Yours von Ryuta-chan (*~Believe I am yours...~*) ================================================================================ Kapitel 1: Where's Theon? ------------------------- Okay, Leute, tadaaa meine erste Fanfic über Lovex und ich liebe sie jetzt schon ;) Also: Genre: Drama Fsk: Öh.. Um alles zu verstehen, 16 Warnings: Slash(wers nich mag, liest es halt nicht),Dramatik, Sad, Rape (ein bisschen >-<) Sichtweise: Julian Pairings: Joa... *grins* Findet es selbst heraus ;) Achtung! Diese Story kann triggernd wirken! Lesen auf eigene Gefahr ;) Wer nicht weiß, was triggern bedeutet, wird wohl kaum zu denen gehören, die ich hiermit warnen wollte ;) Also, los gehts mit Teil 1! "Theon?" Keine Antwort. "Theon..?" Immer noch keine Antwort. Ich bekam einfach keine Antwort, egal was ich tat. Seit Stunden suchte ich schon nach ihm, aber ich konnte ihn nicht finden. In mir stieg die Panik immer weiter, ich wusste, was der Kleine anstellen konnte, wenn er nur wollte. Ich rannte durch geschmückte Gänge, durch kalte Treppenhäuser, weckte sämtliche Hotelgäste und fragte sie nach meinem blonden Freund, ohne Ergebnis. Meine Wege führten mich sogar schon auf das Dach des Hotels, doch - ich muss sagen glücklicherweise - fand ich meinen Freund auch dort nicht. Mit Sicherheit wanderte ich schon zum fünften Mal durch den selben Gang, als hinter mir eine Stimme ertönte. "Juke?" "Theon?" Ich drehte mich um, um dann jedoch enttäuscht zu werden. "Ach.. Du bist es, Viv.." Er schloss zu mir auf, legte aufmunternd einen Arm um mich. "Hast du ihn noch nicht gefunden?" Ein Kopfschütteln meinerseits ließ ihn leicht seufzen. "Ach, Juke.. Du findest ihn schon.. Ihr verbringt so viel Zeit miteinander...Hast du da keine Ahnung, wo er sein könnte?" Wieder folgte ein leichtes Kopfschütteln, auf diese Weise hatte ich es schon versucht. Ausser... "Und.. Wenn es wo ist, wo ihr noch nie wart und wo er nie sein würde?" Genau! Das war es! "Ja! Danke, Viv! Ich könnt dich knutschen!" Ich rannte los, hörte hinter mir noch ein "Ich komm darauf zurück!", ehe ich die Tür zum Treppenhaus aufstieß und sämtliche Stockwerke nach unten polterte, manchmal übersprang ich glatt eine Stufe, meine Finger rasten an dem Geländer entlang - bis ich vor der Türe stand. Eine massive Eisentür mit der Aufschrift "Keller" verriet mir, dass sich hier wohl niemand freiwillig aufhalten würde... Ausser.. "Theon?" Es war unsinnig, schon vor der Türe seinen Namen zu sagen, doch ich war so sicher, dass sich hinter dem rauhen Eisen der Blonde verbarg. Ich griff nach der Klinke, drückte sie fast schon mutlos herunter - doch die Türe öffnete sich. Mit einem leisen Knarzen brachte ich die schwere Türe auf, hinter ihr begrüßte mich ein verstaubtes Zwielicht, das einzige, was es mir ermöglichte zu sehen, war eine alte Glühlampe, die schwach flackernd durch die dicke Staubschicht zu leuchten versuchte. Ich verkniff es mir, zu niesen und versuchte, mich umzusehen. Ein paar aus Holzbrettern geformte Wände, durch die man sehen konnte, teilten die einzelnen Abschnitte von einander. Langsam ging ich den Gang entlang, wich der Lampe aus, die ziemlich tief im Gang hing. Ich blickte weiter, am Ende des Ganges bog die Staubschicht ab, also musste es dort weitergehen. Ich ging entlang, richtete meinen Blick auf den Boden - und blieb stehen. Da waren Fußspuren in der unendlich dicken Schicht Staub! Vorsichtig setzte ich einen Fuß hinein - sie waren gleich. Er musste hier sein! Langsam ging ich weiter, meine Hände zitterten, vor Angst, vor Aufregung? Ich wusste es nicht. Als ich der Ecke näher kam, sah ich schon die Wand, es musste also eine Sackgasse sein. Die ganzen abgestellten alten Sachen, die zu meinen Seiten zuhauf hinter den Holzbrettern verborgen waren, interessierten mich nicht, ich hatte ein Ziel vor Augen und so der Hoffnung, dessen sehr nah zu sein. Endlich sah ich die Fußspuren hinter der Ecke verschwinden, dann einen Schuh auftauchen, eine schwarze Hose, das weiße Tanktop und die schwarze Mütze, unter der die blonden Haare frech herauslugten. "Theon.." Ein heiseres Flüstern meinerseits unterbrach die Stille, die hier herrschte. Der Blonde hatte den Blick zu Boden gerichtet, sah ihn wahrscheinlich nicht einmal richtig an. Ich ließ mich auf die Knie sinken, blickte das makellose Gesicht an, über das einige Tränen liefen, die entweder auf seinem Shirt oder auf dem Staub landeten. "Theon..?" Traurig blickte ich ihn an, sah im Augenwinkel etwas silbernes im Staub aufblitzen, wandte meinen Blick dorthin, griff danach. Ein leichter Schmerz durchzog meinen Finger, als die Schneide leicht in meine Haut drückte. Ich betrachtete sie, spürte eine zitternde Hand an meinem linken Handgelenk. Dem dazugehörenden Arm folgend sah ich Theon an, dessen eisblaue Augen mich traurig anglitzerten. Eine stumme Entschuldigung lag in ihnen, gleichzeitig sah ich auch den Schmerz, der dahinter steckte, für das er ein Ventil suchte. Nur ich kannte ihn so, durfte ihn so sehen. Auf der Bühne war er aufgedreht, vielleicht auch ein bisschen sehr, überzeugte alle, dass es ihm bestens ging, selbst den Rest der Band - nur mich nicht. Nur ich wusste, wie es in ihm aussah, konnte es zumindest erahnen. Nur ich durfte ihn in seinen schwachen Momenten erleben, nur ich schaffte es meistens, ihn zu beruhigen und nur ich wusste, welchen Schmerz er beim Singen der Lieblingslieder seiner Fans verspürte. Und nur ich war derjenige, der ihn aus dem tiefsten Grunde meines Herzens liebte. Ich ließ es ihn nicht wissen, hatte Angst, ihm damit weh zu tun, ihn durcheinander zu bringen. Doch ich hatte ebenfalls Angst davor, ihn zu verlieren, die Nähe und Vertrautheit zu verlieren, die nur mir zuteil wurde. Mein Blick fiel auf das weiße Top, das an ein paar mir bereits bekannten Stellen leicht rot eingefärbt war. Ich blickte Theon fragend an, doch er drückte nur sanft mein Handgelenk, ehe er den Kopf leicht zur Seite drehte und sich auf die Unterlippe biss, während er die Wand musterte, wahrscheinlich gar nicht richtig wahrnahm, dass sie da war. Vorsichtig schob ich das Top höher, legte seinen Bauch frei, den seit kurzem einige neue Schnitte zierten. Traurig blickte ich darauf hinab, wusste nicht, wieso er es tat. Ich konnte es nur erahnen und genau das tat mir weh. "Theon?" Er nickte nur leicht, wusste, was ich ihn fragen wollte. Langsam nahm ich meine Tasche vor, suchte das Verbandszeug heraus, das immer darin war. Schließlich tat sich immer jemand weh - zumindest war das die offizielle Erklärung dafür. Den wahren Grund kannten nur Theon und ich. Vorsichtig wischte ich das heruntergelaufene Blut weg, legte dann Pflaster über die Wunden und zog das Top dann wieder hinunter. Nie wäre es mir in den Sinn gekommen, eine solche Situation einmal zu meinem Vorteil auszunutzen und Theon wusste das. Dem Blonden entkam ein leiser Schluchzer und ich sah auf, sah noch mehr Tränen als vorher schon über seine Wangen laufen und den zierlichen Körper haltlos zittern. Mit einem leichten Stupsen bot ich ihm eine Umarmung an, in die er sich dankbar lehnte, sein Gesicht an meiner Brust verbarg. "Schon gut..." Leise flüsterte ich auf ihn ein, es kam mir wie Stunden vor, bis er sich wieder beruhigt hatte. Er hob den Blick sah mich dankbar an, ehe ich mit ihm zusammen aufstand, ihn leicht im Arm hielt, bevor ich mir das Shirt auszog und es ihm überstreifte, damit niemand die Flecken an seinem Top sehen konnte. Schließlich war ich noch mit einem kürzeren T-Shirt bekleidet, so fiel das nicht weiter auf, schließlich teilten wir uns Zimmer und Kleiderschrank. Ich blickte ihn an, meine Sorge schwand nicht um ihn, doch für den Moment war sie besänftigt, für diesen Moment, in dem mich seine Augen immer noch dankbar anglitzerten und mir bestätigten, nichts falsch gemacht zu haben. In dem Moment, in dem seine Aufmerksamkeit ganz mir galt. Ich war seins. Ganz alleine. Reviews? Eins? Büddö? Kapitel 2: What's about him? :( ------------------------------- Nach einiger Zeit kamen wir wieder oben an, Theon hatte sich die ganze Zeit die nur schwer zurückhaltenden Tränen aus den Augen gewischt, ich würde nicht nach dem Grund fragen, er würde ihn mir sowieso nicht verraten. Langsam gingen wir die Gänge entlang, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, es musste mitten in der Nacht sein, wenn nicht sogar schon bald morgen. Doch mir war es egal, ich brauchte keinen Schlaf, so lange ich nur Theon sicher wusste. Ich wusste, er wäre auch von selbst wieder aufgetaucht, doch zu groß war meine Sorge um ihn, zu groß der Wunsch, zu wissen, dass er stabil war, dass er nichts tat, was er eigentlich nicht tun würde. Beizeiten hatte ich Angst um ihn, die sich jedoch erfolgreich verdrängen ließ. Ich sagte es ihm nicht, sagte ihm nicht, dass ich mir Sorgen machte, er wusste es, ohne ein einziges Wort von mir. Es war wie eine stumme Botschaft gewesen. Als ich ihn das erste Mal so fand, hatte er mich unwirsch vertreiben wollen, doch ich blieb. Ich wusste sogar jetzt, in diesem Moment, noch genau, wie es gewesen war.. "Geh weg." "Theon.." "Ich sagte: GEH WEG!" Aufgebracht war er aufgesprungen, blickte mich wütend an. Und doch lag etwas in seinen Augen, das mir sagte, ich solle bleiben... "Theon..." "Geh..-" Er kam nicht weiter, ließ sich einfach hilflos auf die Knie sinken, schluchzte leise vor sich hin. Ich kniete mich zu ihm, betrachtete ihn genau. Letztendlich lief es darauf hinaus, dass er sich von mir verarzten ließ, um dann getröstet zu werden. Und dabei ist es geblieben. Wenn ich daran dachte, konnte ich noch immer den Wald riechen, der uns umgeben hat, meine Erschrockenheit und Sorge spüren, die ich in diesem Moment fühlte. Aber auch die unendliche Zuneigung zu Theon, die bis heute nicht nachgelassen hatte und von der er nichts wissen musste. "Du, Theon?" "Hm..?" Er blickte mich müde und traurig an, ich spürte den altbekannten Stich in meinem Herzen, der immer auftrat, wenn er mich so ansah. "Lass uns schlafen gehen, ja?" Er nickte nur stumm, ging weiter neben mir her, wir bogen zusammen in unseren Gang ein, leise sperrte ich die Hotelzimmertüre auf und schloss diese hinter Theon und mir wieder. Unschlüssig stand ich im Raum, während der Blonde wortlos im Bad verschwand. Es machte mich traurig, er redete nicht mehr so viel wie früher und nur selten trieb ein wärmendes Lachen seinerseits durch den Raum, eigentlich geschah das gar nicht mehr. Er lächelte nicht einmal mehr, seine Züge schienen taub zu werden, sobald er unter Menschen war. Sicher lächelte er, doch es war nicht echt. Er lächelte auf Fotos mit den Fans, er lächelte sie an, doch nie steckte das wirkliche Lächeln dahinter. Es erreichte seine Augen nie. Die ganzen Fans bemerkten das nicht, sie begnügten sich damit, dass er gut aussah, ihnen ein Autogramm schrieb und ihnen Dinge sagte, die er so nie meinte. Niemand von ihnen machte sich Gedanken darum, wie es ihm eigentlich gehen könnte, dass ihm das alles zu Kopf steigen könnte oder gar, dass er daran kaputt gehen könnte.. Meine Finger wanderten über das kalte Glas, ich sah nach draußen auf die lautlos fallenden Schneeflocken, nahm sie aber eigentlich gar nicht richtig war. Ein Schleier aus Tränen legte sich über meine Augen, ließen das Bild verschwimmen. Mein Kopf sank etwas, nun hatte ich meine Füße im Blick, spürte leicht, wie die Tränen darauf tropften. "Ju...?" Seine Stimme war leise, doch spiegelte sie Sorge wieder. Sorge, die mir so schmerzhaft bekannt war. Ich drehte mich nicht um, spürte ihn hinter mir stehen, wünschte, er würde mich berühren, sei es nur als tröstende Geste. Doch nichts geschah. Einzig seinen leichten Atem fühlte ich über meinen Nacken streifen, wahrscheinlich bemerkte er das gar nicht. "Ju?" Ich blinzelte, wischte unbemerkt über meine Augen und drehte mich zu ihm um, erschrak innerlich darüber, wie nah er mir stand. Er hatte nur ein Handtuch umgebunden, ich musste mich beherrschen, meine Augen nicht über seine Haut wandern zu lassen. Ich blickte ihm ins Gesicht, sah die wunderbaren Augen, die je nach Stimmung ihre Farbe zu wechseln schienen. Manchmal waren sie blau, dann wieder grün.. Doch es war immer wieder schön anzusehen. "Bist du schon fertig?" Er hatte den Blick gesenkt, so wollte ich die Stille unterbrechen, die sich zwischen uns legte. Theon nickte, die blonden Haare lagen leicht in seinem Gesicht, als er den Kopf wieder hob und mich ansah. Mich überkam der Drang, ihm eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen, doch ich wusste nicht, wie das herüberkommen sollte, also ließ ich es besser. Ich konnte ihn nicht länger ansehen und ging ins Bad, schloss die Türe hinter mir und lehnte mich leicht dagegen. Kurz blickte ich mich um, ehe ich unter die Dusche stieg und wie jedesmal versuchte, die Last der Sorge von mir zu waschen. Vergeblich. Nachdem ich geduscht hatte, band ich mir ein Handtuch um, so wie Theon es getan hatte und trat an das Waschbecken, um mir die Zähne zu putzen. Kurz fiel mein Blick auf die kleine Flasche, die einen Teil von Theons Duft verbarg. Natürlich spielten da mehrere Faktoren mit, doch es gab nur zwei, die man in Flaschen füllen konnte. Kurzentschlossen nahm ich das Gefäß in die Hände und roch leicht daran. Ich konnte es nicht verhindern, dabei kurz die Augen zu schließen. Es erinnerte mich zu sehr an ihn, an die Zeit, in der er uns - mich - oft umarmt hatte, einfach, weil wir eng befreundet waren. Lautlos seufzend stellte ich das Fläschchen wieder ab, meinte, im Augenwinkel ein paar blonde Haare duch die einen Spalt geöffnete Türe zu sehen, doch dann schüttelte ich den Kopf, putzte mir mir die Zähne und blickte noch einmal kurz in den Spiegel, ehe ich mich wieder auf den Weg in das eigentliche Zimmer machte. Theon lag bereits auf dem Bett, in einer Hand eine Flasche Wasser, in der anderen eine Zeitschrift, die er am Lesen war. "Hei." Ich lächelte ihm leicht zu, nur ein schwaches Zucken seiner Mundwinkel kam zurück, als er mich schuldbewusst anblickte. Also setzte ich mich auf die Bettkante, während der Blonde Zeitschrift und Wasserflasche beiseite legte und sich aufsetzte, mich aufmerksam ansah. "Hör mal, Theon.. Du musst mich nicht so ansehen, als wären wir verheiratet und du hättest mich betrogen, in Ordnung?" Er wandte den Blick auf die Bettdecke, seine Finger spielten unruhig damit. Mittlerweile war er angezogen und mir fiel auf, dass er wieder mein Shirt trug. Der Blonde nickte nur kurz, sah mich immer noch nicht an. Ich seufzte, wusste. dass das ein Zeichen für mich war, er nicht darüber reden wollte. Ich erhob mich vom Bett, ging hinüber zum Schrank und nahm mir nur schnell frishe Shorts daraus, ehe ich auf der anderen Seite des Bettes unter die Decke schlüpfte und Theon den Rücken zudrehte. Lange noch war ich wach, konnte nicht schlafen, bis mich Theons ruhiger Atem endlich müde machte und ich ins Land der Träume überglitt. Kommis? Eins? ;_; Kapitel 3: A dream? ------------------- Mitten in der Nacht wurde ich von leisem Schluchzen geweckt, wusste, dass es nur Theon sein konnte. Ich drehte mich ihm zu, blinzelte nur ein paar Mal noch schlaftrunken, ehe ich aufnahmefähig genug war, um herauszufinden, was er hatte. Er schien einen Albtraum zu haben, rollte sich von einer Seite auf die andere und murmelte unter leisen Schluchzern heraus immer wieder unverständliche Worte. Vorsichtig zog ich ihn zu mir, spürte, wie er sich reflexartig wehrte und leicht um sich schlug, ehe er seine Barrikade aufgab, die ihn im Schlaf gefangen nahm, und sich an mich kuschelte, ruhiger wurde. Manchmal wünschte ich mich in seine Träume hinein, wollte wissen, was ihn so beschäftigte. Wenn er einmal davon wach wurde, wollte er alles, nur nicht darüber sprechen, was er geträumt hatte. Doch diesmal schlief er weiter, kuschelte sich noch ein Stück näher an mich, lag nun direkt an mir. Ich schluckte leicht, ließ mich das doch wirklich nicht kühl bleiben. Doch innerlich schalt ich mich für meine Gedanken, die Bilder, die mir in den Kopf kamen. Schützend legte ich meine Arme um den Blonden, strich ihm leicht durch die Haare, bis ich sicher war, dass er fest schlief. Erst dann gestattete ich es mir, die Umarmung ganz vorsichtig zu lösen und mich wieder umzudrehen. Ich hätte ihn gerne weiter im Arm gehalten, doch wusste ich, würde er sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern und mir Fragen stellen, die mir unangenehm waren. Dabei liebte ich seinen Geruch in meiner Nase und die Haare, die ich leicht durch meine Finger gleiten lassen konnte, ohne, dass er es merkte... Doch mir war seine seelische Verfassung wichtiger als die meine, weswegen ich es aufgab, mir zu wünschen, es ihm zu sagen. Ich würde nur Theon und mir mehr wehtun als nötig, ich sollte mich einfach mit dem zufrieden geben, was jetzt war. Das Vertrauen, das der Blonde mir entgegenbrachte und die Nähe, die er nur mir gewährte. Um nichts würde ich dies aufgeben wollen, also sollte ich es nicht gefährden. Mit diesem Gedanken im Kopf schlief ich schließlich wieder ein, um nur ein paar Stunden später wieder geweckt zu werden. Diesmal waren es jedoch die Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht schienen und mich so zum Niesen brachten. "Gesundheit..", nuschelte Theon hinter mir, ich drehte mich zu ihm um und sah erst einmal nicht mehr als blonde Haare und schlanke Finger, die die Bettdecke über sein Gesicht zogen. Ein Schmunzeln legte sich über mein Gesicht, als ich das blaue Auge erkannte, das zwischen den Haaren herauslugte und mich verschlafen betrachtete. Ich setzte mich auf, streckte mich kurz, ehe ich mich fast schon fröhlich aus dem Bett schwang, die Vorhänge zur Seite zog, um den wundervoll gefärbten Himmel zu betrachten, in dem die gerade aufgegangene Sonne noch leicht rötlich schien. Genauso plötzlich, wie meine gute Laune gekommen war, schwand sie auch wieder. Meine Gedanken wanderten zum gestrigen Abend, ein melancholisches Lächeln stahl sich auf meine Lippen, gefolgt von einem lautlosen Seufzer. Ich wandte mich von der Scheibe ab und Theon wieder zu, der inzwischen wieder eingeschlafen war. Regelmäßig hob und sank die Decke zusammen mit seinem Brustkorb, während seine Gesichtszüge unter dem blonden Haar versteckt war. Traurig lächelnd setzte ich mich zurück ins Bett, sah ihm beim Schlafen zu, wusste, dass das der einzige Ort war, an dem ihm nichts passieren konnte, an dem er sicher war und an dem er sich gut fühlte. Vorsichtig, bedacht darauf, ihn nicht zu wecken, strich ich ihm die Haare aus dem Gesicht, bemerkte, wie sich ein sanftes Lächeln auf seine Züge legte. Dieser Moment ging mir so sehr ans Herz, dass mir Tränen in die Augen stiegen und ich schnell ins Bad verschwand, mich an die geschlossene Tür lehnte und daran hinuntersinken ließ. Ich kam mir vor wie in einer schlechten Fangeschichte. Fehlte nur noch, dass es - "Julian?" Ein Pochen gegen das Holz. -klopfte. "Ich.. bin hier." Meine Stimme klang brüchig, der Hall im Bad machte es nicht besser. Keine Antwort mehr. Auch gut. Ich stand wieder auf, sah die Tür noch einmal misstrauisch an, ehe ich einen Blick in den Spiegel warf, um daraufhin laut zu seufzen. "Juke, du siehst aus wie der Tod persönlich." Kapitel 4: ----------- Wow... So viele Kommis! Und hier gibts auch gleich ein neues Kapitel für euch! :) "Juke, du siehst aus wie der Tod persönlich." Ich sollte aufhören, mit mir selbst zu reden. Nun wieder schweigend zog ich mich aus, stieg ich unter die Dusche, ließ mir das Wasser übers Gesicht laufen und spürte kaum die Tränen, die sich unter das Wasser mischten. Kurze Zeit später schnappte ich mir ein Handtuch, band es mir um die Hüfte und nahm ein zweites, um den Rest meines Körpers und die Haare zu trocknen. Natürlich hatte ich meine Sachen nicht mitgenommen, weswegen ich ins Hotelzimmer zurück musste, so, wie ich war. Ich betete, dass Theon noch schlief. Das tat er - natürlich - nicht. Er setzte sich gerade schlaftrunken auf, als ich die Badtüre hinter mir schloss. Der Herr da oben mochte mich wohl wirklich nicht. Beschämt ließ ich den Blick sinken, schlich zu meinem Koffer und wühlte darin herum, um ein passendes Outfit für den Tag zu finden. Es klopfte an der Türe, Theon fiel wortwörtlich aus dem Bett, um dem Besucher zu öffnen. Als ich kurz darauf spürte, wie mein Handtuch um meine Hüften verschwand, wusste ich, dass es nur unser lieber Freund Viv sein konnte. Schnell nahm ich das andere Handtuch aus meinen Haaren und band es mir um, ehe ich mich umdrehte und Vivian böse anfunkelte. Er grinste nur. "Morgen, Julian...", schnurrte er und betonte das "Julian" so, wie es Engländer machen würden. Er wusste, dass ich das mochte und wollte mich austesten. "Morgen, Viv.", meinte ich aber nur kurz angebunden und verschwand samt Klamotten wieder im Bad. Viel zu früh, um mit ihm zu streiten. Kaum hatte ich mich angezogen, sollte das nächste Drama stattfinden. Ich hörte aufgebrachte Stimmen aus dem Hotelzimmer, so etwas wie "Komm, stell dich nicht so an" und "Ist doch nur Spaß" und zwischendrin.. Theon! Schnell riss ich die Türe wieder auf, stockte kurz, bei dem, was ich sah. "Viv!! Bist du wahnsinnig?" Vivian stand am Bettrand, über Theon gebeugt und hielt sein Shirt fest, wollte es ihm anscheinend ausziehen. Doch Theon hatte seine Hände auf Vivians gelegt, um ihn zu stoppen. "Lass das, Viv..", murmelte er nur leise, ich spürte, dass er wieder kurz davor war, in Tränen auszubrechen. "Geh." Die Beiden wandten sich zu mir um, Theons Blick wirkte beschämt und sah auf die Bettdecke. "Wieso?" "Weil ich es sage, Viv. Geh." Meine Stimme klang wirklich kühl, selbst Viv sollte verstanden haben, dass ich es ernst meinte. Langsam ließ er Theons Shirt los, richtete sich auf und ging unschlüssig einen Schritt auf mich zu, ehe er es sich anders zu überlegen schien und das Zimmer verließ. Genau in dem Moment, als die Türe sich schloss, hörte ich einen trockenen Schluchzer aus Bettnähe. Theon. Ich ging zu ihm hinüber, sah, dass er sein Gesicht in den Laken vergraben hatte. Sanft zog ich ihn dort heraus, spürte, wie er sich verkrampfte, um dann völlig loszulassen und haltlos zu weinen. Ich konnte mir denken, was in ihm vorgegangen war. "Er hat es nicht gesehen." Meine Stimme war nur leise, doch Theon hörte mich. Er hörte mich immer. Seine Schluchzer wurden leiser, er sah mich an, wusste, dass ich ihn nie anlügen würde, was das betraf. Wenn es um meine Gefühle ging, war das etwas anderes. Das war zu seinem eigenen Seelenschutz. Der Blonde nickte, kuschelte sich an mich und ich legte mich mit ihm wieder ins Bett, wartete, bis er wieder eingeschlafen war. Vorsichtig legte ich die Decke um ihn und verließ leise das Zimmer. Ich brauchte dringend frische Luft. Ich hetzte durch die Hotelflure, wusste gar nicht, wo ich eigentlich hinwollte, der einzige Gedanke war: raus, weg von alledem. Kalte Luft schlug mir entgegen, als ich durch die Hintertüre des Hotel hinausging. Kurz fröstelnd zog ich meine Strickjacke enger um mich, ehe ich mir mit geübtem Handgriff eine Zigarette anzündete. Ich weiß, brave, kleine Drummer sollten das nicht tun, aber ich konnte in dem Moment in Worten nicht ausdrücken, wie scheiß egal mir das war. So konnte ich nicht weitermachen. Ich konnte nicht mein restliches Leben so tun, als würde ich nichts für Theon empfinden und mich trotzdem so um ihn kümmern, wie ich es jetzt tat. Ich würde mich zerstören. Systematisch. Meine Nerven würden das nicht mehr allzu lange aushalten, das wusste ich genau. Und auch Theon hatte darunter in gewisser Weise zu leiden. Er wusste, dass in mir etwas vorging, was ich ihm nicht erzählte, und doch sagte er nie einen Ton darüber. Ich verstand das alles nicht. Mir schien es meistens, als wüsste Theon über alles Bescheid, würde mir nur nichts davon erzählen! Wieso tat er das? Wieso redete er nicht mit mir darüber? Wahrscheinlich aus dem selben Grund, aus dem ich ihm nichts erzählte. Resigniert seufzend nahm ich den letzten Zug der kaum gerauchten Zigarette und trat diese dann auf dem Boden aus. Mein Blick schweifte gen Himmel, die Wolken verzogen sich langsam und es versprach, ein schöner Tag zu werden. Vielleicht sollten wir spazieren gehen. Wären da nicht die Fans. Wie um meine Gedanken zu bestätigen, hörte ich ein quietschendes "Juuuuuuuliaaaan" ertönen und wandte mich augenrollend ab, begab mich wieder in das Hotel. So sehr ich die Fans auch liebte, aber auf Groupies hatte ich gerade überhaupt keine Lust. Kapitel 5: ----------- Leute, holt euch die Taschentücher >.< Es geht weiter Diesmal sogar wirklich mehr ^-^ Die Treppen stetig nachdenkend erklimmend, traf ich auf meinem Weg auch auf Vivian, der mich nur schelmisch angrinste und weiterging. Der war auch komisch drauf derzeit. Schon an der Zimmertüre hörte ich, dass Theon wohl wieder wach war, denn leise Musik klang von drinnen. Vorsichtig öffnete ich die Tür, schloss sie sehr leise hinter mir und lehnte mich an das Holz, ehe ich den Blick zum Bett wandte. Der Blonde saß darauf, spielte mit sicheren Fingern auf der Gitarre und sang leise dazu. "Looking down at the ground to hide the sorrow drawn on my face Speaking words from your dreams to disguise the lies painted in your mind..." Theon hielt inne, wischte sich die Tränen vom Gesicht, kritzelte auf dem Blatt herum, das vor ihm auf dem Bett lag. Erst dann hob er den Blick, hielt inne, als er mich sah. Sofort legte sich ein schuldiger Blick auf sein Gesicht, als er die Tränen auf meinen Wangen erkannte. Es ergriff mich immer, wenn er sang. Schon gar, wenn es nur mit Gitarre und seiner wundervollen Stimme war. Der Blonde blickte auf das Blatt, schob ein anderes darüber und schmiss den kleinen Stapel schließlich in seinen Koffer. "Ju.. Ich.." Ich schüttelte nur den Kopf, brachte ihn so zum Schweigen. "Du weißt es." Ein verwirrter Blick traf mich, doch ich ignorierte ihn, sah Theon nicht länger an. "Was weiß ich?" "Dass ich dich liebe." Ich hatte das Zimmer direkt danach verlassen. War lange durch das Hotel geirrt, keine Ahnung gehabt, wohin ich eigentlich wollte, bis ich schließlich am Dachgarten ankam. Es goss mittlerweile doch wieder in Strömen. Ich konnte über das Dach hinaus die ganze Stadt überblicken, wollte aber eigentlich nur wieder zurück nach Hause in meine Wohnung. Ohne Stress, ohne Probleme, ohne Theon. Ich hatte mich gerade geoutet vor ihm, und das war genau die Sache, die ich so dringend vermeiden wollte. Dass Theon den Kontakt zu mir abbricht, mir nicht mehr erlaubt, bei ihm zu sein und ihm zu helfen, wenn es ihm wieder schlecht geht. Dass Theon mir nicht mehr vertraut. Ich wollte doch seinen Seelenfrieden schützen, ihn nicht noch zusätlich belasten!! Ein Schauer überzog meinen Rücken, ich hatte wieder einmal alles zerstört. Das Einzige, was mir wirklich wichtig war, hatte ich über Bord geworfen. Wirklich toll gemacht, Julian, du gottverdammter... "Vollidiot?" Ich fuhr herum, sah Theon im Dacheingang stehen. Auf meinen fragenden Blick hin meinte er nur leise "Wenn du so gestikulierst, beschimpfst du dich gedanklich meistens selbst." Ein trauriges Lächeln trat auf meine Züge, ehe ich mich wieder umwandte, den Regen spürte, der durch meine Haare lief, mir die Klamotten durchnässte und den Wind noch kälter erscheinen ließ. "Kalt hier oben, nicht?" Theon stand neben mir und ich umklammerte das Gerüst, das ich unbewusst gefasst hatte, noch etwas fester, nickte nur. "Das Lied.. das.. ist noch nicht fertig, aber an dich gerichtet..", murmelte Theon gegen den Wind an, trotzdem verstand ich jedes Wort klar und deutlich. "Hab ich gespürt." Das war nicht gelogen. Mir hatte etwas in mir gesagt, dass es für mich war. "Hm.. Ich wusste es aber nicht.. Ich habe nur gespürt, dass du etwas vor mir verbirgst, Juke. Und das hat mich verdammt traurig gemacht. Schließlich sagen wir uns doch sonst alles." "So? Tun wir das?" Ich blickte Theon an, fühlte die Tränen auf meinem Gesicht, die mich nicht interessierten. "Warum sagst du mir dann nicht, wieso es dir so schlecht geht? Was glaubst du, wie es ist, wenn eine Person, die einem so verdammt wichtig ist, einem nicht sagt, was sie hat?" Ich sah den Schmerz in seinen Augen, der immer aufblitzte, wenn ich dieses Thema ansprach. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich um und ging wieder rein, ich hörte ihn die Treppe hinuntergehen und dann war Stille. Kraftlos sank ich auf den Boden, vergrub meine Hände in meinem Gesicht und schluchzte leise vor mich hin. Der Wind und der peitschende Regen ließen meine Schluchzer jedoch untergehen, plötzlich schien ein Gewitter aufzutauchen, der Donner grollte über mir und insgeheim wünschte ich mir, ein Blitz würde mich treffen um den Schmerz zu stoppen, der sich in mir ausbreitete. --- "Ju..? Juke!!" Blinzelnd öffnete ich die Augen. Es war warm und weich und über mir tauchte das Gesicht von Sammy auf, das plötzlich sehr erleichtert wirkte. "Mann! Was machst du für Sachen?", legte er direkt los, "wir haben dich draußen gefunden, auf dem Dach! Du bist jetzt noch ganz kalt und ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke, wie kalt du warst, als ich dich gefunden habe! Ich hab gedacht, du wärst tot, Juke!" "Lass ihn doch erstmal zu Atem kommen, Sammy.", hörte ich Christian sagen und war ihm in diesem Moment wirklich dankbar. Ich richtete mich vorsichtig auf, spürte Schwindel in meinem Kopf aufkommen, stützte mich auf dem Bett ab. Auf dem Rand saßen Sammy und Christian, blickten mich beide mit dem gleichen, besorgten Blick an. Lautlos seufzend wandte ich den Blick von den Beiden ab. "Ju.. Was ist mit euch passiert..?" Sammys Stimme klang nun leiser, nicht mehr so aufgedreht wie vorhin. "Euch?" Der Gitarrist nickte. "Mit dir und Theon.." "Theon?" Alarmiert sah ich nun Sammy genauer an. "Ja.. Als wir Theon wieder gesehen haben, war er vollkommen durchnässt, so wie du.. Aber er kam von draußen, wollte nicht mit uns reden, hat nur was von "Dach" gemurmelt und ist verschwunden. Wohin wissen wir nicht, wir sind erstmal auf das Dach und haben dich da gefunden." Ich spürte ein trauriges Lächeln meine Lippen umspielen, ehe Sammy fortfuhr. "Also..? Was ist mit euch geschehen?" "Das ist eine lange, lange Geschichte Sammy.. Und ich denke nicht, dass Theon schon bereit ist, sie euch zu erzählen.." "Hat.. Hat er sie dir erzählt?" Die Frage kam aus Christians Mund, doch genau die gleiche stand in Sammys Gesicht geschrieben. Zögerlich nickte ich. "Aber nicht freiwillig.." Auf verwunderte, fragende Blicke ihrerseits erweiterte ich meine Antwort. "Ich bin zufällig darauf gekommen." "Wie..?" Bevor ich antworten konnte und ihnen sagen konnte, dass ich ihnen das nicht erzählen wolle, hörten wir von der Tür aus eine kratzige Stimme leise sprechen; Eine Gänsehaut durchfuhr mich, ich hatte sie sofort erkannt, während die beiden Anderen erst den Kopf wenden mussten, um zu wissen, wer mit ihnen sprach. "Ich denke nicht, dass euch das etwas angeht.. Kommst du, Julian? Ich möchte mit dir reden." Julian? Die selbe Frage schienen sich Sammy und Christian auch zu stellen, doch ich stand nur langsam auf, warf dann erst den Blick auf den Blonden, der, immer noch tropfend, in der Tür stand und mich mit seinen Blicken fixierte. Was war nur mit ihm los? Um genau das herauszufinden, ging ich auf ihn zu, sah, wie er sich vom Rahmen abstieß und den Gang hinunter ging, ohne sich nochmals umzusehen. Schweigend folgte ich ihm, tappste den Hotelgang hinunter, den Blick auf den Boden gerichtet, ich folgte einfach seinen Fußspuren im roten Teppich, die dunkel und nass dort lagen und jedem verrieten, wo der Blonde hinging. Plötzlich bogen die Abdrücke ab und als ich den Kopf hob, sah ich eine offene Zimmertüre, deren Nummer sich nach kurzem Hinsehen als die Unsere entpuppte. Theon saß auf dem Bett, blickte nicht auf, als ich die Tür mit einem Fußkick hinter mir schloss und auch nicht, als ich an ihm vorbei ging, auf das Fenster zu, um es zu öffnen und eine etwas zerknautschte und angenässte Packung Zigaretten aus meiner Hosentasche zu ziehen. Nach einem prüfenden Blick und etwas Abtasten fand ich eine noch trockene Zigarette, steckte sie mir an und blickte abwartend auf Theon, mit dem Rücken stand ich gegen das Fenster gelehnt und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du wolltest reden..?" Meine Stimme war leise, aber dennoch verständlich. Er nickte nur, blickte immer noch einen mir nicht ersichtlichen Punkt auf dem Boden vor sich an; In seinem Gesicht klebten nasse Haarsträhnen, seine Augen waren unruhig und flackerten immer von einer Seite auf die Andere. "Ich.. wollte mit dir über vorhin reden.." Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, ich wollte nicht reden, nicht darüber und schon gar nicht mit Theon! Was würde wohl passieren, wenn seine wundervolle Stimme mir sagen würde, dass es keinen Sinn hätte, dass ich mir keine Hoffnungen zu machen brauche und was mir eigentlich einfiele? Doch es kam gar nichts mehr. Ich spürte die Blicke des Blonden auf mir, doch ansehen konnte ich ihn nicht. Stumm zog ich an meiner Zigarette, hörte das leise Knistern der Glut genau in meinen Ohren. "Juke...", murmelte Theon leise, sofort hob ich den Kopf und sah ihn an, da seine Stimme zitterte, genau wie meine Hände es taten. Er weinte doch nicht etwa? "Ja..?" Er blickte auf, sah mich direkt an. Innerlich erschrak ich etwas, denn da lag etwas in seinem Blick, dass ich nicht deuten konnte. Seine Augen blickten mich durchdringend an und dennoch so traurig und verletzlich, dass es mir fast den Atem nahm. "Juke.. Denk.. Denk bitte nicht, dass ich dich abweise.." Er holte tief Luft, als wollte er sich selbst Mut machen. "Im.. Im Gegenteil.. Es.. hätte mir klar sein sollen.." "Klar? Wie.. Wieso?" Ich sah ihn verwundert an, es war doch nicht so offensichtlich..? "Naja.. Du.. Du kümmerst dich um mich.. und bist immer da.. da.. kann es nur diesen Grund ausser Mitleid geben..." Ich war erschrocken über das, was Theon sagte. "Nein! Theon.." Ich ging die paar Schritte, die mich von ihm trennten und kniete mich vor ihm auf den Boden, um ihm in die Augen sehen zu können. "So ist das nicht.. Natürlich bin ich bei dir und will bei dir sein, weil ich dich .. weil ich dich liebe, aber das ist ein viel größerer Begriff als du denkst! Ich tue das nicht, um in deiner Nähe zu sein oder um irgendwann einmal eine Situation zu meinem Vortel auszunutzen!" Theon ließ ein bitteres Lachen hören. "So? Und warum trägst du mir dann nach, dass ich nicht über das sprechen möchte, was mich bedrückt?" Er blickte mich abwartend an, während ich aufstand und begann, auf und ab zu laufen. "Weil ich mir scheiße noch mal Sorgen um dich mache! Weil ich nicht weiter ansehen kann und will, wie traurig du bist, ohne zu wissen, was dich bedrückt.. Weil ich es nicht haben kann, hilflos daneben zu stehen, während ich sehe, wie du dich selbst durch dein Schweigen kaputt machst.. Weil ich..-" Ich wurde plötzlich gestoppt, als der Blonde mir die Hand auf den Mund hielt und mich ansah. Erst ein paar Sekunden später werde ich mir klar, wie nah er bei mir stand und wie weich seine Hände waren. Und als ob das nicht genug wäre, spürte ich Tränen, die über mein Gesicht liefen, bemerkte, dass ich die ganze Zeit schon geweint haben musste, während ich geredet hatte. "Ju! Beruhig dich..", flüsterte Theon und blickte mich an, ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht, es machte mich wahnsinnig, ich grummelte leise in Theons Handfläche hinein, woraufhin dieser mich schlagartig losließ und einen Schritt zurücktrat. "Tut mir Leid, Juke.." "Schon.. Schon okay.." "Okay... Dann.. werde ich es dir erzählen.." Kapitel 6: ----------- Ach ich bin so schön fies, der Cliff war gemein, ich weiß *allen einen Keks geb* Danke für die Reviews, ihr Süßen So und hier ein neuer Teil für euch, ja? ^^ Ich schüttelte den Kopf. "Nein, Theon.. Ich möchte nicht, dass du etwas machst, was nicht von dir kommt und wozu man dich erst auffordern muss..Lass dir alle Zeit der Welt, aber es soll von dir aus kommen." Er blickte mich eine Weile stumm an, ehe er langsam nickte. "Okay.. Sag.. Ju?" "Ja?" "Möchtest... Möchtest du das Lied hören..? Es.. Es ist fertig und es.. würde dir sicher eine Frage beantworten.." Ich nickte langsam, ließ mich auf dem Boden nieder, während der Ältere seine Gitarre herbeitrug und sich auf dem Bett vor mir im Schneidersitz niederließ. Er blickte mich nicht mehr an, das war wieder der Theon, der mir die letzten Wochen so Sorgen gemacht hatte. Seine Hände zitterten leicht, als er die Papiere vor sich ausbreitete, die Gitarre noch einmal kurz stimmte und schließlich anfing zu spielen. Vom ersten Moment an, in dem er spielte, zierte meine Haut eine Gänsehaut, in seiner Stimme lag immer sein ganzes Herzblut, er lebte jede Zeile seiner Texte. Seine Gesichtszüge entspannten sich mit jedem Griff sichtlich. "Looking down at the ground to hide the sorrow drawn on my face Speaking words from your dreams to disguise the lies painted in your mind" Ich legte die Arme um mich selbst, blickte jedoch unverwandt Theon an, dessen Stimme sanft den Raum füllte, nicht zu laut und nicht zu leise. Plötzlich hob er den Kopf, sah mich an, während er weitersang. "'cause I'm your pain and you are my hurt Just take me as I am Believe I am yours 'cause I'm your pain and you are my hurt just take me as I am Believe I am yours" Irrte ich mich oder war das gerade eine der schönsten Liebeserklärungen, die ich bekommen könnte? "Listening to angels singing to fade Your screams echoing in my ears Watching the sun for too long just to blind myself from the mirror" Darum versuchte er mir die letzte Zeit so auszuweichen... Mir wurde einiges klar. Theon ließ den Blick wieder sinken, blickte seinen Händen zu, die die Griffe sicher formten, die Blätter beachtete er kaum, er musste das Lied schon oft gespielt haben. "because I'm your pain and you are my hurt Just take me as I am Believe I am yours" (anm. d.A: ich weiß, das geht noch weiter, aber es sind ja nur wiederholungen ^^) Theon endete, blickte mich nicht an, sondern auf die Saiten seiner Gitarre, die er nun nicht mehr bespielte. Sehr zögerlich hob er den Kopf, als ich seinen Namen aussprach. In seinen Augen standen Tränen, in ihnen sah ich die Unsicherheit, die ihn bedrückte. Ich stand auf, setzte mich neben ihn auf das Bett, während er die Gitarre beiseite stellte. Noch verunsicherter als vorher blickte er mich an, woraufhin ich ihn beruhigend anlächelte. "Ich habe deine Nachricht verstanden, Theon.. Du brauchst keine Angst zu haben.. Das Einzige, was ich will, ist, dass du dich gut fühlst, in Ordnung? Nicht mehr, aber auch nicht weniger." Er nickte langsam, ein Teil der Unsicherheit verschwand und ein federleichtes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Mir fiel ein Stein vom Herzen, er lächelte! Und noch dazu lächelte er nur für mich... Ein wenig zögerlich hob er seine Hand und strich mir vorsichtig, meine Reaktion beobachtend, ein paar Tränen vom Gesicht, die ich vorhin gar nicht bemerkt hatte. Umsichtig, ohne ihn erschrecken zu wollen, legte ich meine Hand auf seine, strich vorsichtig darüber. Er strich mir noch einmal leicht über die Wange, ehe er seine Hand wieder sinken ließ, meine jedoch festhaltend. Ich folgte ihnen mit meinem Blick, er ließ sie zwischen uns liegen, meine aber nicht los. Es erfüllte mich mit Glück, das zu sehen. "Danke, Juke.." Mein Blick glitt wieder nach oben, ich sah ihn an, lächelte wieder. "Du brauchst mir nicht zu danken, Theon.. Ich tue das schließlich, weil ich es so möchte." Theon nickte langsam, er ließ seinen Blick unsicher auf unseren Händen haften, bis es plötzlich hart und laut an der Tür klopfte und er zusammenfuhr, als hätte ich ihn geschlagen. Er sah sich kurz um und als er nichts beunruhigendes entdeckte, entspannte er sich langsam wieder, ließ den Blick aber skeptisch auf der Tür. In einer fließenden Bewegung stand ich auf und ging zur Tür hinüber, um diese nur so weit zu öffnen, wie es nötig war, um herauszusehen. Vivian stand vor ihr und blickte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Kann ich reinkommen?" Ich, der seine letzte Aktion mit Theon nicht vergessen hatte, blickte ihn abwartend an. "Was willst du?" Der Blick unseres Gitarristen wurde nun fragend. "Mit euch reden? Abhängen? So wie sonst auch?" "Wirst du dich bei Theon entschuldigen?" Vivians Gesichtszüge entgleisten, er wurde aschfahl und stammelte vor sich hin "Ich.. also.. er.." Es war doch gar nichts schlimmes geschehen.. Oder doch? Hatte er vielleicht etwas damit zu tun, wie Theon sich benahm? Als ich aus meinen Überlegungen zurückkam, bemerkte ich, dass Viv sich schon gar nicht mehr hier aufhielt. Ein Blick nach rechts und links zeigte mir nur gähnende Leere eines Hotelflurs. Kopfschüttelnd trat ich zurück in das Zimmer, schloss die Türe hinter mir und ließ mich auf das Bett fallen. Theons stille Anwesenheit brachte mich dazu, schnell in ein leichtes Dösen zu verfallen, aus dem ich erst wieder aufschreckte, als es erneut klopfte. Der Blonde stand auf, öffnete die Türe und ließ unsere Freunde und Bandmitglieder herein, die sich sofort alle auf dem Bett niederließen, Vivian aber scheinbar irgendwo vergessen hatten. "Wo ist Viv?", hakte ich deshalb nach. Sammy zuckte die Schultern und strich sich seine Haare aus dem Gesicht. "Der kommt schon nach.. Wollen wir los?" Los? Wohin? Einen kurzen Blick auf mein Handy werfend fiel mir ein, dass wir heute ja noch ein Konzert zu spielen hatten! Also packte ich das Nötigste zusammen und folgte den Anderen nach draußen. Vor dem Hotel strahlte uns die fließende Sonne ins Gesicht, Theon hatte sofort die passende Sonnebrille parat, nur ich musste blinzeln, um die paar Fans zu erkennen, die Wache gehalten hatten, um uns abzufangen. Vivian stieß zu uns, ich wunderte mich kurz, wo er herkam, zuckte dann aber mit den Schultern und ging weiter. Kurzerhand entschlossen wir uns, gnädig zu sein und gingen hinüber zu ihnen, gaben Autogramme und machten ein paar Fotos. Die meisten der weiblichen Fans zwischen 17 und 20 klebten - natürlich - an Vivian und Theon, wobei mir bei letzterem auffiel, dass er die Fans kaum anfasste, obwohl es auf dem Bild sicher so aussah, als hätte er den Arm um sie gelegt. Nach einiger Überlegung fiel mir auf, dass Theon nie jemanden umarmte, ausser vielleicht bei Fotos mit Fans und da auch nur so wie beschrieben. "Sorry?" Ein junges Mädchen hatte mich leicht angestupst und mir in schlechtem Englisch vor sich hinplappernd zu verstehen gegeben, dass sie herausfinden wollte, ob ich für ein Foto bereit wäre. Ich nickte nur, ließ das Foto machen, ehe ich eine Weile später mit den Jungs im Bus verschwand und wir zur Halle fuhren. Ich glaube, ich musste Theon einmal genauer beobachten. Genauer, als ich es sowieso schon tat. Kapitel 7: ----------- Soooo hier ein neues Kapitel, danke für eure Reviews!! Die Landschaft zog an uns vorbei, ich trommelte unruhig auf meinen Knien herum, machte mich schon ein wenig warm. "Juke, lass das.", meinte Vivian kühl, womit er sechs irriterte Blicke erntete, den des Fahrers jedoch nur durch den Rückspiegel. "Ich mache das doch immer..", entgegnete ich verwirrt, verstand nicht, was daran das Problem sein sollte, es war schließlich fast lautlos? "Lass es einfach.", antwortete Vivian gereizt und ich beschloss, meine Finger still zu halten und nur den Gitarristen aus dem Augenwinkel zu beobachten. Er wippte leicht mit dem Fuß, schien irgendwie nervös und warf Theon hin und wieder abschätzende Blicke zu, wusste wohl nicht, was er von ihm denken sollte. Die Beiden kannten sich doch schon ewig, was gab es da nicht zu wissen? Oder hatte es mit dem Vorfall im Hotel zu tun? Äußerst dubios. Ich überlegte so lange und so in mich gekehrt, dass ich gar nicht mitbekam, dass wir hielten und die Anderen ausstiegen. "Juke? Kommst du?", fragte Christian mich, ich nickte und ließ mir von ihm aus dem Wagen helfen. Wir gingen sichtgeschützt auf die Halle zu, hörten die Fans, wie sie sich unterhielten und es kaum abwarten konnten, uns spielen zu sehen. Wir machten uns im Backstagebereich breit, verstauten unsere Sachen und saßen nun mehr oder minder untätig herum. Theon hatte sich abseits aller in einen Sessel gesetzt, die Beine an sich gezogen und umschlungen, er sah nicht verzweifelt aus und doch zeugte diese Geste von der stummen Nachricht, ihn in Ruhe zu lassen. "Jungs?" Einer der Bühnenarbeiter kam herein und brach damit die Stille, die sich über den Raum gelegt hatte. "Kommt ihr zum Soundcheck?" Allgemeines Gemurmel entstand, doch keiner redete mit den Anderen, eher mit sich selbst. Wir standen auf, trotteten zur Bühne, Jason, Sammy und Viv nahmen ihre Saitenquäler auf, Theon spielte bereits mit dem Mikrofon, Christian bezug Stellung hinter seinem Keyboard und ich durfte als Einziger sitzen und nahm hinter meinem Schlagzeug Platz. Liebevoll strich ich über die Felle, schnappte mir ein Paar 5A Sticks*, die nur zum Einspielen wohl reichen dürften. Ich drehte die Sticks leicht in der Hand, wartete auf das Okay von oben. Wir entschieden uns, zuerst "Halfway" zu spielen*, ich gab den Takt vor, zu dem die Fans später klatschen würden, das wussten wir schon jetzt, Christian gab einen dunklen Ton im Background dazu vor, der meinen Takt untermalte. Dann setzte Theon mit seiner Stimme ein, wurde dennoch nicht vorrangig mit den Gitarren begleitet, sondern noch immer mit meinen Schlägen auf dem Instrument und dem dunklen Ton im Hintergrund. Der Keyboarder setzte ein paar Töne dazu, langsam setzte dann auch der Bass mit Jason ein. Schließlich zum Refrain durften auch Sammy und Vivian mitmischen, was ich auf meinem Monitor* so hörte, klang recht vielversprechend, wir hatten eben eine gute Crew dabei.. Aber wir warteten lieber auf die Zustimmung des Mischers, der ab und an Feineinstellungen an seinen Reglern vornahm, schließlich den Daumen in die Höhe streckte und uns das Zeichen gab, aufzuhören. Ich würde das Gefühl nicht los, dass Theon nicht ganz bei der Sache war, es hörte sich zwar gut an, das hatte ich gesagt, doch das galt nur für die Instrumente, die Stimme unseres Sängers und dessen Textsicherheit ließen zu wünschen übrig. In der kurzen Pause, in der Sammy und Vivian mit den Soundtechnikern diskutierten, ging ich zu Theon, fragte ihn, ob alles in Ordnung sei. Er blickte mich nur zerstreut an, nickte dann aber. "Ja.. Alles in Ordnung..", meinte er leise, blickte mich sanft an. Er wusste ganz genau, dass ich ihm nicht glaubte, bemerkte es an meinem Blick. Doch ich würde nichts sagen, noch immer spukte mir das Lied, das Theon geschrieben hatte - Für mich! - und die darauf folgende Szene im Kopf herum. Es war zum Einen schön, zum Anderen aber auch schmerzhaft, da ich noch immer nicht wusste, was Theon bedrückte, doch ich hatte ihm gesagt, dass ich warten würde, bis er bereit wäre, es mir zu erzählen und ich würde Wort halten. Die Band entschied kurzzeitig, als Nächtes "Die a little more" zu spielen. Theons Blick sagte mir, dass er damit nicht so ganz einverstanden wäre, doch er ergab sich unserer Demokratie - wobei ich mich enthalten hatte - und begab sich wieder an das Mikrofon, während der Rest der Band - und ich - wieder an die Instrumente ging. Wir begannen das Lied kraftvoll, Vivian verpatzte wie gewohnt keinen einzigen Ton, während Sammy sich einen kleinen Fehler erlaubte, doch das machte nichts, schließlich sollte bei der Generalprobe immer etwas schief gehen. Theons Stimme zitterte, was war nur mit ihm los? "Why didn't I embrace Those days you spent with me For now when I look back in time It's too easy to see..." Irgendwie kam ich mir ein wenig angesprochen vor, spielte das Lied weiter, ich konnte es ja sowieso schon im Schlaf. "While I lived my dream I was seeking a fantasy And here I lie all alone again Drown in memories..." Bei den letzten zwei Zeilen zitterte seine Stimme schon sehr, ich fragte mich wirklich, was mit ihm geschehen war.. War ihm irgendetwas derart Böses zugestoßen? "You're so far away from me I live to love again But it won't do you any good to see me When I die a little more..." Ich schluckte leicht, es kam mir so vor, als wäre dieses Lied der Schlüssel zu Allem. Frage mich woher, aber ich war mir wirklich sicher. "And all the vanity Has vanished from my world Just to show me How I die a little mo..." Er brach mittendrin ab, wir stoppten unsere Instrumente, nachdem wir das bemerkt hatten. Theon klammerte sich krampfhaft am Mikrofon fest, ich stand auf, ahnte nichts Gutes. Die Knie des Blonden knickten sich leicht, gaben unter ihm langsam nach, die schlanken finger lösten sich langsam vom Mikro und der Sänger sank zu Boden, begann zu weinen. "Theon!", rief ich aus, stürzte zu ihm, kniete mich ebenfalls nieder und umarmte ihn sanft, wollte ihn beruhigen. Wie immer, wenn ich die Nähe zu ihm suchte, blockte er, versuchte sich zu befreien, doch als er bemerkte, dass ich ihm nichts Böses wollte, ließ er sich in meine Umarmung sinken und weinte leise. Ich drehte ihn zu mir um, drückte ihn sachte an mich und strich über seine Haare. Die Musik lief noch immer, also rief ich ein "Macht doch mal die Musik aus! Viv, Ruhe!" Der Gitarrist hatte weiter gespielt, als wäre es ihm egal, was mit Theon war. Der Blonde wiederum war bei der Erwähnung von Vivians Namen richtig zusammengezuckt, meine Alarmglocken schrillten. Also hatte der dunkelhaarige Gitarrist doch etwas damit zu tun! "Theon.. Theon, beruhig dich, ganz ruhig..Ich bin da.. Dir passiert nichts..", murmelte ich in sein Ohr, strich ihm weiterhin beruhigend durch die Haare. Unsere Bandkollegen - mit Ausnahme von Vivian - standen aussen herum, wussten nichts mit dieser Szenerie anzufangen. Sie kannten ihren Sänger so nicht, schon gar nicht, wenn er Lieder sang, die er selbst geschrieben hatte. Es verwirrte sie sichtlich, doch sie sagten nichts, hofften wahrscheinlich so wie ich, dass er sich einfach beruhigen würde. Das tat er auch, es dauerte zwar, doch irgendwann kuschelte er sich einfach nur an mich und schloss erschöpft die Augen. "Jungs, ich bring ihn nach hinten, lasst uns ein bisschen in Ruhe, okay?", sagte ich zu den Anderen, die ihrerseits nur nickten, ihre besorgten Blicke aber auf Theon gerichtet ließen, den ich mit leise geflüsterten Worten nun dazu brachte, aufzustehen und mit mir mitzukommen. Ich legte meinen Arm um seine Hüfte, stützte ihn so, wusste nicht, inwiefern er stark genug war, zu gehen. Er dankte es mir mit seinem Blick, ging schlapp neben mir her in den Backstageraum, ließ sich auf eine Couch fallen und vergrub sofort das Gesicht wieder in den Händen, er weinte jedoch wenigstens nicht mehr. Ich schloss die Türe hinter mir, blickte Theon sorgenvoll an und ging auf die Couch zu. "Theon?", fragte ich, er nickte nur langsam, gab mir so die Erlaubnis, mich zu ihm zu setzen. "Theon, was...", traute ich mich zu fragen, so blickte er mich traurig an, ehe er seine Arme um sich selbst legte und begann, zu erzählen... ___________________________________________________________ *1 -> Die Drumsticks der Schlagzeuger haben immer andere Kennzeichen, 5A ist am Besten geeignet für Anfänger, um in das Schlagzeugen hineinzukommen, allerdings ist das so die gängigste Größe, die am Meisten verwendet wird. *2 -> Man sollte sich Halfway anhören, damit man weiß, wovon ich schreibe :) *3 -> Der Monitor ist in diesem Fall kein Bildschirm sondern ein Kasten, der das wiedergibt, was gespielt wird. Hauptsächlich das eigene Instrument, aber eben auch ein bisschen die der Anderen ;) Ja, ich weiß, ich schmeiße mit Fachbegriffen um mich, aber ich tue es nur insofern wie es notwendig ist und erkläre ja auch ;) Sollten dennoch Fragen aufkommen.. Fragt! Tut mir Leid, ich muss hier den Cut machen... :) Kapitel 8: ----------- Weil ihr mir so fleißig reviewt habt und mich so geschimpft habt über den Cut... Hier das neue Kapitel, in Mexx-Version, damit es nicht adult wird.. Der Teil ist eigentlich länger, aber sonst kann ich meine eigene Story nicht mehr lesen ^^ Rückblick Theon war gerade in dem Hotelzimmer, las in einer Zeitschrift. Es war schon ziemlich spät und der Fernseher lief nebenher, er wartete darauf, dass sein Zimmergenosse zurückkam. Ein Blick auf die Uhr bestätigte ihm seine Vermutung, es war schon weit nach Mitternacht. Wo er wohl bleiben würde? Nunja, den Zimmerschlüssel hatte er ja, dachte Theon, schaltete den Fernseher aus, löschte das Licht und legte sich ins Bett, nachdem er seine Hose und sein Oberteil ausgezogen hatte. Er fiel in einen unruhigen Halbschlaf, der ihn nicht wirklich erholte. Abrupt wurde er aus selbigem gerissen, als mit einem lauten Knall etwas gegen die Tür schlug, der Blonde saß sofort kerzengerade im Bett, blickte zum Hotelzimmereingang. Ein Schlüssel wurde mit viel Mühe in das Schloss gesteckt und sein Zimmerkamerad kam hereingetorkelt, ließ hinter sich die Türe geräuschvoll wieder zufallen. Theon lächelte ein wenig, hatte er sich wohl einmal mehr übernommen, was das Trinken anging. "Theon..?", fragte er in das Dunkel hinein. "Ich bin hier, auf dem Bett.", antwortete Theon ruhig. "Gut, da gehörst du auch hin.", bekam er als Antwort, die ihn ein wenig stutzig machte, da der Unterton ein wenig gefährlich klang. "Was willst du damit sagen?", fragte der Blonde unsicher. "Nunja...", kam die geraunte Antwort, Theon spürte das Bett an einer Seite hinuntersinken, roch den Alkohol bis zu sich hin. "Ich fand dich schon immer toll, Theon, weißt du das?" Der Blonde blickte seinen Freund nur von der Seite her an. "Das ist ja sehr schmeichelhaft, aber.." Er verstummte, als ein Knurren ertönte, Theon fühlte, wie sein Körper auf das Bett zurückgedrückt wurde, jemand auf seinem Schoß Platz nahm. "Vivian!", rief der Sänger aus, fand das absolut nicht lustig. Er versuchte, den Gitarristen von sich hinunterzuschieben, doch der schnappte nur seine Hände und drückte sie über seinem Kopf in das Kissen. "Das ist nicht lustig, Vivian. Du tust mir weh..", meinte Theon, blickte nach oben, wo er das Gesicht des Anderen vermutete. "Na und?", gab dieser zurück, "Vielleicht will ich das ja..." Ein heiseres Lachen ertönte, Theon lief ein Schauer über den Rücken. Mit all seiner Kraft versuchte er strampelnd und sich wehrend den Dunkelhaarigen von sich hinunter zu schubsen. Doch es gelang ihm nicht, Vivian war einfach zu stark. "Nein, Theon, verstehst du, du gehörst mir. Mir ganz allein.", raunte der Gitarrist, beugte sich hinunter und küsste die Lippen des Blonden hart und bestimmend, während er ihn immer noch fast schmerzhaft festhielt. Doch Theon dachte nicht daran, diesen Kuss zu erwidern, wollte nur weg von Vivian, der verrückt zu sein schien und der eine Hand von denen Theons löste, nur um mit dieser direkt in die Shorts des Sängers zu fahren, der wiederum dadurch seine Augen aufriss, versuchte, dieser Hand zu entkommen, doch er tat es nicht. Er wollte etwas dagegen sagen, vergaß, dass der Gitarrist ihn immer noch küsste und öffnete so seinen Mund, was der auf ihm Liegende als Einladung abtat, seine Zunge zu benutzen. Und so nahm alles seinen Lauf... Rückblick Ende Es ist kurz, ich weiß, aber es war ja eigentlich länger *heul* Kapitel 9: ----------- Sorry, dass es so lang gedauert hat, bis das neue Kapitel fertig war Q_Q Der Blonde hatte den Blick auf den Boden gerichtet, sagte nichts mehr, er endete in seiner Geschichte, die er vorher aufgehört hatte, zu erzählen, weil er es nicht mehr konnte. Seine Stimme zitterte, er selbst zitterte und klammerte sich an sich selbst, während ich neben ihm saß, auf das zitternde Häufchen Mensch sah und mich fragte, wie man jemandem so viel Leid antun konnte. Wie man Theon so viel Leid antun konnte. Mein Blick lag auf seinen Lippen, die sich erst aufeinander pressten, bevor er harsch darauf biss und ich ihn gerade noch abhalten konnte, indem ich sanft einen Finger an seine Lippe legte und diese befreite, nicht merkte, wie mir selbst die Tränen die Wangen hinunterliefen. Theon hatte schon so viel durchgemacht... Und dann auch noch das. Dann war das der Grund? Das war der Grund, wieso er sich abgrenzte von Allem, wieso er sich selbst diese Wunden zufügte und wieso er seine Gefühle so gut es ging ausgeschaltet hatte? Gerade schien es eher, als hätte dieser Song etwas in ihm geweckt. Ich wagte nicht, ihn weiter zu berühren, sah ihn an, als mich sein Blick traf und ich diese unendlich traurigen Augen sah, in denen Tränen standen, die herauswollten, die er aber mit aller Kraft zurückhalten wollte. "Theon...", wisperte ich leise, rückte nur ein kleines Stück näher und stubste ihn sanft an, als wollte ich ihm eine Umarmung anbieten, der Blonde sah mich nur traurig an, rückte selbst ein Stückchen näher und schmiegte sich an mich heran, weinte leise in mein Shirt hinein. "Theon..", wiederholte ich mich, legte vorsichtig meine Arme um den zierlichen, gepeinigten Sänger, streichelte ihm sanft über den Rücken. Wenn Theon weinte, zerriss es mir jedesmal das Herz. Es tat mir weh, es tat ihm weh. Und doch würde ich niemals zögern, für ihn da zu sein, wenn er weinte, ihn in den Arm zu nehmen und für ihn da zu sein. "Es tut mir so Leid...", flüsterte ich gegen seine Haare, merkte, wie er sich an meinem Shirt festhielt. So konnte er doch kein Konzert spielen... Sanft glitten meine Finger über den Rücken meines blonden Freundes, seine Nähe tat mir gut, gleichzeitig tat es weh, ihn deswegen im Arm halten zu müssen. Ich wollte ihn glücklich sehen, nicht traurig. Ich merkte, wie Bewegung in Theon kam und dieser mich dann ansah, immer noch kein Stück freudiger, doch etwas lag in seinem Blick, das ich nicht deuten konnte. Zum ersten Mal konnte ich etwas nicht deuten, so, wie er mich ansah und ich wusste nicht genau, was ich tun sollte. Doch dann bewegte sich der Ältere erneut, er sah mich unsicher an und im nächsten Moment war es warm und sehr, sehr kribbelnd auf meinen Lippen, als Theons die meinen berührten. Sie berührten sich nur, er hielt sich still, ich sowieso. Ich konnte seine Tränen auf seinen Wimpern sehen, jede einzelne davon, sein Atem strich über mein Gesicht und als ich die Augen schloss, spürte ich die Verzweiflung und die Traurigkeit in ihm, verstand ihn auf einmal sehr gut. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Wange, nur die Fingerspitzen, er zuckte ganz leicht, lehnte sich dann aber gegen die Berührung. Ich erwiderte den leichten Druck auf meine Lippen, merkte Theons Haare, wie sie meine Wange kitzelten, wie alleine das ein kribbelndes Gefühl in meinem Magen auslöste, welches sich durch meinen ganzen Körper verbreitete und mir ein Hochgefühl bescherte, mein Herz zum Klopfen brachte. Der Blonde löste sich wieder, lächelte mich äußerst vorsichtig an. Da war es wieder. Dieses Lächeln. Dieses Lächeln, welches er sonst nie herausließ... Er lächelte die letzte Zeit gar nicht. Aber das hier... Das war echt. Ein echtes Lächeln... So erwiderte ich auch dies, nutzte meine Hand an seiner Wange, um ihm vorsichtig die Tränen weg zu streicheln, ließ dann die Hand sinken und Theon setzte sich wieder normal hin, fuhr sich durch die Haare, sah auf die Uhr, lehnte sich dann zurück. Ich versuchte indes, mein klopfendes Herz ein wenig zu beruhigen... Dieser Mann brachte mich durcheinander... Und Vivian würde ich eigenhändig umbringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)