten das Frachtschiff angegriffen wurde“, erklärte Rude, „Gut möglich, dass sie uns haushoch überlegen sind.“ „Hmpf, stimmt auch wieder. Dass du auch immer Recht haben musst?“ Reno klang genervt. Klar, man hatte ihn mitten in der Nacht aus seiner Wohnung gescheucht, um eine Anfängerin und einen halbwüchsigen Bengel zu retten. Und das bei stürmendem Wetter und ohne irgendwelche Anhaltspunkte. Man wusste nur, wann und wo der Funkkontakt abgebrochen ist, doch wohin die Entführer ihre Geiseln dann gebracht haben, war ein Rätsel. Die beiden Turks erklommen einen baumlosen Hügel und waren in kürzester Zeit bis auf die Haut durchnässt. Unter ihnen breitete sich das kleine Dorf Banora aus mit seinen Apfelbäumen und den einfachen Wohnhäusern. „Scheint alles zu schlafen“, meinte Reno. „...“ „Na, das Kaff werden wir sicher schnell durchforstet haben.“ „...“ „Dann lass uns mal gehen.“ Wortlos folgte Rude seinem Partner einen steilen Wanderweg hinab. Die Turks mussten höllisch aufpassen, um auf dem abschüssigen und nassen Pfad nicht den Halt zu verlieren. Schlammpfützen waren überall auf dem Weg in das Dorf zu sehen. Die Häuser bestanden größtenteils aus wenigen Zimmern auf nur einer Etage. Reno und Rude schlichen sich an das am nächsten gelegene Gebäude heran und inspizierten es. Die Bewohner, die in einem der Zimmer ruhig in ihren Betten schliefen, sahen nicht gerade wie Verbrecher aus. Reno zuckte mit den Schultern und wandte sich einem anderen Haus zu. Auch hier war nichts verdächtig. Rude seinerseits war in die andere Richtung des Dorfes davon gegangen und nach kurzer Zeit hatten die beiden ganz Banora durchkämt. „Fehlanzeige“, stellte Reno fest. Rude jedoch winkte ihm von seiner Position aus zu und verschwand dann hinter einem Haus. Reno lief hinüber und folge seinem Partner um das Hauseck herum. „Na holla die Waldfee, spielst du verstecken?“, fragte Reno, als er Rude erreicht hatte. „Nein, aber ich habe etwas beobachtet“, antwortete Rude. „Und? Nun sag schon!“ „Beim letzten Haus ist jemand mit einem kleinen Paket aus der Hintertür gestürmt und in den Wald gehetzt, als ich kam“, erzählte der Glatzkopf. „Wirklich?! Und was glaubst du, hat das zu bedeuten?“ „...“ „Vielleicht sollten wir lieber auf Tseng warten.“ Der Angesprochene nickte nur. Seiner Meinung nach sollten sie bei dieser Mission sowieso lieber nichts überstürzen, sondern langsam an die Sache herangehen. Rude kramte sein Handy hervor und tippte Tseng’s Nummer ein. „Ja?! Rude, was ist los?“, kam es aus dem Apparat. „Sir, wir haben Banora durchsucht. Wie lange brauchen Sie noch hierher?“, fragte Rude. „Wir sind gleich da.“ Tseng legte, ohne weiter etwas zu sagen, auf. Doch das störte Rude nicht. Er lief zum Waldrand hinüber und zog Reno dabei mit sich. Bald darauf hörten die zwei Senior-Turks Schritte, die unsicher auf sie zukommen. Jin kämpfte sich mit seinem Katana durch das Blattwerk. Der Wald war hier sehr dicht, weshalb das Vorankommen der anderen Turk-Gruppe etwas mehr Zeit in Anspruch nahm. Reno und Rude kamen ihnen entgegen und der Glatzkopf erzählte Tseng, was er kurz zuvor beobachtet hatte. „Sonst habt ihr noch nichts unternommen?“, fragte Tseng, als Rude geschlossen hatte. „Nein, Sir!“, antwortete Reno, „Wir wollten nichts überstürzen.“ „Gut. Wir werden dem Mann jetzt folgen und zwar möglichst leise und unauffällig.“ Bei dem Satz warf Tseng einen Seitenblick zu Reno, der einen beleidigten Gesichtsausdruck annahm. „Haltet bitte nach allen Seiten hin die Augen offen. Ein Wald bietet viele Gelegenheiten zum Verstecken und ich möchte nicht hinterrücks angegriffen werden“, erklärte der Wutainese weiter, „Und haltet auch nach Höhlen und dergleichen Ausschau.“ Jin schlich sich nun als erster voran in die Richtung, die Rude zuvor bei seinem Bericht erwähnt hatte und nacheinander folgten ihm die anderen Turks durch das Gestrüpp. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)