Bunter Zucker von Blueberry-Ichigo (-Bunt, Bunter, Pillimao-) ================================================================================ Kapitel 6: Kiwitörtchen mit Sahne --------------------------------- Kiwitörtchen mit Sahne „Ich liebe dich.“ Das sind doch eigentlich nur drei Worte. Nur drei Worte. Aber es sind Worte, die dein ganzes Leben verändern könnten, die vielleicht sogar über deine Zukunft bestimmen und diese mit einem Schlag radikal verändern! Einmal gesagt, kann man sie nicht mehr zurück nehmen. Einmal gesagt, werden sich die Worte entweder positiv auf dein Leben auswirken...oder wenn du Pech hast, dich innerlich zerstören und dein Herz entzweien. Der November war bald zu Ende. Draussen wirbelte der kalte Herbstwind die Blätter durch die Luft. Der Boden war an manchen Stellen bedeckt von den braunen, gelben und roten Blättern, die langsam eintrockneten und schlussendlich zerbröselten, wenn man drauftrat. Es war nun schon ein ganzes Weilchen her, dass ich Pillica offen gestanden habe, dass ich sie liebte. Seither verhielt sie sich irgendwie anders oder vielleicht kam es mir nur so vor, aber ich konnte deutlich sehen und spüren, dass sie nervös wurde, wenn wir alleine waren. Sie wusste wohl nicht, wie sie sich verhalten sollte. Oh und anscheinend wussten seit einem Weilchen alle, dass ich es ihr gesagt habe. Schuld war wieder der ‚Blaue Wind’, dem sich Pillica anvertraute. Irgendwie ja verständlich, der blaue Wind war ihr Bruder und auch er musste sich mit der Liebe rumschlagen. Sie hätte auch Anna und Yoh fragen können, aber am Ende hätte Anna ihren Verlobten wieder angebrüllt und Pilli irgendwelche merkwürdigen Tipps gegeben, die mit der Zeit immer brutaler wurden. Annas Stil eben, den sie (und wirklich NUR sie) befolgt. Seltsames Mädchen. „Wohin gehst du?“ Ich hob kurz den Kopf und sah zu Anna, Pilli und Yoh, die es sich vor dem Fernseher gemütlich gemacht haben. „Ich gehe kurz was holen und mach einen Spaziergang. Mir ist etwas langweilig.“ Ich band mir den Schal um, zog den Reissverschluss des Wintermantels bis oben und setzte meine Mütze auf. Ich öffnete die Tür und sofort wehte mir ein kalter Wind ins Gesicht. Schnell hüpfte ich nach draussen und schloss die Tür. Mit gesenktem Kopf schlenderte ich die Strassen entlang. Eigentlich wollte ich gar nichts kaufen, ich musste nur raus. Ich war ziemlich geknickt, da ich Pillica erst doch so nahe war und nun kommt es mir vor, als wäre ich eine Fremde für sie. Klar, sie lächelte mich immer wieder an. Aber es war nicht das Lächeln, das ich von ihr kannte. Es war eher ein gequältes, verlegendes Lächeln und auch wenn sie mit mir redete, war es nicht mehr das gleiche. Irgendwie bereute ich, dass ich es gesagt habe. Ich wusste ja nicht, dass es sich gleich so auf sie auswirkte. Seufzend stand ich im Park, auf der kleinen Brücke, die über den kleinen Teich mit den Fischen führte und starrte gedankenverloren ins Wasser. „Dumme Fisch! Seid glücklich und immer zusammen!“, beschimpfte ich die unschuldigen Tiere. „Wieso denn so bedrückt, Tamao-chan?“, ertönte auf einmal eine Stimme hinter mir. Ich wirbelte erschrocken herum und starrte in die Augen von Lyserg. Neben ihm stand schweigend Jeanne. Alle beide lächelten mich an, doch in ihren Augen spiegelte sich die Sorge und der fragende Blick war auch nicht zu übersehen. Ich lächelte etwas gezwungen und winkte rasch ab. „Ach...nicht sehr wichtig...“, murmelte ich, ehe meine Stimme versagte und mir die Tränen in die Augen stiegen. „Ach herrje...jetzt weine ich ja schon wieder“, winselte ich leise, versuchte aber, daraus einen Witz zu machen und lachte deswegen ziemlich gekünstelt, während ich mir hektisch die Tränen wegwischte. Ich konnte die Blicke der anderen ganz deutlich spüren und ich wusste genau, was sie jetzt dachten. „Nichts ist in Ordnung. Du weinst und lügen konntest du noch nie gut“, widersprach mir der Grünhaarige, der ebenso besorgt klang, wie er aussah. Ich rieb mir die Augen und begann zu frösteln, als ein kalter Herbstwind um meine Nase wehte. „Lass uns am besten in ein Café gehen, hier draussen wird es kalt und eine kleine Aufwärmung schadet nicht“ Da sassen wir nun also. Im Café um die Ecke. Mit einer heissen Schokolade vor der Nase und ein paar Knabbereien. Ich hatte meinen Blick stur auf die Tischplatte gerichtet und presste meine Lippen fest aufeinander, da ich schon wieder mit den Tränen kämpfen musste. Wir alle schwiegen einen Moment, bis sich Jeanne zu Wort meldete: „Willst du uns nun sagen, was dich so bedrückt? Wenn du Probleme hast, solltest du dich aussprechen. Du weißt, wir sind deine Freunde und du kannst uns alles sagen. Es ist nicht gut, alles in sich reinzufressen. Ich kann aber verstehen, dass es dir schwer fällt, so wie du geweint hast, muss es ja was ziemlich schlimmes gewesen sein“ Nun hob ich meinen Kopf und rieb mir meine Augen, die schon ganz rot waren, weil ich wie ein elender Schosshund geheult habe und das den ganzen Weg ins Café. Ich schniefte nich einmal, rieb mir rasch die letzten Tränen weg und sah Jeanne in die Augen. Sie lächelte sanft und aufmunternd, was mich irgendwie ruhig stellte. Meine Augen wanderten kurz zu Lyserg rüber, dann wieder zu Jeanne und anscheinend verstand diese sofort. Sie wandte sich zu dem Grünhaarigen und wollte ihn gerade fragen, ob er uns beide für eine Weile alleine lassen könnte. Doch auch er bemerkte schnell, dass er ‚unerwünscht’ war. „Schon gut. Ich bin dann mal kurz weg“, meinte er während er in die hintere Ecke des Cafes deutete und im nächsten Moment war er auch schon verschwunden. Ich folgte ihm mit den Augen und konnte spüren, dass meine Lippen bebten. Kaum war Lyserg verschwunden, brach ich schon wieder in Tränen aus, da ich es keine Sekunde mehr hätte zurückhalten können. Ich schämte mich fürchterlich dafür, dass ich so eine Heulsuse war, dabei wollte ich mich doch unbedingt ändern und eine starke Persönlichkeit werden. Aber das war ziemlich schwer, vor allem weil ich wegen fast jedem Mist anfange zu heulen, wie ein kleines Kind. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Jeanne sich zu mir gesetzt und einen Arm um mich gelegt hatte, weswegen ich auch so erschrocken zusammenzuckte. „Dann erzähl doch mal, um was es geht und ich werde versuchen dir zu helfen und dich zu unterstützen“, sagte sie ganz sanft, worauf ich aber nur stimm nickte. Jedoch fiel es mir danach unglaublich leicht, über mein Problem zu reden, was ich eigentlich nicht erwartet hätte. Ich wischte ab und zu noch eine einzelne Träne aus dem Gesicht aber irgendwann war es vorbei mit dem Geheule. Meine Augen waren ganz rot und mir brennten die Augen. Ich glaube, ich hatte noch nie so sehr geweint. Aber es tat so schrecklich weh, wenn man sich zu etwas überwand, dieses Geständnis aber nicht wirklich erwidert wurde und man dafür nur gequälte Lächeln und seltsame Blicke erntete. Das alles war neu für mich. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte und wie meine nächsten Schritte aussahen. Am liebsten wollte ich von der Bildfläche verschwinden, was nur möglich wäre, wenn ich sterben oder meine Identität wechseln würde und ich würde keines der beiden bevorzugen. „Wann hast du es ihr den gesagt?“, fragte mich Jeanne vorsichtig. Der beruhigende Unterton liess mich etwas klarer denken und sperrte die überflüssigen Gedanken verdrängen. „Weiss nicht genau...vielleicht vor fast zwei Wochen?“ „Mh...vielleicht braucht sie noch mehr Zeit zum Nachdenken. Du musst ganz behutsam vorangehen. Für sie ist das auch was ganz neues, schliesslich gesteht einem nicht jeden Tag eine Freundin ihre Zuneigung. Aber weißt du, wenn du dich nun auch anders verhältst, dann ist es ganz klar, dass sie sich unwohl fühlt. Geh auf sie zu und sag ihr was Sache ist, dass du akzeptieren würdest, wenn sie nicht die gleichen Gefühle für dich empfindet, aber dass du trotzdem noch weitere schöne Tage mit ihr verbringen willst. Du bist schliesslich keine andere Person, du bist immer noch so tollpatschig und süss wie vorher...vielleicht...auch etwas doof...ich meine natürlich im positiven Sinn! Das macht dich doch sogar noch liebensbedürftig.“ Ich nickte während ihrem Gespräch immer zustimmend, hielt am Schluss aber inne. „Wie, doof? Positiv?“, fragte ich etwas beleidigt. Die Frage klärte sich aber schnell von selbst, als ich ein Grinsen auf Jeannes Lippen wahrnahm. Ich begann ebenfalls zu grinsen und lachte dann auch leise. Leider hatte sie recht. Ich bin wirklich etwas doof...und mir mangelte es an Selbstvertrauen Aber ich glaube, ich werde das schon noch in den Griff kriegen. Erst musste ich mich jedoch um Pillica kümmern, da ich wohl kaputt gehen würde, wenn sie mich weiterhin als jemand Fremdes betrachtete. Ich redete noch eine ganze Weile mit Jeanne und Lyserg, den wir viel zu spät wieder zu uns liessen, da wir ihn, auch wenn’s mies klingt, vergessen hatten. Komplett vergessen. Deshalb reagierten wir auch dementsprechend, als er sich wieder zu uns gesellte. Der Arme kann einem echt Leid tun. Ich verabschiedete mich von den beiden und verliess mit meiner ganzen Montur, Schal, Mütze und Jacke, das Café. Auf meinem Weg nach Hause, kam ich an einer Konfiserie vorbei, deren Schaufenster herrlich und lecker aussah. Verschiedene Törtchen und Gebäcke waren ausgestellt, so dass einem das Wasser im Mund zusammenlief. Mein Blick ruhte vor allem auf diesen köstlich aussehenden Kiwitörtchen, auf denen ein Sahnehäubchen trohnte. Verführerisch! Ich betrat ohne zu zögern die Kofiserie und bestellte ein paar Kiwitörtchen, da Anna mich sicher anmeckern wird und zu meiner Verteidigung werde ich ihr die Törtchen unter die Nase halten. Als Entschuldigung, dass ich solange weg war. Der Himmel färbte sich schon langsam dunkelblau. Nun eilte ich also, mit den Kiwitörtchen in den Händen, durch die Strassen, zurück nach Hause. „Hallo? Wer da?“ Als ich das Haus betrat, war es totenstill. Ich blickte rasch auf die Uhr. So spät war es noch gar nicht und normalerweise hätte ich eine Antwort gekriegt, weil es Abendessen...Moment! Irgendwas roch hier ziemlich seltsam. Rauch? Ich stellte die Törtchen rasch auf die Kommode, schlüpfte aus den Schuhen und befreite mich von den Winterklamotten, die ich achtlos in die Ecke warf. So schnell es mir meine Füsse und der rutschige Boden es mir erlaubten, stolperte ich in die Küche aus der mir der stickige Rauch entgegenkam. Am Backofen stand eine hustende Person, die fluchend versuchte, das Essen (jedenfalls glaube ich, dass es etwas zu essen war) herauszunehmen. „W-Was ist den hier los?!“, fragte ich verdattert und eilte zum Fenster, welches ich öffnete, damit sich der Rauch schneller verzog. Ein erschrockenes ‚Wah!’ und das Geräusch vom Backblech das laut krachend auf den Boden fiel liess mich zusammenzucken. Die Person wirbelte zu mir herum und stöhnte erleichtert. „Oh Tamao! Du bist es! Ich bin so froh! Mir...naja mir...eh...da ging wohl was schief“ Nervös lachte Pillica und warf ihr hellblaues Haar zurück. „Sieht...so aus!“, murmelte ich leise hustend, da der Geruch nach Verbranntem sich in meiner Nase festsetzte. Pilli seufzte leise und blickte verlegen zur Seite. Ich biss mir auf die Unterlippe. Anscheinend fühlte sie sich immer noch unsicher in meiner Gegenwart. „Ich werde dir beim Aufräumen und Putzen helfen“, murmelte ich kurz und machte mich auch schon an die Arbeit. Ich konnte Pillicas Blick spüren und schielte auch kurz zu ihr rüber. Sie selber wusste nicht wirklich, was sie nun tun oder sagen sollte und sie konnte wetten, dass wusste genau, dass sie sich in meiner Gegenwart nicht sehr wohl fühlte. Nach einigen Minuten des Schweigens und Zögerns, machte sich auch die Blauhaarige an die Arbeit. Wir standen schweigen in der Küche, während wir unserer Arbeit nachgingen. Abwaschen und Abtrocknen. Schrubben und Putzen. Ich hätte gerne was gesagt, traute mich aber nicht. Nun begann ich ernsthaft meine dreie Worte zu bereuen. Wütend auf mich selber, schrubbte ich das Geschirr wie eine Verrückte und knallte sie Pillica regelrecht vor der Nase. Diese zuckte verwirrt zusammen und starrte fragen zu mir rüber. „Hast...du irgendwas?“, fragte sie zögerlich. Das war’s! Ich schmiss de Teller wieder zurück in die mit Schmutzwasser gefüllte Spüle und wandte mich zu Pillica. „Ach was! Mir geht es gut! Fantastisch“, zischte ich sarkastisch und warf theatralisch die Hände in die Luft. „Natürlich nicht! Du gehst mir verdammte noch mal aus dem Weg und behandelst mich, als wäre ich eine fremde Person, die du vielleicht ein paar mal in der Stadt gesehen hast! Hallo?! Ich habe dir bloss etwas gestanden, was ich übrigens schon seit Wochen, wenn nicht schon seit Monaten versucht hatte, nur so ne Randinfo! Und du tust gleich so, als...hätte ich eine ansteckende Krankheit! Du versuchst mir auszuweichen und sprichst so gut wie gar nicht mehr mit mir. Wieso tust du das? Du musst ja nicht das gleiche für mich empfinden aber wieso kannst du mich nicht genauso behandeln, wie du es früher getan hast?! Als beste Freundin, mein ich! Aber nein! Stattdessen gibst du mir das Gefühl, als hätte ich alles zerstört und mit diesen Worten, die mir so ungeheuer zu schaffen machten! Weißt du, wie schlecht ich mich fühle, seit du dich so verhältst? Wie gerne hätte ich nun doch den Moment zurückgedreht! Wenn ich gewusst hätte, wie das alles ausgegangen wäre...du...du dumme Kuh!“ Es sprudelte alles nur so aus mir heraus, ich was selber überrascht von mir, wohl noch mehr, als die angesprochene Person gegenüber von mir. Aber ich war wie in einem Rausch und konnte mich nicht mehr beruhigen. Vor Wut stiegen mir die Tränen in die Augen, was mich noch wütender machte und schon kullerten die salzigen Tränen die Wangen runter. Verdammt! Immer musste ich weinen! Ob ich nun wütend oder traurig war. Doch das kümmerte mich nun eher weniger. Ich heulte wie ein Schlosshund und konnte nicht mehr aufhören. Einer der peinlichsten Momente, wie ich fand. Heftig rieb ich mir die Augen, was mir aber nicht viel brachte, da die Tränen nur noch schneller kamen. Ich schämte mich höllisch dafür, doch statt wegzulaufen, zitterten meine Beine heftig und ich drohte einzuknicken. Umso erschrockener war ich, dass mich, statt der harte Boden, ein warmer Körper fest umschloss. Meine geröteten Augen weiteten sich und ich starrte hoch zu Pillica. Ich starrte wie jemand, der gerade das achte Weltwunder entdeckt hatte. Mein Herz pochte wie wild und meine Lippen bebten vor Aufregung und dem plötzliche Adrenalinschub, der wohl schuld daran war, dass ich fast zusammenklappte (ich bin es mir eben nicht gewöhnt, immer so offen mit der Wahrheit herauszuplatzen.) Pillica sah mich nicht an. Sie hatte mich einfach fest an ihre Brust gedrückt und strich mir über den Rücken. Ich dachte an nichts, da sich noch alles in meinem Kopf drehte. Verwirrung, vermischt mit Wut, Trauer und Freude. Aber meine Tränen flossen weiter und ich schluchzte immer noch wie ein Kleinkind. Mit zittrigen Händen umarmte ich nun auch die Blauhaarige und krallte mich fest in ihrem Pullover ein, während ich meinen Kopf in ihrer Schulter vergrub, womit ich ihr leider den ganzen Stoff versaute. Ich weiss nicht, wie lange wir dort standen, uns in den Armen lagen und einfach nur schweigen. Jedenfalls waren meine Tränen versiegt, selbst wenn ich immer noch traurig wäre, könnte ich nicht mehr weinen, ich hatte keine Kraft mehr dazu und ich hatte wohl meinen Jahresvorrat an Tränen verbraucht. Nun begann ich zu frieren. Ich war müde, ich konnte kaum aufrecht stehen. „I-ich...habe was zu Essen mitgebracht...Kiwitörtchen“, hauchte ich nur, da es nicht lauter ging, weil sonst meine Stimme versagen würde. Pillica schwieg. Abwartend stand ich da und lauschte ihrem atmen. Ich konnte ihr Herz spüren, dessen Rhythmus mich irgendwie glücklich machte. Ich horchte auf, als Pillica leise begann zu kichern. „Was...was ist los?“, nuschelte ich fragend. Pillica löste sich etwas von mir. „Du hast mich dumme Kuh genannt“ Mein Herz blieb vor Schreck stehen. War sie mir jetzt etwa böse. „P-Pillica! Ich kann...weisst du...es kam nur so aus mir heraus und...du...ich...ich konnte es nicht mehr kontrollieren, es...musste einfach alles raus, ich hatte das Gefühl, dass ich sonst platzen müsste. Bitte! Nimm es nicht ernst! Es tut mir Leid!“, entschuldigte ich mich in einem flehendem Ton. Doch statt einer wütenden Reaktion ihrer Seite...lachte sie. Immer lauter und lauter. „Was...“ Verdattert sah ich sie an. War das ein Scherz. Pillica bemühte sich aufzuhören, doch sie brauchte ein Weilchen, bis sie sich wieder einkriegen konnte. „Du hättest dich mal sehen sollen! Dein Kopf war ganz rot“, prustete sie los. „Also...“, begann ich leise murmelnd, „bist du mir nicht böse?“ Sie schüttelte heftig ihren Kopf, wodurch ihre blauen Haare ihr ums Gesicht flogen. „Nein...du hattest vollkommen Recht. Mir muss es Leid tun, nicht dir. Du konntest nun wirklich nichts für mein Verhalten und ich finde es sehr mutig von dir, mir so was direkt ins Gesicht zu sagen.“ Ich glaube, so erleichtert war ich noch nie. Das Blatt wendete sich auf einmal. Ich griff nach Pillicas Hand. „Ich verzeihe dir!“, erwiderte ich glücklich und umarmte das Mädchen. Fest drückte ich sie an mich, so fest, als hätte ich Angst sie wieder zu verlieren. Ich wurde aber durch ein lautes Grummeln aus meinem Gedanken gerissen. „Sag mal...hast du nicht gesagt, dass du noch etwas zu Essen mitgebracht hast?“, fragte Pillica verlegen und hielt sich den Bauch. „Klar doch!“ Ich griff wieder nach Pillicas Hand und drückte diese fest, bevor ich mit ihr zu den Törtchen eilte, die immer noch beim Eingang einsam und verlassen warteten. „Gehen wir in mein Zimmer? Damit wir unsere Ruhe haben“, schlug Pillica vor. Zustimmend nickte ich und schon verschwanden wir beiden im oberen Stock. Wie schade, dass ich zu der Zeit nicht die ganzen Zeichen deuten konnte, die mir Pillica immer wieder schickte. Vielleicht hätten wir die folgenden Fehler vermeiden können...Vielleicht. ------------------------------------------------------------------------------- Näheres zum Kapitel in der Beschreibung Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)