Neji and Tenten von Werewolf (NejiTen-OS-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 2: Träumen ------------------ Hallo liebe Leser. Das ist mein zweiter Wichtel-OS im 'Neji/TenTen-Schreiberzirkel'. Leider gab es wieder eine kleine...oder auch größere Verzögerung, da ich aus verschiedenen Gründen nur wenig Zeit zum Schreiben gefunden habe. Es tut mir leid und ich hoffe, mein Wichtelkind hiatari nimmt es mir nicht allzu übel und freut sich trotzdem über ihr (leider etwas verspätetes) Wichtelgeschenk. Ich hoffe natürlich auch, dass ich deinen Wünschen einigermaßen entsprechen konnte. Ihr und auch allen anderen Lesern wünsche ich viel Spaß. Über ein kleines Feedback in Form eines Kommentars würde ich mich natürlich auch sehr freuen. Yu-chan. --- Träumen »Das Höchste an manchen Hochzeiten ist, daß es höchste Zeit dafür ist.« Es war ein angenehmer Spätsommertag. Tenten breitete gerade eine Decke auf der Wiese am Rande eines Waldstücks aus. Der Wald lag auf einer kleinen Anhöhe, von der aus man wunderbar Konoha-Gakure sehen konnte. Es war ein schöner Anblick, Tenten genoss ihn. Dann streckte sie sich und legte sich auf die Decke. Vielleicht waren das die letzten Sonnenstahlen dieses Jahres, wer wusste das schon? Deswegen hatte die Dunkelhaarige ihren freien Tag dazu verwendet, mal ganz allein zu entspannen. Normalerweise unternahmen die drei aus Team Gai immer etwas zusammen, wenn sie frei hatten. Aber heute hatte Tenten den Jungs abgesagt. Sie wollte einfach ein bisschen Zeit für sich haben. Vor allem, seit sie mit Neji zusammen war, hatte sie kaum Privatsphäre. Nicht, dass der Hyuuga sie nerven würde. Nein, an ihm lag es gar nicht. Aber seit die beiden zusammen waren, war Lee ständig präsent und wollte immer auf dem Laufenden sein. Er konnte es wahrscheinlich bis heute noch nicht fassen, dass Neji Hyuuga sich aufgerafft hatte und sich in sie verliebt hatte. Innerlich seufzte sie auf. Diese Stille um sie herum war angenehm. Sie war es gar nicht mehr gewöhnt alleine zu sein. Aber es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, bis Lee oder Neji sie finden würden. Deswegen musste sie jetzt versuchen, das bisschen Zeit, das ihr blieb, zu genießen. Was nicht gerade einfach war, wenn man wusste, was bald folgen würde. Tenten legte die Arme unter den Kopf und schloss die Augen. Eine frische Brise wehte ihr um die Nase. Sie genoss es, aber die Luft war für diese Jahreszeit doch etwas zu kühl, wie sie fand. Sie fröstelte. Die Brünette öffnete langsam wieder ihre Augen. Ein paar Mal musste sie blinzeln, bis sie bemerkte, dass es schneite. Das erklärte auf die kalte Luft. Aber Moment...es schneite? Es war noch nicht einmal Herbst und als sie hier her gekommen war, war es auch noch nicht so kalt gewesen, dass es zu schneien beginnen könnte. Da war sie sich sicher. Langsam stand sie auf. Sie fröstelte noch immer, also schlang sie die Arme um ihren Körper. Natürlich war sie nicht passend gekleidet. Das kurzärmlige rote T-Shirt, das sie trug, war alles andere als wärmend, ebenso, wie ihre Dreiviertelhose. Was war hier auf einmal los? Sie ging ein Stück. Das hier war auch nicht die Wiese, auf der sie sich erst hingelegt hatte. Aber sie war immer noch in der Nähe von Konoha. Sie konnte das große Haupttor erkennen. Sie war näher am Dorf, als sie erst gedacht hatte. War sie wirklich nicht weiter raus gegangen? Langsam aber sicher bekam sie es mit der Angst zu tun. Was war passiert? Wieso schneite es auf einmal? Immer wieder wirbelten ihr diese Fragen durch den Kopf. Mitlerweile war sie im Dorf angekommen. Hier sah alles genau so aus, wie immer. Kotetsu und Izumo hielten Wache am Haupttor. Oder besser gesagt, sie machten gerade eine kleine Pause. Beide saßen leise schnarchend auf ihren 'Empfangsplätzen'. Leise kicherte Tenten. Da sie die Zwei aber nicht wecken wollte, ging sie weiter ins Dorf hinein. Immer noch die Arme um sich geschlungen, sah sie sich um. Auf einigen kleineren Straßen spielten ein paar Kinder. Sie konnte Konohamaru und seine Freunde sehen. Sie bauten einen Schneemann. Es schneite offenbar ziemlich stark, wie sie jetzt erst mit Verwunderung feststellte. Hatte sich der Schnee verdichtet oder fiel er schon die ganze Zeit so in Massen vom Himmel? Tenten schüttelte über ihre Unaufmerksamkeit den Kopf. Als Konoichi sollte ihr so etwas eigentlich nicht passieren. Schon wieder hatte sie etwas nicht mitbekommen. Was war heute nur los mit ihr? Sie hatte gar nicht mitbekommen, wie sie weitergegangen war und nun vor dem Hyuuga-Anwesen angekommen. Wann war sie weitergegangen? Aber egal, wo sie schon mal hier war, konnte sie Neji auch gleich mal besuchen. Seit sie mit ihm zusammen war, konnte sie in dem Anwesen ein und ausgehen, wie es ihr passte. Hiashi war in der Hinsicht sehr offen gewesen, was erstaunlich für den Mann war. Bei Hinata und Naruto machte er immer noch Probleme. Im Gegensatz zu ihr, musste sich Naruto vorher ankündigen. Außerdem durfte er nur bis zu bestimmten Zeiten bleiben. Tenten hingegen konnte bleiben, so lange sie wollte. Außer wenn Neji ins Bett gehen wollte. Dann musste auch die Brünette gehen. Über Nacht bei dem Hyuuga bleiben, kam für Hiashi überhaupt nicht in Frage. Aber damit war sie einverstanden, es war schon erstaunlich, was für Freiheiten er Neji gewährte. Da wollte sie nicht übertreiben. Denn wer wusste, ob sie auch noch so oft hier sein durfte, wenn sie es sich mit dem Oberhaupt der Hyuuga verscherzt hatte? Darauf wollte sie es lieber nicht ankommen lassen. Sie spazierte also über den Steinweg zu dem Teil des Gebäudes, in dem auch Neji, zusammen mit anderen Mitgliedern des Nebenhauses, wohnte, beziehungsweise sein Zimmer beherbergte. Denn im Gegensatz zu dem Familienteil, der dem Hauptzweig angehörte, konnten sie nur ein Zimmer ihr Eigen nennen. Allerdings war auch das luxuriös ausgestattet, mit Bad und allem drum und dran. Nur zum Essen mussten sich alle Familienmitglieder in einem Raum treffen. Sie konnte sich direkt vorstellen, wie es Neji dabei gehen musste. Schließlich liebte er die Gegenwart von anderen Menschen so sehr... Wieder musste die Dunkelhaarige ein Kichern unterdrücken. Gerade wollte sie an Nejis Zimmer anklopfen, als sie hinter sich Stimmen hörte. Es waren zwei und sie kamen ihr sehr bekannt vor. Eindeutig, die Stimmen gehörten Lee und Neji und sie unterhielten sich über etwas ernstes. Für Neji musste es sehr wichtig sein. Sie konnte Lee kichern hören. Darauf folgten ein Schlag und ein leiser Fluch, der wieder von Lee kam. Der stille Hyuuga verlor nur selten die Gedult oder schlug zu. Lee musste einen wirklich fiesen Witz gemacht haben, wenn er sich so etwas einhandelte. Leider konnte sie nicht verstehen, worüber sich die beiden jungen Männer unterhielten. Aber sie hörte, wie die Stimmen langsam lauter wurden. Das hieß sie kamen näher. Hier her. Als diese Information zu Tenten durchsickerte, sah sie sich panisch nach einem Versteck um. Aber sie konnte nichts entdecken. Sollte sie es wagen, in Nejis Zimmer zu flüchten und sich da zu verstecken? Sie wusste, dass er es hasste, wenn man sich unerlaubt in seinen Privatsachen oder in seinem Zimmer aufhielt. Da war es ihm sogar egal, dass er Tenten eigentlich liebte, so konnte sie es sich zumindest vorstellen. Und darauf wollte sie sich nicht einlassen. Sie hatte es noch nie erlebt, dass Neji mal ganz die Fassung verloren hatte. Bei Lee war sie es schon gewohnt, dass er sich immer mal wieder eine Kopfnuss von dem Hyuuga einhandelte, deswegen bezeichnete sie es nicht als 'Fassung verlieren'. Wenn sie ehrlich zu sich war, wollte sie diesen Zustand bei dem Weißäugigen auch niemals sehen. Deswegen fiel diese Option schon mal raus. Sie sah sich weiter um, die Stimmen waren noch lauter geworden. Die zwei jungen Männer dürften jeden Moment um die Ecke kommen. Und das wollte sie verhindern. Aber warum eigentlich? Noch während sie sich diese Frage stellte, hatte sie schon eine Gebüschgruppe erspäht und war da hinein gesprungen. Da kamen Neji und Lee auch schon um die Ecke. Aber zu Tentens Überraschung, wirkten sie beide nicht angespannt. Selbst Neji schien sich heute nicht weiter über seinen Kameraden aufregen zu wollen. Sollte er sich etwa mit Lees Eigenheiten abgefunden haben? Aber woher sollte diese plötzliche Wendung kommen? Wie schon so oft an diesem merkwürdigen Tag, konnte das Mädchen nur den Kopf schütteln. Lee und der Hyuuga standen nun vor dem Zimmer. Aber warum gingen sie nicht hinein? Vielleicht wollte Neji den Schwarzhaarigen nicht in seiner Privatsphäre haben. Anders konnte Tenten sich das nicht erklären. "Ich finde es ja toll, dass Hiashi es dir erlaubt, dass du Tenten heiraten darfst. Bei Naruto hat er ja mächtig protestiert." erzählte Lee fröhlich. Er schien sich wirklich für seinen Freund zu freuen. Wie immer war er sehr euphorisch. "Jaja..." erwiderte Neji nur. Er schien eher nachdenklich über die Tatsache, dass er Tenten heiraten durfte. Moment! Tenten riss erschrocken die Augen auf und sog scharf die Luft ein. Die Kälte, der Schnee, der Busch, in dem sie saß, sowie die Tatsache, dass es plötzlich angefangen hatte, zu schneien, waren vergessen. Heiraten? Hatte Lee gerade das Wort heiraten mit Hiashi, erlaubt und Tenten zusammen in einem Satz erwähnt? Leise kicherte sie in sich hinein. Neji hatte tatsächlich vor, um ihre Hand anzuhalten. Neji Hyuuga, der verkappte Romantiker schlechthin, plante einen Heiratsantrag für sie! Natürlich wurden die Jungs durch das Geräusch auf das Gebüsch - und damit auf Tenten - aufmerksam. Neji war sofort auf der Hut und auch Lee ging in Position. Na toll! Was hatte sie jetzt wieder angerichtet? Irgendwie war heute nicht ihr Tag. Obwohl...sie hatte erfahren, dass Neji ihr bald einen Antrag machen würde. Trotzdem...insgesamt lief es heute nicht besonders gut für die junge Frau. Sie schloss die Augen. Sie wollte nicht sehen, was jetzt kommen würde. Wie würde Neji wohl reagieren? Würde er seine Meinung, bezüglich des Antrags doch noch mal ändern? Würde sie als einsame Jungfrau sterben, nur weil sie sich heimlich in den Büschen der Hyuugas rumschlich? Die Welt war wirklich gemein. Und irgendwie wollte sie Neji in Sachen Schicksal Recht geben. Es war nicht immer fair. "Tenten?" hörte sie seine Stimme. Aber sie war nicht so nah, wie sie ursprünglich gedacht hatte. War das Hyuuga-Anwesen doch größer, als bisher erwartet? "Tenten!" Wieder ertönte die Stimme, die sie so sehr liebte. Dieses Mal war sie schon etwas lauter, was bedeutete, dass er näher gekommen war. "Tenten, wach auf!" - Was?! Wieso sollte sie aufwachen? Sie schlief doch nicht. Oder war er durch ihre geschlossenen Augen irritiert. Natürlich wollte sie ihm helfen, also öffnete sie langsam die Augen. Aber was sie sah, war nicht das, was sie erwartet hatte. Wo war sie denn jetzt wieder? Neji war direkt über sie gebeugt und sah sie aus besorgten weißen Augen an. "Hey, wach auf." sagte er mit sanfter Stimme. Er musste wohl allein hier sein, sonst würde er nicht so mit ihr sprechen. "Ich schlaf doch gar nicht!" warf die Braunhaarige ihm entgegen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Züge des Hyuuga. Aber er sagte nichts mehr darauf. Jetzt merkte Tenten auch, dass es nicht mehr schneite. Und sie lag wieder auf ihrer Decke auf der Wiese vor Konoha. Was war passiert? Hatte sie das ganze nur geträumt? Aber das war doch nicht möglich. Über die plötzliche Gewissheit, dass sie offenbar doch eingeschlafen war, wurde sie ein wenig rot um die Nase. Sie hörte Neji leise kichern. "Lachst du mich etwa aus?" fragte sie empört. Er schüttelte nur lächelnd den Kopf. "Wo ist eigentlich Lee?" fragte sie dann verwirrt, aber auch um das Thema zu wechseln. "Der ist trainieren. Er hat Gai-sensei gebeten, eine extra Trainingseinheit für ihn aufzustellen." erklärte der Hyuuga. Das Mädchen nickte. Also hatte sie das wirklich alles nur geträumt. Auch den geplanten Antrag seitens des Hyuugas. Schade eigentlich, sie hatte sich schon gefreut. Plötzlich bemerkte sie, dass Neji offenbar nach Worten suchte. Sein Lächeln war verschwunden und sein Ausdruck war nachdenklich geworden. "Was ist denn?" fragte sie und sah ihn an. Erst antwortete er nicht, dann rutschte er ein Stück zu ihr heran und küsste sie auf die Lippen. Doch der Kuss war so kurz, dass sie ihn gar nicht erwidern konnte. Dann schien er einen Entschluss gefasst zu haben, denn er rückte wieder ein bisschen von ihr weg und holte eine kleine Schatulle aus seiner Hosentasche. Tentens Augen fingen an zu leuchten. War es denn wirklich wahr? Wollte er ihr einen Antrag machen? Ohne weiter darüber nachzudenken, was sie tat, fiel sie Neji um den Hals. Der war ziemlich überrumpelt. "Ja, ich will!" rief sie. Danach ließ sie ihn wieder los. "Woher weißt du...?" fragte der Hyuuga leicht geknickt. Er hatte es sich so schön ausgemalt und jetzt wusste sie offenbar schon von seinem Vorhaben. Da bemerkte Tenten, dass er sie ja noch gar nicht gefragt hatte. "Oh." huschte ihr nur über die Lippen. Dann fing sie an zu lachen. "Tut mir leid." brachte sie noch hervor. "Ich hatte es irgendwie im Gefühl, dass du mich das fragen wolltest." "Naja, da du ja schon zugesagt hast, kann ich mir die Frage ja sparen." murmelte der Hyuuga nun beleidigt. Er öffnete die kleine Schachtel und zeigte Tenten den Ring. "Er ist wirklich wunderschön." sagte Tenten. "Freut mich, dass er dir gefällt." gab Neji zurück. Sie umarmte ihren zukünftigen Ehemann und gab ihm einen langen Kuss um ihn wieder zu besänftigen. Das schien auch zu helfen. Jetzt wirkte er nicht mehr so beleidigt, wie gerade noch. "Aber, woher wusstest du davon? Hat Lee dir etwa was verraten?" bohrte Neji. Das würde ihn wirklich mal interessieren. "Nein, nein. Lee ist unschuldig. Aber weißt du, als ich geschlafen habe, hatte ich einen wunderschönen Traum." erklärte Tenten. Neji hob nur eine Augenbraue. Sie setzte sich zwischen seine Beine und kuschelte sich an seinen Körper. Sie hatte den ganzen Nachmittag verschlafen, auch wenn sie es nicht gern zugab, und nun wurde es langsam kühler. ~La Fin~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)