Birds of a Feather flock together vs. Extremes meet von Kiru (Diven vs. Antidiven) ================================================================================ Kapitel 4: Harm set, harm get ----------------------------- A/N: Die Szene kurz vor Schluss bitte NICHT vorstellen. Hab ich auch nicht gemacht. Ich wundere mich, wie ich sie habe schreiben können >_> ~♥~♥~♥~ Wenn irgendeiner der Schüler an Hakueis Schule gefragt würde, was das Besondere an ihrer Schule sei, dann würde jeder von ihnen antworten: ‚Wir haben Diven.’ Es gab (nicht nur in Mangas) viele Jungenschulen, deren weiblichste Schüler als ‚Prinzessinnen’ bezeichnet und diese dann von Zeit zu Zeit in Frauenkleider gesteckt wurden, sehr zur Freude der anderen Schüler. Bei Hakueis Schule war es anders. Sie hatten Diven. Die allererste Diva überhaupt war Hizaki gewesen. Er war auf die Schule gekommen und hatte gleich Aufsehen erregt, weil er sich nicht nur schminkte, die Haare färbte und lang wachsen ließ, sondern auch dafür plädierte, dass es Jungen erlaubt sein sollte, Mädchenschuluniformen zu tragen. Er kämpfte ein gesamtes Jahr für dieses Recht, bis Mana und Kaya auf die Schule kamen. Sie kannten sich zu dem Zeitpunkt bereits, und auch sie schminkten sich und waren sehr für Hizakis Vorschlag. Mana schließlich gab den Ausschlag. Eines Tages kam er einfach mit einem seiner damals noch schlichteren, schwarzen Lolitakleidchen und Plateauschuhen zur Schule. Er wurde noch vor der ersten Stunde zum Rektor zitiert. Niemand wusste, was in dieser Zeit vor sich ging, aber man sagt, dass der Direktor sich so sehr in Manas Anblick verliebt habe, dass er ihm jeden Wunsch gewährte. Manas Wunsch war klar: Für ihn, Kaya und Hizaki die Erlaubnis erteilen, tragen zu dürfen, was sie wollten. Die drei fanden einen riesigen Anklang. Hizaki fand sehr viele Anhänger, weil er so freundlich und hübsch war – er schenkte jedem ein Lächeln, wenn man ihn nur grüßte. Weil er sozusagen der Begründer der ‚Diva-Kultur’ war, wurde er von vielen Mama Hizaki genannt. Mana bekam sogleich einen gesamten Fanclub, weil er so distanziert und schön war – er strahlte eine kühle Schönheit aus, die Leute davor zurückschrecken ließ, ihn nur anzusprechen. Er fasste niemanden an, nicht einmal Kaya, sprach nicht und lächelte so gut wie nie. Daher (und weil er eine Zeit lang eisblaue Haare hatte) bekam er den Namen Ice Queen. Kaya war nicht weniger beliebt als die beiden, weil er so mädchenhaft und niedlich war – er gestikulierte niedlich, er schürzte niedlich beim Nachdenken die Lippen, er lächelte niedlich und er redete niedlich. Und obwohl er so offen homosexuell war, sich seine Kleider oben herum präparierte und sich so niedlich verhielt, wäre niemand auf den Gedanken gekommen, ihn als niedlich oder gar putzig zu beschreiben, sondern eher als aufregend schön. Nicht umsonst bekam er den Spitznamen Hime, Schönheit. Hizaki, Mana und Kaya waren sozusagen die Ur-Diven der Schule und wurden von allen mindestens respektiert, wenn nicht sogar bewundert, angehimmelt und angeschmachtet. Es gab sehr wenige, die es wagten, schlecht über sie zu reden, obwohl es natürlich einige gab, die den gesamten Aufzug lächerlich und übertrieben, gar hässlich fanden, sie wussten, dass sie mit ihren Diven einzigartig waren. Es war ähnlich wie Paris mit dem Eiffelturm – so betrachtet war der Eiffelturm ein Turm aus Metall, eigentlich nicht fotogen, und doch sagte niemand in Paris etwas gegen ihn, weil alle wussten, dass er ihr Wahrzeichen und auf der gesamten Welt bekannt war. Im darauffolgenden Jahr wurde die Schule jedoch geteilt. Es gesellte sich noch eine neue Diva zu den dreien hinzu – allerdings war es keine Diva in dem vorherigen Sinne. Yue zog sich zwar auch Kleider an, aber komplett andere als die anderen drei. Seine waren meistens rosa, rosa-weiß, pink, pink-schwarz und so weiter, er trug oft unheimlich viele bunte Armbänder, Halstücher, Haarklammern, -schleifen oder Zopfbänder, schminkte sich seiner Kleidung entsprechend und scheute auch nicht vor Glitzer, Leopardenmustern, Buttons, schottenrockkarierten Mustern, Strasssteinen, Halsketten und Ringen zurück. Er stellte einen sehr starken Kontrast dar zu Hizaki, Mana und Kaya, nicht nur vom Aussehen – die anderen drei waren in ihrem Verhalten und Auftreten stets zurückhaltend, erhaben, anmutig und bezaubernd. Yue war hyperaktiv, recht extrovertiert, ständig guter Laune, unheimlich naiv und ging auch auf andere Leute zu. Zuerst sträubte Mana sich vehement dagegen, dass Yue in ihren Kreis aufgenommen wurde, da er so anders war als sie, aber irgendwann musste er feststellen, dass Yue schon als eine inoffizielle Diva gezählt wurde. Da gab er nach und machte ihn auch zu einer offiziellen. Dadurch erweiterte sich ihre Anhängerschar noch einmal um einiges, da es nicht mehr nur den netten Hizaki, den unnahbaren Mana und den schönen Kaya, sondern auch den süßen Yue gab, der einige Herzen höher schlagen ließ, ohne, dass er es selbst bemerkte. Man hatte mehr Auswahl, kurz gesagt. Viele versuchten daraufhin, selbst eine Diva zu werden, aber, wie Mana es einmal ausdrückte, man war entweder zur Diva geboren, oder man konnte es gleich vergessen. Sie vier waren geborene Diven, mit dem entsprechenden Aussehen und (bis auf eine Ausnahme) den passenden Manieren. Der Kreis bekam ein neues Mitglied, als Rose ein halbes Jahr nach Yue auf die Schule wechselte. Niemand hätte vermutet, dass er jemals eine Diva werden könnte – er war zwar ganz hübsch, aber mehr auch nicht. Er stach nicht aus der Menge hervor, er hatte weder Manas prinzessinnengleiche Wohlerzogenheit noch Yues putzige Naivität. Das einzige, was er hatte, war Charisma und dieselbe Aura, die auch Kaya besaß. Kurz: Potenzial. Dadurch, dass er so ‚normal’ und doch nicht normal war, wurde er gleich zum Klassensprecher gewählt und weckte Manas und Kayas Aufmerksamkeit. Auf ihr Raten hin färbte er sich die Haare blond und ließ sich ein paar Mal von ihnen schminken, probierte toupierte Haare sowie Kleidungsstücke wie bauchfreie Tops, Mäntel und pinke Sachen wie Schals, Oberteile und Hüte aus. Da er mit dem Ergebnis äußerst zufrieden war und es auch seinen Mitschülern präsentieren wollte, schloss er sich den vier Diven an und wurde zur fünften und bis jetzt letzten. Obwohl er und Yue nicht Diven im eigentlichen Sinne (wie Mana es ausdrückte) waren, so wurden sie doch voll und ganz von allen anderen Schülern als solche akzeptiert. Dass Rose und Yue jedoch keine Diven nach Manas Definition waren, ließ er sie von Zeit zu Zeit spüren. Er hatte Yue zwar aufgenommen, aber doch nie ganz akzeptiert, und ihm gefielen Roses zu jungenhaftes Verhalten und seine negative Einstellung zu Kleidern nicht. Tatsächlich hatte er Rose nur ein einziges Mal in ein Kleid stecken können, und diese Erfahrung hatte den Blonden so abgeschreckt, dass dieser sich schwor, nie wieder so etwas anzuziehen. Aber trotz allem fand auch Rose viele Fans. Zwar ungewollt, aber auch ihn begleiteten bewundernde Blicke, wohin er ging. Jedoch konnte man nicht die Geschichte der Diven erzählen, ohne Daisuke, Hakuei, Kiyoharu und Gara (kurz: die Antidiven) zu erwähnen. Daisuke hatte es hautnah mitbekommen, wie Hizaki für Röcke gekämpft hatte, und sich schon damals darüber lustig gemacht. Er war der einzige gewesen, der es gewagt hatte, Hizaki öffentlich auszulachen. Hizaki hatte es sich allerdings nie zu Herzen genommen, hatte er doch die stille Zustimmung aller anderen Schüler. Im nächsten Jahr, als nicht nur Mana und Kaya, sondern auch Daisukes gute Freunde Hakuei und Kiyoharu auf die Schule kamen, spitzte sich die gesamte Situation zu. Mana sah Daisukes Spott als direkten Angriff auf seine gesamte Existenz und reagierte dementsprechend radikal und oft beleidigend. Zwischen den beiden entwickelte sich eine leidenschaftliche Feindschaft, die so lange andauerte, bis Mana endlich die offene Zustimmung für sein Tun vom Direktor bekam. Daraufhin stoppte Mana seine Offensiven gegen Daisuke komplett und bedachte ihn nur noch mit kühler Geringschätzung. Daisuke gefiel es gar nicht, so ignoriert zu werden, und er reizte Mana so lange, bis dieser ihm vor den anderen Diven und Antidiven eine Ohrfeige verpasste und ihn zusammenschrie. Daraufhin kehrte erst einmal Ruhe ein. Während Daisuke weiterhin einen Groll gegen Mana aufgrund dessen fanatischer Überzeugtheit für sein Tun hegte, hatten Hakuei und Kiyoharu einfach nur Spaß. Es gefiel ihnen, die Diven zu triezen, ein bisschen zu ärgern und sich über sie lustig zu machen. Vor allem, weil sie damit ganz alleine waren – alle anderen wagten es nicht, sich ihnen anzuschließen, auch die nicht, die genauso dachten wie sie. Sie fürchteten Manas Zorn. Die beiden passten allerdings auf, den Diven genug Spielraum für Gegentore zu lassen und sie nicht allzu ernsthaft anzugreifen oder sie wirklich zu verletzen. Sie mochten einige Male zu weit gegangen sein, aber das war keinesfalls ihre Absicht gewesen. Sie wollten nur ein bisschen Unterhaltung und Aufmerksamkeit. Das änderte sich allerdings, als Gara ihnen auf die Schule folgte. Er griff die Diven offen an, wurde regelrecht gemein zu ihnen und brachte Yue mehrere Male zum Weinen. Zuerst schloss Daisuke sich ihm an, um sich so an Mana zu rächen, aber nach einiger Zeit übernahm er eine andere Rolle – nämlich die, Gara zurückzuhalten. Seitdem war die Beziehung der Diven und der Antidiven zwar noch angespannt, aber nicht mehr feindselig. Daisuke hasste Mana, was auf Gegenseitigkeit beruhte, gab aber zu, gegen die anderen vier nicht wirklich etwas zu haben. Gara mochte sie alle nicht. Hakuei und Kiyoharu fanden die Diven aufgedonnert und völlig überflüssig und fuhren fort, sie zu ärgern. Von denDiven her sah es nicht viel anders aus, auch wenn Hizaki, Mana und Kaya die Antidiven gänzlich unsympathisch fanden. Viel mehr allerdings auch nicht. Yue hatte überhaupt nichts gegen die Antidiven, aber er hatte auch überhaupt nichts gegen IRGENDJEMANDEN, deshalb zählte das nicht. Wenn man ihm sagte, er solle bei Gara nachfragen gehen, was sie letzte Stunde durchgenommen hatten, tat er es jedes Mal, auch, wenn er eine verletzende und unfreundliche Antwort bekam. Er vergaß es einfach wieder. Und Rose... Rose wusste nicht einmal selbst, wie er zu den Antidiven stand. Er wusste, dass von ihm erwartet wurde, sie nicht zu mögen, aber auch, wenn sie ihn nicht mochten, so fand er doch die Art, wie sie miteinander umgingen, sehr entspannt und angenehm. Manchmal ertappte er sich dabei, wie er sich wünschte, zu ihnen gehören zu können, und manchmal dachte er sich, dass er zum Glück kein Teil von diesem schnatternden Hühnerhaufen war. Und der Rest der Schule? Man konnte den beiden kleinen Grüppchen nicht neutral gegenüberstehen. Entweder man bewunderte eine oder mehrere Diven und/oder Antidiven, oder man mochte sie nicht. Bemerkenswert zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass die Antidiven ähnlich viele Anhänger gewonnen hatten. Ohne, dass sie es darauf angelegt hatten, natürlich. Ein großer Faktor dabei war gewesen, dass Hakuei gleich in seinem allerersten Jahr deutlich gemacht hatte, an Frauen nicht interessiert zu sein. Seitdem gab es alle möglichen Gerüchte, dass er eine heimliche Affäre mit Kaya hatte (Schließlich waren ihre beiden Anführer verfeindet, deshalb wäre es eine verbotene Liebe, und die beiden waren schwul, konnte es noch deutlicher werden?), dass Kaya und Rose zusammen waren oder, in letzter Zeit das Hauptthema, dass Hakuei und Rose eine geheime Beziehung hatten. Es gab wenige, die nicht von der Eleganz, Extravaganz, Schönheit, Kühle, Niedlichkeit, Lässigkeit, Coolness, Offenheit oder dem Humor der Diven oder Antidiven angezogen wurden. „Hey, Mana!“ Der Angesprochene blieb zusammen mit Kaya, Rose, Hizaki und Yue stehen und blickte Daisuke abweisend an. „Bist du immer noch nicht zum Direx gegangen?“ Daisuke grinste breit. „Du traust dich wohl nicht, hm?“ „Aber ganz ehrlich, was sollten auch die anderen denken, wenn du mit einer Mädchenunterhose zum Kirito gehst...“, warf Kiyoharu belustigt ein. Mana flüsterte dieses Mal nicht Kaya, sondern Hizaki ins Ohr, da sein ursprüngliches Sprachrohr zu weit von ihm entfernt stand. „Er war der Meinung, dass er die Sache auch alleine regeln könnte“, sprach Hizaki es laut aus. „Selbstjustiz, hm?“, meinte Gara spöttisch. „Ach was, du hast nur nicht genug Mut dazu“, winkte Daisuke ab. „Ich würde an deiner Stelle vorsichtig sein, was du sagst“, erwiderte Mana durch Hizakis Mund. „Du traust dich doch eh nicht!“, zuckte Hakuei mit den Schultern. „Genau wie du dich nicht trauen würdest, eine deiner Freundinnen zu küssen“, sagte Gara herausfordernd. Daisuke warf ihm ein Grinsen zu. Mana musterte die beiden kühl und wandte sich erneut an Hizaki, welcher ihn befremdet ansah. Mana bedeutete ihm mit einer Geste, dass er es aussprechen sollte. „Und wenn doch?“, gehorchte Hizaki und sah Mana irritiert an. „Dann machen wir alles, was du willst“, antwortete Daisuke sofort. „Hey, mal halblang!“, schaltete Hakuei sich ein. „Ganz bestimmt nicht, ja?“ „Okay, dann.... such dir was aus“, schlug Gara vor. Mana dachte einen Moment nach und Daisuke und Gara tauschten einen ungläubigen Blick. Dass Mana sich darauf einließ, war eine Premiere. Vielleicht hatte er einen guten Tag. „Also an deiner Stelle würde ich nicht auf diese perversen Säcke hören“, murmelte Rose und warf unwillkürlich einen Blick zu Hakuei. Der hob die Augenbrauen. „Es war nicht meine Idee“, flüsterte er in Roses Richtung. „Mit Zunge, natürlich“, fügte Daisuke schnell hinzu. „Mit Zunge?“, wiederholte Yue verwirrt. „Was meint ihr?“ „Das... zeig ich dir ein anderes Mal“, sagte Rose zögernd und nahm Yues Hand, zog ihn an seine Seite. „Wenn ich dir sage, dass du wegschauen sollst, machst du die Augen zu, Yue, ja?“ „Hey, lass ihn doch, ein bisschen Aufklärungsunterricht schadet doch nicht“, grinste Gara. Mana beugte sich zu Hizaki und flüsterte ihm etwas ins Ohr, ehe er ihn es langsam wiederholen ließ. „Also, wenn er es macht, dann müsst ihr ganz alleine eine gesamte Nacht in der Schule verbringen, ab dann, wenn die Sonne untergeht, also so gegen acht Uhr.“ Hizaki lauschte wieder einen Moment auf Manas Worte. „Und ihr dürft nichts mitnehmen, außer das, was ihr auch jetzt in euren Taschen habt, ausgenommen ist alles zu essen und zu trinken. Was zu essen schon, aber keine zusätzlichen Taschenlampen oder so etwas.“ „Okay“, stimmten Gara und Daisuke ohne zu zögern zu. „He, vielleicht fragt ihr uns mal?“, grinste Hakuei. „Meinetwegen können wir’s machen, ich hab nichts dagegen. Kiyo?“ „Klingt nach Spaß“, erwiderte der und lächelte. „So, dann such dir mal jemanden aus, Mana“, schnurrte Gara. „NICHT Rose“, fügte Hakuei sofort hinzu. Alle sahen ihn an. Entschuldigend lächelnd zuckte er die Achseln. „Der gehört mir.“ „Tu ich nicht!“, protestierte Rose heftig. „NICHT Rose“, wiederholte Hakuei lediglich. „Und Yue auch nicht, das wäre Pädophilie“, lachte Daisuke. „Was?“, fragte Yue irritiert. „Ich stelle mich für so etwas nicht bereit“, wehrte Hizaki jeden Versuch sofort ab. Mana und Kaya sahen sich an. „Jackpot!“, flüsterte Gara glücklich. „Bingo! ...... Aua!“ Er rieb sich den Hinterkopf. „Und ICH bin pervers“, meinte Hakuei ironisch und hob eine Augenbraue. „Einen Moment bitte“, sagte Kaya leise und begann, in seiner Tasche zu wühlen. Unzufrieden bat er Mana, sich seine Tasche mal ansehen zu dürfen, und kramte darin herum. Irgendwann hellte sich sein Gesicht auf. „Okay. Ist alles da. Meinetwegen können wir.“ Mana blinzelte ihn fragend an. Kaya lächelte. „Ersatzlippenstift“, erklärte er. „Und Abschminktücher.“ Oh Mann, dachte Hakuei, Oder auch nicht. Und noch bevor irgendjemand die Chance bekam, etwas zu sagen, hatte Mana seinem Gegenüber eine behandschuhte Hand auf die Wange gelegt, kurz zärtlich darüber gestrichen, und seine Lippen auf Kayas gedrückt. Kaya wirkte erst ziemlich überrascht und blinzelte ein wenig, bis er dann die Augen schloss und anfing, den Kuss zu erwidern. Es schien alles noch recht vorsichtig und ungewohnt, aber nachdem Mana eine von Kayas Händen ergriffen und ihre Finger miteinander verschränkt hatte, wurde dieser etwas entspannter und öffnete endlich seine Lippen. Bereits nach kurzer Zeit legte er seine freie Hand an Manas Taille. Hakuei hatte neugierig zugesehen, aber als zu viel Zunge sichtbar wurde, verlor er das Interesse und sah stattdessen zu Daisuke und Gara. Beide wirkten, als würden sie sich gerade einen Porno anschauen und überlegen, ob sie sich jetzt schon einen runterholten oder erst später, wenn die Bilder in ihrem Kopf und nicht mehr auf dem Schirm waren. Hakuei verstand es nicht. Er war hier der Schwule, und obwohl er den Anblick ganz nett fand, waren ausgerechnet die vollkommen straighten Typen die begeistertsten. Auch Kiyoharu schien nicht ganz abgeneigt. Interessant. Da hatte er etwas, womit er den anderen später aufziehen konnte. Von Daisuke und Gara wusste Hakuei sowieso schon, dass sie so versaut waren. Seine Aufmerksamkeit schwenkte zu den anderen drei Diven. Hizaki schaute zwar auch zu, aber sichtlich missbilligend. Yue hingegen hatte den Kopf schief gelegt und schien zu überlegen, was dort gerade vor sich ging und warum man so etwas tat. (Zumindest sah er so aus.) Und Rose... Rose war gleichermaßen geschockt wie fasziniert von dem Schauspiel. Unwillkürlich stieg in Hakuei der Gedanke auf, wie es wohl wäre, wenn er Rose so küssen könnte. Er schaute wieder zu Mana und Kaya, die sich immer intensiver küssten, und stellte sich vor, dass er Mana und Rose Kaya sei. Rose wäre zuerst noch recht schüchtern, aber je länger Hakuei ihn küsste, desto selbstbewusster würde er... Nur am Rande bekam er mit, wie Rose Yue die Augen zuhielt, so sehr vertieft war er in seinen Tagtraum. Ihm fiel nicht einmal auf, dass Mana und Kaya sich irgendwann wieder voneinander lösten. Die beiden betrachteten die Antidiven vor sich. „Fangt nicht an zu sabbern“, murmelte Hizaki unamüsiert. „Alle zusammen.“ Rose schaute zu Hakuei, musste feststellen, dass auch er den gleichen weggetretenen Gesichtsausdruck hatte wie die anderen drei, drehte sich mit Yue um und stapfte wortlos davon. Bitte, wenn Hakuei die beiden so heiß fand... „Seid ihr jetzt zufrieden?“, wollte Kaya herausfordernd wissen und betrachtete sich im Spiegel. „Du hast meinen Lippenstift ruiniert, Mana...“ „Mehr als zufrieden“, stimmte Daisuke ihm gurrend zu. „He, ich hab einen Vorschlag“, meldete Hakuei sich zu Wort, dem überhaupt nicht aufgefallen war, dass Rose sie bereits verlassen hatte. „Was haltet ihr davon, wenn wir noch eine Wette machen. Wenn wir es schaffen, Mana zum Lachen zu bringen, dann müsst ihr alle uns die gesamte Nacht begleiten und mit uns in der Schule bleiben, unter den selben Bedingungen wie wir. Okay?“ „Das schaffen wir doch nie“, protestierte Kiyoharu. Mana dachte kurz nach und flüsterte Kaya dann etwas ins Ohr. „Und was macht ihr, wenn ihr es bis heute Nachmittag nicht fertig bringt?“, wollte Kaya wissen. „Bis heute Nachmittag?!“, fragte Daisuke. „Dann bleiben wir die Nacht über nackt in der Schule und filmen uns dabei“, antwortete Hakuei ernst. „Bist du bescheuert??“, fuhr Kiyoharu ihn an. Gara hätte wahrscheinlich an der Diskussion teilgenommen, wäre er nicht im La La Land gewesen. Hakuei warf Kiyoharu einen beruhigenden Blick zu, der ihm deutlich sagte, dass er bereits einen Plan hatte. „Einverstanden“, lächelte Kaya und wischte Mana etwas Lippenstift weg. ~♥~♥~♥~ tbc~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)