Pardon him von -juujun- (Aoi x Uruha) ================================================================================ Kapitel 36: 36. Kapitel ----------------------- Uruha Tage und Wochen vergingen. Rückschläge gab es in letzter Zeit keine mehr, Aoi hatte seine Mutter, die Verhandlung oder die Zukunft mit keinen Wort mehr erwähnt und dafür war ich ihm mehr als nur dankbar. Meist redeten wir nicht viel, lagen nur beieinander während ich mich von ihm berühren ließ, ich ihn manchmal sogar selbst berührte. Ich war froh über dieses Tempo, konnte so verinnerlichen das alles in Ordnung war. Hin und wieder besuchte mich Ruki. Er war mehr als dankbar für meine aufbauenden Worte, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass er meine Vorschläge nur selten umsetzte. Wahrscheinlich war er dafür noch nicht weit genug. Aber heute war ein anderer Tag. Aoi telefonierte - sicherlich wieder mit Satochi und ich wusste sofort, dass es nur um mich gehen konnte. Beinahe sofort fiel mir so einiges ein worüber sie reden könnten. War es mein Tempo? Ging es Aoi zu langsam und er beriet sich jetzt mit seinem Freund darüber wie er das ganze beschleunigen könne? Nein daran durfte ich nicht einmal denken! Bestimmt ging es um meinen Prozess, immerhin war Satochi ein vielbeschäftigter Anwalt. Allerdings war auch diese Idee nicht wirklich beruhigend. Ich hatte die Tür meiner Zelle geöffnet und spähte durch den Spalt. Meine Beine zitterten. Aoi Nach dem Gespräch mit meiner Mutter schien Uruha sich wieder gefangen zu haben, zumindest wirkte es so. Er war so zu traulich und auch seine Panikattacken hatten stark nachgelassen. Der Nachmittag, an dem Ruki ihn besucht hatte, verdeutlichte mir ebenfalls, dass es meinem Schatz immer besser ging. Mehr als einmal wünschte ich mir, dass es immer so bleibe, wenn ich neben ihm liegen konnte und er keine Angst zu haben schien. Aber ich wusste, dass ich nicht zu weit gehen durfte und manchmal fiel mir das etwas schwer. Den Prozess verlor ich aber nicht aus den Augen und ich fragte mich, wann es wohl zum Hauptverfahren kommen würde. Es machte mich unruhig und so rief ich Sato an. Ich hoffte, dass Uruha es nicht mitbekam. "Hallo, na immer noch keine Zeit zum Ausgehen gefunden?", begrüßte ich Sato am Telefon. Er hatte so schnell abgenommen, dass ich dachte, er hätte die ganze Zeit daneben gestanden. Vermutlich hatte er die letzten Tage gearbeitet und war zwischendurch nicht nach Hause gefahren. Aber grade jetzt war das für mich sehr gut, denn es durfte nichts schief gehen. Satochi Heute war ein ruhiger Tag. Schon seit Stunden hatte es nicht geklingelt und ich hatte sogar schon für zwei Fälle den kompletten Papierkram, mit dem ich mich sonst schwer tat, erledigt und machte mich gerade an den dritten, als mein Telefon doch noch einmal klingelte und mich aufschrecken ließ. Es war Freitag später Nachmittag, wer außer mir arbeitete da noch? Aoi! Gut der arbeitete nicht, aber er war am Telefon. Trotz seiner leicht vorwurfsvollen Begrüßung freute ich mich, dass er anrief. Bereits gestern hatte ich bei der Gefängnisleitung angerufen um ihm etwas ausrichten zu lassen. Gut ich hatte schon gestern mit einem Anruf gerechnet aber manche Uhren ticken halt langsamer. "Ja ich freu mich auch von dir zu hören. Warum hast du nicht schon gestern angerufen?", fragte ich interessiert nach und überging damit sein Kommentar. Konnte er sich ja eigentlich denken, dass ich nicht aus gewesen war. Aoi "Was für eine herzliche Begrüßung.", witzelte ich mit Sato herum. Das war für und beide völlig normal, schließlich kannten wir uns ja schon ewig. "Ich hab deine Information gestern nur so zwischen durch bekommen und dann war ich noch bei Uruha und hab irgendwie die Zeit vergessen.", ich seufzte. Ja gestern war wieder einer dieser schön gemütlichen Nachmittage gewesen, in denen ich Raum und Zeit vergaß. "Sorry, aber dafür ruf ich ja jetzt an.", setzt ich noch hinterher. Ich glaubte zwar nicht, dass er mir wirklich böse war. "Also der Termin für die Verhandlung steht. Ich hab es Uru ehrlich gesagt noch nicht gesagt. Im Moment scheint alles okay zu sein und ich hab es gestern einfach nicht geschafft es ihm zu sagen. Ich wünschte das alles wäre schon vorbei.", ich seufzte tief auf. "Also ist Ende nächster Woche der Termin. Meine Mutter hat sich schon alle Termine so gelegt, dass sie auch wieder kommt. Uru kennt sie auch, also kannst du die beiden ruhig mal zusammenbringen. Ihr passt auf Uru auf, ja?", eigentlich war ich mir sicher, dass ich mir keine Sorgen machen brauchte. Satochi "Diese feste Überzeugung...", witzelte ich, aber es stimmte ja, alles was vorbereitend mit Uruhas Termin zusammenhing hatte ich gewissenhaft erledigt, gleich als ich davon erfahren hatte. "Aber ja hab alles erledigt, auch wenn mir wahrscheinlich gerade mehr die Knie schlottern als ihm. Ich sag dir - 10 Kreuze in meinem Terminkalender wenn ich das hierdurch hab, ihr beide frei seid und das ganze wieder dein Problem ist.", erklärte ich lachend. War ja nicht so das ich Uruha als Problem ansah, trotzdem machte ich mir sorgen, denn zumindest etwas konnte ich abschätzen wie sehr das alles ihn quälen musste und wie stark er sein musste um das hier alles durchzustehen. Und Aoi, würde sich definitiv besser um ihn kümmern als ich es je könnte. "Wir passen auf ihn auf, so gut es geht..." Aoi "Das Uru ein Problem ist, hab ich jetzt mal großzügig überhört, ja? Ne, ich weiß ja was du meinst. Glaub mir, ich bin dir für deine Hilfe mein ganzes Leben lang dankbar.", erwiderte ich. Ich hätte wirklich gewusst, was ich ohne ihn gemacht hätte. "Er wird sich zusammenreißen, keine Sorge. Uru ist stärker, als er selbst glaubt. Er muss es sich nur bewusst werden, aber ´das kriegen wir schon, irgendwann.", ich selbst konnte die kleine Niedergeschlagenheit in meiner Stimme hören. Ich liebte Uruha und würde alles dafür tun, dass er glücklich wird, aber manchmal wusste selbst ich nicht mehr weiter, wie neulich nach dem Gespräch mit meiner Mutter. Ich kann die Realität nicht ändern, aber ich würde es nur zu gern. Warum musste er nur so viel durchgemacht haben und mehr als für ihn da zu sein konnte ich nicht. "Manchmal fühle ich mich ihm gegenüber hilflos, da ich ihm nicht alle Ängste nehmen kann.", gab ich leise zu. Satochi Ich seufzte, gönnte mir einen Schluck Kaffee. "Klingt sehr deprimierend, aber ich meine du liebst ihn doch ... und einfach im Stich lassen könntest du ihn auch nicht." Eigentlich eine rhetorische Frage aber vielleicht musste er sie noch einmal hören. "Und außerdem gibt er dir dafür etwas was er sonst keinem gibt. Oder meinst du ich könnte ihn einfach so berühren oder vielleicht in den Arm nehmen? Du bist der einzige der das kann und in manchen Dingen bist du der einzige von dem er so etwas je erfahren hat. Du bist sein Leben, er hat sich von Grund auf verändert seit du dich um ihn kümmerst. Macht dich das nicht stolz?" Aoi Irgendwie waren seine Worte grade genau die, die ich hören wollte. Natürlich liebte ich ihn, nur manchmal wusste eben auch nicht mehr weiter, eigentlich völlig verständlich. "Ja, macht es mich, vor allem da ich weiß, dass er mich ebenfalls liebt.", bejahte ich seine Worte. Uruha liebte mich und das war alles was ich brauchte. "Danke, die Worte hab ich grad gebraucht.", schmunzelte ich. "Aber du kannst jetzt eigentlich auch Feierabend machen. Du nützt uns nichts, wenn du nachher vor Erschöpfung vor dem Gericht umkippst. Dann war deine ganze Arbeit umsonst. Du solltest wirklich mal an dich denken, also Akten beiseitelegen und Tasche packen und dann ab ins Wochenende, hörst du und ich will jetzt keine Widerrede hören.", so das war jetzt hoffentlich auch mal deutlich. Manchmal übertrieb er es aber auch mit seiner Liebe zum Beruf. Satochi Aufmerksam hörte ich Aoi zu. "Na das dachte ich mir ja schon...", erklärte ich leicht grinsend, ganz einfach weil ich mich freute das wir wieder telefonieren konnten. "Na, ich mach doch nicht Feierabend wenn ich einen guten Moment hab. Das ich letzte Woche mal wieder geschlafen hab, das wirkt Wunder!", gab ich lachend von mir, denn das Ganze war ja ein Scherz. "Nee ich bin aber gerade so motiviert weil alles glatt läuft nicht nur bei Uruha, sondern auch bei anderen Fällen, da macht es sogar wieder Spaß etwas vorarbeiten zu können... außerdem wäre es nicht schlimm wenn ich umkippen würde, das hätte lediglich eine Verschiebung des Verfahrens zur Folge, da ja niemand was dafür kann wenn ein Anwalt krank wird - das solltest du aber eigentlich noch wissen oder ist Uruha das einzige was noch in deinem Kopf ist? Das wird sich schwer in deinem späteren Arbeitsleben machen....", belehrte ich ihn erst einmal. Ich hatte ja eigentlich noch einen Vorschlag für ihn. Aoi "WOW, du hast echt geschlafen!? Es ´gibt nicht zufällig ein Foto davon, oder?", meinte ich und wir beide mussten herzhaft lachen. Es war wirklich toll ihn mal wieder zu hören. "Na das klingt doch toll, wenn alles perfekt ist, aber bei dir hab ich nichts anderes erwartet, alter Streber.", ich war mir sicher, dass er mein breites Grinsen durch das Telefon hören konnte. "Auch eine Verschiebung des Verfahrens, wird nur herbeigeführt, wenn kein Ersatz für den Anwalt in der Nähe ist, um genau zu sein Du siehst ich hab nicht alles verlernt, auch wenn meine Gedanken fast ausschließlich um Uruha kreisen. Er ist nun einmal im Moment mein Lebensmittelpunkt. Hier drinnen ist es ja sonst auch nicht besonders.", plauderte ich munter drauf los und lehnte mich gegen die Wand, neben dem Telefon. "Gibt es sonst noch was Wichtiges?" Satochi "Na siehst du? Bin halt unersetzbar - für mich werden Verfahren verschoben wenn es mir mal nicht gut geht! Ja es machte Spaß mit ihm herumzuwitzeln. "Hmm ... was wichtiges gibt es schon noch... also wo soll ich anfangen ... also meine Sekretärin ist schwanger, keine Sorge nicht von mir!", erklärte ich rasch bevor ich noch einmal aufseufzte, ich musste mir überlegen wie ich es sagte, immerhin bestand immer noch die Chance das Aoi ablehnte. "Naja, jedenfalls geht sie in 3 Monaten in den Mutterschaftsurlaub und ich hab mich schon nach einer Vertretung umgesehen, aber was gerade so zu haben ist, ist entweder vollkommen unterqualifiziert, faul oder so übereifrig das ich vor lauter Herumwuselei nicht zur Arbeit komme... ich hab schon mehrere ausprobiert und naja..." Jetzt kam der schwerste Teil. Aoi durfte nicht nein sagen. Zumindest hoffte ich das nicht. "Ihr Arzt hat schon den Termin berechnet wann sie aufhören muss und naja, das ist zwei Wochen nach deiner Entlassung und da du eh erst einmal arbeitslos bist und perfekt für den Job, hatte ich mich gefragt ob du nicht zumindest befristet bei mir anfangen könntest..." Das Emiko mich schon fast weinend angerufen hatte als ihr eingefallen war das ihr Sohn ja jetzt arbeitslos war verschwieg ich lieber, hatte ich doch schon oft daran gedacht mit Aoi zusammenzuarbeiten, aber ich hatte mich nie getraut zu fragen und solange er im Hintergrund blieb, könnte er wie ein normaler Anwalt weiterarbeiten, nur vor Gericht durfte er nicht mehr. Aoi "Hä?" Okay, das war eine wahnsinnig schlaue Antwort, aber ich fühlte mich etwas überrumpelt, zumal ich eigentlich schon mit meinen Anwaltsdasein abgehakt hatte. Aber Sato bot mir grad die Möglichkeit weiter in dieser Brache zu arbeiten. Ich leibte meine Arbeit, aber zum Sekretär war ich bestimmt nicht geeignet. "Ähm, dir ist bewusst, dass du dir deine Termine hin und wieder dann auch mal selbst merken musst? Ich weiß nicht, ob ich als Sekretär der Richtige bin...", grübelte ich, allerdings hatte er Recht. Ich war arbeitslos und Uruha war ja auch noch da. Ich holte tief Luft: "Okay, aber verlang nicht von mir, dass ich neben dir stehen und mir jedes Wort notiere.", seufzte ich, obwohl mir der Gedanke mit Sato zu arbeiten eigentlich Freude bereitete. "Bist du dir mit dem Angebot sicher? Immerhin glaube ich, dass in deiner Kanzlei dann mehr gelacht wird, als in jeder anderen und außerdem sehe ich bestimmt bei weitem nicht so gut aus, wie deine jetzige.", ich bezweifelte nicht, dass ich gut aussah, aber einer Frau würde ich in der Hinsicht nie das Wasser reichen können. Satochi Er war einverstanden, Gott sei Dank. "Gut, dass du das nicht machen musst. Nein du musst nur hin und wieder Ordnung in mein Chaos bringen und mein Ansehen wahren. Und naja, bei deinen Qualifikationen darfst du sogar mitdenken! Und ich meine ich will jetzt nicht zu weit planen, aber wenn Uruha das mal möchte dann hätten wir auch für ihn noch einen Platz..." Ich wusste nicht so ganz ob er jetzt begeistert war oder nicht, so ganz konnte ich das noch nicht deuten. "Hey! Meine Kunden kommen wegen meiner Kompetenzen und nicht wegen meiner Sekretärin, außerdem hat sie schon einen kleinen Babybauch den sie gut betont - da traut sich eh keiner mehr sie anzusabbern." Das würde toll werden wenn die beiden erst einmal draußen waren. Aoi "Ordnung in dein Chaos? Allein dafür brauch ich doch Jahre. Willst du mich gleich überlasten?", stöhnte ich gespielt leidend auf und konnte mir nicht verkneifen mir vorzustellen, wie ich hinter Satochi herräumte. "Also ich weiß nicht. Uruha kann zwar die wirklichen Sekratär-arbeiten sicher besser und gewissenhafter erledigen und es wäre echt genial mit euch beiden zusammen zu arbeiten, aber er braucht dafür sicher noch viel Zeit, also plan ihn mal lieber noch nicht mit ein. Es würde mich aber freuen und auf eine Zusammenarbeit mit dir freue ich mich auch. Das wird eine Kanzlei...", ich schüttelte imaginär den Kopf. Eigentlich konnte das zwar nur schief gehen, aber wir würden sehen. "Also neuer Arbeitgeber, nachdem wir das nun besprochen haben. Gibst noch was, oder kann ich zu meinem Liebling?", fragte ich jetzt etwas in drängend. immerhin wollte ich ja auch noch zu Uruha. Satochi "Ano, lass das nur nicht meine Sekretärin hören - sie sorgt nämlich schon seit Jahren dafür das du kein Chaos zu sehen bekommst weil sie jeden Ansatz davon zu beseiten weiß. Genau das wird deinen Aufgaben sein. Ich denk auch das Uruha Papierkram perfekt machen wird... deswegen möchte ich ihn ja irgendwann auch dabei haben wenn er möchte. Aber ich freue mich, dass du dich freust. Hmm und jetzt darf ich dich wohl nicht mehr aufhalten, ne?" Immerhin, ich hatte noch Arbeit und Aoi, der hatte sein Liebesleben. Vielleicht sollte ich doch mal ausgehen. Nein keine Zeit und noch keine Verzweiflung. "Na dann macht mal weiter mit was auch immer, ich mach noch die Akte fertig. Bye." Auch er verabschiedete sich und ich legte grinsend auf. Immerhin, meine freie Stelle war besetzt und bald würden die beiden auch erst einmal frei sein. Aoi "Oh, du kennst mich doch, wir stellen nichts Schlimmes an.", grinste ich ins Telefon. "Okay, also Bye. Man sieht sich.", flötete ich noch und hing den Hörer auf die Gabel, immer noch kopfschüttelnd über das eben geführte Gespräch. Ich war jetzt also sein Sekretär, naja mal sehen, ob das wirklich so einen gute Idee von ihm gewesen war. Schnell war ich wieder auf den alt bekannten Flur und sah, dass Uruha bereits im Türrahmen gelehnt stand. Hatte ich solange telefoniert? Es war komisch zu sehen, dass er sich so hier aufhielt, immerhin konnten alle anderen ihn so sehen. "Hab ich zu lange telefoniert? Sorry, wollte dich nicht warten lassen, aber Sato hatte so einige Neuigkeiten.", entschuldigte ich mich und zog ihn in eine leichte Umarmung. "Wollen wir in die Zelle, oder beobachtest du etwas Bestimmtes?", fragte ich, da er sich nicht sofort wieder in die Zelle zurückzog, oder lag es daran, dass er die Umarmung genoss? Uruha Fast schon automatisch schüttelte ich den Kopf als Aoi mich das fragte. Ich spürte wie ich rot wurde. Wie konnte er so etwas fragen? War ja wohl klar, dass ich ihn beobachtet hatte und niemanden anderes. Ich ließ die Umarmung lange währen, denn wenn sei vorbei war, würde er unweigerlich Neuigkeiten für mich haben und ich war mir relativ sicher, dass ich die nicht hören wollte. Denn es würde bestimmt um mich gehen, das wusste ich, womöglich noch um die Verhandlung. Ich verbarg den Kopf kurz an seiner Halsbeuge, sammelte meine Kräfte, bevor wir uns beide aufs Bett setzten und ich unweigerlich die Gegenfragte aufschreiben musste die auf "Sato hatte so einige Neuigkeiten" folgen musste. Es fiel mir regelrecht schwer die Worte: 'Welche Neuigkeiten?' aufzuschreiben, aber ich tat es. Aoi Wir setzten uns dicht zusammen auf die Bettkante und Uruha ließ sich gegen mich sinken, nachdem er seine Frage aufgeschrieben hatte und ich holte tief Luft. Immerhin musste er es ja erfahren und wenn ich es ihm jetzt sagte, würde er noch Zeit haben sich darauf vorzubereiten. "Also die gesamte Beweisaufnahme ist vollendete und alle Klagen und Gegenklagen eingebracht, sodass das Gericht den Termin für die Hauptversammlung angesetzt hat.", ich legte meinen Arm um meinen Liebling, da ich gespürte hatte, dass er zusammengezuckt war. "Am nächsten Freitag wird sie stattfinden, aber Sato wird für alles sorgen und meine Mutter wird dich diesmal auch begleiten.", versuchte ich ihn etwas zu beruhigen, da ich merkte, dass er etwas hektischer atmete, "Es wird alles getan, um es dir so erträglich wie möglich zu machen. Sato tut wirklich sein bestes und es gibt noch etwas, was ich ihm zu verdanken habe. Ich werde nämlich bei ihm arbeiten, wenn ich draußen bin und das gleiche Angebot steht für dich. Natürlich nur wenn du willst und glaubst es zu schaffen.", erklärte ich und hoffte, dass diese Information ihn etwas ablenken würde. Uruha Seine Worte ließen mich zusammen zucken. Mir wurde augenblicklich schlecht und ich schloss die Augen, weil ich meinte, dass sich alles um mich herum drehen würde. Alles was ich spürte war Angst und nichts weiter. Dann liefen mir Tränen über die Wangen, ganz stumm. Ich spürte es, ahnte es. Der Termin, nächste Woche, das war zu früh - kein Gerichtsverfahren der Welt könnte so lange dauern das wir hier noch zusammen rauskamen. Zumindest keins meiner Art. Ich würde hier rauskommen und er nicht - das wurde mir schlagartig klar. Ich krallte mich an ihm fest, es war mir fast schon so als wenn er mir jetzt schon entrissen werden würde. Nach einer Weile sah ich ihn an, trotz der Tränen in meinen Augen. Aoi Ganz leicht zuckte ich unter Uruhas Fingernägeln zusammen, da sie sich ziemlich heftig in meinem T-Shirt und teilweise in meine Haut verkrallt hatten. Sofort wusste ich, dass mein Versuch ihn auf etwas anderes zu lenken, gescheitert war. Meine Arme schlagen sich automatisch um seinen Rücken, um ihm Halt zu geben. "Shht,...Uruha. Es wird wirklich alles getan, damit dir niemand zu nahe kommt, glaub mir. Shht,...", immer wieder flüsterte ich diese sanften Worte, hoffte, dass sie ihn beruhigten. Ich entließ ihn etwas aus meine Umklammerung, als ich merkte, dass er sich bewegte und schließlich zu mir aufblickte. Vorsichtig wischte ich ein paar Tränen von seiner Wange. "Keine Sorge. Es wird alles gut gehen. Meine Mutter und Sato werden dafür sorgen und ich bin doch auch da.", murmelte ich. Natürlich wusste ich, dass es für Uruha nicht leicht werden würde. Aber ich wusste auch, dass er nicht allein da durch musste. Allerdings fragte ich mich trotzdem weshalb er sich so an mich klammerte, ich würde ihn doch jetzt nicht allein lassen. Uruha Ich merkte schnell das ich allein durch Gesten nicht weiterkommen würde. Ich brauchte Worte- auch wenn ich sie nicht aussprechen konnte. Widerwillig löste ich mich um den Block zu holen. 'Es wird trotzdem genauso schrecklich wie letztes Mal - und das ich weiß was mich erwartet macht es nicht unbedingt einfacher.' Ich zögerte, ließ mich wieder von ihm in den Arm nehmen, an dem Problem konnte Aoi ja nichts ändern. 'Wir kommen hier nicht zusammen raus, stimmts? Es kann gar nicht sein das wir noch zusammen rauskommen. Du wirst mich allein lassen müssen, stimmts?' Es war gemein und verletzend was ich da sagte das wusste ich selbst - aber was sollte ich den sonst tun? Vorgeben das alles in Ordnung wäre? Aoi Noch immer saßen wir auf der Bettkante, allerdings lehnte er jetzt mit dem Rücken gegen meinen Bauch und ich legte Hände über seinen Bauch. Uruha hatte somit genug Freiraum zum Schreiben und ich konnte über seine Schulter gleich lesen, was er schrieb. Seine Worte machten mir deutlich, dass ich eigentlich nichts tun konnte und ich seufzte kurz, bevor ich meine Stirn auf seine Schulter legte. Ganz leicht atmete ich gegen seinen Nacken und küsste ihn dort kurz und überlegte mir, was ich sagen konnte. "Ja es wird genauso schlimm, aber nur noch dieses ein einmal, danach brauchst du das Ganze nicht noch mal erzählen. Wenn diese Verhandlung durch ist, bist du frei. Vergiss das nicht.", flüsterte ich sanft in sein Ohr und zog ihn etwas fester an mich. "Was die Entlassung angeht. Du wirst eher als ich entlassen und zwar fast einen ganzen Monat.", ich merkte, wie Uruhas Finger sich in meinen Unterarmen verkrallten, "Das heißt aber nicht, dass ich dich allein lasse. Meine Mutter und Sato werden sich um dich kümmern und du kannst jeden Tag vorbei kommen, um mich zu besuchen. Außerdem darfst du in meine Wohnung ziehen, obwohl es mir ehrlich gesagt etwas lieber wäre, wenn du die ersten Tage bei meinen Eltern wohnst. Nur damit jemand bei dir ist. Ich will nicht, dass du alleine bist. Ich will dich nicht alleine lassen.", sagte ich immer leiser werdend und setzte ihm einen Kuss auf den Hinterkopf. Ich wusste nicht, wie ich diesen letzten Monat überleben sollte. Ich machte mir jetzt schon Sorgen um ihn, denn dann konnte ich Uruha nicht beschützen und sehen. Uruha Ich schüttelte nur den Kopf, krallte mich an ihn. 'Kann ich nicht einfach hier bleiben bis du rauskommst?' Es war Blödsinn so etwas überhaupt zu fragen, aber was sollte ich denn machen? Das wäre ja immerhin das einfachste. Allein schon der Gedanke an seine Eltern ließ mich zusammenzucken und Tränen sammelten sich erneut in meinen Augen. 'Hast du einen Vater? Bitte zwing mich nicht dahin zu gehen!' Die Tränen flossen wieder, ich hatte einfach nur Angst, dass alles wieder so würde wie früher. Konnte ich denn nicht einfach hier bleiben, bei ihm? Was sprach denn dagegen, außer der Tatsache, dass ich frei war und gehen konnte? Wenn ich nun einmal nicht gehen wollte? Aoi "Natürlich hab ich einen Vater.", beantworte ich ihm seine Frage. Irgendwie hätte ich Uruha ja böse sein müssen, dafür, dass er dachte mein Vater würde so etwas auch tun. Anderseits war es bei ihm verständlich, dass er es fragte. "Aber keine Sorge. Er ist viel unterwegs und auch er weiß von dir. Meine Mutter hat es sicher schon erzählt. Er wird also bestimmt nicht oft in deiner Nähe sein. Außerdem würde meine Mutter nie zulassen, dass dir etwas passiert, weil sie weiß, dass du mir sehr viel bedeutetest.", versuchte ich ihn zu erklären. Es war absurd, dass er dachte bei mir, würde ihn das gleiche drohen. "Du kannst nicht hier bleiben. Das geht wirklich nicht, aber es sind doch nur wenige Wochen und du kannst jeden Tag herkommen.", versuchte ich meinen Liebling etwas zu beruhigen. Aber auch ich wollte ihn eigentlich nicht gehen lassen. Ich drehte Uruha in meinen Armen, sodass sein Gesicht nun an meiner Brust lag und ich ihn ganz nah an mich ziehen konnte. "Wie haben so viel geschafft und du hast dich so verändert. Wir werden auch das schaffen. Du bist wirklich stärker als du denkst.", sagte ich sanft und führ ihm zärtlich durch seine Haare. "Wenn man es eigentlich so sieht, was das Gefängnis das Beste, was mir passieren konnte.", murmelte ich. Uruha Ganz in Gegensatz zu seinen Worten ließ ich mich gegen ihn sinken, schwach. Ich hatte keine Gegenargumente mehr, einfach keine Kraft mehr gegen das anzukämpfen was Aoi sagte, es ging einfach nicht mehr. Kurz schloss ich die Augen, wünschte mir förmlich das dass alles hier gar nicht geschehen würde, dass alles einfach nur in Ordnung war. Aber sobald ich die Augen öffnete war die Realität wieder da und ich weinte einfach stumm weiter. Ich spürte, dass ich Aoi beunruhigte, deshalb bemühte ich mich doch ein paar Worte aufzuschreiben. 'Ich hab keine Kraft mehr.' Mehr schrieb ich nicht auf, ließ den Stift und den Block in der Hand einfach sinken, kümmerte mich nicht mehr darum. Im Moment fühlte ich nur diese allumfassende Schwäche und Hilflosigkeit und es gab nichts womit ich dagegen hätte ankämpfen können. Aoi Es war komisch, aber irgendwie konnte ich Uruhas Worte sogar nachvollziehen. Immerhin stand er in letzter Zeit eigentlich immer unter Beobachtung und hatte das Erlebte sooft wiedergeben und damit nochmal durchleben müssen, dass es nur allzu verständlich war, dass er sich schwach fühlte. Ich hob ihn leicht an, sodass er nun vollkommen auf meinen Schoß saß und hielt ihn ganz fest. Ich ließ mich langsam nach hinten auf das Bett sinken und legte ihn seitlich zu mir, sodass ich ihn ganz nah an mich ziehen und meine Hände über seinen Rücken wandern lassen konnte. "Die letzten Monate waren auch sehr anstrengend. Wenn nächste Woche das Verfahren durch ist, kannst du dich ausruhen. Und wenn ich dann auch frei bin, können wir ja für eine paar Tage wegfahren, vielleicht zu heißen Quellen. Einfach nur mal entspannen, was hältst du davon? Außerdem ist es bis nächsten Freitag doch auch noch Zeit, also bitte mach dir noch nicht so viele Sorgen, okay?", fragte ich leise und setzte ihm einen Kuss auf seinen Haaransatz, bevor mich leicht von ihm löste, damit ich die Tränen von seinen Wangen wischen konnte. Ich hasste es, wenn er weinte. "Keine Sorge, es wird alles schneller vorbei sein, als du denkst.", flüsterte ich und gab Uruha einen leichten Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)