Der Orden der Escaflowne 2 von Schreibfee_86 (Wozu Liebende fähig sind) ================================================================================ Kapitel 10: Ausbruch -------------------- Kapitel 9. Ausbruch Klirrend zerbrach die Fensterscheibe im ersten Stock. Prüfend warf Van einen Blick nach unten. Besonders hoch war es nicht. Aber er und Hitomi konnten unmöglich mit einem Säugling auf dem Arm aus dem Fenster springen. „Und was nun?“ hörte er Hitomis, in ihrer Stimme schwang Ungeduld mit. „Ich werde springen!“ antwortete Van langsam. Es schien ihm als hätte sie seinen nächsten Gedanken bereits erahnt. „Wir werden nicht hier bleiben, Van!“ protestierte Hitomi und blickte auf Isabel, die ihre Mutter mit großen Augen ansah. Van seufzte laut, er wusste dass es keinen Sinn haben würde, es ihr ausreden zu wollen. „Ich werde sehen was ich an der Haustür tun kann.“ Meinte er dann nachdenklich. „Van!“ mahnte Hitomi bedrohlich. „Ich lasse euch nicht hier. Komm her.“ Sagte er sanft. Behutsam trat Hitomi auf ihn zu. Er fasste ihr Gesicht zwischen beide Hände und küsste sie liebevoll. Als er sich von ihr löste blickte er ihr tief in die Augen. „Niemals würde ich euch allein lassen.“ Raunte er ihr zu. Hitomi nickte langsam und sie spürte wie die Anspannung von ihr abfiel. Dann wandte sich Van seiner Tochter zu. Er umfasste das kleine Händchen und küsste sie vorsichtig. Prüfend blickte er Hitomi in die Augen. Vertrauen, Liebe, Zuversicht, ja… das konnte er in den grünen Smaragden sehen. Ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht, ehe er in den Fensterrahmen kletterte. „Sei vorsichtig, Van.“ Bat Hitomi ihn besorgt. Dann sprang er Kraftvoll ab, federnd landete er auf dem Gras. Er erhob sich und blickte zu ihr nach oben. „Ich hole euch jetzt daraus.“ Rief er Hitomi zu. Dann sah sie ihn nur noch davon laufen, hinter der Hausecke war er verschwunden. Kurze Zeit später hörte sie lautes Knallen, welches von dem Flur aus hinaufhallte. Sanft schaukelte sie Isabel im Arm und lief im Zimmer auf und ab. Ihre Tochter streckte immer wieder glucksend die Arme in die Luft. Ein lauter Knall, dann war stille. Angestrengt horchte Hitomi. Wieder beschlich sie ein Gefühl der Angst. Eilig lief sie in den Flur zurück. Sie wollte gerade seinen Namen rufen, als sich die Tür zum Treppenhaus öffnete und ein staubiger Van in der Tür stand. Erleichtert atmete sie aus und umarmte ihn stürmisch. Wieder gluckste Isabel freudig. „Es ist alles in Ordnung, Hitomi, es geht mir gut.“ Er spürte wie sie zitterte. Er wusste genau, dass sie ihn jetzt spüren musste, sie musste sich selbst davon überzeugen, dass er wirklich da war und das es ihm gut ging. „Ich habe doch gesagt, dass ich wieder komme.“ Sagte er ruhig und strich ihr über die Wange. Sie nickte langsam. „Komm, wir müssen los.“ Meinte er dann und griff ihre Hand. „Wie wollen wir von hier weg kommen, Van. Alle Autos sind weg!“ stellte Hitomi ungläubig fest. „Verdammt.“ Brüllte Van und schlug mit der Faust vor die Hauswand. „Van.“ Rief Hitomi mitfühlend. „Nimm Isabel, ich habe eine Idee.“ Meinte Hitomi plötzlich und ein überlegenes Grinsen legte sich auf ihre Lippen. „Was hast du vor?“ fragte Van, als er auf sie zu lief. „Wirst du gleich sehen.“ Sagte Hitomi. Behutsam legte Hitomi ihre Tochter in Vans Arme. Dann drehte sie sich um und lief davon. Hinunter von dem Grundstück. „Hitomi!“ schrie Van ihr nach. Doch sie blieb nicht stehen. Hinter der Mauer, die das Grundstück einrahmte verschwand sie. Verwirrt blieb Van zurück und blickte auf seine Tochter. „Was hat deine Mutter nur schon wieder vor?“ flüsterte er nachdenklich. Dann hörte er ein lautes Motorengeräusch und sah wie ein Geländewagen in die Einfahrt fuhr. „Sie ist vollkommen verrückt.“ Lachte Van und lief auf das Auto zu. Hitomi hatte die Beifahrertür aufgestoßen und lächelte ihm entgegen. Als Van eingestiegen und sich angeschnallt hatte sah er sie verblüfft an. „Du klaust ein Auto?“ fragte er ungläubig, doch noch immer grinste er. „Wir müssen doch hier weg oder?“ erwiderte Hitomi und zuckte mit den Schultern. Auf der weiteren Fahrt schwiegen sie. Beide bereiteten sich auf das bevorstehende vor. Sie wussten nicht genau was sie erwarten würde. Hitomi blickte immer wieder kurz zu Van hinüber. Sie hoffte, sie können von seinem Gesichtsausdruck ableiten was in ihm vorging. Doch sein Gesicht ließ keine Schlüsse zu. Hitomi blieb im ungewissen. Das einzige was sie feststellte war die maßlose Anspannung, die ebenso bei ihr anstand. Sie wusste, dass es wieder einmal um alles ging. Um das Leben ihrer Freunde, ihres Mannes, das Leben ihrer Tochter, die nichts mit all dem zu tun hatte. Hitomi atmete tief ein. Plötzlich sog sie scharf die Luft ein und blickte Van erschrocken an. Diese begriff sofort und wollte noch ins Lenkrad greifen doch es war zu spät, der Wagen steuerte auf ein parkendes Fahrzeug zu. Schützend legte sich Van über seine Tochter. Ein lauter Knall und der Wagen stand. Hitomi blickte sich um. Die Umgebung war finster. Sie konnte kaum etwas erkennen. Sie schien sich in einem alten Gebäude zu befinden. Die Fenster waren mit Holzbrettern zu genagelt worden. Durch deren Ritzen blitze die Sonne. An einer Wand konnte sie ein altes Banner erkennen. Mit Mühe konnte sie einen verblassten Namen darauf ablesen. Dann verschwamm die Umgebung und es wurde Dunkel. In der Ferne hörte sie jemanden ihren Namen rufen. Langsam blinzelte sie. Sie blickte direkt in die braunen Augen, die sie besorgt ansahen. „Hitomi? Alles in Ordnung?“ hörte sie ihn fragen, seine Stimme klang panisch. Hitomi brachte ein Nicken zu stande und schluckte schwer. Dann fühlte sie seine Hand an ihrer Wange. „Was ist mit Isabel?“ fragte Hitomi dann hektisch. „Der kleinen geht es gut.“ Antwortete Van und konnte deutlich sehen, wie sich Hitomi wieder entspannte. „Das muss aufhören.“ Hörte sie ihn sagen, seine Stimme klang entschlossen und wütend. „Milbert!“ sagte Hitomi leise. Van blickte sie verwirrt an. „Was?“ „Milbert, das stand auf dem Banner.” Murmelte Hitomi. „Die alte Lackiererei, dort sind sie Van.“ Meinte Hitomi dann. „Ich habe es gesehen.“ „Die alte Halle ist hier ganz in der Nähe.“ Sagte Van leise und blickte aus dem Fenster. „Wir sollten hier verschwinden, bevor die Polizei auftaucht. Kannst du aufstehen?“ fragte Van sie besorgt. „Ich glaube schon.“ Sagte Hitomi und löste den Gurt. Dann öffnete sie die Tür und hob die Beine aus dem Wagen. Sie spürte eine warme Flüssigkeit an ihrer Stirn. Sie hob ihre Hand und fühlte an der Stirn. Sie blutete. Van war ebenfalls ausgestiegen, er hielt Isabel auf dem Arm und lief um das Auto herum zu Hitomi. „Verdammt, sie ist wieder aufgegangen.“ Fluchte er leise und drückte erneut das Tuch auf Hitomis Stirn. „Ist halb so wild, Van. Lass uns gehen!“ sagte sie dann als sie die ersten Polizeisirenen hörte. Mit seiner anderen freien Hand stütze er sie und sie verschwanden hinter der nächsten Hauswand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)