Yours von Ryuta-chan (*~Believe I am yours...~*) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Wow... So viele Kommis! Und hier gibts auch gleich ein neues Kapitel für euch! :) "Juke, du siehst aus wie der Tod persönlich." Ich sollte aufhören, mit mir selbst zu reden. Nun wieder schweigend zog ich mich aus, stieg ich unter die Dusche, ließ mir das Wasser übers Gesicht laufen und spürte kaum die Tränen, die sich unter das Wasser mischten. Kurze Zeit später schnappte ich mir ein Handtuch, band es mir um die Hüfte und nahm ein zweites, um den Rest meines Körpers und die Haare zu trocknen. Natürlich hatte ich meine Sachen nicht mitgenommen, weswegen ich ins Hotelzimmer zurück musste, so, wie ich war. Ich betete, dass Theon noch schlief. Das tat er - natürlich - nicht. Er setzte sich gerade schlaftrunken auf, als ich die Badtüre hinter mir schloss. Der Herr da oben mochte mich wohl wirklich nicht. Beschämt ließ ich den Blick sinken, schlich zu meinem Koffer und wühlte darin herum, um ein passendes Outfit für den Tag zu finden. Es klopfte an der Türe, Theon fiel wortwörtlich aus dem Bett, um dem Besucher zu öffnen. Als ich kurz darauf spürte, wie mein Handtuch um meine Hüften verschwand, wusste ich, dass es nur unser lieber Freund Viv sein konnte. Schnell nahm ich das andere Handtuch aus meinen Haaren und band es mir um, ehe ich mich umdrehte und Vivian böse anfunkelte. Er grinste nur. "Morgen, Julian...", schnurrte er und betonte das "Julian" so, wie es Engländer machen würden. Er wusste, dass ich das mochte und wollte mich austesten. "Morgen, Viv.", meinte ich aber nur kurz angebunden und verschwand samt Klamotten wieder im Bad. Viel zu früh, um mit ihm zu streiten. Kaum hatte ich mich angezogen, sollte das nächste Drama stattfinden. Ich hörte aufgebrachte Stimmen aus dem Hotelzimmer, so etwas wie "Komm, stell dich nicht so an" und "Ist doch nur Spaß" und zwischendrin.. Theon! Schnell riss ich die Türe wieder auf, stockte kurz, bei dem, was ich sah. "Viv!! Bist du wahnsinnig?" Vivian stand am Bettrand, über Theon gebeugt und hielt sein Shirt fest, wollte es ihm anscheinend ausziehen. Doch Theon hatte seine Hände auf Vivians gelegt, um ihn zu stoppen. "Lass das, Viv..", murmelte er nur leise, ich spürte, dass er wieder kurz davor war, in Tränen auszubrechen. "Geh." Die Beiden wandten sich zu mir um, Theons Blick wirkte beschämt und sah auf die Bettdecke. "Wieso?" "Weil ich es sage, Viv. Geh." Meine Stimme klang wirklich kühl, selbst Viv sollte verstanden haben, dass ich es ernst meinte. Langsam ließ er Theons Shirt los, richtete sich auf und ging unschlüssig einen Schritt auf mich zu, ehe er es sich anders zu überlegen schien und das Zimmer verließ. Genau in dem Moment, als die Türe sich schloss, hörte ich einen trockenen Schluchzer aus Bettnähe. Theon. Ich ging zu ihm hinüber, sah, dass er sein Gesicht in den Laken vergraben hatte. Sanft zog ich ihn dort heraus, spürte, wie er sich verkrampfte, um dann völlig loszulassen und haltlos zu weinen. Ich konnte mir denken, was in ihm vorgegangen war. "Er hat es nicht gesehen." Meine Stimme war nur leise, doch Theon hörte mich. Er hörte mich immer. Seine Schluchzer wurden leiser, er sah mich an, wusste, dass ich ihn nie anlügen würde, was das betraf. Wenn es um meine Gefühle ging, war das etwas anderes. Das war zu seinem eigenen Seelenschutz. Der Blonde nickte, kuschelte sich an mich und ich legte mich mit ihm wieder ins Bett, wartete, bis er wieder eingeschlafen war. Vorsichtig legte ich die Decke um ihn und verließ leise das Zimmer. Ich brauchte dringend frische Luft. Ich hetzte durch die Hotelflure, wusste gar nicht, wo ich eigentlich hinwollte, der einzige Gedanke war: raus, weg von alledem. Kalte Luft schlug mir entgegen, als ich durch die Hintertüre des Hotel hinausging. Kurz fröstelnd zog ich meine Strickjacke enger um mich, ehe ich mir mit geübtem Handgriff eine Zigarette anzündete. Ich weiß, brave, kleine Drummer sollten das nicht tun, aber ich konnte in dem Moment in Worten nicht ausdrücken, wie scheiß egal mir das war. So konnte ich nicht weitermachen. Ich konnte nicht mein restliches Leben so tun, als würde ich nichts für Theon empfinden und mich trotzdem so um ihn kümmern, wie ich es jetzt tat. Ich würde mich zerstören. Systematisch. Meine Nerven würden das nicht mehr allzu lange aushalten, das wusste ich genau. Und auch Theon hatte darunter in gewisser Weise zu leiden. Er wusste, dass in mir etwas vorging, was ich ihm nicht erzählte, und doch sagte er nie einen Ton darüber. Ich verstand das alles nicht. Mir schien es meistens, als wüsste Theon über alles Bescheid, würde mir nur nichts davon erzählen! Wieso tat er das? Wieso redete er nicht mit mir darüber? Wahrscheinlich aus dem selben Grund, aus dem ich ihm nichts erzählte. Resigniert seufzend nahm ich den letzten Zug der kaum gerauchten Zigarette und trat diese dann auf dem Boden aus. Mein Blick schweifte gen Himmel, die Wolken verzogen sich langsam und es versprach, ein schöner Tag zu werden. Vielleicht sollten wir spazieren gehen. Wären da nicht die Fans. Wie um meine Gedanken zu bestätigen, hörte ich ein quietschendes "Juuuuuuuliaaaan" ertönen und wandte mich augenrollend ab, begab mich wieder in das Hotel. So sehr ich die Fans auch liebte, aber auf Groupies hatte ich gerade überhaupt keine Lust. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)