Hanami in Rot von abgemeldet (Wenn die Liebe auf eine Wand trifft (Kenpachi x Yachiru)) ================================================================================ Kapitel 3: Schau mich an! ------------------------- „Er folgt uns“, murmelte Yachiru ängstlich und auch sie beschleunigte. „Gut. Du liebst ihn doch, oder?“ „Ja…aber er liebt nur den Kampf…“ „Dann gib ihm einen!“ „Ich bin nicht stark genug, glaube ich“, Yachiru weinte leise, doch der einsetzende Regen wusch die Tränen sofort weg. „Willst du Stärke?“ „Ja“ „Dann lass mich frei.“ „…“ „Ich bin deine wahre Macht, deine echte Stärke. Vertrau mir!“ „Wird Ken-chan mich dann endlich beachten?“ „Aber selbstverständlich! Er liebt Stärke“ , das Mädchen lächelte bösartig. Yachiru achtete jedoch nicht auf sie, als sie ihre Richtung änderte und zum alten Richtplatz rannte. Als sie dort ankam waren sie und ihr Verfolger bis auf die Knochen durchnässt. Der Wind zerrte wütend an ihrer Kleidung und der kahle Platz war schlammig. Kenpachi landete ein paar Meter entfernt von ihr, sichtlich verwirrt. Sein sonst stacheliges Haar klebte schwer an seinem Hals. „Warum rennst du weg? Was ist los mit dir?“, fragte er. Er musste schreien um das Heulen des Windes zu übertönen. Yachiru rief etwas, doch der Sturm riss es von ihren Lippen und nahm es mit sich in die Dunkelheit. Sie zog ihr Schwert und stürmte auf Kenpachi los. Er blockte mit seinem zerfransten Shikai. Für einen Moment starrten sich die beiden Gegner an, als sie versuchten, den anderen zu übermannen. Kenpachi zog scharf die Luft ein als er die schwarzen Wirbel in ihren Rehaugen sah. Mit roher Kraft drückte der vernarbte Kapitän ihr Zanpaktou zur Seite und hielt ihre Schwerthand fest. „Yachiru! Hör auf! Was ist nur passiert?“ Unsichtbare Tränen rannen aus ihren Augen und wurden Teil des Schlammes. „Shikai!!!“, schrie sie verzweifelt und ihr Geliebter wurde von ihrem Reiatsu weggedrückt. Ihr Zanpaktou transformierte zu zwei schwarz-violetten Langdolchen. Blutrote Bänder zierten die Griffe und bei näherem Hinsehen konnte man die kleinen sägeartigen Zacken der Klingen erkennen. Ein wohl platzierter Stich konnte einem die Innereien zerreißen. Kenpachi erbleichte. Normalerweise ähnelte das Zanpaktou der Persönlichkeit seines Trägers. Doch der Kontrast, der bei Yachiru vorlag war einfach zu extrem um natürlichen Ursprungs zu sein. Mit einem Knurren erinnerte er sich an die schwarzen verräterischen Wirbel in Yachiru’s Augen. Er würde diesen verdammten Hollow aus ihr herausprügeln, und sei es mit Gewalt! Seine Haltung veränderte sich in einer Weise, die nur jemand erkennen konnte, der ihn seit Jahren kannte. Yachiru konnte es. Entschlossenheit stand in seinem ernsten Gesicht als er auf sie zuschritt. Die Rosahaarige lächelte. Nun hatte sie endlich seine Beachtung. _____ _____ _____ Ikkaku führte verzweifelt die anderen Offiziere durch den Sturm. Wo waren ihre Kommandanten nur hingerannt? Yumichika hatte Perücke und Federschmuck längst verloren, doch durch den Regen sah niemand seine krause Haarpracht, also kümmerte es ihn nicht wirklich. „Sollten wir uns aufteilen?“, schrie er seinem ranghöheren Freund zu. Ikkaku landete auf einem breiten flachen Dach mit den anderen. „Also gut, schwärmt zu zweit in alle Richtungen aus! Wenn irgendwer sie findet, macht ihr ein Signal mit eurem Reiatsu, kapiert?“, brüllte Ikkaku seine Mannschaft an, „Wartet auf das Eintreffen von Yumichika und mir bevor ihr zwischen die beiden geht!“ „Werden sie denn kämpfen?“, fragte einer. „Ich bin aber der 4. Offizier! Warum sollen wir auf ihn warten?“, schrie der Idiot beleidigt und zeigte auf Yumichika. Ein Blick zu seinem glatzköpfigen Vorgesetzten teilte ihm jedoch mit, dass er gerade auf eine Landmine getreten ist. Schnell wie ein Blitz griff er einen Statisten-Shinigami und war weg. Die restliche Gruppe verteilte sich ebenfalls. ____ ____ ____ Yachiru verzweifelte. Sie hatte alle Hände voll zu tun, um gegen Kenpachi anzukommen. Sie mühte sich ab, legte Finten, versuchte ihm in den Rücken zu fallen und riskierte mehrmals ihren Hals mit gefährlichen Ausfallmanövern. Trotzdem schaffte er es immer, sie zurückzudrängen. Die Wucht seiner Schläge ließ ihre Knochen zittern und ihre Muskeln schmerzen. Und er trug immer noch seine Augenklappe. Sie trat kräftig in den Schlamm und die Spritzer trafen sein Gesicht. Er heulte auf vor Schmerz und fiel hin. Yachiru sprang zurück und schnappte nach Luft. „Willst du immer noch ohne mich gegen ihn kämpfen?“ Das Mädchen erschien und die blutroten Bäume wuchsen aus dem Schlamm. Ehe es sich Yachiru versah befand sie sich wieder in der grausig verdrehten Welt ihrer Seele. „Ich- ich will, dass er mich meinetwegen ansieht. Meine Stärke soll er anerkennen.“ „Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich deine wahre Stärke bin.“ Ein Loch brach in den Wald vor ihr und sie konnte die schlammige Realität sehen. Kenpachi kam wieder hoch und rieb den letzten Sand aus seinem Auge. „Meinst du wirklich, du kannst ihn besiegen? Er wird wahrscheinlich gleich seine Augenklappe abnehmen… Was machst du dann?“ , ein grausames Grinsen verzerrte das junge bleiche Gesicht des Hollows zu einer Fratze. „Also gut. Leihe mir bitte deine Kraft“, Yachiru schaute zu Boden aus Scham über ihre Schwäche. Ihr Hollow trat vor sie und lachte ihr ins Gesicht. Ihre Umrisse verschwammen und als Yachiru wieder hinsehen konnte, war der böse Teil ihrer Seele auf Augenhöhe mit ihr. Die erwachsene Negativ-Yachiru lehnte sich vor und küsste ihr farbiges Ebenbild sanft, dann verschwanden sie und die Seelenwelt komplett und die reale Welt fuhr auf die Rosahaarige nieder. Kenpachi hatte sich inzwischen von der hinterhältigen Attacke erholt und wunderte sich, warum er nicht niedergestreckt worden war. Als er aufsah stand sie direkt vor ihm. „Schau mich an und liebe mich, Kenpachi“ , sagte sie mit der grausigen Stimme eines Wizards und es begann. Wellen von rot-schwarzem Reiatsu erschütterten die Erde und zwangen Kenpachi auf Abstand. Ihre Augen verfärbten sich schwarz mit strahlend goldenen Pupillen. Ein Loch riss sich in ihre Brust und nahm ihr ihr Herz. Das Kirschblütenhaar wuchs zu einer wilden hüftlangen Mähne heran. Am Grauen erregendsten war jedoch die weiße Masse, die aus Mund und Augen quoll und sich als Maske über ihr schmerzverzerrtes Gesicht legte. Die verzweifelt suchenden Offiziere der 11. Division erkannten das berstende Reiatsu und eilten zum alten Richtplatz. Sie trafen ein als die letzten Züge der weißen Masse sich ausgeformt hatten. Geschockt starrten sie ihre einst so niedliche Vize-Kommandantin an. Die Maske war hager wie ein Totenschädel und Widderhörner schmiegten sich an ihre Seiten und rahmten die Ohren ein. Ein roter Blitz quer über das Gesicht ließ sie noch grotesker aussehen. Die schwarz-goldenen Augen starrten Kenpachi hasserfüllt an. „Alle anderen zurück“, knurrte der vernarbte Mann, „Sie hat es auf mich abgesehen.“ Ikkaku sah skeptisch drein. „A-aber Kapitän-„ „Dritter Offizier Ikkaku, du hast null Chance gegen sie“, grollte er, „Sie ist nicht umsonst mein Vize-Kapitän und nicht du, obwohl du Bankai schon seit Jahren hast! Informiere den Obersten Befehlshaber über die Lage und mach diesen Idioten klar, dass ich alleine gegen sie kämpfe, kapiert?“ Der Harlekin brüllte die letzten Worte und riss sich die Augenklappe ab. Sofort wallte gelbes Reiatsu um ihn auf. Ikkaku nickte und machte den anderen ein Zeichen, sie mögen ihm folgen, bevor er in die Nacht verschwand. Innerlich zitterte der kahle Mann. Das Geheimnis um sein Bankai hatte er gehütet wie seinen Augapfel. Wie hat sein Kommandant es herausgefunden? Und warum hat dieser kampfbesessene Satanskerl ihn nie herausgefordert? Obwohl das Erlangen des Bankais Grund zum Saufgelage wäre, war niemandem nach Feiern zumute. Nicht, wenn ihr geliebter kleiner Wirbelwind eines Vize-Kapitäns zu einem blutrünstigen Hollow geworden war. ­­­_____ _____ _____ Die Gegner standen bis zu den Knöcheln im Schlamm. Der Regen prallte mit einer Wucht auf sie nieder als wollte er sie erschlagen. Blitz und Donner jagten über den Himmel und schienen vom Jüngsten Tag zu künden. Und über allem heulte der heftige Wind sein Klagelied. „Wir sind für eine Weile ungestört, Hollow“, schrie Kenpachi gegen das Unwetter, „Also gib mir meine Yachiru wieder!“ Das Monster antwortete mit grausiger Stimme und griff an. Die Attacken kamen schnell und zu den Blitzen gesellten sich nun auch die Funken ihrer aufeinander treffenden Klingen. Der Schlamm spritzte zu allen Seiten und Bäume des nahen Waldes zersplitterten. _____ _____ _____ Die Alarmglocken erklangen über Soul Society und die aufgeschreckten Kommandanten eilten zum Gebäude des Obersten Shinigami. Was sie in der Halle sahen löste Verwirrung aus. Ein klatschnasser, schlammbespritzter und völlig aufgelöster Ikkaku empfing sie an der Seite ihres Ältesten. „Leutnant Ikkaku, wiederholen Sie bitte, was Sie mir gerade Erschreckendes berichtet haben, es eilt.“ Der Glatzköpfige schluckte nervös, als sich alle Augen auf ihn richteten, wiederholte aber seinen Bericht ohne Verhaspler. „Vize-Kommandantin Yachiru-sama der 11. Einheit hat sich in einen Wizard verwandelt, obwohl, Hollow trifft es eher“, er schauderte leicht als die Erinnerung an die grausige Gestalt wieder aufloderte, “Kommandant Zaraki-sama kämpft momentan gegen sie auf dem alten Richtplatz. Wir, seine Einheit, durften ihn nicht unterstützen. Und-“ „Danke, das reicht“, erwiderte der Alte bestimmt. Aus dem besorgten Gemurmel wurden Ausrufe des Erstaunens und der Missbilligung. „Ja, es war in der Tat töricht von Kommandant Zaraki, allein gegen sie ankommen zu wollen“, der Alte ergriff wieder das Wort und die Kommandanten verstummten. „Niemand hat diesen Vize-Kapitän jemals kämpfen gesehen, aber da Zaraki ihr Schutzpatron und Ersatzvater war, können wir von einer ernsthaften Bedrohung für ganz Soul Society ausgehen. Da sie nun über den Kraftzuwachs eines Hollows verfügt ist die Welt der Lebenden ebenfalls in Gefahr“, der Oberste räusperte sich, bevor er weiter sprach. Falten des Ernstes und Zorns erhärteten sein Gesicht. „Nun ist schnelles Handeln gefordert. Kapitän Unohana, mobilisieren Sie ihre gesamte Einheit. Es wird sicherlich viele Opfer geben. Kommandant Hitsugaya, Kommandant Kuchiki und Kommandant Kyoraku werden Kommandant Zaraki im direkten Kampf unterstützen, ob er will oder nicht. Kommandantin Fon, Sie werden mit Ihrer Einheit die Höllenschmetterlinge als Boten ersetzen. Der Sturm macht ihren Einsatz unmöglich. Alle anderen Einheiten bis auf die 12. werden sich über ganz Soul Society verteilen und den Schaden so gut es geht auf den alten Richtplatz begrenzen. Sollte einer der aktiv kämpfenden Kapitäne fallen, so wird ein anderer Kapitän dieser Einheiten seinen Platz unaufgefordert einnehmen. Kämpft, bis sie entweder aufgibt oder stirbt. Kommandantin Fon und Kommandant Kurotsuchi warten noch. Die anderen sind entlassen. LOS!“ Bis auf die genannten beiden rannten alle in verschiedene Richtungen davon, um den Befehlen nachzukommen. „Leutnant Ikkaku, ich kann auf den Wunsch Ihres Kommandanten keine Rücksicht nehmen. Also sehen Sie zu, dass Sie Ihre Einheit organisiert bekommen!“, donnerte der Alte. Der Kahlköpfige ließ den Kopf hängen und rannte ebenfalls aus dem Gebäude. Eigentlich hatte er gegen das Töten von Yachiru protestieren wollen, aber selbst wenn er gesprochen hätte, wäre seine Bitte wohl abgelehnt worden. Als nächstes wandte sich der Oberste Shinigami an die Frau. „Kommandantin Fon, Sie werden ein funktionierendes Informationsnetz organisieren, so dass keine Stelle zu keiner Zeit ohne einen Boten ist. Schicken Sie als erstes jemanden mit Kommandant Kurotsuchi zum Forschungstrakt, seine Informationen werden benötigt. Sorgen Sie außerdem dafür, dass die Exekutionsabteilung mit den Vorbereitungen beginnt. Wir können in diesem ernsten Fall keine Rücksicht auf Fristen nehmen, falls Vize-Kommandantin Yachiru überleben sollte.“ Die Kommandantin nickte und verschwand. Mayuri wartete gespannt, warum er noch warten sollte. Der Alte hustete trocken nach dieser langen Rede. „Kommandant Kurotsuchi“, wandte er sich an den schwarz-weiß angemalten Mann mit dem seltsamen Turban, „Holen Sie bitte die Akte über die Wizards heraus und lassen Sie die Informationen per Boten den Kämpfern zukommen. Ich bin sicher, sie können alles gebrauchen um Yachiru in die Knie zu zwingen. Außerdem soll Ihre Einheit Yachiru beim Kampf analysieren, um mehr über ihre Schwächen herauszufinden.“ Mayuri nickte, entfernte sich aber noch nicht. Ein irres Grinsen zierte sein Gesicht (kann er überhaupt anders lächeln?) bevor er sprach. „Oberster Befehlshaber, ich bitte um Aufschiebung der Exekution zu Gunsten der Forschung.“ Der Alte schaute ihn fragend an. Der Forscher neigte seinen Kopf zur Seite und schob seine bleichen Hände in seine Ärmel vor seiner Brust, bevor er erklärte. „Die Informationen über die Wizards sind spärlich, da ich sie entweder nur tot oder aus der Ferne studieren konnte. Yachiru wäre das erste lebendige Exemplar, das ich in meinem Labor untersuchen könnte.“ Ein Glitzern der Vorfreude trat in seine Augen, durch einen Stich Ärger getrübt als er weiter zischte. „Ichigo hat sich damals der Wissenschaft verweigert und ist zusammen mit den anderen seit zehn Jahren unauffindbar.“ Der Alte sah ihn abwägend an, bevor er sprach. „Können wir mit diesen neu gewonnenen Informationen die Wizards finden und unter unsere Kontrolle bringen?“ Mayuris Mundwinkel zuckten leicht, bevor er siegesgewiss sein Kinn hob und ein ‚Aber gewiss‘ von seinen Lippen troff. „Gut, dann werde ich veranlassen, dass sie Ihnen übergeben wird, möglichst lebendig. Von Ihnen will ich eine persönliche Einschätzung wie viel Zeit Sie brauchen. Außerdem will ich jeden siebten Tag über Ihre Fortschritte informiert werden.“ Mit einem Nicken des Einverständnisses drehte der extravagante Kommandant sich um und eilte mit wehendem Laborkittel aus der Halle. Ein sadistisch-wahnsinniges Grinsen machte sein Gesicht zum Ebenbild eines Totenkopfes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)