Vodka "Lemon" von bright-boy ================================================================================ Kapitel 1: Vodka und das gewisse etwas -------------------------------------- Ich hatte mich verspätet, gut... das tat mir leid und geschah nicht oft, aber wenn die anderen Jungs sahen weswegen, dann würden sie es sicherlich sofort verzeihen. Anstatt mich dem vereinbarten Treffpunkt zu Fuß zu nähern, saß ich hinter einem Lenkrad und bediente mit meiner rechten Hand die Schaltung, während ich Kupplung und Bremse in harmonischem Takt bediente, es glich einem Orchester des Triumpfes! Die Jungs hatten bereits vor „Rizzies House“ die Stellung bezogen und warteten nur noch auf mein Erscheinen, behutsam lenkte ich in einen freien Parkplatz, ließ siegessicher die Hupe ertönen und stolzierte mit einem selbstgefälligen Ausdruck auf meine Gruppe zu. Einer nach dem anderen drehte sich um, Aljoscha, Marco, Julian und zuletzt Daniel, den ich wohl mit meiner kleinen Aktion wieder einmal in einem Sketch unterbrochen hatte. Sie alle blickten verwundert und überrascht zu mir herüber, während ich ein fröhliches Lied pfiff. „Guten Abend die Herren!“, bemerkte ich gelassen, woraufhin Aljoscha augenblicklich das Wort ergriff: „Du hast es geschafft?? DUDE! Von wem hast du das Auto??“ Gelassen blickte ich durch die Runde und antwortete geschwollen „War ein Kinderspiel, wer auch immer sagt, dass Minderjährige nicht Autofahren können, der hätte meinen Fahrstil beobachten müssen. Und den Wagen? Tja.... meine Eltern sind halt überzeugt von mir!“ Ich grinste und hob meinen neuen Führerschein, als handelte es sich um eine Clubkarte. „Erzähl mir nichts!“, spottete Marco sofort. „Nagut, dann hab ich eben meine Mutter überredet, aber der gehört heute Abend mir! Ist ihr Wagen.“, sagte ich und drehte mich mit Schwung, um in einer lässigen Haltung den Fernschließmechanismus zu betätigen. Die Coolness ließ die Jungs wieder einfrieren. „Wir waren gerade hier Julian am bewundern und da stiehlst du ihm schon wieder die Show!“, griff mich Aljoscha gleich wieder an, um mir den Sieg nicht allzu lange zu gönnen. Ein Reflex hatte ihn immer dazu gedrängt mir keinen Moment der Bewunderung zu lassen, das ging sein ganzes Leben so und er wusste dass Julian dazu das perfekte Mittel war. Ich hasste ihn dafür, aber er hatte natürlich recht. Wir waren hier um unsere Zeugnisse zu feiern und nicht meinen Führerschein und deshalb konnte ich mit meinen halbguten Leistungen mit Julian der uns dieses Jahr vollkommen überboten hatte nicht konkurrieren. Er lächelte verschüchtert. Daniel bemerkte die kurze Stille und sah wieder seine Chance einen Witz zu reißen, also griff er sich einen blauen Marker aus der Hose und verpasste sich im Gesicht selbst ein paar Streifen. „FREEEEEIHEEEEEIT!“ brüllte er und hatte die Lacher auf seiner Seite. Es war ein tolles Gefühl ein weiteres Schuljahr hinter sich gebracht zu haben und irgendwie konnten wir alle stolz auf uns sein. Heute Abend würde ich mir den ganzen Frust der vergangenen Tage aus dem Leib Hämmern. Endlich bewegten sich die Jungs Richtung Eingang, Julian blieb wie üblich als letzter zurück und fummelte nervös etwas an seinem weißen T-shirt, was mich dazu veranlasste ihn am Arm zu fassen und ihn ein bisschen zu motivieren. „Ich hab gehört du warst dieses mal Jahrgangsbester? Verdammt wie hast du das geschafft? Deine Eltern sind sicher ausgerastet!“, lobte ich ihn ein wenig, doch er verzog nur leicht grinsend den Mund und blickte beschämt von mir weg. „Ach.... ich hatte nur Glück.“ Typisch Julian. An dieser Stelle schulde ich euch wohl noch eine Erklärung. Die Sache ist nämlich die, ich bin schwul und meine Freunde wissen es nicht. Ich hab mich schon vor langer Zeit in Julian verguckt, aber da ich selbst nicht unbedingt möchte, dass jeder auf uns herumhackt, habe ich das bisher noch niemals in irgendeiner Weise erzählt oder angedeutet. Es ist wirklich schwer mit ihm in die gleiche Klasse zu gehen und außerhalb der Schule mit ihm und der Gruppe zusammen zu sein, doch ich hab mich stets zusammengerissen und es als mein kleines Geheimnis bewahrt. Ich denke dass ich damit zurecht kommen würde mir Sprüche anzuhören oder deswegen veralbert zu werden, aber wenn ich mir Julian ansehe, der ja wirklich nicht der Selbstbewussteste ist, dann muss ich mir zwei mal überlegen ob ich ihm meine Zuneigung gestehe. Das letzte was ich möchte ist ihn ausgestoßen und gehasst zu sehen, das würde mir mein Herz zerbrechen. Außerdem hat er vielleicht schon jemandem im Auge, in unserer Klasse gibt es genügend attraktiver Mädchen, die sich um ihn reißen würden, er war schließlich bildhübsch und erfolgreich, wenn auch sehr schüchtern. Hach... er war einfach süß! Die Jungs thronten bereits an ihrem „Stammtisch“ und hatten eine Flotte Biene von Kellnerin dazu aufgefordert ihnen direkt die Riesenbierkrüge mitzubringen. Ich konnte diesem Getränk nicht wirklich viel abgewinnen, da es mir weder schmeckte noch ich den Alkohol mochte (teilweise fürchtete ich mich davor unter seinem Einfluss gewisse „Dinge“ auszuplaudern), aber die Jungs hatten das vorausgesehen und mir einen Energy-Drink bestellt. Julian hatte wie üblich gar nichts gesagt, sondern saß einfach nur so da. Die Jungs mussten für ihn sicherlich auch bestellt haben. Die Musik an diesem Abend war sehr gut, sie spielten eine menge Electronic gemischt mit guter Rockmusik, das Haus war voll und eine Menge Schüler feierten den Abschluss des Schuljahres, selbst Julian erschien wesentlich entspannter und glücklicher als sonst. Üblicherweise blickte er nur durch die Gegend und zwang sich zu einem ein-viertel-Lächeln. Jetzt strahlten seine schönen Augen und sein Lächeln wirkte aufrichtig, auch wenn er seine Arme immer noch verschränkt hatte. Daniel war der erste, der den brillianten Einfall hatte von Bier auf intensiveres Zeug zu steigen, er bestellte eine Runde Vodka für uns alle.. nun gut... für alle außer mir. Ich bekam noch mehr Red Bull. Die Jungs waren hellauf begeistert, aber unsere Kellnerin blickte nur tadeln auf uns hinab. „Süßer, du bist aber noch nicht volljährig!“, Woraufhin Aljoscha das Wort ergriff und seinen charmeurhaften Blick aufsetzte. „Schätzchen, ich bekam Vodka in die Muttermilch!“ Ich möchte betonen, dass ich ihm das glaube! Seine Familie stammt aus Saparsoje und ist entsprechend trinkfest. Die Biene von einer Kellnerin gab sich geschlagen, Daniel, Marco und Aljoscha grölten, während ich mich krumm und schief lachte, nur Julian blickte verunsichert durch die Runde.. „Ohje.. .was werden meine Eltern dazu sagen?“ murmelte er, woraufhin Aljoscha sofort einen heftigen Schlag auf seine Schultern regnen ließ. Er könnte die Vorstellung nicht vertragen, dass jemand verzichtete mit ihm Vodka zu trinken. „Die werden das gar nicht erfahren, Junge!“, sagte er. Was für ein Glück dass ich sein bester Kumpel war, sonst hätte er mir nach meiner Weigerung den Vodka zu trinken, diesen intravenös eingeflößt. Julian gab sich geschlagen, er strich sein weißes T-shirt glatt und machte sich bereit für sein erstes Hochprozentiges. Sicherlich hatte er heute eine Menge Spaß! Die Jungs wussten einfach nicht wann Schluss war, aber ich verübelte es ihnen nicht. Wir hatten alle dieses Jahr sehr hart gearbeitet und verdienten uns einen Moment zum Ausspannen. Die Kellnerin, geschlagen von Aljoschas Überzeugungskunst brachte eine Ladung nach der anderen, die Jungs erreichten ihren Höhepunkt der guten Laune und Marco hatte bereits einen Tisch weiter vor uns ins Auge gefasst an dem eine Gruppe hübscher Mädchen in ein Gespräch verwickelt war. Es dauerte auch nicht lange (schätzungsweise 180 ml Vodka) und er bewegte sich schon in ihre Richtung um sich in ihr Gespräch mit einzugliedern. Marco war in seinem Element. Aljoscha indessen verpasste der Kellnerin stets unnötig viel Arbeit. Sie musste Anfang 20 sein und damit 3-4 Jahre älter als er, aber das machte ihm rein gar nichs aus, während Daniel Marcos Annäherungsversuche beobachtete und mit urkomischen Kommentaren untermalte. Julian, sichtlich angetrunken, hatte selbst seine Scheu verloren und erlaubte es sich, sich selbst aufgrund seiner Leistungen etwas zu loben, indem er erzählte wie froh seine Eltern darüber waren. Und was machte ich? Ich hörte ihm zu... nun eigentlich flogen seine Worte eher an mir vorbei, denn ich hörte lieber auf den sanften Klang seiner Stimme und blickte in seine femininen, geschwungenen Augen, die vor Freude glitzerten. Hatte ich schon erwähnt, dass das Licht in diesem Partykeller ihn sehr süß aussehen ließ? Aber ich denke da spielte mir meine Fantasie einen Streich. Julian sah immer süß aus! Marco war an diesem Abend um sicher 3 Freundinnen reicher. So etwas ließe sich nur bewerkstelligen wenn sowohl diese, als auch er selbst unter einem ausreichend alkoholischem Einflus gestanden hatten. Aljoscha war topfit obwohl er schätzungsweise das vierfache von Marco getrunken hatte und Daniel begann nur noch Witze zu erzählen, vergaß jedoch säuselnd die Pointe, was um ehrlich zu sein noch weitaus komischer war, als den ursprünglichen Sketch, den er wohl geplant hatte. Sorgen fing ich mir an um Julian zu machen. Er war auf den Geschmack gekommen und für sein erstes Saufgelage war Aljoscha einfach nicht der richtige Partner. Er vertrug zu viel und Julian versuchte als sein neuer bester Kumpel so lange mitzumachen, wie es nur ging. Als wir gegen 3 Uhr Nachts beschlossen wieder nach Hause zu gehen, holte uns die Realität ein. Julian war unter dem Alkoholeinfluss zusammengebrochen und lag nun mit dem Gesicht zur Seite auf dem Tisch. „Wie war das mit >deine Eltern werden es schon nicht merkenkeuch<... wi.. wieso?“ fragte er, aber ich ließ es ihn zunächst durch Berührungen wissen. Dann senkte ich meinen Kopf herab und biss leicht in sein Ohr „Du Dummkopf ich liebe dich!“, hauchte ich hinein und er lächelte.... er war so betrunken, dass er lächelte! Jemand in Julians Zustand hätte alles mit sich machen lassen und ich nutzte das auch noch aus! Niemals wieder würde ich ihn vernünftig in den Arm nehmen können, niemals meine Zuneigung zu ihm auf eine süße und anständige Art zeigen können, nicht nach dem was ich mir heute erlaubt hatte und so spürte ich, wie mir die Tränen in die Augen drangen. Nein.. diesen Moment noch würde ich genießen. In meiner endlosen Unvernunft und mangelnden Selbstbeherrschung ergriff ich mein Handy und legte meine Lippen wieder auf die seine, als ich ein kleines Foto schoss, dass mich wenigstens in späteren Stunden noch daran erinnern sollte, dass ich meinen Traum für wenige Sekunden ausleben konnte. Ich würde es nachher sehr brauchen. .Julian legte seine schwachen Arme um mich und säuselte „Alex, ich ha-hab dich lieb“ und ich spürte unten, dass er aktiv wurde. „Entschuldige Julian... „,flüsterte ich, doch es galt eher mir selbst. Ich bewegte mich mit meinen Händen etwas tiefer, zu seinen engen Jeans und hielt Ausschau nach den Knöpfen. Vorsichtig und mit größter Präzision löste ich einen nach den anderen. Julian lächelte erleichtert. Er seufzte so süß, auf seinem Gesicht spiegelte sich eine fast kindliche Erleichterung, wie bei einem Engel und er hatte seine bildhübschen Augen behutsam geschlossen. Jedes unangenehme Gefühl bei ihm täte mir so unendlich leid, darum gab ich mir so viel Mühe, wie ich nur konnte, doch zuletzt hatte ich ihn vor einem unangenehmen Drücken unter der Hose befreit. Julian war ein Engel... ich wiederhole es um deutlich zu machen, was für ein süßer Anblick sich mir bot. Seine liebreizenden Augen waren sicherlich die schönsten, die ich je bei einem Menschen gesehen habe, aber sie waren nicht das Einzige. Jeder noch so kleine unbedeutende Punkt war wunderschön und ich hätte mich Tage an ihm satt sehen können, doch statt dessen musste ich die drängende Zeit berücksichtigen, beugte mich mit meinem Kopf an seine empfindlichste Stelle und begann. Julian keuchte zunächst erschrocken auf, doch als er bemerkte was ich vorhatte begann das Stöhnen. Es war kein schweres unglückliches, sondern ein genau solches, wie man es von Julian erwarten würde. Still, niedlich, voller Glück und auf eine unerklärliche weise sanft und beruhigend. Regelmäßig und in vollendeter klanglicher Schönheit ertönte es aus seinem süßen Mund, seine Hände legten sich behutsam auf meinem Kopf und seine dünnen Finger griffen in meine Haare hinein, sein Stöhnen wurde lauter aber nicht weniger angenehm zu hören. Man merkte dass er sich trotz aller Umstände krampfhaft versuchte zurück zu halten, es nicht so weit kommen zu lassen. Er unterdrückte mit letzter Kraft die ihm geblieben war die Erleichterung, die kommen sollte aber ich führte meine sanften Bewegungen weiter aus und ließ ihn die schönsten und erregendesten Dinge erspüren. Sein Körper begann zu beben, während sein Atem schwer und äußerst anstrengend wurde. Sein Griff verkrampfte sich, doch all die unerbittliche Zurückhaltung kapitulierte vor den Spiel, das ich mit meiner Zunge ausführte. Er hielt es nicht mehr aus und sein Körper kapitulierte schließlich. Dann sank er entspannt in sich zusammen. Ich konnte ihm die Unterwäsche gar nicht wieder zurecht knöpfen und ihm mehrfach meine Liebe gestehen, da war er bereits eingeschlafen und ich merkte dass ich zu weit gegangen war. Mein Verstand hatte letztendlich doch wieder die Oberhand gewonnen. Alleine blieb ich am Bett zurück. Ein letztes mal noch genoss ich das stille Geräusch seines Atems, löste die aufgeknöpfte Hose von ihm und deckte ihn zu, so dass er endlich friedlich schlafen konnte, trotz all der Grausamkeiten, die ich heute begangen hatte. Traurig und mit einem Gefühl der Einsamkeit ging ich selbst in das Zimmer meiner Eltern während sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ich selbst war erst gegen Mittag aufgewacht, auch für mich war der gestrige Abend anstrengend gewesen, aber um nichts auf der Welt konnte ich mich nun in meinem Zimmer blicken lassen und Julian wecken. Erst gegen 2 Uhr Nachmittags fühlte ich mich in der Lage vielleicht in das Zimmer zu gehen und nach ihm zu schauen. Würde ich heute ein gutes Schauspiel abliefern können? Da lag er nun, mit seinem hübschen blassen Gesicht, friedlich schlafend, als wäre überhaupt nichts geschehen, sein Atmen war leicht und süß. Was war ich doch nur für ein Schwein gewesen ihm so etwas anzutun! Es dauerte nicht lange und er bemerkte meine Anwesenheit. Zuerst öffnete er halb schlafend seine Augen, doch richtete er sich sofort auf, als er bemerkte, dass ich vor ihm saß. Hastig blickte er umher um festzustellen, dass er in einem fremden Zimmer schlief. „Alex... w-wo.. ?“ fragte er irritiert, doch drückte er sofort danach mit der Handfläche gegen seine Schläfe, wobei er seine Augen schmerzerfüllt zudrückte. Instinktiv wollte ich schon zu ihm schnellen und ihm in den Arm schließ, hielt mich jedoch zurück und erklärte ihm was gewesen sei. Der Arme hatte fürchterliche Kopfschmerzen. „Du erinnerst dich an nichts?“ fragte ich, aber er schüttelte den Kopf. „Oh Gott... was hab ich gemacht? Was hab ich gemacht???“ Zischte er panisch, doch ich hockte mich nur hin und riet ihm sich zu beruhigen. Dann begann ich den gestrigen Abend zu wiederholen,... naja fast. Man merkte förmlich, dass ihm diese Erzählung sehr peinlich sei, ein paar mal konnte ich sehen, wie sich sein Brustkorb nervös auf und ab bewegte, er sich jedoch beruhigte als ich ihm erklärte wie souverän wir das Problem hatten lösen können. Auch den Teil mit der Dusche hatte ich erzählt, was ihm sofort wieder die Röte ins Gesicht schießen ließ. Er blickte schnell zur Seite und kratze sich nervös am Hinterkopf. „Oh mann... also... das tut mir so leid!... Ich meine...“ versuchte er mir mitzuteilen, doch tatsächlich war er nicht in der Lage irgend etwas sinnvolles zu sagen. „Dann sollte ich wohl keine Zeit verlieren und gleich los... meine Eltern warten sicher...“, aber ich riet ihn dazu wenigstens noch etwas warmes zu trinken, vielleicht ginge es ihm dann ja etwas besser und wenn die Kopfschmerzen noch blieben, könnte er seinen Eltern ja einfach sagen, wir waren faul und seien erst am Nachmittag aufgestanden (was auch gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt lag). „O.k...“ stimmte er verschüchtert zu und ich ergriff die Gelegenheit doch mal kurz und zärtlich an seine warme Stirn zu fassen. Nur einen kurzen Augenblick. Julian würde ein Kaffe jetzt nicht unbedingt gut tun, darum beließ ich es bei heißer Schokolade, was auch eher seinen Geschmack traf, doch er interessierte sich schon für gar nichts mehr, außer all den Peinlichkeiten die er wohl in seinem ersten Besäufnis veranstaltet hatte. Mir schnürte sich die Kehle zu. „D-du... Nichts... Du hast nichts gemacht.“ Meinte ich höchst verlegen, woraufhin er nur protestierte und meinte ich würde mit Aljoscha ständig Fotos von Marco schießen, wenn dieser es einmal zu weit getrieben hatte. „Nein im Ernst! Du hast getrunken.. bist umgekippt,.. wir mussten dich zum Wagen schleppen. Ende! Da gibt’s keine peinlichen Fotos“, aber er akzpetierte diese Antwort nicht. „Da war doch noch mehr! Jetzt sag schon! Zeig mir doch mal dein Handy! Du hast bestimmt alle möglichen Fotos gemacht, wie ich mich übergebe oder sowas“, rief er weiter, doch ich meinte nur dass er sich mal nicht so aufspielen sollte, außerdem läge mein Handy jetzt irgendwo und ich hätte keine Lust es zu suchen, was allerdings eine dreiste Lüge war. Es lag im Flur hinter meinem Zimmer, wo er hoffentlich nicht nachgesehen hatte. „Du hast auch nicht erbrochen! Und jetzt Ende.“ Damit zog ich einen Schlusssttrich. „Dann frag ich halt Aljoscha... aber wenn ich Fotos sehe, wo ich was peinliches mache, dann trägst du die Verantwortung!“ Ich nickte nur lachend. Leider konnte ihn nicht mehr lange bei mir behalten, darum beeilte ich mich ihn noch vor vier Uhr bei seinen Eltern abzuladen. Er sollte einfach sagen, wir hätten alle bei mir geschlafen... aus welchem Grunde auch immer und das es sehr, sehr langweilig gewesen ist. Das war kein guter Plan, aber seine Eltern würden es ihm ja abkaufen, wenn sie sahen, dass er wieder einigermaßen munter und wohlauf war, auch wenn er seine Kopfschmerzen zurückhalten musste. Ich war sehr erleichtert als wir vor seinem Haus parkten und er endlich die Tür öffnete. Doch bevor er ging blickte er noch einmal zu mir und sah mich kurz an. „Raus jetzt!“, wollte ich brüllen, blieb aber wie so üblich still. Seine Ärmchen legten sich noch einmal zögernd um mich und er drückte mich leicht gegen seinen immer noch warmen Körper. „Schon gut Alex... du hast mir wirklich sehr geholfen.“ Hauchte er leicht und verließ erst dann den Wagen. Noch einmal konnte ich ein strahlendes Lächeln auf seinem wunderschönen Gesicht sehen und die Worte „Du bist ein guter Freund!“ vernehmen, aber mein eigenes Bewusstsein protestierte nur. „Falsch Alex... du bist ein Schwein!“ Als ich zuhause war, warteten meine Eltern bereits, sie mussten wohl direkt nach unserer Abfahrt eingetroffen sein. Ich wechselte die üblichen Floskeln und fragte nach ihrer Reise ohne allzu ausführliche Antworten zu erwarten, auch wenn beide sehr heiter und entspannt wirkten, was mir doch schon half. Doch so sehr ich mich auch bemühte,.. die Frage ob ich mich benommen hatte, konnte ich nur mit einem traurigen, falschen Nicken beantworten, mein Geist suchte eh den Flur ab... ich brauchte mein Handy. Doch es war nicht da wo ich es abgelegt hatte... wo hatte ich es denn hingetan? Ich geriet sehr schnell in Panik, fragte meine Eltern, forderte sie auf mitzusuchen, doch sie hoben nur entschuldigend die Hände. „Wo hatte ich es abgelegt?? Ich war sicher ich hatte es im Flur gelassen!“, fragte ich mich unentwegt als ein Blitz in meinen Kopf einschlug, der mich augenblicklich auf die Knie sinken ließ. „Julian hat es mitgenommen... mit nach Hause... weil er dir nicht geglaubt hat!“ Kapitel 2: Platzregen --------------------- Es ist schwer zu beschreiben wie es mir in der nächsten Zeit erging. Ich war vollkommen unfähig auch nur irgendwas zu tun, darum verkroch ich mich vor Furcht in mein Zimmer, weit weg von dem nächsten Telefon. Ich bekam Angstzustände und Panik, dabei hatte ich mich doch darauf gefreut etwas mit meinen Eltern reden zu können, sich zu erkundigen wie ihre Reise gewesen war. Sie hatten dieses wundervolle Talent die Dinge immer etwas humorvoller und lustiger darzustellen, doch im Moment war ich überhaupt nicht in der Lage ihre Erzählungen zu genießen oder zu lachen. Ich litt unter furchtbarer Angst.. in etwa wenn man eine sehr wichtige Klausur zurück erwartete von der man nicht im geringsten wusste wie sie ausgefallen war, nur dass man auch eine sechs für wahrscheinlich halten musste. Es war furchtbar und ich verließ mein Zimmer den ganzen Tag nicht. Als schließlich meine Mutter an der Tür klopfte und das Telefon in der Hand hielt, erstarrte mein Herz und ich fing an leicht zu zittern, bevor sie sich jedoch über meine erschrockene Reaktion im klaren werden konnte, meinte sie, dass es Aljoscha sei und er entsprechend wütend war, dass ich vergessen hatte ihn anzurufen. Mein Herz rutschte in die Hose, aber ich war wieder in der Lage zu atmen. Aljoscha merkte sofort was mit mir los war, doch er benutzte meine Unfähigkeit zum Protest oder der Widerrede nur dazu mich noch mehr einzuheizen. „Und was ist jetzt passiert? Hast du was angestellt? Alter... du bist total nervös, jetzt red schon.“ „Nichts... nichts war... Ich hab ihn abgeliefert.“, antwortete ich zögernd. „Und was sagten seine Eltern? Haben die was gemerkt?“, fragte er fordernd, doch ich antwortete nur, dass ich ihn abgesetzt hatte und nicht mit seinen Eltern gesprochen habe... Julian oder seine Eltern hatten sich nicht gemeldet... es war... es war wohl alles... in Ordnung? „Nagut... wie du meinst... „ Ich hasste dieses „nagut“ von Aljoscha. Es war ein fälschliches „Mach doch was du willst“ und ich konnte in dem Moment wirklich etwas Unterstützung gebrauchen, doch er legte gleich auf und beendete das Gespräch. Ich stürmte aus dem Zimmer und legte das Telefon wieder auf die Ladestation.. nur weit weg von mir und verkroch mich wieder in meinem Zimmer. Ich verbrachte noch den Rest des Abends so... „Alex.. ich weiß nicht was mit dir nicht in Ordnung ist, aber du kannst nicht auch noch den zweiten Tag hier in deinem Zimmer rumhocken. Ich hab dir Frühstück gemacht, falls du doch noch Appetit bekommst, ich und dein Vater sind erst einmal in der Kirche. Wenn du aber mit uns reden willst, dann solltest du etwas sagen!“ Es war meine Mutter, die mich morgens im Zimmer besuchte. Sie hatte recht... ich konnte nicht nervös hier herumsitzen und darauf warten, dass sie die Lage selbst regelte. Darum zwang ich mich aufzustehen und endlich anständig zu essen.. ich hatte nicht einmal realisiert welchen Hunger ich hatte! Sie war so lieb.. .sie hatte mir sogar ein paar Spiegeleier gebraten und Croissants im Backofen erwärmt... Es war schön mitanzusehen, dass sich meine liebsten Menschen um mich sorgten, aber richtig genießen konnte ich das Frühstück dennoch nicht, da ich doch unentwegt an Julian denken musste. Die Erinnerung an sein süßes Lächeln verblasste allmählich in meiner Erinnerung und hinterließ nur ein bitteres Gefühl der Leere.. Als ich so versunken in meinen Gedanken im Frühstück herum stocherte, klingelte das Telefon. Ich wollte nicht abnehmen... ich war noch nicht bereit dazu. Aber wer war zu Hause, der es für mich tun könnte? Ich war alleine. Eine kurze Zeit ließ ich es klingeln doch dann endlich bemühte ich mich abzunehmen. Keine Begrüßung, keine Fragen. Ich nahm einfach den Höhrer ab. „Alex?“ Es war Julians Stimme... Oh mein Gott, es war seine süße, unschuldige, wohlklingende Stimme! Er rief an! Julian....mein Engel, er rief an! In Euphorie versunken vergaß ich doch direkt den ganzen Hintergrund... Ich kniff die Augen fest zusammen und versuchte mein Herz zu beruhigen, dass agressiv gegen meine Brust hämmerte, so stark, dass es schon weh tat. „J-J-Julian...... !“ ich stotterte wie ein Verrückter und presste den Höhrer ängstlich an mein Ohr. „Vor Der Bibliothek... komm bitte jetzt sofort...“ Kaum hatte er jenes ausgesprochen vernahm ich nur noch den kalten Mechanischen Ton am anderen Ende der Leitung. Er hatte aufgelegt und ließ mich wieder im Gefühl der Einsamkeit zurück und einem unerklärbar kaltem von Furcht durchsetztem Empfinden. Es hatte schon eine Weile gedauert bis ich mich vom Tisch weg bewegt hatte um die Wohnung zu verlassen, da meine Beine mir nicht richtig gehorchen wollten. Draußen war es recht warm, doch mein Körper fühlte sich kalt und taub an, fast selbstständig und doch auf eine Art abgestorben. Ich ging zu Fuß bis zur Bibliothek und hoffte dass ich es rechtzeitig schaffen würde bevor es regnete. Der Parkplatz vor der Bibliothek, am Sonntag natürlich vollkommen leer, kam mir vor wie der Henkersplatz, wo ich mein Todesurteil zu erwarten hatte. Nicht eine Person bewegte sich durch diese Gegend, kein Wagen war in der Ferne zu hören und eine düstere, hässliche Wolkendecke schob sich träge über das Dach des mehrstöckigen Gebäudes. Es war kalt, ein unangenehmer Wind wehte und mir zitterten die Knie. Je mehr ich an die gestrige Nacht denken musste, desto schlechter wurde mir, das ganze glich einem bösen Streich und ich fragte mich welche überirdische Kraft solch Vergnügen daran empfand jede Einzelheit der Umgebung so einzufädeln, dass sich mein Unwohlsein nur vervielfachte. Lieber wäre mir, dass Julian sofort hinter der Ecke erschienen wäre, das Handy nach mir werfen würde und sofort sagen würde, dass er mich nie wieder sehen wollte.. wenigstens hätte ich es dann hinter mir. Statt dessen fand ich mich alleine auf einem leeren Platz wieder. Ich bewegte mich zu einem Baum am Rande des Parkplatzes um wenigstens von einer Seite so etwas wie Schutz genießen zu können, während mir von Minute zu Minute nur übler wurde. Schritte waren zu hören. Sofort schreckte ich aus meinen Gedanken hoch und sah mich um. Julian schritt mit dem Gesicht zu Boden auf mich zu, er benutzte den direkten weg. Keine merkwürdigen Bewegungen, keine Zurufe. Er schritt einfach sicher auf mich zu. Ein Kloß setzte sich in meinem Hals fest. Zuerst stand er wenige Meter vor mir, musterte mich ein wenig und ergriff dann das Wort. Ich hatte ihn noch nie so sicher... (oder sollte ich sagen aggressiv?) auftreten sehen. Vielleicht erwartete er von mir eine Entschuldigung, Begrüßung, Rechtfertigung... IRGENDWAS! Aber ich stand nur mit offenem Mund da und griff mir panisch an meine Brust, wo mich ein stechender Schmerz heimsuchte. „Ich dachte du wärest anders...“ seufzte Julian und ich sah, dass sich Tränen in seinen hübschen Augen sammelten. Nein. Nein.. NEIN! Bitte nicht das... er durfte nicht weinen! Diesen Anblick ertrug ich nicht! „Was du und Aljoscha mit Marco gemacht habt ist ja schon .. du weißt.... .aber das hier!“ er schluckte und konnte sich nicht mehr zurückhalten. „Das findest du komisch??!! Ich wette ihr habt euch alle halb tot gelacht, nicht wahr??“ brüllte er in meine Richtung und zog etwas aus seiner Tasche. Ich betete zu Gott, dass es ein Messer sein würde, mit dem er mich erlösen würde, denn ich ertrug es nicht mehr ihn weinen zu sehen und ich ertrug es erst recht nicht, dass er wegen mir weinte. Ich wollte mich rechtfertigen, etwas dazu sagen, meinen Mund zum sprechen zu benutzen, doch es kam gar nichts aus mir heraus nur dieses bleierne Gefühl im Hals und die Unmengen an Tränen, die nun über meine Wange liefen. Er presste das Handy gegen meine Brust und forderte mich auf es an mich zu nehmen. „Zeig das doch noch deinen anderen „Freunden“...“ spottete er „Ich bin ja jetzt die kleine Schwuchtel für euch, ist das nicht so?“ wimmerte er. Ich hatte ihn verletzt.. noch schlimmer, ich hatte das letzte bisschen Selbstbewusstsein und Ehrgefühl von ihm zetrümmert und ein unsicheres ängstliches Wrack zurück gelassen. All das war meine Schuld. Ich wusste es, Julian wusste es und er hasste mich dafür verdientermaßen. Alle meine Träume, meine Hoffnungen, alles schöne was ich mir ausgemalt hatte, sogar meine angenehmen Erinnerungen zerbröckelten in diesem Moment vor mir, ich stand nur noch zitternd da, stammelte dass es mein Foto war und nur meines. Es sollte für mich sein, aber er war schon den Heimweg angetreten. Ein letztes mal blickte er noch mit verweinten Augen hinterher und rief mir zu ich solle den anderen ruhig davon erzählen und mich darüber lustig machen. Es half einfach nichts. Er hörte mir nicht mehr zu. Ich hatte meinen Engel für immer verloren. Mir wurde klar, dass Julians trotz der Freundschaften die ich aufgebaut hatte, den kleinen Erfolgen den ich in der Schule verbuchen konnte.. trotz meines liebevollen Elternhauses doch eine ganz bestimmte Sache, Antrieb für mein Glück, meine Motivation und meine Träume gewesen war. Alles was ich an richtigem intensiven Glück erfahren hatte war von Julian ausgegangen und diesen wunderschönen Teil meines Lebens, all das behutsame und bezaubernde hatte ich auf einen Schlag verspielt. Von nun an würde ich ein Leben ohne all dieses Glück führen müssen, ohne die süßen und märchenhaften Gedanken, ich hatte mich um meine Hoffnungen betrogen. Was soll ich nun also erzählen? Was kann ich noch mehr erzählen, außer das mir alles Wunderbare fehlte? Ich saß wieder zuhause und weinte unerbittlich. Meine Eltern klopften oft an die Tür um zu fragen, was mit mir los sei, aber ich fauchte sie immer scharf an und riet ihnen zu verschwinden. Ich war unglücklich und boshaft geworden. Den ganzen Tag lag ich in der Ecke in meinem Zimmer, versteckt unter einer Tagesdecke und weinte, wie ein kleines Mädchen, ohne dass ich damit aufhören konnte. Ich hatte mein Handy gegriffen und es fast aus dem Fenster geschmissen, anstelle dessen aber pulte ich die Batterie heraus und versteckte es tief unter meinem Bett. Ich konnte doch mit niemandem darüber sprechen. Es mag sich vielleicht etwas komisch anhören, wie empfindlich ich reagiert habe, ich kann das ja nicht so recht beurteilen, aber ich war wirklich am Ende und es gab nichts mehr woran ich festhalten konnte... was also blieb mir dann? Ich kramte alte Teddybären aus den hintersten Schubladen in meinem Zimmer hervor und versuchte durch ein fusseliges Stück Stoff Aufmunterung zu erfahren, vielleicht ein paar Gerüche aus alten Tagen wieder wahrzunehmen, die mich an etwas schönes erinnerten, aber schnell hatte ich ein Plüschtier nach dem anderen mit meinen Tränen durchnässt und roch nur noch so etwas wie Waschmittel. Irgendwann ging die Tür auf und meine beiden Eltern setzten sich auf mein Bett. Ich schimpfte wieder mit ihnen, aber ich konnte deutlich sehen, dass sich beide an der Hand hielten um sich gegenseitig Kraft zu geben. Sie würden das hier also durchstehen bis sie Antworten bekamen. „Alexander... wir können das nicht mehr mit ansehen... sag uns was los ist.“ sprach meine Mutter mit besorgter Stimme. Sollte ich es ihnen sagen? Was würde das bringen? ... Ach zum Teufel damit. „Ich ... es ist.... ich.... ich liebe jemanden.“ Schluchzte ich Mein Vater rollte Augenblicklich mit den Augen und vergaß sich. Deswegen sollte sein Sohn wie ein Mädchen weinen? Weil er Liebeskummer hatte? Was für ein Mann sollte aus mir werden, schoss es ihm sicherlich in dem Moment durch den Kopf. „Das ist doch kein Grund... was ist daran schon so besonders?“, fragte meine Mutter weiter. „Liebt sie dich nicht?“ Sie hockte sich neben mich und schob mir die Tagesdecke vom Kopf weg wo sie mir einen Kuss aufsetzte. „Du bist doch so ein hübscher Junge.. du wirst schon jemand anderes finden.“, meinte sie „Ich will aber nicht...“ fügte ich trotzig hinzu... die beiden würden nie verstehen, worum es hier ging. „Jetzt benimm dich nicht, wie eine Memme und reiss dich zusammen. Du willst ja wohl mal der Mann im Haus sein, oder nicht?“ grunzte mein Vater und versuchte mich aufzurichten. Es musste raus. „Ihr versteht das nicht...“ „Dann hilf uns es zu verstehen!“ Protestierte meine Mutter weiter und krallte sich an meinem Vater der dir Welt nicht mehr verstand. „ES IST EIN JUNGE!!!“ rief ich dann endlich. Ich glaube was darauf folgte war der ungeheurlichste und Ausdrucksstärkste WTF Ausdruck, den ich je gesehen hatte. Mein Vater übertraf sich selbst und meine Mutter blickte hilfesuchend hektisch zwischen ihm und mir. „Du meinst... so wie... also... jetzt ein richtiger Mann?“, fragte meine Mutter und lachte... Sie lachte! „Ein Junge in meinem Alter Herrgott nochmal!“ Brüllte ich Mein Vater prustete los und meine Mutter zerrte nervös an seinem Hemd. „Jetzt reichts aber.. du bist doch keiner von diesen schwuchtelígen Cowboys... in diesem Film.. .also.... Baked Mountain.“ „Brokeback Mountain.“ korrigierte ich und blickte ihn böse an „Du nimmst mich nicht ernst oder?“ Meine Eltern wussten immer noch nicht was Sache war und griffen fester ineinander. „Das verstehe ich nicht.. ich verstehe es nicht... dann... kannst du nicht einfach aufhören schwul zu sein?“, stotterte meine Mutter. Das reichte mir... ich stampfte wütend aus dem Zimmer und verließ das Haus. Ich rannte weg, die Rufe meiner Eltern ignorierend. Nicht einmal meine Eltern von denen ich bisher so überzeugt gewesen war, dass sie mir in jeder Situation beistehen würden verstanden mich... Ich war wirklich alleine. Da saß ich also im Regen in der Nähe das Schwimmbades. Ich hockte auf dem Boden und lehnte gegen einen Mauervorsprung. Es wurde zunehmend kälter und mehr Regen prasselte auf mir herunter. Weit und breit war wieder niemand zu sehen und es wurde von Minute zu Minute kälter. Wenn ich Glück hatte würde ich hier einfach sterben. Schließlich aber parkte ein Wagen direkt vor meiner Nase und die Beifahrertür öffnete sich wie durch Geisterhand. Mein Vater lugte hervor. „Steig ein Junge.“ Meinte er, aber ich blieb sitzen. Er wartete eine Minute, dann wiederholte er seine Aussage „Komm! Steig bitte ein, sonst holst du dir noch eine Lungenentzündung und dann tut mir deine Mutter Rattengift in das Essen oder sowas.“ Ich musste schmunzeln und stieg ein. Mein Vater hatte die Heizung angemacht, damit ich auf der Fahrt schon etwas trocknete. Er war doch so fürsorglich. Er fuhr zunächst einfach durch die Stadt herum. Hauptsache nicht sofort nach Hause. „Hör mal...“ Er hatte offenbar Schwierigkeiten die richtigen Worte zu finden, das ging immerhin weit über ein übliches Vater-Sohn Gespräch hinaus „Ja also.... Weißt du... „ vermutlich suchte er nun ein Beispiel aus seiner Vergangenheit, dass die Sache einfacher machte, aber ihm fiel rein gar nichts ein. Ich war schwul und er konnte nun einmal nichts damit anfangen. „Sag mir vielleicht einfach mal wer es ist....“ „Es ist Julian.“ Gab ich zurück und mein Vater riss fast das Lenkrad um. „Was DER??? Ich dachte es wäre dieser Russe ...“ „Aljoscha? Um Himmels Willen!“ Rief ich. „Nagut.. das ist doch schon mal was... und wie ist das jetzt abgelaufen? Hat er dich... äh... beleidigt?“ Was sollte ich darauf antworten... ja? Aber ich hatte es doch verdient. Darum entschloss ich mich ihm alles zu erzählen, aber ich schonte seine armen alten Ohren vor dem etwas schlüpfrigeren Part. Nachdenklich fasste er sich ans Kinn.. zumindest wusste er nun alles was Julian wusste. „O.k.. gut.. ich sag dir folgendes.. ich kann zu seinen Eltern gehen, aber die bringen dich um.“ Ich schluckte „Nein Quatsch! Es ist einfach so, dass seine Eltern damit erst mal nicht klar kommen, wenn sie es von mir hören. Sie schicken ihn in ein Internat und das willst du ja nicht. Außerdem ist er ja sauer.... Am besten...hmhmhm.... du gehst zu dem Russen und erzählst ihm das.“ „Ich soll zu Aljoscha gehen?“ protestierte ich sofort. „Der lacht mich doch aus!“ aber mein Vater konterte sofort. „Ich glaube der Junge ist der klügste von deinen Freunden. Er wird dann mit Julian reden und weiß bestimmt was zu tun ist. Also Julian wird ja erst einmal nicht mit dir reden.“ Der alte Herr hatte irgendwie recht... ja ich würde es Aljoscha erzählen und ihn um Hilfe bitten. Wirklich! Ich fühlte mich besser. „Danke Papa..“ flüsterte ich und streichelte dem alten Mann über dem Kopf. „Aber eine Sache noch... woher hast du gewusst wo ich war?“ fragte ich und der alte Herr blies sich auf. „Na hör mal! Ich bin dein Vater! Wenn ich nicht wüsste wo du in solchen Fällen hingehst!“ Stille.. ich blickte ihn misstrauisch an. „Nagut ich hab wohl vorher in der halben Stadt nach dir gesucht. Aber ich hab dich doch gefunden oder nicht?... und jetzt gucken wir wo man Sonntags etwas zu Essen bekommt. Wie lange hast du denn jetzt nichts angerührt? Du musst doch verhungern!“ Kapitel 3: Bitterkeit --------------------- Alijoscha nahm die Sache etwas... nun wie drückt man das aus? Er hatte auf alle Fälle seine Probleme. Ich griff ihn bei ihm zu Hause auf wo er auch Zugang zu Vodka hatte. Zuerst wusste ich nicht wie ich es sagen sollte, doch dann konfrontierte ich ihn einfach mit Allem und man konnte fast in Zeitlupe erkennen wie Beherrschung und Vernunft in seinem Gesicht „Adieu“ sagten. „Was??? Schwul???? DU???“, brüllte er mir ins Gesicht, doch ich versuchte eisern zu bleiben. „Du verarscht mich... das ... uäääh!“ Ihm musste in erster Linie klar sein, dass ich es ernst meinte. Zunächst versuchte er mich durch einen äußerst missbilligenden Blick einzuschüchtern, doch als er sah, dass ich mich nicht rührte verlangte er sofort nach etwas zu trinken. Ich wollte aufstehen und es ihm bringen, damit er sich etwas beruhigen konnte, aber er ließ mich natürlich nicht vom Haken sondern ging selbst. Verdattert blickte er auf seine Flasche.. dann wieder wütend und irgendwie auch angewiedert auf mich und dann wieder auf die Flasche von der er sich was eingoss. Ich musste geduldig bleiben und sich nicht allzusehr einschüchtern lassen, da er ja im Moment erst einmal an seine eigene Zukunft dachte... Er ... befreundet mit einem Schwulen. Er trank. Zwei Gläschen später konnte man sich schon vernünftiger mit ihm unterhalten. Irgendwie war er jetzt ruhiger und besonnener... konnte mich ein bisschen verstehen.. aber dennoch hatte er schwer an der Erzählung zu schlucken, besonders da es sich um Julian handelte. Für jemanden mit so erzkonservativen strengen Eltern konnte das eine schwierige Situation werden, aber er dachte nicht daran aufzugeben. Jetzt war er quasi mit involviert und somit verpflichet den Knoten zu entwirren. „O.k.... also ich glaube wenn ich mit ihm rede bringt das nichts.. „ er hob die Hände in die Luft „Hey... das ist dein Bier.. du musst das wieder zurechtbiegen. Auf mich ist er ja nicht sauer!. Aber wir werden eine gute Ausgangssituation brauchen damit es zum Gespräch kommt und er nicht gleich verschwindet... nur wo?“ Ich wüsste nicht wie, oder wo... es müsste ein etwas abgeschiedener Ort sein und schwupps kam Alijoscha die brilliante Idee. „Marcos Eltern haben doch dieses kleine Ferienhäuschen... wir bleiben da einfach übernachten, Julian wird mit dir reden MÜSSEN und nicht einfach verschwinden. Wir machen einfach.... eine Party...“ Doch ich protestierte. Julian würde nicht kommen, wenn er wüsste dass ich da wäre, oder sogar Aljoscha, also müsste ihn Marco einladen und selbst dann hätte er von Parties wohl erst einmal genug. Des weiteren fragte ich mich wie er bei unserem Anblick reagieren würde wenn er denn da so festsitzen würde in dem Ferienhäuschen. Außerdem. Wer garantierte das Marco da mitspielte! Doch für das letztere hatte Aljoscha ja auch direkt eine Lösung parat. Er griff sich sein Handy und rief ihn an. „Hallo Marco! Ja ich bins Alijoscha... Ja genau... Lust was zu unternehmen? Du und deine neuen Freundinnen? (Wir beide lachten etwas) Achso! Ja das ist schon scheiße... äh ... naja du findest aber bestimmt eine, die mitkommen will. Na siehst du! Wo? Naja... deine Eltern haben doch diese coole kleine Hütte... ja genau die! Was meinst du damit das geht nicht? Ach jetzt stell dich nicht so an! Jaja... alles klar. Ach mann... du bist voll das Kameradenschwein! Ist mir egal was deine Eltern sagen! Nein Alter.. du hast es bestimmt noch nie so richtig versucht. Nein wir werden KEIN Saufgelage veranstalten! Jetzt lass uns nicht hängen.. doch es muss diese Hütte sein! Doch das geht! Sag nicht das geht nicht!“ Ich wurde blass „Hör mal Marco.. erinnerst du dich noch an die Fotos? Ja du weißt... wo du mir gesagt hast die darf nie ein Mensch zu Gesicht bekommen. Stell dich nicht so doof an! Du weißt ... die in dem Ordner MarcoDeluxe. Ja ganz genau! Du weißt was in dem Ordner ist. So... ich schlage dir einen Handel vor.. Ja so ist es. Was hattest du gedacht? Ach Erpressung ist das nicht... also.. du redest noch einmal mit deinen Eltern.. ja ich versprech es.. Alter ich lösch den Ordner.. du kannst dabei sein. Ja klar! Ist mir egal wie schwierig das wird... deine Eltern lassen bestimmt noch mit sich reden. Das will ich auch hoffen. Ja machs gut!“ Alijoscha legte auf und meinte selbstzufrieden „Erledigt!“ Ich wollte ihn um den Hals fallen aber er riet mir mich ab sofort immer auf Distanz von ihm zu halten, sonst würde er mir ohne Umschweife eine verpassen. Also blieb ich lieber sitzen, aber ich grinste dennoch ^^. Doch wie konnten wir jetzt Julian dazu überreden zu erscheinen? Alijoscha dachte einen kurzen Moment nach, doch fügte er recht schnell hinzu, dass dies nach einer Aufgabe für Daniel klang. „Warum denn Daniel?“, wollte ich wissen. Alijoscha goß sich draufhin ein weiteres Gläschen ein und blickte mich ernst an. „Ganz einfach... schau dir mal Daniel an. Wenn der dich anruft und dir sagt, dass deine Mutter gestorben ist, was machst du dann? Sehr richtig! Du lachst! Niemand nimmt Daniel ernst oder vermutet etwas böses. Wenn du einen Kumpel in Nazi Uniform siehst, was machst du? Na du verpasst ihm eine! Und jetzt siehst du Daniel? Du lachst, eben weil du nicht im ernst denkst, dass der was Böses will. Niemand vermutet bei dem irgendwas, der kriegt alles hin. Wenn der dich anruft dann steckt da auch nie was schlimmes dahinter. Wir erzählen ihm nicht wieso, nur dass er Julian verschweigen soll, dass wir beide da sein werden. Ende. Das wird funktionieren.“ Alijoscha hatte gesprochen und ich grinste weiter, da sich soeben Tonnen von meinem Herzen lösten. Ich hatte selbst in solch schweren Zeiten das Glück solche intelligenten und verlässlichen Freunde zu haben, in mir keimte die Hoffnung, das mit ihnen alles gut gehen könnte. Ich hatte die nächsten Tage eine kleine Schonfrist, auch wenn dieser Ausdruck meinem eher kläglichen Ferienbeginn nicht ganz gerecht wurde. Zumindest konnte ich nun hoffen, wurde aber an dem Tag an dem wir uns verabredet hatten wieder nervös wie eh und je. Ich wollte wirklich nichts dem Zufall überlassen, hatte mehrfach Daniel, Marco und vor allem Alijoscha mit Telefonaten terrorisiert, ständig den Plan ausgearbeitet, gefragt ob Julian auch sicher käme, mir die Wegbeschreibung zigfach geben lassen und per Google Maps überprüft. Das Häuschen lag tatsächlich fast eine halbe Autostunde entfernt... es war schmutzig Julian auf diese Weise festhalten und überraschen zu wollen, aber was blieb mir anderes übrig? Ich konnte ohne meinen süßen Engel nicht leben... das war etwas, das sich mein Herz weigerte zu versuchen. Ich nahm mein Handy nicht mit und verbunkerte mich sicherlich für eine volle Stunde im Badezimmer um mich aufzufrischen,.. nichts wollte ich dem Zufall überlassen. Schließlich ließ ich mir wieder den Wagen meiner Mutter leihen und fuhr los. Wie erwartet hatten sich Marco und Alijoscha schon einbefunden, auch zwei andere Leute waren bereits da, die ich allerdings nicht kannte. Egal! Ich war wegen Julian hier. Marco ließ sich die Situation erklären konnte jedoch in solchen Fragen nicht ernsthaft Hilfe anbieten, wie denn auch? Das alles ging weit über sein Können hinaus und er war ja schließlich immer noch wütend über Alijoschas Erpressungversuch und jetzt wohl auch auf mich, da es schließlich alles mein Verdienst gewesen ist. Wir konnten ihn also nur dazu drängen die Musik schon mal anzumachen, uns zu helfen die Mitbringsel auf dem Tisch zu verteilen und so zu tun, als handelte es sich um eine ganze normale Party. Alijoscha postierte sich draußen und beobachtete das Geschehen, jedoch außerhalb der Sichtlinie der Neuankömmlinge. Er riet mir sich auf alle Fälle nicht wie eine Tussi zu verhalten, sondern ein bisschen ernster und standhafter an die Sache heran zu gehen. In diesem Falle hatte er auch recht, ich konnte doch nicht mehr erwarten, als das Julian nicht mehr sauer auf mich war. Wer gab mir denn die Gewissheit, dass überhaupt je einmal die Chance bestanden hatte dass Julian so für mich fühlen würde, wie ich für ihn? In meinem Egoismus hatte ich diesen Standpunkt auch gar nicht berücksichtigt. Aber dennoch entschied ich mich heute Abend einen Abschluss herbeizuführen. Ich musste es sagen. Die Zeit rannte mir davon und ich konnte mir nicht wirklich vorüberlegen welche Worte ich denn nun wählen würde. Julian kam für gewöhnlich immer zu solchen Events zu früh.. dieser süße kleine Engel befürchtete doch stetst einen schlechten Eindruck zu hinterlassen! Mittlerweile traten mehr und mehr Fremdlinge ein, normalerweise eine gute Gelegenheit Kontakte zu knüpfen aber ich konzentrierte mich auf mein Ziel und die Zeit verstrich unentwegt. Ich hockte auf dem Sofa und blickte stumm vor mich hin, den Eingang im Visier, während ich einen Kakao zur Beruhigung trank. Zumindest das hatte Marco für mich noch getan. Zitternd und wieder ängstlich erwarte ich seine Ankunft... bitte lass ihn kommen. Ich hoffe so sehr er hätte nicht nur geblufft. Schließlich begann mein Herz zu springen, wie ein Presslufthammer. Julian war gekommen! Er war durch die Tür getreten und blickte wieder mit seinem süßen, unschuldigen Lächeln durch die Tür, hob etwas ängstlich die Hand, aber...er wirkte... irgendwie... traurig? Mein Atem beschleunigte sich und ich bebte am ganzen Körper, als ich das wunderschöne Blau erblickte, welches Julians geschwungene Augen ausstrahlten, seine niedlichen zu einem, dreiviertellächeln geformten Lippen und seine seidene blasse Haut... ich wurde verrückt!!! Dann schaute er zu mir und alles Liebe... alles Süße verschwand. In seinem Gesichtsausdruck blieb nur Traurigkeit. Nur noch ein tristes Bildnis strahlte in meine Richtung und ich sah in ihm eine grausame Form von... Enttäuschung. Man hatte sein Vertrauen noch einmal.. in so unmittelbarer Abfolge schamlos missbraucht, es hatte ihn direkt in sein armes unschuldiges Herz getroffen, dass auch noch jemandem wie Daniel.. der Unschuld in Person nicht zu trauen war. Er ließ es gar nicht bis zu einem möglichen Moment kommen wo alle mit dem Finger auf ihn zeigen und ihn als Schwuchtel titulieren würden, da er mit tränennassen Augen in denen sich die Bläue seiner Iris gesammelt hatte aus dem Zimmer lief. Augenblicklich hatte sich Alijoscha auf den Türpfosten gestellt, hielt ihn auf, redete ununterbrochen auf ihn ein, wollte ihn beruhigen, ihm die Wahrheit sagen, aber er drückte sich nur schluchzend durch und entschwand. Sofort blickte Alijoscha zu mir und schickte mir einen Ausdruck entgegen, der wohl sagen wollte „Was sitzt du da rum?? Hinterher verdammt!!!“, aber dieser war gar nicht mehr nötig gewesen. Ich war schon aufgesprungen und lief Julian nach. Wenn ich ihn heute Nacht verlieren würde, dann für immer! Julian hatte sich auf sein Fahrrad gesattelt.. samt Schlafsack auf dem Träger. Er war tatsächlich beinahe zwei Stunden mit dem Fahrrad hier her gefahren und beabsichtigte nun heute Abend noch direkt kehrt zu machen? Was hatte ich nur wieder angerichtet... ich konnte ihm doch nicht mit dem Wagen abdrängen, der hier neben mir parkte... ich rannte zu Fuß hinterher aber Julian, der nun schon sicher in die Pedale trat um schleunigst die Straße herunter zu sausen, die am Abhang lag, blickte sich gar nicht erst um. Ich folgte ihm die Steile Straße, die den Berg hinunter führte, aber meine Chancen ihn einzuholen waren gleich null.. nicht einmal wenn ich die Klippe hinunter rutschte, was mich auch sicherlich mein Leben hätte kosten können. Ich verlor ihn.. Julian fuhr weg. Nein.. das durfte nicht sein! Ich verlor ihn! Für immer! „JULIAN!!!“ Schrie ich aus Leibeskräften „BITTE NICHT!!!“ Aber er blickte sich nicht um, sondern sauste weiter. „ICH LIEBE DICH!!“ Schrie ich erschöpft und sackte schließlich in mich zusammen. Und genau da war es geschehen. Tat er es, weil ich es in aller Öffentlichkeit so lautstark gerufen hatte? Stellte er sich vor, dass ich es ernst meinen könnte? Vor den anderen? Oder wollte er sich vergewissern, dass ICH es war der gerufen hatte? Wollte er genau das feststellen? Wollte er sehen, dass ich mich lächerlich machte und damit versuchte es ihm damit zu erleichtern, oder dass vielleicht doch etwas wahres dran war. Dachte er gerade daran, dass er sich geirrt haben könnte, dass es kein Scherz war? Er drehte sich.. nur leicht etwas den Kopf aber das Lenkrad gab kurz mit nach und in dieser einen halben Sekunde hatte er erkannt, dass ich da gerufen hatte und niemand anderes. Ich konnte förmlich sehen, wie ihn der Ruf erschrocken hatte! Er war nun erschrockener denn je und verwirrter... nicht wissend was er nun zu tun hatte. Dieser Abend war zuviel für jemanden mit solch einer unschuldigen und liebevollen Seele wie Julians... er wendete das Lenkrad, erblickte mich, als ihn ein Schwung sofort dazu drang wieder kehrt zu machen, mit solch einer hohen Geschwindigkeit waren solche Manöver auf dem Fahrrad nicht ratsam... alles verstrich in einer grausamen Ewigkeit. Er drehte wieder zurück, genau über einen Felsbrocken der auf dem Weg gelegen hatte, mit dem Schwung und der Geschwindigkeit hatte er die Kontrolle verloren und sein Fahrrad kippte zur rechten Seite... von der Straße, über den Weg... es schlitterte und das Bild brannte sich in meinem Bewusstsein ein, wie glühendes heißes Eisen. „Nein......“ Julians Fahrrad fegte über den kümmerlichen Gehweg... über den Abhang und er sauste hinunter in die Tiefe, die Steile Klippe hinunter. Mein Herz gab auf und das Blut fror zu einem schmerzvollen, grässlichen kalten Klumpen zusammen. „NEIN!!!“ Schrie ich voller Furcht und rannte bis zum Abhang. Ich trat den hässlichen Stein von der Fahrbahn und blickte den Abhang runter. Ich wollte mich übergeben als ich sah, wie steil und felsig es war! Wo war Julian? Wohin war er gerutscht? Es war so steil... so tief!! „DU BIST SCHULD ALEXANDER! Das war alles deine Schuld! Wenn du ihn nicht in Ruhe gelassen hättest.. wenn du das alles nicht angerichtet hättest! Wenn du ihm sein Leben gelassen hättest!“ Ich vergass mich und rutschte den Abhang hinab. Die Pflanzen und Felsen rissen meine Hose auf und fügten mir Schürfwunden am Arm zu, doch ich ignorierte jeglichen Schmerz. Ich sauste hinunter, blickte umher und spähte nach einer engelsgleichen Gestalt in der Dämmerung. „JULIAAAAN!!! BITTE SAG DOCH WAS!“ Ich schrie und heulte gleichzeitig. „JULIAAAN!!!“ Ein Ärmchen schaute vor mir aus dem Gebüsch und es raschelte. Ich hörte ein schmerzvolles Stöhnen. Augenblicklich rannte ich hin und griff mir Julians zitterndes schwaches Händchen, ich riss die Pflanzen heraus und konnte ihn endlich erblicken. Mein Herz zersprang in hunderte kleiner Splitter und ich musste jegliche Kraft moblisieren um nicht entkräftet zusammenzusacken. Julian lag hier vor mir.. mein Engel.. .mein süßer kleiner Engel.. er lag mit dem Gesicht zur Seite der Brust auf dem harten kalten Felsen. Sein Rücken bedeckt von einem hässlichen dornigen Gestrüpp und er blutete. Am Arm.. am Kopf... mein süßer, armer Julian ... schwer verletzt!! Ich griff ihn mir, wobei er vor Schmerzen zitterte. Wie konnte einem so reinen und bildschönen Geschöpf so etwas furchtbares passieren??? „HILFE!!!!“ Rief ich aus Leibeskräften. „UM GOTTES WILLEN! HILFEEEEE!!!!!“ Kapitel 4: Tränen soll man hinfort küssen ----------------------------------------- Aljoscha und noch ein Junge waren herbeigeeilt. Wir verloren keine Zeit und trugen ihn zu dritt sofort in meinen Wagen. Anstelle des Fremden, stieg aber doch Marco mit hinzu, denn er wusste als einziger, wo sich hier ein Krankenhaus befand. Ich wollte sie alle anrufen... Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr, die Regierung... aber Marco meinte, dass es ewig dauern würde diesen Abhang hochzukommen und wieder hinunter zu fahren. Wir wären mit meinem Wagen wesentlich schneller, da wir sofort hinunter fahren könnten und das Krankenhaus nicht weit entfernt lag. „Es sieht nicht so schlimm aus... es geht schon.“ Meinte Aljoscha.. aber ich hatte doch gesehen wie Julian zugerichtet war. Aus seiner Schläfe floss dunkles zähes Blut, seine Hosen und Arme waren aufgekratzt und auch dort hatte er wirklich fürchterlich aussehende Schnittwunden. Wieso nur? Warum so ein wunderschönes Geschöpf wie Julian? Warum nicht jemand anderes? Wir hatten Decken ausgelegt und Marco tupfte vorsichtig das Blut von Julians Wunden, während ich so schnell und rücksichtslos fuhr, wie noch nie in meinem Leben! Was war, wenn der Arme eine Gehirnerschütterung hatte? „Fahr nicht so schnell Alex...“ beruhigte mich Aljoscha. „Es bringt nichts wenn dir auch noch was passiert. Marco sitzt da hinten und kümmert sich um ihn und du bitte blieb ruhig, es sieht schlimmer aus, als es ist!“ sprach er in einem beruhigenden Ton. Wir lieferten Julian so schnell es ging bei dem nächsten Unfallarzt ab. Ich bestand darauf nonstop auf ihn aufzupassen, aber man verbot mir mit in das Krankenzimmer zu gehen so grausaum und unnachgiebig ich auch schrie und bettelte. Ich wartete mit den Jungs eine halbe Stunde, vielleicht länger draußen und wollte wieder gegen die Tür hämmern, doch die Krankenschwester drohte bereits mich des Krankenhauses zu verweisen, wenn ich nicht Ruhe gab. Doch wie konnte ich das? Julian in den Händen eines Fremden in dem Zustand??? Und ich konnte nicht dabei sein und aufzupassen, dass ihm auch wirklich nichts geschah? Das war doch wirklich sehr viel verlangt. Schließlich musste mich Aljoscha dann doch greifen und mich ins Wartezimmer schleifen wo er mir unermüdlich versuchte einzutrichtern, dass es nicht meine Schuld war und niemand so etwas hätte vorher sehen können. Ich schwieg. Endlich trat eine Krankenschwester ein... der Arzt ließ sich nicht einmal blicken, dieses Schwein! Sie wusste dass ich am dringendesten hatte beruhigt werden müssen und wandte daher ihre Worte zu mir. Sie versicherte mir, dass nichts ernsthaftes geschehen sein. Julian hatte zwar Prellungen, Schnitt und Schürfwunden und die Wunde am Kopf sah auch recht übel aus, aber man konnte eine Gehirnerschütterung ausschließen und wie durch ein Wunder auch Knochenbrüche. Er sei ja schließlich nicht gefallen, sondern nur den Weg hinabgeschlittert. Für mich sah das aber ganz anders aus! Trotzdem... ich konnte wieder atmen. Aljoscha fasste mir an die Schulter und ich versank mit dem Kopf in den Knien. Augenblicklich bestand ich darauf ihn sehen zu können. Widerwillig gab sie nach und zwar nur, weil Julian sich keine schweren Verletzungen zugezogen hatte. Während die Jungs übrig blieben und eine Unterschrift daließen, führte man mich in ein Krankenzimmer in dem man Julian untergebracht hatte. Er lag dort friedlich in einem weißen Bett, zugedeckt, den Arm und den Kopf bandagiert, und bis auf einige Schürfungen immer noch der süße Julian. Friedlich und ruhig... Die Krankenschwester meinte, man würde ihn trotzdem noch diese Nacht hier behalten, doch morgen sollte er besser abgeholt werden. „Das ist schon o.k. wir haben einen Wagen.“ Meinte ich und wandte mich an Marco. „Ich werde euch noch nach Hause fahren, aber ich komme zurück und bleibe hier bei Julian.“ Beide blickten sich erschrocken um. „Wie du bleibst hier?“, wollte Marco wissen. „Ich werde euch nach Hause fahren und morgen mit Julian nachkommen. Ich muss auf ihn aufpassen.. es geht nicht anders, es ist einfach zu viel passiert.“ Den beiden musste recht schnell klar geworden sein, dass man mir dieses nicht ausreden konnte, von daher gaben sie nach und folgten mir zurück zum Wagen. Ich lud sie in dem Ferienhäuschen ab und versprach gleich früh wieder zu kommen, doch meine Gedanken lagen nur bei Julian, der nun alleine im Krankenhaus lag. Ich fuhr immer noch rücksichtslos, war gleich zu ihm in das Zimmer geschritten hatte mich an sein Bett gesetzt. Bestimmt eine Stunde oder länger hörte ich konzentriert auf sein rhytmisches Atmen, nur um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung war, ihm nicht kalt war, er sich fürchtete oder sonstwie Unwohlsein durch beschleunigte Atmung zeigte. „Mein armer Julian...“ seufzte ich übermüdet und schlief neben seinem Bett ein. Am nächsten Morgen ging es ihm in der Tat besser, aber ich wollte ihn nicht überanstrengen. Sicherlich konnte er gehen und sich frei bewegen, aber ich ließ es nicht darauf ankommen. Stattdessen brachte ich ihn zum Wagen, lud ihn wieder bei Marco ab (wo übrigens noch die Hälfte der gestrigen Gäste verteilt auf dem Boden lagen und schliefen) und verfrachtete ihn in eine hinteres Zimmer mit einer Schlafcouch. Julian hatte die ganze Zeit über kein Wort gesagt, aber er erinnerte sich an alles... Ich ging zur Küche und kramte alles an Arzneien und Verbandzeug hervor, welches ich in der Apotheke vor dem Krankenhaus eingekauft hatte noch bevor Julian wach geworden war. Vieles würde er nicht brauchen, aber ich wollte sicher gehen. Julians Verbände waren noch frisch und sauber, aber ich hatte ein paar von diesen lecker riechenden Salben für Kinder gekauft, damit er nicht immer diesen unangenehmen Geruch von Desinfektionsmitteln und Medizin einatmen musste. Schnell trat ich wieder in das Zimmer ein, ließ Marco und Aljoscha schauen, dass alles in Ordnung war und setzte mich wieder neben Julian, der sich noch mit dem Oberkörper leicht aufgerichtet, liegend auf der Couch befand. Ich hatte ihm seine frischen Sachen gebracht (sein Schlafsack hatte den gestrigen Abend jedoch nicht überlebt) und er war angezogen, trotzdem hatte ich ihn mit einem dünnen Deckchen eingehüllt. Ich mochte es ihn zu bemuttern! Ich nahm etwas von der Salbe, tupfte es auf ein weiches Wattebällchen und rieb einzelne Stellen seines Armes und seines Kopfes damit ein. Behutsam und in kreisenden Bewegungen umspielte ich seine seidene Haut mit der angenehmen und wohlriechenden Creme. Sie roch so schön nach Früchten! Hoffentlich war ihm das nicht peinlich... „Tut es sehr weh?“ Fragte ich ihn besorgt, doch er blickte nur mit glitzernden, traurigen Augen zu mir. „Nein...“ Wenigstens sprach er wieder mit mir. Ich überprüfte seinen Verband, hob behutsam sein Ärmchen und schaute nach. Dann plötzlich ergriff er das Wort. Mit seiner üblichen süßen und schüchternden Stimme sagte er „ Ich bin dumm, oder?“ und verzog ein wenig den Mund als ärgerte er sich über sich selbst. „Ja bist du..“ Antwortete ich und lachte leicht. Ich konnte sehen wie Julian etwas gemütlich und verträumt zurück sank. Das ich ihm so ironisch geantwortet hatte bedeutete, dass ich nicht wütend war. Wie denn auch? Er blickte geistesabwesend nach vorne, man ihm förmlich ansah, wie er versuchte etwas zu sagen, sich aber irgendwie nicht traute... so wie immer! Julian war so zurückhaltend... er sagte selten direkt was ihn bedrückte, man musste es aus ihm hervor kramen. „Als du.. .. Alex.. als ich das Foto gesehen habe... „ Ich blickte zu ihm, hörte aber nicht auf ihn mit der Salbe zu verwöhnen „Als ich dein Foto gesehen habe.....Das tat sehr weh....“ Tränen sammelten sich in seinen Augen und ich fühlte erdrückendes Mitleid. „Allein die Vorstellung, dass du dich so über mich lustig machen würdest... du bist mein liebster Freund... und...“ Er wimmerte jetzt „dann... ich musste mir immer wieder vorstellen, wie du mit dem Finger auf mich zeigst und lachst.. dir vollkommen egal ist, wie ich fühle. Ich weiß ja das ich so rüber komme... aber ich kann doch nichts dafür..“ Augenblicklich hatte ich mich vor ihm hingehockt, ich war mit dem Gesicht so nahe gerrückt, das ich seinen Atem und sein Schluchzen schon spüren konnte. Eine einsame Träne rann seine Wange hinab, doch ich fing sie zärtlich mit dem Zeigefinger auf. „Schhhhh....“ Flüsterte ich. „Du weißt doch, wie lieb ich dich hab..“ Julian ergriff wieder zögerlich das Wort. „Ich hab ziemlich lange.. gedacht.. wie sag ich dir das jetzt? ... Wie kann ich dir das sagen... aber ..“ er blickte wieder verlegen weg. „Ich hab dich lieb Alex...“ und ich strahlte „Ich dich doch auch!“ Und drückte ihn ganz vorsichtig. „Nein nicht so!“ protestierte er schnell. „Nicht so....“ Ich wollte gerne wissen woran er denn im Moment dachte, wie er fühlte, aber er ließ mich im Ungewissen. Stattdessen regte er sich ein bisschen, versuchte in eine bequemere Position zu kommen. Ich wollte ihm helfen, aber er winkte sofort ab. Langsam näherte er sich wieder meinem Gesicht, schloss die Augen und hauchte mir einen zarten vorsichtigen Kuss auf die Lippen. Das Gefühl, das kleine fast unterdrückte Beben seine grazilen und empfindlichen Lippen ließen mich sofort innerlich erweichen. Erschrocken blickt ich ihn an. Hatte... hatte er das wirklich gerade gemacht? „Ich meine so.....“ Meinte Julian endlich und mein Herz machte Luftsprünge! Ich lachte und schluchzte Gleichzeitig als verschwand alle Last und alles Drücken von meinem Herzen, als entfernte sich alle Sorge und alle Furcht von mir, so dass nur noch Freude und Erwartung für das Schöne übrig blieb. Als könnte mein Herz nun frei und unbekümmert fliegen, losgelöst von allen Fesseln. „Meinst du das wirklich??“ Fragte ich aus vollem Herzen lächelnd. Er nickte... Wie süß!!! Er traute sich nicht einmal die Worte zu wiederholen! Das war er leibhaftig... er war der süße und schüchternde Julian den ich kannte, MEIN Julian! Ab sofort würde ich ihn in den Armen halten, ihn tragen, für ihn Sorgen und auf ihn aufpassen! Jetzt würde alles gut werden. Ich beugte mich zu ihm hinab und setzte ihn einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Dann griff ich mir sein zartes graziles Händchen und umschloss es. „Dann wirst du jetzt gesund und danach werden wir unsere Ferien genießen... ich möchte gerne so mit dir unsere gemeinsame Zeit anfangen... wo alles schön ist!“ sagte ich sicher und umspielte seinen Handrücken. Er nickte und kicherte vergnügt während er freudig die Augen zugekniffen hielt. „Was ist?“ Fragte ich grinsend. „Warum lachst du?“ „Du kitzelst mich!“ Sagte er schließlich und ich machte weiter, während ich selbst lachte. „Findest du, dass das kitzelt?“ Er nickte etwas verlegen: „Das ist ... schön...“ und ich fühlte ein milchig warmes Gefühl in meinem Inneren. Wenn Julian sich freute, lachte oder lächelte... war für mich die Welt vollkommen in Ordnung. Nichts konnte dann passieren! Ich näherte mich seinem hübschen Gesicht.. setzte einen zarten, behutsamen Kuss auf seine Stirn, an die Stelle, die nicht bandagiert war. Dann bewegte ich mich langsam und vorsichtig hinunter. Zu seiner Wange. Und auch dort setzte ich einen vorsichtigen zarten Kuss auf. Er schmunzelte. „Findest du das auch schön?“, fragte ich. Julian nickte und schien leicht errötet, während er die Worte die er gerne sagen wollte aus Verlegenheit schluckte. Er war so süß!!!!! Schließlich beugte ich mich wieder zu seinem Hals. Ich knabberte mit den Lippen daran, drückte etwas fester bis aus dem leichten kitzelnden Knabbern ein sanftes wohltuende Spiel wurde. Ich massierte mit meinen Lippen und meiner Zunge seinen perfekten, wohlgeformten seidigen Hals, der zunächst erschrocken, dann aber bereitwillig unter meiner liebevollen Bewegungen nachgab. Nur mit Lippen und Zunge löste ich all seine Verspannung und ließ ihn hinabsinken in ein zärtliches und angenehmes Empfinden. Julian ließ sich von mir verwöhnen und seufzte erleichtert. „Und das?“ Fragte ich mit halb geschlossenen Augen. Er keuchte und hielt den Mund leicht geöffnet. Jetzt wurde ich wieder gemein: „Sag wenn es dir zu viel wird.“ Meinte ich und grinste. Julian bekam eine Gänsehaut. Welcher Teil seines wunderhübschen Körpers würde mein nächstes Opfer werden? Schon kam mir die Idee. Ich zog etwas die Decke herunter und schaute auf sein T-shirt das lose und schlaff über seinem Bäuchlein und seiner Taille lag. Behutsam schob ich es nach oben und betrachtete den wundervoll geformten Elfenbeinfarbigen Bau,.. „Julian... du bist wunderschön...“ seufzte ich und benutze meine Hände um ihn sanft und kitzelnd an der Hüfte zu streicheln... für mich war es noch weitaus angenehmer und sanfter als für ihn! Er hatte schließlich diese feine makellose Haut, die man in jeder Sekunde berühren wollte. Er bebte ein wenig. Ich unterbrach dieses mal nicht indem ich ihn aufforderte Schluss zu machen, wann er es wollte, sondern strich und kitzelte weiter über diese traumhaft schöne Haut! Julian keuchte etwas auf und seine Händchen zitterten aber er behielt sie um jeden Preis bei sich. Dann... kitzelte ich ihn etwas und strich über seinen Schritt, so dass er es gerade noch so unter der Jeans spüren könnte. „Alex!“ meinte er erschrocken und kniff ein bisschen die Augen zusammen. Wie gerne hätte ich hier weiter gemacht, aber ich durfte doch nicht unentwegt nur an mich selbst denken! „Schon gut Julian.“ Beruhigte ich ihn und hauchte ihm einen Kuss auf seinen Mund. „Werde bitte erst einmal gesund!“ Er legte die Arme um mich. „Ich werde ganz schnell wieder fit... und dann verbringen wir beide wunderschöne Ferien zusammen! Du und ich!... Ich hab dich so lieb Alex..“ Kapitel 5: Das zuckersüße Ende ------------------------------ Die traurige Nachricht war, dass Julians Eltern ihren Sohn fast eine volle Woche nicht aus dem Haus ließen, nachdem sie von seinem Unfall gehört hatten, aber das war nicht wirklich so schlimm denn sie versuchten ihn nicht dauerhaft vor uns zu verstecken und uns die Schuld in die Schuhe zu schieben, sie waren einfach besorgt um ihn! Dafür bekam ich aber die Gelegenheit endlich einmal bei ihm zu übernachten, auch wenn seine Eltern meine Matraze so weit von Julians Bett gestellt hatten wie nur irgend möglich! Egal wie oft ich in der darauf folgenden Zeit bei Julian übernachtet hatte, sie gewöhnten sich nicht an den Gedanken dass wir immer noch Interesse daran fanden beieinander zu übernachten. Aber in jeder einzelnen Nacht war Julian aus seinem Bett gekrabbelt und hatte sich zu mir ins Bett gekuschelt. Als wir im Gegenzug bei mir übernachteten war es besser, denn dort konnten wir unbekümmert in einem Bett schlafen.. meine Eltern wussten es ja, allerdings behielt ich auch schön meine Händchen unter Kontrolle, denn ich konnte ihnen nicht zu viel zumuten. So ziemlich jeder der davon wusste hatte Schwierigkeiten sich mit der neuen Situation zurecht zu finden, inklusive mir und Julian, die ja noch am Anfang unserer Beziehung standen. Wenn wir uns begrüßten, dann fragten wir uns immer ob es mit einem Handschlag einem Küsschen oder einer Umarmung stattfinden sollte, eigentlich blieben wir dann beide etwas schüchtern aber früher oder später fing dann einer von uns beiden immer an. Wir waren auch des öfteren draußen, wollten wissen wie unsere Freunde darauf reagierten. Aljoscha protestierte immer am lautesten wenn wir uns mal wieder zu nahe kamen und ließ sehr oft seinen Ekel verlauten, wenn wir uns einen kurzen Kuss gaben, aber ich konnte ihn gut nachvollziehen, denn er hatte schließlich einen Ruf zu verteidigen und gedachte gar nicht ihn irgendwie zu gefährden. Marco und Daniel nahmen das ganze neutral auf, doch wollte keiner falsche Eindrücke erwecken und damit seine Chance bei den Mädchen gefährden lassen. Daniel fragte nur manchmal etwas verdattert: „Seid ihre beide jetzt echt zusammen?“ Worauf ich immer grinste und Julian an mich drückte, der immer anfing zu kichern. Tja, offensichtlich waren wir für ihn eine Kuriosität, denn Daniel hob nur schnell die Hände und sagte „Ich frag ja nur!“ Wie sah es mit meinen Eltern aus? Sie stellten mir nonstop derartig komische Fragen, als wäre ich ein Außerirdischer. „Was macht ihr beide denn so zusammen? Wie fühlt sich das an? Bist du sicher dass du glücklich bist? Wie denkst du denn über XYZ?“ Sie bemühten sich mich so zu sehen, wie sie es die ganze Zeit über getan hatten, doch es half nichts... sie hatten ihre Schwierigkeiten mich ein wenig zu verstehen, also musste ich mehr als einmal daran erinnern, dass ich immer noch Alexander... ihr Sohn war und dass sich rein gar nichts verändert hatte nur weil ich einen anderen Jungen liebte. Dennoch war ich sehr glücklich mit der gegenwärtigen Situation, ich konnte in den richtigen Moment sehen, dass sich meine Eltern für mich freuten, wenn ich mit einem grinsen Aufstand und mit regem Appetit wieder am Frühstückstisch essen konnte und sie mich strahlend musterten. Es verging nicht ein tag, an dem ich nicht pfeifend und summend aus der Dusche trat und tänzelnd durch die Gänge schwirrte. „Einen wundervollen guten Morgen!“ Rief ich immer fröhlich und setze meinen Eltern einen Kuss auf die Stirn. Die wundervollsten Augenblicke für mich waren das Aufwachen.. wenn ich mit Julian im gleichen Bett aufwachte. Es ist wunderschön die Augen aufzumachen und nicht das erkaltete Stück Decke greifen zu müssen um bei etwas Schutz zu suchen, sondern ein engelsgleiches, bildhübsches Wesen an sich geschmiegt vorzufinden... die Augen sanft und beruhigt geschlossen und ein leises kaum hörbares aber liebreizendes Atmen an seinem Körper zu vernehmen. Manchmal wachte ich auf und Julian lag mit seinem Kopf an meiner Brust, das Gesicht zur Seite gedreht und eine Hand daneben. „Wie süß er schläft!“ dachte ich mir immer wenn ich seine blassige, milchige Haut sehen konnte und das kleine leichte zucken seiner Haarsträhne, die im Atem nach vorne und zurück wehten, die Augen aber... so wunderschön und beruhigt... als fühlte er sich richtig wohl. Könnt ihr euch das vorstellen, was für ein wundervolles Gefühl es ist festzustellen, dass ein solches Wesen friedlichen Schlaf bei einem finden kann? Es gibt einem mehr als alles andere das Gefühl diesem Geschöpf.. diesem Engel etwas zu bedeuten.. wichtig für ihn zu sein! Grundlage und Ursache seines gesunden Schlafes sein zu können. Manchmal aber wachte ich auch auf und tastete mit einer Hand vor mir, doch im ersten Augenblick stelle ich erschrocken fest, dass da nichts ist, während ich dann wiederum merke, dass ich von einem Arm umschlungen und an einem zarten und warmen Körper gepresst werde. Ich versuche mir über mein Gefühl im klaren zu werden doch dann kommt mir in den Sinn dass Julian mich die ganze Nacht über an sich gedrückt hatte. Die ganze Nacht hatte sein Arm mich im Griff gehabt, sicher und behütet und ich lag eng geschmiegt an ihm. Dann aber kitzelt mich wieder sein Atmen in meinen Nacken und ich muss leise kichern. Dieses mal konnte ich Julian freudig grinsen hören und sein Strahlen selbst im Hinterkopf klar sehen. Es war so süß, wenn er sich freute! Seine dünnen finger tippelten leicht über meinen Nacken, strichen kitzelnd über meine empfindliche Haut und ich musste mich zusammenkauern und schütteln. Julian sagte wie üblich nichts, aber er biss sich auf die Unterlippe als ich mich umdrehte und blickte mit seinen geschwungenen Augen direkt zu mir. „Du kannst nicht immer so süß und schüchtern sein!“ meinte ich, während ich mit den Zeigefinger seinen Nasenrücken hinab fuhr. Ich liebe dich doch... aber du musst mir immer sagen, wenn du etwas möchtest.“ Julian nickte kräftig ... war er süß!!! „Ich möchte nur dich.“ Sagte er schnell und verschloss wieder seine Lippen, scheinbar aus Furcht einen Wunsch geäußert zu haben. Sogleich bewegte ich mich über ihm und setzte ihm einen süßen kleinen Kuss auf sein Näschen. „Dann fangen wir mit etwas leichtem an. Was würdest du jetzt richtig gerne haben... wenn das hier auf dem Nachttisch erscheinen würde?“ Fragte ich und streichelte behutsam seine Wange. Er knifft die Augen leicht zusammen als versuchte er nachzudenken. „Mmmh...“ meinte er nur und schaute nach oben, doch lange Zeit kam nichts. „Ich glaube... äh... Olé...“ „Olé?!“ Fragte ich absolut erstaunt. Ich hatte nun wirklich alles erwartet, aber nicht Olé! „ Was ist das?“ „Weiße Schokolade....“ sagte er und wurde leicht rot dabei. Das war doch nicht sein Ernst? Ich deutete hektisch auf meinen Schreibtisch. „Ich hab Weiße Schokolade im Schreibtischschrank... wenn es weiter nichts ist!“ „Nein... nein nicht die...“ protestierte er schnell... „Das ist Brotaufstrich... so wie Nutella... aus Plus... Zum Schmieren, weißt du?“ Süß!!! Mein Engelchen begeisterte sich für Schokoladenbrotaufstrich! Das war einfach zu viel des Guten! „Aber am liebsten... die weiße Schokolade ...mit den Erdbeersrtreifen... also auch Olé.“ Ich konnte nicht mehr. Er war ja wirklich so leicht glücklich zu machen, es war einfach viel zu niedlich! Langsam beugte ich mich zu ihm und biss ihn auf seine Unterlippe, während ich meinte: „Dann geh ich heute Einkaufen... Aber da gibt es doch noch etwas.....Was wünscht du dir von mir? “ fragte ich weiter. Julian aber öffnete leicht seinen Mund, als müsste er schwer atmen und blickte zur Seite. „Ein anderes mal Alex.. bitte, bitte nicht...“ Ein kleines Küsschen landete auf meiner Stirn und besänftigte mich fürs erste. Ich strubbelte ihm nur schnell über dem Kopf und beließ es vorerst dabei. Momente wie dieser waren eigentlich selten. Ich hatte wirklich gute Freunde, die darauf Acht gaben, dass ich mich aufgrund der letzten Tage nicht mehr von ihnen distanzieren würde und dass wir alle entgegen unserer Ausrichtung immer noch Freunde blieben. Besonders Aljoscha der nun meinte mich for sämtlichen Homophoben Gremlins beschützen zu müssen, auch wenn er selbst natürlich das Privileg genoss mich nonstop als Schwuchtel titulieren zu dürfen. Aljoscha war wirklich ein komischer Kauz, aber nicht umsonst mein bester Freund und ich war froh noch auf die gleiche Art und Weise Zeit mit ihm verbringen zu können, wie vor Jahren auch noch. Leider nervte das nach einiger Zeit wirklich! Weder meine Eltern noch meine Freunde ließen mich mit Julian eine länger Zeit alleine, wie sollte ich ihn dann ganz für mich haben können? Das mag sich jetzt etwas egoistisch und eigensinnig anhören können, aber ich konnte nicht anders, er durfte simplerweise einfach nur mir gehören! Er war mei n Eigentum sozusagen. Ich wollte ihn mit etwas romantischen überraschen und mit ihm in das Freibad nachts einbrechen, aber irgendwie... Gott weiß ob es aus Julian rausgepresst wurde oder ich in meiner Euphorie meine Zunge nicht hatte hüten können... erfuhr Aljoscha davon und zwang uns selbstverständlich die komplette Belegschaft zusammen zu trommeln, damit wir unseren Einbruch gemeinsam planten. Irgendwie gefiel mir die Vorstellung. Sie hatte so etwas gewagtes und gefährliches an sich, wie eine verdeckte Operation, aber es sollte meine und Julians Operation werden, das war unsere Idee! Doch es half nichts. An jenem Mittwoch Abend fanden wir uns alle im Gebüsch am hinteren Zaun des Freibades wieder. 2 Meter Hoch und überschattet von dem Kronen der Bäume des angrenzenden Parks welcher uns in der Dunkelheit Schutz gewährte. Einer nach dem anderen schmissen wir unsere Rucksäcke über den Zaun (meinen mit den Getränken musste ich allerdings anbehalten) und spähten ängstlich um die Ecken. Eigentlich war es unsinnig. Welcher Wachmann beobachtete ein Freibad des Nachts, ganz gleich wie groß und besucht es normalerweise war, trotzdem hatte diese Überspitzung eben das Aufregende an sich. Schon nach kurzer Zeit fanden wir uns alle auf der richtigen Seite des Zaunes wieder und erkundeten die Umgebung. Zwei riesengroße Becken vor dem Hautpgebäude nur für uns alleine. Eine beleuchtete Wiese in klarer Nacht und noch ein großes Becken auf der anderen Seite. Es war wie ein Paradies nur für mich und Julian... milde warme lichter, tänzelnde Wasserspiegelungen und nicht eine Menschenseele außer uns beiden! Naja es sollte. Jetzt kamen ja noch Aljoscha, Daniel und Marco hinzu. Hastig kleideten wir uns alle in unsere Badesachen und ließen unsere unausgepackten Rucksäcke auf den Decken zurück. Es war wunderbar! Das Wasser hatte immer noch die richtige Temperatur und das Becken, sowie die Rutsche (Ja ich weiß ...wir waren alle noch Kleinkinder..) blieben ganz für uns allein! Es war einfach großartig und so verboten gefährlich! Wir schreckten jedes mal hoch, wenn wir ein Bellen hörten, hatten aber umso mehr unseren Spaß. Ich denke wir tollten bis nach elf noch im Becken herum, ganz frei und unbekümmert, wie wir es noch vor Jahren getan hatten. Ein wunderbarer Moment der mir zeigte wie wenig sich doch geändert hatte. Es war... schön... Schließlich jedoch erklärte sich Aljoscha bereit für den nächsten Schritt und ich blickte während er das Becken verließ unentwegt zu Julian. Gleich was die Jungs sagten... ich brauchte ihn ein bisschen für mich alleine. Behutsam schritt ich im weniger tiefen Wasser auf dem man stehen konnte zu ihm, legte ganz vorsichtig meine Arme um ihn und hielt ihn sicher behütet fest. „So Jungs, ich klau ihn mir jetzt mal!“ meinte ich scherzhaft während er gleichfalls seine Ärmchen um meinen Hals schmiegte und mich süß anhimmelte. „Wo ist der Vodka Alex!!!“ Ertönte es jedoch laut. Das gibt es doch wohl nicht! Ich verlor den Verstand. Ausgerechnet jetzt musste Aljoscha meine Träume unterbrechen. Wütend stampfte ich aus dem Wasser und ging hinüber zu meinem Rucksack, die Jungs hinter mir riefen mir schon zu ich solle ihnen ruhig auch eine Flasche Smirnhoff mitbringen. Das könnte denen so passen! Augenblicklich griff ich mir meinen Rucksack und lief davon. Aljoscha konnte es gar nicht fassen und schrie mir hinterher, doch ich lief unbeirrt fort.. durch das Gebäude auf die andere Seite des Freibades. Wo das richtig große tiefe Becken lag. Ich packte Eine Taucherbrille aus diesem und die Flaschen Vodka und Smirnhoff, die ich augenblicklich an der tiefsten Stelle ins Wasser warf. Das hatten sie nun davon. Während ich schon den Protest von jenseits des Gebäudes hören konnte lief ich langsam und selbstzufrieden zurück. „Was hast du gemacht, du Idiot?“ brüllte mich Marco an, der mir entgegen gekommen war. Ich grinste nur hämisch „Wo sind denn die Flaschen hin?“ „Such sie..“ Meinte ich nur lachend und drückte ihm die Taucherbrille in die Hand. Mit offenem Mund und scheinbar recht wütend blickten mich die drei Jungs an. Julian hingegen blickte immer noch erwartungsvoll und ein wenig glücklich in meine Richtung. Das hätten wir dann erledigt! Aljoscha würde jetzt erst einmal seine Flaschen suchen und dann einen heben, was mir genug Zeit mit Julian verschaffte. „Lasst euch Zeit!“ Rief ich den Jungs nur hinterher, als ich meinen süßen Engel aus dem Wasser fischte. „Und für dich hab ich auch was!“ Meinte ich und musste mit meinem dauerhaften breiten Lächeln doch sehr komisch ausgesehen haben. Neugierig folgte mir Julian bis zu der Tasche auf der großen Decke während er sich in den Zeigefinger biss. „Für mich?“ Fragte er. „Es ist nur was kleines, Schatz!“, kam es mir über die Lippen und schon offenbarte ich eine Tube Olé mit Weißer Schokolade Erdbeer Füllung. Augenblicklich öffneten sich Julians Bildhübsche Augen und ein glitzern durch die vielen Lichter im Freibad verstärkt dominierte diese. Auch sein süßer Mund öffnete sich leicht, kurz gesagt. Mein süßer strahlte über beide Ohren! ... und so leicht glücklich zu machen... Aber ich war böse. Als er danach greifen wollte schreckte ich sofort zurück und forderte ihn auf sich langsam zu setzen. Besitzergreifend klemmte ich die Dose mit der ungeheuerlich süßen Creme an mich, als hätte ich irgendwie doch nicht die Absicht zu teilen. Das glitzern in seinen Augen verschwand nicht, aber plötzlich sah es so aus als stünde mein süßer wunderschöner Julian den Tränen nahe. „Treib es nicht zu weit Alex!“ Meldete sich mein Gewissen. „Naja... du warst gemein!...Zu dir selbst, weißt du das?“ Fragte ich fordernd „Ich muss immer raten, was du magst und das ist schade... ich will dir nämlich öfter eine Freude machen, verstehst du?“ sprach ich ihm zu, aber er blickte nur traurig und hungrig auf die Dose. „B---bitte lass mich probieren.“ Fragte er steinerweichend und mir wurde sengend heiß um das Herz. „Nagut, aber ich schau zuerst ob das wirklich so lecker ist... du musst das nächste mal einfach böser werden! Thehehehehe“ Ich war wirklich zu gemein... Direkt vor seiner Nase öffnete ich mit größtmöglicher Präzision die strahlend goldene Folie, ließ ihn den Duft von Vanille und Erbeeren in sein Näschen dringen und tauchte daraufhin einen Löffel in die Cremige Schokolade um diesen danach höchst genüsslich in den Mund zu führen. „Hmmmmm! Köstlich!“ Rief ich absolut glücklich. Noch einmal steckte ich den Löffel in die Creme, um einiges langsamer als zuvor. Julian blickte zu mir wie ein Hündchen, dem seit zwei Tagen nichts zu Essen gegeben wurde, während er miaute wie ein kleines Kätzchen. In seinem Hinterkopf schienen tausend Stimmen zu schallen. „Sag was du möchtest! Sei aggressiv! Du kannst nicht immer so schüchtern sein!“ Augenblicklich schnellten seine Hände hervor, überraschten mich völlig und stießen mir den prall gefüllten Löffel ins Gesicht. Sofort erschrack er und warf sich an mich. „Entschuldige! Es tut mir so leid! Tut mir leid Alex! Ich wollte das nicht! Bitte, bitte entschuldige!“ wimmerte er ängstlich. Auf meiner Wange lag nun ein großer Kleks Vanille-Erdbeer Creme. „Julian!“ Meinte ich strahlend und griff mir seine beiden Händchen während ich glücklich in sein Gesicht schaute. „Das war genau richtig!!“ Er blickte mich verwundert an... offensichtlich verstand er gar nichts mehr. „Das ist deine Creme! Wenn ich sie dir klaue, dann hol sie dir gefälligst zurück!“ meinte ich und grinste. Auch Julian lächelte endlich wieder. „Nagut!“ Meinte er mit geschlossenen Augen. Ehe ich mich jedoch besinnen konnte, was er damit meinte war er schon mit seinen Lippen an meine Wange gekommen und schleckte den Klecks creme mit seiner milden weichen Zunge auf. „J-Julian!“.... stotterte ich erschrocken. Er genoss den köstlichen Geschmack in vollen Zügen. „Schmeckt wie du !“ sagte er lächelnd „Mmmh!“ Augenblicklich tauchte er den Löffel noch einmal in die Cremige Oberfläche und verteilte einen Kleks auf meine Stirn. Wie süß er dabei lachte! Ein so angenehmes und glückliches Lachen, dass einem sofort warm ums Herz wurde! Mein Verstand zirkullierte rastlos herum, ich war so glücklich wie noch nie in meinem Leben zuvor und Julian ließ mich in jeder Sekunde, die er in Zuwendung zu mir mit seiner süßen zum schreien niedlichen Art verbrachte auf neueste erfahren, wie erfüllend... fast beflügelnd dieses Gefühl sein konnte. Seine weichen Lippen drückten vorsichtig gegen meine Stirn und eine sichere Bewegung las den Kleks auf. Ich kauerte in mich zusammen und presste Julian fest an mich, so dass dieser schon nach Luft schnappte. „Du bist so süß! Weißt du das eigentlich?“ Ein Klecks lag nun auf meinem Ellenbogen. Sanft und zärtlich griffen seine grazilen Händchen an meinen Arm und hoben diesen behutsam hoch. Ein weiteres wohltuendes Gefühl seiner zärtlichen Lippen war zu spüren und auch dieser Klecks Creme entschwand. Ich fing plötzlich an zu zittern obwohl es überhaupt nicht kalt war. Julian der dies bemerkte schmiegte sich ein bisschen näher an mich, so dass seine weiche und seidige Haut leise und sanft gegen meine strich. Doch darum zitterte ich noch mehr. Ich brauchte einfach Ablenkung. „Ich bin dran!“ Rief ich und verteilte einen Klecks auf seine Näschen, welchen ich auch sofort mit einer wohltuenden Bewegung der Lippen entfernte. „Mach deine hübschen Augen zu!“ sagte ich und verteilte ein bisschen Creme auf sein Augenglied. Dieses mit den Lippen aufzulesen war das Schönste und Erregendeste Überhaupt, denn sein emfpindliches Äuglein zitterte und vibrierte unter meiner sanften Bewegung, richtig süß! Danach verlor ich wieder einmal die Beherrschung. Ich kleckerte den armen Julian nur noch ein. Seine Stirn, sein Oberarm, seine Oberschenkel, sein Bäuchlein seine Schulter. Bald war der Arme von oben bis unten mit runden Flecken aus köstlicher Creme versehen, ein Anblick der mich vollständig um den Verstand brachte! Ich war absolut unfähig noch irgendwas war zunehmen. Vor mir lag nur der hübscheste und süßeste Engel den Gott je auf Erden gesandt hatte, bekleckert mit dem leckersten und zartesten Süßigkeiten der Welt. Zwei Sahnebonbons miteinander vereint nur darauf wartend in meiner Zunge zu zerfließen. Hektisch schnellten meine Arme hervor und griffen gierig nach dem Praliné. Es gehörte mir! Es war meins und ich würde es jetzt vollständig aufessen! „Du bist.. Wahnsinn... einfach Wahnsinn!“ Flüsterte ich keuchend und drückte mit den Lippen gegen die unterschiedlichsten Stellen seines Körpers. Jedes mal wenn ich eine Stelle mit Creme erwischte saugten sich meine Lippen daran fest und meine Zunge genoss jeden einzelnen Millimeter seines berauschenden und himmlischen Körpers. Sanft biss ich in sein Ohr, klemmte seine Unterlippe ein und beugte mich zuletzt zu seinem Hals, wo ich wieder damit begann mit sicheren, aber sehr rücksichtsvollen drückenden und schmeckenden Bewegungen seinen Hals zu umspielen. Ich drückte und ich saugte ein wenig, dann ließ ich die Stelle von meiner Zunge ertasten. Julian stöhnte fast erleichtert auf, als hätte er darauf gewartet. Doch selbst nachdem er schon entspannt und glücklich in meinen Armen eingeschlossen lag, fuhr ich fort und knabberte weiter an ihm. „Nnngh! Alex!! Iss mich doch nicht ganz auf!“, sagte er dann lachend. Er hatte Recht... ich hatte mich wieder gehen lassen. Entschuldigend löste ich meine drückende Umarmung, gab ihm mehr Freiraum zum Atmen, auch wenn es für mich schwieriger wurde, da seine Beinchen immer noch an meiner Hüfte lagen und mir die Fähigkeit beruhigt zu atmen raubten. „Es tut mir leid Julian.. aber du schmeckst eben so gut!“ „Ja weiß ich doch...!“ Meinte er schnell und ein kleiner Kuss überraschte mich auf den Mund „Hab dich doch lieb Alex!“ Beruhigt und glücklich hätte ich einige Zeit in der Position verbringen können und auch Julian schien es so zu ergehen. Sanft umspielte er mit seinen Händen meinen Rücken, seine Finger strichen kitzelnd über die Konturen, während ich im tiefen beruhigendem Blau seiner Augen versank. Ich tupfte ihn noch ein bisschen mit dem flauschigen Handtuch ab, jedes kleine bisschen Creme hätte mich nur wieder verrückt gemacht. Ich weiß auch gar nicht wie lange wir so ineinander vereint gesessen hatten, aber schließlich setzte sich Julian etwas um und blickte traurig... nein eher sehnsüchtig auf meine Hose. „Was war denn nun?“, fragte ich mich erstaunt... Vorsichtig und in leichten Bewegungen zupfte Julian an meinen Shorts. „Julian?!“, fragte ich fast schreiend. „K-kaan... äh Alex... „ er holfte tief luft und sein armes Herz schlug wieder hart. Ich konnte es durch seinen zebrechlichen Brustkorb spüren, als ich mit der Hand daran tastete. „K-kann ich dich ohne sehen?“ Mir fehlten die Worte und ich wurde ehrlich gesagt ziemlich ängstlich fast schon so, dass ich nicht mehr in der Lage war mich zu verstecken oder zu kauern. Julian jedoch musste dies als Einwilligung missverstanden haben. Er nahm seine Beinchen zurück und erhob sich von mir, nur um sich auf Knien wieder über mich zu beugen. Vorsichtig ertastete er die Ränder meiner Shorts und zog sie ganz langsam herunter. Ich hatte Angst.. ich wollte nicht, dass er mich ganz ohne alles sah und ich kniff die Augen zusammen, während ich beide Beine aneinander drückte. Krampfhaft versuchte ich mich daran zu erinnern, dass ich ebenso mit Julian umgesprungen war, nein eigentlich schlimmer, weil es ohne sein Einverständnis geschah, aber es erschien mir so richtig Julian die Hose aufzuknöpfen und so falsch mich ihm entkleidet zu zeigen. Was wäre, wenn er etwas sehen würde, dass ihm nicht gefiel? Wenn ihn dieser Anblick ekelte? Es war nicht gut so... ganz und gar nicht gut! Julian schlängelte sich langsam aus seiner eigenen Badehose. Eine sanfte zärtliche Berührung an der Wange ließ mich wieder aufblicken. „Bitte laß mich.“ flüsterte die liebevolle Stimme meines Engels. Ich konnte nur erahnen wieviel Überwindung es ihn gekostet hatte das zu sagen, da seine Lippen bebten. „ I-Ich bin ja auch nervös... aber ... nur kurz, o.k? Bist du e-einverstanden?“ Ich konnte mich dem nicht entgegen setzen. Seine grazilen Händchen schwebten behutsam nieder auf meine Knie und blieben dort drückend zurück. Er spreizte meine Beine und ich blickte errötet und beschämt in eine andere Richtung. Ich hatte nie daran gedacht wie das sein müsste das mein Schatz mich so sehen würde. „Bist du wegen mir verlegen?“ Es war immer noch Julians Stimme. Sanfter, wohltuender denn je. Schönheit in Perfektion! „Du bist schön Alex! Hörst du?“ Wie süß er das sagte!... Aber... aber ...konnte er denn nicht wenigstens von meinem Schritt weg sehen? In mir kochte alles, es war so heiß, wohltuend und unangenehm auf die gleiche Art und Weise und ich fühlte mich auf einmal in Julians Gegenwart so hilflos. Ich war mir so sicher wir gingen genau so weit, wie ich es mir denken konnte, wie sehr Liebe von der anderen Person ausgehen kann, besonders jemanden so schüchternden wie Julian war mir nie in den Sinn gekommen. „Du denkst nur an dich selbst und das obwohl er dich so liebt.“ Nein. Ich wollte das Julian das bekommt was ihm auch zusteht, wonach sich sein kleines süßes Herz sehnte auch wenn es mich mehr als Verlegen machte. Hatte ich mir das denn nicht gewünscht? Aber vielleicht dass es mehr von meiner Seite aus kam.... Seine sanfte Haut schmiegte sich an die meine und sein Makelloser Körper war nun.. auch volkommen entkleidet an fast jeder Stelle meines eigenen zu spüren. Seine wohltuende beruhigende Wärme, seine überlegten vorsichtigen und liebevollen Bewegungen, die nur Zuneigung und Liebe aussprachen entfachten in mir ein glühendes Gefühl, dass mich in Kombination mit meiner allgegenwärtigen Angst vor dem was kommen konnte wieder zum zittern brachte. Julians Bewegungen wurden fester und sicherer, aber nicht weniger lieblich. „Ich möchte so gern ... dass du mich..“ Er schluckte. „Ich möchte dir gehören... ich möchte dass du mich nimmst.“ Meinte er das, was ich da raushörte? Ich protestierte aus aller Kraft. „Das geht nicht Nein! Um Gottes Willen! Julian, ich kann das nicht tun!!“ Unbeirrt jedoch blickte er zu mir. Es war ihm mehr als Ernst. „Ich kann dir doch nicht weh tun! Nein... niemals!“ Ein enttäuschtest Seufzen war zu hören gefolgt von einem erneuten Aufrappeln. „Bitte...Alex!“ aber ich würde es auf keinen Fall bewerkstelligen können. „Dann lass mich den Anfang machen„ hörte ich. Mein Herz verfing sich in der Brust.. auch ich hatte Angst vor den Schmerzen, aber was sollte ich ihm denn sagen? Wie konnte ich es ihm erklären. Mein Blick entwich ihm doch ein Klecks Creme landete auf mir. Woher kam er? Wieso?... Moment! Wo landete er? Auf meinem....!!!!!!!! Es ging mir zu schnell, ich hatte mich nicht darauf vorbereitet es so weit kommen zu lassen, aber Julian schien ernster und sicherer denn je. „Ich hab .. dich lieb.. Alex.“ War das letzte was ich hörte als ich an der befürchteten Stelle warme sichere Bewegungen spürte.. ein drücken.. und ein leichtes saugen... Ich keuchte. Es war als hätte man eine Barriere bei mir aufgebrochen. Ich war absolut nicht bereit auf diese Empfindung und hatte mich dem überwältigenden Gefühl sofort erlegen. Irgendwie... wollte ich mehr! Ich hatte eine Kostprobe des Paradieses erhalten und wollte nun alles emfinden! „Julian...“ Keuchte ich. „Aber bitte.. sei vorsichtig....“ Er drückte mich süß. „Im Wasser...Das ist angenehmer. Ich verspreche ich tu dir nicht weh. Das kann ich doch gar nicht.“ „Ich weiß.“ Flüsterte ich ihm beruhigt ins Ohr. Er führte mich in den Whirlpool an den Rand des seichteren Beckens. Behutsam setze er mich auf die Form und überprüfte sorgfältig ob ich nicht an irgendeiner unbequemen Kante lag. Wir beide waren immer noch entkleidet, aber unsere Shorts lagen daneben. Griffbereit für den Notfall. Julian spürte meine Angst und es gefiel ihm rein gar nicht, Natürlich war er selbst nervös, aber auch befreit weil er endlich seinen Wunsch ausgesprochen hatte, endlich in der Lage dazu war auszusprechen, was ihm auf der Seele lag, von daher ließ er sich so viel Zeit mit mir wie nötig war. Er verbrachte Minuten um Minuten damit mich seinen wunderschönen Körper in halber Schwerelosigkeit spüren zu lassen während er die Hände dazu benutzte mich etwas sicherer werden zu lassen. Ich genoss die Minuten in denen ich seinen seidigen zärtlchen Körper und seine vorsichtigen Hände an meiner Haut spüren konnte, heißes Öl sammelte sich in meinem Innersten und ließ mir jede einzelne Sekunde intensivst in der Erinnerung zurück. Brennend, wie ein wärmendes Feuer in der Kälte. Er schmiegte sich an mich und küsste mich, so lange Zeit wurde ich von ihm verwöhnt und umspielt! Meine Angst löste sich und verschwand in Erwartung, eine Erwartung die langsam unerträglich wurde. Erst zuletzt war er mir richtig nahe.. noch näher könnte es gar nicht sein. Ich hielt ihn im Griff und er mich immer noch, während ich das plätschernde Wasser hörte und Julians sanftes rhytmisches Stöhnen. Es war noch viel besser als er benommen gewesen ist. Es war so klar, laut und deutlich. Nun eigentlich eher leise, aber dennoch sehr deutlich! Wundervoll und so warm.... so wunderschön warm, nicht die Wärme eines angenehmen heißen Kakaos im Winter oder der wunderschönen Sonne an einem klaren Sommertag. Es war Julians himmlische engelhafte Wärme, die einem das Gefühl absoluter Geborgenheit und des Glücks schenkte. Wie ich ihn doch liebte! Es war einfach so berauschend jede seiner angenehmen Reaktion auf meine Bewegungen zu erfahren, direkt und plötzlich ohne eine Zurückhaltung oder Verzögerung. Ich brauchte mich nur mit der Hand an ihm drücken und schon entwich ihm ein schweres Atmen. Ich umspielte seinen empfindlichen Hals und er kaurte sich hilfesuchend zusammen während er verzweifelt versuchte nicht zu unterbrechen. Es wurde mit der Zeit jedoch anstrengend, es kostete mich und ihm Kraft und wir mussten uns aneinander stützen und festhalten, aber ich fühlte mich ihm auch mehr angeschmiegt als es meine schönsten Träume je hätten erahnen lassen können. Abrupt sackte er in sich zusammen und ich merkte wie schwach ich nun eigentlich war.. dennoch aber besitzergreifend und verlangend. Mit letzter Kraft hob er mich an die Kante und beobachtete mich wie ich mit halb geschlossen Augen nach Luft schnappte. Er selbst schien auch erschöpft, aber er grinste vergnügt. Vorsichtig strich er meine Konturen nach, dann beugte er seinen hübschen Kopf zu mir und fuhr fort. Er hatte die ganze Zeit über nur an mich gedacht. „Wir müssen ...noch... zur Dusche...“ Keuchte Julian aber ich war derartig übermüdet, nicht mehr in der Lage noch einen Schritt zu gehen. „Können wir nicht im Wasser bleiben?“ Meckerte ich. Offengestanden fehlte mir die Lust mich mit Duschgel zu säubern, ganz davon abgesehen, dass mir recht blümerant war. Julian erkannte das Problem und kroch davon. Wohin wollte mein Engel gehen? Doch kaum war ich in der Lage vernünftig zu denken, schon fuhr einer der Schiebewägen, die man im Schwimmbad zum Transport nutze vor mir. Julian hob mich vorsichtig an und legte mich auf eine Schwimmmatraze, die auf diesem Wagen lag. „Dann fahr ich dich eben!“ sagte er lächelnd und es ging los. Direkt in die überdachte Umkleide unter die Dusche. Es war so anders, als damals bei mir zu Hause. Aber schön! Ich zwang mich zu stehen und mich abspülen zu lassen. Und auch Julian genoss freudig das säubernde Wasser. Trotz des Chlorhaltigen Wassers im Schwimmbecken , die Dusche war obligatorisch, doch wir leider zu schwach um wieder davon zu flüchten. Wir konnte gerade noch die Shorts wieder anziehen und zum Häuschen des Bademeisters wanken um uns dort gemeinsam auf eine Pritsche zu legen. Es half nichts.. wir waren so müde. Lose und schlaff kapitulierte Mein Körper, eng Geschmiegt an Julian. „Alex du Bastard, wo bist du!!“ Die Jungs waren offensichtlich etwas angetrunken, aber vermutlich täuschte ich mich, da ich nur noch in Echo hören konnte. „Hey, wo seid ihr beiden???“ Ertönte es weiter. Die Tür zum Häuschen des Bademeisters öffnete sich kurz, wurde jedoch nur einen Augenblick später wieder verschlossen. Ich war zu schwach um die Augen zu öffnen und nachzusehen. Sie öffnete sich nur noch einmal und eine Gestalt schritt offenbar hinein, denn einen Moment später wurden wir beide liebevoll von einer Decke umhüllt. Was soll‘s. Das Schwimmbad öffnete erst um 10 Uhr morgens. Bis neun würden wir beide schon wieder verschwunden sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)