Ich komme wieder von fluffymausi-chan (Nico Robin/Zorro) ================================================================================ Kapitel 1: Ich komme wieder --------------------------- Wieder ein Schrei. Blutspritzer säumten seine Kleidung, als er einen weitern Marinesoldat niederstreckte. Nur noch wenige Gegner und endlich war er da. Mit einem Schwert zwischen den Zähnen und den anderen beiden in den Händen, lief er die Treppen rauf. Die Stohhutpiraten waren in einer Stadt in einen Hinterhalt geraten. Marinesoldaten hatten die Piraten getrennt und diese liefen nun kreuz und quer durch die Stadt. Er war gerade von Robin getrennt worden, die auf ein Dach gesprungen war um den tödlichen Stichen der Säbel der Marinesoldaten zu entkommen. Als er ihr folgen wollte, hatte sie nur lächelnd abgewinkt und war in der Dunkelheit der Nacht verschwunden. Doch gerade jetzt hörte er Frauenschreie und er kannte die Stimme. „Wenn ihr ihr was angetan habt, dann Gnade euch Gott!“, knurrte er. Meine Schritte hallen unheimlich wider, ich habe dich auf ein Dach springen sehn, doch als ich dir folgen wollte, blicktest du lächelnd auf mich nieder, warum ließ ich dich gehn... Das hier konnte er nicht zulassen! Es sollte nicht wieder eine Frau sterben, nicht wieder jemand von ihm gehen, den er mochte. Nein das sollte sich nicht wiederholen! Seine Schnelligkeit wurde noch einmal verdoppelt und er spürte Regentropfen auf ihn niederfallen. Nein, er hatte Menschen umgebracht, er hatte Menschen das Leben genommen, aber zusehen wie wieder jemand von ihm ging, das konnte er nicht! Das würde er nicht überleben. Er bremste ab und blieb stehen. Wollte er das wirklich sehen? Wollte er ihr jetzt wirklich helfen oder war es bereits zu spät? Er wollte ihr Blut nicht sehen. Er wollte nicht sehen, wie es sich mit Regen vermischte, das würde sein Herz brechen. So stand Zorro, der große Schwertkämpfer, im Regen und ließ seine Schwerter sinken, unentschlossen was er tun sollte. Regen nimm doch bitte meine Sorgen mit, ich kann nicht mehr mit ihnen leben, lag es daran dass ich mich immer mit dir stritt, habe ich dir wegen den fröhlichen Kabeleien mein Herz gegeben... Sein Stolz war die höchste Hürde und seine größte Mauer. Er hatte sie sich selbst als Schutz erbaut und nun stellte sie gerade für ihn ein Hindernis dar. Zorro war bereits nass bis auf die Knochen und seine Kleider klebten an ihm wie eine zweite Haut. Er hatte keine Angst, auf jeden Fall redetete er sich das ein. Nein, in Wahrheit hatte er panische Angst. Nie wieder wollte er einen geliebten Mensch bluten oder sterben sehen. Aber war sie ihm denn nicht wichtig? Diese schwarzhaarige Frau war sein Schwachpunkt. Sie brachte ihn täglich um den Verstand und war bereits in seinem Herzen. Wie lange schon? Ich kann dir jetzt nicht gegenübertreten, habe nun endlich herausgefunden, dass es nichts nützt zu beten, denn ich bin schon längst an dich gebunden... Seine Füße bewegten sich von ganz alleine vorwärts und rannten später durch die Gassen. Sein Orientierungssinn war miserabel aber er lief einfach, in der Hoffnung sie zu finden. Wieder hörte er sie schreien. Der Regen dämpfte seine Schritte und die Regentropfen erschwerten seine Sicht. Doch er sah gerade noch soviel, dass er die rote Flüssigkeit am Boden bemerkte. Seine Augen wurden groß und er hätte fast seine Schwerter fallen lassen. Seine nächsten Schritte waren zögernd und er bemerkte nicht mal dass er zitterte. Der Regen wurde stärker und verwischte den roten Lebenssaft etwas, was ihn in die Realität zurückrief. Ich kann nicht hinter die nächste Ecke sehen, ich stehe gerade eben in deinem Blut, ich weiß ich sollte weitergehen, doch allein dazu fehlt mir der Mut... Zorro sah in den Himmel und hoffte einfach, dass wenn er die Augen schloss und wieder öffnete, alles besser wäre. Sein Wunsch wurde nicht erfüllt und er öffnete seine Augen widerwillig. Er hatte Angst. Zum ersten Mal in seinem Leben, verspürte er reine Angst und diese ließ seine Eingeweide sich zusammenziehen. Hinter dieser Ecke wartete die Wahrheit aber wollte er sie wirklich wissen? Ein Schauer lief über seinen Rücken, wenn er daran dachte, dass er es sich nie verzeihen könnte, wenn sie jetzt sterben würde. Er wollte bei ihr sein. Wenn sie starb, dann in seinen Armen! Mit diesem Vorsatz ging er um die Ecke und lächelte bitter. Sowas hatte er sich schon gedacht. Dein Blut hat mir soviel Angst gemacht, ich weiß ich habe dir nie gesagt, ich wäre immer gerne neben dir aufgewacht, ich habe mich nie über meinen Stolz hinausgewagt... Nico Robin, seine Kamaradin lag mit blutenden Wunden zwischen Marinesoldaten, die auf sie eindroschen. Sie hatte längst ihr Bewusstsein verloren und schrie auch nicht mehr. Zorros Augen verengten sich unter seinem Kopftuch und er lief los. Mit einigen Hieben, fielen die Marinesoldaten tot zu Boden. Ihr Blut vermischte sich mit dem Regen, wie das ihre. Zögernd ging er neben ihr in die Knie. Sie lächelte obwohl sie blutete und sicher überaus schwer verletzt war. Unschlüssig, was er tun sollte, steckte er seine Schwerter zurück in die Scheiden und hob ihren Oberkörper vorsichtig aus dem nassen Matsch. Er selbst sah nicht sehr viel besser aus als sie, aber er war es gewohnt, zu bluten und dreckig zu sein, er war ein Schwertkämpfer. Sie jedoch war eine junge Frau, die gerne las, die eigentlich eher ruhig und reserviert war. Sie war etwas Besonderes und sollte nicht hier im Dreck liegen. Vorsichtig strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Es tut mir Leid dass ich zu spät bin.“, flüsterte er und küsste sie auf die Stirn. Ich hoffe dass du dich in meinen Armen sicher fühlst, ich konnte deine Wunden nicht verhindern, du weißt dass mein Leben dir gehört, es tut mir Leid, ich kann deine Schmerzen nicht lindern... „Du bist nicht zu spät.“, hauchte plötzlich eine leise Stimme und er sah in ihr Gesicht, welches an Farbe verloren hatte. Sie lächelte trotzdem und er rang sich selbst einen erleichteren Gesichtsausdruck ab, obwohl er im Moment im Inneren vor Sorge fast einging. „Bin ich nicht?“ Sie schüttelte leicht den Kopf. Beide schwiegen und blickten einander nur an. Sie waren nur glücklich, dass der jeweils andere am Leben war. Zorro hörte wie Verstärkung anrückte, um sie gefangen zu nehmen. Er grinste sie aufmunternd an. „Schaffst du das?“, fragte sie ihn kraftlos und immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen. Er beugte sich tiefer zu ihr. Ihre Gegner waren fast da. Robins Augen spiegelten Angst und Sorge um ihn wieder. Doch Zorro hatte sich bereits entschlossen. Zum ersten Mal seit sie sich kannten, lächelte er sie an. Aufmunternd, hoffnungsvoll und entschlossen. „Ich komme wieder!“ Sie starrte ihn einfach nur an, unfähig ein Wort zu sagen. Aufhalten hätte sie ihn nie können, das war ihr klar. Wieder fand ein Lächeln einen Weg auf ihre Lippen und sie ließ sich zu Boden sinken. Die Nässe war schon längst vergessen, wie der Regen der immer noch unaufhörlich auf sie niederprasselte. Mit einer blutverschmierten Hand fuhr sie zitternd über seine Wange. Er sah ihr einfach nur in die Augen, hoffte eine Erklärung in ihnen zu finden, aber es blieb ihm leider verschlossen und so begnügte er sich mit ihrem warmen Lächeln, was sein Herz schneller schlagen ließ. Du weißt ich werde gehn, der Regen nimmt mich mit weg, ich hoffe ich kann dich wiedersehn, vielleicht sogar an diesem Fleck... Ihre Augen leuchteten dankbar. Die einzige Emotion, die sie zeigte. Alles andere war wie hinter Gitterstäben aus flüssigem Eisblau verschlossen. „Du wartest?“ Es klang wie eine Bitte, ohne eine Bestätigung fehlte ihm die Kraft und ein Ziel. Forschend sah er sie an. „Ich werde warten.“, hauchte sie ihm entgegen und er umarmte sie. Er spürte wie sie zu zittern begann. Ihr hatten Tränen in den Augen gestanden aber beide wussten es. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie noch lange genug am Leben blieb war winzig klein. „Ich will nicht warten...“ Es klang verzweifelt und er drückte sie an sich. „Ich werde wiederkommen.“ Er wiederholte sein Versprechen, vielleicht auch um sich selbst zu beruhigen. „Lächele.“ Eine Hand legte er unter ihr Kinn und hob es mit sanfter Gewalt hoch. Sein Lächeln war ansteckend und so zeichnete sich auch bald ein Lächeln auf ihre Lippen. „Warte hier.“ Würde sie warten? War die Angst weg? Robin schloss ihn in die Arme, auch wenn es ihr sichtbare Schmerzen bereitete. „Ich warte...“ Erleichterung durchströmte ihn und er drückte sie an sich. „Danke...“ Ich weiß du wirst hier warten, der Regen hört dann vielleicht auf, dann könnten wir noch einmal starten, denn ich weiß, wir geben nicht auf... Zorro erhob sich und nahm seine drei Schwerte aus den Scheiden. Eins klemmete er sich zwischen die Zähne, die anderen beide, nahm er in seine Hände. „Bis gleich, Robin.“ Sie lächelte und auch wenn sie da in ihrem Blut und dem Dreck lag, sah sie in seinen Augen wie ein Engel aus. „Bis gleich...“, hauchte sie und er lief in den Regen. Die Sonne geht bald wieder auf, dann bin ich wieder bei dir, dann sehen wir beide in den Himmel hinauf, und ich hoffe du bleibst dann für immer bei mir... Spät in der Nacht hielt Zorro sie in den Armen, als er zurück zum Hafen ging. Sie lebte noch und lächelte, obwohl sie bewusstlos war. „Danke, dass du auf mich gewartet hast.“ Er legte seine kühlen Lippen auf ihre Stirn und schloss kurz die Augen. Sie war nicht von ihm gegangen. Du hast auf mich gewartet, dein Vertrauen berührt mich sehr, ich habe nicht mehr auf meinen Stolz geachtet, denn ich bin mir sicher, ich liebe dich zu sehr! „Danke, Robin.“, flüsterte er. „Gern geschehen, Zorro.“ Und sie wussten, sie hatten sich gegenseitig gerettet. Hosted by Animexx e.V. 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