Pain, Blood and Tears von --Paddy-- ================================================================================ Kapitel 1: Pain, Blood and Tears Part I --------------------------------------- Herzlich willkommen bei meiner ff. ^.^ Sie ist fast genau 1 Jahr alt, also nicht böse sein, falls sie nicht so gut sein sollte. ^.^ Warnung: Es wird sehr dramatisch. Also los gehts. ^.^ Pain, Blood and Tears Part I Sie saßen im Flugzeug zu einem ihrer nächsten Konzerte. Olli war wie immer mit dem Rest der Crew im Tourbus gefahren. Richard saß ganz hinten in der letzten Reihe. Neben ihm Paul. Direkt vor ihm saß Till. Till… Er war sein bester Freund. Schon zu Zeiten der DDR verstand er sich mit Till am besten. Aber in letzter Zeit wurde Richard von so ziemlich allen ignoriert. Vielleicht lag es an seinem Soloprojekt, aber er dachte das hätten sie schon besprochen. Der Gitarrist seufzte und schloss die Augen. Schlafen… Das hatte er lange nicht mehr getan. Es störte ihn einfach das niemand mehr mit ihm sprechen wollte. Sobald das nächste Konzert zu Ende war, wollte er nachhaken… Als das Flugzeug landete, wurde Richard von ihrem Bandmanager Emanuel aufgeweckt. Schnell packte er alle seine Sachen zurück in den Rucksack. Das hatte die anderen anscheinend schon erledigt. Er stand als Letzter auf und verließ das Flugzeug. Im Bus, der sie ins Hotel bringen sollte, setzte er sich alleine in die vorletzte Reihe. Er nahm sich seinen iPod und hörte ein wenig Musik. Wieder saß Till vor ihm. Wieso wollte niemand mehr was mit ihm zu tun haben? Sie fuhren etwa fünf Minuten und waren schon beim Hotel angekommen. Es war jetzt etwa Mittag, also hatten sie noch genug Zeit um sich etwas im Hotel auszuruhen. Paul ging mit Till und Flake in ein Restaurant essen. Schneider setzte sich in den Eingangsbereich um auf die Ankunft von Olli zu warten. Richard beschloss jetzt herauszufinden was los war und setzte sich gegenüber von Schneider. Eine Weile starrten sie sich an, dann begann der Drummer zu sprechen: „Was ist denn los? Starr mich nicht so an.“ Daraufhin antwortete Richard: „Nur wenn du mir sagst was los ist! Alle ignorieren mich, reden nur mit mir wenn’s nötig ist. Das ist doch nicht normal!!“ „Das weißt du nicht? Ich dachte Anja hätte es dir schon erzählt.“ „Was denn verdammt noch mal!!!!???“ „Sie ist schwanger. Höchstwahrscheinlich von dir. Till hat nämlich einen Test verlangt, er ist nicht der Vater.“ „Aber die beiden waren doch gar nicht mehr zusammen! Ich dachte auch dieses Thema hätten wir schon abgehakt!“ „Ja aber damals wusste noch keiner, dass Anja schwanger ist.“ „Ach du schöne scheiße…“ „Das kannst du laut sagen…“ „Aber ich sehe darin noch immer keinen Grund mich zu ignorieren! Zumindest nicht für alle anderen außer Till!“ „Er hat sie auf seine Seite gezogen, und ihnen erzählt wie unberechenbar du doch wärst.“ „Und was hältst du von mir?“ „Ich hab die ganze Zeit gedacht du wüsstest das du wahrscheinlich Vater wirst, und dass du wirklich so falsch wärst, aber jetzt versteh ich dich auch…“ „Na wenigstens einer… Danke, dass du mir das erzählt hast. Ich geh jetzt in mein Zimmer…“ „OK, vergiss nicht das wir schon um sechs zu Halle fahren!“ Richard nickte nur noch leicht und holte sich seinen Schlüssel von der Rezeption. Danach stieg er in den Fahrstuhl. Als sich die Türen geschlossen hatte. Ließ er sich an der kalten Wand zu Boden gleiten. ‚Wieso… hat sie mich belogen? Sie sagte sie verhütet… Wieso kann sie jetzt schwanger sein? Verdammt… Ich muss mit ihr sprechen…’ Er holte sein Handy aus seiner Hosentasche und suchte nach ihrer Nummer. ‚Mist, schon gelöscht… Sie hat kein Festnetz… Till kann ich kaum fragen ob er die Nummer hat… In Finnland finde ich sicher kein deutsches Telefonbuch… Scheiße…’ Die erste Verzweiflungsträne fand den Weg über sein Gesicht. Richard wischte sie weg und stand auf. Kurze Zeit später war er auch schon im richtigen Stockwerk angelangt. Er schloss sein Zimmer auf und warf sich aufs Bett. Eine Weile starrte er ins Leere, doch irgendwann vielen ihm dann doch die Augen zu. Geweckt wurde er erst durch das energische Klopfen an seiner Zimmertür. Er setzte sich auf und rieb sich die Augen. Dann stand er endgültig auf und öffnete die Tür. Schneider stand davor und meinte: „Komm Schlafmütze. In fünf Minuten fahren wir schon. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie auf dich warten.“ Eilig rannte der Gitarrist zurück zu seinem Bett, schnappte sich einfach den Rucksack den er vom Flug noch gepackt hatte und folgte Christoph nach unten. Wieder setzte sich Richard in die vorletzte Reihe. Wieder alleine. Nach zehnminütiger Fahrt, stiegen die Rammsteiner aus und wurden von den Bandbetreuerleuten in ihren Backstageraum gebracht. Dort ließ man sie alleine. Richard warf sich erst mal auf eine der herumstehenden Couches und schloss die Augen. Er hatte aber keineswegs vor zu schlafen. Das wussten auch alle im Raum. Er ruhte sich einfach noch eine Weile aus und stand erst nach einer halben Stunde wieder auf. Die anderen hatten sich inzwischen schon umgezogen und hörten wieder diese, nach Richards Geschmack, dämliche, undefinierbare Musik. Er versuchte aber das zu ignorieren und zog sich gemächlich um. Danach kauerte er sich auf das Sofa auf dem er vorher lag, und begann ein Buch zu lesen. Es war noch eine halbe Stunde bis zum Konzertbeginn. Till war vor ein paar Minuten weggegangen. Alleine. ‚Das ist meine Chance mit ihm zu reden…’, dachte Richard, klappte sein Buch zu und fing an den Sänger zu suchen. Schließlich fand er ihn, er stand bei Emanuel und sprach mit ihm über irgendwas. Als sich Till zu gehen wendete schritt Richard entschlossen auf ihn zu und sprach ihn an: „Kann ich mit dir unter vier Augen reden?“ Till ignorierte den Jüngeren einfach und ging weiter. Richard verdrehte die Augen und ging ihm hinterher. „Bitte Till! Du musst auch nicht mit mir reden, du sollst mir nur zuhören Okay?“ Till blieb apprupt stehen, packte sein Gegenüber am Arm und zog ihn in ein leeres Zimmer. Dort stieß er ihn von sich und schloss die Tür. „Was willst du?“ „Ich möchte dir sagen, dass ich erst heute von Anjas Schwangerschaft erfahren habe. Ich wollte das nicht! Es tut mir so leid… Sie meinte noch sie verhütet, aber sie hat mich wohl belogen. Ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen…“ „Jetzt behauptest du auch noch Anja lügt! Sie ist nicht so, ich kenne sie länger als du!!!!“ Richtig aufgebracht sah Till jetzt aus. Richard starrte betroffen zu Boden. Das war ein Fehler, denn Till holte aus und schlug dem Gitarristen ins Gesicht. Da dieser nicht mit dem Schlag gerechnet hatte, taumelte er zurück bis er an die Wand stieß. Blut rann ihm die Nase runter. Viel Zeit zum betasten seiner Nase hatte er nicht, denn Till holte erneut aus. Diesmal in die Magengrube. Richard kniff die Augen zusammen und spürte etwas Warmes in seinem Mund. Der Geschmack von Blut machte sich in seinem Mund breit. Er schluckte es schnell und wollte noch etwas sagen, doch der aufgebrachte Sänger packte ihn am Kragen seines Bühnenoutfits und schlug immer wieder zu. Richard kam es wie eine Ewigkeit vor, doch irgendwann ließ Till ihn los. Der Kleinere brach am Boden zusammen und spuckte Blut. Er hörte eine Tür knallen. Also war der Sänger weggegangen. Der 39jährige versuchte aufzustehen. Nach mehreren Versuchen funktionierte das auch ganz gut. Er war zwar noch etwas wackelig aber das ging schon. Er machte sich auf den Weg in ein Badezimmer. Dort wusch er sich das Gesicht. Seine Nase schien nicht gebrochen zu sein, also kümmerte er sich nicht weiter darum. Mehr zu schaffen, machte ihm das Atmen. Bei jedem Atemzug, schmerzte sein Oberkörper höllisch. Er wusste nicht wie er das Konzert überstehen sollte, aber mit den anderen würde er sicher nicht darüber sprechen. Irgendwie hatte er es ja auch verdient. Als er wieder halbwegs unverprügelt aussah, ging er zurück in den Backstageraum. Nur Schneider sah kurz auf, schien auch irgendwie erleichtert, und widmete sich dann wieder seiner Zeitschrift. Bis zum Konzertbeginn saß Richard nur still auf einem Stuhl und starrte auf den Boden. Die Schmerzen ließen einfach nicht nach. Wenigstens kam nach diesem Konzert eine eintägige Pause. Diese reichte zwar nicht um nach Hause zu fliegen, doch vielleicht konnte er so unauffällig zu einem Arzt gehen. Als man den Rammsteinern das Zeichen gab zur Bühne zu gehen, gingen alle diesmal sofort zur Bühne. Sogar den Tequilla ließen sie aus. Alle waren auf ihrem Platz und das Konzert begann. Richard bemühte sich seine Rolle so gut wie möglich zu spielen, doch es gelang ihm nicht die ganze Zeit. Ab und zu verspürte er den Drang sich zu übergeben, doch er hielt alles zurück. Als sich schließlich alle vom Publikum verabschiedet hatten, und Flake noch die letzten Töne spielte, stürmte Richard auf die Toilette und übergab sich. Vielleicht hatte er sich doch überanstrengt. Er ging zum Waschbecken und wusch sich den Mund aus. Danach schlich er langsam zurück zum Backstageraum und zog sich um. Duschen wollte er erst im Hotel. Er ging nach draußen um sich in den Bus zu setzen, auf dem Weg dort hin traf er noch ein paar Fans. Er gab ihnen schnell Autogramme und ließ sich mit ein zwei von ihnen fotografieren. So schnell es seine Beine ihm erlaubten ging er weiter zum Bus und setzte sich diesmal ganz nach hinten. Er legte seinen Kopf an die kühle Fensterscheibe und schloss die Augen. Draußen begann es zu regnen. Das leise prasseln des Regens beruhigte ihn irgendwie. Er wäre schon fast eingeschlafen, doch schon hörte er draußen die fluchenden Rufe Schneiders. Der konnte Regen mal so überhaupt nicht ausstehen. Im Bus schüttelte sich der Drummer erst mal und setzte sich nachher neben den Gitarristen. „Ist alles in Ordnung mit dir? Wie ist das Gespräch mit Till gelaufen?“ „Nicht gut. Aber er hat mir wenigstens zugehört…“, sagte der Angesprochene leise. Er wollte nicht, dass Schneider von der Schlägerei erfuhr. „Das ist ja wenigstens schon mal ein Anfang. Du siehst aber trotzdem nicht gut aus. Bist du irgendwie krank oder so?“ „Ich bin einfach nur völlig kaputt…“ sagte Richard wahrheitsgemäß und gähnte demonstrativ dazu. Damit gab sich sein Gesprächspartner zufrieden und begann seine Haare mit einem Handtuch zu trockenen. Nach einigen Minuten kam auch der Rest der Band in den Bus und sie fuhren zurück zum Hotel. Richard stieg wieder als Letzter aus und verschwand sofort in seinem Zimmer. Er zog sich aus und stellte sich unter die Dusche. Er hatte einige blaue Flecken und das bedeutete, dass er sich den nächsten Konzerttagen wohl immer erst im Hotel duschen musste. Als er fertig war, zog er sich noch eine Boxershorts an, machte sich aber nicht mehr die Mühe seine Haare noch zu trocknen, sondern legte sich sofort ins Bett und schlief auch kurze Zeit später ein. Als Richard am nächsten Tag erwachte, meldete sich erst mal sein Magen. Er hatte fast 24 Stunden nichts mehr gegessen. Das hatte er überhaupt nicht gemerkt. Er war wohl von seinen Problemen zu sehr abgelenkt gewesen. Er stand auf und zog sich an. Dann beschloss er nicht in die Stadt zu gehen und sich ein Cafe zu suchen, sondern ausnahmsweise mal im Hotel zu frühstücken. Er ließ sich einen Kaffee bringen und überlegte ob er etwas essen sollte. Er beschloss es zu versuchen und bestellte ein Nougatcroissant dazu. Als er mit essen fertig war, war ihm richtig schlecht. Sein Magen vertrug wohl noch nichts. Er trank schnell seinen Kaffee aus und verschwand zurück in sein Zimmer. Sein Magen schmerzte, und das Atmen fiel ihm schwer. Er kauerte am sich Badezimmerboden zusammen und hoffte das seine Schmerzen wieder verschwinden würden. Er wusste nicht wie lange er da gesessen hatte, doch irgendwann war da wieder dieses nervtötende Klopfen an der Tür. Richard quälte sich hoch und öffnete die Tür. Vor ihm stand… Kapitel 2: Part II - endlich ---------------------------- Richard quälte sich hoch und öffnete die Tür. Vor ihm stand Till. Der stieß Richard weg, trat ein und warf die Tür hinter sich zu. Der Weggestoßene landete am Boden und kroch langsam weg von dem bedrohlichen Sänger. „Was willst du von mir?“ „Du hast es mit meiner Exfrau getrieben, das werde ich dir nie verzeihen, und jetzt da du mir was schuldest, wirst du der jenige sein an dem ich meine Aggressionen auslassen werde. Hast du das kapiert?!“ Während er gesprochen hatte war er unbewusst immer lauter geworden. Richard stieß an seinem Bett an und drehte sich kurz um. Ein zweiter Fehler. Till nutze auch diese Unachtsamkeit aus und trat ihn in die Rippen. Der unterlegene Gitarrist könnte schwören er hätte etwas knacken gehört, und tat seine Schmerzen durch ein leises Stöhnen kund. Der Größere scherte sich nicht darum und packte sein Opfer abermals am Kragen. Er presste ihn an die nächstbeste Wand und schlug ich mit der freien Hand gezielt in die Magengrube. Als sich Till besser fühlte, ließ er den inzwischen vor Schmerz ohnmächtig gewordenen Richard einfach auf den Boden fallen und verließ sein Zimmer. Etwa eine Stunde später öffnete er die Augen wieder. Ihm war übel, und er zitterte am ganzen Körper. Auf allen Vieren kroch er zur Toilette und übergab sich mehrmals. Abermals schmeckte er Blut. Essen konnte er sich wohl ich nächster Zeit abschminken… Noch immer auf allen Vieren kroch er zurück zum Bett und zog sich auf es. Dort musste er eine Weile liegen bleiben, bis er sich in einen bequemere Position bringen konnte. Sein ganzer Körper schmerzte. Ihm war immer noch übel und kalt. Er wusste nicht ob er zitterte weil er Angst vor einer dritten Verprügelung hatte, oder ob ihm kalt war. Er deckte sich zu und schloss die Augen. Er konnte keinen ruhigen Schlaf finden. Till meinte er würde das immer machen wenn er aggressiv war. Das konnte bei ihm alle fünf Minuten heißen… Hoffentlich würde er seine Drohung nicht wahr machen. Seine Gedanken hielten ihn eine volle Stunde vom Schlaf ab, dann fand er endlich ruhe und schlief bis zum nächsten Tag durch. Als er aufwachte bemerkte er als erstes, dass ihm Tränen das Gesicht runter liefen. Er stand langsam auf. Alles drehte sich um ihn, aber er schaffte es bis ins Bad. Er wusch sich sein Gesicht mit kaltem Wasser. Heute war wieder ein Konzert. Sie würde schon in ein paar Stunden im Flieger nach Spanien sitzen. Er zog sich um und trank etwas Wasser. Wenn er schon nicht in der Lage war zu essen trank er eben umso mehr. Da er seinen Koffer nie ausräumte, warf er einfach das was noch rumlag rein, und verschloss ihn. Dann packte er seinen Rucksack neu und lud seinen iPod auf. Anschließen verließ er sein Zimmer mitsamt Koffer und Rucksack. Als er alles mit Müh und Not in den Aufzug verfrachtet hatte, setzte er sich während der Liftfahrt auf seinen Koffer. Das alles hatte sehr an seinen Kräften gezehrt. Er hoffte das Konzert durchzustehen. Unten setzte er sich in die Eingangshalle und wartete auf die anderen. Nach und nach trudelten alle ein und gaben ihre Zimmerschlüssel ab. Das hatte Richard schon erledigt. Schneider setzte sich gegenüber von seinem derzeitigen Sorgenkind. Leise begann er zu sprechen: „Es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber du siehst echt scheiße aus. Was ist los mit dir? Wie lange hast du geschlafen?“ „Ach, mir geht’s einfach in letzter Zeit nicht so gut, geschlafen, weiß nicht genau. Mach dir einfach keine Sorgen mehr Okay? Ich weiß ja das du es gut meinst, aber deine Sorgen sind unbegründet.“ „Wenn du meinst… Ich vertrau dir mal.“ In diesem Moment meinte Paul das der Bus schon draußen sei und sie sich gefälligst beeilen sollte. Richard nahm seinen Rucksack und seinen Koffer und ging zum Bus. Schneider hinterher. Sie setzten sich in die letzte Reihe und unterhielten sich leise. Bei Christoph ging es dem Gitarristen gleich besser. Ein gutes Gefühl beschlich ihn wenn er bei ihm war. Doch dieses Gefühlt wurde prompt zerstört indem er einen Blick auf sich ruhen spürte. Richard brauchte gar nicht hinzusehen und wusste schon wem er gehörte. Till… Das konnte nichts Gutes bedeuten… Schließlich waren sie am Flughafen angekommen. Richard ging kurz auf die Toilette. Till folgte ihm. Als Richard Till, kurz nachdem er den Raum betreten hatte, bemerkte war es schon zu spät. Wieder wurde der Gitarrist zu Boden geworfen. Er lag auf dem Rücken und Till kniete sich über ihn. Schläge hämmerten auf Richards ganzen Körper. Nur das Gesicht blieb unberührt. Vielleicht war Till zu dem Schluss gekommen, dass das dieses schon schlimm genug aussah. Er musste sich zusammenreißen um nicht bei jedem Schlag aufzuschreien. Er konnte sich aber gut beherrschen und als Till endlich von ihm abließ, wäre er schon fast wieder ohnmächtig geworden. Till stürmte regelrecht weg, und Richard konnte sich nur langsam wieder aufrichten. Er platschte sich wieder kaltes Wasser ins Gesicht und machte sich auf den Weg zu den anderen. Auf dem Weg musste er sich öfters irgendwo abstützen. Ihm war kalt und er wollte Till nicht mehr sehen… Je näher er den anderen kam desto schlimmer wurde sein Zittern. Er riss sich zusammen und nahm seine Hand von den schmerzenden Stellen. Niemand bemerkte etwas. Ständig vermischte sich grau mit den Farben die er wahrnahm. Er musste sich dringend ausruhen, sonst würde er zusammenbrechen. Endlich waren sie zum Gate gegangen. Kurze Zeit später betraten sie das Flugzeug auch schon und Richard setzte sich in die Vorletzte Reihe ans Fenster. Kaum hatte er sich hingesetzt vielen ihm auch schon die Augen zu… Christoph machte sich mächtig Sorgen um Richard. Er sah überhaupt nicht gut aus und benahm sich auch nicht so als würde es ihm gut gehen. ‚Verdammt, was ist nur mit ihm los… Hat Till irgendwas damit zu tun? Würde er wirklich jemandem etwas tun? Ich weiß nicht…’ Er beschloss erst mal nichts zu tun, und noch mal deswegen ausquetschen. Das Flugzeug landete und Richard erwachte kurz danach. Er bezweifelte überhaupt noch aufstehen zu können, doch irgendwie funktionierte es doch. Er schulterte seinen Rucksack und stieg aus. Fast schon krampfhaft hielt er sich am Treppengeländer an um nicht umzukippen. Die Schmerzen in seinem Magen machten ihn wahnsinnig. Er atmete so flach wie möglich um keine Schmerzen zu haben. Schlecht war ihm auch. Und er fror noch immer. Richard nahm seinen Koffer und schlich langsam hinter den anderen her. Irgendwann ließ sich Schneider zu ihm zurückfallen. „Ist alles in Ordnung? Du siehst echt schlimm aus. Sag doch endlich was mit dir los ist!“ Richard spürte wieder einen Blick auf sich ruhen. „Es ist alles in Ordnung. Ich sagte doch schon mal, dass du dir keine Sorgen machen musst.“ „Ich weiß, aber ich glaube dir nicht. Da ist irgendwas!“ „Bitte, ich bin müde, können wir ein anderes mal darüber reden?“ „Na von mir aus… Aber dann lass ich mich nicht mehr so einfach abschütteln, verstanden?“ „Ja ist klar.“ Sogar ein schwaches Grinsen bracht der Gitarrist zu diesem Satz zustande. Das hatte Schneider dann wohl auch überzeugt und sie gingen zum Bus. Die gesamte Fahrt sagte keiner von den Beiden ein Wort. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Diesmal ging es sofort zur Konzerthalle. Durch die enorme Zeitverschiebung war es hier bereits 19 Uhr am Abend. In 90 Minuten würde das Konzert beginnen. Richard verschwand wieder auf eine Couch und ruhte. Er hatte es bitter nötig. Er war auch diesmal nicht davon überzeugt das Konzert zu überstehen. Er spürte Tills Blick auf sich ruhen. Er erwiderte ihn kurz, blickte aber dann eingeschüchtert wieder weg. Der Blick blieb. Richard verstand. Er stand auf und machte sich auf den Weg zur Toilette. Dort kauerte er sich in eine Ecke und hoffte Till würde nicht herkommen. Die ersten Tränen liefen sein Gesicht herunter. Er konnte schon seine Schritte hören. Gleich war er hier. Die Tür ging auf und Till trat ein. Richard versuchte sich so leise wie möglich zu verhalten, aber das war bei einer Panik wie die die er hatte, nicht so einfach. Schließlich konnte er Tills Gestalt schon vor sich ausmachen. Er wusste, dass er das nicht so einfach überstehen konnte. Er brauchte Hilfe dringend. Er beschloss zu schreien. Da war schon der erste Schlag. Ins Gesicht. Eigentlich dachte der Gitarrist ja, das würde Till nicht mehr tun, aber er hatte sich wohl getäuscht. Er brachte keinen Laut aus seiner Kehle. Bis die Schläge sich wieder auf seinen Oberkörper konzentrierten. Er schrie so laut er konnte, in der Hoffnung irgendjemand würde ihn hören und retten. Dem Älteren schien das aber so gar nicht zu gefallen und hielt seinem Opfer den Mund zu. Dieses biss ihm daraufhin in die Hand und schrie weiter. Endlich hörte er sie! Schritte kamen auf die Toilette zu. Kurze Zeit später warf Schneider auch schon die Tür auf. Und war erst mal geschockt. Richard lag in einer Ecke. Das Gesicht blut- und tränenverschmiert, sich den Bauch haltend. „Also doch du Till!!! Ich wusste doch das da etwas falsch läuft!!!“ „Halt die Klappe Trommler, er hat eingewilligt, sich schlagen zu lassen.“ „Wie bitte was????!!!!!“ Nun war Schneider dran zu schreien. Er rief irgendwas von, Gefängnis, Polizei, Tourabbruch. Richards Sinne schwanden. Er nahm nur noch wenig wahr was sich rund um ihn tat. Irgendwann war es ganz schwarz. Christoph bemerkte dies natürlich. Er rief die Polizei und einen Krankenwagen. Till war gerade dabei den Raum zu verlassen, als der Bandmanager hereinkam. Emanuel hielt Till fest. Christoph nickte ihm dankend zu und kniete sich zu Richard auf den Boden. Er konnte nur noch einen schwachen Puls fühlen. Er versuchte den Jüngeren irgendwie wach zu bekommen, doch der reagierte nicht. Er blieb mit einer Hand beim Puls und mit der anderen besah er sich der Verletzungen. Er zog Richards T-Shirt nach oben und zuckte vor Schreck mit der Hand gleich wieder weg. Sein gesamter Oberkörper war voll mit blauen Flecken. Es tat schon weh, wenn man nur hinsah. Tränen sammelten sich in Schneiders Augen. ‚Verdammt… Scheiße du darfst jetzt nicht gehen!!! Jetzt wo ich es verstanden habe!! Ich liebe dich doch… Bitte… Bleib…’ Das alles wollte er Richard eigentlich sagen, doch er kämpfte mit den Tränen und schwieg. „WO BLEIBT DENN DER VERDAMMTE KRANKENWAGEN!!!“, schrie Christoph plötzlich verzweifelt. Der Puls war schon fast verschwunden. Genau in diesem Moment kamen die Sanitäter rein, gefolgt von Paul. Er hatte sie wohl hergebracht. Der nicht ohnmächtige Gitarrist warf Till einen abwertenden Blick zu bevor er sich zu Schneider begab und ihn tröstete. Es war für alle offensichtlich gewesen, dass die beiden etwas Besonderes verband. In letzter Zeit waren die beiden ständig beieinander. Die Sanitäter hievten Richard auf eine Trage und brachten ihn in den Krankenwagen. Inzwischen war auch schon die Polizei eingetroffen und verhaftete Till. Sie führten ihn in Handschellen ab. Als er bei dem Krankenwagen vorbeikam grinste er noch schelmisch. Dann drücken die Polizeibeamten seinen Kopf nach unten und er musste in den Wagen einsteigen. Auch der Rest der Band hatte inzwischen alles mitbekommen und standen alle bei einem der Sanitäter, der erklärte schnell: „Einer von Ihnen kann mit, wir müssen uns beeilen der Patient befindet sich ein einem kritischen Zustand.“ Alle erklärten sich als einverstanden als Schneider sich zum Mitfahren meldete. Im Krankenwagen musste er jedoch am Rand sitzen und durfte die Sanitäter nicht behindern. Sie untersuchten ihn und überprüften ständig seinen Puls. Nach etwa 10 Minuten Fahrt, waren sie endlich im Krankenhaus angekommen. Richard wurde sofort in ein spezielles Untersuchungszimmer geschoben. Da durfte Schneider nicht mit hinein. Er setzte sich schräg gegenüber der Tür auf einen Stuhl. Er wartete geschlagenen zwei Stunden. Inzwischen waren auch die anderen Bandmitglieder da gewesen. Sie musste aber noch mal weg, um alles zu klären und die Tour abzusagen. Außerdem wird Rammstein sich auflösen müssen. Sie hatten keinen Sänger mehr, und das Leben einer ihrer Gitarristen hing am seidenen Faden. Als eine weitere halbe Stunde vergangen war, trat ein Arzt aus dem Zimmer. Erwartungsvoll sah Christoph ihn an, doch in seinem Gesicht spiegelte sich der Tod. „Das ist aber jetzt nicht wahr, oder? SAGEN SIE MIR DASS DAS NICHT WAHR IST!!!!“, schrie Schneider und brach in Tränen aus. Als der Arzt den Drummer so verzweifelt sah, konnte er nicht anders als ihn in die Arme zu nehmen. Leise flüsterte er noch: „Er hat gekämpft, doch es war eine Erlösung für ihn. Er hat keine Schmerzen mehr…“ Krampfhaft krallte sich Christoph ins Hemd des Arztes. Ein nasser Tränenfleck bildete sich. „Kann ich ihn wenigstens noch einmal sehen?“, flüsterte er. „Natürlich.“, willigte der Arzt ein und führe in ins Behandlungszimmer. Still und regungslos lag Richard da. Sein Gesicht sah entspannt aus. Man konnte noch etwas Blut bei seiner Nase sehen. Christoph wollte diese Lippen wenigstens noch einmal spüren. Nur ein einziges mal… Und er beugte sich vor und ihre Lippen verschlossen sich. Sie waren noch warm. Christoph riss sich los und stürmte unter Tränen wieder in den Flur. Dort schlug er erst mal seine Faust gegen die Wand. „Verdammt, verdammt, verdammt!!!“, schrie er aus. Um die Schmerzen in seiner Hand kümmerte er sich überhaupt nicht. Langsam schlich er aus dem Krankenhaus. Dort wartete Paul auf ihn. „Komm, wir fahren zum Flughafen…wir fliegen nach Hause…“ Christoph nickte leicht und stieg schluchzend in den Bus ein. Zurück in Deutschland wurde Richard begraben. Nur die engsten Familienmitglieder waren daran beteiligt. Und natürlich auch Christoph, Paul, Flake und Oliver. Sie machten sich alle Vorwürfe, doch es half ja doch nichts mehr. Die Tränen flossen in Ströme. Und Christoph stand schließlich als letzter am Grab. Er warf eine tiefrote Rose ins Grab und presste noch ein „ich liebe dich…“ heraus bevor er wieder in einem Tränenschwall unterging. Er ließ sich von Paul nach Hause fahren. Dort fasste er einen Entschluss. Leise murmelte er vor sich hin was er tun wollte: „Ich werde bestimmt nicht ohne dich leben… Hörst du mich? Warum hast du mich alleine gelassen!? … Ich liebe dich doch…“ Er schnappte sich alle Fotos die er von Richard hatte und legte sie rund um sich. Dann nahm er seine Rasierklinge und setze sie an. Einen Schnitt auf jedem Arm hinterließ die böse Klinge. Christoph warf sie in eine Ecke und legte sich hin. Er schloss die Augen und sah Richards Gesicht vor sich. Es war das letzte Mal, dass er seine Augen geschlossen hatte… ENDE ____ so es tut mir echt unglaublich leid, dass ich nie das 2. Kapitel gepostet hab, mir ist das gerade eben erst aufgefallen ^^°°°° Eigentlich ist diese FF schon ewig fertig und auch schon einige Jahre alt, mein Stil hat sich inzwischen auch schon verändert, aber ich kann mich nicht dazu durchringen nochmal alles zu überarbeiten, also ja xD Ich hoffe die Story hat euch gefallen, danke für eure Aufmerksamkeit =) --Paddy-- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)