Dreaming Society von Gepo (Fortsetzung von Dead Society) ================================================================================ Kapitel 103: Betturlaub ----------------------- Ich wurde vor wenigen Minuten eingeladen, deswegen lade ich jetzt schnell noch Kapitel hoch und mache mich dann fertig. Meine Gäste warten draußen schon. Daher beantworte ich die Kommentare auch, wenn ich wieder da bin - was vermutlich morgen sein wird *pfeif* Viel Spaß beim Lesen ^.^ _________________________________________________________________________________ „Mor’n...“, murmelte Katsuya verschlafen, gähnte und streckte sich, während er in die Küche tapste und im Schneidersitz auf seinem Stuhl Platz nahm, „Ich bin so müde...“ „Wirklich?“, Seto sah von seiner Zeitung auf, „Dabei hast du über zwölf Stunden durchgeschlafen.“ „Hab’s vielleicht übertrieben...“, mit einem Brummen stützte er seinen Kopf auf seinen rechten Arm und griff mit dem Linken nach der Müslipackung, „Und du?“ „Ich kann nicht klagen.“, der Ältere nippte an seinem Kaffee, „Hast du schon irgendeine Planung für heute? Oder Wünsche?“ „Hm... oh ja. Samstag. Und ich arbeite nicht mehr.“, Katsuya lehnte sich zurück, „Was macht man denn als normaler Schüler an Samstagen?“ „In eine Paukschule gehen.“, auf Setos Lippen legte sich ein leicht sadistisch angehauchtes Lächeln, „Oder lernen. Oder Hausaufgaben machen. Oder den Unterricht für die nächste Woche vorbereiten. Oder-“ „I got the idea, thank you very much.“, Katsuyas Lider verengten sich zu Schlitzen, während sich ein Mundwinkel zur Seite zog, „Und was macht man, wenn man kein lernbesessener Freak ist?“ „Man könnte seinen Freund auf ein Date einladen.“, schlug der Ältere lächelnd vor, „Oder einen entspannenden Tag zuhause verbringen und sich von seinem Freund massieren lassen.“ „Das klingt doch schon weit besser...“, zu seinem Müsli gesellte sich Milch, bevor der er sich darüber her machte, „Und wasch ischt da auscher einer Maschasche drin?“ „Man spricht nicht mit vollen Mund.“, Setos Gesichtsausdruck verzog sich, „Ehrlich, ich habe dir bessere Manieren beigebracht. Was deine Frage betrifft, so haben wir einige gute Bücher in diesem Haus und ein Auto vor der Tür, mit dem sich sicher Ausflüge planen lassen.“ „Alles klar.“, der Löffel wurde wieder ins Müsli getaucht, doch diesmal sprach er, bevor er aß, „Dann werde ich eine Runde zocken.“ „Und natürlich könntest du etwas zeichnen.“, fuhr der Andere fort und ignorierte den Kommentar, „Außerdem habe ich gestern einfach mal recht zufällig ins Regal gegriffen und Zutaten eingekauft. Ich weiß nicht, ob du etwas daraus machen kannst, aber ich habe alles mitgenommen, was interessant aussah.“ „Uhm... kay...“, Katsuya hob eine Augenbraue, „Interessante Art einzukaufen. Wo finde ich die Sachen?“, ihm wurde der Weg zu einem der Küchenschränke dirigiert, „Lass mal sehen... Artischocken? Taschenkrebsfleich... Marshmallows?“, er warf einen Blick über die Schulter, „Dinge, die du interessant fandest?“, er packte weiter aus, „Was ist...“ „Pitaya. Ich habe noch nie so teures Obst gesehen. Also habe ich es gekauft.“, erklärte Seto mit völligem Ernst in der Stimme. „Sind die nicht normalerweise rot?“, Katsuya rollte die gelbe handgroße Frucht unter seinem Blick, „Na egal. Eine Dose Kokosnussmilch, eine Tube... dir ist schon klar, dass man das zur Dekoration von Kuchen verwendet, oder?“, ein weiterer Blick über die Schulter, „Und Rinderzunge... daraus soll ich etwas zu essen machen? Und das soll schmecken?“ „Ich vertraue auf deine Kochkünste.“ „Prost Mahlzeit...“, er hob eine Packung Kondome mit Schokoladengeschmack hoch, „Die sollen auch rein?“ „Die sind für den Nachtisch.“, Katsuya verdrehte nur die Augen. „Seto?“, Angesprochener brummelte etwas Unverständliches und ließ sich weiter kraulen, „Du wirst langsam schwer.“, ein unfriedvolles Brummen, „Doch, du wirst jetzt runter gehen.“, Katsuya gab ihm einen Stoß gegen die Schulter, was jedoch keine Reaktion hervor rief und stemmte den Größeren daher hoch, um unter ihm hervor zu robben, „Walross.“ „Gar nicht...“, murrte Seto, griff mit einem Arm blind nach seinem Freund und zog sich wieder an ihn, „Du hast viel zu viel Energie. Gegen Stress hilft Entspannung...“ „Dafür, dass du zu Beginn unserer Beziehung im Bett praktisch kalt wie ein Fisch warst, bist du ziemlich kuschelbedürftig geworden.“, mockte Katsuya ihn lächelnd und begann erneut ihn zu kraulen. „Ich habe die Vorteile einer festen Beziehung erkannt...“, der Andere griff nach seiner freien Hand, zog sie zu sich und küsste ihren Verlobungsring. „Na wunderbar. Heißt das, du klebst mir jetzt längere Zeit an der Backe?“, Katsuya versuchte fies zu grinsen, doch gab es auf, da Seto nicht zu ihm auf sah. „So sexgeil bin ich nun auch nicht.“, dieser griff um ihn herum und kniff in seine Backe, „Ich klebe lieber komplett an dir.“ „Zumindest muss ich dann nicht mehr auf mein Gewicht achten. Davon habe ich dann fraglos genug.“, der Blonde schnappte sich die Hand, die schamlos einfach mal auf seinem Hintern geblieben war. „Aber, aber, dann umso mehr.“, die Hand legte sich dafür auf seinen Bauch, „Schließlich trägst du für zwei, mein schwangeres Eheweib.“ „Idiot.“, Katsuya drehte sich mit Kraft zur Seite, warf Seto dabei auf dessen Rücken und sich selbst auf ihn, „Ich glaube, du vermisst da schmerzlich etwas zwischen deinen Beinen, wenn du glaubst, ich wäre eine Frau.“ „Oho? Da habe ich mit plötzlicher Gewalt zu tun...“, der Untere hob eine Hand zu seiner Stirn und spielte eine in Ohnmacht fallende Jungfrau, „Wie unheimlich männlich... mit Betonung auf unheimlich.“ „Boah, du-“, Katsuya schloss seinen Mund und ging in einen tätlichen Angriff über, indem er Setos Seiten kitzelte. „Hey!“, dessen Beine flogen in die Luft und schlangen sich um Katsuyas Hüfte, während er versuchte nach dessen Handgelenken zu greifen, „So geht das hier aber nicht, Jungchen.“ „Nenn mich nicht Jungchen, du Dino.“, Katsuya befreite seine Hände jedes Mal wieder und griff erneut an, „Wer ist denn hier schon fast dreißig?“ „Besser dreißig als noch ein Teenager.“, Seto schaffte es seine Handgelenke zu greifen, „Ha! Größer, stärker und weit erfahrener. Das sind die Dreißiger.“ „Warte zehn Jahre und du wärst froh so alt wie ich zu sein. Ich werd' dich sowas von auslachen, wenn du mit einem Hexenschuss im Bett liegst.“, der Jüngere ließ sich nach vorne fallen, presste damit dem Unteren die Luft aus den Lungen und setzte einen Kuss nach, „Und dann hast du Falten und jammerst über deinen Rücken...“ „Und dann muss ich armes Ding mich im Bett verwöhnen lassen, hm?“, Seto ließ mit seiner Beinklammer etwas locker und kreiste mit dem Becken, „Dann zeig doch mal, was für Muskel du in zehn Jahren so haben wirst...“ „Schwerenöter...“, meckerte Katsuya nur, doch ging auf die Herausforderung ein. „Seto?“, wieder einmal lagen sie halb neben-, halb aufeinander auf dem Bett und Katsuya kraulte durch Setos Haar, während dieser mit einem Brummen antwortete, „Du bist doch schwul, oder?“ Der brünette Kopf hob sich etwas, die verschlafenen Augen fragend blinzelnd, bevor ihr Besitzer leise meinte: „Ja... ?“ „Sag mal, würdest du mich auch lieben, wenn ich eine Frau wäre?“, eine dunkelbraune Augenbraue hob sich, zweimaliges Blinzeln, Setos Stirn legte sich in Falten, „Ich meine, rein prinzipiell.“ „Rein prinzipiell habe und werde ich nicht darüber nachdenken, weil du keine Frau bist. Hast du immer noch Angst, dass ich dich nur wegen deines Körpers mögen würde?“ „Ach was, nein. Das kam mehr aus... weiß nicht. Ethisch-philosphischen Überlegungen?“, der Blonde legte den Kopf schief, „Ich meine, ist Liebe etwas Universelles? Oder Spirituelles? Oder eine rein körperliche Reaktion?“ „Glaubst du daran, dass wir eine Seele besitzen, die von unserem Körper unabhängig sein kann?“, fragte Seto zurück, worauf der Untere nach einem Moment den Kopf schüttelte, „Dann ist es eine rein körperliche Reaktion. Weil es außer dem Körper nichts gibt, mit dem man Liebe empfinden kann.“ „Hm... macht auffällig Sinn. Und wenn ich nun an das Konzept der Seele glaube?“, Katsuya verschränkte die Arme hinter dem Kopf, um den auf eine Hand Gestützten besser ansehen zu können. „Dann ist das – wie du sagst – eine Frage des Glaubens. Und somit individuell. Es macht keinen Sinn diese Frage für alle klären zu wollen, wenn sich nicht einmal alle einig sind, dass es so etwas wie eine Seele gibt.“, Seto machte es sich wieder auf Katsuyas Brust bequem, „Und wie bist du nun darauf gekommen?“ „Nun... wenn Liebe etwas rein Körperliches ist, dann ist das doch irgendwie durch Hormone und Nervenverschaltungen geregelt, nicht?“, der Ältere brummte zustimmend, „Dann müsste man Liebe theoretisch künstlich hervor rufen können. Genau genommen jedes Gefühl. Man könnte über Elektrochips und Hormongaben jedes Verhalten hervorrufen, oder?“ „Theoretisch und praktisch ja. Es ist bereits möglich Roboter nur mit Gedanken zu steuern. Für Bewegungen ist das bereits möglich. An Gefühlen sind sie auch gerade dran. Zum Beispiel bei schwerst Depressiven arbeitet man mit Elektrostimulatoren, die ins Gehirn gepflanzt werden.“, Seto sah zu ihm auf, „Die Medizin hat ein paar interessante Teilbereiche.“, ein Mundwinkel hob sich, „Letztens las ich, dass man die Hirne abgetriebener Föten zur Behandlung von Parkinson benutzt.“ „Irks! Hör auf!“, Katsuya drückte ihn von sich runter und schwang sich vom Bett, „Das ist ja ekelhaft. Ich meine... ne, ey. Ich geh duschen.“ „Medizinische Zeitungen sind so interessant wie sie erschreckend sind.“, der Ältere legte sich wieder auf seine Seite und sah Katsuya hinterher, „Kommst du wieder?“ „Nach dem Duschen.“, entschied dieser, „Ich nehm' mein Bad. Vielleicht nimmst du deins? Und beziehst das Bett neu?“ „Hat das am Wochenende Sinn?“, scherzte Seto. „Wow. Highspeed.“, Katsuya betrachtete erstaunt das frisch gelüftete Zimmer, wo Seto das Bett komplett neu bezogen, den Müll weggebracht und aufgeräumt hatte – während eben dieser ihm im Bademantel mit duftender Haut von hinten umarmte, „Hast du wirklich auch noch geduscht oder ist das eine gute Täuschung?“ „Du bist mein Ein und Alles, mein Augenstern, ich tue alles, um dein Glück zu gewährleisten...“, säuselte Seto, trug dabei allerdings ein reichlich abfälliges Grinsen, „Oder anders... ich habe brav alles getan, was du wolltest. Was ist meine Belohnung?“ „Du kannst unmöglich noch mehr Sex wollen, oder?“, die Stirn des Blonden legte sich in Falten, „Hm... ich weiß was. Du hast doch nichts zu tun, oder?“ „Ich ahne Schlimmes...“ „Model für mich!“, er wandte sich breit lächelnd dem Anderen zu, „Ich soll doch mehr zeichnen, nicht? Ich möchte dich zeichnen!“ „Du musst nicht zeichnen, wenn du nicht willst, nur-“ „Model!“, unterbrach Katsuya ihn aufgeregt und sah zu Seto auf. „Von einem Hundeblick in die Knie gezwungen...“, der Brünette schüttelte den Kopf und wandelte zum Bett hinüber, „Wie wünscht du mich denn?“ „Moment, ich hole meine Sachen!“, er düste aus dem Zimmer, ließ Seto stehen und schnappte sich sein Kunstzeug, „Noch da?“ „Ja, ja...“, der Ältere lächelte amüsiert, „Ich renn' dir schon nicht weg. So dringend will mein Buch mich wahrscheinlich nicht wiedersehen.“, er lehnte sich gegen einen der Bettpfeiler, „Und was darf es nun sein?“ „Nun...“, Katsuya legte seine Sachen ab, trat heran und stellte Seto vor das Bett, „Kannst du dich bequem an diesen Pfeiler lehnen?“, er trat kurz einen Schritt zurück, „Warte, ohne den Bademantel... oder fast ohne.“, er löste die Kleidung von Setos Brust, sodass sie bis zum Taillengurt fiel, „Sehr gut. Noch mal anlehnen. Stehst du so gut?“, ein Nicken, „Gut... jetzt die Arme verschränken. Aber stolz. Nicht ablehnend.“ „Äh... wie bitte?“, der Ältere hob beide Augenbrauen. „Fass mal mit links an den Oberarm, knapp über dem Ellbogen... genau. Und die Rechte von unten an den linken Ellbogen. Exakt... jetzt den Daumen hier auf diesen Muskel...“, Katsuya zog und zupfte an Seto herum, „Die Beine verschränkt. Etwas tiefer sinken lassen. Zieh die Schultern noch etwas zurück. Das Kinn senken. Blick heben. Stell dir vor, du bist eine Raubkatze, die Beute gesichtet hat, aber versucht harmlos zu erscheinen. Du bist attraktiv. Du bist dunkel und mysteriös und du weißt es. Du bist ein Vampir, der seine Opfer zu sich zieht, obwohl sie wissen, dass sie nur ein grausamer, schmerzvoller Tod erwartet. Du forderst Aufmerksamkeit und Bewunderung... verstehst du?“ „Ich... versuche mal diese philosophische Tiefe zu verkörpern.“, Seto grinste kurz amüsiert, bevor er voller Ernst die beschriebene Position einnahm. Katsuya schritt zu seinen Sachen, wandte sich um und stockte. Er schluckte, bevor er hervor stotterte: „Du... du siehst unglaublich gut aus... ähm, sorry. Ich such mir einen Platz.“ Er ließ sich nieder, rutschte noch etwas hin und her, doch begann schließlich zu zeichnen. Wehe, das würde kein Meisterwerk werden. So viel war er dieser göttlichen Gestalt schuldig... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)