Dreaming Society von Gepo (Fortsetzung von Dead Society) ================================================================================ Kapitel 42: Zeit und Ruhe ------------------------- Entschuldigt bitte, ich hatte gestern überraschend Besuch und nachts nach Mitternacht keine Lust mehr an einem Laptop mit kaputtem Arbeitsspeicher Kapitel hochzuladen XD Demnach gibt es das Kapitel erst heute. ACHTUNG: Nächste Woche gibt es kein Kapitel! Das liegt daran, dass ich mich ohne Internetanschluss in Spanien befinde. Demnach muss ich meine Geburtstagsgrüße an feuerregen auch schon an dieser Stelle ausrichten, weil ich sonst nicht dazu komme. Ich wünsche allen schöne Ostertage, massenweise Hasen und viel Spaß mit diesem Kapitel ^.^ _________________________________________________________________________________ Zeit und Ruhe – genau das brauchte es, um den erwachsenen Seto wieder zu kriegen. Vielleicht war es aber auch der Zwiebelgeruch gewesen, als Klein-Seto für ihn das Gemüse schnitt. Ihm war es recht, seiner Meinung nach vertrugen sich Fünfjährige und große, schwere Messer nicht gut. So hatte er also den erwachsenen Seto schweigend und stoisch am Küchentisch. „Was ist los, Großer?“, fragte der Blonde, als er einen Moment zwischen Zwiebeln und Paniermehl hatte und den Ausdruck auf Setos Gesicht als ekelerfüllt definierte. „Nichts.“, meinte dieser nur und hackte auf die Paprika ein. „Du siehst aus, als hättest du auf eine Zitrone gebissen.“ „Ich mag Zitronen...“, flüsterte der Brünette noch leiser, „Es ist... es ist nur...“, er schluckte und legte das Messer weg, „Nichts.“ „Seeetooo...“, Katsuya schlenderte hinüber, beugte sich etwas zu ihm gab ihm gespielt einen auf den Hinterkopf – es ließ Seto heftig zusammen zucken, „Oh... entschuldige. Das wollte ich jetzt nicht.“, er griff nach den großen Händen und drückte sie mit seinen, „Tut mir Leid.“ „Lass mich einfach...“, einen kurzen Moment war noch ein Glitzern zu sehen, bevor er den Kopf abwandte, „Lass mich einfach nur.“ Der Jüngere zog beide Hände zu sich, setzte auf jede einen Kuss, bevor er gegen Setos Hinterkopf pustete und ihn danach auch dort küsste und entschied: „Machen wir das nach den Essen aus, ja?“ Der Andere nickte nur. Na wunderbar. Irgendwie lief echt alles schief. Seto erzählte über seine Gefühle und er begann zu lachen. Seto schämte sich und er sorgte für einen Flashback. War er eigentlich für irgendetwas zu gebrauchen? Und da meinte Yami noch, er solle nicht so zimperlich mit Seto umgehen? Wie sehr sollte er ihn denn verletzen? Er unterdrückte einen Laut, während die Tränen über seine Wangen rannen und konzentrierte sich darauf durch das Fleisch kein Ei auf der Küchenablage zu verteilen, bevor er es ins Paniermehl legte. Scheiße. Was, wenn Seto ihn so sah? Dann würde er sich auch noch schuldig fühlen, dass er hier so rumheulte. Er war so ein Versager. Er- Ein Kuss wurde auf sein Haupt gesetzt und zwei Arme legten sich um seine Taille. „Es tut mir Leid.“, flüsterte der Blonde automatisch, „Es tut mir Leid.“ „Ssssh...“, ein Arm griff nach der Pfanne, stellte sie von der heißen Platte, stellte den Herd aus, bevor Seto Katsuya zur Spüle bugsierte, seine Hände griff und diese wusch, während der Blonde sein Mantra wiederholte, „Hör bitte auf dich zu entschuldigen.“ „Es tut-“, er biss sich auf die Lippe. War er denn schon so dumm nicht einmal das zu verstehen? „Lass uns ins Wohnzimmer gehen.“, bestimmte Seto. Katsuya lächelte, die Augen geschlossen, den Kopf in Setos Schoß, seitlich auf der Couch liegend, mit einer Hand im Nacken, die ihn kraulte. Er gab Seto Recht. Er musste etwas gegen die Attacken auf sein Selbstwertgefühl machen. Wenn er unsicher wurde, schlug es ihm praktisch um die Ohren und er steigerte sich hinein. Der Ältere hatte ihm noch mal versichert, dass es in Ordnung und gut war, was er tat, dass er dankbar für seine Anwesenheit war und er ihm half. Dass es gut war, wenn er auch mal Fehler machte – auch wenn es weh tat – weil es nunmal die Realität war, die Seto mit jedem Menschen erleben würde. Es bereitete ihn auf einen lockeren Umgang mit sich selbst und der Außenwelt vor – und solange Katsuya ihn nicht bewusst verletzte, war es in Ordnung. Kurz gesagt, Seto hatte logisch, physisch und psychisch sein Wertgefühl wieder aufgebaut. „Und wie geht es dir?“, fragte der Blonde retour. „Besser.“, man konnte das Lächeln aus der dunklen Stimme hören, „Ich genieße das hier.“ Sie wurden unterbrochen durch Katsuyas Magenknurren, was Seto dazu brachte ihn lauthals auszulachen, während er sein rotes Gesicht vergrub. „Sei leise...“, murrte der Jüngere nur. „Unfair, was? Ich krieg Anfälle, wenn du mich auslachst, aber du schämst dich nur.“, Katsuya seufzte und setzte sich ein Stück auf, um Seto in die Augen zu sehen, während er sprach, „Genau das macht mich fertig.“, die blauen Augen wandten sich ab, „Mein Kopf ist eine psychische Müllhalde. Ich hasse das. Ich habe keine Kontrolle.“ Katsuya zog das Gesicht einfach wieder zu sich – ein bisschen ruppiger, was? – und küsste den Brünetten mit Leidenschaft, während er ihn auf die Couch drückte. „Mhm- mhm- mhm-mhm!“, Hände drückten ihn nach oben, „Hey! Mach' mal langsam, ja?“ „Nö.“, erwiderte Katsuya lächelnd, „Dummheit muss bestraft werden. Wage es nicht deinen Kopf als Müllhalde zu bezeichnen. Ich liebe dich. Als Erwachsenen, als Kind und selbst als dissoziative Puppe. Wage es nicht meinen Geschmack zu kritisieren.“ „Ah...“, Setos Lippen schlossen sich wieder, bildeten eine Schnute, durch das ein Murmeln drang, „Ich darf mich trotzdem scheiße finden.“ „Ich kann verstehen, dass es dich ziemlich ankotzt, dass du zwischendurch weg dissoziierst, Wutanfälle und Panikattacken kriegst und zu einem Kind wirst. Mir würde das auch Angst machen. Aber es ist doch schon weit besser als vor ein paar Wochen.“, er stupste Setos Nase mit seiner an, „Und es wird immer besser.“ „Irgendwann nicht mehr.“, der blauen Augen wandten sich ab, „Irgendwann habe ich wieder meinen Standard. Und dann? Dann geht es nicht mehr weiter.“ „Vielleicht doch.“, der Jüngere lächelte, „Du hast jetzt einen festen Freund. Du hast viele neue Erfahrungen gemacht in letzter Zeit. Veränderungen von außerhalb verändern auch deine Seele, nicht?“ „Meinst du...“, die Saphire flackerten zwischen ihm und der Wand, „Denkst du, es könnte sich etwas bessern?“ „Ich halte es für möglich.“, Katsuya küsste Setos Wange, „Wir werden es sehen. Erst mal musst du dich wieder stabilisieren.“, er seufzte, „Und ich mich bessern.“ „Oh ja...“, Seto leckte sich über die Lippen, „Bessere dich.“, er knurrte erregt, während sich seine Lider senkten. „Du bist unmöglich.“, murmelte Katsuya, stand auf und ging Richtung Tür, „Ich mache erstmal das Mittagessen fertig.“ „Dieses Stück ist praktisch. Der Aufbau ist einfach, es enthält viele Schubladen und die Beinfreiheit ist optimal.“, argumentierte Seto. „Es ist hässlich!“, hielt der Jüngere dagegen, „Und so eckig. Was, wenn sich unser Kleiner daran stößt?“, er stemmte die Arme in die Hüfte. „Ob nun eckig oder rund, weh tut es immer.“ „Aber abgerundete Ecken bringen weniger Platzwunden.“, sie beide gönnten dem Verkäufer, der sie äußerst irritiert ansah, keinen einzigen Blick, „Wir müssen unser Haus nicht extra gefährlich ausstatten, oder?“ „Der einzige, der Gefahr läuft sich an so einem Ding eine Platzwunde zu holen, bist du, nicht unser Kleiner. Der ist vorsichtiger als du.“ „Dann habe ich auch das letzte Wort in der Sache. Wir nehmen diesen Schreibtisch nicht.“, Katsuya verschränkte die Arme vor der Brust. „Du betrittst nicht einmal das Büro!“, die blauen Augen bohrten sich in ihn. „Aber ich könnte es betreten.“, ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, „Bedenke, du hast es mir als Kunstraum angeboten.“ Er konnte nicht hören, was genau Seto eigentlich sagte, aber vom Ton her vermutete einen gezischten Fluch. Katsuya grinste. Yeah, er hatte die Oberhand in einem ihrer Argumente. „Dann eben ein Schreibtisch mit abgerundeten Ecken... aber nur für dich, klar?“, grollte der Ältere. „Ja, Drache.“ Seto murmelte in seinen nicht vorhandenen Bart, machte sich aber trotzdem auf zu den Schreibtischen in der Nähe der Fensterfront, die alle abgerundete Ecken hatten. Die meisten hatten entsprechend auch runde Flächen, waren eher ausladend und ästhetisch statt funktionell. „Dieses Holz passt überhaupt nicht.“, urteilte der Ältere mit einem schnellen Blick. „Natürlich können wir ihnen die Tische auch in einem anderen Holz liefern.“, mischte sich der Verkäufer schließlich doch noch ein, was ihm einen eiskalten Blick von Seto einbrachte. Armer Mann. „Was hältst du von diesem hier?“, Katsuya zeigte auf einen Tisch mit zwei Seitenflügeln, „Schau, da kann man den Rechner hinstellen und hier sind genug Schubladen. Und die Arbeitsfläche ist immens!“ „Ganz toll.“, der Brünette sah nicht einmal hin sondern lieber aus dem Fenster. „Soll ich aussuchen oder möchtest du mitbestimmen?“ Seto schnaubte nur und spitzte die Lippen ohne den Kopf zu wenden. „Drachispatz?“, der Blonde piekste ihm grinsend in die Rippen. „Du tust doch eh, was du willst.“ „Wenn ich keine Meinung von dir kriege, werde ich das tun, ja. Und dann sind wir beide unglücklich.“, war das noch gespielt oder wurde Seto das hier langsam ernst? Über so etwas zu streiten war doch albern. „Ach, bin ich jetzt auch noch schuld, dass über meinen Kopf hinweg bestimmt wird?“, uh, giftiger Blick... „Ja, bist du.“, Katsuya stemmte die Hände in die Hüften, „Wenn du keine Meinung von dir gibst, wird nunmal über deinen Kopf bestimmt.“ „Pah.“, sie wurden abgelenkt durch Setos Handy. Der Größere gab ihm noch einen giftigen Blick, fischte nach dem Gerät in seinem Jackett und trat ein paar Schritte zur Seite, bevor er dran ging: „Kaiba... danke... ja, tut es... wir suchen gerade Möbel aus... ja, habe ich... der Typ ist eine Pest, weißt du das? Wie hast du den erzogen?“ - ging das um ihn? - „Meinst du das ernst? ... Gern. Shitei... alles klar... ja, bis gleich.“ „Jaaa?“, fragte Katsuya, den Fuß auf den Boden tippend. „Meine Erlösung kommt vorbei.“, informierte Seto ihn mit einem Lächeln, „Welcher Tisch gefiel dir?“ Irgendwie missfiel Katsuya die Verbindung des Wortes Erlösung mit seinem besten Freund. Vielleicht war er durch Seto etwas zu sexualisiert, aber irgendwie konnte er es nicht in einen unschuldigen Rahmen bringen. Es könnte natürlich auch an der herzlichen Begrüßung liegen, bei der sich die beiden praktisch begrapschten und abknutschten. Katsuya seufzte. Er wusste, dass er übertrieb, aber... es war Seto, verdammt. Sein Seto. „Ist es jetzt mal gut mit euch beiden?“, maulte der Blonde Yami an, der frontal an Seto lehnte, die Hände auf seiner Brust, dessen Hände auf seinen Schultern. „Uh, eifersüchtiges Blondchen.“, der Rothaarige grinste, ließ von Seto ab und tapste rüber zu ihm, um die Arme um seinen Hals zu schwingen, „Katsuya! Mein Lieb! Was habe ich dich vermisst!“ „Lass den Scheiß.“, knurrte Katsuya nur, drückte ihn von sich, „Sag diesem Idioten dort lieber, dass ich sauer bin, wenn er dich mir vorzieht.“ „Uh, Ehekrach?“, Yami hob eine Augenbraue, „Da will ich mich lieber nicht einmischen. Für welchen Schreibtisch habt ihr euch entschieden?“ Der Verkäufer, der immer noch bei ihnen stand, seufzte leise. „Keinen?“, vermutete er richtig, „Aber, aber, wo ist eure Kompromissbereitschaft?“ „Nicht mehr vorhanden.“, Katsuya rollte mit den Augen, „Ich sagte, ich möchte einen Tisch mit abgerundeten Ecken, dem hat Seto schließlich zugestimmt. Aber seitdem schmollt er.“ „Oh...“, die Amethyste blitzten zu Seto, „Kriegt unser Spatz etwa mal nicht seinen Willen?“ „Es ist mein Schreibtisch!“, verteidigte sich der Brünette, „Ich arbeite daran und ich bezahle ihn! Wieso darf ich ihn mir nicht aussuchen?“ „Das darfst du doch.“, der Rothaarige lächelte halb amüsiert, halb entzückt, „Aber du wohnst nun nicht mehr allein. Du hast nun auch auf die Wünsche anderer zu achten. In diesem Fall Katsuyas.“, er legte den Kopf schief, „Natürlich musst du nicht alle Wünsche beachten, aber jeder beachtete Wunsch erhöht die Sympathie.“ „Bis es selbstverständlich wird, dass ich sie erfülle.“, Seto verschränkte die Arme. „Wie oft bist du dem Typen heute schon über die Leber gerannt?“, fragte Yami mit einem Seitenblick. „Nicht oft. Nur... drei- oder viermal?“, jener prustete, bevor er das Geräusch hinter seiner Hand versteckte, „Ich gebe zu, vielleicht hätte ich ihm in der Mittagspause nicht den Sex verwehren sollen, aber ich wollte sein Geschenk kaufen gehen.“ „Oh, Geschenk, da sagst du etwas.“, Yami drehte sich Seto zu, „Möchtest du deinen Geschenk jetzt oder nachher?“ „Warum schenkt ihr mir alle was?“, maulte der Brünette weiter. „Also nachher. Hast du Noah auch eingeladen?“, wann hatte er überhaupt Yami eingeladen? „Ja.“, der Größere verschränkte die Arme und wandte sich demonstrativ einem der Tische zu, „Der hier sieht doch gut aus. Nehmen wir den.“ Katsuya grinste. Das war der Tisch mit den Seitenflügeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)