Der Kampf um die Digiwelt (Teil 2) von FudoKajimoto (Rückkehr) ================================================================================ Kapitel 17: Schlimme Träume... oder mehr? ----------------------------------------- Kapitel 17 Schlimme Träume... oder mehr? Es war dunkel um sie herum. Alles war still, kein einziges noch so leises Geräusch war zu hören. Die junge Frau sah sich erschreckt um, doch sie erkannte nichts außer einer hellen und einer dunklen Zone, die perfekt ineinander übergingen. Sie fühlte nichts, sie konnte sich nicht bewegen, auch ihre Augen konnte sie nicht mehr schließen. In ihr machte sich Panik breit. In der Ferne sah sie nun einige Schemen auftauchen, und ganz leise, fast unhörbar, konnte sie Stimmen hören. Doch diese schienen in einer Sprache zu reden, die die junge Frau nicht verstand. Aber nun konnte sie auch ihren Körper wieder spüren. Doch als sie ihn spürte, wünschte sie sich, nichts zu spüren, denn ihr Körper schien von tausenden Nadeln durchbohrt zu sein. Auch spürte sie keinen Boden unter den Füßen und ein leichtes Gefühl der Schwerelosigkeit, als würde sie schweben. Sie konnte sich noch immer nicht bewegen, und so sah sie die Schemen näher kommen. Langsam erkannte sie Formen. Sie sah, dass es menschliche Wesen waren oder sie zumindest so aussahen. Außerdem konnte sie die Sprache jetzt als japanisch identifizieren. Doch noch immer verstand sie nichts. Es war als hätte sie alles über die Sprache, ihre Muttersprache, vergessen. Die Schemen nahmen immer deutlichere Formen an, und sie sah nun auch, dass es acht waren. Diese standen in einer Reihe und sahen ihr direkt ins Gesicht. Endlich erkannte sie sie als Menschen -auch wenn diese noch immer nur als schwarze Schemen sichtbar waren-, und nun konnte sie auch hören, was gesprochen wurde. Doch als hätten die Schemen dies bemerkt, verstummten sie. Alle sahen ihr, die sie auf der Stelle schwebte, in die Augen. Sie erschrak, denn die Augen -sie waren das einzige, das nicht nur schwarz war-, in die sie sah, waren kalt und leer. Sie musste in jedes Augenpaar schauen, ihr Körper zwang sie dazu, und erst die Augen der siebten Gestalt waren wieder lebendig. Doch schien in ihnen eine große Traurigkeit zu sein. Und als die junge Frau die Augen des letzten Schemens gesehen hatte, war sie erschrocken, verängstigt, und niedergeschlagen. Die Augen zeigten auch, dass der Schemen noch lebte, aber er war von einer solch unendlichen Traurigkeit erfüllt, dass ihr schlecht wurde. Nun sah sie weiter hinten insgesamt sechs weitere Schemen herankommen. Diese trennten sich in zwei Gruppen, in der einen waren zwei, in der anderen vier Schemen. Die zwei Schemen stellten sich etwas abseits, und in ihren Augen las sie wilde Vorfreude und einen enormen Lebenswillen. Diese beiden Schemen nahmen genauere Formen an, und mit einem großen Schrecken erkannte sie Christian und Thomas. Beide sahen sie triumphierend an. Schnell blickte sie zu den anderen Schemen zurück, und merkte, dass sie ihre Augen bewegen konnte. Die anderen Schemen nahmen nun auch Gestalt an, und sie erkannte mit Schrecken, dass die beiden lebenden, traurigen Augenpaare ihrem Ich und dem ich von T.K. vor sechs Jahren gehörten. Die leeren Augenpaare gehörten Tai, Matt und den anderen. Die vier neuen Schemen waren Ken, Davis, Yolei und Cody, und auch ihre Augen waren so leer wie die von Tai und Matt. Dann sah sie drei weitere Schemen kommen, die allerdings keine Gestalt annahmen, sondern sich mit ihren leeren Augen zu den Digirittern gesellten. Und dann begann Christian laut zu lachen. Vor Tai und Matt erschienen ihre Amulette mit den Wappen. Ihr ich und das Traumbild von T.K. traten einen Schritt zurück und hielten sich an der Hand, die anderen blickten zu den Wappen. Tai und Matt nahmen die Wappen. Sie blickten ihr in die Augen, dann glühten die Wappen, wurden weiß und explodierten. Sie sah nichts mehr außer einem blendenden weiß, und hörte nur noch das Lachen von Christian, in das nun auch Thomas eingestimmt hatte. Schreiend wachte Kari auf... T.K. riss die Tür auf, die zu dem Zimmer der Krankenstation führte, in dem Kari lag. “Was ist denn los?”, fragte Gatomon, als es den besorgten Blick von T.K. bemerkte. “Das Schiff wird angegriffen, und die Digimon an Bord wurden von Teufelsspiralen übernommen”, sagte T.K. atemlos. “Es scheint, als hätten die beiden uns gefunden. Wir müssen weg!” “Aber was ist mit Kari?” Gatomons Stimme verriet die Sorgen, die es sich um seine Partnerin machte. “Mir geht es gut, Gatomon. Wenn es nicht anders geht, dann müssen wir weg!” Gatomon und T.K. sahen beide gleichermaßen erstaunt zu Kari. “Geht es dir gut? Ich hab dich schreien hören”, begann T.K., doch Kari verhinderte, dass er weitersprach, indem sie ihre Hand ein wenig hob. “Ein Alptraum”, meinte sie nur. Dann drehte sie sich zur Seite und stand vom Bett auf. T.K. ging zu ihr und half ihr, da sie doch noch ein wenig schwach war. “Patamon, du und Gatomon müsst schauen, ob es einen Weg vom Schiff gibt. Ein Rettungsboot zum Beispiel”, sagte T.K. ernst. “Und ihr müsst Kari und mich dorthin bringen!” “Kein Problem”, meinte Gatomon. “Kommt!” Dann verließ es das Zimmer und rannte den Gang in Richtung Schiffsdeck entlang. T.K. und Kari folgten ihm, und Patamon flog hinter den beiden. Gatomon hatte inzwischen Bekanntschaft mit den ersten kontrollierten Digimon gemacht und dabei herausgefunden, dass man die Spiralen nicht mehr zerstören konnte. Es besiegte die Digimon oder schlug sie K.O., dann rannte es weiter und sicherte den Weg... Leomon und Wizardmon erwachten einige Stunden später am Strand der File-Insel. Ihre Körper fühlten sich für die beiden an, als wären sie unter ein Trailmon gekommen, dennoch standen sie nach kurzer Rast auf und liefen zum Waldrand. Dort setzten sie sich und beratschlagten das weitere Vorgehen. “Also, was sollen wir machen? T.K. und Kari sind sicherlich gefangen, und wir können ihnen nicht helfen!” Leomon sagte dies mit einer traurigen Stimme. “Das ist nicht sicher, Leomon, das weißt du. Ich bin mir sicher, den beiden geht es gut. Und wir müssen jetzt erst mal überlegen, wie wir uns helfen können, denn wir sind hier nicht sicher. Und ich würde gerne wissen, wieso wir hier am Strand aufgewacht sind. Wir waren doch von einem Seadramon gefangen worden“, sagte Wizardmon. “Das weiß ich nicht”, entgegnete Leomon. “Ich glaube, wir wurden von einem Digimon gerettet, aber genau kann ich es dir nicht sagen!” Leomon lehnte sich an den Baum, vor dem es saß. Wizardmon tat es ihm gleich. “Wir sollten uns ausruhen und dann ein Versteck suchen!” Doch Wizardmon hörte nicht mehr zu. Es betrachtete das Meer und seine Augen hatten sich vor Schreck geweitet. “Ich hoffe für die beiden, dass sie gefangen genommen wurden”, sagte es. “Denn sonst müssten sie sich inzwischen mittendrin befinden!” “Mittendrin in was?”, fragte Leomon, dann sah es die Sturmfront, die sich auf die File-Insel zubewegte... Zur gleichen Zeit, in der Festung Thomas betrat die Kommandobrücke, in welcher Christian die Eroberung der Digiwelt überwachte. “Das Ninjamon ist zurück, Chris”, sagte Thomas nur. “Sehr gut. Wir sollten es empfangen und es für sein Versagen bestrafen”, sagte Christian mit einer Stimme, bei der Thomas nicht sicher war, ob in ihr nun Fröhlichkeit, Wut oder Hass mitschwang. Für seine Ohren klang es, als wäre alles darin enthalten. Christian verließ bereits die Kommandobrücke, und Thomas beeilte sich, ihm zu folgen. Unterwegs stieß Devimon zu den beiden. “Thomas, tu mir einen Gefallen und hol das Ninjamon”, sagte Christian kurze Zeit später. Thomas nickte zur Erwiderung und ging davon, um Christians Bitte auszuführen. “Partner, du wirst dich im Boden verbergen. Wenn ich dich rufe, kommst du und tust, was getan werden muss... du wirst sehen, was das ist”, sagte Christian, als Thomas verschwunden war. “Ich werde tun, was du sagst, Partner”, entgegnete Devimon. Dann folgte es Christian schweigend bis zu dem kleinen Audienzsaal, den Christian eingerichtet hatte. Nachdem sie durch die Tür getreten waren, tauchte Devimon in den Boden ab. Christian setzte sich derweil auf den Thron, der auf dem Podest stand. Kurze Zeit später kam Thomas mit dem Ninjamon. “Ihr habt nach mir rufen lassen, Herr?”, fragte das Ninjamon nervös, wissend, dass es nicht die beste Arbeit getan hatte. “Ja, in der Tat. Ich möchte dir gratulieren, Ninjamon. Dank dir haben wir fast alle rebellischen Digimon in unsere Armee holen können. Du hast gute Arbeit geleistet, als du die Spiralen platziert hast!” Ninjamon blickte erstaunt zu Christian auf, der mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht auf dem Thron saß. 'Vielleicht hat er mir mein Versagen ja vergeben, weil ich den anderen Auftrag so gut erledigt habe', dachte es. Dann sah es in Christians Augen, und alle Hoffnung des Digimon verschwand. Denn in Christians Augen stand blanker Hass und der Wunsch, zu töten. “Allerdings hast du versagt, als du uns die Digiritter vom Hals schaffen solltest...” Christians Stimme war eiskalt geworden. “Herr... ich kann nichts dafür... es... es war dieses... Leomon... es hat mich überrascht... ich hatte den Auftrag so gut wie ausgeführt”, stammelte das Ninjamon. “Aber du hast ihn nicht ausgeführt”, entgegnete Christian. Dann fügte er mit einer Stimme, die eindeutig fröhlich klang, noch ein Wort hinzu. “Partner!”, sagte er. Sofort tauchte hinter dem Ninjamon Devimon auf. Als es in Christians Augen den Hass gesehen hatte, stieß es mit seiner Kralle von hinten durch das Ninjamon. “Es... war nicht meine... Schuld”, sagte das Digimon, als es sich auflöste. Devimon schwebte zu Christian. “Gute Arbeit, Devimon”, sagte dieser. Seine Augen waren wieder normal, und in seinem Gesicht war das Grinsen nicht zu übersehen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)