The Lagacy of Atlantis von MarySueLosthername ================================================================================ Kapitel 3: three ---------------- 3 Nachdem Singh den Kurs berechnend hatte, der sie wieder zur Insel brachte, ging er wieder zu Mike, der Bewusstlos auf der Couch lag. Dieser hatte sich dagegen gewehrt, als sie ihn wieder in sein Zimmer schaffen wollten und Singh war es auch lieber, wenn er hier war. Er konnte jetzt nicht vom Kommandoraum weg, wollte aber auch auf keinen Fall Mike alleine lassen. Auch die anderen saßen noch im Salon und warfen ab und zu besorgte Blicke zu Mike. An schlafen war nicht mehr zu denken. Der Inder nahm Mikes Hand und sah aus dem Fenster. Sie fuhren nah an der Wasseroberfläche und die Nautilus schoss nur so durch das Wasser. Trautman stand konzentriert am Steuer und jagte das Schiff mit der Höchstgeschwindigkeit dahin. Er selbst hatte immer gepredigt, wie gefährlich das sei, jetzt aber alle Vorsicht über Bord geworfen. Sie waren zwei Tage von ihrem Ziel entfernt, so würden sie es vielleicht in einem halben Tag schaffen. Mikes Finger bewegten sich in seiner Hand; Singh sah nach unten in Mikes lächelndes Gesicht. „Wie geht es dir?“, fragte er Mike und legte die Hand auf seine Stirn. Mike hatte zwar immer noch Fieber, aber es war schon deutlich zurückgegangen; je näher sie der Insel kamen, umso besser schien es ihm zu gehen. Als Antwort wurde Mikes Lächeln noch breiter, dann drehte er den Kopf und sah sich um und wirkte dann sichtlich enttäuscht als er merkte, dass sie nicht allein waren. „Mike ist müde; es ist wohl besser, wenn ich ihn auf sein Zimmer schaffe.“, sagte Singh, der Mikes Blick gefolgt war, zu den anderen. Singh hob ihn hoch und trug ihn aus dem Salon. Mike schloss die Augen und schmiegte den Kopf an den Hals des Inders. Er liebte es von ihm getragen zu werden, genoss das schwebende Gefühl und die Nähe zu ihm. Jetzt hielt er es nicht mehr aus; sie hatten sich das letzte Mal vor zwei Tagen geküsst! Er küsste Singhs Nacken, fuhr mit der Zunge über seinen Hals und sog den Geruch des Inders, der ihn so verrückt machte, in sich auf. „Sei nicht so gierig, sonst bekommst du wieder Fieber!“, sagte Singh, als Mike ihm die ersten Knöpfe seines Hemdes öffnete. Vorsichtig legte Singh ihn auf das Bett; schnell griff Mike nach dessen Kragen. „Bitte geh´ jetzt nicht; ich will küssen!“ Der Inder grinste und legte Mike den Zeigefinger auf die Lippen. „Du Dummkopf, schlafen hättest du auch im Gemeinschaftsraum können. Was denkst du, warum ich dich hierher gebracht habe?“ Er drückte Mike einen feurigen Kuss auf die Lippen; dieser stöhnte auf, als er Singhs Zunge in sich spürte. Erregt drückte Mike den Inder an sich und vergrub die Finger in dessen weichen Haaren. Singh öffnete Mikes Hemd und leckte und biss an dessen Brustwarzen. Die Antwort darauf war, dass Mike die Beine spreizte und sein Glied fest an Singh presste. Diesmal war es an Singh lustvoll aufzustöhnen. Es war seltsam, eigentlich hätte Mike das peinlich sein müssen. Er war sehr unerfahren und außerdem hatte er noch nie etwas mit einem Mann gehabt, doch es war ihm ganz und gar nicht unangenehm. Genüsslich biss Singh in Mikes Ohr. „Woran denkst du?“, fragte er ihn dann. „An nichts.“ „Nichts? Willst du wissen an was ich denke?“, der Inder sah kurz auf und küsste dann Mikes Schulter. „Wenn das hier alles vorbei ist und wir die atlantische Stadt gefunden haben, will ich Sex mit dir.“ Das kam jetzt wirklich unvermutet; wie versteinert sah Mike den Inder an. Verlegen lächelte er, wurde rot und Mike konnte sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. „Tut mir Leid! Bin ich dir zu schnell? Ich meine natürlich nur, wenn du es auch willst!“, stammelte er drauf los. Mike griff nach Singh und rollte sich unter ihm so weg, das … „Mike! Wart…!“ … das er jetzt oben lag. Angenehm überrascht blickte Singh zu Mike hoch. „Was hast du denn Gedacht, was ich mache?“, fragte Mike lachend, es fing an ihm richtig Spaß zu machen. „Ich dachte, du schmeißst mich raus.“ Das Grinsen von Mike wurde breiter und er schüttelte den Kopf. „Jetzt genieße ich mal die Aussicht.“ Singh packte Mikes Hüfte, knutschte ihn wild und fuhr sanft über seinen Po. „Seit ihr dann fertig mit der Knutscherei?“, vernahm Mike die lautlose Stimme von Astaroth. „Dann kannst du mir nämlich die Tür aufmachen.“ Perplex erstarrte Mike mitten in der Bewegung. Singh sah fragend hoch, weswegen Mike im ersten Moment irritiert war, bis ihm wieder einfiel, dass der Inder den Kater ja nicht hören konnte. In Zeitlupe drehte er den Kopf zur Tür und erblickte Astaroth, der so tat, als wäre er voll und ganz damit beschäftigt sich zu putzen. „ASTAROTH!“, donnerte Mike. In sekundenschnelle gingen ihm tausende Sachen durch den Kopf, die er am liebsten mit dem Kater getan hätte. Astaroth, der natürlich Mike Gedanken gelesen hatte, fauchte drohend und wich ein Stück zurück. Dann seufzte Mike, kletterte von Singh runter und lies das Tier aus dem Zimmer. Brummend lehnte er den Kopf gegen die Tür. Singh und er hatten einfach kein Glück, dachte er und fragte sich, von wem sie als nächstes in einer eindeutigen Position erwischt werden würden. Vielleicht von Trautman? Der würde sie wahrscheinlich umbringen. Genervt gab Mike der Tür einen Hieb. Hinter ihm hörte er Singh leise lachen; langsam drehte Mike sich um. Was war denn so lustig? „Du bist süß, wenn du dich aufregst. Kommst du wieder her?“, meinte der Inder und streckte die Hand nach ihm aus. Bedächtig nahm Mike die Hand des Inders und kuschelte sich an ihn. Singh schloss die Augen und legte seine Stirn an die von Mike. „Das Fieber ist unten, aber dich beschäftigt doch etwas. Oder?“ Betreten sah Mike weg; er konnte Singh jetzt einfach nicht in die Augen sehen. Eigentlich sollte er doch glücklich sein, wo er doch jetzt so bei Singh lag, doch stattdessen wurde er immer betrübter. Blöder Astaroth, dachte Mike, die ganze schöne Stimmung von vorhin war weg! Der Inder nahm Mikes Kinn und sah ihn lange an. „Weißt du was? Ich kann deine Gedanken auch lesen. Jetzt, zum Beispiel, machst du dir Sorgen um Serena.“, sagte Singh und lächelte das sanfte Lächeln, das Mike so verrückt machte. „Ich liebe dich, Singh. Doch Serena … Ich will nicht, das sie sich falsche Hoffnungen macht; also werde ich es ihr sagen müssen. Es wird ihr wehtun!“ Mike brach ab und wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Sein Herz krampfte sich zusammen und er war froh, als Singh ihn in seine Arme nahm. „Wir machen das gemeinsam. Mach dir keine Sorgen, du bist momentan nur verwirrt.“ Singhs Stimme und seine Wärme waren ungemein beruhigend. Sie blieben noch eine Weile so; es waren Minuten, die Mike wie die schönsten in seinem Leben vorkamen. Alle Ängste, die ihn zuvor geplagt hatten, fielen mit einem mal von ihm ab. Mit aller Kraft wünschte er sich, dass diese Minuten nie vergehen würden. Es klopfte an der Tür, und die Zeit hatte sie eingeholt. Chris trat ein; er war sichtlich nervös und es dauerte, bis er etwas sagte. Doch das wäre auch nicht nötig gewesen; Singh und Mike wussten bereits in der Sekunde als die Tür aufging was los war. Sie waren an ihrem Ziel angekommen. Sie stießen mit vereinter Kraft das Beiboot der Nautilus ab und Singh startete den Motor. Mike Blick glitt immer wieder zum Strand, obwohl er es nicht wollte. So wurde er mit jeder Sekunde, in der sie näher zum Strand kamen, nervöser. Auf den Nägel kauend versucht er sich abzulenken und sah sich die Gesichter der anderen an. Singh war voll und ganz damit beschäftigt, das Boot sicher zum Strand zu bringen. Sein Gesichtsausdruck war sehr konzentriert und wie immer konnte man ihm seine Gefühle nicht wirklich ansehen. Neben Singh waren noch Trautman und Serena mitgekommen. Wobei es Mike nicht wunderte, dass der alte Steuermann unbedingt mit ihnen kommen wollte. Die Gefahr war groß, dass sie alle Thomas Trautman in die Hände fallen würden. Trautman hoffte in diesem Fall mit seinem Sohn verhandeln zu können und Mike wusste, dass der Steuermann der Nautilus nichts mehr wollte, als sich mit ihm auszusöhnen. Doch war er sehr überrascht, dass Serena mitkommen durfte. Weil sie ein Mädchen war, versucht Trautman immer sie vor jeder möglichen Gefahr zu bewahren, auch wenn sie sich jedes Mal dagegen sträubt. Trotzdem war Mike sehr froh, dass sie da war. Als Atlanterin war sie unersetzlich für ihr Unterfangen. Denn die Chancen die Stadt zu finden waren ohne sie gering. Singh fuhr so nah es ging an den Strand heran, dann schaltete er den Motor aus; zusammen sicherten sie das kleine Boot und liefen näher zum Waldrand. Bewundernd stellte Mike fest, dass das fast die gleiche Stelle war, von der sie vor ein paar Tagen gerettet wurden. Doch etwas beunruhigte ihn jetzt; er hatte das Gefühl, dass sie beobachtete wurden, aber sie hatten bevor sie hierher kamen den gesamten Strand abgesucht. Je näher sie dem Waldrand kamen, umso stärker unangenehmer wurde das Gefühl. „Spürt ihr das auch?“, fragte Mike, dem es mittlerweile fröstelte. „Was?“ Serena und die anderen zwei sahen Mike verständnislos an, doch dann weiteten sich Singhs Augen plötzlich und das Mädchen keuchte vor Schreck. Hinter Mike erscholl ein leises Klicken und er hätte sich nicht umdrehen müssen, um heraus zu finden was es war. Tat es jedoch und sah genau in den Lauf einer Pistole. Dann geschah alles so schnell, das Mike im ersten Moment Probleme hatte es zu realisieren. Immer mehr Männer umzingelten sie und dann trat Thomas Trautman auf sie zu. „Thomas!“, keuchte Trautman überrascht, doch dieser nahm keinerlei Notiz von seinem Vater und näherte sich dafür Mike. „Ich habe gewusst, dass du wieder kommen würdest!“, sagte er und lächelte triumphierend. Singhs Blick verdüsterte sich und seine Fingernägel gruben sich tief in seine Handflächen ein. „Was haben Sie mit Mike gemacht?“, fuhr der Inder ihn an, ohne auf die Waffen zu achten, die drohend auf ihn gerichtet wurden. Trautman jr. sah Singh kurz überrascht, aber nicht wirklich beeindruckt an. „Was soll ich denn mit ihm gemacht haben? Er war nicht bei mir, auch wenn das sehr schade ist.“ Thomas grinste schadenfroh und warf Mike einen Blick zu, der ihn vor Scham und Zorn erröten lies. Dies war dem Inder nicht entgangen und so wollte er wieder auffahren. Schnell griff Mike nach Singhs Hand um ihn von einem folgenschweren Fehler abzubringen und damit er sich mit seinen Fingernägeln nicht noch mehr verletzte. Diese Reaktion wurde mit einem noch breiteren Grinsen quittiert. Demonstrativ stellte sich Mike vor Singh und sah Trautman jr. trotzig an. Auf keinen Fall würde er ihm Angst zeigen; die hatte Mike im Moment auch nicht, er spürte nur Wut, weil dieser ihm andauernd in die Quere kam. „Lassen Sie die anderen gehen! Sie nützen Ihnen doch nicht, ich bin derjenige, den Sie haben wollen!“, sagte Mike entschieden, hielt dann aber kurz inne, um sich den nächsten Satz genau zu überlegen. Eigentlich hätte er sich lieber die Zunge abgebissen, als das zu sagen, jedoch blieb ihm keine andere Wahl. „Ich werde Sie zur Stadt führen, wenn meine Freunde gehen dürfen!“ Thomas sagte nichts, stattdessen zuckte sein Vater zusammen und Serena sah ihn, stark an seinem Verstand zweifelnd, an. „Am besten lassen Sie uns gleich alle gehen und nach dieser Stadt zu suchen können Sie sich auch sparen, es gibt sie nämlich nicht!“, meinte sie dann zu Thomas. „Ah, hochwohlgeborene Prinzessin der Atlanter, es tut mir leid Euch enttäuschen zu müssen! Niemand wird gehen! Glaub ihr, ich bin dumm, wenn es hier nichts geben würde, wärt ihr nicht hier!“ „Warum wir hier sind?!“, funkte Singh jetzt dazwischen. Mike spürte, dass die Situation in jeder Minute zu eskalieren drohte. Die Luft wurde immer geladener, bald würden sich wahrscheinlich alle aufeinander stürzen. „Wir sind hier, weil Mike wegen einem gewissen Jemand krank wurde. Sie wissen nicht zufällig was davon?!“, bellte der Inder weiter. Thomas schürzte abfällig die Lippen. „Er war also krank, wie interessant.“ Trautman jr. maß Mike mit einem nachdenklichen Blick und ihm wurde immer unangenehmer dabei. Trautman jr. wusste auf jeden Fall etwas über ihn. Aber es war Mike ein Rätsel, wozu er ihn brauchte, wenn er doch so viel zu wissen schien. Trautmans Sohn hatte früh eine archäologische Laufbahn eingeschlagen und wusste mehr über die Atlanter, als jeder andere Mensch auf der Erde. Kapitän Nemo, Mikes Vater, hatte ihm nie vertraut; als dieser Thomas die Nautilus nicht überlassen wollte und sein Vater bei Nemo blieb, stürzte das Verhältnis von Vater und Sohn ein. Jemand stieß ihn in den Rücken und Mike wachte aus seinen Träumereien auf. Die Kolonne hatte sich in Bewegung. Immer noch von Soldaten umzingelt, lief Trautman ganz vorne, danach Serena und dann Singh. Der Inder nahm unauffällig Mikes Hand; während Mike sah, wie Trautman jr. den Mann zusammenstauchte, der ihn gerade geschupst hatte, bemerkte er, dass sie anscheinend nicht in die Festung gingen, in der sie das letzte Mal festgehalten wurden. Wohin brachten sie sie? Er musste auch nicht lange warten, um die Antwort zu bekommen. Sie gingen noch ein ganzes Stück in Richtung Norden, dann brach der Wald auf und sie traten auf eine Lichtung hinaus. Mike Herz machte einen Sprung, es fühlte sich an, als würde es gleich aussetzten. Thomas Trautman hatte hier eine Art Basislager aufgebaut. Es sah aus wie ein ganzes kleines Dorf; überall standen massive Holzhäuser, die sich um so etwas wie eine Ausgrabungsstätte gruppierten. Auch die anderen waren stehen geblieben und mussten das Gesehene erst einmal verarbeiten. Die Tür eines der Häuser öffnete sich; Vom Dorff ging auf sie zu und in der gleichen Sekunde trat Thomas neben Mike. Er nahm Mikes Hand, löste sie aus der des Inders und schob ihn ein ganzes Stück weg von den anderen. „Was ist mit den anderen?“, wollte Mike wissen, als er sah, wie sie von Vom Dorff in eines der Häuser gebracht wurden. „Ihnen passiert nichts; du hast mein Wort!“ Trautman jr. lächelte, aber es erlosch sofort wieder, als er an Mikes Gesichtausdruck sah, was dieser von seinem Wort hielt. Mike drehte den Kopf um Thomas nicht ansehen zu müssen. „Und ich?“ Geistesabwesend glitt Mikes Blick über den Platz und blieb wieder an der Hütte hängen, in der sich jetzt Singh, Serena und Trautman befanden. Auf dem ganzen Weg hierher hatte Trautman nicht ein einziges Mal versucht mit seinem Sohn ein Gespräch aufzubauen, Thomas genau so wenig. Es tat Mike weh und er wünschte sich nichts mehr für Trautman, als eine Aussöhnung mit seinem Sohn. Der Steuermann der Nautilus war ein guter Mann, er versuchte immer ihnen zu helfen und er hörte zu, wenn sie Probleme hatten. Er war der Letzte, der es verdiente von seinem eigenen Sohn so behandelt zu werden. Ja, und dann war da Singh … Seine Gedanken drehten sich plötzlich nur noch um den Inder und Mike wurde ganz warm ums Herz. Hoffentlich ging es ihm gut, dachte er. „He, hörst du mir zu?!“, riss ihn einen Stimme in die Wirklichkeit zurück, in der er im Moment nur die Gesellschaft von Thomas genießen konnte. „Ihr seid wirklich viel zu auffällig!“, sagte Trautman jr. kopfschüttelnd. „Was glaubst du, wie lange das noch gehen wird?“ „Wie?“, machte Mike; er wusste nicht ganz was Trautman von ihm wollte. Thomas öffnete die Tür eines Hauses, das nahe an der Ausgrabungsstätte war und schob Mike herein. Noch während Trautmans Sohn die Tür schloss, bemerkte Mike, wie sich zwei Wachen vor dem Haus postierten. „Ich meine dich und Singh. Ihr turtelt hier herum und haltet Händchen in aller Öffentlichkeit.“, führte Thomas das Gespräch von vorhin weiter. Ohne dass Mike es verhindern konnte, errötete er. „Was fällt Ihnen ein so etwas über mich …!“, fuhr Mike auf, brach dann aber ab. „Willst du damit sagen, zwischen euch ist nichts?“ Thomas kam näher, für Mikes Geschmack zu nahe. Rückwärtsgehend und ohne nachzusehen wo er hinlief, wich er ihm aus und stieß gegen den Schreibtisch. Leichte Panik machte sich in ihm breit, als er nirgends mehr vor Trautman jr. ausweichen konnte. Thomas kam immer näher und Mike wollte ihm eine Ohrfeige verpassen, die sich gewaschen hat, doch Trautman jr. war schneller und griff nach seinen Handgelenken. „Was denkst du, wie mein Vater es findet, wenn er erfährt, was ihr macht, wenn ihr allein seid. Er ist zwar sehr tolerant, aber dafür hat er bestimmt kein Verständnis.“, sagte er und drückte Mike langsam auf den Tisch. Mike keuchte vor Ekel und Schmerz und starrte Thomas hasserfüllt in die Augen. „Was geht Sie das an? Ist doch nicht Ihr Problem!“, brachte er hinter zusammengebissenen Zähnen hervor und drehte ruckartig den Kopf weg, als Thomas ihn küssen wollte. Verzweifelt versuchte Mike sich aus seinem Griff zu befreien und erntete ein Lachen Thomas´, als seine Kraft nicht ausreichte. Was sollte das, dachte Mike, konnte nicht endlich jemand diesen Verrückten von ihm runter nehmen. „Hören Sie endlich auf! Oder ist das der einzige Grund, warum Sie mich hergebracht haben?!“, schrie Mike, ohne das er wirklich glaubte es könne ihm helfen. Doch Thomas sah ihn kurz an, dann lies er ihn los und trat hinter den Schreibtisch, um sich in den Stuhl fallen zu lassen. Nach Atem ringen lag Mike auf dem Tisch und schloss die Augen, während Trautman jr. hinter ihm lautstark in einer Schublade wühlte. „Könntest du dann bitte von meinem Schreibtisch runtergehen? Ich hab sonst keinen Platz für meine Unterlagen.“, sagte Thomas, widmete seine ganze Aufmerksamkeit aber seinen Schriftstücken und prüfte ob alle da waren. Mike lief vor Zorn rot an und sprang mit einemmal auf. „Sie Arschloch!“ Trautman jr. sah kurz auf und runzelte die Stirn über Mikes Wortwahl. „Ja, schon möglich.“, meinte er dann und nahm Mike den Wind aus den Segeln. „Komm jetzt her und sieh dir das an!“ Widerwillig trat Mike näher und setzte sich in den Stuhl neben Thomas, auf den er zeigte. Stirnrunzelnd lass er eines der eng beschriebenen Blätter durch, das Trautman jr. ihm reichte. Es waren Übersetzungen von Texten, doch sie ergaben keinen Sinn und Mike konnte sich nicht vorstellen, wie er Thomas helfen sollte, er hatte doch keine Ahnung von Archäologie. So verging eine Stunde, in der er sich so viele unverständliche Schriftstücke angesehen hatte, dass ihm der Kopf schwirrte. „Ich kann nicht mehr. Ich versteh das einfach nicht; das ist doch alles in Rätseln geschrieben!“, gab Mike auf und seufzte. Trautmans Sohn lies sich in seinem Stuhl zurück fallen und fuhr sich durch die Haare. „Na gut, fassen wir noch einmal zusammen.“, sagte er und rieb sich die Augen. „Du hast die Stadt also gesehen, aber nur du. Aus unseren Übersetzungen haben wir herausgefunden, dass man einen Schlüssel braucht, um die Stadt zu betreten. Vielleicht braucht man ihn auch, um sie überhaupt zu sehen.“ „Was, sie denken, ich habe diesen Schlüssel?“ Mike schüttelte langsam aber entschieden den Kopf und nahm sich einen weiteren Zettel, ein Abdruck von einem Relief mit fremdartigen Schriftzeichen. „Oh, das ist noch nicht übersetzt!“, sagte Thomas und wollte Mike das Papier wegnehmen, erstarrte aber mitten in der Bewegung, als Mike anfing laut vorzulesen. „Das… das ist ein Kinderlied! Wo haben sie das denn her?“ Lächelnd nahm Mike den Zettel runter und summte leise eine Melodie. Noch mal sah Mike sich das Relief an, er wusste nicht woher, aber er kannte diese Zeilen und die Melodie war ihm einfach so in den Sinn gekommen. Er hatte das Lied schon einmal gehört, auch wenn er nicht wusste wo. Lächelnd vor Freude guckte er zu Thomas und erst jetzt fiel ihm dessen erstaunter Blick auf. Einige Minuten saß er mit offenem Mund da und starrte Mike nur an und dieser fühlte sich immer unbehaglicher. „Was ist denn?“, fragte Mike, als er das Schweigen und das ständige Angestarre nicht mehr aushielt. Trautman jr. reagierte nicht und saß immer noch erstaunt da, langsam schüttelte er den Kopf, so als hätte er sich eine Frage gestellt und sie selbst gleich beantwortet. „Du kannst das lesen?“, stammelte er dann. „Aber, das … das ist doch … Du hast eben in einer anderen Sprache gesprochen!“ Ertappt blickte Mike sich im Zimmer um; ihm wurde immer unwohler, beim besten Willen konnte er sich nicht erklären, warum er das lesen konnte. Jetzt wusste Thomas davon und das machte es auch nicht besser. Es verschlimmerte seine Lage eigentlich nur, von nun an würde er ihn keine Sekunde mehr allein lassen. Etwas raschelte und Mike schrak aus seinen Gedanken auf, irgendwie war er richtig froh darüber, denn sein Kopf dachte in eine Richtung, die ihm nicht gefiel. In derselben Sekunde hätte er am liebsten vor Niedergeschlagenheit aufgestöhnt, Thomas hielt ihm einen drei Zentimeter dicken Stapel Papiere hin, die er aller übersetzen sollte. „Was!!!“, kreischte Mike. „Das ist nicht Ihr ernst! Wie soll ich das alles jetzt schaffen?!“ Thomas durchbohrte Mike mit strengen Blicken, aber dieser Protestierte mutig weiter. „Also gut.“, lies Thomas sich überreden. „Du machst die Hälfte und dann kannst du schlafen gehen.“ Damit war die Diskussion für Thomas vorbei und er drehte sich um verließ die Hütte. Mike seufzte, sein Disput mit Trautman jr. war nicht ganz so ausgefallen, wie er es sich gewünscht hatte; er hatte immer noch einen Packen Arbeit vor sich, dabei war er sich gar nicht so sicher, ob er dieser Sprache so mächtig war, um die Texte übersetzen zu können. Da hatte er sich mal wieder in was reingeritten. Mit einem bangen Gefühl machte er sich an die Arbeit. Am Anfang war es zum verzweifeln, obwohl er die Sprache verstand, ergaben die Wörter keinen Sinn und er hatte Schwierigkeiten in der englischen Übersetzung ihre wirklich Bedeutung hervor zu bringen. Zumal hatten einige Wörter zig Bedeutungen und er musste erst die Richtige herausfinden; es war das reinste Puzzlespiel. So vergingen Stunden, in denen Mike vor Müdigkeit glatt eingeschlafen wäre, wenn Thomas nicht andauernd hereingeplatzt käme, um sich zu überzeugen, ob Mike auch fleißig arbeitete. Zum Glück hatte er soviel Voraussicht, um Mike regelmäßig einen Kaffee zu bringen. Angeekelt schluckte Mike den letzten Schluck Kaffee herunter und schrieb endlich das Letzte Wort; er konnte Kaffee noch nie ausstehen, es war scheußlich bitter, aber es war auch das einzige was ihn wach hielt. Thomas trat an den Schreibtisch, nahm den Stapel, den Mike abgearbeitet hatte und blätterte ihn prüfend durch. Dann nickte er anerkennend. „Das war gute Arbeit. Meine Leute haben Monate gebraucht, um die gleiche Anzahl von Papieren zu erreichen!“ Ausgiebig gähnend ließ Mike sich in den Stuhl zurück fallen und schloss müde die Augen. „Dann kann ich jetzt ja gehen!“ Trautman jr. kam um den Tisch herum gelaufen, um die Übersetzungen und die Originale in der Schublade zu verstauen, schnell sprang Mike von seinem Stuhl weg und wich ihm aus, ehe Thomas ihm wieder zu nahe kam. Mike sah wie Thomas über sein Verhalten die Stirn runzelte und kam sich ein bisschen kindisch vor, aber bei Thomas konnte man nie vorsichtig genug sein. „Hören Sie, ich bin todmüde …“, fing Mike an und wurde von einem herzhaften Gähnen unterbrochen; er hoffte, dass Thomas es endlich raffte und ihn gehen lies! Müde rieb er sich die Augen, merkte aber trotzdem, wie er von Trautman jr. gemustert wurde. „Oh, wie unaufmerksam von mir!“, entschuldigte sich Thomas. „Du kannst jetzt natürlich schlafen gehen.“, fuhr er fort und zeigte auf sein Bett! Mike gefror das Blut in den Adern; er musste sich verhört haben! Das war doch ein schlechter Scherz! Doch Thomas meinte es durchaus ernst! „Du wirst hier bleiben, da hab ich dich besser im Auge! Und so lange du bei mir bist, werden sich deine Freunde auch gut überlegen, was sie machen!“ Was! , dachte Mike, das konnte doch nicht war sein! Er hatte so gehofft die anderen noch zu sehen, weshalb hatte er denn sonst so hart gearbeitet! Außerdem würde er eine Nacht mit Thomas auf so engem Raum nicht überstehen, dafür war er nicht gut genug bewaffnet! Betreten sah Mike zu Boden. Er wollte zu Singh; die Sehnsucht wurde einfach immer unerträglicher! „Hey! Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht!“, hörte er Thomas sagen und sah wieder hoch und bemerkte, dass er direkt vor ihm stand. „Heute Nacht teilen wir uns ein Bett, wird bestimmt toll!“ Mike spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg und holte aus, um Trautman jr. das Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Dieser wich seiner Faust aber spielerisch aus und hielt Mikes Handgelenke fest. „Sie können es vergessen, dass ich mit Ihnen in einem Bett schlafe! Wenn ich schon hier bleiben muss, dann nehmen Sie mit der Couch vorliebe!“ „Och …“, machte Thomas und versuchte so enttäuscht auszusehen, wie nur möglich; schmiss sich noch ein Stück an Mike heran und betatschte dessen Hintern. „Ich war noch nicht fertig!“, begehrte Mike auf, bemerkte, dass seine rechte Hand frei war und klebte diesem Lustmolch, der an ihm hing, eine. „Ich will jetzt sofort Singh sehen! Es reicht mir nicht, wenn Sie mir sagen, dass es ihnen gut geht.“ Überrascht fuhr Thomas über seine Wange, setzte sich auf die Tischkante und betrachtete sein Gesicht in einem kleinen Handspiegel. Man konnte jetzt deutlich die Abdrücke von Mikes Fingern darauf sehen. Hoffentlich bekommt er jetzt Zahnschmerzen! , dachte sich Mike, seine Hand tat ihm jedenfalls etwas weh. „Du bist nicht in der Position Forderungen zu stellen!“, sagte Thomas zu seinem Spiegel und es dauerte ein bisschen, bis Mike begriff, dass er gemeint war. „Ach so, bin ich das? Aber Sie wollen doch etwas von mir! Wenn Sie meine Forderungen nicht erfüllen, werde ich Ihnen nicht mehr helfen. So einfach ist das!“ Auf keinen Fall würde er sich unterkriegen lassen! Entweder er bekam was er wollte, oder Thomas würde viel Spaß haben bei den restlichen Übersetzungen. „Also?“, hakte Mike nach und sah Trautman jr. hart in die Augen. Dieser erwiderte seinen Blick, aber Mike lies sich nicht beeindrucken; er war fest entschlossen seinen Willen durchzusetzen. „Ich könnte sie umbringen lassen, wenn du nicht spurst!“, versuchte es Thomas noch mal, aber Mike war sich sicher, dass es nur ein verzweifelter Versuch war ihn rum zu kriegen, so weit würde er nicht gehen. Stur durchbohrte Mike Thomas mit Blicken und die Fronten verhärteten sich immer mehr, bis schließlich einer nachgab. „Also gut, ich lasse ihn herbringen.“ Trautman jr. stand auf und lief mit ausgreifenden Schritten zur Tür. Mike lächelte in sich hinein, lies sich in Thomas Chefsessel fallen und legte die Beine auf den Schreibtisch; diesen siegreichen Moment wollte er ganz auskosten. Die Tür öffnete sich und Mike sprang mit einem Satz auf, als Singh den Raum betrat. Der Inder blieb nah bei der Tür stehen und auch Mike wagte es nicht weiter zu gehen; fast glaubte er, Singh könne verschwinden, wenn er noch einen Schritt täte. So verharrte er auf der Stelle, musterte den Inder und war vor allem froh darüber, dass Thomas geblieben war, wo der Pfeffer wächst. Singh war wohl auf, bis auf eine kleine Platzwunde auf seiner Unterlippe; er musste sich wohl gewehrt haben, als sie sie weggebracht hatten. Das war typisch für Singh, dachte sich Mike, nur um ihn zu beschützen machte er andauernd leichtsinnige Sachen. Zögernd machte Mike einen Schritt nach dem anderen; er fand dass etwas an der Situation falsch und seltsam war. Warum stand Singh nur an der Tür und sah ihn nicht einmal an? Die Begrüßung hatte er sich wirklich anders vorgestellt! War etwas gewesen; hatte er was falsch gemacht? Nein, da war nichts und Singh würde ihm das bestimmt auch sagen, wenn er in seinen Armen lag. Mike umarmte Singh; sein ungutes Gefühl sollte eigentlich besser werden, doch es wurde immer schlimmer. Fragend sah Mike auf, als er bemerkte, dass Singh seine Umarmung nicht erwiderte. Was war nur los mit Singh? In dem Gesicht des sonst so liebevollen Inders rührte sich kein Muskel, während er Mike von sich weg schob. „Singh was …“, fing Mike an, brach aber ab als er das Blitzen in Singhs Augen sah. Außerdem fing seine Stimme so an zu zittern, dass ihm das Weitersprechen schwer fiel. Der Inder musste es bemerkt haben und trotzdem war kein bisschen Liebe an ihm, sondern nur schmerzende Härte. „Nein Mike, ich will nichts mehr von dir hören!“ Singhs Stimme hatte einen solchen eisigen Ton, den Mike von Singh gar nicht kannte. War das wirklich Singh? Was war nur geschehen? Schockiert sah Mike zu, wie Singh sich umdrehte und zur Türklinke greifen wollte. Schnell griff er nach seinem Arm und versuchte ihn mit aller Macht zurückzuhalten. Er wollte jetzt wissen was los war, das war Singh ihm doch schuldig! Sie hatten sich doch geliebt, oder hatte er sich da getäuscht? „Warum, Singh?“ Mike wollte so viel sagen, aber das war das einzige was er heraus bekam. Wütend fuhr Singh herum und riss seinen Arm los, sodass Mike erschrocken vor ihm zurückprallte. „Das fragst du noch?! Nach all dem!“, zornig holte Singh Luft, sah Mike an und wartete anscheinend auf eine bestimmte Reaktion. Doch in dessen Gesicht zeigte sich nur Verständnislosigkeit und das schien die Wut des Inders nur noch mehr anzustacheln. „Du hast die ganze Zeit nur mit mir gespielt und ich Idiot falle auch noch darauf rein; bestimmt habt ihr euch halb tot über mich gelacht! Wie schön für dich, das du jetzt deine Ziele erreicht hast, dann brauchst du mich ja nicht mehr!“ Mikes Augen fingen an zu brennen; er konnte die Tränen jetzt kaum noch zurück halten und stierte gekränkt zu Boden. Das Geräusch der Türklinke, die herunter gedrückt wurde, hörte er nur ganz weit weg. Bevor Singh jedoch die Hütte verlies setzte er noch eines nach: „Ich hätte nie gedacht, das du so einen miesen Charakter hast!“ Damit krachte die Tür zu und Mike zuckte erschrocken zusammen; jetzt konnte er es nicht verhindern, dass ihm heiße Tränen über die Wangen liefen. Er konnte nicht sagen, wie lange er an dem gleichen Fleck stand und Löcher in den Boden starrte, aber die Tür öffnete sich wieder und jemand betrat den Raum. „War wohl nicht so toll gelaufen.“, hörte Mike eine Stimme, die er als die Trautman jr.s erkannte und er registrierte, dass sie spöttisch klang. Anstatt aufzufahren sah Mike immer noch den Boden an und Träne für Träne tropfte nach unten, dann blickte er plötzlich in Thomas´ Gesicht. Trautmans Sohn hatte sich so umständlich vor ihm hingehockt, um Mike anzusehen, dass es schon fast komisch aussah. „Du weinst ja.“, sagte Thomas und Mike war sich sicher, dass er sich jetzt noch mehr über ihn lustig machen würde. Zu seiner Überraschung trat jedoch das genaue Gegenteil ein; plötzlich fand er sich in Trautman jr.s Armen wieder. Laut fing Mike an zu schluchzen, es war ihm im Moment egal, das es Thomas war, bei dem er sich ausheulte; er war viel zu geschockt und traurig um wählerisch zu sein. Thomas schob Mike ein Stück von sich weg und brachte ihn zum Bett. „Jetzt hör aber auf zu flennen. Dein Singh ist vielleicht nur mit dem falschen Bein aufgestanden; ich wäre auch nicht so gut gelaunt, wenn man mich um Mitternacht aus dem Bett holt.“, sagte er zu Mike, als er ihn auf das Bett drückte und ihn zudeckte. „Morgen sieht alles bestimmt anders aus!“ Müde zog Mike sich die Decke weit über die Schultern und schlief dann unter Tränen ein. Als Mike ein Geräusch hörte wachte er auf. Müde vor sich hin dösend saß er im Bett und versuchte das Geräusch zuzuordnen. Es dauerte einige Minuten bis er es als das Knarren der Dielen erkannte und bis er begriff, dass die Schritte immer näher kamen. Und dann ging alles so schnell, dass es ihm schwer fiel es zu begreifen. Jemand packte ihn an den Handgelenken und drückte ihn auf das Bett nieder. Seine Knochen schmerzten unter dem Druck und er glaubte sie müssten jeden Moment brechen. Panisch versuchte er den Angreifer abzuschütteln, warf sich im Bett umher und strampelte wild mit den Beinen. Dann spürte er plötzlich ein schweres Gewicht auf sich und war unfähig sich zu rühren. Sein Hemd wurde brutal zerrissen und Mike öffnete die Augen, die er die ganze Zeit fest zusammengekniffen hatte. Erschrocken zog er die Luft ein als er in Thomas´ Gesicht sah; Mike versuchte zu schreien, aber es kam nur ein ersticktes Keuschen über seine Lippen. Thomas wollte Mike küssen, doch dieser drehte schnell den Kopf weg und so biss Trautman jr. ihm mit einem grunzen in den Hals. Dann ging er tiefer und umspielte seine Brustwarzen; mit einer Hand hielt er immer noch Mikes Hände fest und die andere wanderte nach unten und machte sich an seiner Hose zu schaffen. Verzweifelt versuchte Mike sich zu wehren, doch sein Körper bewegte sich kein Stück. Er wollte das nicht, begriff Thomas das nicht?! Langsam wurde Mike sauer, wenn das ein Scherz sein sollte, dann war er nicht lustig! Ich will das nicht! , wollte er schreien, doch seine Stimme war plötzlich weg. Entsetzt riss Mike die Augen auf, als er spürte, wie Thomas in ihn eindrang. Nein, das konnte nicht wahr sein! Warum er? Mike schrie auf, der Schock hatte ihm seine Stimmer wieder gegeben. Gequält warf er den Kopf zur Seite und sah in Singhs Gesicht. Die Schmerzen in seinem Unterleib wurden immer unerträglicher; er hielt den Rhythmus einfach nicht aus, Thomas wurde immer brutaler. Unter einem weiteren Schrei streckte er zitternd die Hand nach Singh aus. Warum half der Inder ihm nicht? Ein weiterer Blitz fuhr durch seinen Körper… … und Mike wachte mit einem panischen Schrei auf. Keuchend und nass vor Schweiß saß er in seinem Bett und tastete seinen Körper nach Verletzungen ab. Aber er fand keine; sein Bewusstsein kehrte langsam wieder in die Wirklichkeit zurück und Mike begriff, dass er das alle nur geträumt hatte. Wie kam er nur dazu so etwas zu träumen? Schaudernd wandte Mike den Kopf und sah zur Couch, auf der Thomas tief und fest schlief. Jäh erinnerte er sich wieder an Einzelheiten aus dem Traum. Übelkeit überkam ihn und kalter Schweiß lief über sein Gesicht. Fröstelnd nahm Mike seine Jacke und schlich sich so lautlos aus der Hütte, dass Thomas nicht aufwachte. Heilfroh bemerkte er, dass weit und breit niemand zu sehen war. Einige Sekunden überlegte er ob er sich zu der Hütte schleichen sollte, in der seine Freunde gefangen gehalten wurden, denn immerhin reichte es wenn er hier war. Die anderen hatten nichts damit zu tun und Mike wollte nicht, dass sie wegen ihm gefangen gehalten wurden; er wollte dafür nicht verantwortlich sein. Vorsichtig arbeitete er sich zum Gefängnis seiner Freunde vor. Enttäuscht stellte er fest, dass die Hütte so von Wachen umzingelt wurde, dass er sich nicht vorstellen konnte wie er nur an seine Freunde heran kommen sollte, geschweige denn sie zu befreien. Außerdem wusste er nicht, wie er sich gegenüber Singh verhalten sollte. Mike verstand immer noch nicht was in Singh gefahren war. Warum hasste er ihn plötzlich? Beim besten Willen konnte er sich nicht vorstellen was er falsch gemacht hatte. Gedankenverloren bemerkte er nicht wo er lang lief und hob überrascht den Kopf als er vor Thomas´ Ausgrabungsstätte stand. Auch hier war niemand und Mike wollte nicht in die Hütte zurück, der Schock saß noch zu tief und so sah er sich die Überbleibsel aus einer anderen Zeit etwas genauer an. Vor einem Relief blieb er stehen und musterte die Schriftzeichen, es war das Relief mit dem Kinderlied. Sein Blick glitt nach unten und blieb an der Zeile „für meinen geliebten Sohn“ hängen; Wärme lief prickelnd durch seinen Körper und ohne sein zutun fuhren seine Finger über die Buchstaben. Er hatte gedacht, dass sich der Stein auf dem sie eingemeißelt waren kalt anfühlte, aber er strahlte eine angenehme Wärme aus. Mike lächelte und plötzlich schoss ein Schwall durcheinander gewirbelte Bilder durch seinen Kopf, schnell zog er die Hand wieder weg und die Flut von Bildern riss ab. Schwer atmend versuchte er sich an eines der Bilder zu erinnern, aber es waren so viele das es ihm schwer fiel seine Gedanken zu ordnen. Fröstelnd drehte Mike sich herum um wieder rein zu gehen, stockte aber mitten in der Bewegung, als er Schritte hinter sich vernahm. Als er nachsah war aber niemand da. Mike schüttelte den Kopf, er litt wohl an Übermüdung, dachte er sich. Am nächsten Morgen wachte Mike todmüde auf; er hatte letzte Nacht kaum geschlafen. Der Traum und die seltsamen Geschehnisse an der Ausgrabungsstätte hatten ihm einfach keine Ruhe gelassen, wodurch er immer wieder schweißgebadet aufgewacht war. Nachdem er sich angezogen und sein Gesicht gewaschen hatte, ging er mit Thomas zum Frühstücken, wo er auch die anderen traf. Trautman kam ihm entgegen gelaufen und fragte ihn besorgt nach seinem Wohlempfinden. Nachdem Mike ihm immer wieder versichert hatte, dass es ihm gut ging, musterte er die Gesichter der anderen zwei. Serena lächelte ihn warm an und versuchte keine Unsicherheit zu zeigen, während Singh ihn mit verächtlichen Blicken halb aufspießte als er den Raum betrat. Mike hielt das nur für ein paar Sekunden aus und sah dann schnell weg, obwohl er sich ja eigentlich keiner Schuld bewusst war. Trotz das Mike einen riesigen Hunger hatte stocherte er nur in seinem Frühstück herum; aus den Augenwinkeln sah er, das es seinen Freunden auch nicht besser ging. Singh schien schon aus Protest nichts zu essen und Trautman war zu sehr in Gedanken, einzig Serena war es, die wenigstens etwas aß. Ein betretenes Schweigen, das von Sekunde zu Sekunde unerträglicher wurde, hatte sich im Raum ausgebreitet; einzig allein das Klirren des Bestecks war zu hören. Als Mike es nicht mehr aushielt, richtete er das Wort an Thomas. „Was versprechen Sie sich eigentlich von der atlantischen Stadt?“ Trautmans Sohn kaute den letzten Bissen herunter und setzte zu einer Antwort an, doch Serena kam ihm zuvor. „Das einzige was Sie wollen ist Macht. Was werden Sie tun, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben? Wie wär´s mit der Weltherrschaft?“ Einige Sekunden sah Thomas sie ehrlich verletzt an. „Das ist keines Falls meine Absicht. Ich finde es schade, dass du so über mich denkst.“ Thomas setzte gerade zu einem neuen Satz an, als Serena ihn nochmals unterbrach. „Ach, ist sie nicht? Und wer hat Ihnen erlaubt mich zu duzten?“, sagte sie und hob dabei verächtlich die Augenbrauen. Thomas beachtete sie jetzt nicht weiter und wandte sich wieder Mike zu. „Mike, stell dir nur vor welche Möglichkeiten sich uns ergeben würden, wenn wir im Besitz der atlantischen Technik wären. Wahrscheinlich könnten wir Mittel für alle Krankheiten finden, die ganze Wissenschaft würde revolutioniert werden.“ Mike nippte kurz an seinem Fruchtsaft und schüttelte dann entschieden den Kopf. „Das ist keine gute Idee. Sie sollten die Stadt in Ruhe lassen und so schnell von hier verschwinden, wie sie nur können.“ Jetzt zog Thomas die Augenbraue hoch. Ein leichtes lächeln zeigte sich auf seinen Zügen, während er Mike fragend ansah. „Du weißt also doch etwas über die Stadt.“, bemerkte er dann. Wieder schüttelte Mike nur den Kopf und lies erst einige Sekunden verstreichen ehe er antwortete. „Nein, aber ich fühle, dass diese ganze Sache nichts Gutes mit sich bringt.“ Es war wirklich seltsam; er konnte nicht einmal sagen was ihn so beunruhigte und warum, aber Mike spürte einfach, dass diese Geschichte in einem Fiasko enden würde. „Sie sollten lieber auf Mike hören.“, fiel jetzt Serena wieder in das Gespräch ein. „Atlantische Technik bringt nur Unglück, also lassen Sie die Finger davon.“ Doch Thomas ließ sich von ihren beschwörenden Blicken nicht beeindrucken. „Aber denkt doch nur an die Vorteile, die sich uns, ja der ganzen Menschheit, bieten würden!“ „Was glauben Sie, warum Atlantis untergegangen ist?! Weil alle nur an ihre Vorteile gedacht haben und dabei alle Gefahren außer Acht gelassen haben“, schrie Serena jetzt aufgebracht und hätte benahe ihr Glas umgeworfen. „Dein Volk ist doch nur untergegangen, weil sie uns ausgebeutet haben. Sie haben es doch nicht besser verdient!“, rutschte es aus Mike heraus. Plötzlich sahen alle überrascht in seine Richtung und es war so still, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte. Während die Blicke ihn durchbohrtem, wurde Mike immer nervöser. Er hatte keine Ahnung, warum er das eben gesagt hatte; es ergab nicht mal einen Sinn für ihn. Es war, als hätte jemand anderes durch ihn gesprochen und ihm seinen Willen aufgezwungen, obwohl das ja totaler Unsinn war. Als Mike schon glaubte, dass die Stille ewig dauern würde, sprang Singh auf und wollte zurück in seine Zelle. Eine der Wachen trat neben ihn und geleitete ihn zurück. Mike beschloss sich ihnen anzuschließen, um endlich ein zweites Gespräch mit Singh zu führen. Vielleicht stellte sich Singhs Verhalten ja nur als Missverständnis heraus. ~sooo...ein weiters kappi. wünsche euch viel spaß dabei.^^ ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)