Can flowers grow in the Sand? von LauraJane ================================================================================ Kapitel 7: Die erste Stunde --------------------------- Sakura wusste nicht genau, wann sie endlich eingeschlafen war, doch als sie am Morgen aufwachte fühlte sie sich, als hätte sie nur wenige Stunden geschlafen. Mit einem dumpfem Pochen im Hinterkopf quälte sie sich aus ihrem Bett und schlurfte Richtung Küche. Sie wusste nicht genau, was sie tat, doch als sie endlich wacher wurde, realisierte sie, dass sie seit geschlagenen fünf Minuten auf einer Toastecke herum kaute. Schnell schlang sie auch den Rest des Toasts runter und machte sich fertig. Immerhin war heute ihr erster richtiger Unterrichtstag in Sunagakure. Ein kleines Kribbeln machte sich in ihrem Bauch breit. Das war eine völlig neue Klasse in einem eigentlich fremden Land und sie war, wir sie erschreckt feststellen musste, auch noch spät dran! Viel zu schnell packte sie ihre Tasche und hatte sicher mindestens vier Sachen vergessen, doch das war ihr gerade so ziemlich egal, sie musste nur schnell hier los! Sie schlüpfte eilig in ihre Schuhe, warf sich ihre Tasche über und flüchtete aus dem Zimmer. Jetzt galt es erst einmal heil zur Schule zu finden und das am besten auch noch Pünktlich! Doch um ehrlich zu sein, glaubte sie nicht, dass sie es doch noch pünktlich in die Schule schaffte, da sie sich eingestehen musste, dass sie gerade überhaupt keine Ahnung hatte, wo sie war. Mit einem resignierenden Seufzer blieb sie stehen. Sie befand sich an einer kleinen Kreuzung. Rechts von ihr befanden sich nur kleinere Gebäude, dadurch schloss sie diesen Weg schon einmal aus. Vor ihr dagegen ragten höhere Häuser empor, während links von ihr die Häuser wieder etwas kleiner waren, jedoch immer noch hoch. Sie beschloss einfach auf gut Glück zu laufen und wählte den Weg geradeaus, auf die hohen Gebäude zu. Warum war um diese Uhrzeit auch niemand auf den Straßen, der ihr sagen konnte, wo sie langgehen musste?! Nach kurzer Zeit begann sie zu rennen. Es war fast acht und ihre Schüler mussten sicher schon unruhig auf sie warten. Und dann, endlich! Als sie in eine der breiteren Straßen einbog fand sie auch endlich andere Menschen. Sie fragte eine ältere Dame nach dem Weg und die erklärte ihr sofort lächelnd den Weg. Sakura hatte Glück gehabt. Sie hatte den richtigen Weg gewählt und war auch gar nicht mehr so weit von der Schule entfernt. Eine Ecke weiter bog sie nach links in die Straße ein und da sah sie sie: Die Schule! Ein erleichtertes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie hatte es tatsächlich geschafft! Sie sah auf ihre Uhr und schrie plötzlich entsetzt auf. Es war genau acht! Sie spurtete in die Schule, stürmte das Sekretariat und hetzte zu ihrer Klasse. Schon von draußen konnte sie gedämpft die vielen Stimmen hören, die aus dem Klassenzimmer drangen, doch sie störte sich nicht daran, riss die Tür auf und stolperte vor die Klasse. Für einen winzigen Augenblick war alles still und alle Augenpaare waren auf sie gerichtet, doch das hielt nicht lange an. Fast sofort brachen sie allesamt in schallendes Gelächter aus. Sakura musste wirklich dämlich aussehen, so wie sie gerade vor der Klasse stand, völlig zerzaust vom rennen und in einer peinlichen Verrenkung, die eigentlich nur dazu diente, ihr Gleichgewicht zu halten und dann wurde sie auch noch rot! Doch nicht unbedingt, weil ihr das ganze verdammt peinlich war, sondern weil ihr so langsam aber sicher der Kragen platzte. Diese Bälger [1] hatten lange genug über sie gelacht! „Ruhe jetzt!“ Rief sie in die Klasse, doch die schien das gar nicht zu stören, nein, das Lachen wurde eher noch lauter. Sakura ballte ihre Faust und sprach leise, jedoch so, dass jeder sie hören konnte: „Ich warne euch..!Seid..Jetzt RUHIG!“ Das letzte Wort schrie sie und wenn ihre Blicke töten könnten, würde die ganze Klasse jetzt augenblicklich umkippen, doch leider blieben sie alle gesund und munter stehen. Zwar hörten sie größtenteils auf zu lachen, doch stattdessen redeten sie jetzt laut und fröhlich miteinander, als würde Sakura gar nicht existieren. Diese Klasse war wirklich schlimm, aber gut, wenn sie nicht hören wollten, mussten sie eben mit den Konsequenzen leben! Sie holte zum Schlag auf den Boden aus und hatte sich schon damit abgefunden, dass sie ohne ihre Handschuhe sicher ein paar Kratzer vom Holz an den Händen haben würde, als plötzlich eine ihr doch sehr bekannte Stimme aus dem Gerede zu hören war. „DU?!“ Mehr hatte der Schüler nicht gesagt, doch das reichte für Sakura, um die Stimme des Jungen zu erkennen. Jetzt drehten sich auch die anderen Schüler zu ihm um und staunten ihn an. „Du kennst sie?!“ Hörte man aus vielen Ecken und der Junge nickte. Dann sah er Sakura wieder an und das ihr nur zu bekannte Grinsen umspielte seine Lippen. Erst jetzt viel ihr auf, dass auch er blondes – Naja – dunkelblondes, kurzes Haar hatte und seine Augen leuchteten grau. Was für eine seltsame Augenfarbe. Sie wunderte sich, dass ihr das gestern gar nicht aufgefallen war, doch da war sie ja auch mit anderen Dingen beschäftigt. „Bist du die neue Lehrerin?!“ Fragte er dann skeptisch und doch belustigt und Sakura musste lächeln. „Ja, das bin ich wohl.“ Meinte sie nur knapp und sah ihn an. „Wer hätte das gedacht...“ Murmelte er leise, doch Sakura sowie jeder andere im Raum konnte es hören. Ja, wer hätte das nur gedacht. Dass sie den Jungen SO wiedersehen würde, war das letzte, was sie erwartet hatte. „Wie heißt du eigentlich?“ Fragte sie ihn jetzt endlich, denn das hatte sie sich ja gestern noch vorgenommen. Er lachte. „Ich heiße Nekota. Aber sagen sie Frau Lehrerin, wollen sie nicht mit dem Unterricht beginnen?“ Und als er das sagte huschten plötzlich alle Schüler auf ihre Plätze und waren still, fast schon zu still, doch sie störte sich nicht wirklich daran. Es war ein schöner Kontrast zu dem ganzen Lärm, den sie vorher veranstaltet hatten. „Danke Nekota.“ Seufzte sie und ging endlich zu ihrem Pult, wo sie ihre Tasche ablegte. Sie kicherte in sich hinein. Nekota musste wohl einen ganz schön großen Einfluss haben, wenn alle so schnell still wurden, nur wegen ihm. „Nun gut.“ Begann sie und holte das Klassenbuch aus ihrer Tasche. „Mein Name ist Sakura Haruno und ich bin jetzt für einige Zeit eure Lehrerin. Ich hoffe wir kommen trotz der anfänglichen Schwierigkeiten gut miteinander aus.“ Damit beendete sie ihren kleinen Vortrag und begann die Namensliste vorzulesen um zu gucken wer fehlte. Missmutig sah sie sich die Zahl der Schüler an. Vierundzwanzig waren es. Sie seufzte innerlich. Die musste sie alle mal auswendig lernen, sonst bekam sie bestimmt noch ein paar Probleme. „Also...“ Begann sie wieder und wühlte jetzt in ihrer Tasche um das Heft zu suchen, in dem stand, was die Schüler schon alles gelernt hatten, doch sie konnte es nicht finden. Sie seufzte wieder, dieses mal jedoch laut und sah missmutig in die Klasse. „Ich habe leider mein Heft vergessen. Könnt ihr mir bitte sagen, was ihr alles schon im Unterricht besprochen und gelernt habt?“ Auf ihre Frag herrschte betretenes Schweigen und ein seltsamer Verdacht schlich sich in ihren Kopf. „Ähm, Nekota, kannst du es mir bitte sagen?“ Fragte sie, doch Nekota schüttelte Kleinlaut den Kopf. „Um ehrlich zu sein...“ Begann er und in Sakuras Kopf begannen die Alarmglocken zu klingeln. „Genau genommen haben wir noch gar nichts gelernt...“ Gab er leise zu. Sakura wurde ernst. Da stand ihr ja einiges bevor... „Aber das war nur, weil w-“ „Ist okay, Nekota.“ Sie sah ihn freundlich an. „Ich muss nicht wissen wieso.“ Auch Nekota lächelte erleichtert und durch die ganze Klasse schien ein leises Seufzen zu gehen. Definitiv...Vor ihr lag jetzt eine ganze Menge Arbeit... [1] also für alle, die es wirklich nicht wissen sollten (glaubt mir, es gibt welche), das Wort „Bälger“ kommt von Balg und ist ein herunter machendes oder schlecht machendes Wort für Kind. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)