The most important .. never let it go! von abgemeldet (Sho/Ohno) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- KAPITEL 7 Es war dunkel. Dunkel und kalt war dieser Ort, an dem Ohno Satoshi sich vorfand. Es war seltsam, gerade eben hatte er noch das Gefühl gehabt, sein komplettes Leben wie ein Film vor Augen gesehen zu haben. All die Dinge die er getan und erlebt hatte, all die Menschen, die er getroffen und mit denen er sich angefreundet hatte und die, die ihm besonders am Herzen gelegen hatten. Doch kaum war dieser „Film seines Lebens“ zu Ende, waren Ohnos Erinnerungen wie weggeblasen. Er wusste nicht wo er war, was passiert war und selbst seine eigene Existenz war ihm nun ein großes Rätsel. Als hätte jemand einen Radiergummi genommen und alles in seinem Kopf, so wie die Schrift auf einem Papier, wegradiert. Krampfhaft versuchte er sich zu erinnern; an irgendeine Kleinigkeit, die ihm vielleicht Aufschluss geben könnte, wer er war und was er hier tat. Doch es war vergebens, egal wie sehr er sich auch anstrengte, es half nichts. Was sollte er jetzt tun? Er, der noch nicht mal seinen eigenen Namen kannte. Ohno versuchte sich umzublicken, doch es herrschte solch eine Dunkelheit, dass selbst die besten Augen nichts in dem Raum hätten erkennen können. Langsam stand er von dem kalten Boden auf, auf dem er bis gerade noch gesessen hatte und tastete sich vorsichtig voran. Erst jetzt bemerkte er, dass dieser Raum nicht nur stockdüster war, er gab auch keinen einzigen Ton wieder. Es herrschte absolute Stille und selbst seine eigenen Schritte machten keine Geräusche. Was war das hier für ein Ort? Panik machte sich langsam in ihm breit, als er sich Schritt für Schritt weiter an einer Wand entlang tastete. Etwas stimmte hier nicht! Ganz und gar nicht! Egal wie weit er auch lief, der Raum schien kein Ende zu nehmen. Doch er wollte nicht aufgeben, weiter und immer weiter tastete er sich voran. Denn das einzige, was er im Moment wusste war, dass er schnellstmöglich diesen Ort verlassen musste. Doch je weiter er voranschritt, desto kälter wurde ihm und desto träger seine Schritte. Er merkte wie ihn seine Kraft ganz allmählich verließ und sich Müdigkeit in ihm breitmachte. Nach ein einigen Schritten konnte er schließlich nicht mehr weiter und wieder ließ er sich auf dem kalten Boden nieder. ‚Werde ich hier für immer bleiben müssen? Alleine, mit diesem schrecklichen Gefühl der Leere in mir?’ Dieser grausame Gedanke huschte ihm durch den Sinn und er bemerkte wie seine Hände vor Verzweiflung zu zittern anfingen. Er wollte weg von hier, an einen warmen, hellen Ort. Einen Ort wo er sich geborgen fühlen konnte. Was sollte er nur tun? Was nur? Er vergrub sein Gesicht in seinen noch immer zitternden Händen. Doch dann, ganz plötzlich, erblickte er aus den Augenwinkeln einen hellen Lichtstrahl. Als er aufschaute, erkannte er, dass sich wie aus dem Nichts in einiger Entfernung ein Tor geöffnet hatte, aus dem dieses Licht in den dunklen Raum strahlte. Bei diesem Anblick keimte Hoffnung in Ohno auf. Er würde diesen schrecklichen Ort hier verlassen können; er musste es nur bis zu diesem Tor schaffen. Mit all seiner verbliebenen Kraft stemmte er sich wieder vom Boden ab, fand halt an der Wand und tat einen Fuß vor den anderen. Er wusste nicht was ihn hinter diesem Tor erwarten würde, doch es konnte nur besser sein als dieser trostlose Ort. Das Licht das von dort her strahlte hatte so etwas beruhigendes, etwas, das ihm Hoffnung gab und das Gefühl von unendlicher Geborgenheit; etwas, dass ihn denken ließ, dass er von dort nie wieder weggehen wollte. Diese Gedanken feuerten ihn an und so gab er alles um voran zu kommen - mit jedem Schritt ein wenig weiter Richtung seines Ziels. Kurze Zeit nachdem er eingeschlafen war, wurde Sho durch ein seltsames Geräusch wieder wach. Er befand sich noch halb im Dämmerschlaf und konnte so zuerst nicht registrieren um was für ein Geräusch es sich handelte. „Wieso ist hier ein durchgängiges Biepen? ... Ah was für ein unangenehmes Geräusch! Da tun einem ja die Ohren weh!“, dachte er noch zu sich. Doch plötzlich kam ihm ein schrecklicher Gedanke und mit einem Mal war er von seinem Stuhl aufgesprungen und mit weit aufgerissenen Augen blickte er hinüber auf die Anzeige von Ohnos Herzschlag-Monitor. Aus der bis vor kurzem noch auf- und abgehenden Linie war nun ein durchgängig waagerechter Strich geworden. Sho erstarrte zu Stein. Er konnte nichts anderes tun als stocksteif da zu stehen und ungläubig auf den Monitor zu starren. „Das ist nicht wahr! Das kann nicht wahr sein! Nein, nein, das ist nicht…“ waren die einzigen Worte die über seine Lippen kamen. Doch als er plötzlich von einer heraneilenden Krankenschwester unsanft zur Seite gestoßen wurde und sah, wie der Arzt hastig Ohnos Hemd aufriss und den bereitstehenden Defibrillator auflud, wurde ihm die Realität nur zu deutlich wieder vor Augen geführt. Als die Pads des Defibrillators zum ersten Mal Ohnos Brust berührten und sich der Körper des Älteren durch die Kraft der Stromstöße unnatürlich aufbäumte, war es, als wäre Shos Herz zu Eis erstarrt und in einen tiefen dunklen Abgrund gefallen, wo es schließlich in Millionen kleine Splitter zersprang. Der Arzt legte ein zweites Mal die Pads an und jagte den nächsten Stromstoß durch den leblosen Körper von Arashis Leader. Doch noch immer änderte sich nichts an dem waagrechten Strich des Monitors. Sho war am Ende, mit jedem weiteren Stromstoß, wurde ihm mehr und mehr Energie aus seinem Körper entzogen, mehr und mehr stiegen ihm die Tränen in die Augen und seine Brust schnürte sich so sehr zu, dass ihm das Atmen schwer fiel. In ihm brodelte es: Angst, Wut, Verzweiflung. Er musste etwas tun; etwas um Ohno zu retten, doch es gab nur eine Sache die er in diesem Moment tun konnte. Seine Gefühle hinausschreien in der Hoffnung, dass er erhöht wurde „Ohno! Verdammt noch mal! Du kannst doch jetzt nicht einfach schlapp machen! Du bist stark! Du hast das Meiste überstanden, es sind doch nur noch wenige Stunden bis zum Morgen! Du musst durchhalten! Du kannst uns jetzt hier nicht einfach im Stich lassen! Du bist unser Leader! Wir brauchen dich!“ Doch was Sho half, sich etwas wieder zu finden, war etwas das dem Arzt und der Schwester in dieser Situation missfiel. Ein kurzer Blick zur Schwester und der Arzt gab ihr zu verstehen, den hysterischen Mann aus dem Zimmer zu führen. Sie nickte nur kurz und wand sich daraufhin zu Sho, um diesen aus dem Zimmer zu geleiten. Doch Arashi Rapper dachte gar nicht daran, seinen Leader im Stich zu lassen. Er nutzte all seine noch vorhandene Kraft um sich gegen das Abführen zu wehren und so im Zimmer zu bleiben. Es wand sich in dem Griff der Schwester, krallte sich in den neben ihm stehenden Stuhl. Sein Gerangel dauerte einige Zeit an, doch plötzlich hielt er inne, ebenso wie die Schwester. Sein Blick haftete auf dem Arzt, der in diesem Moment seine Gerätschaften zur Seite legte und neben sich nach einer Akte und einem Stift griff. Der Monitor zeigte noch immer den waagrechten Strich an. Shos Bewusstsein war plötzlich wie leer gefegt. Einige Sekunden starrte er hinunter auf den still daliegenden Ohno. „Nein, nein, nein, nein, nein, nein…. Das ist nicht wahr, das geht nicht! Nein, Satoshi! Das ist nicht dein Ernst! Satoshi! Du darfst nicht… Ich brauche dich doch! Du kannst mich nicht allein lassen! Nein .. ich brauche dich, Satoshi! SATOSHI!!!“ Langsam sackte Sho auf den Boden; die Schwester hatte keine Kraft ihn fest zu halten. Die Tränen flossen in Strömen. Seine beiden Arme umschlossen seinen Körper feste und langsam wippte er mit seinem Oberkörper vor und zurück, in der Hoffnung dies würde ihn etwas beruhigen und ihm vorm Wahnsinnig werden abhalten können. Doch auch er fühlte sich, als hätte er gerade eben den letzten Lebenshauch verloren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)