Birds of a Feather flock together vs. Extremes meet von Kiru (Diven vs. Antidiven) ================================================================================ Kapitel 6: Every cloud has a silver lining ------------------------------------------ ~♥~♥~♥~ „Also ich finde, es hat schon etwas Unheimliches, eine völlig verlassene Schule gegen Abend zu betreten“, sagte Kaya laut und sah sich in der Eingangshalle um, als würde er sie zum ersten Mal sehen. Sie schritten langsam in verschiedene Richtungen. Irgendwann blieb Hizaki stehen. „Was sollen wir eigentlich jetzt machen?“, sprach er den Gedanken aus, den höchstwahrscheinlich alle anderen auch hatten. „Was IHR macht, ist mir vollkommen egal“, antwortete Gara. „Wir werden auf jeden Fall-“ „Mana ist der Ansicht, dass wir zusammen bleiben sollten“, widersprach Kaya ihm zögernd. „Weil uns sonst die wilden Tiere anfallen?“, grinste Hakuei ihn an. „Nein, weil wir uns sonst gegenseitig Fallen stellen könnten“, erklärte Rose gelangweilt und streckte sich einmal ausgiebig, als würde er nach Hause kommen. „Und damit wir wissen, dass wir auch wirklich die gesamte Nacht hier verbringen, und damit wir uns nicht ein- oder aussperren können.“ „Aber die Fallen machen das Ganze doch erst interessant“, meinte Kiyoharu enttäuscht. „Und was, wenn du eine vergisst und es rauskommt, dass wir die ganze Nacht hier gewesen sind?“, wollte Hizaki wissen. „Dann kriegen wir Anschiss vom Kirito“, stimmte Hakuei ihm grinsend zu. „Und das wollen wir doch nicht, oder?“ Kiyoharu lachte. „So geil, haut er uns noch rein ‚das letzte, was uns jetzt noch fehlt, ist, dass ihr über Nacht die ganze Schule auseinander nehmt’!“ Gara grinste. „Also, dann habt ihr ja was vor heute Nacht, nicht wahr?“ „Und er vergisst ständig dein Huhn, Daisuke“, fügte Hakuei hinzu. „Mein Huhn?“, fragte Daisuke. „Ja, dein Huhn!“ „Erinnerst du dich nicht mehr?“, grinste Gara. „Als der Direx vor einem Jahr Geburtstag hatte, da haben wir ihm eine grooooße Torte ‚gebacken’...“ „Und er hat sich so lange gefreut, wie er sie noch nicht angeschnitten hatte“, lachte Kiyoharu. „Wisst ihr noch, wie wir sie gemacht haben?“, fragte Hakuei amüsiert. „Einfach nur aus Pappe eine Art Torte gemacht, in die Mitte ein Huhn gesetzt und auf die Pappe dann rosa gefärbten Quark, sodass es wie eine Creme aussah... und er ist noch drauf reingefallen.“ „Wir mussten zwei ganze Wochen nachsitzen“, nickte Kiyoharu lachend. „Und er hat uns extra in verschiedene Räume gesetzt.“ „Könntet ihr bitte endlich mal euer dummes Mundwerk halten?!“, fuhr Mana die vier unvermittelt an. Sofort wurde es totenstill im Saal. Alle, ohne Ausnahme, starrten Mana entgeistert an. „Vielen Dank“, fügte er spitz hinzu, drehte sich auf dem Absatz um und schritt in Richtung Klassenräume davon. „Gehen wir uns einen Klassenraum suchen, in dem wir diese Nacht überstehen können.“ Keiner rührte sich. „Hat er......“, begann Gara fassungslos. „....gesprochen???“, beendete Kiyoharu den Satz für ihn. „Irgendwie ist er gerade um einiges sexier geworden“, murmelte Hakuei. Alle Augenpaare wandten sich ihm zu. „Was denn?“, fragte er lächelnd. „Er hat so eine männliche Stimme. Klingt gar nicht schlecht. Ich hätte so eine erwartet wie bei dir, Kaya.“ Kaya blinzelte ein paar Mal und versuchte offenbar herauszufinden, ob das eine Beleidigung oder ein Kompliment gewesen war. „Kannst du auch mal an was anderes denken?!“, wollte Rose gereizt wissen und folgte Mana. Hakuei eilte ihm hinterher. „He, Rose, können wir uns mal kurz unterhalten?“ „Nein, können wir nicht“, murmelte der Blonde. „Das, was du meintest, von wegen dass ich scharf auf Mana und Kaya gewesen sei, das ist ein Missverständnis“, versuchte Hakuei es trotzdem. „Natürlich.“ „Sieh mich doch wenigstens an, wenn ich mit dir spreche“, bat Hakuei sanft. Rose blieb wie angewurzelt stehen und sah den anderen an. „Warum folgst du mir?“, fragte er leise. „Warum rennst du mir immer hinterher, obwohl ich dich immer wieder wegschiebe, warum empfängst du mich mit offenen Armen, wenn ich selbst dazu nie bereit bin, warum bist du immer so nett zu mir? Weißt du... ich habe dich jetzt schon zwei Mal geschlagen, ich zicke dich andauernd an, ich sage dir, dass du aufhören sollst, mich anzumachen und so weiter und so fort. Und trotzdem gibst du nicht auf. Warum nicht? Was soll das alles?“ „Kannst du dir das nicht denken?“, erwiderte Hakuei in einem beinahe zärtlichen Tonfall. „Zeige ich es dir nicht oft genug?“ „Nein, das tust du nicht!“, rief Rose. „Denn du zeigst oft genug das Gegenteil!“ Und damit drehte er sich von dem Schwarzhaarigen weg und rannte los, in einen Seitengang und anschließend die Treppe hinunter. Hakuei wollte ihm bereits folgen, aber jemand legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Lass ihn besser“, murmelte Hizaki. „Wenn du ihm jetzt nachläufst, wird er nur noch bockiger. Lass ihn etwas nachdenken, dann kommt er schon von alleine zurück.“ „Warum nur habe ich das Gefühl, dass du und Rose die einzigen beiden in diesem Haufen seid, die noch einigermaßen vernünftig sind?“, seufzte Hakuei. „Oh, Mana und Kaya sind auch sehr vernünftig, sie zeigen es nur nicht allzu oft“, lächelte Hizaki. „Ich gehe schon mal vor und suche Mana, hol du am Besten erst einmal die anderen, ja?“ „Okay.“ Hakuei und Hizaki gingen in verschiedene Richtungen, Hizaki den Gang hinab und Hakuei zurück in die Eingangshalle. „Hey, Jungs, kommt mit!“ „DU solltest dich nicht angesprochen fühlen“, sagte Gara lächelnd zu Kaya. „Er hat ‚Jungs’ gesagt.“ „Warum behauptest du immer, dass ich kein Mann sei?“, wollte Kaya eingeschnappt wissen. „Das ist nicht nett, das weißt du?“ „Ich meine... guck dich doch mal an!“, grinste Gara. „Du läufst sonst mit einem Kleid herum, hast Oberweite, schminkst dich ziemlich extrem, trägst Schuhe mit Absätzen, machst ständig total weibische Gesten und Gesichtsausdrücke und du redest total schwul, das sind alles Dinge, die normale Männer NICHT tun!“ „Das hat doch nichts damit zu tun, ob man ein Mann ist oder nicht!“, widersprach Kaya aufgebracht. „Es gibt doch auch Frauen, die Hosen anziehen, sich nicht schminken, ständig Kraftausdrücke gebrauchen und Männer unter den Tisch trinken können – sind solche Frauen für dich auch Männer?“ „Ach, du redest Schwachsinn“, winkte Gara grinsend ab. „Lass gut sein.“ „Kommt ihr jetzt mal endlich?“, wollte Hakuei augenrollend wissen. Daisuke, Kiyoharu, Gara und Kaya setzten sich in Bewegung, Daisuke und Kiyoharu feixend und Gara und Kaya weiter diskutierend. „Warum sagst du jetzt, dass ich Schwachsinn reden würde?“, bohrte Kaya weiter nach, noch immer gekränkt. „Bei Frauen ist das was anderes“, antwortete Gara. „Frauen sehen auch in Hosen sexy aus, und außerdem hat sich das so eingebürgert, dass Frauen Hosen anziehen. Aber dass Typen Kleider anziehen, das ist einfach unnormal und krank.“ „Warum denn?“, fragte Kaya weiter. „Du kannst nicht etwas behaupten und dann keine Begründung dafür bringen! Du misst mit zweierlei Maß, Frauen dürfen anziehen, was sie wollen, aber Männer nicht? Es heißt doch Gleichberechtigung von Mann und Frau, oder nicht?“ „Jetzt halt endlich deine Klappe“, fauchte Gara ihn an. „Du nervst mich mit deinem blöden Gelaber!“ „Hey, Gara“, murmelte Daisuke. „Sieh’s doch einfach ein, du dumme Transe, das, was du machst, ist einfach geistesgestört!“ „Gara!“, schaltete Hakuei sich nun ebenfalls ein. „Es reicht, klar?“ „Was denn??“, wollte Gara gereizt wissen. „Wenn er so bekloppte Fragen stellt und dann so eine verdrehte Logik hat?!“ „Warum denn verdreht?“, fragte Kaya hilflos. „Was ist an meiner Logik verdreht?“ „Jetzt sei verdammt noch mal still!“, rief Gara verärgert. „Und hör endlich auf, so bescheuerte Fragen zu stellen, du regst mich auf!“ „Aber du-“ „Weißt du, was ich am wenigsten leiden kann auf dieser Welt??“, fauchte Gara und blieb stehen, packte Kaya am Kragen und schüttelte ihn. „So dumme, zurückgebliebene und eingebildete Schwuchteln wie dich! Glaubst du, dass du mehr wert bist als wir, nur, weil du Scheißkleider und verf***te Röcke anziehst?!“ „Gara, lass ihn los!“, befahl Hakuei ihm und versuchte, die beiden voneinander zu lösen, da Kaya inzwischen wirklich eingeschüchtert aussah. „Ich bin keine Schwuchtel“, flüsterte Kaya trotzdem noch. „UND OB DU DAS BIST!“, schrie Gara außer sich vor Wut. Und dann schlug er zu. Erst einmal in Kayas Gesicht, dann einmal in seinen Bauch, und dann stieß er ihn auf den Boden. Bevor Gara sich auf den am Boden liegenden, entsetzten Kaya stürzen konnte, packte Hakuei Gara hinten am Kragen und riss ihn zurück. „SAG MAL, GEHT’S DIR NOCH GUT?!“, fuhr er ihn wütend an. Daisuke kniete sich sofort neben Kaya und fragte ihn, ob alles in Ordnung sei, klopfte ihm auf den Rücken und legte ihm einen Arm um die Schultern. „Ihr seid doch auf der Seite von diesen Transen!“, schrie Gara weiter und versuchte, nach Hakuei zu schlagen. „Gebt’s doch zu!! Ihr seid doch genauso durchgeknallt wie sie!!!“ Das reichte Hakuei. Dieses Mal schlug er zu, und er war um einiges stärker als Gara, weshalb dieser nur durch diesen einen Schlag schon rückwärts zu Boden fiel. Just in dem Moment ging das Licht aus. Eine Weile sagte niemand etwas, und Hakuei rührte sich auch nicht von der Stelle. Er hörte jemanden schwer atmen, wahrscheinlich Gara, jemanden leise schniefen, wahrscheinlich Kaya. Und, wenn er genau hinhörte, dann waren da noch Schritte. Ganz am Ende des Ganges, leise Schritte, wie wenn jemand versuchte zu schleichen, aber zu schwer war dafür. Sie kamen langsam immer näher. Und dann waren die Schritte plötzlich verschwunden. „Daisuke? Gara?“, fragte Hakuei leise und hockte sich langsam hin. „Scheiße“, murmelte Gara. Man hörte Kleidung rascheln. „Scheiße, verdammte Scheiße, es tut mir leid, Kaya, es tut mir leid, ich wollte dich nicht schlagen, entschuldige... Hakuei, es tut mir leid, du hast genau das Richtige gemacht... Scheiße...“ „Schon okay“, schniefte Kaya leise. „Ist schon gut.“ „Gara? Daisuke? Gebt mir mal bitte eure Hände“, sagte Hakuei zögernd. Er streckte seine aus, in die Richtungen, in denen er die beiden vermutete, und nach einigem Tasten konnte er die Hände der beiden spüren. „Schön, dass ihr noch da seid.“ Kaya gab einen erschrockenen Laut von sich. „Wo ist Mana?“, wollte er geschockt wissen. „Und Rose? Er hat Angst im Dunkeln, das hat er mir mal gesagt, zumindest, wenn er sich nicht auskennt...“ „Oh nein“, wisperte Hakuei und schüttelte den Kopf. „Verdammte.... Er ist weggelaufen, weil ich mit ihm sprechen wollte.“ „Und jetzt ist er ganz alleine?“, fragte Kaya beunruhigt. „Das ist nicht gut...“ „Mana hat wenigstens noch Hizaki“, sagte Hakuei, noch immer kopfschüttelnd. „Zumindest, wenn die beiden sich gefunden haben. Und...“ In der nächsten Sekunde traf ihn irgendetwas im Rücken, und unvermittelt schrie er leise auf, was Kaya dazu brachte, ebenfalls aufzuschreien, was Daisuke und Gara zusammenzucken ließ. „Hey, beruhigt euch, ich bin’s nur!“, meinte Kiyoharu und hockte sich neben Hakuei. „Tut mir leid, wenn ich euch erschreckt habe, ich wollte eigentlich nur was überprüfen, dann hab ich euch schreien gehört und mit einem Mal konnte ich nichts mehr sehen. Ich bin nicht plötzlich blind geworden, oder?“ Hakuei atmete einmal tief durch. „Mann, hast du mich erschreckt... nein, bist du nicht, das Licht ist aus.“ „Yue!“, rief Kaya alarmiert. „Wo ist Yue?? Hat jemand von euch Yue gesehen?“ „Also ich nicht“, antwortete Kiyoharu. „Ist er nicht irgendwohin weggehüpft, als wir noch in der Eingangshalle waren?“, überlegte Daisuke. „Das heißt, wir haben vier Grüppchen, wenn man es so nennen kann“, schlussfolgerte Gara. „Einmal uns, dann Mana und eventuell Hizaki bei ihm, dann Rose und noch Yue.“ „Genau“, stimmte Hakuei ihm zu. „Und Rose hat Angst im Dunkeln.“ „Oh Scheiße“, murmelte Kiyoharu. „Sollen wir ihn zuerst suchen gehen? Wohin ist er gelaufen?“, wollte Kaya wissen. „Ich glaube nicht, dass es viel bringt, wenn wir alle ihn suchen gehen“, erwiderte Hakuei. „Das behindert nur, wenn jeder einzelne in der Dunkelheit herumstolpert. Ich gehe ihn suchen und ihr bleibt hier, ihr könnt ja nach Mana, Hizaki und Yue rufen.“ „Du kannst doch auch nicht alleine losgehen“, protestierte Kiyoharu sofort. „Wenn, dann komme ich mit.“ „Ich möchte nach Mana suchen“, murmelte Kaya. „Wir können uns aufteilen“, schlug Gara vor. „Haku, Kiyo und ich suchen nach Rose und Yue und ihr beiden nach Mana und Hizaki, okay?“ „Das ist unpraktisch, wenn wir alle einzeln durch das Gebäude irren“, widersprach Daisuke ihm. „Das stimmt“, meinte Kiyoharu. „Wir brauchen irgendeinen festen Platz, wo wir wieder hin zurückkehren können.“ „Seid mal leise“, wisperte Kaya. Sofort war es wieder still. Bis auf leise Schritte, die man entfernt hören konnte.... „Die hab ich gerade auch schon gehört“, flüsterte Hakuei. „Ich auch“, stimmte Gara ihm zu. „Aber ich hab gedacht, dass ich sie mir einbilde.“ Sie lauschten eine Weile auf die Schritte, bis sie wieder verschwunden waren. „Ich habe Angst“, hauchte Kaya und schniefte wieder leise. „Ich habe wirklich Angst, und bitte, lacht mich nicht aus, aber das Ganze ist... unheimlich.“ „Mir geht es nicht viel anders“, gab Hakuei zu. „Ich frage mich nur, warum das Licht vorher an war und so plötzlich ausgegangen ist...“ „Der Hausmeister ist auch nicht mehr da“, meinte Kiyoharu. „Das bin ich nachschauen gegangen. Er ist nicht da gewesen.“ Kaya wimmerte leise. „Ich will hier raus...“, sagte er verängstigt. „Halt dich an mir fest“, murmelte Daisuke. Gegen seinen Willen musste Hakuei lächeln. Zum Glück konnten die anderen ihn gerade nicht sehen. Aber Daisuke begann, seine Rolle gut zu spielen. Und dennoch merkte man die Unsicherheit, mit der er Hakuei auch schon an diesem Nachmittag gebeichtet hatte, dass er sich sicher sei, irgendetwas an Kaya zu finden. „Wir brauchen Licht“, stellte Gara überflüssigerweise fest. „Ach, wirklich?“, fragte Kiyoharu spöttisch. „Gara hat schon Recht“, meinte Hakuei. „Taschenlampen oder Kerzen, zur Not reichen auch Feuerzeuge.“ „Ich hab ein Feuerzeug“, erwiderte Daisuke stolz. „Einen Moment...“ „Und das fällt dir erst JETZT ein?“, fragte Kaya. Mit einem Mal wurde es etwas heller um die fünf. „Besser“, murmelte Gara. „Das ist gut, damit können wir Rose suchen gehen“, nickte Hakuei. „Du willst das Licht wieder mitnehmen?“, fragte Kaya ungläubig. „Ich werde ganz bestimmt nicht im Dunkeln da rum tappen, ohne zu sehen, wohin ich trete“, entrüstete Kiyoharu sich. „Aber bitte, beeilt euch“, bat Daisuke Hakuei und Kiyoharu, als sie das Feuerzeug an sich nahmen und aufstanden. „Wir versuchen es“, gab Hakuei zurück. Dann gingen die beiden los. Sie gingen erst den Gang entlang, unterbrochen von Pausen, weil Hakuei das Feuerzeug nicht die ganze Zeit brennen lassen konnte, und nahmen dann die Treppe, die Rose zuvor herunter gestürmt war. „Was ist denn eigentlich mit Daisuke und Kaya?“, wollte Kiyoharu irgendwann wissen. Hakuei grinste. „Ich dachte schon, du würdest mich das nie fragen. Daisuke scheint ein Faible für ausgestopfte Brüste entwickelt zu haben.“ „Nicht ernsthaft, oder?“ Kiyoharu machte große Augen. „Was??“ „Doch.“ Der Schwarzhaarige grinste noch breiter. „Hat er mir heute gesagt, als ihm aufgefallen ist, dass er ziemlich eifersüchtig auf Mana war. Anscheinend hat er Mana auch nur geärgert, damit Kaya sich aufregen und dabei so niedlich sein konnte.“ „Ich glaub’s nicht“, Kiyoharu lächelte schief. „Damit hat sich die Zahl der Schwulen bei uns schlagartig verdoppelt.“ Hakuei musste lachen. „Ach komm, so schlimm ist es doch nicht. Und ein bisschen schwul angehaucht bist du doch auch, gib’s zu.“ Er knuffte den anderen in die Seite. „Also bitte!“, erwiderte Kiyoharu empört. „Wenn du mich andauernd anschwulst, was bleibt mir da für eine Wahl, hm?“ Hakuei lachte erneut. „Das stimmt.“ Dann hielt er mit einem Mal inne und lauschte. „Hörst du das auch?“, wisperte er. Kiyoharu war für eine Weile still, bis ein leiser Ruf ertönte. „Da vorne.“ „Rose?“, rief Hakuei zurück. „Ruf weiter!“ Sie folgten der Stimme und bogen auf dem Weg einige Male ab, bis jemand mit weißblonden Haaren sich irgendwann unvermittelt an Hakueis Hals warf. Der drückte Rose sofort fest an sich und Kiyoharu das Feuerzeug in die Hand. „Gott, Hakuei“, flüsterte der Blonde vollkommen fertig und machte keine Anstalten, seinen Griff zu lockern. „Ich hatte so eine Angst... danke, dass ihr mich suchen gekommen seid... das ist... danke....“ Hakuei lächelte leicht und strich über den Hinterkopf des anderen. „Keine Ursache. Beruhig dich erst mal, ja? Alles in Ordnung?“ „Wir sollten am Besten so schnell wie möglich zurück“, merkte Kiyoharu an. „Die Wiedersehensfreude könnt ihr auf später verschieben, ja?“ Auf dem Rückweg beeilten sie sich so sehr wie möglich. Sie liefen zwar die meiste Zeit ohne Feuerzeug, aber Rose sagte trotzdem nichts. Er klammerte sich nur fest an Hakueis Arm und lief mit ihm. Als sie endlich wieder bei den anderen drei ankamen, mussten sie feststellen, dass es fünf geworden waren. „Rose! Geht es dir gut?“, wollte Hizaki auf der Stelle besorgt wissen und schloss den Blonden in die Arme. „Jetzt schon“, gab Rose schwach lächelnd zurück und drückte sich sofort wieder an Hakuei, kaum wurde er losgelassen. Sie setzten sich zu den anderen auf den Boden. Auch hier ließ Hakuei es nicht zu, dass Rose Abstand von ihm nahm, sondern zog ihn weiter eng an sich. Es war eine unheimliche Erleichterung, den anderen so in den Armen halten zu können, es beruhigte ihn mehr als alles andere es gekonnt hätte. Und seltsamerweise schien es Rose auch nicht zu stören. „Wie habt ihr denn hierher gefunden?“, fragte Kiyoharu und klang neugierig, aber tatsächlich wollte er lediglich die Stille verdrängen. „Ohne Probleme“, antwortete Hizaki und man hörte das Lächeln aus seiner Stimme. „Als das Licht ausgegangen ist, hat Mana nach meiner Hand getastet, gemeint, dass wir euch finden müssen, und ist dann losgegangen. Wir haben euch schon von etwas weiter weg gehört, von daher war es wirklich nicht schwierig gewesen.“ „Wie lange habt ihr denn gebraucht?“, stellte Hakuei eine Zwischenfrage. „Nicht lange, vielleicht eine Minute“, gab Hizaki zurück. „Aber wir saßen doch eine Weile hier, oder nicht?“, überlegte Kiyoharu. „Es kann sein, dass bei euch das Licht früher ausgegangen ist“, meinte Hizaki nachdenklich. „Wir haben nämlich ein Geräusch gehört, als würden irgendwo Lampen ausgeschaltet, und erst etwa eine oder zwei Minuten später wurde es bei uns dunkel.“ „Also hat sie jemand ausgemacht?“, fragte Kaya beunruhigt. „Fragt sich nur, wer es war“, sprach Gara die Gedanken vieler aus. „Mana, bist du noch da?“, wollte Rose vorsichtig wissen. „Nein, ich bin in der Zwischenzeit verdunstet“, kam die ruhige Antwort. „Deine Stimme klingt in der Dunkelheit sehr schön“, stellte Hizaki fest. Schweigen. „Da kann ich zustimmen“, meinte Rose. „Oh, was ich noch fragen wollte – wo ist eigentlich Yue?“ „Oh!“, machte Kaya. „Wie, oh?“, fragte Rose. „Ihn wollten wir auch noch suchen“, erklärte Daisuke. „Wie, ihn wolltet ihr auch noch suchen?!“ „Er ist... verloren gegangen“, sagte Hakuei leise. Rose löste sich aus seiner Umarmung und stand auf. „Also ICH gehe ihn jetzt suchen, ist mir egal, was ihr macht! Kann ich das Feuerzeug haben? Es geht doch nicht, dass ihr mich sucht und Mana und Hizaki und Yue nicht!“ „Ich komme mit“, schloss Mana sich ihm zur Überraschung aller an und richtete sich ebenfalls auf. „Ich auch“, meinte Kaya und kämpfte sich scheinbar auch aus einer Umarmung hervor. „Ich mache mir auch Sorgen um ihn“, merkte Hizaki an. „Dann können wir es uns ja gemütlich machen“, freute Gara sich. Und da ging mit einem Mal das Licht wieder an. ~♥~♥~♥~ tbc~ A/N: warum schreib ich Gara eigentlich oft brutal? >_> (Antwort von Tattoo: "weil du in deine ffs immer bestimmte charas einbindest [...] und der brutale fiesling passt so gut zu gara! ^_~" mit der lösung kann man sich anfreunden, oder?) danke fürs Lesen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)