Der Orden der Escaflowne 2 von Schreibfee_86 (Wozu Liebende fähig sind) ================================================================================ Kapitel 12: Zorn und Liebe -------------------------- Kapitel 11. Zorn und Liebe Hart hielt Van Dylan an die Wand gedrückt. Immer noch grinsend starrte Dylan seinen Feind an. Vans braune Augen funkelten ihn zornig an, immer mehr gewannen sie an schwärze, umso mehr sie sich verfärbten, desto weniger grinste Dylan Lago. Er wusste was der junge Farnel dort tat. Er gab sich seiner Wut und seinem Zorn hin. Er befreite seinen Geist, ließ einen gewaltigen Ursturm sein Unwesen treiben. Viel zu spät erst realisierte Dylan das er zu weit gegangen war, viel zu weit. Wie sollte er gegen ein verzweifeltes Herz ankommen. Van schütze seine Familie und das mit allen Mitteln die ihm zur Verfügung standen. Selbst wenn es für ihn den Tod bedeuten würde. Tiefschwarz funkelten ihm die Augen seines Feindes entgegen. Dylan hörte bereits das Heulen des Windes und knurrendes Donnern welches vom Himmel drang. Der junge Lago brauchte einen Augenblick um sich aus seiner Starre zu lösen. Seine Angst zu überwinden und seinen Zorn wieder nach vorn treiben zu können. Immer noch spürte er den kräftigen Griff mit dem Van ihn gepackt hatte. „Wollen wir beginnen, mein Cousin?“ presste Dylan hervor und stieß Van kraftvoll von sich. Van taumelte ein paar Schritte zurück, fand aber schnell wieder sein Gleichgewicht. Beide gingen in Angriffshaltung und sahen einander abwartend an. Das grollende Donnern wurde immer heftiger, kräftige Blitze zuckten über dem Gebäude am Himmel. Mühsam rappelten sich die Freunde wieder auf. „Alle in Ordnung?“ fragte Allen und half Millerna auf die Beine. Schockiert blickte sie ihn an. Tränen bildeten sich in ihren Augen und liefen an ihren Wangen hinab. Allen zog sie zu sich und umarmte sie fest. Mit beruhigenden Worten sprach er auf sie ein. Ray blickte Merle prüfend an, doch sie war unverletzt. Kraftlos sank sie wieder zurück in das Gras. „Und was nun?“ murmelte sie unverständlich, doch Folken hatte sie verstanden, gerade als er ihr antworten wollte, bemerkte er die mächtig, getürmten Wolken, die am Himmel standen. Er konnte ein noch leises grummeln vernehmen und auch die zarten Blitze entgingen ihm nicht. „Van.“ Hauchte Folken und spürte wie die Verzweiflung wieder in ihm aufstieg. Eine Welle des Zorns schlug ihm entgegen. Sein Bruder war vollkommen außer sich. „Was sagst du?“ fragte Merle verwirrt und folgte seinem Blick, dann verstand sie. „Sie sind aus dem Haus raus. Und nun… nun verteidigt Van sich.“ Knurrte Vargas und sprang heftig auf. Überrascht sahen die Freunde ihn an. „Kommt schon wir müssen ihnen helfen.“ Sprach er die anderen an, doch alle sahen ihn mitfühlend an. „Bis wir da sind, ist es zu spät.“ Nuschelte Folken und schloss die Augen. „Zu spät? Zu spät für was?“ fragte Vargas, „Wir sind die einzige Rettung die sie haben. Wir müssen Van zur Hilfe kommen. Ihr könnt ihn doch nicht einfach so sich selbst überlassen?“ schrie Vargas ungläubig. „Wir können nichts mehr für ihn tun, wenn er seinen Geist völlig befreit hat, gibt es keine Rettung mehr. Für niemanden.“ Sagte Folken traurig. „Aber wir müssen es versuchen.“ Schaltete sich nun auch Allen ein. „Du wolltest für deinen Bruder sterben und jetzt willst du einfach hier warten bis es um ihn geschehen ist?“ fragte Vargas, Wut schwang in seiner Stimme mit. Folken zögerte, wieder glitt sein Blick zu den drohenden Wolkenbergen. „Nein, ihr habt recht. Wir müssen ihm helfen.“ Sagte er dann und stand auf. Schnell sammelten sich die Freunde und machten sich auf den Weg. Auch Dylan stärkte seine Kraft und sprang auf Van zu. Noch hatte er nicht offenbart welche Kraft auf seiner Seite stand, doch es konnte nicht mehr lange dauern das wusste Van. Eine blaue Flamme schlug ihm entgegen. „Beeindruckend nicht, deine Freundin ließ ihn frei und ich habe ihm ein neues zu Hause gegeben.“ Meinte Dylan und lachte kalt auf. Schützend hielt sich Van die Hand vor das Gesicht. Es war so heiß, so unglaublich heiß. Er konnte nicht glauben was er dort hörte. Es war alles so geplant gewesen, dieser Mistkerl hatte alles genau geplant. Wieder schob sich eine neue Welle der Wut durch seinen Körper. Mühsam schloss er die Augen um den Schmerz auszuhalten, den ihm der gewaltige Sturm bereitete. Die Beiden waren so sehr aufeinander fixiert das sie nicht bemerkten, wie Ernesto mit Hitomi und dem Baby in der Tür stand. Mit offenem Mund beobachtete er die beiden Kontrahenten. Erst als Isabel zu weinen begann, sah Van erschrocken auf, das Schwarz seiner Augen verschwamm zu jenem warmen Braun, welches seine Augen sonst auszeichnete. Dylan nutze diesen Moment und stieß Van hart von sich. Er stürzte und rutschte einige Meter über den alten Holzboden, ehe er benommen liegen blieb. Hitomi stieß einen erstickten Schrei aus. Ihr Blick war starr auf Van gerichtet. Er bewegte sich nicht. Erst als sie Dylans harte Schritte hörte, die schnell näher kamen löste sie ihren Blick widerwillig von Van. Grob packte er sie am Kinn und zwang sie ihn anzusehen. „Ich freue mich wahnsinnig auf unsere Hochzeit.“ Flüsterte er in ihr Ohr. Angewidert schloss sie die Augen und versuchte sich ihm zu entziehen. Doch bevor er sie Küssen konnte wurde er zurück gerissen. Van hatte ihn gepackt und von ihr weggezogen. Schützend stellte er sich zwischen sie und ihn. Ein erbitterter Kampf nahm seinen lauf. Es wurde immer windiger, starker Regen hatte eingesetzt und der heulende Wind deckte die alten Dachpfannen vom Dach ab. Klirrend zerbrachen sie auf dem Asphalt. Immer wieder blitzte es kräftig. Es würde nicht mehr lange dauern und Van würde keinerlei Kontrolle mehr über den mächtigen Sturm haben. Wie gebannt starrte Hitomi auf die Beiden kämpfenden, Tränen liefen über ihre Wangen. So hatte es nicht kommen sollen, niemals. Sie hatte ihn doch ausgeschaltet, getötet. Ihr Dämon hatte ihn umgebracht. Wieso war er hier? Ihr Atem ging immer schneller, Panik stieg in ihr auf. So hatte es nicht kommen dürfen. Nun kämpfte ihr Dämon gegen den Mann den sie liebte. Ihr Dämon kämpfte in einem Mann, der nicht Leben dürfte, weil sie ihn mit seiner Kraft getötet hatte. Wie war das möglich? Ihr Blick fiel auf Isabel, immer noch hielt Ernesto sie behutsam im Arm. Sie wusste, dass dieser korpulente Mann nur eine weitere Marionette von Dylan war, aber im inneren seines Herzens war er ein guter Mann. „Bitte, bring sie fort von hier.“ Sagte Hitomi als sie sich zu ihm umgedreht hatte. Ihre Stimme hatte einen gebrochenen Klang angenommen. Ernesto musterte die junge Frau eine Zeitlang. „Was redest du, ich kann hier nicht weg.“ Brummelte Ernesto und versuchte den Blick abzuwenden. Doch ihre Tränen ließen es nicht zu das er sich wegdrehte. Langsam blickte er auf Isabel, die immer noch leise weinte und quengelte. „Bitte, ich bitte dich darum. Sie muss leben. Bring sie zu Sofia und Elias. Sie werden sich um sie kümmern.“ Brachte Hitomi mühsam hervor. Ernesto spürte ihre Verzweiflung und auch die Endgültigkeit in ihrer Stimme schmerzte in seinem Herzen. „Ich weiß das du kein schlechter Mensch bist, rette das Leben meiner Tochter.“ Flehte sie ihn an und hatte ihre Hand auf seine gelegt. Diese starke Frau schien aufzugeben, ging es Ernesto durch den Kopf. Sie war gebrochen. „Was hast du vor?“ fragte Ernesto und kniff die Augen zusammen. „Ich werde versuchen es zu beenden. Ich kann nicht zulassen das er Van tötet.“ Schluchzte sie und schloss die Augen. Dann blickte sie ihrer Tochter in die Augen, ein Lächeln bildete sich auf Hitomis Lippen. Sanft strich Hitomi über ihre kleine Wange. Dann blickte sie Ernesto wieder ernst an. „Du wirst sie doch von hier fortbringen?“ fragte Hitomi gequält. Ernesto war hin und hergerissen. Er hatte Dylan Loyalität geschworen, aber damals wusste er auch nicht, dass dieser Typ mit irgendwelchen Sonderkräften ausgestattet war. In Ernestos Leben war so viel anders gekommen als er es gewollt hatte, vielleicht war das seine Chance. Kaum Sichtbar begann er zu nicken. Doch Hitomi konnte es sehen, Erleichterung brach aus ihr heraus, ein leidiges Schluchzen drang aus ihrer Kehle. Ernesto blickte noch einmal auf die Beiden kämpfenden, dann auf Hitomi, die ihm verzweifelt entgegen blickte. „Du musst an dich glauben.“ Murmelte Ernesto, bevor er durch die schwere Metalltür verschwand. Hitomi zog sie zu und legte den Riegel davor. Niemand würde rein oder raus gehen. Nicht bevor es vorbei war. Ihre Hände zitterten und ihr Herz schlug in einem heftigen Rhythmus, sie konnte ihren Herzschlag in ihren Ohren hören. Kraftlos klammerte sie sich an den Türgriff. Sie musste sich beruhigen, Kräfte sammeln. Noch einmal atmete sie tief ein, dann richtete sie sich langsam auf und ging auf die Beiden zu. Als Van ihre leise Stimme vernahm sah er auf. Er konnte sehen wie sie auf die Beiden zu kam. Er wollte ihr entgegen rufen, dass sie von ihnen fortbleiben sollte, doch wieder durchzog ein stechender Schmerz seinen Körper. Langsam streckte sie die Arme aus und begann in einer, für Van unverständlichen Sprache zu singen. Ihre Augen waren geschlossen. Dylans feuerrote Augen schienen einen Moment der Verwirrung auszustrahlen, bevor er laut auflachte. „Das ist nicht dein ernst, Süße. Er ist mein. Du hast ihn nicht mehr gewollt. Er wird dir nicht gehorchen.“ Grollte Dylan und richtete seine Hand auf sie. Erschrocken hielt Van den Atem an. WAS? Das durfte nicht wahr sein. Sie begab sich auf einen Pfad des Selbstmordes. Noch nie hatte es jemand geschafft einen solchen Dämon zu besänftigen. Noch bevor Dylan sie angreifen konnte, hatte Van ihn zu Fall gebracht. Mit einem unerwartet harten Schlag sackte Van unter einem schmerzhaften Schrei zusammen. Doch Hitomi setzte ihren Weg fort. Kurz bevor sie Dylan erreichte, öffnete sie die Augen und blickte dem Dämon ins Gesicht. Eine Welle der Hitze schlug ihr entgegen. Der beißende Qualm brannte in ihren Augen. Doch sie blickte ihn weiter unverwandt an, auch ihr Gesang endete nicht. Langsam hob sie eine Hand und legte sie an die Wange ihres Feindes, doch sie sprach nicht zu Dylan, der Hülle, dieses mächtigen Dämons, nein, sie sprach zu ihm selbst. Immer mehr, der alten Balken gaben dem Sturm nach, der draußen tobte. Der Regen und der Wind fanden einen Weg ins innere des Gebäudes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)