Silent Scream von Yumi-san_89 (SasuSaku) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Silent Scream Prolog Eine abgedunkelte Wohnung, eingerichtet in dunklen Blau- und Schwarztönen. Auf einem Bett sass eine Frau mit blassrosa Haaren, die ihr bis zu ihrem Busen reichten und sanft auf ihre Schultern hinab fielen. Sie trug ein Dunkelblaues Shirt und eine genau so schwarze Hose. Ihre Hände lagen zusammengefaltet auf ihren Oberschenkeln, ihre grünen Augen, welche mit Wasser angereichert waren, starrten, ohne auch nur ohne einmal zu Blinzeln, darauf. Eine einzelne Träne löste sich und rann ihre Wange hinunter, fiel auf ihre Hände hinunter. Sie tat nichts dagegen, strich sich nur kurz einige Haarsträhnen hinter die Ohren. Sie bewegte ihre Arme in Richtung Nachttisch, welcher direkt neben ihrem Bett stand. Kurz zögerte sie, ob sie das wirklich tun wollte. Schliesslich öffnete sie die obere Schublade und holte ein Foto heraus, strich mit ihren Fingern sanft darüber. Sie hatte gehofft, dass es ihren Schmerz lindern würde, doch das war falsch. Der Schmerz in ihrem Herzen wurde kräftiger; die Erinnerungen an die vergangen Monate kehrten zurück und nur noch mehr Tränen liefen der Rosahaarigen die Wangen hinter. Schliesslich konnte sie nicht mehr weinen, hatte einfach keine Kraft mehr dazu. Mit leeren Augen stand sie auf, legte das Foto auf den Nachttisch und begab sich ins Badezimmer um die Spuren der Tränen zu verwischen. Minuten später trat Sakura auf die Strasse. Die Kleidung hatte sie nicht gewechselt, immer noch genau so trist wie eben. Zudem trug sie eine grosse Sonnenbrille, welche ihre Augen bis zu ihrem Nasenspitz hinunter versteckte. Die Presse brauchte ja wirklich nicht mitzukriegen, dass sie trauerte. Sie hatte so schon genug Probleme am Hals. Dazu kam auch noch, dass ihr Songwriter einen Tag zuvor gekündigt hatte. Doch inzwischen war es ihr egal geworden, genau wie das Singen, welches ihrer Karriere eins einen solchen Aufschub verpasst hatte. Die Rosahaarige hatte als Schauspielerin von kleineren Nebenrollen begonnen und sich schliesslich dafür entschieden Sängerin zu werden. Dies hatte auch wunderbar funktioniert, sie hatte 12 #1 Hits hintereinander gehabt, bevor er grosse Schock kam und ihre Karriere wortwörtlich hinunter ging. Sie hatte sogar begonnen selber Lieder zu schreiben, doch auch diese kamen beim Publikum nicht mehr an. Und wenn sie einen Songwriter hatte, so kündigten diejenigen meistens bereits nach wenigen Tagen. Sie hatten keine Lust für eine Person zu arbeiten, die sich in ihre Trauer vergrub. Sakura seufzte innerlich laut auf, als sie beim Aufnahmestudio ankam: Ihre Karriere lag wortwörtlich in Trümmern vor ihr. „Morgen, Sakura. Alles klar?“ Eine Freundliche Stimme. Sakura kannte diese Stimme nur zu gut. Sie gehörte Kakashi, ihrem Manager. Er wusste, wie es in ihr aussah und dass sie im Augenblick einfach Zeit benötigte. Und er würde sie sicherlich auch nicht aufgeben, denn einer seiner Wünsche war es, dass sie endlich aus diesem Loch raus kam. Damit eine neue Zeit für sie beginnen könnte. Eine fröhliche Zeit, ohne irgendwelche Skandale oder ähnliches. Er kannte Sakura schon seit längerem und der Grauhaarige wusste genau, dass die Presse der letzten Monate ihr zugesetzt hatte. Andauernd war etwas von ihr in der Zeitung oder im Fernsehen gekommen, obwohl sie es nicht gewollt hatte. Aber Sakura war klar, dass sie nun einmal damit umgehen lernen musste. Aber seit die Presse vor ein paar Monaten rausgekriegt hatte, dass Sakura ihren Freund und ihr erstes Kind verloren hatte, da ging der Rummel erst richtig los; Sie wollten alles genau wissen, jedes einzelne Detail. Haruno wurde das zu viel. Schliesslich waren die Antworten, die die Reporter zu hören kriegten, dass sie nicht darüber Reden wollte und sich einen Anwalt holen würde wenn das so weitergehen würde. Ab da hatte die ständige Belagerung vom einen auf den anderen Tag aufgehört. Für Kakashi war es schön zu sehen, dass es mit Sakura langsam bergauf ging, doch konnte er spüren, dass sie innerlich zerbrochen war, genau wie ihre Karriere; schon seit Wochen verkauften sie kaum noch irgendwelche Tonträger. Ab und zu vielleicht noch ein älteres Album, aber die neuen Lieder schienen niemanden so recht zu interessieren. Ausserdem hatten sie immer wieder das Problem mit den Songwritern. Doch Kakashi hatte glück im Unglück gehabt: Er war auf der Strasse mit einem schwarzhaarigen Mann zusammengestossen, welcher Plakate mit: Job als Songwriter gesucht. Bitte melden sie sich bei … Und darunter war die Adresse verzeichnet, sogar die Telefonnummer. Kakashi hatte natürlich nicht lange herumgefackelt, nachdem er den Zettel in die Hand gedrückt bekommen hatte und hatte den Schwarzhaarigen bereits zwei Stunden später als neuen Songwriter angestellt. Sakura gab nur ein Nicken von sich. Kakashi wusste sofort, dass sie wieder geweint hatte und schüttelte nur den Kopf. Die Sonnenbrille an einem so regnerischen Tag zu tragen war in der Welt der Stars und Sternchen einfach nur ein Skandal. Das war ihnen allen bestens bewusst, doch Sakura wollte damit nichts anderes als ihre Trauer vergraben. Einfach nicht mehr an das denken müssen, was geschehen war. Und doch wurde sie öfters daran erinnert als ihr lieb war. „Hast du schon einen neuen Songwriter gefunden?“, fragte Haruno während sie ihre Jacke auszog und die Sonnenbrille in ihre Gucci-Tasche wandern liess. „Wir hatten Glück im Unglück. Er sollte eigentlich bereits da sein. Vielleicht ist er ja auch in seinem Büro.“, lächelte der Grauhaarige. Sakura verstand nicht. Er hatte also tatsächlich bereits einen neuen gefunden. Wie hatte er denn das wieder geschafft? Lächelnd schüttelte sie den Kopf. Manchmal war Kakashi einfach erstaunlich. In diesem Augenblick betrat ein Schwarzhaariger das Aufnahmestudio, unter seinem rechten Arm hatte er eine Dokumentenmappe eingeklemmt, einige Blätter schauten hinaus. „Wenn man vom Teufel spricht.“, meinte Hatake. „Morgen, Kakashi. Bin ich hier richtig im Aufnahmestudio?“ „Ganz genau. Das hier ist das Aufnahmestudio. Tut mir Leid, dass wir gestern nicht mehr zur Führung gekommen sind.“ „Kein Problem.“ Der Blick des Schwarzhaarigen richtete sich auf Sakura, welche die ganze Zeit über still neben Kakashi gestanden war. „Sie sind also Haruno Sakura?“ „Ja.“, gab sie unsicherer zur Antwort als sie wollte. „Freut mich. Uchiha Sasuke, ich bin ihr neuer Songwriter.“, stellte er sich vor und hielt ihr die Hand hin, welche sie kurz drückte. Sakura konnte vor Verwunderung nur Bauklötze staunen: Vor ihr stand tatsächlich einer der begehrtesten Songwriter Amerikas. Und dazu noch einer der best aussehendsten. Ende Kapitel 1 Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Hallöle ^^ erstmal danke für die Favos und die Kommis zum letzten Kapitel. In diesem Kapitel wird ein kleiner Songtext benutzt. Der Song stammt von Rosenstolz, was ich auch deutlich reingeschrieben habe ;p Also, dann wünsche ich euch schon mal viel vergnügen beim 1. Kapitel xD Kapitel 1 Sakura konnte vor Verwunderung nur Bauklötze staunen: Vor ihr stand tatsächlich einer der begehrtesten Songwriter Amerikas. Und dazu noch einer der best aussehendsten. „Können wir dann Anfangen, Sakura?“, fragte er sie mit einer gleichgültigen Stimme, welche Sakura einen kalten Schauer den Rücken hinunter jagte. Vor einem Augenblick hatte sie doch noch ganz anders geklungen, so zuvorkommend, fast schon lieb. Wie schaffte er es bloss, vom einen auf den anderen Moment so Gefühlskalt zu werden? Sie schluckte kurz. So hatte sie sich ihren neuen Songwriter aber wirklich nicht vorgestellt, gab aber trotzdem ein nicken von sich. Schliesslich wollte sie ihren Songwriter nicht gleich wieder los sein. Das käme jetzt, wo sie so verdammt dringend einen brauchte um das Album fertig zu stellen, nicht gut. Daher beschloss sie sich ihm gegenüber kooperativ zu verhalten und folgte ihm. Und sie nahm sich vor, dieses Mal keine Fehler zu machen. Doch tauchten die Fehler schneller auf als ihr Lieb war… Sasuke hatte sich in das Sitzungszimmer begeben. Die Rosahaarige folgte ihm auf Schritt und Tritt. Als erstes wollte er mit ihr besprechen, wie sie die ganze Sache mit den Songtexten angehen würden. Sasukes Aufgabe war es zwar, die Songtexte zu schreiben, aber nicht, die Ideen dafür zu haben. Dies hatte Kakashi ihm sogleich klar gemacht. Aber zu allererst stand etwas Wichtigeres an: Die alten Songtexte. Der Schwarzhaarige hatte sie sich am vorigen Abend, nachdem er von Kakashi eingestellt und der Vertrag unterschrieben worden war, die älteren Songtexte durchgelesen. Natürlich auch diejenigen, welche für das aktuelle Album geplant waren. Doch bereits beim ersten Wort hatte Sasuke wortwörtlich das Grausen gepackt und er fragte sich, wie zum Teufel er an diesen Job geraten war. Uchiha hatte ein Seufzen von sich gegeben als ihm in den Sinn kam, dass er ja selber Schuld war. Wenn er nicht bei dieser Pfeife von Yamanka gekündigt hätte, dann hätte er am frühen Abend des vorigen Tages bestimmt keine Flugblätter verteilt um seit längerem Mal wieder an eine vernünftigere Stelle zu gelangen. So hatte er sich an das durchlesen der Songtexte gemacht, neben ihm auf dem Tisch ein gelber Leuchtstift und ein Blauer Kugelschreiber. Wenige Stunden später stand Sakura im Tonstudio und war gerade dabei einen der Songs, die sie in den letzten Stunden umgeschrieben hatten, einzusingen. Sasuke beobachtete sie mit besorgtem Blick: Wenn sie so weitermachte würde sie ihre Karriere vergessen können, und zwar endgültig. Auch Kakashi ging es nicht besser. Warum kann ich nie nach Hause gehen Warum musste das passieren Was ist das Es tut mir leid Warum hab ich mich so gut gefühlt So schön in deinem Arm Was ist das Es tut mir leid Jetzt seh ich nur noch deinen Blick Wie langsam so´n Verstand doch ist Du tust mir nicht gut tust mir nur weh Trittst in mein Herz bis es schreit Du tust mir nicht gut Machst mich kaputt Doch nichts von alledem tut mir leid Nichts von alledem tut mir leid … ((c) by Rosenstolz) Der Text war richtig, doch schien Sakura nicht richtig zu singen. Irgendetwas fehlte dem Lied. Es lag nicht an den Tönen; jeden einzelnen traf sie präzise und genau, war bestens darauf trainiert. Doch klang etwas an ihrer Stimme falsch und würde bei den Hörern eher Taubheit oder einen Gehirntumor auslösen als was anderes. Irgendetwas gab Uchiha das Gefühl, dass Sakura mehr in ihrer Vergangenheit steckte als sie wahr haben wollte. „Stopp! Schluss! Sakura, wir müssen reden!“ Sakura schreckte hoch, hatte sofort aufgehört zu singen als sie Sasukes Stimme vernommen hatte. Der Schwarzhaarige hatte sich durch einen Schalter in den Raum eingeklinkt und Sakuras Gesang auf abrupte Art gestoppt. Die Rosahaarige nahm die Kopfhörer ab, stellte sie zurück an ihren gewohnten Platz und begab sich aus dem Raum direkt zu Sasuke, welcher bereits auf sie gewartet hatte. „Tut mir leid, wenn ich falsch gesungen habe“, entschuldigte Haruno sich sogleich. Sie traute sich nicht Uchiha in die Augen zu sehen. Hatte Angst, dass er den Songtext einfach hinschmiss und davonlief, genau so wie seine Vorgänger. Doch tat er nichts dergleichen, gab nur einen leisen Seufzer von sich. „Ich weis im Augenblick nicht, wie ich dir helfen soll. Die Töne hast du getroffen, aber …“ „Aber was?“ „Das hier, ist ein trauriges Lied, und keines mit wenigen oder kaum Emotionen! Die Emotionen müssen hörbar sein!“, fauchte er sie an, hielt ihr dabei den Songtext vor die Nase. „Also lass deine Stimme gefälligst traurig und leidend klingen und nicht so wie gerade eben. Das passt einfach nicht! Versuch dich auf die Melodie zu konzentrieren.“ Sakura erwiderte nichts, gab ein schwaches Nicken von sich: Sie hatte verstanden. Ihr Blick wanderte wieder gen Boden und sie begab sich beleidigt zurück in den Aufnahmeraum. „Glaubst du, sie schafft es diesmal?“ „Wir werden sehen“, meinte Sasuke geistesabwesend zu seinem Arbeitgeber. Er hatte das Gefühl, als ob daraus nichts werden würde. Und dies zu Recht, denn nun bewies Sakura, dass sie nicht nur mit wenig, sondern auch ganz ohne irgendwelche Emotionen singen konnte. Ein weiteres Mal unterbrach er sie und die Rosahaarige trat wieder aus dem Aufnahmeraum. „Was hab ich denn dieses Mal falsch gemacht?“ Sie war wütend. Und nicht gerade gut gelaunt, dies war ihr anzusehen. Sie wollte einfach nur diese beschissenen Aufnahmen fertig haben und Schluss. Sasuke hatte sie zusammen mit Kakashi auf ihre Emotionslosigkeit bei den Songs ansprechen wollen, jedoch gab der Grauhaarige nur ein Nicken von sich: Für Heute reichte es erst einmal. „So kommen wir nicht weiter. Nimm dir den Rest des Tages frei und gönn dir etwas. Und sitz nicht einfach nur im dunklen rum. Und hör auf deiner Vergangenheit hinterher zu weinen“, meinte er zu ihr nachdem Kakashi das Studio verlassen hatte und in die Küche gegangen war. „Woher…?“ „Hn. Ich war früher auch so. Habe meiner Trauer nachgehangen, bin tagelang im Dunkeln gesessen. Aber es wird dir nichts bringen, hast du das verstanden?“ Ein schaudern ging durch Sakuras Körper, seine Stimme war immer noch genau so kalt wie vorher. Konnte er denn nicht anders reden, fragte sie sich ein weiteres mal. Anscheinend konnte er dies wirklich nicht. So fiel ihr auch nicht auf, dass er ihre Trauer erwähnt hatte und sie äusserte sich auch gar nicht dazu sondern nahm sich ihre Jacke und ihren Regenschirm und ging. Sakura trat in ihrem Satinroten Mantel auf die Strasse. Ihr Haupt war unter dem grossen, dunkelblauen Regenschirm versteckt. Und sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Sie war sozusagen für einen Tag „Arbeitslos geworden“. Kurz blickte sie zurück, glaubte Sasukes Antlitz in einem Fenster im 4. Stock über ihr zu sehen. Sie schüttelte den Kopf. Jemand der so kalt war würde ihr niemals im Leben hinterher sehen. So spannte sie ihren Schirm auf, welcher sie vor dem Regen schützte, und lief in Richtung Stadt. Einfach irgendwohin. Egal wohin… Nachdem Haruno sich schneller als erwartet aus dem Staub gemacht hatte, hatte sich Sasuke gefragt, ob er das Richtige getan hatte. Ihm war bewusst, dass sie Ablenkung brauchte. Hier jedoch würde sie diese nicht haben. Und sie musste das begreifen. Er begab sich zum Fenster und konnte beobachten, wie jemand mit Rosa Haaren soeben einen Schirm aufspannte und sich Umdrehte. Ihre Grünen Augen sahen ihn merkwürdig an, meinten wohl, er sei ein Trugbild. Doch dies war er eindeutig nicht. Als ihm auffiel, dass Haruno den Kopf schüttelte schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Er hob das Blatt an, auf welchem der Songtext stand. Es war so ein super Lied welches Sakura da geschrieben hatte. Und doch benötigten sie einen neuen Aufmacher. So ging es nicht mehr weiter. Er wusste, dass Sakura singen konnte, er war vor einigen Jahren selber ein grosser Fan von ihr gewesen, besonders von ihrer Musik, ohne dass es seine besten Freunde auch nur ahnten. Jetzt für sie und mit ihr arbeiten zu dürfen war eine der grössten Ehren, die ihm jemals zu Teil wurden. Während Sakura unter ihrem Schirm durch den nicht schwächer werdenden Regen lief, liess sie das Gespräch mit Sasuke noch einmal gedanklich an sich vorbeiziehen. Hatte er wirklich recht damit, dass sie nur ihrer Trauer nachhing, ihrer Vergangenheit? Sich sagte, dass sie diese Ereignisse vergessen wollte, es aber trotzdem weder wollte noch konnte? Sakura stiess einen Seufzer aus. Was Uchiha damit wohl meinte? Im Augenblick verstand sie es nicht. Vielleicht war es im Augenblick auch besser. Mit hängendem Kopf schritt sie weiter durch die grossen Menschenmassen New Yorks und den immer noch anhaltenden Regen. Sasuke begab sich derweilen zurück in sein Büro, genau einen Stock über den Aufnahmestudios. Dort lagen immer noch einige Songtexte für das neue Album auf dem Pult. Und auch sonst war es nicht gerade besonders ordentlich. Uchiha stiess einen Seufzer aus. Anscheinend dürfte er noch den Mist seines Vorgängers wegräumen, wenn es gut lief. Er schüttelte den Kopf: hatte jener denn dies nicht selber machen können? Sasuke machte sich keine weiteren Gedanken darüber, es war ihm auch egal. Hatte er eben Pech gehabt, na und? Im Augenblick hatte er weit besseres zu tun als sein neues Büro auf Vordermann zu bringen. So setzte er sich an den Schreibtisch und las sich ein weiteres Mal die Songtexte durch, so wie er bereits in der vergangenen Nacht daran gesessen hatte. Dass auf seinem Handy eine MMS einging während er die Texte durchlas und korrigierte, bemerkte er nicht. Und er ahnte nicht im Geringsten, was für Folgen diese Unaufmerksamkeit seinerseits haben sollte… Ende Kapitel 1 Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2 Als Sakura am nächsten Morgen das Büro betrat, fühlte sie sich seit langer Zeit endlich mal wieder wohl in ihrer Haut. Der gestrige Tag hatte ihr wirklich gut getan. Sie hätte nie gedacht, dass sie auch ohne Arbeit mal zu Ablenkung kommen würde. Früher schon, ja. Aber jetzt, nach dieser ganzen Sache mit ihrem Ex und dem Karrierefall hatte sie das Gefühl, dass sie dies alles durch ihre Arbeit wettmachen und vergessen konnte. Doch hatte sie sich geirrt, wie sie zugeben musste; Sasuke hatte ihr auf eine seltsame Art und Weise gezeigt, dass sie sich nicht kopfüber in Arbeit stürzen konnte, um ihre Vergangenheit zu vergessen. Und ein freier Tag war genau das gewesen, was sie benötigt hatte. Sie war im Kino gewesen, hatte sich eine Massage gegönnt und später am Abend, als das Wetter etwas besser war, einen Spaziergang gemacht und konnte schliesslich von ihrem Balkon aus auch noch den Sonnenuntergang beobachten. Einfach gesagt: Der Tag war beinahe perfekt gewesen. Für sie jedenfalls, denn der Erste, den sie im Studio antraf, war Sasuke, welcher bereits am frühen Morgen in dem kleinen Pausenraum mit Küche sass und sich einen Kaffe genehmigte. „Wie siehst du denn aus?“, fragte sie ihn neugierig und mit leichtem Spott in der Stimme, denn die Ringe unter seinen Augen waren nicht zu übersehen. „Sehr witzig. Das habe ich dir zu verdanken. Und wenn ich du wäre, würde ich mal einen Blick auf die heutige Ausgabe der New York Times werfen, für den Fall dass du das noch nicht getan hast.“ Sakura verstand nicht. Während sie sich fragte aus welchem Grund sie das tun sollte, hielt Sasuke ihr auch bereits das Titelblatt unter die Nase. Ohne, dass Sakura etwas dagegen tun konnte, wurden ihre Augen von Sekunde größer und größer. Der Unglaube stand ihr ins Gesicht geschrieben. Auf der vordersten Seite der New York Times prangte ihr ein grosses Foto von ihr selber mit übergrosser Sonnenbrille entgegen, unter einem dunklen Regenschirm mit der Überschrift „Haruno Sakura: Trauert sie immer noch?“. Geschockt blickte die Rosahaarige auf. Da hatte ihr doch tatsächlich ein Fotograf aufgelauert. Und sie hatte es nicht einmal bemerkt. Jetzt war sie erneut wieder in der Presse vertreten und diesmal hatte sie es ihrer Unaufmerksamkeit zu verdanken. Sasuke fiel auf, das die Situation Sakura wütend stimmte. Er wollte mit ihr ins Gespräch kommen, mit ihr über die ganze Sache reden. Dass auch er zum Teil Schuld an der Sache hatte. Also hielt er ihr einen Becher mit einem frischen Café Latte hin, welchen sie ohne groß zu zögern annahm. Doch gerade als Sasuke sich kurz seinen versteiften Nacken massierte mit seiner linken Hand und sich Gedanken darüber machte, wie er dieses Gespräch beginnen sollte, trat Kakashi in den Pausenraum. Sein Gesichtsausdruck sah nicht besser aus als der von Sasuke. Nein, sogar noch viel schlimmer. Als Sakura Kakashis Gesichtsausdruck erblickte, wusste sie dass sie so gut wie erledigt war, wenn nicht sogar schlimmer. Sie hatten eine Abmachung gehabt. Und diese hatte sie nun gebrochen. Flashback Einige Monate zuvor: „Sakura?“ „Was gibt es?“, fragte eine ermüdete Sakura mit mattem Gesichtsausdruck. Ihre Stimme klang belegt, nicht mehr so fröhlich wie früher. Ihre einst so wunderschönen rosa Haare, die ihr bis zu den Brüsten reichten, waren strähnig und fettig. Die Kopfhaut übersät mit Schuppen. Die Ringe unter ihren Augen waren tiefer und violetter denn je, sie hatte, seit sie aus dem Mutterschaftsurlaub war, jede Minute im Studio verbracht, aß nur selten etwas, wenn, dann versuchte sie die meiste Zeit zu singen. Doch klang es grausam. Und man merkte wie schrecklich es ihr gehen musste. Dazu auch immer noch der Arbeitsdruck und dass sie andauernd wieder irgendwie in der Presse vertreten war. Egal, ob es ein Interview war, ein Foto das ein Paparazzi gemacht hatte oder sonst einfach über sie geredet wurde. Der Grauhaarige erkannte die einst so vor Lebensfreude erfüllte junge Frau noch kaum. Es war einfach zu viel für sie gewesen: Ihr Verlobter, der sie betrogen hatte, der Kurztrip nach Kyoto, damit das Kind auch ja Gesund auf die Welt kam und doch hatte Sakura eine Fehlgeburt erlitten. Das Baby war 3 Monate zu früh gekommen und war laut den Ärzten bereits im Mutterleib verstorben. Es war einfach zu viel Stress gewesen und Kakashi wunderte sich, dass Sakura sich nicht das Leben genommen hatte. Wenn sie irgendeine andere junge Frau gewesen wäre, dann hätte sie das vielleicht getan. Doch war Sakura kein Mensch, der einfach alles vor sich hinschmiss und sein Leben aufgab. Sie benötigte im Augenblick Zeit zum Trauern, um diese ganzen Erlebnisse zu verarbeiten. Kakashi würde ihr so viel Zeit geben wie sie brauchte. Doch es gab auch Dinge, wo man nun einmal einen Schlussstrich ziehen musste, damit es endlich besser werden konnte. Diesen ersten Schritt würde er nun begehen. „Ich verstehe ja, dass du trauerst. Aber ich glaube, du solltest langsam mal versuchen damit abzuschliessen. Ich weis, dass es dir schwerfallen wird. Und ich werde als dein Mentor und Freund für dich da sein. Das verspreche ich dir.“, begann er, nachdem er die Rosahaarige in den Pausenraum gebeten und ihr einen warmen Tee hingestellt hatte. Sakura nahm sich dankend einen Schluck von dem noch leicht dampfenden Getränk aus der porzellanfarbenen Tasse. „Doch musst du mir im Gegenzug auch etwas versprechen.“ „Und was wäre das?“ Sakuras grüne Augen leuchteten vor Wunder und Neugierde zugleich. „Halte dich in der nächsten Zeit von der Presse fern. Keine Fotos, Interviews oder sonst irgendetwas. Ansonsten wirst du daran zerbrechen. Kannst du mir das versprechen?“ Die junge Frau überlegte kurz. Ihrem Mentor versprechen sich von der Presse abzuwenden. Sie als grandiose Sängerin und Schauspielerin? Sie war doch beinahe andauernd irgendwie von der Presse umgeben. Obwohl, grandios konnte sie sich im Augenblick nicht gerade nennen. Kakashi hatte Recht. Sich von der Presse für eine gewisse Zeit fern zu halten erschien ihr eine der vernünftigsten Ideen, die sie seit längerem von ihrem Mentor gehört hatte. Sakura nickte dem Grauhaarigen zu, welcher nun ein breites Lächeln auf seinen Lippen zeigte. „gut so.“ Er wollte den Pausenraum bereits wieder verlassen, als ihm noch etwas in den Sinn kam. „Ach ja, und für den Fall dass sie dich irgendwie interviewen wollen, wimmle sie einfach irgendwie ab. Und für die Fotografen könntest du ja ein paar schöne Blendbomben bereithalten.“ Er zwinkerte kurz. „Und für den Fall dass diese Journalisten doch nicht aufhören sollten dir hinter zu laufen, dann sollen sie ruhig zu mir kommen, damit ich sie meinem Auge hypnotisieren kann.“ Damit deutete er auf seine Augenklappe, welche sein rotes Albino-Auge verdeckte. Sakura wusste, dass er es nicht ausstehen konnte, zwei verschiedenfarbige Augen zu haben. Deshalb trug er immer eine schwarze Augenklappe. Selbst sie hatte sein Auge noch nie zu sehen bekommen. Sakura lachte laut und selbst als Kakashi den Pausenraum verlassen hatte, konnte er durch die Fenster sehen, dass es Sakura nun bereits besser ging als vor einigen Stunden oder Minuten. Kurz wischte sich die Rosahaarige die Freudentränen weg, drehte sich um, damit sie Kakashi sehen konnte und deutete kurz eine Verbeugung an. Ihr Zeichen um lautlos danke zu sagen. Und ihr Mentor verstand. Flashback ende „Sakura? Kann ich kurz mit dir unter vier Augen sprechen?“ Sasuke gab einen mürrischen Laut von sich. Dabei hatte er ihr die ganze Sache doch gerade erklären wollen. Doch da konnte er nun einmal nichts machen. Kakashi war der Chef hier und er ein einfacher Angestellter, wie er sich bitter eingestehen musste. So verzog er sich, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben, aus dem Pausenraum. In seiner Hand der noch warme Kaffee. „Was gibt’s?“, fragte sie gekünstelt fröhlich. Die Rosahaarige konnte sich nur all zu gut vorstellen, was da auf sie zukommen würde. Und das passte ihr gar nicht. „Ich glaube, das weißt du ganz genau.“ Er wies auf die New York Times, die vor Sakura auf einem der vielen kleinen Stehtische lag. Sie nickte. „Was hatten wir damals abgemacht?“ „Ja, ich weiß, was wir einander versprochen hatten, Kakashi. Aber ich konnte nichts dafür. Ich hatte es nicht einmal bemerkt. Ich weiß nicht einmal mehr, wo das Foto gemacht wurde. Ich kann mich nicht daran erinnern groß von irgendwelchen Paparazzis verfolgt worden zu sein.“, verteidigte sie sich. „Sakura. Falls so etwas noch einmal geschehen sollte, dann bist du gefeuert. Und du weißt, was das bedeutet.“ Sie nickte. Ihre Augen blickten traurig, achteten nicht mehr auf ihre Umgebung. Sie hatte nichts dafür gekonnt. Ok, wenn, dann nicht viel. Vielleicht hätte sie diese verdammte Sonnenbrille gestern nicht anziehen sollen. Dank diesem verdammten Foto spekulierte die Presse nun, ob sie immer noch trauern würde. Als ob das nicht logisch gewesen wäre. Kakashi tat nichts mehr dergleichen und verliess den Raum. Sasuke, der vor dem Pausenraum gestanden und neugierig die Szene beobachtet hatte, wie Sakura mit den Händen herumgefuchtelt hatte, konnte sich bereits denken was vorgefallen war. Doch half ihm in diesem Fall nicht nur Sakuras Gefuchtel mit den Händen es zu verstehen, sondern auch der Zustand dass er von den Lippen lesen konnte. Einst hatte er Arzt werden wollen. Für Menschen die nicht sprechen konnten. Damals war er noch ganz klein gewesen, erinnerte er sich und hatte sich während einem grösseren Zeitraum diese Fähigkeit angeeignet. „Habe ich das gerade richtig verstanden?“ Sasuke warf seinem Arbeitgeber kritische Blicke zu. „Wovon redest du, Sasuke?“, fragte Kakashi grinsend. „Jetzt tu nicht so. Ich kann Lippenlesen. Und da du keine Maske trägst, weiß ich auch ganz genau, was du zu ihr gesagt hast.“ Der Schwarzhaarige grinste fies. Er hatte schon immer viele versteckte Talente gehabt. „Also, könnte ich bitte sehr eine Antwort haben?“ Sein Blick war nun nicht mehr spöttisch, sondern niederschmetternd. Und Kakashi fühlte sich, als ob er von Sasuke auseinandergerissen werden würde. Der Grauhaarige liess sich nichts anmerken und gab ein Nicken von sich, worauf er in sein Büro gehen wollte. „Verdammt! Kakashi! Das können sie doch nicht ernst meinen?!“ „Doch, das tue ich. Sakura hat mir einst ein Versprechen gegeben, welches sie nun gebrochen hat. Sie hat somit mein Vertrauen zutiefst enttäuscht und sie hat von Anfang an gewusst welche Folgen es für sie haben würde.“ Kakashi wandte sich ein weiteres Mal ab und er hatte nicht vor, sich wieder umzudrehen. Der Zufall hatte es jedoch anders geplant. Sasuke ärgerte sich innerlich grün und blau, schaffte es äusserlich jedoch cooler als cool zu bleiben. Er konnte Sakura doch nicht einfach so feuern. Selbst wenn es wegen einem Versprechen war, jetzt wo sie so auf den Job angewiesen war. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund wollte er ihr helfen, wollte sie wieder fröhlich sehen. Weshalb, dies wusste er nicht. Doch liess sein Herz es nicht zu, dass er sie einfach hängen liess in dieser Situation. Selbst wenn es gegen seine Natur war. Auch wenn es ansonsten gar nicht seine Art war andere Leute zu verteidigen, in Schutz zu nehmen oder zu helfen, so warf er diesmal sämtliche seiner Prinzipien über Bord. Und dies tat er wortwörtlich. „Es ist nicht ihre Schuld!“ Verwundert drehte sich Kakashi nun bereits das 3. Mal an diesem Morgen um. Hatte er sich gerade verhört? Oder wollte Sasuke Uchiha, der für seine Kaltherzigkeit und seinem trotzdem so grandiosen Erfolg bei den Texten bekannt und berühmt war tatsächlich Sakura in Schutz nehmen? „Nicht wirklich. Sie konnte nicht ahnen, dass ein Fotograf in der Nähe war. Es ist zum Teil auch meine. Ich habe nicht auf mein Handy geachtet. Dann hätte ich das verhindern können.“ Verwundert blickte Kakashi den Schwarzhaarigen an. „Einer meiner besten Freunde ist Fotograf. Sein Name lautet Naruto Uzumaki. Der Name dürfte dir nicht unbekannt sein, oder?“ Hatake nickte kurz. Ja, der Name war ihm nur all zu gut bekannt. Uzumaki war einer der besten Jungfotografen in ganz Amerika. Und überall wurde gemunkelt, er hätte das Talent zu fotografieren von seiner Mutter vererbt bekommen, Kushina Uzumaki, welche vor mehr als 20 Jahren mindestens genau so berühmt war wie ihr Sohn nun. „Er hat mir das Foto als MMS geschickt, weil er wusste, dass ich mit Sakura Haruno zusammenarbeiten würde und gefragt, ob er es an die Redaktion schicken sollte. Ich war so mit den Songtexten beschäftigt, dass ich es nicht beachtet habe. Ich hätte es verhindern können, wenn ich diese Nachricht nur gesehen hätte.“ Kakashi nickte einige Male, während Sasuke kühl und dennoch aufgebracht fortfuhr. Er verstand, so hatte es sich also zugetragen. „Es tut mir leid, Sasuke, aber Sakura und ich haben das so abgemacht. Selbst wenn du die Hälfte der Schuld auf dich nimmst, kann ich nichts dagegen tun.“ „Wenn du sie feuern solltest, dann wirst du auch mich feuern müssen.“ Kakashi erwiderte nichts auf die Drohung des Schwarzhaarigen. Was hätte er auch groß sagen sollen? Sie hatten im Vertrag nicht abgemacht wie lange Sasuke bei ihm angestellt sein würde. Er konnte also gehen wann er wollte. Der Grauhaarige nickte. Wenn Sasuke es so wollte, so konnte er es so haben. „Gut, aber ich hoffe für dich, dass du damit keine voreiligen Entscheidungen triffst.“, meinte Kakashi bevor er wieder in sein Büro ging. Sakura, die diese Szene beobachtet hatte, war mit ihrer Kaffeetasse in der Hand aus dem Pausenraum getreten. „Was war denn hier los?“ Neugierig blickte sie Kakashi hinterher. Sasuke stiess einen leisen Seufzer aus. „Ich erklär’s dir.“ Sakura blickte ihn verwundert an. Jetzt verstand sie gar nichts mehr. Doch folgte sie Uchiha schweigend zurück in den Pausenraum. Ende Kapitel 2 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)