Klagelied von Dabi (Takefute x Mismar) ================================================================================ Kapitel 1: Oneshot ------------------ Die Nacht war finster. Stille umgab die in der Dunkelheit schleichende Gestalt. Jeder Schritt war wohl durchdacht, immer bedacht darauf lautlos und schnell das Ziel zu erreichen. Obwohl ihn seine Maske, die er bei solchen Aufträgen immer trug, nur leicht seine Sicht behinderte, erkannte er doch alles. Das Grundstück kannte er mittlerweile zur Genüge, daher hatte er sich vor einigen Stunden mit dem Beschatten der Zielperson befasst. Das Zielobjekt hatte sich ein Freudenmädchen kommen lassen, doch wollte Takefute erst handeln, wenn diese Dame wieder ihre Arbeit erledigen und verschwinden würde. Als er sie so betrachtete, musste er an eine frühere Form von Attentätern denken, die einst beim Dunklem Tor ausgebildet wurden. Diese Frauen warteten nur den richtigen Augenblick ab, meist warteten sie sogar so lange, bis der Freier sich verausgabt hatte. Diese Art von Attentäter hatte Takefute schon immer verabscheut und dann als er zum Kommandanten ernannt wurde, abgeschafft. Er wartete immer noch, seiner Meinung nach schon zu lange. Nun hatte er nicht mehr die Zeit um weiter zu warten. Zwar wollte er unnötige Opfer vermeiden, doch musste er sich langsam beeilen. Er drang in das Innere des Gebäudes ein, suchte das Zimmer auf. Zu seiner Verwunderung herrschte Totenstille. Keine Menschenseele war zu sehen. Er lauschte, doch vom Inneren des anvisierten Raumes war nichts zu hören. Er vermutete, dass beide schliefen. Doch selbst diese Tatsache wäre für ihn nur von Vorteil, den so müsste er die Frau gar nicht erst mit hineinziehen müssen. Er öffnete nur langsam die Türe und blickte hinein, er konnte beide nicht ausmachen. Takefute schritt nun ganz in den Raum, ließ seinen Blick umherschweifen und konnte das Bett erspähen. Schon daran war zu erkennen in welch einem Luxus die Zielperson schwelgte. Er trat näher heran und merkte sogleich, dass etwas anders war als er es sonst kannte. Er erkannte, dass unter der seidenen dünnen Decke nur eine Person lag und anhand der Form, bemerkte er sogleich, dass es sich nicht um das Freudenmädchen sondern um das Opfer selbst handelte. Eine Frage dran sich in seinen Kopf und halte immer wieder: Wo war die Frau? In Gedanken versunken betrachtete er die Person, überlegte wo die Frau war ohne in Sorge zu geraten entdeckt werden zu können. Plötzlich fiel ihm etwas auf. Takefute verfluchte sich das so etwas seinem geschulten Auge entgehen konnte und riss die Decke vom Leib des Mannes. Sie war überströmt vom Blut des Opfers, wie der Mann selbst auch. In ihm kochte Wut auf, der Mann war tot - sein Opfer war tot. Die Kehlte war angeschnitten, ein langer dünner Schnitt, jedoch tief und effektiv genug um einem Menschen schnell ausbluten zu lassen. Die Gelassenheit die er äußerlich zur Schau stellte, bröckelte wie Farbe von seinem Gesicht, das finster und wutentbrannt den Leichnam betrachtete. Mein Auftrag, es war mein Auftrag! Takefute musste nicht lange darüber nachdenken wer ihm das Opfer vor der Nase umgebracht hatte, es war zu eindeutig: Sie! Seine Wut gegen sich selbst steigerte sich immer weiter, er verstand es nicht, wie ihm entgehen konnte, dass dieses angebliche Freudenmädchen selbst so was wie eine Attentäterin war. Er wandte sich von dem Leichnam ab, er wollte sich dieses offensichtliche Versagen, sein Versagen, nicht weiter zumuten. Er verließ diese Ortschaft, doch sein Zorn begleitete ihn, er wusste, würde er dieses Weibstück je wieder sehen, so würde diese mit ihrem Leben dafür zahlen müssen. Ein Gefühl getrieben von Rache machte sich langsam in ihm breit. Die Niederlage die Takefute von der unbekannten Frau zugefügt worden war, grämte ihn noch zwei Tage darauf und diese Nacht, wo der nächste Auftrag vor der Türe stand. Er merkte wie nachtragend er doch sein konnte. Doch durfte er sich nicht von solchen Gefühlen leiten lassen. Er musste sich ganz und gar auf seinen jetzigen Auftrag konzentrieren. Wie vor einigen Nächten handelte es sich um einen Adeligen, doch war dieser nicht von besonderer Abstammung oder Rang. Er war einfach nur eine Person, wo es sehr erwünscht war das diese nicht weiter auf Erden wandelte. Takefute verbarg seine Anwesenheit hinter den Deckenplatten des Schlafgemachs seiner Zielperson. Sobald diese den Raum betreten und die Tür hinter sich schließen würde, so dachte Takefute zumindest, würde er aus seinem Versteck hervorkommen und das wehrlose Opfer zur Strecke bringen, wie der Auftrag es von dem Attentäter verlangte. Doch wurde sein Plan zu Nichte gemacht, als das anvisierte Opfer die Räumlichkeiten betrat, aber in Begleitung. Der in der Dunkelheit versteckte Attentäter erkannte die andere Person sofort, es war das gleiche scheinbare Freudenmädchen wie Nächte zuvor. Er erkannte das mit weißem Puder bedeckte Gesicht, die karmesinroten beschmierten Lippen, das gleiche locker auf der Haut liegende Gewand, die gleiche Shamise und das hochgesteckte Haar. Sein Blut kochte, wieder wollte dieses Weibsstück seinen Auftrag übernehmen. Takefute ahnte auch schon wo dieses Miststück die Waffe, mit der sie das Leben des Mannes aushauchen wollte, versteckt hielt. All dies veranlasste dem im Dunkeln wartenden sich noch weiter bedeckt zu halten. Der Edelmann wandte der Frau den Rücken zu, Takefute hatte mit solch einer unüberlegten Handlung gerechnet. Wer würde schon ahnen dass diese unscheinbare Person, die man bezahlt hatte um einem die weltlichen Freunden näher zu bringen, denjenigen bei der besten Gelegenheit eine Klinge durch den Leib rammen würde. Die junge Frau zog plötzlich am Hals der Shamise eine kleine, schmale Klinge hervor. Es ging alles so lautlos und schnell von statten das der Edelmann nicht einmal erahnen konnte was mit ihm geschehen würde. Auf die gleiche Art wie sie ihre Klinge zog steuerte sie ihr Opfer an, fasste mit einer Hand die Haare ihres Gegenübers und zog dessen Haupt nach hinten. Sie legte die Klinge an dessen Kehle und ließ ihre Waffe darüber hinweg säbeln bis sich eine lange klaffende Wunde bildete. Das Freudenmädchen ließ von ihrem Opfer ab und machte einen Satz nach hinten. Der Edelmann presste seine Hände gegen die unaufhörlich blutende Wunde, doch diese war zu tief um die Blutungen noch stoppen zu können. Kurz darauf viel die Zielperson zu Boden und rührte sich nicht mehr, sie hatten den Mann ausbluten lassen. Die Frau sah ihr Opfer lange und schweigend an. Als Takefute sie so betrachtete, hatte er das Gefühl sie schon einmal gesehen zu haben, sie wirkte vertraut. Doch dann geschah etwas, was einem professionellen Attentäter, wie Takefute sicherlich einer war, nicht passieren durfte. Er wusste nicht einmal wie er das Zustande gebracht hatte doch ertönte aus seinem Versteck ein dumpfes knackendes Geräusch. Das scheinbare Freudenmädchen blickte erschrocken zu der Decke hinauf: Takefute war entdeckt! Da er sie ohnehin beseitigen wollte, war ihm sein Auftrag gleich, da seine Zielperson sowieso schon umgebracht worden war. Der Meuchelmörder schob eine der Deckenplatten zur Seite und sprang hinunter. Er stand genau vor ihr und sie blickte ihm nur ungerührt entgegen. Takefute musterte sie von ob bis unten und das Gefühl einer bestehenden Verbindung zu ihr schwand nicht, es breitete sich nur mehr aus. Nun war er sich sicher diese Frau zu kennen, doch woher blieb noch weiter in seinem Erinnerungen verborgen. Plötzlich wollte sie auf Takefute los, ihre Klinge auf dessen Hals gerichtet. Zwar war Takefute überrascht doch wich er diesem Angriff gleich einem Reflex mit Leichtigkeit aus. Sie wirkte, als sie Takefutes Reaktionen auf diesen Angriff sah, verwundert. Sie machte einen Satz zurück. Als er nun zum Gegenschlag ausholen wollte, konterte sie! Bei jedem weiterem Angriff konterte oder blockte sie ab. Es war als würde sie seine Techniken kennen, doch konnte und durfte das nicht sein. Sein Stil, seine Techniken waren fast einzigartig, all diejenigen, die diese kontern konnten waren bis auf eine Person tot. Für einen Moment glaubte Takefute es könnte eine bestimmte Person sein. Alles sprach dafür, das Aussehen, der Stil, einfach alles. Die Frau ließ ihre Waffen zu Boden fallen, sah ihren Gegenüber in einem misch aus Freude und Trauer an „Takefute…?“ hauchte sie mit sachter leiser Stimme, die in seinem Kopf unzählige male widerhallte. Er hatte sich unendlich lange nach dem seichten Klang, dieser ihm so vertrauten Stimme, gesehnt. Er selbst ließ seine Klinge fallen, griff nach seiner Maske und ließ diese ebenfalls zu seiner Waffe fallen. Der Frau, ihm gegenüber, stockte der Atem, sie hielt erschrocken ihre Hände vor den Mund um ein Seufzten zu unterdrücken. Takefute sah wie Tränen ihre Wangen hinunter perlten, der weiße Puder verlief und darunter kam eine fast genauso helle Haut zum Vorschein. In seinen Augen spiegelte sich Sehnsucht wieder, doch fiel sein Blick auf eine lange Narbe an ihrem Hals. Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie es dieser Frau gelungen war ihren Tod vorzutäuschen, doch war die Frage warum? Warum hatte sie ihren Tod vorgetäuscht? Sie ging mit langsamen sanften Schritten auf ihn zu, streckte ihre dünnen blassen Hände nach ihm aus und griff nach seiner Kleidung. Die Frau drückte sich an ihn mit ihrem warmen zartem Körper, dieser so verführerisch freizügig gekleidet war. „Mismar…warum?“ Die Angesprochene schmiegte sich nur noch mehr an ihn, ihr Weinen war klar und deutlich zu hören „I-Ich konnte nicht… ich wollte dich nicht verlieren…“ Takefute verstand den Sinn dieser Worte nicht, doch war es ihm auch gleich, er wollte nur noch ihre Nähe, sie bei sich wissen. Während er die Liebkosungen seiner verstorben geglaubten Geliebten genoss, schweifte sein Blick zu dem Leichnam zu beiden Füßen. Er hätte sich einen besseren Ort für ihr Wiedersehen gewünscht, doch war ihm jeder Ort recht an dem er ihre Nähe genießen konnte. Plötzlich drückte Mismar ihre Lippen gegen die seinen und drückte in diesem ihr ganzes Verlangen, ihre Leidenschaft und ihre Liebe ihm gegenüber aus. Takefutes Gedanken an diese Leiche verschwanden sogleich aus deinem Bewusstsein und alles drehte sich nur noch um sie. Ihm waren Ort und Umstände egal, sowie die Tatsache von wem entdeckt werden zu können. Während Misamr in den Kuss vertieft war, versuchte Takefute sie zum Bett zu führen, wo das Opfer Mismar eigentlich schänden wollte. Als sie vor dem Bett standen drückte er sie auf dieses und beugte sich über sie, gestützt auf einem weichen Untergrund. Wieder wollte er sie in einem weiterem Kuss vertiefen, doch löste sie sich sogleich von ihm um ihre Bedenken preis zu geben „Nicht, was ist wenn jemand herein kommt?“ Takefute schmunzelte leicht und wisperte sanft gegen ihre Lippen „Ist doch egal…“ wieder presste er seine Lippen auf die ihren, genoss wieder ihre Nähe, berührte sie voller Genus. Er liebte ihre Berührungen und ihre Stimmte über die ganze Nacht hinweg. Berührte ihrem zarten weichen Körper, ließ sie seine Nähe spüren und gaben sich einander auf das Mehrfache hin. Takefute wusste nicht mehr wann er eingeschlafen war, doch erkannte er dass immer noch Dunkelheit herrschte, aber irgendwas stimmte nicht. Er war nicht mehr im Schlafzimmer des Opfers. Plötzlich setzte er sich erschockten auf und sah neben sich. Mismar war nicht da. Bitter lachend ließ er sich in sein Bett sinken, wie hätte es auch anderes sein können. Wie hätte sie neben ihm liegen sollen, er war ja in seinem Quartier. Er atmete tief durch, überwältigt von dem was ihm klar wurde. Mismar war tot, es war nur ein Traum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)