The most important .. never let it go! von abgemeldet (Sho/Ohno) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Ungläubig blätterte Sho in dem kleinen Notizbuch hin und her. Immer und immer wieder, als ob er sich vergewissern musste, dass die Zeichnungen, die er sah, wirklich vorhanden waren und es keine bloße Einbildung war. Aber egal wie oft er das Buch auch zu und wieder aufschlug, die Bilder blieben an ihrem Platz. Sho fuhr sich mit der linken Hand zuerst über die Augen, dann durch die Haare. Was hatte dies zu bedeuten? Ohno hatte diese Zeichnungen von ihm heimlich angefertigt… es waren alles Motive in denen er dem Älteren nicht wirklich Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Und doch war da immer dieses Gefühl gewesen, dass ihn jemand beobachtete. Trotzdem er ihn zwar des Öfteren während den Proben oder Aufnahmen zeichnen gesehen hatte, war Sho nie der Gedanke gekommen, dass es sich dabei um Bilder von ihm handelte. Warum hatte Riida ausgerechnet ihn gezeichnet? Obwohl die Wahrheit so nah war, sträubte sich sein Geist diese zu akzeptieren. Er suchte nach allen möglichen anderen Begründungen. Vielleicht war es ja ein Geburtstagsgeschenk? Es waren zwar noch sehr viele Monate bis dahin, aber das Zeichnen brauchte ja auch seine Zeit. Oder vielleicht war es auch ein neues Thema für seine eventuell zweite Ausstellung: Ein Corner mit Zeichnungen von seinen Bandmitgliedern. Möglicherweise hatte er die anderen ja auch schon gezeichnet? Während er weiterhin krampfhaft nach, für ihn sinnigen, Erklärungen suchte und das Notizbuch immer und immer wieder von vorne bis hinten durchblätterte, hörte er, wie sich ihm hektische Schritte näherten. Sie wurden lauter und zwangen ihn schließlich von dem Buch abzulassen und aufzusehen. Er erkannte Jun, Nino und Aiba, die hastig zu ihm eilten. Als sie so gut wie bei ihm angekommen waren, legte er das Notizbuch schließlich zur Seite und stand auf. Auf den Gesichtern der drei konnte man die Sorge und die Traurigkeit erkennen und selbst bei dem sonst als Sunnyboy bekannten Aiba war an diesem Abend kein Lächeln auf dem Gesicht zu erkennen. Stattdessen blickten feuchte Augen zu Sho, die verrieten, dass Aiba vor kurzem geweint haben musste. „Und? Wie geht es ihm? Weißt du schon etwas?“ Sorgenvoll und gehetzt klangen diese Worte aus Juns Mund über den Gang und brachten Sho zurück in die Realität. Das Notizbuch und die darin enthaltenen Zeichnungen hatte ihn die schrecklichen Geschehnisse für kurze Zeit vergessen lassen. Doch nun prasselten diese wieder auf ihn ein und der Kummer schnürte ihm all sein Inneres schmerzhaft zusammen. Er konnte keine Worte finden und so bestand seine Antwort nur aus einem langsamen Kopfschütteln. „Er ist also noch immer im OP…“ Mehr zu sich selbst als zu den anderen murmelte Jun diese Worte. Es war eine beklemmende Stimmung auf dem Gang. Aiba starrte vor sich auf den Boden und kämpfte mit den Tränen, Jun war Gedanken versunken und auch Nino hatte innerlich mit sich zu kämpfen um ruhig zu bleiben. „Wo sind … Ohnos Eltern?“, fragte Sho schließlich und brach die für kurz entstandene Stille. „Ah richtig, ich hatte sie zwar telefonisch erreicht, aber sie befinden sich gerade außerhalb Tokyos in Urlaub. Sie versuchen schnellstmöglich zu kommen, aber das könnte etwas dauern.“ Jun machte eine kurze Pause. „Ah verdammt! Warum musste das denn passieren?! … Ich kann nur hoffen, dass hier bald mal ein Arzt auftaucht … der uns sagt was Sache ist… sonst dreh ich noch ab!“ Obwohl das jüngste Mitglied versuchte seine Gefühle ruhig zu halten, brachen sie nun doch etwas aus ihm heraus, was Sho wieder einen schmerzhaften Stich versetzte. Er musste hart schlucken und schließlich konnte er nicht anders: Er verbeugte sich tief vor seinen Bandkollegen. „Es tut mir leid! Es ist meine Schuld … nur wegen mir wurde er von dem Auto erfasst … es tut mir so leid!“ Es war ein schrecklicher Anblick für die Jungs ihren Rapper so zu sehen. „Sho-chan!“ Nur ein lautes Schniefen war von Aiba zu hören, Jun dagegen war sofort an Shos Seite geeilt, fasste mit seiner Hand an dessen Schulter und versuchte ihn wieder nach oben zu bewegen. „Red keinen Unsinn! Das ist sicherlich nicht deine Schuld. Hör bloß auf so etwas zu denken!“ Es brauchte einige Sekunden ehe Sho den Mut fasste, sich von seiner Verbeugung zu erheben. Als sein Blick auf Juns Gesicht fiel, konnte er ein leicht ermutigendes Lächeln erkennen. Bis auf Aibas Schniefen herrschte nun wieder beklemmende Stille. Doch dann sah Jun aus den Augenwinkeln wie Nino, der bis jetzt nur stumm und wie erstarrt neben ihnen gestanden hatte, etwas aus seiner Hosentasche zog; den eisblauen Nintendo DS. Es dauerte keine Sekunde und Zorn überzog das Gesicht des jüngsten Arashi Member und mit grimmig zusammengezogenen Augenbrauen wandte er sich nun an den Game-Freak. „Nino, das ist nicht dein Ernst? Du willst hier nicht ernsthaft anfangen DS zu spielen, oder?“ Dieser zuckte nur leicht mit den Schultern. „Warum nicht? Wir können hier doch sowieso nichts anderes tun als warten. Dann kann ich die Zeit auch nutzen und weiterspielen. Außerdem, ihr wisst gar nicht wie es gerade in mir drinnen aussieht! Wenn ich hier weiterhin tatenlos dastehe und nichts tue, dann werde ich noch wahnsinnig vor lauter Sorge und Gedanken! Also lasst mich bitte mein Spiel spielen, sonst weiß ich nicht was mit mir noch passiert!“ Die anderen drei verstanden was Nino meinte und so erhielt er keine Widerworte sondern nur kurzes zustimmendes Nicken. Er begab sich nun zu den Stühlen an der Wand und wollte es sich gerade dort mit seinem DS gemütlich machen, als ihm Ohnos Notizbuch ins Auge fiel, welches Sho dort liegen gelassen hatte. „Ah Oh-chans Notizbuch!“ Die anderen drei wandten überrascht ihre Köpfe zu ihm um. „Was? Was ist das?“ Einen kurzen Moment lang war Aibas Traurigkeit verschwunden und nun blickte er neugierig über Shos Schulter hinweg. „Ohno hatte es bei sich. Eine Schwester gab es mir zusammen mit seiner Kette.“ Sho öffnete kurz seine rechte Hand, in der sich noch immer die silberne Kette befand, um sie den anderen zu zeigen, umschloss sie aber schnellstmöglich wieder so fest er konnte. „Nee, Sho-kun. Hast du dir das Notizbuch angesehen?“ In Ninos Stimme lag neben deutlicher Neugierde noch etwas anderes. Ein Unterton, der sich so anhörte, als wüsste der Videospielefan etwas, dass was die anderen Member noch nicht wussten. „Ja habe ich, warum fragst du?“ Misstrauisch blickte Sho nun zu dem, im Moment kleinsten anwesenden, Arashi Member hinunter. „Hast du dich nicht gefragt, warum darin so viele Zeichnungen von dir sind?“ Kaum waren diese Worte ausgesprochen, weiteten sich die Augen der anderen drei. Aiba und Jun weil sie bis dato keine Ahnung gehabt hatten, dass Ohno Zeichnungen von Sho angefertigt hatte und Sho, weil er überrascht war, dass Nino darüber bescheid wusste, obwohl dieser nicht einmal hineingesehen hatte seit sie in dem Krankenhaus angekommen waren. „Woher … woher weißt du davon?“, fragte er mit zitternder Stimme. „Eigentlich hatte ich Ohno versprochen, niemanden davon zu erzählen, aber ich glaube die Situation lässt es nicht anders zu…“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Flashback Es war vor einiger Zeit während einer ihrer Konzertproben. Nachdem sie sich am Morgen dem harten Training ihrer Tanzschritte unterziehen mussten, stand nun endlich die lang ersehnte Pause bevor. Dieses Mal hatten die fünf Arashi Member alle getrennte Aufenthaltsräume. Doch natürlich konnten sie nicht voneinander lassen und so war es nicht verwunderlich, dass man zum Beispiel Aiba Süßigkeiten mampfend neben dem Zeitung lesenden Sho in dessen Raum vorfand. Nino genoss die Ruhe in seinem eigenen Raum zwar auch, doch irgendwie… ihm fehlte etwas. Und so nahm er seinen Nintendo und machte sich auf den Weg um seinen liebsten Arashi Member heimzusuchen. Die Tür zu Ohnos Raum stand weit offen. Nino sah, dass der Ältere gedankenverloren auf dem Sofa saß; den Rücken zu ihm gewandt. Dem Gamefreak kam ein Gedanke: Er wollte sich einen Spaß erlauben und den anderen erschrecken. Und somit schlich er sich leise auf Zehenspitzen an. Langsam kam er näher und in dem Moment in dem er seine Tat durchführen wollte, fiel sein Blick auf das Notizbuch, welches Ohno gerade in den Händen hielt. Nein eher gesagt auf die Zeichnung, welche dieser gerade dort anfertigte. Ninos eigentliches Vorhaben war komplett vergessen, stattdessen beobachtete er wie der Ältere den Stift über das Papier gleiten lies und dort das Gesicht von Sho immer detaillierter zum Vorschein kam. Sein Blick wanderte daraufhin zu Riidas Gesicht und dort sah er etwas, was er vorher noch nie an diesem gesehen hatte. Während seine Augen auf das Papier fixiert waren, spiegelten sie solch eine Wärme und ein Strahlen wider! Es kam Nino so vor als würde der Ältere die Zeichnung so ansehen, wie sich ein frisch verliebtes Pärchen ansah. Irgendwie ließ ihn diese Erkenntnis etwas erschaudern und er musste einfach seine Stimme erheben. „Oh-chan was machst du da?“ Nino sah wie Riida zusammenzuckte vor Schreck, da er ihn nicht hatte kommen hören und ebenfalls wie er versuchte schnellstmöglich das Buch zuzuschlagen. Unglaublich nervös blickte der Ältere sich zu ihm um. „Du … du hast mich aber erschreckt! Ich hab dich gar nicht kommen hören!! Seit wann stehst du denn schon da?!“ Seine Augen weiteten sich vor Schock, als Ninos Antwort erklang: „Lang genug um zu sehen, dass du gerade dabei bist Sho zu zeichnen. Und das mit einem sehr verliebten Blick!“ Er musste lachen bei seinem letzten Satz, den er aber mehr spaßeshalber von sich gegeben hatte, doch sein Lachen blieb ihm in der Kehle stecken, als er Ohno, zu Stein erstarrt, dasitzen sah. Sein Gesicht hatte plötzlich an Farbe verloren und schließlich kam Nino die Erkenntnis, dass er mitten ins Schwarze getroffen hatte. „Eeeehhh? Du hast dich wirklich in…“ Seine Stimme erschallte lauter als er es eigentlich vorgehabt hatte, doch der Satz wurde durch eine Hand, die sich hart auf seine Lippen presste, abgebrochen. „Nino du darfst das niemanden verraten, hörst du! Niemand darf das erfahren! Es muss ein Geheimnis bleiben, verstanden?!“ Ohno sah ihn mit einem durchdringenden Blick in die Augen und dieser wusste sofort, dass sein Gegenüber diese Worte todernst meinte. „Eh aber weiß Sho denn davon? Oder wirst du es ihm noch sagen?“ Nino sah, wie der ernste Blick aus Riidas Gesicht verschwand und stattdessen müde, traurige Augen ihn ansahen. Langsam wandte der Ältere sich von ihm ab und ließ sich wieder auf dem Sofa nieder. Für einen kurzen Moment herrschte Stille, ehe er seine Stimme erhob. „Nein, er weiß es nicht und ich kann es ihm auch nicht sagen.“ „Aber warum nicht?“ „Weil es nur Probleme hervorrufen würde! Ich bezweifle, dass Sho das gleiche für mich empfindet, wie ich für ihn … eventuell würde es sogar unseren guten Zusammenhalt den wir hier in der Gruppe haben zerstören. Wenn ich es sage, könnte ich damit alles kaputt machen! Ich bin der Leader, ich muss die Gruppe doch zusammenhalten. Deswegen... sag es bitte keinem!“ Sein Blick war ernst und entschlossen doch Nino konnte darin auch unglaubliche Traurigkeit und Schmerz entdecken. Es tat dem jüngeren weh ihn so zu sehen; mit seinen Gefühlen und gleichzeitig seiner Aufgabe als Leader kämpfend. „Aber Oh-chan, wenn du es nicht sagst, dann wirst du vielleicht für immer…“ Er konnte seinen Satz nicht beenden, denn Ohno unterbrach ihn: „Ich komme schon klar. Das Zeichnen hilft mir; ich kann all meine Gefühle dort hineinstecken. Deshalb… solange ich meine Gefühle auf das Papier übertragen kann, ist es ok.“ Bei diesen Worten fing er an durch sein Notizbuch zu blättern und wieder sah Nino diesen unglaublich warmen Ausdruck auf seinem Gesicht, den der Ältere sonst nicht zeigte. Der Jüngere musste hart schlucken. Nie hätte er geahnt, welchen Kampf Ohno mit sich und seinen Gefühlen Tag ein Tag aus austragen musste. Er konnte sich nur schwer vorstellen, wie hart es für ihn sein musste. „Oh-chan... wenn es mal nicht mehr gehen sollte … ich bin für dich da, ne?!“ Riidas Blick erhob sich von dem Notizbuch und ließ ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen. „Danke!“ Flashback Ende ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Also diese Bilder bedeuten Oh-chan wirklich sehr viel. Sie zeigen seine wahren Gefühle. Sho, du hättest ihn übrigens beinahe heute Morgen erwischt! Denn eigentlich hatte er gerade zu dieser Zeit wieder an einem Bild von dir gearbeitet. Doch er sah dich kommen und versteckte das Notizbuch rechtzeitig. Das hatte er mir später am Tag erzählt. Und als ich nach meiner Aufnahme wieder in die Umkleide kam, wusste ich, dass ich etwas tun musste! Denn ich hatte dich eine Zeit lang beobachtet und erkannte, dass sich etwas an dir geändert hatte, etwas das für mich nach Hoffnung für Ohno aussah. Deswegen versteckte ich dein Handy und ließ es wieder auftauchen, als du schon gegangen warst. Ich wand mich an Oh-chan und meinte zu ihm, er solle es dir bringen, da du es sicherlich suchen wirst und sprach ihm auch wie so oft noch einmal Mut zu, dir endlich zu sagen was Sache war. Er wollte sich wieder drücken, doch ich beharrte darauf, dass er es dir endlich sagen sollte und das letzte was ich von ihm, mit einem verlegenen Lächeln auf dem Gesicht, hörte war ‚Ok, ich bringe ihm das Handy, aber was das andere angeht … ich schau mal’. Ich weiß ja nicht genau was heute Abend passiert ist, aber ich denke, diesmal wollte er es wirklich versuchen. Er wollte dir heute Abend gestehen, was er für dich empfindet…“ Die letzten Worte drangen nur stumpf an Shos Ohr. Ein kalter Schauer durchfuhr ihn und eine unsichtbare Hand begann seine Kehle zuzudrücken. ‚Ohno wollte mir seine Gefühle gestehen... heute Abend, als ich mit Michiru... hätte ich sie nicht geküsst, dann …!’ Plötzlich fiel ihm das Atmen schwer; all seine Kraft wich aus seinen Gliedern und das Bild vor seinen Augen fing an langsam zu verschwimmen. Er wollte noch nach Aibas Schulter greifen um dort Halt zu finden und sich darauf zu stützen, doch er war zu schwach. Seine Knie gaben nach, er merkte noch wie sein Körper Richtung Boden sackte, hörte wie Aiba entsetzt aufschrie, doch dann legte sich Dunkelheit und Stille über ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)