Liebe stirbt nicht von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Meine Schwester -------------------------- 1.Kapitel: Meine Schwester Die Wände waren alle weiß gestrichen. Genau wie die anderen Zimmer dieses Krankenhauses. In einem dieser Zimmer lag eine gewisse Rabenhaar Schönheit auf einem Krankenbett. Verkabelt wurde der zierliche Körper mit den vielen unterschiedlichen medizinischen Apparaten und Geräten. Neben ihrem Bett saß eine Kastanienhaar Schönheit und hielt ihre Hand. So konnte man an den Augenringen der Frau erkennen, dass sie lange nicht mehr richtig geschlafen hatte. Die Rabenhaar Schönheit öffnete langsam ihre Augen.Getrübte, smaragdgrüne Augen blickten in Purpurrote. „Shizuru…“, sagte sie leise. „Shh...du solltest nicht so viel reden. Es tut dir nicht gut“, sagte die Kastanien Schönheit. „Könntest du mir etwas Wasser geben?“ „Natürlich meine Liebe“. Shizuru stand von ihren Sitzplatz auf und verließ das Krankenzimmer. Sie schlug in Richtung Kantine ein, um der Bitte ihrer Freundin nachzukommen. Auf den Rückweg traf sie auf den Arzt. „Frau Fujino, sie sind die Freundin von Frau Kuga, habe ich Recht?“ fragte der Arzt. „Ja, das bin ich“, antwortete sie ihm. „Leider muss ich Ihnen eine schlechte Nachricht überbringen“, zögerte der Arzt. „Fahren Sie bitte fort“, sagte Shizuru zwar ruhig, aber im Inneren ahnte sie schon, was die Nachricht des Arztes sein wird. Es war zu offensichtlich. „Der Zustand von Frau Kuga verschlechtert sich und mit jeder Minute, die verstreicht, schlägt ihr Herz immer schwächer. Es tut mir Leid Ihnen das sagen zu müssen, aber Frau Kuga wird nicht mehr lange zu leben haben...“, brach der Arzt ab und er schaute in die purpurroten Augen, die die Trauer kaum mehr verstecken konnten. „… Wie lange meinen Sie noch …wird sie..Doktor..?“, brachte Shizuru die Frage nach einem längeren Schweigen hervor. „Um genauer zu sein… es wird sich nur noch um Stunden handeln… es tut mir wirklich Leid.“ „Gibt es keine Möglichkeiten mehr, es zu verhindern oder hinaus zu zögern?“ fragte sie verzweifelt. „Nein, leider nicht. Die Krankheit von Frau Kuga ist selten und noch zu unerforscht. Alle medizinischen Möglichkeiten wurden schon ausgeschöpft und dennoch, keiner der Medikamente zeigte Wirkung. Was jetzt kommt wird ist leider unvermeidbar“ „Ich verstehe…“, gab sich die Kastanienhaar Schönheit dann geschlagen „Sie sollten die letzten Stunden bei ihr sein.“ „Sie haben Recht...ich danke ihnen noch vielmals.“ „Nichts zu danken, dass ist mein Job.“ Nach dem Gespräch mit dem Arzt, ging sie wieder zurück, zu ihrer Freundin. Als sie die Tür zum Krankenzimmer öffnete, erblickte sie die Rabenhaar Schönheit. Tränen bildeten sich an ihren Augen. Warum musste man ausgerechnet ihre wichtigste Person von ihr nehme)? Was hatte sie jemals verbrochen, um so eine Strafe zu bekommen? Ihre Freundin bemerkte die Anwesenheit von ihr. Als Shizuru sich wieder neben den Bett setzte, hob sie das Glas mit Wasser an den Lippen der Rabenhaar Schönheit, die es dankbar annahm. Nach ein paar Schlucken des Wassers, legte Shizuru das Glas zur Seite. „Wie fühlst du dich?“, fragte die Kastanienhaar Schönheit. „Es gab mal bessere Tage...Shizuru.“ Die Rabenhaar Schönheit hob ihre rechte Hand, die nicht an den Geräten angeschlossen war und berührte damit Shizuru's Wange. Mit dem Daumen strich sie die einzelnen Tränen aus dem verweinten Gesicht. „Habe ich dir nicht schon einmal gesagt, dass du wegen mir nicht weinen sollst“, flüsterte ihre Freundin und lächelte sanft. „Aber...du…“, versuchte Shizuru zu sprechen, doch die Trauer ließ sie verstummen. „Shh…Ich weiß ... ich und du …wir wussten schon lange, dass meine Zeit bald ablaufen würde…“, versuchte sie ihre Freundin zu beruhigen. „Und...wie kannst du...dann von mir verlangen nicht zu...weinen…?“, schluchzte Shizuru „Wie kannst du nur so...grausam sein?“ „Es tut mir Leid, aber ich kann es nicht ertragen, dich weiter so leiden zu sehen“ Die Rabenhaar Schönheit blickte zur Decke hoch. „Wenn ich nicht mehr da bin, würdest du jemanden anderen lieben?“, fragte ihre Freundin plötzlich. „Nein, Niemals! ich liebe nur dich!“, antwortete Shizuru traurig aber mit einer festen Stimme. „Auch nicht, wenn es mein letzter Wunsch wäre?“ „Ich...ich kann das nicht, …ich liebe nur dich…“ „Ich weiß, aber ich will auch, dass du glücklich wirst, auch ohne mich. Ich könnte dich nicht mit gutem Gewissen verlassen, wenn ich weiß, dass du unglücklich bist und bleiben wirst. Ich will, dass du jemanden anderen findest, der dich genauso viel liebt wie ich das tue, Shizuru. Bitte…“ Shizuru schloss ihre Augen, Nach einer Weile des Nachdenkens öffnete sie wieder ihre Augen und blickte zu ihrer Freundin. „Für dich...aber ich kann es dir nicht versprechen.“ „Ich danke dir Shizuru, das reicht mir“ sagte die Rabenhaar Schönheit „Es gibt aber da noch etwas, um das ich dich bitten möchte. Ich habe dir doch einmal von meinem Vater und meiner kleinen Schwester erzählt?“ Shizuru nickte. „Als ich fünf Jahre alt und meine kleine Schwester drei, trennten sich unsere Eltern, weil mein Vater zu viel Alkohol trank und jeden Tag immer gewalttätiger wurde, sodass er auf meine Mutter immer wieder einschlug. Als sie dies nicht mehr ertragen konnte, wollte sie sich von ihm trennen, aber sie wollte mich und meine kleine Schwester behalten. Da es zu wenige Beweise gab, um das Sorgerecht von meinem Vater ganz zu entziehen, entschied das Gericht, uns dann zu trennen. Ich kam zu meiner Mutter und meine zwei Jahre jüngere Schwester zu meinem Vater. Nach dem Prozess verschwand mein Vater mit ihr in den Staaten. Meine Mutter hatte alles versucht, um meine Schwester zu finden. Doch der Kontakt wurde für viele Jahre unterbrochen. Wie das Schicksal nun mal ist, habe ich sie wieder gefunden, meine kleine Schwester. Ich habe ihr einen Brief geschickt und sie schrieb mir auch zurück, dass sie in drei Tagen hier nach Kyoto kommen wird. Aber nun habe ich nicht mehr die Zeit die ich brauche um sie zu sehen. Ich will, dass du anstatt von mir sie triffst und ihr mein Leben zeigst, meine Freunde und meine Liebe...würdest du das für mich tun?“ Shizuru nickte wieder. „Ich danke dir“, sagte die Rabenhaar Schönheit. „Du brauchst mir nicht zu...“ „Doch Shizuru, ich schulde dir viel. Du warst in den schlimmsten Zeiten bei mir, hast mich unterstützt und geliebt. Ohne dich wäre ich schon viel früher gestorben. Dank dir hatte ich die Kraft auch nach dem Tod meiner Mutter weiter zu leben. Die letzten Jahre mit dir waren die glücklichsten meines Lebens. Ich Liebe dich...vergiss das nicht...“. Sie lächelte. Plötzlich fingen die Geräte neben dem Bett an zu Piepen. „Natsumi!“ schrie Shizuru panisch „Halte durch, ich hole den Arzt!“ „Shizuru...es ist gut“. „Nein, Natsumi!!“ „Meine…Schwester... ihr Name...“. Natsumi hustete stark. „…Natsu...ki“, sagte mühsam die Rabenhaar Schönheit mit ihrem letzten Atemzug, bevor sie ihre Augen schloss. „Nicht!!! Verlass mich nicht! Bitte! Natsumi!“ Shizuru umarmte den Körper ihrer Freundin fest, Tränen flossen ungebremst über ihr Gesicht. Die Wärme sickerte aus dem Körper der Rabenhaar Schönheit und mit ihr auch, das letzte Funken leben. „Verlass mich ...nicht...ich liebe dich doch...so sehr“, schluchzte Shizuru verzweifelt. Doch die Augen von Natsumi öffneten sich nicht. Nicht mehr. Nie wieder. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)