Life of a Turk von Calafinwe ================================================================================ Kapitel 13: Mission 2.1.1 ------------------------- Einige Straßenlampen standen zwischen den Häusern und spendeten nur mäßiges Licht. In einigen der Gebäude brannte Licht, doch viel konnte man trotz allem nicht sehen. Vegetation gab es so gut wie gar nicht, nur einige knorrige alte Bäume klammerten sich hier und da in den felsigen Boden. In einem Garten spielten ein paar Kinder, doch alles in allem war es eine gedrückte Stimmung. Jin und Sarah hatten Junon-Dorf erreicht. „Kommt mit, dann zeig ich euch die Stütze!“, meinte ein Infanterist recht barsch. Der Mann hatte Wachdienst vor dem Eingang zum Aufzug gehabt, war aber offenbar mit etwas ganz anderem beschäftigt. Genervt führte er sie jetzt etwas weiter ins Dorf hinein an den Fuß des Berges heran, wo die Stütze stand. Neben dem Pfeiler führte eine zweistöckige Treppe zu einem Haus hinauf, das auf einem Felsvorsprung stand. Auf der kleinen Terrasse vor dem Haus stand ein kleines Mädchen und beobachtete die ShinRa-Mitarbeiter neugierig. „So, ich hoffe, ihr kommt selbst zurecht. Wenn ihr Hilfe braucht, ruft am besten oben in der Basis an.“ Der Infanterist ging wieder weg und blickte sich dabei hin und wieder nach allen Seiten um. Jin trat an den Stützpfeiler heran und besah ihn sich. Das Knistern des Stroms war hier überdeutlich zu hören. Doch äußerlich wies nichts darauf hin, dass jemand etwas an der Stütze verändert hätte. Der Turk sah sich um. „Hm, was hältst du davon, wenn wir zuerst einmal die Dorfbewohner befragen. Vielleicht haben die etwas beobachtet?“, fragte er dann. „Du hast, Recht, das ist eine gute Idee. Ich frag mal das Mädchen da oben.“ Sarah lief die Treppen hinauf. Das Mädchen folgte ihren Bewegungen mit den Augen, verhielt sich ansonsten ruhig. Als die junge Frau auf der Terrasse ankam, ging sie mit einem Lächeln im Gesicht auf das Kind zu, um es nicht zu verschrecken. „Hallo, ich heiße Sarah!“, stellte sie sich vor, „Und wie heißt du?“ Misstrauisch schaute das Kind zu der Turk hoch, sie musste ihren Kopf tief in den Nacken legen, um das Gesicht überhaupt zu erkennen. Deshalb kniete Sarah sich runter und lächelte nochmals. „Du musst wirklich keine Angst vor mir haben“, erklärte sie nochmals, „Wir sind nur hier, um den Stützpfeiler dort zu untersuchen und notfalls zu reparieren. Magst du mir deinen Namen nicht verraten?“ „Priscilla...“, antwortete sie schüchtern, „Bist du von ShinRa?“ „Ja!“ „MAMA!!“, rief Priscilla dann, „Hier sind Leute von ShinRa!“ Sarah stand auf sah sich um. Hinter einem beleuchteten Fenster des Wohnhauses war eine Frau zu Gange, die jetzt das Fenster ganz öffnete und herausblickte. Misstrauisch wie Priscilla gerade eben musterte sie Sarah. „Warten Sie, ich komme kurz heraus.“ Das Gesicht verschwand wieder und gleich darauf verließ die Frau das Gebäude. Sie kam raschen Schrittes auf die Turk zu. „Was wollen Sie von uns?“, fragte sie barsch. Sarah übersah den unfreundlichen Ton und antwortete: „Ich bin mit meinem Kollegen hergeschickt worden, um den Stützpfeiler zu untersuchen. Haben Sie in letzter Zeit etwas Seltsames diesbezüglich beobachtet?“ Die Frau überlegte kurz und strich ihrer Tochter über das Haar. Dann wandte sie sich wieder an ihre Gesprächspartnerin: „Nein. Mir ist leider nichts aufgefallen. Ist etwas mit der Stütze nicht in Ordnung?“ „Doch. Bis jetzt ist noch alles im grünen Bereich.“ Die Frau musste ja nicht wissen, dass ShinRa Inc. einen Verdacht hatte. Außerdem war Sarah zur Verschwiegenheit gegenüber Zivilisten verpflichtet, was ihren Job betraf. Doch andererseits stellte es für die Menschen, die hier lebten, auch ein Problem dar, wenn Unbefugte an der Stütze herumpfuschten. Sarah überlegte, ob sie der Frau nicht doch einen Hinweis geben sollte, doch sie entschied sich dagegen. Zuerst musste sie sich mit ihrem Kollegen darüber beraten. Sie verabschiedete sich also von der Frau und Priscilla, sagte aber gleich dazu, dass sie eventuell noch einmal kommen würde, wenn doch noch Fragen offen waren. Sarah ging die Treppen wieder hinunter und blieb neben der Stütze stehen. Jin seinerseits war gerade im Garten eines älteren Herrn und sprach mit diesem. Doch der Mann schweifte immer wieder vom Thema ab, erzählte dem Brillenträger von seiner Vergangenheit, als es Junon-City noch nicht gab und das Dorf ein friedliches Fischerdorf war. „Und über die Stütze können sie mir nichts erzählen?“, fragte Jin zum wiederholten Male. Der Mann sah ihn verständnislos an. Er hatte schon wieder den Faden verloren. „Ach so die Stütze. Nein, über die kann ich Ihnen leider nichts sagen, junger Mann. Wieso versuchen Sie es nicht mal bei ShinRa direkt? Die haben schließlich den Pfeiler hier hingestellt und uns das Tageslicht genommen.“ Der Alte fing an zu schimpfen und Jin befand es für eine gute Idee, von hier zu verschwinden. Er verließ den Garten durch das kleine Gatter im Zaun und ging zu Sarah hinüber. „Und?“, fragte sie nur. „Nichts. Ich schätze, wir müssen uns doch auf die Lauer legen“, antwortete der Schwarzhaarige. Und das taten sie dann auch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)