Not this what you believe von Zirkonia (DracoxHermine) ================================================================================ Kapitel 1: Spiegel ------------------ Grau in Grau. Das Wetter meine ich. Genauso grau wie meine Augen. Sturmgrau. Wolken ziehen vorbei, verdecken die spärliche Sonne scheinbar mit Vergnügen. Ich sitze im Gemeinschaftsraum der Slytherins und denke nach. Nicht darüber wie ich Potter oder dieser Besserwisserin Granger eins auswischen könnte. Nein, diesmal nicht. Zum ersten Mal in meinem Leben denke ich richtig nach, über mich, und über das was alles schief gelaufen ist. Nun, alles in allem hat es wohl angefangen, als Voldemort zurückgekehrt ist. Es ist kein Geheimnis, dass mein Vater und meine Mutter Anhänger des dunklen Lords sind. Alle wissen es, selbst das Ministerium. Und was unternehmen sie? Nichts. Ich blase mir eine meiner halblangen blonden Strähnen aus dem Gesicht. Mittlerweile reichen sie mir schon bis zu den Ohren. Nun ja, ich schweife schon wieder ab mit meinen Gedanken. Seit Voldemort wieder das Sagen hat, geht alles drunter und drüber in der Zaubererwelt. Die Anhänger formieren sich erneut, und wie sollte es auch anders sein, mein Vater und meine Mutter finden es allmählich an der Zeit, in ihre Fußstapfen zu treten. Doch dabei weigere ich mich. Ich will nicht so sein wie sie. Ich liebe meine Freiheit, ich kann und werde mich niemanden unterwerfen. Lieber würde ich sterben. Genauso habe ich es ihnen ins Gesicht gesagt. Die erste Reaktion der beiden war Enttäuschung, dann Wut. Mein Vater, dieser Mistkerl, der es nicht mehr wert ist, diesen Namen zu tragen, hat mir mehrfach ins Gesicht geschlagen, bis meine Lippe aufgeplatzt ist und Blut aus meiner Nase läuft. Meine Mutter, diese wunderschöne Frau, wollte ihn aufhalten, als er sie auch schlug. Von da an war sie ruhig. Ab diesem Zeitpunkt fragte er mich jeden Tag, und jedes Mal verneinte ich. Als Strafe steckte er mich in eine Folterkammer im Kerker. Er begründete es damit, dass ich wieder zur Vernunft komme. Tz. Was weiß der schon. Obwohl er mich folterte, mich schlug, mir alle erdenklichen Flüche auf den Hals hetzte, ihm meine Schreie in den Ohren hallten und er mein Blut fließen sah, konnte ich keinen einzigen Funken Mitleid in seinen Augen erkennen. Er sah mich, seinen eigenen Sohn an, als wäre ich nichts weiter als ein Missgeschick der Natur. Ein Krüppel, den man ohne weiteres noch mehr verstümmeln kann. Und obwohl ich diese Prozedur Tag für Tag über mehrere Wochen erdulden musste, ist mein Wille noch nicht gebrochen. Noch nicht. Das alles war Ende des Schuljahres. Vor drei Tagen hat die Schule abermals begonnen. Für mich heißt das, Ruhe für knapp vier Monaten, ehe die Folterungen in den Weihnachtsferien weitergehen. Verdammt, ich hasse ihn, meinen Erzeuger und Peiniger. Aber nach außen strahle ich meine Angst nicht aus, die Ungewissheit was eines Tages aus mir werden wird. Nein, nach außen gebe ich mich kalt und unnahbar, als wäre ich ein Eisklotz ohne Gefühle. Aber in meinem inneren, schreie ich nach Hilfe mich endlich von diesem Schmerz zu befreien. Doch niemals würde ich diese Worte auch über meine Lippen bringen. Denn dazu besitze ich viel zu sehr den Stolz der Malfoys. Ich werde gestört in meinem Gedankengang. Ich schaue zu Tür und wieder setze ich diesen eiskalten Blick auf, der die Erstklässler dazu bringt, sich vor mir in Sicherheit zu bringen. Viel zu viel Angst haben sie vor mir und dass ist auch gut so. So fallen sie mir jedenfalls nicht auf die Nerven. Ganz anders als das dunkelhaarige, hässliche Mädchen, das gerade auf mich zu schwirrt wie eine lästige Fliege die am liebsten zerquetscht werden möchte. Ihre schrille, ekelhaft hohe Stimme, die eher an eine Quietsch ente erinnert, als an ein weibliches Wesen. „Draco – mein Schatz. Was machst du hier? Wieso warst du nicht beim Abendessen?“ Ich sehe sie an, mein Blick scheint ihr nichts auszumachen. Ganz im Gegenteil, ihre Augen leuchten und sie himmelt mich an. Was will die Tussi von mir? Seit Jahren läuft sie mir schon nach und seit genau dieser Zeit ignoriere ich sie. „Geht dich nichts an, Parkinson.“, schnauze ich sie an und drehe mich wieder dem Fenster zu. Sie rüttelt an meiner Schulter und ich zucke unwillkürlich zusammen. Sie merkt es scheinbar nicht. Ich überhöre ihr Geplapper, sage ab und an `Ja’ und `Nein` und konzentriere mich auf die Schmerzen. Mein Körper ist zerschunden von den Schlägen meines Vaters, von dessen Folterungen, bei denen er nicht einmal vor Messern halt macht und mir genüsslich die Haut am Rücken aufschlitzt und mir dann ein teufelhaftes Gebräu darüber schüttet, sodass ich vor Schmerz das Bewusstsein verliere. Ich habe den Verdacht, dass es sich dabei um hochprozentigen Alkohol handelt. Naja, wenigsten entzünden sich die Wunden nicht. Nun versucht diese Göre meine Aufmerksamkeit durch ihre Nähe zu gewinnen. Sie schmiegt sich an mich, versucht sich auf meinen Schoß zu setzen, doch ich stoße sie gnadenlos von mir. „Verschwinde. Ich will dich nicht sehen.“, meine Stimme klingt wie ein Peitschenhieb und sie weicht einen Schritt zurück. In ihren Augen stehen Tränen, doch es ist mir egal. Ich kann ihr Gesicht nicht mehr sehen. Dieses gespielte Interesse an mir, ihre Versuche mich ins Bett zu kriegen. Dabei bin ich Mädchen nicht mal abgeneigt, nur... dass sie es nicht wert ist. Außerdem will ich niemanden meinen zerschundenen Körper sehen lassen. Zu groß ist die Angst vor den Fragen, die ich mir immer selbst stelle. Ist es meine Schuld? Ich will das Mitleid der Leute nicht sehen, obwohl sie mich dann vielleicht besser verstehen würden, warum ich bin wie ich bin. All das ist nur Fassade. Unter dieser Maske bin ich verletzlich und einsam. Ich weiß es. Und doch gestehe ich es mir nicht ein. Lüge mich selbst an. Versuche dadurch stark zu bleiben. Denn nur mit dieser Fassade kann ich mir mein beschissenes Leben wenigstens erträglicher machen. Brauche keine Angst davor zu haben, verletzt zu werden. Nein, nicht körperlich. Dieser Schmerz wäre einer von tausenden, es ist die seelische Qual vor der ich Angst habe. Ich, Draco Lucius Malfoy gebe es zu. Ich seufze, streiche mit der linken durch meine strohblonden Haare und verlasse anschließend den düsteren, bedrückenden Gemeinschaftsraum. Von welchem Idiot bloß die Architektur ausgedacht worden war. Schwarz in Schwarz, kalt, feucht. So etwas hat ein Slytherin wahrlich nicht verdient. Wie dem auch sei. Die meisten Schüler befinden sich bereits in ihren Schlafsälen oder Gemeinschafträumen, also habe ich meine Ruhe, wenn ich durch das Schloss schlendere. Ziellos. Gedankenverloren. Plötzlich befinde ich mich in einem Korridor, der mir sonst verborgen geblieben war. Neugierig runzele ich die Stirn und trete näher. Das erste was in mein Blickfeld gerät ist ein raumhoher, gigantischer Spiegel, dessen Goldrahmen mit einer fremdartigen Sprache verschnörkelt ist. Seit langer Zeit sehe ich nun mein Spiegelbild. Davor habe ich mich immer gescheut hineinzusehen. Ich wollte meinen zerstörten Körper nicht sehen. Doch nun muss ich wissen was aus mir geworden ist. Ich bin etwas abgemagert. Meine Haut ist noch bleicher als sonst, fast schon fahl. Meine Wangen sind eingefallen und meine Augen zieren tiefe, blaue Augenringe, die aussehen, als hätte ich die Nacht durchgesoffen. Mein Haar hängt wirr und strähnig in mein Gesicht und ich muss zugeben, ich mag meine längeren Haare. Sie passen zu mir. Sie verleihen mir einen etwas verwegenen Eindruck. Nun, so kann ich wenigstens etwas Gutes aus der Gefangenschaft meines Vaters abgewinnen. Langsam kremple ich meine Ärmel nach oben, um die vernarbten Schnitte zu sehen, die ich mir selbst zugefügt habe. Mittlerweile brauche ich diesen süßen Schmerz, den ich selbst verursache. Er ist eine Art Ventil für mich. Unterscheidet er sich doch gänzlich von dem, was ich sonst zu spüren bekomme. Die Schnitte sind fein und regelmäßig, nicht zu tief, sondern nur so, dass ich spüren kann wie das warme Blut über meine Handgelenke rinnt. Es erinnert mich daran, noch zu leben. Ich sehe mich um. Es ist dunkel hier im Gang. Ich schätze nicht, dass sich hier jemand her verirrt. Wenn ich mich nicht erinnere nennt man ihn auch den verbotenen Korridor. Langsam öffne ich deshalb meinen Umhang, knöpfe das weiße Hemd auf, das Teil der Schuluniform ist und streife es mir vom Körper. Ich betrachte mich argwöhnisch im Spiegel. Ich hätte einen schönen Körper, wenn diese zahlreiche Narben nicht wären. Wer will schon einen Mann mit so vielen hässlichen weißen, vernarbten Wunden. Ich drehe mich, sodass ich meinen Rücken erblicke. Er sieht noch erbärmlicher aus. Lange, breite Striemen, angefangen bei den Schulterblättern ziehen sich schräg über meine Kehrseite. Viele Wunden sind noch frisch verkrustet und müssen sich ekelhaft anfühlen. Die Haut spannt unangenehm wenn ich die Schultern nach vorne ziehe und mich strecken will. Ich atme tief ein und aus. Ich weiß wieder, warum ich kein Mädchen näher an mich heranlasse. So etwas ist nicht zumutbar. Ich bin für mein Leben lang gezeichnet. Was nützt es dann noch, eine schlanke männliche Figur mit Muskeln zu haben, die ich mir vom Quidditch spielen antrainiert habe, wenn sich keiner daran erfreuen kann. Plötzlich kommt mir Potter in den Sinn. Seine Narbe hat ihn schon als Kind berühmt gemacht und er wird gefeiert wie ein Held nur weil er Glück hatte. Dabei bemitleidet sich dieser Vollidiot doch selbst, weil ja seine Eltern dabei umgekommen waren. Verdammt. Ich würde nur allzu gerne mit ihm tauschen. Lieber keine Eltern als solche wie meine. Schon als Kind wurden mir die Regeln eingedrillt, musste hin und wieder kräftige Schläge einstecken und mir wurde eingebläut, niemals den Gefühlen freien Lauf zu lassen, wenn man länger als ein paar Jahre als Erwachsener überleben will. Ich weiß bis heute nicht wieso das nicht möglich wäre. Mein Erzeuger lebt ja auch noch und er hat meine Mutter sicher nicht aus Zwang oder Pflichtgefühl geheiratet. Zugern möchte ich wissen, was ihn so verdorben hat, dass sogar seine eigene Frau Angst vor ihm hat. Plötzlich werde ich zum zweiten Mal aus meinem Gedankengang gerissen, als ich etwas auf den Boden fallen höre. Eilig verhülle ich meinen Körper mit meinem Umhang und drehe mich um, um die Person kräftig anzuschnauzen, als ich sie erkenne. Es ist Granger. Ihre Bücher liegen auf dem Boden verstreut und ihr Blick zeigt Unglauben und noch etwas, dass ich nicht definieren kann. Sie steht keine fünf Meter von mir entfernt. Ihr Mund ist vor Schreck geöffnet und ihre Hände zittern. Ist es weil sie meinen Körper gesehen hat oder weil sie mich erkannt hat? Hier ist es wirklich zu dunkel um mehr als ein paar Umrisse zu erkennen. Meine Mine versteinert wieder und mein Blick wird wieder eiskalt und meine Stimme schneidet unangenehm durch die Stille. „Verschwinde, Schlammblut.“ Sie nimmt den Blick von meinem Oberkörper und blickt mir geradewegs in die Augen. Ich kann sehen, dass ich sie verletzt habe. Ein sicheres Grinsen stiehlt sich auf meine Lippen. Es ist wie ein Zwang. Ich mache andere nieder, nur damit ich mich selbst ein wenig besser fühle. Doch diesmal reagiert sie mit keiner dummen Bemerkung, sondern sie geht noch einige Schritte auf mich zu. Immer wieder lässt sie über ihren Blick über mich gleiten und ich beginne mich unwohl zu fühlen. Mist, das habe ich jetzt davon, halb nackt vor einem Spiegel zu posieren. „Ich habe gesagt, du sollst verschwinden, Granger. Verzieh dich.“ Mein Blick fixiert sie immer noch und sagt aus, dass ich ihr am liebsten die Pest auf den Hals hetzen würde. Dabei will ich doch nur, dass sie mich in Ruhe lässt. Ich kann es nicht ertragen, dass sie mich dermaßen anstarrt. Obwohl ich kein Mitleid in ihren warmen, braunen Augen entdecken kann. „Wer hat dir das angetan, Malfoy?“. Ihre Stimme ist leise und brüchig. Ich kann erkennen wieviel Überwindung es sie kosten muss, mir in die Augen zu sehen. Doch diesmal schweige ich, drehe mich einfach um. Durch den Spiegel sehe ich, wie sie mir noch näher kommt. Nun steht sie direkt hinter mir. Mit beiden Händen packt sie mich vorsichtig an den Oberarmen und dreht mich wieder zu sich um. Ich will mich losreißen, aber mein Körper reagiert nicht. Ich lasse es also geschehen. Vorsichtig und mit zittrigen Fingern streicht sie meinen schützenden Umhang von den Schultern. Nein, ich kann es nicht zulassen, dass sie mich so sieht. Nicht sie, nicht dieses Schlammblut, nicht die Freundin von Potter und dem Wiesel. Doch ich kann mich nicht bewegen. Hat sie mich verzaubert? Nein, ich kenne alle diese Flüche bereits und sie sind alle mit unendlichen Schmerzen verbunden. Doch ich fühle nichts, außer der Wärme ihrer Finger, die nun vorsichtig über meine verletzte Haut streichen. Eigentlich müsste ich mich angeekelt ihrem Griff entwinden, aber ich schaffe es nicht. Ich bin schwach, mein Wille ist schwach. Und doch besitze ich noch genügend Kraft mich meinem Vater zu widersetzen. Welch Ironie, nicht? Ab und an zucke ich zusammen, als sie behutsam über die gerade eben verheilten und noch geröteten Hautpartien streichelt. Ich schließe ergeben die Augen. Ich will ihre Augen nicht sehen, nicht das Mitleid, nicht den Ekel und die Abscheu. Denn dies wird sie empfinden, wenn sie begreift. Sie umrundet mich, begutachtet meinen Rücken und bei dessen Anblick zieht sie hörbar die Luft zwischen den Zähnen ein. Sie kommt noch einen Schritt näher an mich heran. Ihre Fingerspitzen berühren noch sanfter die Narben und Verkrustungen. Knapp über dem Hosenbund hält sie inne. Eine lange, waagrechte Linie ziert meinen Rücken. Sie ist mitunter noch die schönste Stelle oberhalb der Gürtellinie. Nun beendet sie ihre Runde bis sie wieder unmittelbar vor mir steht. Ich zwinge mich, meine Augen zu öffnen, aus Angst. Wovor weiß ich selbst nicht genau. „Wer hat dir das angetan... Draco?“. Ihre Stimme nicht mehr als ein Hauch. Ich bemerke, dass sie zum ersten Mal seit sieben Jahren meinen Vornamen benutzt. Ich zucke leicht zusammen, und antworte wahrheitsgemäß. „Mein Vater.“ Was nutzt es jetzt noch zu lügen? Wieso sollte ich meinen Vater schützen? Meine Stimme klingt gepresst und fremd in meinen Ohren. Nicht kalt und schneidend, sondern sanft und resignierend. Warum? Diese unausgesprochene Frage lese ich in ihren Augen und so beantwortete ich sie ihr auch noch. Es gibt kein Zurück mehr. Meine Ehre und meinen Stolz habe ich schon vor langer Zeit verloren, als ich nicht einmal wusste, was diese Wörter bedeuten. „Weil ich mich weigere Todesser zu werden.“ Ihre Augen weiten sich und langsam begreift sie die ganzen Ausmaße. Verblüfft stelle ich fest, wie sich ihre zierliche, kleine Hand in meine stiehlt und mich mit zerrt. Wir gehen nicht weit, nur einen Korridor entlang bis sie wieder vor einer nackten Mauer stehen bleibt. Ich frage mich schon was sie hier will, als eine Tür in der Wand Gestalt annimmt. Sicher strebt sie darauf zu und zieht mich hinein. Plötzlich geht mir ein Licht auf. Ich war schon von diesem Raum. Der Raum der Wünsche. Ich sehe mich um. An der linken Stirnseite befindet sich ein breites Bett, gegenüber ein lodernder Kamin mit zwei Korbstühlen davor und eine weitere Tür. Langsam lässt sie meine Hand los, verschwindet in der Tür und kommt nach kurzer Zeit wieder zu mir zurück. Sie zieht mich auf das Bett und befiehlt mir mich hinzusetzen. Ich will protestieren, habe aber keine Kraft mehr dazu. Ich fühle mich wie ausgelaugt. Mein größter Wunsch ist nun, ihr zuzusehen. Worte sind überflüssig. Ich habe nicht einmal den Drang, sie garstig zu behandeln. Nichts. Vorsichtig und sanft säubert sie meine Wunden und reibt sie mit einer schnell einziehenden Creme ein, damit sie besser heilen, wie sie mir flüsternd erklärt. Meine Haut juckt unter ihrer und ich fühle mich plötzlich eigenartig. Aber bevor ich anfangen kann es zu genießen, ist sie schon wieder im Bad verschwunden. Ich bewege mich nicht von der Stelle und so bemerke ich auch nicht, wie sie vor mir steht und mich beobachtet. Ein leichtes Lächeln stiehlt sich auf ihre Mundwinkel. Mit dem Zeigefinger hebt sie mein Kinn an, damit ich ihr in die Augen sehen kann. Unwillkürlich stehe ich auf. Ich bin einen ganzen Kopf größer als sie. Erstmals bemerke ich, wie nahe wir uns doch eigentlich sind. Ihre Hand liegt sanft auf meiner Wange, ihre zweite ruht an meiner Brust, direkt über meinem Herzen. In ihren Augen kann ich lesen, nein, vielmehr hoffe ich es, dass es nicht Mitleid ist das sie bei mir hält. Vergessen sind all jene Worte die zwischen uns gefallen sind und vergessen ist, dass sie angesichts meines Vaters meiner nicht würdig ist. Langsam beuge ich mich zu ihr hinunter, sie nicht aus den Augen lassend um ihre Reaktion zu beobachten. Sie weicht nicht zurück und so komme ich ihrem Gesicht immer näher, bis sie letztendlich die letzte Entfernung überwindet und ihre Lippen auf meine legt. Ihr Kuss ist scheu und zaghaft, bis ich sie ermutige, indem ich ihren Kuss erwidere. Meine Zunge streicht über ihre Lippen und so bittet von ihrem Mund aufgenommen zu werden. Sie gibt nach und so erforsche ich ihre Mundhöhle, spiele mit ihrer Zunge und presse ihren Körper noch ein kleines Stück näher an mich. Es gefällt mir, dass sie nicht das Weite sucht, angesichts dessen was sie nun gesehen hat. Ihre Hände berühren nun wieder meine Haut, diesmal zärtlich und gierig zugleich. Ich weiß nicht wer den Anfang gemacht hat, doch plötzlich liege ich rücklings auf dem Bett, sie auf mir. Mein Rücken brennt leicht, doch ignoriere ich den Schmerz. Mit geübten Fingern helfe ich ihr aus ihrem Umhang und ihrem Oberteil. Sie entledigt sich meiner schwarzen Hose. Mich wundert es ein wenig. Anscheinend will sie nicht mehr alleine sein, genauso wenig wie ich. Obwohl ich weiß, dass sie es morgen umso mehr bereuen wird, wenn sie mit mir, ihrem eigentlichen Erzfeind, geschlafen hat. Aber morgen ist morgen und ich mache mir keine Gedanken darüber. Ich genieße einfach die Berührungen dieses Mädchen, dass mich trotz allem nicht zurückgewiesen hat und das mein Herz plötzlich so zum rasen bringt. Dann ist es so weit, wir liegen nackt aufeinander. Hermine`s Augen glitzern aufgeregt und sie leckt sich über ihre Lippen, nur um mich daraufhin wieder zu küssen. Ich erfülle ihr diesen Wunsch nur allzu gerne. Mit einem Grinsen nehme ich sie fest in den Arm und drehe sie auf den Rücken. Meine Körper rebelliert erneut, doch ich höre nicht auf ihn. Ich spüre wie sie ihre Beine spreizt und mir so erlaubt mich noch enger an sie zu drängen. Ich reibe mich an ihr und sehe zu wie sich ihre Augen vor Sinnlichkeit verschleiern. Aber bevor ich endgültig in sie eindringe, stütze ich mich links und rechts mit den Unterarmen auf und betrachte sie. Mir war nie aufgefallen wie schön sie doch ist. Ihre kastanienbraunen Haare liegen lockig um ihr Gesicht und ihre Augen blitzen mir entgegen. Mit einem letzten Blick in meine Sturmgrauen senkt sie ihre Lippen auf meine vernarbte Haut. Sie saugt daran, leckt mit der Zunge über meine Brust, umkreist mit einem ihrer Fingerspitzen meinen Bauchnabel und entlockt mir so ein leises Stöhnen. Ich schließe meine Augen und gebe mich ihren Berührungen hin. Sie arbeitet sich Stück für Stück wieder nach oben bis sie bei meinem Hals angelangt ist und ihn küsst und wieder genüsslich daran saugt. Mit der anderen Hand hält sie meine widerspenstigen blonden Haare zur Seite, damit sie nicht von ihnen gestört werden kann. Nach einem weiteren Stöhnen meinerseits nehme ich sie fest in den Arm und suche ihren Mund. Mit eben diesem gierigen, intensiven Kuss dringe ich in sie ein, bis ich einen leichten Widerstand spüre und sie vor Schmerz zusammenzuckt. Verblüfft wandern meine Augen zu ihrem Gesicht und ich sehe ihre fragwürdige, ängstliche Mine. Ich weiß was sie momentan denkt. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Heute Nacht ist es mir egal wer oder was sie ist. Sie ist gekommen um der Einsamkeit zu entfliehen und ich um Heilung zu finden und in diesem Raum unter ihren Berührungen stellt sich alles als dasselbe heraus. Ich küsse sie erneut, schlinge meine Arme noch fester um sie und durchstoße nun den Widerstand. Sie bäumt sich mir vor Schmerz entgegen und Tränen laufen über ihre Wangen, die ich nun weg küsse. Mein verschwitzter Köper senkt sich auf ihren und sie kuschelt sich fest an meine Brust, wobei ihr Zeigefinger immer um die hellen Stellen auf meiner Haut kreist. Irgendwann, mit Granger in den Armen, bin ich schließlich eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)