Life of a Turk von Calafinwe ================================================================================ Kapitel 20: Rückkehr -------------------- Eine blonde Frau saß an dem Schreibtisch in ihrem Büro. Mit rasanter Geschwindigkeit tippte sie etwas in ihren Computer. Es war der zweite Missionsbericht, den Rosalinde an diesem Tag verfasste. Und ein Dritter und Vierter würden auch noch folgen. Das war die Vereinbarung, die Reno ihr aufgeschwatzt hatte im Ausgleich dafür, dass der Senior-Turk sie nicht an Tseng verpfiff. Rosalinde seufzte. Das Verhalten, das der Rotschopf an den Tag legte, zeigte eigentlich nur, woher er ursprünglich kam. Aber es hätte auch schlimmer kommen können, zum Beispiel mit auf Sauftour gehen zu müssen. Die Tür zum Turk-Büro öffnete sich und Rude kam mit einigen Akten herein. „Hallo“, grüßte Rosalinde und wandte sich wieder ihrer Tätigkeit zu. Der Glatzkopf nickte und kam dann direkt auf sie zu. Den Aktenstapel ließ er auf Rosalinde’s Schreibtisch plumpsen. „Soll ich dir von Reno bringen. Du wüsstest dann schon Bescheid“, meinte Rude knapp. Er ging hinüber zu seinem eigenen Schreibtisch und setzte sich. Rosalinde starrte nur auf den Aktenberg, der jetzt bei ihr lag. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Reno hatte einen ganz schönen Stapel unbearbeiteter Fälle bei sich auf dem Platz. Das konnte die Junior-Turk sehen und vermutlich würde da auch noch einiges auf sie zukommen. Doch wo Rude die Akten jetzt her hatte, war ihr ein Rätsel. Seufzend ergab sie sich in ihr Schicksal. „Hey, lass den Kopf nicht hängen“, rief Rude zu ihr rüber, „Du kannst in jedem Fall heute pünktlich gehen.“ „Ja, danke!“, meinte Rosalinde nur. Sie tippte weiter. Nur noch ein letzter Schlusssatz und dann war sie mit dem ersten Missionsbericht fertig. Die junge Frau druckte ihn aus und las ihn noch einmal, um ihn auf Fehler zu überprüfen. Reno hatte grundsätzlich Fehler in seinen Berichten und sie sollte auch welche rein machen, hat er gesagt. Rosalinde war zufrieden. Kleine Rechtschreibfehler waren hin und wieder herauszulesen, doch ansonsten war es okay. Sie legte den Bericht in ein Ablagefach und ließ die Akte dazu neben sich auf den Boden plumpsen. Genervt nahm sie sich die nächste Akte vor und überflog Reno’s krakelige Handschrift. Die Bürotür flog wieder auf und Sarah und Jin kamen herein. Vergessen waren Akten und Missionsberichte. „Hey, ihr beiden Heimkehrer!“, meinte Rosalinde und schob ihre Akten zur Seite, „Wie war es in Junon?“ „Hm, ganz okay. Junon ist eben eine reine Militärbasis, selbst die Geschäfte sind darauf ausgerichtet.“ Die beiden Turks gingen zu ihren Schreibtischen hinüber, die bei Rosalinde in der Ecke standen. Sarah lud eine schwere Einkaufstasche auf ihrem Stuhl ab und zog mehrere kleine Tütchen daraus hervor, während Jin nur mit seiner Aktentasche zu Gange war. Erneut flog die Tür zum Büro auf und ein rothaariger Wuschelkopf kam herein. „Wo sind sie?!“, brüllte Reno. Sarah zuckte leicht zusammen, als der Chaosturk auf sie zugestürmt kam. „Hast du mir was mitgebracht?“, geierte er. Reno starrte gierig in die große Tüte rein. Seine Hand näherte sich unaufhörlich der Öffnung, doch Sarah haute ihm auf die Finger. Er war zwar so gesehen ihr Vorgesetzter, trotz allem musste der Turk sich aber nicht wie ein Kleinkind benehmen. „AUA!“ Der Rotschopf zog die Hand wieder weg. Rude kicherte vor sich hin. „Jeder bekommt was, auch du“, erklärte Sarah. Inzwischen umringten sie alle Turks, die nicht in Junon mit dabei waren. Sogar Rude, der sich sonst meistens zurück hielt, stand dabei und wartete auf sein Mitbringsel. Sarah zog eine kleine Packung aus der Tasche heraus und starrte auf das Namensschildchen. Dann reichte sie es mit einem Lächeln an Rosalinde weiter. So ging es weiter, bis jeder Kollege etwas zum Auspacken in der Hand hielt. Die Gruppe hatte sich danach wieder etwas aufgelöst, weil jeder mit seinem Päckchen beschäftigt war. Reno ging mit seinem ganz rabiat um, riss die Verpackung herunter und starrte auf das, was er bekommen hatte. „Donuts?!“, kam dann sein Ruf, „Woher weißt du, dass ich die mag?“ „Tja, ich hab meine Quellen“, meinte Sarah mit einem Lächeln. Reno grinste nur und machte sich dann auf den Weg zum Kaffeeautomaten. Donuts spülte er nur mit diesem Gebräu hinunter. Zwei Päckchen hielt Sarah noch in der Hand, mit denen sie sich jetzt auf den Weg zu Tseng und Verdot machte. Sie wusste nicht, wie die beiden Vorgesetzten auf diese Geste der Nettigkeit reagieren würden, doch sie wollte sie nicht ganz ausschließen. Verdot und sein Stellvertreter sollten wissen, dass sie mit ihrer Arbeit nicht alleine waren. Vorsichtig klopfte sie zuerst bei Tseng und wurde dann hereingebeten. Die Tür schloss sie wieder hinter sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)