Des Schicksals Zöglinge - Die Mitte des Irrgartens von Phai8287 (Fortsetzung von "Im Irrgarten des Schicksal") ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Es war zwar noch relativ früh, aber Torae schlief bereits und so hatte Ivar sich mit Leander, der es seiner Mama so gar nicht nachmachen wollte, auf den Flur verzogen. Und Christine schlenderte ebenfalls über die Flure. Freudig lächelte und winkte sie. "Ivar..." Der sah sie etwas verzweifelt an, als er Leander beruhigend hin und her wiegte. "Na, macht dein Hosenscheißer nicht was er soll?", fragte sie leise. „Alles andere scheint er lieber zu machen.“ Seufzend verschob er den Kleinen Schreihals in seinen Armen, die langsam schwer wurden. "Gib mal her den Zwerg, vielleicht bekomme ich ihn zum schlafen!" Erwartend hielt sie ihre Arme auf. Ivar stellte sich extra umständlich an, als er seinen Sohn weiter reicht, sodass er ihm zu flüstern konnte. „Benimm dich.“ Doch in ihren Armen wurde der kleine noch unruhiger und Leander verhexte das Haar der Frau in alle möglichen Farben und schrie dabei. „Oh nein!“ Schnell nahm Ivar ihr das Baby wieder ab und sah seinen Sohn finster an. „Das sollst du doch nicht machen!“ Und bei seinem Vater auf dem Arm hörte das Schreien auf. Auch die Lider des Jungen wurden schwer. "Da... Da..." Christine schüttelte den Kopf. "Er kann mich wohl genau so wenig ausstehen wie sein Vater..." Sie seufzte. "Du hättest mich letztens ruhig warnen können, was er für Kräfte hat! Ich hab einen riesen Schreck bekommen, als ich vor der Tür saß. Hogarth hat mich dann aufgeklärt." Entschuldigend sah er sie an. „Nicht jeder reagiert so gut darauf, wir sind bei dem Thema also sehr vorsichtig.“ "Was ich aber nicht verstehe, warum tut ihr dann noch irgendwas? Er könnte doch alles für euch erledigen!" Sie sah ihn fragend an. „Würdest du noch irgendwas zu schätzen wissen, wenn du nur die Finger schnipsen müsstest? Es ist so schwer genug Leander nicht all zu verwöhnt werden zu lassen!“ Schulter zuckend wand sie sich ab. "Er ist ein Prinz, die sind alle verwöhnt!" Dann grinste sie Ivar an. "Aber so wie ich dich verwöhnt habe, damals... so wird ihn wohl niemand verwöhnen!" Der König wurde tatsächlich etwas rot. „Warum fängst du denn jetzt mit so was an?“ "Mich interessiert es, ob dein Verlobter besser ist... und da der Zwerg schläft..." Sie deutete auf den jetzt friedlich in Ivars Armen liegenden Leander. „Christine, wirklich!“ Peinlich berührt wand Ivar den Kopf zur Seite. „Das ist was ganz anderes.“ Sie lächelte siegessicher. "Heißt das, er ist es nicht?" „DAS habe ich nicht gesagt!“ Ivar wusste, dass er in der Falle saß, es war eine ziemlich schlechte Sache die beiden vergleichen zu müssen, vor allem da er wusste, wie leicht Christine eingeschnappt sein konnte. „Torae ist umwerfend!“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue fing sie zu Kichern an. "Ha... Ich habe dir den Atem geraubt!" Dann klatschte sie auf Ivars Hintern und drehte sich zur Tür, als von dort ein deutliches Räuspern zu hören war. Mit der entschuldigenden Miene eines treuen Hundes wand sich Ivar zu Torae um. „Er schläft endlich.“ "Dann kannst du ja auch endlich ins Bett kommen... zu MIR!" Er drehte sich beleidigt um und ging zurück ins Zimmer. Christine verbot sich ein Grinsen. „Vielen Dank auch“ zischte Ivar ihr zu, bevor er seinem Verlobten folgte. Bestimmt nahm Torae ihm seinen Sohn aus den Armen und legte ihn in sein Bettchen. "Hattest du wenigstens Spaß?" Ivar trat dicht zu ihm berührte ihn aber nicht. „Sei nicht eifersüchtig, bitte.“ "Sie betatscht dich bei jeder Gelegenheit... und jetzt fragt sie dich auch noch über solche Dinge aus... Sie ist hier um uns alles kaputt zu machen! Das weiß ich!" Die Stimme des Magiers klang kalt und traurig zu gleich. „Du machst dir zu viele Gedanken, das ist bloß ihre Art. Sie will so wenig von mir, wie ich von ihr, da bin ich sicher.“ Er legte einen Arm um Torae. „Lass uns zu Bett gehen, dann betatsch ich dich gern noch etwas.“ Torae war ganz und gar nicht beruhigt, aber er ließ sich von Ivar führen. "Hm..." Er freute sich wie ein kleines Kind auf Christines Abreise und kicherte, als sie ein weibliches Schreien durch den Palast hallen hörten. „Toraeee…“ Mit mahnendem Blick sah Ivar ihn an. „Das ist kindisch.“ Ganz unschuldig sah ihn sein Liebster mit großen Augen an und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht wovon du sprichst!" Dann kuschelte er sich an. Kopfschüttelnd ließ Ivar das ganze auf sich beruhen. „Du bist unverbesserlich.“ "Liebe dich!" Grinste der Magier und begann die starke Brust vor sich zu küssen. „Hm, ist das deine Art dein Territorium zu markieren?“ Grinsend lehnte er sich zurück. Er hörte ein lautes Schmatzen und auf seiner Haut erschien ein deutlicher und großer Knutschfleck. "Wenn du das gern möchtest..." Ivar verschränkte bloß die Hände hinterm Kopf. „Ich lass dich einfach mal machen.“ Kichernd und besitzergreifend fing der Magier ihn an zu verwöhnen. Und auch wenn Christine etwas anderes dachte war er dabei so gut, dass Ivar Mühe hatte still zu liegen. Die Tage vergingen und Torae fiel es immer schwieriger sich zu beherrschen. Maulig betrachtete er einen Spaziergang von Ivar und Christine im Palastgarten. „Du kannst dir gerne den Schlosseigenen Schneider kommen lassen, wenn du noch etwas Neues für die hochzeit willst.“ Ivar war so über Torae und ihren großen Tag ins Schwärmen geraten, dass er gar nicht bemerkte, wie nah Christine bei ihm stand. "Oh, dass ist aber ein nettes Angebot!", freute sie sich und hackte sich bei dem König ein. "Dann werde ich es auch gern in Anspruch nehmen!" „Die eigentliche Zeremonie wird sehr schlicht, aber bei der Feier und der Präsentation vor dem Volk geht es umso prachtvoller her.“ Christine nickte und drückte Ivar einen dicken Kuss auf die Wange. "Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, ich werde dich nicht blamieren!" Er wich ein bisschen weg von ihr. „Bei all den vielen Gästen auf der Feier glaub ich nicht mal, dass wir uns viel sehen werden.“ "Du würdest deine alte Freundin unter all den Gästen alleine lassen?" Traurig zog sie eine Schnute. Sie gingen unter Obstbäumen entlang und sogleich wurde sie von einem herunterfallenden Apfel auf dem Kopf getroffen. Ivar drehte sich weg, sodass sie nicht sah, wie er die Augen rollte. „Alles heil?“ "Natürlich!" Ärgerlich rieb sich die Frau über die entstandene Beule und hob dann den Apfel auf. Gründlich reinigte sie ihn an ihrem Ärmel und biss hinein. "Auch mal?" Als er den Mund öffnete, um zu protestieren, hatte sie ihm den Apfel auch schon zwischen die Zähne gedrückt. "Mir reicht es!!! Euer Geturtel ist ja nicht mehr zu aushalten!" Mit einem lauten Krachen, einem hellen Blitz und Rauchwolken erschien der Magier Angst einflößend vor ihnen. Ivar konnte ihn nicht ansehen, da er sich hustend erst einmal des Stückchens Apfel entledigte, das ihm aufgezwungen worden war. Christine jedoch war aufgeschreckt hinter den König gewichen. "Ich hab die Nase gestrichen voll! Kleine zärtliche Berührungen hier und dort... Der ganze Hof tuschelt bereits! Und du lässt dich auch noch von ihr küssen!" Torae war außer sich vor Zorn. Mit erhobenen Händen trat Ivar auf ihn zu. „Schatz! Liebes! Jetzt bleib doch bitte ruhig. Alles ist in Ordnung!“ Tränen waren in die Augen des Weißhaarigen getreten. "Warum? Es ist doch mehr als offensichtlich..." Ivar war vorsichtig, um ihn nicht aufzuregen. Zart küsste er die Stirn des Magiers und wischte ihm die Tränen weg. „Du missverstehst das, dass hatten wir doch alles schon, ich liebe nur dich, Liebes. Das weißt du doch.“ "Siehst du das denn nicht?", wimmerte er. "Sie wickelt dich um den Finger..." Während das Liebespärchen sprach, zog sich besagte Christine still zurück. Ivar hielt die Arme für ihn offen. „Du interpretierst da zu viel hinein.“ Und tatsächlich, Hilfe suchend kam Torae ihm entgegen. "Nein... Sie treibt einen Keil zwischen uns... Weil sie dir durch eure Vergangenheit besser den Kopf verdrehen kann..." Zärtlich hielt er den Weißhaarigen fest und küsste ihn aufs Haar. „Nur du verdrehst mir den Kopf. Niemand sonst.“ "Bitte, schick sie weg!!!", flehte der Magier. Mit leidvollem Blick sah Ivar ihn an. „Sie geht nach der Hochzeit doch wieder, nur noch eine Woche, Liebes.“ Traurig wandte der Magier den Kopf weg. "Wenn du das sagst..." Er hatte inzwischen gemerkt, er hatte keine Chance gegen Christine und das tat weh. Er würde versuchen ihr aus dem Weg zu gehen und hoffen, dass seine Sicht der Dinge reine Einbildung und Fantasie war. Zwei Finger legten sich an sein Kinn und drehten seinen Kopf herum. „Bist du in Ordnung?“ Diesmal senkte Torae den Blick. "Ja... Ich werde mich zusammenreißen... für dich!" „Danke!“ Er küsste dem Magier die Stirn. „Und ich verspreche auch, dass sie nicht mit auf unsere Hochzeitsrei…Oops fast verplappert!“ Scheinheilig sah er in den Himmel und pfiff vor sich hin. Doch Torae hatte ihm auch nicht wirklich zugehört. "Ich geh dann wieder..." Ivar hatte eigentlich auf Nachfragen gehofft. „Gar nicht neugierig?“ Fragend wurde er angesehen. "Ist doch alles gut, wenn sie wieder weg ist..." Ivar zog eine süße Schnute. „Du hast mir ja gar nicht zugehört!“ "Doch doch... nach der Hochzeit ist sie wieder weg..." Der Weißhaarige machte sich los und ging in Richtung Schloss. "Ich würde gern was allein sein!" Wirklich beleidigt sah Ivar ihn nun an. „Bitte, dann erzähl ich dir halt nicht von der traumhaften, romantischen und vor allem privaten Hochzeitsreise, die ich für uns geplant habe.“ Torae lächelte dankbar und küsste ihn sanft. "Das ist schön! Nur wir drei allein..." „Jap, und ich habe vielleicht auch eine Möglichkeit arrangiert, dass das Brautpaar auch mal nur zu zweit sein kann.“ Jetzt blinzelte der Magier doch überrascht. "Wie das? Ich gebe Leander bestimmt nicht in fremde Hände! Da kann alles Mögliche passieren..." „Zerbreche dir nicht deinen hübschen Kopf, dein Zukünftiger hat alles im Griff.“ Er küsste Torae auf die geliebte Nase. „Es wäre doch schade, würde er in der Hochzeitsnacht stören.“ Fest schlang der Weißhaarige seine Arme um seinen Geliebten. "Wenn es nur schon so weit wäre!!!" Ivar hob ihn lächelnd ein Stück hoch. „Noch sechs Tage, mein Schatz!“ Torae sah auf ihn hinunter und lächelte, auch wenn er unsagbar traurig war. "Ja... sechs Tage!" Ivars Strahlen zeigte, dass der Magier ihn damit überzeugte. „Es wird wundervoll!“ "Dann kann ich mich ja freuen..." Er machte sich wieder los. "Aber ich habe jetzt noch zu tun." „Gut.“ Er küsste seinen Freund noch mal. „Bis heute Abend.“ So schnell wie er gekommen war, so schnell verschwand Torae auch wieder. Aber er ging nicht an die Arbeit, denn er hatte alles für diesen Tag erledigt. Er zog sich zurück und ritt aus. Als der Magier verschwunden war, kam Christine zurück. "Na, wieder alles in Butter?" Ivar drehte sich zu ihr um und zuckte mit den Schultern. „Ich denke schon, er ist nur etwas emotional wegen der Hochzeit, also wäre es nett, wenn du dich etwas zurückhalten würdest.“ "In seinen Augen komme ich dir eben zu nahe...", sie lächelte. „...obwohl ich dir schon länger nicht mehr nah war!" „Eben, er macht sich ganz umsonst Sorgen.“ Ganz zufällig glitt Christines Blick zu den Fenstern des Palastes und als sie Torae nicht entdecken konnte, trat sie wieder näher an Ivar heran. "Manchmal macht man sich einfach zu viele Sorgen... Manchmal jedoch nicht..." Der König schien ihre Anspielung gar nicht zu verstehen. „Er hat bloß Angst um unsere Familie.“ "Wer hätte das nicht!" Sich bei Ivar am Arm einhackend, ging Christin weiter mit ihm durch den Park. "Familien verändern sich, genau so wie ihre Mitglieder... Das war schon immer so und wird sich nie ändern!" Ivar legte eine Hand auf ihren Arm, um den sanft von seinem zu lösen. „Natürlich, aber sie bleiben bestehen.“ "Weil ihr beide die Väter deines Sohnes seid..." Sie ließ sich 'abschieben' und legte statt dessen Ivars Arm um ihre Hüfte. „Weil wir bald verheiratet sind.“ Er versuchte sich wieder von ihr zu lösen, ohne unhöflich zu sein, was sie nicht so richtig zuließ. "Ivar..." Abrupt blieb Christine stehen und schmiegte sich an ihn. "Ein Ring ändert nichts an der Sache, dass ihr zwei Männer seid... Versteh doch, ich will nur dein Bestes!" Mit gerunzelter Stirn blieb auch er stehen und sah sie forschend an. „Was soll das heißen??“ "Es ist so lange her... und ich vermisse dich so sehr! Du hast mir doch die letzten Tage gezeigt, dass auch du uns nicht vergessen konntest!" Hoffend und voller Gefühl, wie noch nie zuvor in ihrem Leben begann sie an seinem Hals zu knabbern, weil sie wusste, wie sehr Ivar das mochte. "Du hast mich nicht verstoßen wie damals, wegen einer anderen... Du hast mir sogar vor deinem Verlobten Rückendeckung gegeben... und ich habe gesehen, wie du jede Minute genossen hast..." Noch bevor sie zu ende gesprochen hatte wurde sie kräftig fort gestoßen. „Spinnst du??!“ Trotzdem kam Christine wieder auf Ivar zu. "Ich bitte dich, du brauchst hier nicht den treuherzigen Verlobten zu spielen! Wir wissen es beide... Sogar Torae hat es gesehen und gemerkt... glaubst du ein Mann würde sonst so derart eifersüchtig werden? Du willst mich genau so wie ich dich! Die Jahre sind durchs Land gezogen und sie führen uns immer wieder zusammen..." Sie hatte mit allen Reaktionen Seitens Ivars gerechnet, aber nicht, dass er in schallendes Gelächter ausbrach. „Wir waren wunderbare Freunde, aber miserable Partner!! Was war denn bitte anderes zwischen uns, als aufgestaute Hormone??!“ Doch das schreckte sie nicht ab, denn jetzt griff sie sanft nach Ivars Gesicht und küsste ihn. "Das Volk wird dich lieben, wenn du mich heiratest... Du kannst dir den Grünschnabel gern als Bettgefährten halten, ich sehe ihn nicht als Konkurrenz an..." Ihr ganzer Körper schmiegte sich verlangend an ihn. "Es war viel mehr als Hormone... Zumindest beim dritten Mal..." Nun wich Ivar grob von ihr zurück. „Intelligenz war ja noch nie deine Stärke!! Glaubst du allen Ernstes ich hätte dich je geliebt?! Als du herkamst hatte ich gehofft an unsere Freundschaft anzuknüpfen, NICHT an den Sex!! Denn mehr war unsere ‚Beziehung’ nicht für mich, außer Sex!!“ Traurig wurde ihr Gesicht und Tränen bildeten sich. Dennoch wagte sie einen weiteren Versuch und griff nach Ivars Hand. "Aber du... die letzten Tage... es war so..." „Ich liebe Torae! Er ist der Einzige für mich neben ihm gibt es nichts!“ Er zog seine Hand weg. „Du wirst jetzt deine Sachen packen und bis heute Abend bist du verschwunden. Und komm mir nie wieder unter die Augen!“ "Aber...." Christine sank auf die Knie und hielt sich die Hände beim Weinen vor das Gesicht. "Ich liebe dich doch!!!" Sein Blick war abgewandt, aber seine Stimme war vernichtend genug. „Ich habe dich nie geliebt.“ Es war mehr als deutlich und Christine blieb allein zurück. Ivar war wütend, er war verletzt und fühlte sich aufs Übelste hintergangen. Er war in ihre Gemächer gestürmt und hatte erst einmal laut geschrieen. Christine war ein Bindeglied zu seiner Vergangenheit gewesen, einer reinen und unschuldigen Vergangenheit und er kam nicht um hin nun sogar seine Erinnerungen als besudelt anzusehen. Torae hatte Recht gehabt und er war zu naiv gewesen es zu erkennen. Eine Vase flog an die Wand und die Soldaten, die nach dem Rechten sehen wollten wurden für ihr Leben verängstigt. Schon im nächsten Moment sackte Ivar verzweifelt auf den Boden neben ihrem großen Bett. Kurz darauf erschien Leander neben seinem Vater und sah ihn mit großen Augen an. "Da... Da...?" Der Erwachsene zog lautstark die Nase hoch und sah seinen Sohn aus nassen Augen an. „Kann es angehen, dass deine Amme jetzt wie wild durchs Schloss läuft und dich sucht?“ Ganz unschuldig, wie ein Erwachsener sah der kleine Prinz ihn an und grinste so breit es ihm möglich war dabei. "Da... Da... Lieb..." Der König tippte ihm gegen eine knubblige Wange. „Ich hab dich auch lieb.“ Er hörte ein kurzes aber vergnügtes Lachen. "Da... Da... Ma... Ma...?" Ivar wischte sich grob über die Augen. „Ja, dein Dada hat deine Mama auch sehr lieb.“ Nur Sekunden später lag er ihm Bett, war entsprechend umgezogen und zugedeckt. Leander saß neben ihm und grinste noch immer. Er hatte seinen Vater so verstanden, dass er müde war und wenn der kleine Mann sich die Augen rieb und müde war, wurde auch er immer ins Bett gebracht. Er entlockte seinem Vater so ein kleines Lächeln. „Du sollst doch nicht so viel zaubern.“ Der König hob die Decke wieder an und zog den Knirps zu sich und Leander kuschelte sich sofort an. "Da... Da..." Ivar küsste sein Köpfchen. „Weißt du Schatz, du musst deine Kindheit genießen, sie kommt, so sehr du es dir auch wünscht, nie wieder.“ Schweren Herzens begab sich Torae am späten Nachmittag zurück ins Schloss. Er wäre gern noch für sich allein geblieben, aber dann wäre er wieder kindlich eifersüchtig. So brachte er zuerst sein Pferd in den Stall. In ihrem Zimmer war Ivar unter den wachsamen Äugleich seines Sohnes eingeschlafen, seine verquollenen Augen sprachen noch immer von dem was sich abgespielt hatte, genauso wie der von Scherben bedeckte Boden. Sofort war der Magier leiser als er dieses betrat und das Chaos sah. Dann ging er zu seinen Liebsten und nahm Leander auf die Arme. "Na mein kleiner Schatz, hast du auf deinen Papa aufgepasst?!" Der Kleine blinzelte ihn an und rief erfreut „Ma…Ma!“ als er ihn erkannte. "Psst!", der Langhaarige legte sich einen Finger auf die Lippen. "Weck deinen Papa nicht auf!" Er küsste ihn auf die Stirn. "Was hast du denn den ganzen Tag getrieben?" Während er sich mit dem kleinen beschäftigte, fragte er sich, warum Ivar so schlecht aussah. „Da…Da…lieb!“ erklärte Leander ganz ernsthaft. Zu seiner Verwunderung wurde Toraes Blick dabei traurig. "Ja, du hast deinen Papa ganz doll lieb!" „Ma…Ma…Da…Da…lieb!“ Beharrte der Kleine weiter. "Natürlich!" Sanft knuddelte er ihn. "Wir haben uns auch lieb!" Leise stand er auf und ging mit Leander zum Fenster. "Genau so wie wir dich lieb haben!" Der Kleine schien irgendwie frustriert und er begann in Toraes Armen zu zappeln. „Mama! Dada!!“ "Was ist denn los mein Spatz?" Er sah ihn ratlos an. „Er will uns wohl sagen, dass wir beide Idioten sind.“ Schnell sah Torae zu Ivar und stellte überrascht fest, dass Leander ruhig wurde. "Ich weiß nicht wovon du sprichst!" „Du bist ein Idiot, weil du glaubst, ich könnte jemals jemand anderen lieben als dich und ich bin ein Idiot, weil ich dir nicht geglaubt habe.“ Er tätschelte die Decke neben sich. „Setzt dich zu mir.“ Völlig verwirrt setzte sich der Magier. Er verstand seinen Verlobten nicht. Ivar sah ihn nicht an. „Du hattest Recht.“ Von seinen Gefühlen geleitet, spürte sein Liebster, dass ihn etwas bedrückte und er strich sanft über seine Wange. "Was meinst du denn?" „Christine natürlich! Und ich Idiot hab es nicht geschnallt!“ Zärtlich zog Torae ihn in seinen Arm. So langsam verstand er. "Hast du mir etwas zu sagen?" Oder auch wiederum nicht ganz, denn er nahm an, dass Ivar etwas geschehen war, was ihn verletzen würde. Es tat dem Magier leid, dass er das dachte, aber nach den letzten Tagen wusste er einfach nicht mehr was er denken sollte und Ivars Vergangenheit tat irriges dazu. Der König zog die Nase hoch. „Wir waren mal so gute Freunde und dann muss sie alles kaputt machen!“ Er konnte sich in Toraes Armen geborgen fühlen, denn auch wenn dieser verletzt war, spendete er ihm Wärme. „Sie kannte Großvater schon vor mir, weißt du? Er hat sich viel um Straßenkinder gekümmert, auch wenn ihm niemand so nah stand wie ich. Sie kam ihn besuchen, da war ich noch nicht lange bei ihm, aber schon soweit wieder ok, dass ich ihre Freundschaft wirklich genießen konnte. Diese Zeit hatte etwas Unschuldiges, Unbefangenes und egal was war Großvaters Arme waren da um alles Unheil und alle Verantwortung von mir zu halten. Für mich hatte unsere Freundschaft diesen Charakter nie verloren, selbst als es…intimer wurde.“ Mit nassen Augen sah er Torae an. „Ich liebe all das hier, aber meine Aufgaben, Leander und die Hochzeit, all die Verantwortung, das macht mir manchmal Angst und als ich Christine wieder sah, waren alle Erinnerungen wieder da, nicht der Sex, sondern diese Sorglosigkeit von damals und irgendwie wollte ich etwas davon wiederhaben.“ Ruhig hatte der Magier zugehört und auch ihr Sohn war schweigsam gewesen. Doch auch wenn Torae verstand, war er verletzt. "Was ist passiert als ich weg war?" Er hörte trotz allem nicht auf, Ivar Halt zu geben und streichelte ihn dabei. Nervös griff Ivar nach einer seiner Hände. „Sie…hat mich geküsst und mir gesagt, dass sie mich liebt. Und noch eine ganze Menge andere Unverschämtheiten!“ Er hörte ein hartes Schlucken. "Und du?" „Ich hab ihr gesagt, dass ich sie nie geliebt habe und hab sie des Schlosses verwiesen.“ Eine Träne rollte seine Wange hinab. „Es tut weh, ich hab so wenig von damals und ihre Freundschaft war mir wichtig, warum musste sie das kaputt machen?“ Zärtlich küsste Torae die Träne weg. "Weil sie den selben Wunsch hat wie ich!" Er lächelte Ivar aufmunternd an. "Für immer mit dir zusammen zu sein und eine Familie zu haben..." „Aber das mit uns war doch von Anfang an etwas Besonderes. Das mit ihr und mir war…“ Er hielt Leander die Ohren zu „…Ficken unter Freunden.“ Die großen und dunklen Kulleraugen seines Sohnes sahen ihn an und er versuchte die Lippenbewegungen nachzuahmen. "Ich weiß was du meinst... Aber vielleicht war es für sie doch mehr, auch wenn sie es dir nicht gezeigt hat..." Es viel Torae schwer, doch er konnte nicht verhindern, dass etwas Mitgefühl für Christine in seiner Stimme klang, weil er Ivar doch über alles liebte. "Trotzdem kann ich es nicht gutheißen, was sie getan hat!", jetzt klang er zu triefst verletzt. „Ich hab ihr verboten sich je wieder hier blicken zu lassen. Ich will ihr Gesicht nie wieder sehen!“ Es war zu spät. Weinend warf sich Torae an seine Brust. "Ich versteh dich... Ich hab es nicht ertragen!!! Ich hoffe nur, ich kann dir diese Unschuld auch irgendwann einmal schenken." Selbst in Tränen aufgelöst küsste Ivar ihn immer und immer wieder. „Das hast du! Du hast mir Leander geschenkt! Und was ist unschuldiger als ein Kind?“ Und Leander verstand seinen Vater. "Papa lieb hab..." Ivar sah ihn mehr als stutzig an. „Oder unheimlicher…In Wirklichkeit sprichst du schon besser als wir, oder?“ "Dada lieb hab... Dada lieb hab...", grinste er vor sich hin, denn es gefiel dem Jungen wie seine Eltern reagierten. Torae sah ihn verträumt an. "Er ist spät, Mutter sagte mir mal, er müsste so mit vier Monaten problemlos sprechen können..." Ivar sah ihn an, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen. „Und das sagst du mir JETZT?“ Unschuldig zuckte sein Liebster mit den Schultern. "Dir war doch klar, dass er kein normales Kind ist..." „Natürlich, schließlich ist er mein Sohn, aber das…“ "Er ist auch mein Sohn!" Energisch verschränkte Torae die Arme vor der Brust. „Ich weiß.“ Ivar küsste ihm die Wange. „Er hat ja auch deine Augen und deine schöne Nase.“ Zum ersten Mal, seit der Magier zurückgekommen war und Christine das Schloss betreten hatte, lächelte er wieder von Herzen. "Ich liebe dich!" Ivar küsste ihn und zog ihn so fest an sich, das Leander zwischen ihnen protestierend quietschte. Aber auch Torae ließ sich nicht beirren und kuschelte sich an. "Es tut so gut, dich wieder zu haben...", gestand er leise. „Liebes, du hast mich doch nie verloren.“ Noch einmal küsste er ihn, dann befreite er Leander aus ihrer Mitte. "Für mich sah es aber eine kurze Weile so aus..." Zärtlich küsste Torae ihn. "...aber jetzt freue ich mich auf deine Überraschung!" Ganz unschuldig sah Ivar ihn an. „Überraschung?“ Damit Leander nichts verstehen konnte, beugte der Magier sich vor und flüsterte in sein Ohr. "Na unsere Hochzeitsreise... und vor allem die Zeit für uns zwei allein..." Zum ersten Mal in seinem Leben folgten nun ganz unanständige Dinge, dessen Worte seine Lippen verließen und Torae genoss es. Grüne Augen weiteten sich und Wangen liefen voll Blut. Mit perversem Grinsen sah Ivar ihn an. „Ruf die Amme.“ Der Weißhaarige hatte sich diese Reaktion erhofft und zwinkerte ihm zu. Dann war er für wenige Minuten mit seinem kleinen Prinzen verschwunden. Ungeduldig, wie er zu sein pflegte, hatte Ivar sich bereits seines Hemdes entledigt, bevor Torae zurück war. Und so schnell wie er gegangen war, so schnell kam sein Geliebter auch zurück. Er leckte sich über die Lippen, als er seinen Kopf schüttelte. "Man könnte meinen du stehst unter Strom..." Weit öffnete Ivar die Arme. „Finde es heraus.“ Lächelnd lag Torae in den Armen seines Königs und malte Kreise auf seine nackte Brust. Sie hatten es tatsächlich geschafft Stunden für sich allein zu haben und genossen das große Bett. Die seidene Decke lag bis zur Mitte ihres Bauches auf ihren Körpern und der Magier war einfach nur glücklich. "Ich würde behaupten, du warst eindeutig unter Strom!" Ivar lachte etwas träge. „Ich würde sagen, dass das dein Werk war.“ Er küsste Toraes Stirn. "Gefällt mir!" Immer wieder schnellte dessen Zunge hervor und küsste die Haut unter seinen Fingern. "Denn ich würde jeden in den Schatten stellen, der das noch versuchen wollte..." Dass Torae damit meinte, diese Wesen mit samt ihren Körpern in den ewigen Schlaf zu schicken, behielt er lieber für sich. Christine hatte seine Eifersucht und Furch davor, Ivar zu verlieren, geweckt und dies musste er bekämpfen. „Ich denke grad mit Schrecken daran, was ich machen müsste, um das in unserer Hochzeitsnacht noch zu toppen!“ Er lachte, als Torae ihm in die Seite knuffte. "Glaub mir, wir werden einen Weg finden, wenn das deine einzige Sorge ist!" Immer wieder wiederholte er seine Handlung und kicherte dabei. „Das will ich auch meinen, das muss schließlich was Besonderes werden.“ Ihre Ruhe und Zweisamkeit sollte jäh gestört werden, als eine Frau schreiend durch den Palast lief. Mit ausdrucksloser Miene sah Ivar seinen Liebsten an. „DEIN Sohn!“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf. "Schon, aber du hast dich vorhin so mit ihm gebrüstet, du gehst!" Ivar wollte aber nun wirklich nicht aufstehen und das sah man seinem Gesichtsausdruck auch an. „Können wir nicht einfach ne neue Amme einstellen, wenn diese wahnsinnig wird?“ Noch einmal schüttelte sein Liebster den Kopf. "Das kannst du nicht tun... Was soll das Volk von dir halten?" Ivar grummelte ihn an, stand aber auf und trottete wie Gott ihn schuf zu ihrem kleinen Kleiderschrank, der Große stand im Ankleidezimmer. "Du bist unfair!", heulte eine Stimme. "Wie soll ich hier ruhig liegen bleiben, wenn du dich so präsentierst?" Ivars Hintern wackelte anreizend. „Wer hat mich denn gezwungen aufzustehen?“ Er erhielt ein promptes glückliches Seufzen auf seine Bewegungen. "Vielleicht mag ich es ja, wenn du mich reizt?!" Ivar genoss das enttäuschte seufzen, als er eine Hose anzog. „Deshalb schickst du mich auch raus auf den kalten Flur um unseren Ammenquälenden Sohn zurecht zuweisen.“ Mit verzehrenden Blicken sah Torae seinem Verlobten Nach, als dieser das Zimmer verließ. Grollend ging Ivar in die Richtung, aus welcher der Schrei der Amme gekommen war und fand dort auch schon die Wachen vor, die für seinen Sohn zuständig waren. Die Frau in mittleren Jahren hatte einen Schock erlitten und saß bleich auf einem gepolsterten Stuhl. Die Soldaten nahmen Haltung an, als sie ihren König erblickten. „Schon gut, meine Herren ich glaube kaum, das sie hier benötigt werden, aber holen sie der armen Frau doch ein Glas Wasser.“ Die Männer salutierten. "Sehr wohl eure Hoheit!" Sie gingen und einer kam mit dem benötigten Wasser zurück und kümmerte sich um die Amme. Ivar wand sich unterdessen an seinen Sohn, der ganz unschuldig in einem Laufstahl saß. „Na? Was hast du angestellt?“ Leander guckte ihn zuerst mit seinen großen und unschuldigen Augen an. "Ich hab Amme nur sagt Windel kratzt!" Das Wasserglas fiel der älteren Frau aus der Hand und zerbarst am Boden. Dann wurde sie ohnmächtig und auch die Wache sah ihren Prinzen bleich an. Ivar hob ihn auf die Arme. „Wie schnell lernst du denn bitte zu sprechen?“ "Hap zuhört!", grinste er fröhlich und kuschelte sich an. "Lieb hab!" Seufzend drückte er den Kleinen an seine Brust, dann wand er sich zu der verdutzten Wache um. „Sie soll sich frei nehmen und auf Kur fahren, wenn sie jedes Mal so reagiert, kann sie ihre Arbeit nicht machen.“ "Wie sie wünschen mein König!" Vorsichtig hob die Wache die Amme von Leander auf seine Arme und brachte sie weg. Er selbst brauchte danach auch erst einmal ein Glas Wasser, denn er konnte nicht glauben, dass er den Prinzen hatte reden hören. Der Dunkelhaarige tippte seinem Sohn auf die Nase. „Da hast du aber ganz schon was angestellt.“ Trotz aller Worte in seinem jungen Alter, verstand er nicht und blinzelte ihn an. Ivar küsste ihm das süße Gesicht. „Was meinst du? Gehen wir deinen Papa quälen?“ "Mama kälen..." Leander war begeistert. Das Lachen seines Vaters zeigte, dass er das auch war. „Nenn ihn bloß nicht so, wenn es jemand hören könnte, sonst bekomm ich noch Ärger.“ Faul aber zufrieden, lag Torae im großen Bett wie zuvor. Er hatte sich lediglich eine Hose angezaubert. Sein Gesicht strahlte und er hatte seine Augen geschlossen, als Vater und Sohn die Privatgemächer betraten. Ivar deutet seinem Sohn an ruhig zu sein und schlich zum Bett. Dann hielt er seinen Sohn ganz dicht an das Gesicht der Mama, sodass der Kleine ihn küssen konnte. Und das tat er auch. "Mama...", strahlte er danach und legte seine winzigen Ärmchen um Toraes Hals. Dessen Augen weiteten sich auf einen Schlag und er legte seine Arme um seinen Sohn. "Ivar?", sagte er dabei beunruhigend ruhig. Der zuckte die Schultern. „Wir werden die nächste Zeit auf die Amme verzichten müssen unser Sohn hat sie geschafft.“ "Warum?" Überrascht setzte sich der Magier auf uns hielt seinen Sohn fest. "Was ist denn passiert?" Leander grinste vor sich hin und schwieg. Er fand es lustig wenn seine Väter redeten. „Frag den kleinen Schlingel in deinen Armen, wie er es geschafft hat seine Amme in den Schock zu treiben.“ Nun sah Torae seinen Sohn an. "Dein Papa sagt, du könntest mir erklären, was du kleiner süßer Fratz mit deiner Amme gemacht hast?" Doch der Prinz schwieg weiter und grinste vor sich hin. Ivar verschränkte die Arme vor der Brust und runzelte die Stirn. „Auf einmal so stumm? Er hat der armen Frau gesagt, seine Windel würde kratzen und das hat sie geschafft.“ Jetzt lachte Leander. "Und dann hat Am schreit!" „Da hast du es!“ Stolz stand Torae auf und schwang seinen Sohn im Kreis. "Du sprichst... du sprichst!" Er war begeistert und stolz, aber vor allem überglücklich. „Die Amme fand es nicht so lustig.“ Dennoch konnte Ivar es nicht verhindern zu lächeln, als sein Sohn vor Freude quietschte. Torae räusperte sich und versuchte ernst zu wirken, auch wenn ihm nicht danach war. "Jetzt hör mir mal zu, junger Mann! Du darfst den Leuten doch keine Angst machen!" Der Kleine verzog das Gesicht und bekam wässrige Augen, denn er verstand nicht, was er falsch gemacht haben sollte. "Ohh.. oh... nicht weinen mein Schatz!" Immer wieder bekam er liebevolle, väterliche Küsse. "Es ist so toll, dass du sprichst!!!" Ivar trat zu ihnen und strich ihm die Tränchen weg. „Und mit uns kannst du soo viel sprechen wie du willst.“ "Ich nicht lieb?" Leander war wirklich unsicher geworden. „Du bist sehr lieb, mein kleiner Schatz, aber die anderen Leute verstehen nicht, dass du schon sprichst.“ Beide Väter küssten ihn nun. So beruhigte sich der Prinz und lächelte Zaghaft. "Neu Windel will. Wird stinkt!" Ivar kräuselte die Nase. „Man merkt es.“ Lachend brachte Torae ihn zum Wickeltisch. "Dann sollst du eine neue Windel bekommen!" Nervös stand Ivar vor seinem Spiegel und drehte sich hin und her. „Sieht dein Papa auch gut aus?“ "Doof!" Sein Sohn saß in einem Babystuhl und fand das ganze Brimborium des heutigen Tages einfach nur blöd. Der König sah ihn fast schon panisch an. „Sag doch so was nicht, dein Papa muss heute gut aussehen!“ Doch Leander schüttelte seinen Kopf. "All doof! Will kein dunnes Wasser und kein Bitschopf... Mama Gott!" Das waren Momente, in denen Ivar es bereute, dass sein Sohn so viel verstand. Er trat zu dem Kleinen und hob ihn hoch. „Deshalb tauft deine Mama dich ja auch. Und du wirst schön brav sein nicht? Schließlich sitzt du bei deiner Oma.“ Mit lauten Geräuschen streckte ihm der Prinz die Zunge raus. „Leander!“ mahnte sein Vater. „Das ist ein ganz wichtiger Tag für deine Mama und mich, also sei brav!“ "Doof!", bestand er weiterhin auf sein Recht. Doch zu Ivars Glück, klopfte es in diesem Moment an der Türe. „Herein!“ rief Ivar erleichtert, strapazierte Leanders Starrsinn doch seine schon eh gereizten Nerven. Lächelnd streckte Grid erst ihren Kopf und dann den restlichen Körper durch die Tür. "Na, schon nervös?" Kaum hatte sie zu ende gesprochen da wurde ihr auch schon ihr Enkel in die Arme gedrückt. „Nimm ihn mit, bevor ich durchdrehe!“ Ivar hörte ein herzhaftes Lachen. "Was ist denn los?" „Ich brauch ein wenig Ruhe um mich zusammeln und das geht nicht mit der kleinen Quasseltasche.“ Wieder streckte Leander ihm lautstark die Zunge raus, doch diesmal schob die Göttin diese zurück. "Wirst du wohl lieb sein! Dein Papa hat einen wichtigen Tag vor sich!" „Das sag ich ihm auch die ganze Zeit, aber er hat beschlossen heute sehr unartig zu sein.“ Leander schüttelte wild den Kopf. „Lieb!“ Damit der Kleine seinen Vater und König nicht noch mehr fertig machte, ging Grid schnell zur Tür. "Wir sehen uns in der Kirche!", kicherte sie und jeder hörte, wie sehr sie die Bedeutung hinter dem Götzenkult der Menschen dahinter, belustigte. Kaum war sie weg sackte Ivar nervös auf dem Bett zusammen. Mit zittrigen Händen kramte er ein Papier hervor, auf dem er seinen Treueschwur geschrieben hatte und las sich alles noch einmal durch, bis es wieder klopfte. "Darf ich reinkommen?", erklang die Stimme seines bärtigen Freundes. „Tu dir keinen Zwang an!“ Ungewöhnlich schick und vornehm war Hogarth gekleidet und trat durch die Tür. "Na Alter!" Panisch sah der ihn an. „Ist es natürlich so nervös zu sein??“ Sein Freund lächelte und nickte. "Ich wäre am liebsten stiften gegangen!" „Oh, das klingt verlockend!“ "Dein Pferd steht jederzeit bereit! Ich bin mir nur nicht sicher wie Torae darauf reagieren würde..." Er klopfte ihm auf die Schulter. „Kann ich nicht machen, das hier ist mein Traum. Ich bin nur nicht sicher, ob ich das durchhalte.“ Er lächelte seinen Freund gestresst an. "Wenn ich dir einen Rat geben darf, so von Freund zu Freund..." Die Augen seines Freundes begannen zu leuchten, als lebte er in der Erinnerung seiner eigenen Hochzeit. „Bitte, ich nehme jeden Rat, den ich kriegen kann.“ "Schallte auf Durchzug. Konzentriere dich ganz auf Torae und deinen Sohn. Stell dir vor, dass der Rest nicht da ist!" Ivar stand auf und umarmte ihn. „Ich werde es versuchen.“ Torae war an diesem Tag ebenfalls sehr nervös, doch er zog es vor, die Sache auf seine Weise zu regeln und zwar für sich allein. Jetzt stand er in einem Seitenraum der großen Kirche und lugte vorsichtig hinein. Seine Mutter die Leander festhielt saß in der ersten Reihe und Sidonie war an ihrer Seite, sonst war sie leer. Der gesamte Hochadel, reiche Bürger und das ärmere Volk hatte sich auf den Straßen versammelt, da die Zeremonie im privaten abgehalten werden sollte. Doch wo blieben Ivar und Hogarth? Was er nicht ahnen konnte, war die Bedrängnis, die der König und sein bester Freund vor der Kirche durchleben mussten. Das Volk war außer sich vor Freude an diesem Tag und jeder Adlige versuchte trotz allem mit dem König hineinzukommen. Mit all seiner Kraft, hielt der Bärtige die Leute von ihrem Obersten fern und schleuste ihn in die Kirche. "Oh man..." Doch sein König strahlte über das ganze Gesicht. „Sie sind so aufgeregt wie ich!“ Sein Freund kicherte. "Wenn du das so siehst..." Dann verließ er Ivar und setzte sich mit einem Kuss zu seiner Frau. Ivar blieb am Ende der Kirche stehen und wartete auf Torae, mit dem er gemeinsam zum Altar treten wollte. So nüchtern wie möglich kam dieser zu ihm und lächelte verhalten. "Da bist du ja endlich..." Sein baldiger Ehemann erwiderte das Lächeln wacklig. „Ich hatte Schwierigkeiten hinein zukommen.“ "Aber jetzt bist du hier!" Er sah eine Hand, die ihm offen entgegengehalten wurde. Ganz ähnlich wie damals, an dem Tag, an dem er Torae kennen gelernt hatte, dieser schwer verletzt sein Lager verlassen wollte und der König ihm seine Hand entgegenhielt. Ihre Hände umschlangen einander und Seite an Seite schritten sie zum Altar. Keiner von ihnen legte viel Wert auf ‚Gottessegen’, aber das war die höchste Anerkennung ihrer Beziehung und Beiden schlug das Herz bis zum Hals. So lauschten sie nicht wirklich den Worten des Bischoffs sondern sahen sich nur beide verträumt an. Grid geriet ins schwärmen. "Ich hätte mir keinen besseren Partner für die Aufgabe seiner unsterblichen Seele wünschen können!", flüsterte sie. Mit einem Räuspern riss der Bischof das Brautpaar aus ihrer eigenen kleinen Welt, als es an der Zeit, war die Gelöbnisse zu sprechen. Torae begann zaghaft aber von ganzem Herzen zu lächeln. "Ivar... Du hast mich zu dir geholt, als ich allein war... Du hast mich gefangen genommen, als ich nicht mehr von dir fort wollte und doch hast du mich gehen lassen, als es von Nöten war und ich starb. Nie kann ich das wieder gutmachen, was du mir schenkst. Ich kann dir nur dieses kleine, so unsagbar wichtigste Gefühl in mir schenken. Die Liebe mit der ich dich dein ganzes Leben und darüber hinaus begleiten möchte. Deshalb frage ich dich jetzt, nimmst du meine Hand und schließt unser Band auf das es niemand wieder trennen möge?" Ivars Lächeln war so ehrlich wie das Seine, wenn auch um einiges Breiter. „Ich dachte ich wäre glücklich, ich dachte, ich wüsste was es bedeutet nicht allein zu sein, ich dachte ich wüsste was es heißt zu lieben und ich dachte, dass mein Leben perfekt war. Doch dann traf ich dich und du zeigtest mir, dass ich blind durchs Leben gelaufen bin, ich wusste gar nichts. Jetzt erst beginne ich zu begreifen, was das Leben für mich vorgesehen hat und ich weiß, dass ich ohne dich an meiner Seite keinen Schritt mehr tun könnte. Du hast mir einen wundervollen Sohn geschenkt und jeden Tag aufs Neue deine Liebe, dafür und für vieles Mehr liebe ich dich!“ Ivar verstummte und blinzelte aufkommende Tränen weg. „Und ich möchte dich bitten auch den Rest unserer Zeit mit mir zu Teilen, meine Hand und mein Herz als Dein zu akzeptieren!“ Sein Geliebter schaffte es nicht seine Tränen zu verstecken und er ließ sie offen laufen. Eine Hand hatte er mit Ivars verschlungen. Die andere streckte er vor ihnen aus. Ein Lichtkegel begann über der offen ausgestreckten Handfläche zu leuchten und die Strahlen darin verdichteten sich. Kurz darauf war zu erkennen, dass sie einen kleinen Kreis bildeten. Lächelnd fasste Torae diesen Ring mit seinen Fingern an und präsentierte ihn Ivar. "Das Licht meines Herzens... für dich!" Es verschlug Ivar die Sprache, als Torae ihm den Ring überstreifte. Dann holte er selbst den Ring hervor, den er für seinen Liebsten ausgewählt hatte. Es war ein schlichter Ring aus der Familienschatzkammer in der das Familienwappen eingraviert war. „Damit du immer weißt, dass du dazu gehörst.“ Grid konnte nicht anders als laut zu schluchzen und der Magier lächelte. "Ich liebe dich!" Verträumt betrachtete er den Ring. "Ich gehöre zu dir, immer!" Strahlend streifte er ihm den Ring über und während der Bischof sie noch rechtskräftig als verheiratet erklärte warne sie schon dabei sich zu küssen. Verliebt löste Torae sich wieder und strahlte Ivar an. "Von jetzt an, sind wir für immer verbunden!" „Ich lass dich nicht mehr gehen!“ Und unter dem Jubel von Freunden und Familie küsste sie sich erneut. Nun war Leander an der Reihe. Grid reichte ihn seinen Vätern. "Auf eure Zukunft und das Glück aller!" Noch immer vor Glück strahlend trugen die Beiden ihren Sohn zum Taufbecken, dabei strampelte der Prinz ganz schön. "Ist doch gut mein kleiner Schatz, ist doch nur Wasser!", zwinkerte ihm Torae zu und hörte gar nicht auf die lächerlichen Worte des Bischoffs. Der legte sich richtig ins Zeug und schwafelte aus Fürchterlichste, während Ivar seinen Sohn über das Taufbecken hielt. Um seinem Liebsten die Taufe zu lassen, raubte Torae seinem Sohn vorerst die Stimme und träufelte ihm dann mit einem entschuldigenden Blick das Taufwasser über die Stirn. Da er nicht protestieren konnte verzog der kleine Junge nur angewidert das Gesicht. Lächelnd tupfte er schließlich seine Stirn wieder trocken und zwinkerte Ivar zu. "Unser Sohn, mit meinem Segen!", kicherte er. Ivar hob Leander wieder an seine Brust und küsste das kleine Köpfchen. „Hast du toll gemacht.“ Er erhielt einen strafenden Blick seines Sohnes und hätte Torae das nicht verhindert, hätte Leander alles und jeden verhext. Jetzt stand die Göttin auf und erhob ihre Arme. Sofort darauf regnete es Frühlingsblüten auf alle nieder. "Auf euer Leben... eure Liebe! Ich wünsche euch alles Glück dieser Welt!" Die heitere Stimmung übertrug sich auch auf ihren Enkel und Leander versuchte nach den Blumen zu greifen. Ivar griff nur nach Toraes Hand. „Stellen wir uns der Meute?“ Nachdem er seinem Sohn die Stimme zurückgegeben hatte nickte er. "Ja, stell die Königin an deiner Seite vor..." „Der Titel heißt Prinzregent, Schatz.“ Kichernd und gut gelaunt schritten sie zum Ausgang, dann ließ Torae sich führen. Kaum öffneten sich die Türen der prächtigen Kirche strömte ihnen auch schon der Jubel des Volkes entgegen. Die Wangen des Magiers färbten sich rot, als sie langsam weitergingen und Glückwünsche entgegennahmen. Zu erst, die Überschwänglichen und Falschen des Adels und dann die ehrlichen Glückwünsche des Volkes, das Torae wirklich zu lieben schienen. Ivar hatte in seiner Zeit als König viele für das Volk günstige Änderungen vorgenommen und fiel davon wurde Toraes Einfluss zugeschoben, von dem bekannt war, dass er aus ihren Reihen stammte. Und sein frisch angetrauter Ehemann konnte sehen, wie gut es dem Magier tat, dass ihn das Volk liebte. Überglücklich nahm er Blumensträuße und Geschenke entgegen. Wie es an einem solchen Festtag üblich war, hatte Ivar seinem Volk viele Vergünstigungen zukommen lassen und so feierten die einfachen Leute aus ganzem Herzen mit ihnen. Nur Leander schienen die vielen lauten Menschen zu beunruhigen, war es doch sein erster Auftritt in der Öffentlichkeit und dem kleinen Prinzen flogen mindestens genauso viele Herzen zu, wie seinen Eltern. Er zog seine Unterlippe in den Mund und verkroch sich in den Armen seines Vaters. "Hause!" Zart küsste Ivar ihm das Köpfchen und die Damen in der Bevölkerung seufzten bei dem süßen Anblick. „Bleib ruhig mein Liebling, die feiern uns, du musst keine Angst haben.“ Aber er war trotz allem noch ein Baby und weinte bitterlich. So kam Torae wieder zu ihnen und hielt mit seinen Männern Körperkontakt. "Wir sind doch gleich zu Hause!" Ivar sah ihn mahnend an, damit er nichts versprach, was er nicht halten konnte. „Schatz, die Feier!“ Die konnten sie nicht umgehen, denn Adel und Volk verlangten danach diesen Tag gebührend mit ihnen zu feiern. Er küsste noch mal Leanders Stirn. „Willst du nicht schon mal mit Tante Sidonie und der kleinen Lara nach Hause, wir kommen dann bald nach und holen dich ab.“ "Ara?", fragte der kleine Prinz, denn er kannte die Tochter der ehemaligen Hexe noch nicht. „Ja, Lara, sie ist etwas älter als du, ihr könnt zusammenspielen.“ Leander war total begeistert. "Ara... Ara... spielen!!!" Ivar nickte Torae zu. „Ich bring ihn zu Sidonie und wir holen ihn heute Abend ab, bevor wir los reiten.“ Vielleicht war das seine Gelegenheit, dachte sich der Magier und schmiegte sich ganz interessiert an Ivar. "Wohin geht es denn?" Der König tippte ihm bloß auf die Nase. „Das erfährst du heute Abend.“ Er zog eine Schnute und wandte sich an die Bevölkerung. "Dann geh doch!" Lachend trug der König seinen Sohn zu der jungen Frau, die etwas Abseits mit ihrer Tochter stand, die fast ein Jahr älter war als Leander. "Hey, was treibst du denn hier? Müsstest du nicht bei deinem Mann und deinem Volk sein?", grüßte ihn Hogarth, der seine Geliebte im Arm hatte, frech. „Dahin gehe ich gleich zurück, aber dem kleinen Prinzen passt der Trubel nicht und da dachte ich, mache ich ihn doch einfach mal mit der Herzogin Lara bekannt und die beiden können in Ruhe spielen, während wir feiern.“ Sidonie nickte. "Klar, macht euch keine Sorgen, ich ziehe mich mit den Beiden zurück und ihr feiert eure Hochzeit!" Ivar reichte ihr Leander, der aufmerksam seine neue Spielgefährtin beobachtete. "Ara?" So unkoordiniert wie Babys waren, versuchte er seine Finger zu ihr auszustrecken. Die kleine Dame gefiel ihm. Die Kleine war so lebhaft wie eh und je und so lachte sie Vergnügt über ihren Kavalier. „Da haben sich ja zwei gefunden!“ "Dann brauchst du dir ja keine Sorgen machen. Also los, geh zu deinem Mann und feier bis der Arzt kommt!" Sidonie scheuchte ihn weg und ihren Mann hinterher, nachdem er Lara in den Kinderwagen gesetzt hatte. Und das tat er, so wie der Rest der Bevölkerung! Ivar und Torae taten ihre Pflichten und machten Adel wie Volk glücklich. Sie selbst genossen ihren Tag auch in vollen Zügen und als die Nacht begann herein zu brechen, machten sie sich davon. Die Pferde wurden beladen und Ivar band sich den schlafenden Leander mit einem Tuch an die Brust und deckte ihn dann mit seinem Mantel gut zu. "Du bist der beste Papa der Welt, weißt du das?", lächelte der Magier und stieg auf sein Pferd auf. „Nur weil ich eine so wundervolle Mama an meiner Seite habe.“ Gespielt eingeschnappt gab Torae seinem Pferd die Sporen und ritt los. "Also, auf in deine Überraschung, wo auch immer es hingehen mag!" Ivar lächelte ihn zärtlich an. „Du kennst den Weg…“ "Wenn du mir auch noch sagen würdest wohin, mein geliebter Ehemann!", grinste er ihm entgegen. „Nun, heute ist der Anfang unseres neuen Lebens, also lass uns dahin gehen, wo alles begonnen hat.“ Ivars Blick bekam etwas Träumerisches. „Das Dorf ist nicht mehr so gut bewohnt wie einst, also werden wir ungestört sein haben aber Möglichkeiten Leander in gute Hände zugeben.“ Gemeinsam ritten sie glücklich an den Ort ihrer Vergangenheit und dem Beginn ihrer Zukunft entgegen. Was das Schicksal für sie bereithielt, wusste niemand und es war ihnen egal. Denn Torae und Ivar wussten was auch immer sie erwartete, sie würden die Hürden des Lebens, zusammen meistern. Ende So, wir hoffen, dass es euch zumindest ein Bisschen gefallen hat. Das war also das Ende unserer Beiden... Gut, es wurde vielleicht noch ein bisschen kitschig am Schluss und es hat was von Märchen... Aber uns sind Ivar und Torae sehr ans Herz gewachsen! Vielleicht sagt ihr uns zum Schluss noch, wie es für euch war und mal gucken, was wir demnächst noch so an neuen FF's zu stande bringen... lg Phai8282 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)