Rusty Nail von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: ----------- -.- bitte entschuldigt, dass es solange gedauert hat! ich war in letzter zeit irgendwie nicht motiviert und es ist auch nichts besonderes. Das nächste Kapitel wird auf jeden fall besser, versprochen! Hoffe ihr hinterlasst trotzdem ein kommi @ kaburo: ^^ mein superfan... hoffentlich bleibst du der ff noch lange treu @ lie-san: *taschentuch hinhalt* och, nicht weinen ^^ @ giraffe of evil: so viele haben bei meinen ff noch nie geheult XD so wartezeit ist erstmal überbrückt, ich streng mich beim nächsten mehr an^^ jetzt ist auch erstmal ne heulpause @ TaiTai: ^^ danke schön. Tja, irgendwer muss immer leiden und dieses mal war es halt Toshi^^ @-Mic-: die verspätung sei dir verziehen ^^ Kapitel 8 „Verdammt, nein, spiel das noch mal Pata!“ Verwundert sahen sowohl Pata, als auch Heath von ihren Instrumenten auf. Ungeduldig wischte Yoshiki sich die Locken aus dem Gesicht. „Nochmal?“ maulte Pata. Es kam selten vor, dass er maulte, doch heute war einfach nicht wie sonst. Es war Samstag. Seit dem Tag, wo sie zusammen feiern waren, benahm Yoshiki sich anders, wenn sie alle zusammen waren. Mühsam mied er jeden näheren Kontakt mit Hide und jedes tiefer gehende Gespräch mit den anderen. Alles, worauf er sich konzentrierte, war die Bandprobe und zog die so hart durch wie noch nie. Keine Scherze, kein Herum albern, nur striktes Üben. Nun ließ er Pata schon wohl hundertsten Mal ein und die selbe Stelle spielen, obwohl dieser das Stück schon perfekt beherrschte. Hinter Yoshiki auf dem Schreibtischstuhl hockte Toshi, die Arme auf der Lehne gekreuzt, das Kinn darauf gebettet. Auch er verhielt sich anders. Seit jenem Tag hielt er sich etwas zurück, was Nähe zu Yoshiki anging. Trotzdem beobachtete er ihn immer wieder, sobald dieser weg sah. Neben Toshi hockte Hide auf dem Tisch. Eine dunkle Mütze tief ins Gesicht gezogen und einer Sonnenbrille auf. Dass sie sich in einem abgeschlossenem Raum befanden, störte ihn scheinbar nicht. Was Heath sofort aufgefallen war, als sie sich in der Schule wieder getroffen hatten, war, dass er ruhiger war. Zwar bemühte er sich, weiterhin fröhlich zu sein und überall herum zu springen, doch es war ein Vergleich zu vorher. Er mochte auch nicht sagen, dass er sich wohl langsam abregte. Es war viel mehr wie ein Schlag ins Gesicht. Seine beiden Sorgenkinder. Und dann auch noch Yoshiki, der irgendwie zwischen allem stand. Seufzend korrigierte der Rothaarige den Griff an seiner Gitarre, bevor er noch einmal zu spielen begann und Yoshiki wieder etwas sagen konnte. Aufmerksam hörte er dem Gitarristen zu, bemerkte dabei nicht, wie Toshi sich hinter seinem Rücken eine seiner Zigaretten schnappte und anzündete. Der Sänger unterdrückte ein leicht gequältes Aufstöhnen und fuhr sich durch die Haare. Er hatte Yoshiki geraten, sich zu öffnen. Am besten Hide, wenn er doch wahrscheinlich mehr für ihn empfand. Es hatte geschmerzt. Toshi spürte immer noch die Stiche in seinem Herzen, wenn er daran dachte. Aber er hatte es gerne gemacht. Nur, dass Yoshiki sich nun scheinbar nur noch mehr in sich verkroch und gar keinen mehr an sich ran ließ, fand er gar nicht gut. Irgendwie fühlte es sich wie Verrat an. Und der tat weh. Auf einmal lenkte Hide seinen Blick auf sich. Grinsend, man konnte nur seine untere Gesichtshälfte deutlich erkennen, klaute er sich einen Zug von Toshis, eigentlich Yoshikis Zigarette, und begann bei einem schnelleren Gitarrenpart begeistert die Arme zu schwenken und zu wippen, als würde er tanzen. Mit einem leichten Boxhieb in die Seite signalisierte er dem Schwarzhaarigen mitzumachen. Nun musste auch Toshi grinsen. Ihm war nicht entgangen, wie still der sonst so quirlige Pinkhaarige geworden war, da freute er sich umso mehr, dass gerade er jetzt für Ablenkung sorgte. Bei ihrer miesen Stimmung tat das ihnen sicher gut. Also setzte er bei Patas nächstem schnellerem Part mit Hide ein und beide kreisten die Arme in der Luft. Beide unter drückten ein lautes Auflachen, als sie sahen, dass Pata ihr Gealber sehr wohl bemerkte und ein Lachen unter seinen Haaren versteckte. Doch den wachsamen Augen ihres Leaders entging anscheinend nichts. Er drehte sich zu ihnen um, augenblicklich ließen beide die Arme sinken und taten, als wäre nichts gewesen. Der, seit neuesten, Braunhaarige hob skeptisch eine Augenbraue. „Ist was?“ „Nein?“ machte Toshi gespielt verwirrt. „Alles okay.“ „Na dann...“ Zögernd wandte Yoshiki sich wieder Pata zu. Doch es vergingen nur ein paar Sekunden, bis sowohl Sänger als auch Gitarrist abermals mit den Armen kreisten. Dieses Mal konnten sie ihr Lachen nicht unterdrücken und fielen beinahe von ihren Sitzgelegenheiten. „Was macht ihr da eigentlich?!“ Rief Yoshiki etwas ärgerlich und baute sich, die Hände in die Hüften gestemmt, vor ihnen auf. „N...Nichts,“ kicherte Toshi, der sich über Hides Knie lehnte, um nicht zu kippen. Der Pinkhaarige lachte nur noch mehr und klammerte sich nach Luft schnappend an Toshis Rücken. „Wieso glaube ich euch das gerade nicht?“ meinte der Drummer, fuhr sich stöhnend durch die Haare. Er nahm sich eine Zigarette und hockte sich vor Toshi auf den Boden. „Was hast du?“ fragte Hide, den Kopf schief legend. Der Größere sah ihn von unten aus an. Toshi bemerkte den traurigen, liebenswerten Ausdruck in seinen Augen. Einen Ausdruck, den man nicht oft bei Yoshiki sah, und den er vergeblich versuchte zu verbergen. „Nichts,“ wich der Drummer der Frage aus und sah sich zu Pata und Heath um. „Spielt ihr noch einmal? Tut mir leid, euch eben so angemacht zu haben.“ Der Rothaarige schüttelte nur lächelnd den Kopf und griff nach seinem Instrument. „Schon vergessen, Leader-sama.“ Er und Heath spielten ihren Part noch einmal. Und dieses Mal nickte Yoshiki anerkennend. „Ja, sehr gut. Ich finde, wir sollten uns mal wieder um einen Auftritt bemühen, meint ihr nicht auch? Man hat lange nichts mehr von uns gehört und die neue Besetzung kennt ja auch noch niemand.“ Begeistert sprang Toshi auf und hüpfte auf und ab. „Au ja! Ein Auftritt!“ „Hoffen wir mal, die lassen uns noch irgendwo spielen,“ murmelte Heath. „So lange, wie wir nicht mehr irgendwo gespielt haben.“ „Also, das 'Ladys' lässt uns bestimmt. Zu denen haben wir ja noch gute Conactions.“ Toshi zuzwinkernd zündete Yoshiki sich eine weitere Zigarette an. Der blonde Sänger schnaubte und ließ sich neben seinen besten Freund auf den Boden fallen. „Wenn du ernsthaft glaubst, ich würde irgendetwas tun, was mich gefährdet, nur für einen Auftritt, hast du dich getäuscht!“ stellte er mit ernster Mine fest. „Ich weiß noch ganz genau, was der Typ bei unserem letzten Besuch mit mir anstellen wollte!“ Erstaunt hob Hide den Kopf. „Was denn?“ fragte er neugierig. Inzwischen kugelte Heath sich auf dem Bett vor Lachen. „Er hat so sehr mit dem kleinen Toshi geflirtet, dass der gar nicht mehr wusste, was er machen sollte! Wie war das noch?“ Er nahm Toshis Hand und klimperte ihn verliebt an. „Oh, Toshi! Ich habe dich ja so vermisst! Jeden Tag sehe ich zur Tür und warte, dass du kommst.“ Toshi fand das nicht so lustig, vor allem nicht, als auch noch Hide und Yoshiki anfingen zu lachen. Selbst auf Patas Gesicht sah man ein Grinsen. „Hört auf zu lachen! Ich hatte richtig Angst! Ich dachte, gleich zieht er mich ins Nebenzimmer oder so!“ Ärgerlich schnappte er sich Yoshikis Zigarette, bevor dieser sie fallen lassen konnte. „Ich trete nur im 'Ladys' auf, wenn er nichts von mir will!“ „Kriegen wir schon hin, Kleiner,“ grinste Yoshiki, während er ihm über die Haare strich. „Hattet ihr schon auf einen Auftritt im 'Ladys'?“ fragte Hide plötzlich. Er war aufgestanden und hing nun um Patas Hals. Der Drummer spürte einen Hauch von Eifersucht. „Ja, ein paar. So, fast alle zwei Wochen eigentlich. Aber dann haben wir ne längere Pause gemacht, als Taiji aus stieg und ich neu in die Band kam,“ erklärte Heath ihm, während Pata dem Fragenden über den Rücken strich. Er hatte sich schon daran gewöhnt, dass der andere sich immerzu an ihn hängte. Inzwischen war das schon Normalität. Der Pinkhaarige war etwas wie ein Bruder für ihn geworden. „Aber jetzt bist du ja auch noch da, Aniki. Dich müssen die Leute ja auch noch kennen lernen.“ Freudestrahlend kuschelte Hide sich mehr an Pata. „Ja! Ich freu mich schon.“ Da räusperte sich Yoshiki auf einmal und ging zur Tür. „Ich werd dann mal im 'Ladys' anrufen, ihr könnt ja noch unten in die Küche gehen. Wie ich euch kenne, habt ihr doch sicher Hunger.“ So schnell konnte Yoshiki gar nicht gucken, da waren Heath, Toshi und Pata schon an ihm vorbei gestürmt. Beinahe hätten sie ihn um gerannt. Verwirrt sah er ihnen nach, bevor sein Blick auf Hide fiel, der etwas verloren auf dem Bett saß. „Willst du nichts essen?“ fragte er, den Kopf schief legend. Es war ein seltsames Gefühl, mit dem Pinkhaarigem alleine zu sein. Ein Kribbeln breitete sich über seinen Körper aus. Hide lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich hab keinen Hunger. Außerdem ist es gemütlich hier.“ Mit diesen Worten ließ er sich nach hinten fallen und rollte sich zusammen. „Bist du müde?“ fragte Yoshiki. Seine Stimme zitterte. Der Anblick war aber auch zu niedlich. Der Drummer musste den Drang unterdrücken ihn zu knuddeln. Erstaunt legte er den Kopf schief, als Hide antwortete. „Ja.“ Mehr sagte er nicht. Dabei starrte er mit leeren Augen aus dem Fenster, als wäre er ganz weit weg. Der Pinkhaarige verhielt sich wirklich seltsam in letzter Zeit. Yoshiki zögerte etwas, dann setzte er sich neben ihn aufs Bett und strich ihm über die Haare. Hide schloss die Augen. Eine Weile sagte keiner von beiden etwas. Yoshiki betrachtete den Liegenden gedankenverloren. War der Pinkhaarige schon immer so abwesend gewesen? Er wirkte so schwach in letzter Zeit, was eine Art Beschützerinstinkt in ihm weckte. So unsympathisch der andere anfangs für ihn war, umso mehr fühlte er sich nun zu ihm hingezogen. Es machte ihn traurig, wie sehr der andere sich plötzlich in sich zurückzog und nichts mehr von seinem alten Ich übrig geblieben zu sein schien. Sicher, ab und zu kam eine gewisse Aufgedrehtheit immer noch durch, doch im Gegensatz zu früher war dies nur ein schlechter Abklatsch. Ein Schauspiel. Oder war diese Traurigkeit das wahre Wesen von Hide? Immer mehr wurde Yoshiki klar, wie viel Hide ihm eigentlich bedeutete. Wie sehr er für ihn da sein wollte. Ganz plötzlich war das gekommen. Oder lag es daran, dass Hide ihm nun endlich zeigte, was hinter seinem ständigem Lachen lag? Eigentlich konnte er sich doch glücklich über dieses Vertrauen schätzen. Er unterdrückte ein Seufzen. Leider war er sicher nicht der einzige, dem Hide diese Seite an sich zeigte. Es war schließlich nicht zu übersehen, wie eng die Freundschaft von Hide und Pata war. Manchmal nannten sie sich schon vertrauensvoll Aniki. War er etwa eifersüchtig? Ein bisschen, gestand er sich ein. Sein Blick ruhte weiterhin auf Hides Gesicht. Dieser sah immer noch zum Fenster hinaus, verzog keine Miene und ließ sich über die Haare streicheln. Der Drummer begann mit einer der langen, rötlichen Haarsträhnen zu spielen. Plötzlich drehte Hide den Kopf und sah ihn direkt an. Yoshiki stützte. Zweimal hatte er schon direkt in Hides Augen blicken können und jedes Mal war etwas anderes in ihnen zu lesen. Das erste Mal war an ihrem ersten gemeinsamen Schultag. Damals konnte er schon hinter dem fröhlichen Gesicht einen hauch von Traurigkeit sehen. Das zweite Mal war an dem Morgen gewesen, nachdem Hide bei ihm übernachtet hatte. Sie waren irgendwie voller Ratlosigkeit, Angst und etwas, was Yoshiki nicht definieren konnte. Eine Art Gefangenhaltung, etwas Gehetztes. Und dieses Mal erschienen sie leerer als sonst. Jegliches Aufleuchten, was man vorher in ihnen noch erhaschen konnte, war verschwunden. Yoshiki schluckte. Hide verzog keine Miene, sah ihn einfach nur an. Das verwirrte Yoshiki, seine Hand zitterte leicht. „Willst du gar nicht zu den anderen?“ fragte der Pinkhaarige. Der Lockenkopf schüttelte kaum merklich den Kopf. „Ist doch auch mal ganz angenehm, wenn es so still ist,“ antwortete er. Darauf musste Hide leicht lächeln, was Yoshikis Herz höher schlagen ließ. „Da hast du Recht.“ Eine Weile schwiegen sie wieder. „Ich bin gerne bei dir,“ murmelte Hide ins Kissen und sah zu Yoshiki hoch. Der erwiderte den Blick verwundert. „Wie meinst du das?“ Seine Hand hörte auf mit der Haarsträhne zu spielen, er verschränkte die Hände ineinander. Hide setzte sich auf, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. „Ich weiß auch nicht. Ich bin viel lieber bei dir und den anderen als Zuhause. Freunde wie euch habe ich nie gehabt.“ „Aha,“ machte Yoshiki. Mehr wusste er nicht zu sagen. Bevor erneut Stille entstehen konnte, fragte er: „Warum hast du eigentlich nie gesagt, dass du Gitarre spielst? Dann hätte ich dich schon viel früher eingeladen.“ Überrascht sah Hide zu ihm, drehte bedächtig den Ring an seinem rechten Mittelfinger. Er hatte die Form eines Auges. „Weiß ich auch nicht genau. Hab irgendwie nicht dran gedacht...“ „Wie kann man nicht daran denken, wenn man so gut Gitarre spielt wie du?“ hakte Yoshiki verwundert nach. Die Antwort war aber auch mehr als dürftig. „Ich meine, ich bin euer Bandleader, mir kannst du das sagen, es interessiert mich wirklich.“ In diesem Moment wurden die Stimmen unten lauter, was die Rückkehr der drei anderen ankündigte. So schüttelte Hide nur schwach lächelnd den Kopf. „Ein andern Mal, in Ordnung?“ Er sah dem anderen in die Augen. Ein leises Versprechen. Yoshiki nickte notgedrungen. Wie auf Stichwort schlug Toshi die Tür auf und sprang auf Yoshiki zu. „Yo-chan! Heath wollte uns mit Pudding bewerfen!“ Der Dunkelhaarige kam lachend auf Pata gestützt ins Zimmer und ließ sich auf das Bett fallen. „Jetzt seid doch nicht solche Spaßverderber!“ „Heath! Wage es nicht einmal daran zu denken, mit irgendetwas in meinem Haus herum zu werfen!“ meinte Yoshiki scharf und funkelte seinen Bassisten an. Der hob nur abwehrend die Hände. „Beruhig dich! So was würde ich doch nie tun!“ „Würdest du aufhören zu grinsen, wärst du vielleicht ein bisschen glaubwürdiger,“ riet Toshi ihm, immer noch hinter Yoshiki Schutz suchend. „Außerdem sollten wir den Pudding lieber ESSEN, anstatt zu WERFEN!“ fügte er noch hinzu, was Heath nur dazu brachte, spielerisch mit einer Puddingpackung in der Hand auszuholen. „Ach, macht doch was ihr wollt, ich geh telefonieren!“ fauchte Yoshiki und rauschte aus dem Zimmer. Innerlich musste er aber grinsen. Was mussten sie auch nur immer für einen Blödsinn anstellen? Er ging die Treppe hinunter ins Wohnzimmer und schnappte sich das Telefon. Sich auf das Sofa werfend, wählte er aus dem Kopf die Nummer vom 'Ladys'. Schon nach ein paar Sekunden nahm jemand auf der anderen Seite ab und eine ihm unbekannte Stimme antwortete. „Moshi moshi. Sie sprechen mit dem 'Ladys'. Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Ähm,“ machte Yoshiki etwas verwirrt. Er hatte eher mit dem Besitzer gerechnet, der kannte schließlich auch seine Nummer. „Hier Yoshiki Hayashi von X. Ich wollte fragen, ob...“ „Der Yoshiki?“ hakte die Stimme aufgeregt nach, ohne ihn aussprechen zu lassen. „Wollt ihr etwa wieder ein Konzert geben?!“ „Ähm....,“ wiederholte Yoshiki nun doch etwas verunsichert und runzelte leicht die Stirn. Mit der linken Hand strich er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und stützte sich mit dem Ellenbogen auf dem Knien ab. „Ja genau. Habt ihr demnächst 'nen Termin frei?“ „Für euch immer! Wie wäre es dieses Wochenende?“ „Klingt gut.“ bestätigte der Blonde und grinste in sich hinein. Irgendwie war ihm dieser Typ sympathisch. „Samstag?“ „In Ordnung,“ murmelte die Stimme. Er schien in einem Block zu blättern. „Echt cool. Ich find euch echt klasse! Man hat auch schon nach euch nachgefragt. Verstärker, Schlagzeug und das Klavier haben wir hier, den Rest müsst ihr mitbringen, wie immer. Kommt am besten so gegen vier.“ „Gut. Wir sehen uns dann.“ „Cool.“ machte die Stimme. Kurze Zeit später hatten sie aufgelegt. Yoshiki grinste noch mehr. Er wollte gerade wieder das Wohnzimmer verlassen und zu den anderen zurückgehen (sie waren ungewöhnlich ruhig), als plötzlich noch einmal das Telefon klingelte. Mit einem leisen Seufzer ran Yoshiki zurück, lehnte sich über die Sofalehne zu dem kleinen Tisch und angelte von da das Telefon. „Moshi moshi, Yoshiki desu,“ meldete er sich. Es blieb still. „Hallo?“ fragte er und warf etwas genervt sein Haar zurück. „Yoshiki?“ Die Stimme ließ ihn erstarren. „Vater?“ brachte er mit zitternden Lippen hervor. „Hallo,“ sagte sein Vater so leise, dass es schwer zu verstehen war. „Wie geht es dir?“ Der Gefragte schnaubte. „Prächtig. Wirklich toll.“ „Aha.“ Wieder eine Weile Stille. „Wie geht es deiner Mutter?“ „Wieso fragst du?“ entgegnete Yoshiki bitter. „Keine Ahnung, ich hab euch beide ne ganze Weile nicht gesehen.“ „Aha,“ machte sein Vater abermals. Er atmete tief durch. „Ich wollte... mit dir reden. Hast du Zeit?“ „Gerade nicht, ich habe Besuch.“ antwortete Yoshiki kurz angebunden. „Oh, ach so. Und am Wochenende?“ „Frühestens Sonntag. Wieso kommst du dafür nicht nach Hause?“ Das brachte seinen Vater kurz zum schweigen. „Yoshiki... es ist so... Deine Mutter und ich... wir haben...“ „Ich weiß, dass ihr euch getrennt habt,“ unterbrach Yoshiki ihn kalt. „Streitet euch gefälligst leiser, wenn ihr schon müsst. Seit dem habe ich keinen von euch gesehen. Und gesprochen ist noch länger her. In Ordnung, wir können reden. Soll ich in den Laden kommen?“ „Ja... das wäre nett von dir.“ Sein Vater sprach immer leiser, so dass Yoshiki das Satzende kaum noch verstehen konnte. Tonlos seufzte er, reflexartig zündete er sich eine Zigarette an. „Gut, bis Sonntag.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, legte er auf und lehnte sich zurück. Mit geschlossenen Augen legte er den Kopf in den Nacken und blies langsam den Rauch aus. Seine Beine scheinen ihn kaum tragen zu wollen, als er aufstand und wieder nach oben ging. Mit den Gedanken war er sonst wo, aber nicht wirklich anwesend. „Samstag um vier im 'Ladys',“ murmelte er nur kurz, bevor er sich aufs Bett schmiss und die Decke anstarrte. Toshi, Heath und Pata schauten ihn kurz fragend an, beschlossen aber ihn lieber erstmal in Ruhe zu lassen und widmeten sich wieder ihren Albernheiten. Das war Yoshiki im Moment auch lieber. Plötzlich spürte er eine Hand auf dem Oberarm. Überrascht drehte er den Kopf und sah in Hides Gesicht. Er lächelte ihn leicht an und kuschelte sich etwas an ihn. Yoshiki ließ es geschehen. Und ganz langsam schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)