Bunter Zucker von Blueberry-Ichigo (-Bunt, Bunter, Pillimao-) ================================================================================ Kapitel 7: Erdbeerlollis mit Liebesfüllung ------------------------------------------ „Warte Pillica! Das ist viel zu viel Zucker!“ „Von wegen! Je süsser desto besser!“ „Aber wenn es zuviel ist, fallen dir beim ersten Bissen ins Plätzchen die Zähne aus!“ Weihnachten stand vor der Tür. Geschneit hatte es in den letzten Tagen nicht wirklich viel, aber als ich heute morgen auf dem Weg zur Bäckerei war, flog ich nach wenigen Metern schon auf die Schnauze. Daraus schloss ich: Es war so ziemlich alles gefroren und damit verdammt glatt. Ich hätte mir passendes Schuhwerk kaufen sollen...nun denn. Pillica wollte den anderen zu Weihnachten Plätzchen schenken, da sie das ganze Geld für ziemlich unwichtige Dinge ausgegeben hatte. Leider war Pillica nicht wirklich eine Starköchin und da sie lieber Salz statt Zucker in den Tee schüttete (sich dann aber immer fragte, wieso der so eklig schmeckte), hatte ich beschlossen, ihr zu helfen. Mit mässigem Erfolg. „Pillica! Nein! Nicht so heftig rumrühren!“ „Pillica hier, Pillica da! Tamao-chan, lass mich doch einfach mal machen!“ „Aber das wird nicht so, wie du es dir vorstellst...“ Flatsch! Eine Mischung aus Mehl, Ei und Schokostückchen landete fast in meinem Gesicht. Perplex starrte ich die Blauhaarige an. Diese hatte die Hände in die Hüfte gestemmt und sah ziemlich genervt aus. „Am besten gehst du...etwas raus, okay? Ich kann das!“ „Ich...wollte doch nur helfen“, antwortete ich irritiert. „Das ist wirklich nett, aber...ich würde es doch lieber alleine machen. Schliesslich sollen die Kekse von mir sein. Dann hast du jetzt auch genug Zeit für das Weihnachtsessen einzukaufen, oder etwa nicht?“ Ich senkte meinen Blick, ehe ich zustimmend nickte. „Naja...ja, du hast schon Recht aber ich will doch, dass alles klappt und dass dir die Plätzchen gelingen.“ Pillica legte die Stirn in Falten. „Ich kann das!“ „Aber...“ „Ich kann das.“, schnitt sie mir das Wort ab. „Ich kann das wirklich!“ Das war ausdrücklich genug. Ziemlich geknickt verliess ich die Küche ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Ich war ziemlich gekränkt. Zum Einen, weil ich es doch nur gut meinte und Pillica bloss davor bewahren wollte, dass ihre Plätzchen im Müll landen werden und zum Anderen...weil ich die Zweisamkeit mit ihr so genoss. Keiner funkte uns dazwischen. Ausserdem machte mein Herz immer grössere Sprünge, wenn Pillica mich berührte. Ein wohliger Schauer überkam mich immer und eine Gänsehaut jagte die andere über meinen ganzen Körper. Ich war wirklich froh, dass wir wieder zueinander gefunden hatten. Wenn wir uns länger hätten gemieden, wäre dies wohl mein Tod gewesen. Ich stieg die Treppe hoch und steuerte auf mein Zimmer zu. Da angekommen, machte ich mich über meine Spardose her, die in meinem Nachttisch ruhte. Ein kurzes Schütteln verriet mir, dass es sich gelohnt hatte, zu sparen. Ich öffnete die Dose und betrachtete stolz mein Erspartes. Das reichte locker für das Weihnachtsessen, mit Vorspeise und Nachtisch! Rasch stopfte ich die ganzen Scheine und das silberne Kleingeld in meine Brieftasche, die sogleich in meiner Umhängetasche verschwand, die ich immer neben meinem Bett hängen hatte. Ich verstaute meine leere Spardose wieder, ehe ich mich erhob und meinen warmen braunen Parka holte, in den ich in wenigen Sekunden geschlüpft war. Ich griff nach der Umhängetasche, die fast denselben Braunton hatte, wie der Parka, und hängte sie mir um die Schulter. Langsam schlurfte ich auf die Tür zu um mein Zimmer zu verlassen. Ebenso langsam stieg ich die Holztreppe runter, vorbei an der Küche, ohne einen Blick in den Raum oder die Person zu werden, die fluchend vor sich hinexperimentierte. Mit gesenktem Blick begab ich mich zur Haustür, wo meine Schuhe auch schon auf mich warteten. „Mist, jetzt weiss ich, was ich kaufen wollte.“ Mit diesen Worten starrte ich auf meine Pseudostiefel, die ich schon so oft verwunschen hatte, weil sie nicht wasserfest waren. Trotzdem hatte ich sie nicht durch irgendwelche Supertreter ersetzt, weswegen ich mich ziemlich hasste und so schlüpfte ich widerwillig in die noch trockenen Schuhe, was sich aber bald ändern wird. „Ich geh dann mal“, rief ich in die Küche, zog den Reisverschluss des Parkas ganz nach oben und verliess eilig das Haus ohne die Antwort abzuwarten. Ich rückte meine Umhängetasche zurecht und schlich vorsichtig über den vereisten Gehweg, um nicht, wie schon am Morgen, auf den Hintern zu fliegen. Wer weiss, wie lange ich nun vor den Regalen im Supermarkt stand. Jedenfalls spürte ich deutlich die neugierigen Blicke der Angestellten, die um mich herum die Regale auffüllten. Ich seufzte leise ehe ich mich für eine der vielen Fertigsaucen entschieden hatte. Ich schmiss die Tüte in den Korb und setzte mich wieder in Bewegung, damit diese stechenden Blicke endlich aus meinem Nacken verschwanden. Lustlos trottete ich noch eine ganze Weile durch den Supermarkt um die restlichen Zutaten zusammen zu suchen, die ich für das Festessen brauchte. Nachdem ich auch dies endlich erledigt hatte, konnte ich zur Kasse, wo ich auch noch eine ganze Weile anstehen musste, weil mal wieder ein älterer Herr glaubte, mit der Kassiererin plaudern zu müssen. Wie toll dieser Tag doch war. Nun trottete ich also wieder heimwärts, während mir eine kalte Brise ins Gesicht wehte, mich ständig zum Schniefen brachte und mich zwang, die Augen zu schmalen Schlitzen zu formen. Jedenfalls hatte ich das vor, denn als die Kreuzung kam, an der ich nach rechts abbiegen musste, blieb ich für einen kurzen Moment stehen und starrte in die Richtung, in der unser Haus lag. Ohne gross einen Gedanken zu verschwenden, setzte ich mich wieder in Bewegung. In eine komplett andere Richtung. Nach einer Weile kam ich dann auch schon in eine eher fremde Gegend, in der ich einige Male nur flüchtig durch die Strassen lief. Um mich herum war es ruhig und die eisige Brise, die vorhin noch um meine Nase wehte, wurde auch von den Häuserreihen abgewehrt. Dass die Häuser hier so eng beieinander starrten, störte mich irgendwie, man fühlte sich eingeengt von den riesigen Häusern, die nicht mal einen Vorgarten hatten. Die Häuser wurden von hohen Zäunen voneinander getrennt und hohe Hecken, die perfekt geschnitten waren, wuchsen vor den Eingängen. Irgendwie war alles gleich und...perfekt. Die Bäume waren perfekt, die Häuser, die Gärten...und irgendwie störte mich das ziemlich. Es passte einfach nicht in diesen Ort. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich stehengeblieben war und mit offenem Mund eines der grossen Häuser anstarrte. Ein freundliches „Tamao-chan?“, riss mich aus den Gedanken. Ich musste mich nicht lange umsehen um zu wissen, wer mich gerade angesprochen hatte. „Lyserg“, murmelte ich etwas überrascht. Ich hätte ihn hier nicht erwartet, deswegen auch dieser überraschte Gesichtsausdruck. Dieser bemerkte auch sofort, wie überrascht ich darüber war, ihn hier anzutreffen. „Ich wohne hier“, kam es kurz und knapp von seiner Seite. Ein Schmunzeln konnte ich nun nicht mehr unterdrücken. „In so einer unheimlich perfekten Gegend.“ Lyserg grinste verlegen. „Mich stört es nicht. In England hatten wir einen Garten, der dem ganzen hier ziemlich ähnlich ist. Perfekt also. Naja bis mir mal dieses Missgeschick passierte und vom Garten nicht mehr viel zu erkennen war. Eh nun gut. Das ist ja auch Nebensache. Aber sag mal, Tamao, wieso bist du denn hier?“ Seine Augen wanderten zu der Tüte, auf der das Label des Supermarktes aufgedruckt war. „Weihnachtseinkäufe?“, fragte er weiter nach. Mit einem lächelndem Schulterzucken antwortete ich. Ich konnte spüren, wie er mich noch mal ganz genau musterte, ich war nämlich mal wieder damit beschäftigt, dem nassen Pflasterstein zu meinen Füssen meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Ehrlich gesagt, wollte ich nicht mit ihm reden, aber ich konnte auch nicht einfach davonrennen, wie ich das selber schon in so vielen Mangas gesehen hatte. „Tamao-chan, ist irgendwas passiert? Du wirkst niedergeschlagen und du weichst mir meinem Blick aus, ebenso meinen Fragen.“ Wider Willen schielte ich zu ihm hoch. Die Knöchel meiner Hände traten weiss hervor, mir war gar nicht aufgefallen, wie fest ich die Griffe dieser dumme Tüte im umklammert hatte. Nun schwiegen wir beide uns stur an. Anscheinend wurde Lyserg aus meinem Verhalten nicht schlau und ich selber ja auch nicht wirklich. Ich war nicht traurig oder deprimiert. Verletzt vielleicht? Nein, auch nicht. Jedenfalls nicht wirklich. Wie fühlt man sich, wenn man sich in keines der Gefühlsbilder oder in eine bestimmte Emotion einsortieren kann? Mir war einfach nach Nichts. „Nein es ist nichts passiert“, war schliesslich meine Antwort. Eigentlich war ja wirklich nichts passiert. Es war nur...Pillica kam ich immer noch nicht wirklich näher und dabei wollte ich unbedingt noch vor oder an Weihnachten...“Und deswegen weinst du?“ Verdutzt blickte ich zu ihm hoch, bevor ihr mit den Fingern mein Gesicht abtastete und bemerkte, dass einige Tränen eine dünne, nasse Spur auf meinen Wangen hinterlassen hatten. „Verdammt, jetzt weine ich schon wieder!“, nuschelte ich durch die zusammengebissenen Zähne. Im nächsten Moment spürte ich eine warme Hand auf meiner Schulter, die wie ich annahm von Lyserg war. „Willst du vielleicht für einen Moment reinkommen? Es ist kalt hier draussen und Jeanne kommt bald vorbei, ich sollte noch etwas...aufräumen, im Moment habe ich alles unters Bett und in die Schränke gepackt. Deswegen will ich noch etwas Ordnung schaffen, bevor die Schranktüren aus den Angeln fliegen.“ Ich musste unwillkürlich lächeln, als ich in das (mädchenhafte) Gesicht des Grünhaarigen blickte. Nun sassen wir also hier. In der Wohnung von Lyserg. Auf der Couch, mit einer Tasse Tee vor der Nase, sowie einer kleiner Schüssel, die voller Kekse war. Ich sah mich verstohlen um und stellte ziemlich rasch fest; es war ganz anders eingerichtet als ich es normalerweise kannte und gewohnt war. Es war irgendwie richtig... Englisch eingerichtet. Jedenfalls glaubte ich das, ich wusste ja nicht wie die Häuser von London und Co. aussahen. Aber es passte zu Lyserg, war schliesslich mein Urteil. Trotzdem musste ich mir eingestehen, dass ich jetzt doch lieber zu Hause sitzen würde. Sofort verwarf ich den Gedanken wieder, denn ich musste unwillkürlich an Pillica denken, die mich sicher am liebsten selber aus dem Haus geworfen hätte. Ich konnte mir ein Seufzen nicht verkneifen. Nunja, es klang eher wie das Schnauben einer Kuh, da ich mir keine Mühe gab, das Seufzen wenigstens etwas zu unterdrücken. Lyserg schmunzelte, was mir nicht entging. Ich warf ihm einen beleidigten Blick zu. „Tut mir Leid aber du hättest dich hören sollen und dann auch noch dein Gesichtsausdruck.“ Erneut schmunzelte Lyserg, der krampfhaft versuchte, sich auf den Tee in der Tasse zu konzentrieren, die er nun zum Mund führte. Immer noch beleidigt, machte ich es ihm gleich und griff nach der Tasse, die ich an die Lippen führte, um einen Schluck zu nehmen. „Willst du mir nun sagen, was genau passiert ist? Man sollte nämlich nicht immer alles in sich reinfressen“, wechselte er das Thema, ehe er nach einem der Kekse griff und sich in den Mund schob. Ich liess die Hände sinken und mit ihnen meinen Kopf, denn ich wusste nicht recht, ob ich nun schweigend oder doch eine Antwort geben sollte. Nach kurzen Minuten des Schweigens, die Lyserg geduldig abwartete, entschied ich mich dann doch dazu, mit der Wahrheit rauszurücken. „Nunja...ich hatte mich mit Pillica gestritten, mal wieder. Also, es war nicht so ein richtiger Streit aber sie hat mich angeschnauzt obwohl ich ihr eigentlich nur helfen wollte. Pillica will nämlich etwas Selbstgebackenes verschenken, nur ist es so, dass sie nicht wirklich fähig ist, was Leckeres zu zaubern. Das ist natürlich nicht böse gemeint aber...es ist nun mal so!“, seufzte ich und betrachtete meine Tasse Tee. „In letzter Zeit hatten wir uns ziemlich oft angeschnauzt und dann auch noch wegen solchen Kleinigkeiten“ Ich legte meine Stirn in Falten, wobei ich die Tasse Tee böse anstarrte, als ob die für all meine Probleme verantwortlich gewesen wäre. „Nun, du solltest das aber auch aus Pillicas Sicht sehen. Du magst es ja auch nicht, wenn dich ständig jemand verbessert und dir ständig in deine Arbeit reinfummelt, obwohl du es doch eigentlich selber machen willst“, meinte er nachdenklich, ehe er einen weiteren Schluck des Tees nahm. „Aber ich meine es nur gut!“, protestierte ich lautstark und verschüttete fast den Tee, da ich mit den Händen rumfuchteln wollte, mich dann aber doch noch rechtzeitig zurückhalten konnte. Lyserg hob den Kopf und betrachtete mich schweigend. „Darf ich dich noch was fragen?“ „Nur zu“, antwortete ich leicht unfreundlich und wollte an meinem heissen Tee nippen. „Wie sieht es eigentlich mit eurer Beziehung aus? Du und Pillica...seid ihr nun eigentlich ein Paar?“ Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich verschluckte mich, verbrühte meine arme Zunge mit dem Tee, hustete darauf lautstark, wodurch sich meine Hände ruckartig bewegten und das meiste des heissen Getränks auf meinen Händen landeten, was dann dazu führte, dass ich die Tasse fast fallen liess (die Betonung liegt auf ,fast’). Lyserg reichte mir ohne mit der Wimper zu zucken ein ungebrauchtes Taschentuch, das er aus seiner Hosentasche gezogen hatte. Dankbar nahm ich dieses an und trocknete mir die Hände. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Lyserg ziemlich rasch ein kühles Getränk aus der Küche geholt hatte. Rasch griff ich nach dem Glas und leerte es in wenigen Zügen. „Ich glaube meine Zunge rennt mir bald davon“, murrte ich mit schmerzverzerrtem Gesicht, damit Lyserg wusste, wie heiss sein Tee war. Doch statt sich zu für irgendetwas zu entschuldigen, zuckte er bloss mit den Schultern und grinste. „Anscheinend habt ihr noch so einige Schwierigkeiten.“ Ich formte meine Augen zu engen Schlitzen und schenkte ihm die gleichen bösen Blicke, die ich der Tasse geschenkt hatte. „Woher weißt du denn davon?“ Lyserg überlegte kurz, ob er es mir sagen wollte oder doch lieber schwieg. „Hmm...weisst du, der Wind erzählt mi-“ „Der Wind? Horo!“, knurrte ich und biss die Zähne zusammen und erntete erstaunte Blicke, von meinem Gegenüber. „Also ich hab doch bloss gesagt, dass es der Wind war. Wie kommst du denn auf Horo?“ „Der sogenannte Wind hat schon fast jedem diese Info weitererzählt. Ohne zu fragen, ob ich das überhaupt will! Ich bringe ihn um...Ich bringe ihn um!“ Lyserg begann zu lachen. „Wohl kaum. Aber weißt du was? Vielleicht solltest du nun wieder zurück. Ich denke, Pillica wird nun deine Hilfe bitternötig haben, wenn sie wirklich so eine miserable Köchen und Bäckerin ist.“ Meine Wut war schlagartig verschwunden und ein Bild von Pillica in der Küche erschien vor meinem geistigen Auge. „Du lächelst, Tamao.“ Ich nickte stumm. „Vielleicht sollte ich wirklich wieder zurückgehen“, stimmte ich ihm zu und lächelte noch ein Stück breiter. „Ich bin wieder da“ Schweigen. Okay, entweder hat Pillica etwas in die Luft gesprengt oder alle wurden entführt. So schnell es ging schlüpfte ich aus meinen Schuhen und schleppte die Tüten in die Küche. Vor Schreck liess ich sie fallen, denn vor mir erstreckte sich ein Schlachtfeld, das an einen Kampf zwischen Gut und Böse erinnert. Eierschalen und Schokoguss. Mehl, Zucker und Salz, aufgerissene Puderzuckertüten und eine schleimige Substanz, die wohl einmal den Teig darstellen sollte. „P-Pillica?“, fragte ich vorsichtig. Doch ich bekam keine Antwort. „Da wird jemand den ganzen restlichen Tag mit aufräumen beschäftigt sein“, säuselte ich leise, wobei ich grinste. „Ich weiss“, säuselte es lieblich zurück. Pillica hat sich zu mir gestellt und betrachtete zusammen mit mir die Küche. „Für den Anfang...ist es doch eigentlich gar nicht schlecht. Ich meine, es hätte etwas brennen können oder so“, versuchte Pillica sich auszureden. „Sind wenigstens die Plätzchen in Ordnung?“ „Plätzchen? Ach, die will doch keiner, ich habe etwas viel besseres!“ Sie wühlte rasch in ihrer Hosentasche und zog einen süss verpackten Lollipop hervor, den sie mir unter die Nase hielt. „Lollis mit Erdbeergeschmack und in der Mitte ist ein Kaugummi! Damit hättest du jetzt nicht gerechnet, was?“ Die Blauhaarige grinste mich breit an und wedelte mit dem Ding rum, wodurch sie mich zum Lächeln brachte. „So kann man das natürlich auch machen. Pillica...ich wollte mich äh...noch entschuldigen, wegen heute. Ich war noch bei Lyserg zu Hause und wir haben kurz miteinander geredet. Sehr kurz. Aber das hat gereicht um mich zu beruhigen und naja.“ Ich wurde immer leiser, doch Pilli verstand mich und nickte. „Du meintest es ja nur gut, ich weiss. Ich war selber auch nicht viel klüger als du. Oh! Ich wollte dir noch was zeigen!“ Rasch flitzte Pillica aus der Küche, um kurz darauf mit einem Mistelzweig wiederzukommen. „Wir sollten den gleich hier oben in der Tür aufhängen.“ Ich schielte nach oben und errötete plötzlich. „Ehm...du weißt, was es heisst, wenn zwei Leute unter einem Mistelzweig stehen, oder?“ Ich lachte hysterisch und fuhr mir verlegen durchs Haar. „Sicher doch!“, antwortete sie, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Vorsichtig sah ich zu ihr hoch. Ich konnte erkennen, dass Pillicas Gesicht meinem immer näher kam. Ein roter Hydrant hätte im Wettstreit keine Chance gegen mich gehabt. Langsam aber sicher spitzte sie ihre wunderschönen Lippen. Ich schloss die Augen, wie sie es vorher schon getan hatte, und wartete ab. Nun konnte ich schon ihren Atem spüren und dann küsste sie mich. Auf die Wange. „Wusstest du, eigentlich, dass Lysergs Haus so...Englisch eingerichtet ist?“ „Oh ja! Echt gruselig, nicht wahr?“ „Und ob!“ „Sachen gibt’s.“ ------------------------------------------------------------------------------- Näheres zum Kapitel in der Beschreibung Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)