Voulez - vous? von abgemeldet ((HGXDM)) ================================================================================ Kapitel 6: Eine alte Bekannte ----------------------------- Eine alte Bekannte Hermine saß bedrückt in ihrer kleinen Wohnung und starrte aus dem Fenster. Das gesamte Zimmer war mit hellen Dunst ausgefüllt und an ihrem struppigen Haar konnte man erkenne, dass sie die letzte Nacht vermutlich kaum geschlafen hatte. Ein weiteres Mal zog sie an ihrer Zigarette. Sie hatte wegen dem Angriff zwei Tage frei bekommen und nachdem Draco so explodiert war, sich dagegen auch nicht gewehrt. Stacey war schon längst zur Arbeit gefahren. Plötzlich klingelte das Telefon. „Granger.“, meldete sie sich. „Mach dich fertig, ich bin in zwanzig Minuten bei dir. Es ist dringend.“, hörte sie Dracos Stimme aus dem Höhrer. Sie war schlagartig hell wach. „Ist was passiert?“, fragte sie angespannt. „Warte bis ich da bin.“, meinte er nur, anstatt ihre Frage zu beantworten. Hermine wollte entrüstet etwas erwidern, aber Draco kam ihr zuvor. „Und wehe, du wartest nicht.“, knurrte er. „Du bleibst wo du bist, bis ich komme.“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, legte er auf. Einen Moment starrte Hermine das Telefon verdutzt an. Dann knallte sie ihn wütend auf die Gabel. Was bildete sich dieser Mistkerl eigentlich ein? Gut, sie war ziemlich leichtsinnig gewesen und augenscheinlich schwebte sie auch in Gefahr, aber sie war kein kleines Kind, sondern eine ausgebildete Aurorin! Missmutig ging sie ins Bad und versuchte zu retten, was noch zu retten war. Für viel Aufwand blieb keine Zeit. Zehn Minuten später stand sie in einer löchrigen Jeans und einem weiten Pulli im Flur und wartet auf ihren Partner. Hermine schnaubte. Hätte ihr jemand vor zehn Jahren erzählt, sie würde einmal auf Draco Malfoy warten, hätte sie ihn vermutlich in eine Klinik einweisen lassen. Marcus hatte sie auch immer abgeholt... Unwirsch fuhr sie sich durch das Haar. Marcus war nicht mehr. Das sollte sie endlich akzeptieren! Sie griff wieder nach ihrer Zigarettenschachtel. Gerade hatte sie sich eine der Glimmstängel angezündet, das klingelte es auch schon an der Haustür. Draco. „Hallo.“, murmelte Hermine und vermied es ihn anzusehen. Seid er so ausgerasstet war, fühlte sie sich in seiner Gegenwart ziemlich unwohl. „Bist du so weit?“, fragte er und musterte sie von oben bis unten. „Dir auch einen guten Tag.“, knurrte die Braunhaarige und zog die Tür hinter sich zu. Gerade wollte sie vor Draco die Treppe herunter laufen, das krallte sich seine Hand um ihren Oberarm. „Wo willst du hin?“, fragte er zischend und sah ihr scharf in die Augen. „Nach unten.“, erwiderte Hermine und versuchte sich aus seinem Griff zu lösen. Da fiel ihr Blick auf die gezückte Waffe, die er in der Hand hielt. „Um Himmelswillen Draco, mach da bitte nicht so ein Theater draus.“, murrte sie und sah ihn abwartend an. „Du scheinst das nicht wirklich begriffen zu haben. Hier geht es nicht mehr nur um den Fall. Das hat alles mit dir zu tun und dem Ältesten treffen vor einem halben Jahr. Ich glaube, diese ganze Serienmorde sind nur Tarnung oder eine Falle. Ischara hat es allein auf dich abgesehen!“, knurrte der Blonde. Hermine sah ihn nur schweigend an. Das kam ihr nur zu bekannt vor. Es war nicht ganz fünf Monate her, da hatte sie mit Marcus in der selben Position gestanden. Müde rieb sich Hermine die Schläfen. Auch wenn es Draco Malfoy war, sie würde es nicht ertragen, wenn das Gleiche noch einmal geschehen würde. Sie holte tief Luft. „Ist ja gut. Was willst du also von mir?“, fragte sie leise. Dracos Augenbrauen schossen überrascht in die Luft. „Du machst mir ja gar keine Szene. Du scheinst den Ernst der Lage ja tatsächlich begriffen zu haben.“, meinte er. Hermine schluckte ihre patzige Antwort hinunter. „Also, was soll ich jetzt machen?“, wiederholte sie nur. „Hast du deine Bloody – Rose?“, fragte er. Sie nickte stumm. „Gut. Halt sie bereit, falls du schießen musst. Du hältst dich immer links von mir.“, befahl er ihr. Sie nickte wieder nur und Draco ging zur Treppe. „Und Hermine, noch etwas.“, setzte er noch einmal an und drehte sich zu ihr um. Sein Gesicht hatte einen seltsamen Ausdruck, den sie kaum beurteilen konnte. „Was denn?“, fragte sie. „Wenn ich sage: Lauf! Dann läufst du. Wenn ich sage: Bleib stehen! Dann bleibst du stehen. Ohne Diskussion, verstanden?“, meinte er ernst. Die Aurorin starrte ihn überrascht an. „Dir ist das wirklich ernst nicht wahr?“, meinte sie. Sie schüttelte den Kopf. „Hermine, ich meine es wirklich so. Also schüttle nicht den Kopf, ich-“ „Ich wollte dir damit nicht widersprechen.“, unterbrach sie ihn und trat an seine linke Seite. „Mir ist nur gerade eingefallen, dass Dumbeldore diesen Satz in unseren sechsten Schuljahr ebenfalls zu Harry gesagt hatte und er dann drei Stunden später tot war.“ Draco zuckte zusammen. „Ich habe es bisher vermieden, mich an diese Zeit zu erinnern, ich wäre dir dankbar, wenn du das auch tun würdest.“, murmelte er leise. Hermine nickte und die Beiden gingen nach unten. Eine halbe Stunde später saßen sie in ihrem Büro und Hermine sah Draco abwartend an. „Also, was ist denn passiert. Du holst mich ja nicht ohne Grund aus deiner selbstverhängten Isolierung heraus.“, meinte sie sie spöttisch und ging zur Kaffeemaschine. „Wir haben ein neues Opfer gefunden.“, antwortete er und ignorierte den Unterton in ihrer Stimme. Hermine drehte sich ruckartig um. „Und?“, fragte sie angespannt. „Es war ein ziemlicher Schock.“, sagte er ohne sie anzusehen. Jetzt wurde die Aurorin doch nervös. Wenn Draco schon so erschüttert war – und er hatte garantiert mehr gesehen, als sie – dann musste es wirklich ein unschöner Anblick sein. „Fahren wir hin?“, fragte sie. Rasch griff sie nach ihrer Handtasche „Wir fahren nirgendwo hin.“, sagte Draco bestimmt. „Aber-“ „Nein! Schau dir die Bilder an, dann weißt du was ich meine.“, knurrte er und deutet auf einen Umschlag, der auf seinem Schreibtisch lag. Verwirrt griff sie nach dem Umschlag. Sie nahm einen Schluck Kaffee, während sie ihn öffnete. „Oh mein Gott!“, stieß sie hervor und ließ mal wieder ihre Tasse fallen. „Verstehst du jetzt? Wir haben sie in der Nähe der Gasse gefunden, in der ich dich aufgelesen habe. Sie muss ungefähr zur gleichen Zeit getötet worden sein, wie du dort lang gelaufen bist.“, berichtete er. Fassungslos starrte die Aurorin auf die Fotos der Leiche. Die Tote hatte eine erschreckende Ähnlichkeit mit ihr, bis auf eine paar, wenige Ungleichheiten, hätten sie fast Schwester sein können. „Das nimmt ja immer schlimmere Ausmaße. Und glaubst da steckt was hinter?“, fragte sie leise und sah Draco abwartend an. Der fuhr sich unbehaglich durch die Haare. Im unvorteilhaften Licht des Büros, fielen ihr mit einem Mal, die dunklen Augenringe in seinem Gesicht auf. „Ich glaube, der Unfall, war kein Zufall.“, meinte er. Hermine legte den Kopf schief, während sie Draco dabei beobachtet, wie er nach etwas auf seinem Schreibtisch suchte. „Ich versteh das alles nicht mehr. Das ist doch gar kein Fall mehr für die VKS. Die Hunter müssen eingeschaltet werden.“, meinte sie. „Begreifst du nicht Hermine, Ischara hat es auf dich abgesehen. Vielleicht hat sie nur die Aktion als Serienmord getarnt, weil sie wusste, dass man auf so etwas nur dich ansetzt. Oder weil ihr langweilig war, oder was weiß ich. Das ist etwas persönliches und hat nicht im entferntesten etwas mit deinen normalen Fällen zu tun. Der Gegner ist unberechenbar.“, sagte er eindringlich. „Woher willst du wissen, dass es wirklich Ischara ist.“, fragte Hermine und setzt sich hinter ihren Schreibtisch. Draco schien nun endlich gefunden zu haben, was er suchte und war ihr einen weiteren Umschlag zu. „Was ist das?“, wollte sie wissen. „Das sind DNA – Proben von Haaren die am Tatort gefunden wurden. Ich habe schon hinein geschaut.“, erwiderte er. Hermine ignorierte den Umschlag und richtete ihren Zauberstab auf die Tassen Überbleibsel auf dem Boden. „Also, was machen wir nun als nächstes?“, fragte sie ihn dann. Draco setzte sich erschöpft hinter seinen Schreibtisch und stützte den Kopf in die Hände. „Ich könnte mich doch als Köder ausgeben und wi-“, setzte Hermine an, doch plötzlich stand Draco vor ihr und packte sie am Arme. „Du hast das nicht begriffen, Granger! DU. BIST. IN. GEFAHR.“, knurrte er ganz nah. „Dadurch können wir Ischara, doch eine Falle stellen. Du bist doch ein Hunter, oder nicht? Du müsstest doch in der Lage sein, sie zu vernichten.“, meinte Hermine. Draco drückte noch fester zu. „Hermine, denk doch einen Moment mal nach. Ischara ist eine der Uralten. Ist dir eigentlich klar, was sie für Kräfte hat? Im übrigen ernährt sie sich von Menschen und das schon seit mehreren Tausend Jahren. Die kann ein einzelner Hunter, egal wie gut er ist, nicht einmal gerade so um die Ecke bringen. So etwas braucht Vorbereitung.“, redete er auf sie ein. Hermine sah ihn verstört an. „Aber, wenn ich-“ „Nein! Ich will dich da nicht bei haben. Du schwebst in unmittelbarer Gefahr.“, knurrte er. Die Braunhaarige schnappte nach Luft. Sie war ihm nah, viel zu nah. Seine Augen funkelten sie an, wie zwei leuchtende Obsidiane. Ruckartig ließ er sie los. „In der Tat, du schwebst in unmittelbarer Gefahr.“, sagte er mehr zu sich selbst, als zu ihr. Hermine schüttelte verstört den Kopf. Er machte sich tatsächlich Sorgen. Um sie! Für ihren Geschmack nahm er das viel zu persönlich. „Warum machst du das?“, flüsterte sie. Er drehte sich zu ihr um. „Warum mache ich was?“, fragte er angriffslustig. Hermine verstand das nicht. Einmal war er so wie eben, und signalisierte nur zu deutlich, dass sie ihm irgendwie nicht egal war, und dann war er wieder so wie jetzt. Kühl, distanziert, eine einzige Mauer. „Warum ist dir meine Sicherheit so wichtig?“, fragte sie rund heraus. „Warum mir deine - ? Meine Güte Hermine, du bist meine Partnerin. Da sollte einem so etwas nicht egal sein.“, erwiderte sie. Hermine senkte den Kopf. Klar, seine Partnerin! Was sonst? Wäre sie ehrlich zu sich selbst gewesen, hätte sie sich vielleicht eingestanden, dass sie eigentlich eine andere Antwort erhofft hatte. „Allerdings ist das nicht alles.“, sagte Draco ernst und drehte sich wieder zu ihr um. Die Braunhaarige riss den Kopf nach oben. „Vermutlich auch um so etwa wie Buße zu tun. Ich habe dir die ganzen Jahre das Leben schwer gemacht und es ist auch meine Schuld, dass Dumbeldore nicht mehr lebt. Vielleicht ist das ein Versuch, dass alles wieder gut zu machen.“, sagte er. Er starrte aus dem Fenster und vermied es ihr ins Gesicht zu blicken. Konnte es sein, dass er wirklich bereute, was für eine Rolle er in dem Krieg gespielt hatte? Nun ja, er hatte es bereits gesagt. Todesser machte sich nicht gut im Lebenslauf. „Mich würde nur einmal interessieren, warum es Ischara auf dich abgesehen hat. Ich meine gut, du und deine Leute, ihr habt das Treffen vereitelt, aber Vampire sind von Natur aus Einzelgänger, für gewöhnlich interessiert es sie nicht sehr, wenn einer ihrer Artgenossen stirbt.“, überlegte er. Hermines Gesicht wurde ausdruckslos. „Das muss doch gar nichts direkt mit mir zu tun haben, oder? Vielleicht ist sie einfach nur hinter den Teams her, die das Treffen vereitelt hatten.“, sagte sie ruhig. Draco sah sie zweifelnd an. „Das glaubst du doch selbst nicht. Hör mal Hermine, ich bin froh, dass du inzwischen dazu übergegangen bist, dich nicht prinzipiell gegen alles zu stellen, was ich sage, aber jetzt mal ehrlich. Der Brief war doch wohl mehr als eindeutig.“, meinte er. „Und wenn nun ein wirklich gerissener Blutsauger auf die Idee kommt eine falsche Spur zu legen? Haare kann man, wenn man die richtigen Kontakte hat, über all her bekommen. Und welche Rolle Whiteman in dem Ganzen spielt, haben wir auch noch nicht geklärt.“, wandte Hermine ein und kramte in ihrer Handtasche herum. Sie wich eindeutig seinem Blick aus. „Du verschweigst mir etwas.“, knurrte er. „Ich will nach hause.“, sagte Hermine mit belegter Stimme. Sie ging auf die Tür zu. Rasend schnell stellte er sie ihr in den Weg. „Hermine, ich mag es nicht sonderlich, wenn man mich anlügt, also sag mir jetzt was los ist.“, sagte er leise. Die Braunhaarige wich seinem Blick aus. „Es gibt nichts zu erzählen.“, murmelte sie. „Hat das etwas mit Marcus Logan zu tun?“, fragte er plötzlich. Sie riss den Kopf hoch. „Ich glaube, ich habe den Nagel auf dem Kopf getroffen.“, meinte er leise und einen Moment glaubte Hermine Besorgnis in seinen Augen zu sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)