Es war einmal... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Der Froschkönig -------------------------- Vor vielen, vielen Jahren lebte einst ein reicher König, der bereits in jungen Jahren Vater geworden war. Doch viel Unglück hatten die Geburten seiner drei Kinder mit sich gebracht: Denn bei jeder Geburt waren seine Gemahlinnen verstorben. Seine zwei Töchter waren zweieiige Zwillinge und Kinder aus seiner ersten Ehe. Erst lange danach hatte er sich eine zweite Frau genommen, die dann sein drittes Kind, einen Sohn, gebar. Ein Kind des Königs war schöner als das andere. Seine beiden Töchter waren zudem klug und gewitzt und wussten sich in jeder Lebenssituation zu verhelfen. Sein drittes Kind war dafür aber mit Abstand das schönste seiner Kinder. Es war ein Junge und er war so schön, dass selbst die Sonne vor Scham errötete, wenn der Junge sie begrüßte. „Auszeit bitte!!“ Was ist denn? Kero: (in einer Königsrobe) Ist euch eigentlich aufgefallen, dass es abartig ist, dass Noa meinen Sohn spielt?? So ein Unsinn, warum das denn? Kero: Nun ja, gehen wir davon aus, dass Noa mein Sohn ist, so muss ich mit seiner Mutter geschlafen haben und da Noa aber auch mein Bruder ist, hab ich mit UNSERER Mutter geschlafen!! Das ist widerlich!! Kero, zum allerletzten Mal: Ihr spielt allesamt nur Rollen und allmählich stört es doch gewaltig, dass ihr wegen jeder Kleinigkeit meine Erzählungen unterbrecht! Ich habe meine Zeit auch nicht gestohlen…! Kero: In Ordnung, wie du meinst… Nun, wo war ich stehen geblieben? Oh ja, die Sonne. So kam es, dass der König dem Jungen eine goldene Kugel schenkte und ihn ermahnte, gut darauf Acht zu geben, da es eine verzauberte Kugel sei. Und der Junge nickte artig und ging hinaus, um damit zu spielen, doch bedachte immer, was der Vater ihm gesagt hatte. Doch kommen tat es, wie es kommen musste: In seiner jugendlichen Übermütigkeit, spielte der Prinz zu heftig mit der goldenen Kugel, so dass sie ihm an einem Hügel hinab fiel und davon rollte. Und dann sah er sie für lange Zeit nicht. Die Kugel nahm einen weiten Weg auf sich, um letzten Endes wie ein Stein auf einen schlafenden Wanderer im Tal hinab zu fallen. Raen: Verdammte..!! (hebt die Kugel auf) Was soll das denn werden?? (sieht nach oben) Ein Attentat auf mich… na, warte, wer auch immer das war… Der Wanderer stand auf und machte sich auf den Weg, um denjenigen zu finden, der mit solcher Boshaftigkeit die schwere Goldkugel auf ihn hatte herabfallen lassen. Dass alles bloß ein schreckliches Versehen gewesen war, konnte der Wanderer noch nicht ahnen. Der junge Prinz, nun aber von solcher Angst besessen, es könnte ihm wegen der verloren gegangenen, verzauberten Kugel etwas geschehen, eilte zurück nach Hause und beichtete seinem Vater, was passiert war. Der war über das erzürnt, was er hörte, und raste vor Wut. Kero: Spinnst du eigentlich?? Weißt du, wie scheiße teuer dieses blöde Ding war?? Noa: Vergebt mir, Vater, ich habe Schreckliches getan! Die ärgste Strafe soll auf mich warten, bis Euer Herz mir verzeihen kann…! Kero: Wow, du bist echt gut… Oo Noa: Dankeschön. ^^ Der König raste vor Wut…! Kero: Oh…! (sieht Noa streng an) Zur Strafe bekommst… du… (denkt angestrengt nach) folgende… … Strafe: Suche dir das widerwärtigste, ekelhafteste Tier von der Straße und lade es zu uns nach Hause ein! Du sollst es einen Tag lang hegen und pflegen, als wäre es die goldene Kugel, die du verloren hast! Noa: Alles klar…! Damit ging der Prinz los, um eben dieses Tier zu finden, das im Schloss hausen sollte. Doch wo war solch ein Tier zu finden? In seinem bisherigen Leben hatte der Prinz nur das behütete Leben des Hofes gekannt und wusste nicht, wo er finden sollte, was sein Vater ihm befohlen hatte, aufzusuchen. Doch es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich trotz alledem auf den Weg zu machen, um das Dorf zu erreichen und in den Straßen nachzufragen, was die Menschheit wohl als ekelhaftes Tier ansehen würde. Gleichzeitig fand der Wanderer seinen Weg zu dem Schloss, auf dem der König mit seinen Kindern lebte und er ging sogleich wütenden Schrittes zu dem großen Tore des selbigen und klopfte mehrmals an. Erst nach einiger Zeit, bemühte sich eine der beiden Töchter, die Türe selbst zu öffnen, um die Diener zu entlasten. Raica: Kann ich Euch helfen? Raen: Ja, ich… (sieht zu ihr auf) Wow, Mama! Oo Raica: Ich bezweifle, dass ich Eure MUTTER darstellen soll, mein Herr… -.- Raen: Nein, ich meine, du siehst in dem Kleid Hammer mäßig aus! Raica: Findest du? Ich finde, es trägt ziemlich auf… Nun… wie der Wanderer also dort so vor der Tür stand, ward ihm heiß und kalt zugleich, als er die schöne Königstochter sah. Er war augenblicklich Hals über Kopf in dieses wunderschöne Wesen vor sich verliebt und wollte es nicht missen, sie weiterhin betrachten zu dürfen. So wollte er einen schritt in das Schloss hinein tun und sich in ihre Arme werfen, doch sie wies ihn ab und verschloss die Türen wieder. Raen: Fräulein! (klopft an die Tür) Sagt mir Euren Namen…! Raica: Und was fangt Ihr damit an, Ihr armer Bettelmann? Raen: Ihn mir vor dem Schlafengehen immer wieder sagen, um schöne Träume von Euch zu bekommen… Da ward das Herz der Prinzessin erweicht, und sie öffnete die Tür wieder einen kleinen Spalt weit, um ihn ansehen zu können. Raica: Ihr seid töricht. Raen: Ich bin verliebt, Fräulein. Als sie das hörte, bekam die Königstochter einen roten Schimmer auf ihren zarten Wangen und wagte es kaum, von dem Wanderer abzusehen, der doch eigentlich so schäbig aussah. Doch es ging nicht anders. Wie er da stand, mit seinem treuen Lächeln, konnte sie ihren Blick nicht von ihm wenden. Sie war verlegen, durch das, was er gesagt hatte, zugleich aber auf das Tiefste bewegt und gerührt. Was sollte sie bloß sagen? Sie war noch nie in einer solchen Situation gewesen. Es hatten viele Prinzen um sie gefreit, doch noch nie ein so ehrlicher, junger Mann, wie dieser arme Wanderer vor ihr. Raica: So gern ich auch möchte, aber ich kann Euch keinen Einlass gewähren. Mein Vater sieht es nicht gerne, wenn ich mit Bettlern rede. Raen: (tritt einen Schritt näher zur Tür) Dann redet nicht, sondern küsst mich…! Raica: (läuft rot an und kichert) Ihr seid doch verrückt! Raen: Verrückt nach Euch…! Raica: Es geht nicht… Verzeiht mir. Sie sah nicht von ihm ab, doch schloss die Tür langsam wieder, bis sie hörte, wie das Schloss einfiel. Da stand sie nun mit pochendem Herzen im Schloss und wusste nicht ein noch aus. Was war das nur für ein wundervoller Mann, der sie so verwirrte? Und ebenso verwirrt war der Wanderer, der draußen vor der Tür stand und weder ein noch aus wusste. Raen: Wow… (kratzt sich am Hinterkopf) Diese Frau… ist ja unglaublich… Es war um ihn geschehen. Der Wanderer wollte die junge Königstochter für sich gewinnen. Doch wie sollte er das anstellen? In dem Moment kamen zwei des Königs Diener um die Ecke des Schlosses und wandelten durch die Gärten ihres Herren, einer war eine Frau, ein Waschweib, die einen Korb Wäsche unter den Arm geklemmt hatte, der andere ein aufrecht gehender Mann, ein braver Kammerdiener von dem König. Nun redeten sie miteinander, dann tratschten und lachten sie. Und der Wanderer war neugierig und folgte den dienern heimlich, um sie zu belauschen. Da hörte er, was sie redeten… Waschweib: Häste datt jehürt? Diener: Nä, watt dann? Waschweib: De Prinz muss sisch en hässlisch Vehsch no Huus bränge. Datt muss esu hässlisch sin, wie et nur sin kann. Diener: Wie, hässlisch Vehsch? Sujet wie ene Frosch? Waschweib: Jenau, sujet. Diener: (kichert) Watt ene Quatsch… XD Waschweib: Jo, wa? XD Diener: Woröm muss dä ärm Kerl datt dann maache? Waschweib: (wird leiser) Datt hätt de Chef selvs jesaat. Dämm Prinz, dämm Blötschkopp, is sing joldich Kujel fleute jejange. Diener: De Prinz es ene Schusel, datt sachen isch dir… Waschweib: Datt kannste ävver laut saache… Diener: (lauter) De Prinz es ene… !! Waschweib: Bös du still, du Tünnes! Von diesem… doch sehr eigentümlich klingenden Gespräch… der beiden Bediensteten angestachelt, huschte der Wanderer heimlich davon, um sich nach einem alten Gefährten seiner selbst umzusehen und umzuhören. Denn der war als Hexer bekannt und würde ihm ganz sicher in seiner Not helfen können. Doch kaum bei diesem angekommen, schien sein Traum, dieser zauberhaften Prinzessin näher zu kommen, wieder zu schwinden, als sein alter Kamerad ihm die Dienste verweigerte. Und das aus wohl nur allzu gutem Grund. Raen: (mit verschränkten Armen) Also… „töten“… klingt doch etwas hart, findest du nicht? Day: Raen, du wolltest mich töten, also sag mir einen guten Grund, warum ich dir helfen sollte… Raen: Weil wir alte Freunde sind! Day: War’n wir nie, werd’n wir nie. Raen: Ich brauche deine Hilfe wirklich nur jetzt… Day: (seufzt) Was soll ich denn machen? Raen: Dann hilfst du mir?? Day: Abwarten. Also? Raen: Verwandel mich in einen ekelhaften Frosch… Da schien in den Augen des Hexers ein Funke zu tanzen, wie vor Freude. Er wandte sich an den Wanderer, rieb sich seine Hände und krempelte sich bald darauf seine Ärmel in die Höhe. Eine Geste, die dem Wanderer mehr schrecken, als Vertrauen einflößte. Day: Ein Frosch… warum hast du das… nicht gleich gesagt? *__* Als Nächstes ward nur noch düsteres Lachen des Hexers vernommen, während Funken in rot und Grün aus seiner Hütte heraus sprangen und seinen Plan als bald verraten sollten. So entdeckte die zweite Tochter des Königs, an der der Wanderer kein Gefallen gefunden hatte, die leuchtenden Funken als sie im Garten saß und las. Sogleich eilte sie ins Haus, um ihren Vater zu warnen und ihm Bescheid zu geben, dass der Hexer wieder einmal Schabernack trieb. Nur kurz darauf geschah dem jungen Prinzen, der immer noch vergeblichst auf der Suche nach dem hässlichsten Tier des Landes war, etwas, dass den Zorn seines Vaters, so glaubte er zumindest, zähmen sollte. Vor ihm auf der Straße saß eine Kröte, die war so dick und hässlich, dass es den Prinz grauste und er mochte sie nicht ansehen. So drehte er sich weg und sprach zu dem Tier. Noa: Magst du mit mir kommen, so sollst du an einem Tische mit mir speisen und in einem Bette mit mir schlafen. Die Kröte war aber niemand anderes als der verliebte Wanderer, der doch einfach nur in das Schloss wollte, um die schöne Prinzessin wieder zu sehen. So dachte er an seinen Plan und versprach dem Prinzen, er wolle mit ihm gehen, doch er wolle nicht nur am selben Tische speisen und im selben Bette schlafen, sondern er wolle die Hand seiner Schwester versprochen bekommen. Den Prinzen kümmerte es nicht, was er dem widerwärtigen Tier versprechen musste und pflichtete seiner Bitte bei. So folgte der verwandelte Wanderer dem Prinzen bis zum Schloss. Doch dabei durfte er ihm niemals zu nahe kommen, so dass der Prinz beruhigt gen Horizont sehen konnte, ohne den Widerling in seinem Blickfeld zu haben. Sie gingen und gingen, bis sie endlich wieder am Schlosse des Königs ankamen. Der Prinz öffnete die Türen und gewährte der Kröte Einlass. Da schrieen sogleich die Mägde auf und flüchteten angewidert. Doch den Prinzen kümmerte es nicht, denn nun, da er seinem Vater das hässlichste Tier der Welt gebracht hatte, würde er nicht mehr gar so böse sein. Kero: Sohn, was hast… ach, du Scheiße!!! O_o Raen: Ja, ich bin hässlich, ich habe es verstanden! Die schreienden Mägde vorhin haben gereicht, wirklich. Noa: Vater, dass ist das hässliche Tier, dass du mir aufgabst, zu finden. Ist es hässlich genug? Kero: Bei Weitem… ^^’’ Raen: Hey! -.- Der König, der nun aber von seiner zweiten Tochter gewarnt worden war, wusste, dass diese Kröte zu hässlich war, um echt zu sein. So wusste er, das der Hexer dahinter steckte und hatte eine Intrige erdacht, um den Wanderer in eine Falle zu locken und die Beweggründe seines Handelns zu ergründen. Kero: Intrige? Erdacht? Hab ich das? Oo Ja, das hast du. Kero: Nun ja… ja… also, folgende Intrige… Du solltest sie nicht verraten, wenn es eine Intrige bleiben soll… Kero: Oh. Ja. Gut. … mein Gott. Wie dem auch sei. Der König ließ als bald den Hexer, der dieses ungeheuerliche Tier erschaffen hatte, zu sich aufs schloss bringen und bat ihn zum Gespräch. Er wollte ergründen, was den Hexer veranlasst hatte, so etwas zu tun. Und schnell sollte er seine Antwort bekommen: Der Hexer erzählte ihm, dass ein Wanderer, ein alter Bekannter von ihm, zu ihm gekommen sie und ihn gebeten hätte, ihn in einen abscheulichen Frosch zu verwandeln. Und dieser Bitte sei er nachgegangen, da er noch nie mit dem Wanderer hatte Freundschaft schließen können. Da wies der König den Hexer in seinen Plan ein… den er hoffentlich mittlerweile gut überdacht hatte. Kero: (beugt sich etwas zu Day nach vorne) Ich will dem Wanderer einen Streich spielen: Wir wollen so tun, als sei er ein verzauberter König aus dem Nachbarreich. So wird er bald nicht mehr wissen, wo ihm der Kopf steht und er wird gestehen, warum er sich zu einem Frosch verwandeln ließ. Day: Ihr seid sehr weise, Hoheit. Doch lasst mich wissen: Weshalb fragt Ihr die Kröte nicht einfach? Kero: … weil er es dann sagen würde und dieses Märchen zu Ende wäre? Day: … guter Punkt. Bald auf dieses Gespräch, trat die ältere der Zwillingstöchter in den Raum, Raica, das Objekt des Wanderers Begierde. Sie wollte wissen, weshalb Jedermann so verschreckt war im Schlosse. Ihr Vater wagte es kaum, ihr von dem Plan zu erzählen, so sprach er nur von der Strafe, die er dem jüngeren Bruder auferlegt hatte. Die Prinzessin war erschrocken von solch Gräueltat und bat ihren Vater, Nachsicht zu haben und das garstige Tier aus dem Palast zu werfen, da es durch und durch Ekel verbreiten würde. Doch der König wies diese Bitte ab. Der junge Prinz sollte und musste noch lernen, was geschah, wenn man nicht auf sein Hab und Gut achtete. Day: Irgendwie grotesk, oder? Kero: Was? Day: Dass der Erzähler von diesen Konsequenzen spricht… man würde doch nie im Leben darauf kommen, jemanden mit einem hässlichen Tier zu strafen, wenn er was verbrochen hat… Kero: Richtig… Stell meine Autorität nicht in Frage!! … Der Prinz, derweil vor dem widerlichen Frosch geflohen, bangte der Dinge, die noch auf ihn zukommen mochten. Denn die Worte seines Vater hallten immer wieder in seinem Kopf wieder: Er musste Speis und Trank mit dem Tier teilen und sogar sein Bett! Wie garstig sein Vater doch war. Und dies alles wegen einer Kugel? Da hüpfte der Frosch in den Raum hinein und blieb kurz an einer Stelle sitzen, während er den Prinzen lange ansah. Er sah auf den Boden vor sich und schien das hässliche Getier gar nicht mehr wahrzunehmen. Da verlangte der Frosch nach Aufmerksamkeit. Raen: Junger Prinz, ich will Euch eigentlich nicht lange stören, doch mir knurrt der Magen. Noa: So geh in die Küche und verlang nach etwas Essbarem. Raen: Würde ich, Prinz, doch der Koch ist mir davongelaufen. Noa: So hüpf ihm doch hinterher, du garstiges Biest… Raen: Sach mal… O_o Noa: Tschuldige… (räuspert sich) Aber ich habe andere Sorgen. Raen: (denkt kurz nach) Ist es die goldene Kugel? Noa: Ja, ich vermisse sie immer noch. Raen: So denn… warte hier und ich will dir beschaffen, was du herbeisehnst. Aber eine Bedingung habe ich… Noa: Ja, ich will dir jeden Wunsch erfüllen, Frosch! Was immer es ist, du sollst es bekommen, wenn ich nur meine goldene Kugel zurückbekommen kann. Raen: Ich will deine Schwester zur Frau nehmen. Noa: … WAS??? O_o Niemals, das kann ich ihr nicht antun! Raen: Oh… gut… (hüpft raus) Dann schenk ich die goldene Kugel eben weiter… Noa: Nein!! Warte!! Der Prinz ward ängstlich, er würde die Kugel niemals wieder bekommen, wenn er jetzt nicht zusagte. Er musste es dem Frosch versprechen. Er würde seine Schwester heiraten dürfen. Bald, so dachte der Prinz bei sich, wenn er seine goldene Kugel zurück hatte, so konnten sie den Frosch immer noch verbannen und seine arme Schwester würde ihn nicht heiraten müssen. Und kaum, dass er das Versprechen an den Frosch gegeben hatte, so hüpfte dieser den Raum hinaus und versprach noch, dass er bald mit der goldenen Kugel zurückkommen würde. So hüpfte er in den Hallen entlang und die große Treppe mit dem golden verzierten Geländer hinunter, bis er beinahe die Tür erreicht hatte, da sprangen zwei Gestalten vor ihn: Es waren der Hexer und der König, die boshaft ihre Arme verschränkten und sahen ihn von oben herab an. Der Frosch seufzte und wollte weiter hüpfen, doch die Zwei ließen ihn nicht hinaus. Raen: Was wollt ihr denn von mir?? Day: Wir wollen nicht, dass Euch etwas zustößt, Hoheit! Raen: … Hoheit? O_o Kero: (mit bebender Unterlippe) Ich habe es dir nicht gleich gesagt… doch ich habe dich so vermisst! (hebt ihn hoch und umarmt ihn) Bruder!! Raen: BRUDER???? O_o Day: … so war das aber nicht abgesprochen? >_> Kero: (tritt ihm gegens Schienbein) Day: AU!! (hält sich das Bein und hüpft herum) Raen: Moment! Was geht denn hier vor? Da wussten der König und der Hexer kurz nicht weiter, doch schnell kam die jüngere der Zwillingstöchter ihnen zu Hilfe. Sie trat durch die Eingangstür ein und half den beiden Männern, indem sie sich die Geschichte, die sie dem Frosch vorspielen wollten, aus dem Ärmel zog, wie es ein Magier normalerweise tun würde. Naíra: Ihr seid ein König aus dem Nachbarreich, Hoheit. Ein verwandelter Froschkönig. Raen: Wie?? Nein, das bin ich nicht! (hüpft davon) Lasst mich zufrieden! Naíra: Doch, Herr, Ihr seid es! Das ganze Reich sucht Euch bereits! Raen: Ich bin… nur ein gewöhnlicher Frosch! Da erschrak der Wanderer, als er das Gesicht des Hexers erkannte und befürchten musste, dass er ihn verraten hatte. Und er ahnte bald, dass es ihn teuer zu stehen bekommen würde, würde er den König weiter belügen. So sprach er die Wahrheit, in der Hoffnung, dieses böse Spiel mit ihm möge als bald ein Ende nehmen und der König möge Gnade vor Recht walten lassen. Raen: Herr, ich bin nur ein einfacher Wanderer, der zufällig hier vorbeikam…! Day: (hustet in seine Hand) Lügner! Kero: -_- Raen: Nun gut, ich… bin… ein Wanderer, der einen Unterschlupf gesucht hat, vergebt mir. Day: (Hustet wieder) Gelogen! Raen: (sieht wütend zu Day) Grr… (sieht wieder zu Kero) In Ordnung… Und da, gerade als die verwandelte Kröte begann, ihre Geschichte zu beichten, trat die zweite Königstochter an die obersten Stufen der Treppe und wunderte sich über die Runde der Leute, die dort so um einen kleinen Frosch herum standen. Was war es, dass sie so an ihm faszinierte? Doch dies Rätsel sollte sich bald für sie lösen, als sie lauschte, was der Frosch erzählte… Raen: Hoheit, ich ging zum Hexer nur aus dem Grund, weil ich in dieses Schloss wollte. Und ich hörte, Euer Sohn sollte ein hässliches Tier hierher bringen. Das war die einzige Möglichkeit als Bettelknabe hierher zu kommen… Kero: Wieso habt Ihr nicht an die Tür geklopft?` Es brach ein kurzes – meiner Meinung nach völlig verständliches – Schweigen aus. Der König nahm die Sachen mal wieder zu simpel. Kero: Wieso? Oo Raen: Herr, ähm… haltet Ihr es nicht für unwahrscheinlich, dass Ihr einen Wanderer wie mich ins Schloss gelassen hättet? Kero: (verschränkt die Arme) Oh! Nun ja, ja, möglich. Das kommt ganz auf die Beweggründe des Wanderers an. Da entdeckte der Frosch die junge Königstochter auf der Treppe und lächelte gutmütig. Sie war ebenso schön, wie an dem Tag, an dem er mit ihr gesprochen hatte. Und als sie die Stufen hinab kam, eröffnete der Wanderer endlich sein Geheimnis. Raen: Ihr wollt einen Beweggrund? (hüpft etwas zur Treppe) Sie ist mein Beweggrund. Eure Tochter. Ich liebe sie. Ein kurzes, entsetztes Raunen erhallte, was auch den jungen Prinzen aus seinem Zimmer lockte, um von oben herab auf die lustige Gruppe zu sehen und das weitere Geschehen zu beobachten. Hatte der Frosch nicht seine Goldkugel holen wollen? Und nun saß er da vor seiner ältesten Schwester, die die Stufen so galant hinab kam, dass der Frosch sich nur auf ein Neues in sie verlieben musste. Sie hockte sich hin und sah dem hässlichen Tier in die Augen. Und sogleich bekam sie das Gefühl, als hätte sie es schon einmal gesehen. Raica: Wer bist du, kleine Kröte? Raen: Ich bin der Mann, der dich liebt, Prinzessin. Raica: Du bist verrückt. Raen: Ja. Verrückt nach dir. Und als sie das von ihm hörte, ward der Königstochter bewusst, dass es der Wanderer war, der dort vor ihr saß und für den ihr Herz so schlug. Und es war ihr egal, dass er nun ein garstiger Frosch war. Denn sie wollte, dass er bei ihr blieb. So hob sie ihn auf die Hände und stand auf. Raica: So bist du wieder gekommen um meinetwillen. Und so hast du dich in einen Frosch verwandeln lassen, nur um mir nahe zu sein, so will ich dich als Frosch lieben und bei mir behalten. Da hob sie ihn näher zu sich und gab ihm einen Kuss. Und während es ihre Angehörigen noch ekelte, bemerkten sie nicht, wie die Prinzessin plötzlich erschrak, als der Frosch zu leuchten begann. Sie ließ ihn fallen und sah ihn erschrocken an, da wandelte er sich zurück und stand plötzlich wieder als der Wanderer vor ihr, in den sie sich vernarrt hatte. Vor Glück fiel sie ihm in die Arme und schwor ihm Liebe und Treue bis in alle Ewigkeit und ebenso tat er es und umarmte und küsste sie, auf dass er sie nie mehr gehen lassen sollte. Vor Freude gerührt kam nun auch der Königssohn die Stufen hinab und beglückwünschte sie mit allem Guten dieser Welt. Day: Ist irgendjemandem aufgefallen, dass Raen NACKT ist??? Raica: Ja, mir! ;P Day: … (seufzt) Chaostruppe…! Der König, der sich nun freute, dass seine Tochter so glücklich schien, gab zu aller erst einmal seine Robe an den Wanderer, um ihn zu kleiden, und dann die Hand seiner Tochter in die seinige und segnete sie und versprach ihnen, dass er so bald wie möglich eine Hochzeit für sie ansetzen würde. Da küssten und umarmten sie sich wieder und alle lachten und waren fröhlich. Und so sollte es bis zum heutigen Tage sein. Denn wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute… Ende Kapitel 2: Dornröschen ---------------------- Vor vielen, vielen Jahren lebten einst ein König und eine Königin, die immer wieder für ein Kind beteten, doch nie eines bekamen. Doch eines schönen Tages, bemühten sie sich wieder einmal um ein Kind, wie es Liebende nun einmal taten… Kero: (steht neben Naíra) … … (sieht Naíra an) Wie bitte? (sieht wieder geradeaus) Willst du jetzt, dass wir es hier vor der Kamera…? O_o Naíra: Du alter Lustmolch!! Das ist ein Märchen, kein Pornofilm!! Nun ja, ich dachte ja nur, man könnte mal etwas Pepp in die Sache bringen. Kero: Das ist doch völliger Unsinn… Hihihi, na, wenn du meinst. Du bist doch nur neidisch auf meine tollen Ideen!! Kero: … hast du was getrunken? … nur ein bisschen was… Kero: (seufzt) Mach einfach weiter. Nun ja, in Ordnung, das Königspaar versuchte es jedoch noch ein letztes Mal, und da, endlich ward ihnen ein Kind geschenkt, ein Mädchen, so schön wie die aufgehende Sonne. Und zu ihren Ehren feierte das ganze Land ein Fest und das Königspaar lud alle Könige und Königinnen aus Nachbarländern ein, ebenso mächtige Magier und Feen, die ihrer Tochter Schutz geben sollten. So kam ein Magier und eine Fee nach der anderen an das Wiegenbett der jungen Prinzessin heran und wünschte ihr Glück und allen Segen dieser Welt. Doch dann schlug die Tür in unheimlichem Lärm auf und die Kerzen des Saales erloschen in einem durch den Raum fegenden Luftstoß. Die Gäste erschraken und wollten diesen düsteren Ort eilig verlassen, doch die Türen flogen ebenso schnell zu, wie aufgeflogen waren. Aus dem Dunklen trat nun ein großer Mann heraus, in lange, dunkle Kleider gehüllt, seine Haare leuchteten in einem bedrohlichen schwarz und sein Gesicht zierte eine große, hässliche Narbe. Day: „Hässlich“ hätte nun wirklich nicht sein müssen. … Der Hexer erblickte das schöne Kind in der Wiege und ward wütend vor Eifersucht, zumal man ihn seit Jahren verachtete. Von Hass für dieses kleine Geschöpf erfüllt, stellte sich der Hexer vor den Säugling und betrachtete es böse. Da ward es dem Königspaar bang um ihr Kind. Der König rannte zu der Wiege und stellte sich schützend vor seine Tochter. Und da erkannte er den Hexer, der vor ihm stand. Kero: Day! Was machst du hier?? Ich habe dir gesagt, dass du dieses Schloss nie wieder betreten sollst! Day: Ihr habt mich… Jahre lang… gequält und gedemütigt…! Heute ist der Tag meiner Rache gekommen!! Naíra: Nun sei bitte nicht so überdramatisch!! O_o Day: … (konzentriert sich wieder auf das Kind) Ich verwünsche dieses Kind und mit ihm das ganze Königreich!! In siebzehn Jahren soll das Kind ein Spinnrad finden und sich an seiner Spindel stechen… und ein schreckliches Schicksal erleiden!! Das Königreich wird völlig aussterben, allesamt!! Ein düsteres Licht umgab die Wiege des Kindes und es begann bitterlich zu weinen. Der König nahm seine verängstigte Frau in die Arme, die in das Jammerlied ihrer Tochter einstimmte. Doch was dieses schreckliche Schicksal war, von dem der Hexer gesprochen hatte, sagte er nicht. Stattdessen lachte er dunkel und verschwand mit einem Lichtblitz und einem lauten Donnerschlag. Als sich der Nebel im Saal lichtete und die Kerzen ihren Lebensfunken wieder gewannen, besannen sich die Gäste und das Königspaar, was geschehen war. Da schluchzte die Königin auf und nahm ihr armes Kindlein in den Arm. Naíra: Meine arme Tochter…! Meine arme, arme Tochter…! Da erhellte sich in der Menge eine Stimme, so zart und freundlich, dass es all den Hass des Hexers vergessen ließ. Noa: Lasst mich zu dem Kind… Es war ein junger Mann, ein golden und silbernes Gewand tragend, mit Augen so blau wie nur der Himmel sein könnte und mit langen, wunderschönen, braunen Haaren, die sich geschmeidig um seine Schultern legten. Er war das Schönste, was das königreich wohl jemals gesehen hatte… Und hätte man dem Erzähler genau zugehört, so hätte man fast vermuten können, dass selbiger schwul ist… Kero: Du glaubst nicht, wie dankbar ich bin, dass du es selbst gesagt hast, sonst hätte ich es getan… Nun… es war eine gute Fee. Noa: (kippt vor Schreck um) Fee?? Ich bin doch ein Mann! ^^’ Bist du dir da wirklich sicher? Noa: … DAS war unnötig!! Hehe. Nun ja, … der… Feenmann… trat jedenfalls zu dem Königspaar und begutachtete das weinende Kind in den Armen seiner Mutter. Er lächelte gutmütig und versprach, er könne den Fluch des Hexers zwar nicht aufheben, doch er wolle alles dafür tun, damit niemandem etwas Schlimmeres zustoßen müsste. So erhob er seine Hände über dem Kindlein und sprach zu ihm… Noa: Wenn du siebzehn Jahre bist, sollst du dich an einer Spindel stechen. Doch niemand soll sterben. Stattdessen wird das ganze Königreich in einen tiefen Schlaf verfallen. Doch du, schönes Kind, sollst dich in einen der Türme zurückziehen, denn du wirst für viele Jahre mit Hässlichkeit gestraft sein und nicht schlafen können. Doch wenn es einen jungen Prinzen dort draußen gibt, der von deinem Schicksal erfährt, so soll er kommen und dich erlösen. Und er wird wissen, wie er das zu tun hat. Da erleuchtete ein helles Licht um das Kind und der böse Fluch des Hexers ward abgeschwächt. Die Fee… Noa: Fee!! Können wir uns nicht auf „Magier“ einigen?? … meinetwegen. Der Magier versprach neben diesem Wunsch für das Kind, dass er selbst es sein würde, der all die Jahre mit der Königstochter in dem Turm verweilen würde, um zu sichern, dass ihr nichts geschah und das sie nicht vor Einsamkeit zugrunde gehen musste. Das Königspaar war etwas beruhigt und doch noch ängstlich. Für viele Jahre sollte ihre Tochter Hässlichkeit überkommen. Das konnten und wollten sie nicht zulassen. Gleich, nachdem die F… der Magier… die Zukunft des Säuglings vorhergesagt und den Fluch des Hexers abgewandt hatte, befahl der König, man solle alle Spinnräder im Land verbrennen, bis auf das letzte. Kero: (steht vor dem brennenden Feuer) Was für eine Verschwendung… ist euch allen eigentlich klar, dass wir gerade das Startsignal zur globalen Erwärmung geben? Kero, BITTE! Kero: Schon gut, schon gut… So ward als bald jedes Spinnrad im Land verbrannt. Und so völlig ohne Gefahr entwickelte sich die junge Prinzessin hervorragend und schnell zu einer schönen, jungen Frau, die jeden Tag Sonnenschein in das Leben ihrer Eltern brachte. Und je älter sie wurde, umso mehr erstrahlte sie. Doch immer mehr… in einem eher starken Mondlicht, als Sonnenlicht… Raica: (kommt in den Raum gestürmt) Ich schwöre es, wenn heute noch ein einziger Mann um meine Hand anhält, der so ein verfluchter Loser ist, beiße ich ihm die Eier ab!!! Naíra: (legt die Hand erschöpft vor die Augen) Schatz, sieh nur… unser Sonnenschein… Kero: (knurrt leise vor sich hin) Das ist alles deine Schuld… Naíra: Meine Schuld?? O_o Raica: Entschuldigung! Dürfte ich auf meine Probleme zurückkommen?? Kero: Ja, bitte, Liebes? Raica: Ihr schickt mir nur absolute Muttersöhnchen, die mich heiraten wollen!! Der König erklärte ihr noch einmal, wie schon die Jahre zuvor und die Monate und Wochen und eigentlich jeden Tag, dass es nur zu ihrem Besten war, dass sie sie so schnell als möglich verheiratet wissen wollten. Wenn sie aus diesem Land heraus war, weit weg von den Gefilden, in denen die Mächte des Hexers wirkten, so hofften sie, würde sich der Fluch des selbigen niemals bewahrheiten. Und der siebzehnte Geburtstag der Prinzessin war nur noch einen Tag entfernt. Wenn sie nicht einwilligte, einen Mann zu finden, würde sie auf unbestimmte Zeit das Königreich ins Unglück stürzen. Raica: (seufzt) Aber, versteht ihr denn nicht? Diese Männer… sie passen alle nicht zu mir… Naíra: (geht zu ihr und legt die Hände auf ihre Schultern) Das wissen wir ja, Schatz, aber sieh doch ein… es ist… Raica: … nur zu meinem Besten, ja, ich weiß! Aber ich werde keinen dieser Versager zum Mann nehmen, eher sterbe ich! Kero: (springt auf) Und genau das wird passieren, Raica!! Genau das!! Raica: … Vater!! Ich werde niemals einen Mann heiraten, den ich nicht lieben kann!! Kero: Du tust, was ich sage!! Raica: NEIN!! (rennt hinaus) Damit… … mein Gott, einen Moment, ich muss mich erst von dieser Szene erholen… Naíra: Nimmst du uns auf den Arm? Nein, wirklich… ihr habt das großartig gemacht. Das war ja eine richtige, schauspielerische Glanzleistung! Aber nun ja. Ich will euch nicht zu viel loben, sonst lasst ihr euch das noch zu Kopf steigen. Kero: Ach, i-wo, Raen ist doch noch nicht da… Raen: (hinter den Kulissen) Das habe ich gehört!! Die Prinzessin war außer sich vor Verzweiflung und Zorn auf ihre Eltern, die sie zu etwas zwingen wollten, was sie niemals akzeptieren konnte. So warf sie sich aus Ärger auf ihr Bett und begann bitterlich in ihr Kissen hinein zu schluchzen. Wieso verstand man sie nur nicht? Sie fühlte sich alleine und verlassen, als wäre sie ungeliebt und als ginge es nur darum, das Königreich zu retten. Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, setzte sie sich aufrecht hin und stutzte, als sie da plötzlich etwas vor sich stehen sah: Ein Spinnrad. Wo kam das bloß her? Sie wusste, welchen Fluch man über sie gesprochen hatte und auch, dass ihr Vater hatte alle Spinnräder im Land verbrennen lassen. Wo kam also dieses hier her? Und so gut sie auch über alles Bescheid wusste, sie kam nicht umhin, von dem Rad wie magisch angezogen zu werden. Sie ging zu dem Stück Holz, setzte sich an es und achtete nicht darauf, was sie genau tat. Doch kaum, dass sie nicht aufpasste, so stach sie sich in ihren Finger und fiel ohnmächtig zu Boden. Und da erbebten der gesamte Hofstaat und das ganze Land. Das Königspaar spürte dieses Erzittern. Kero: Nein… das kann nicht sein! Ihr Geburtstag ist morgen!! Naíra: Der Hexer hat uns zum Narren gehalten!! Der König und die Königin sprangen auf und versuchten zu fliehen, doch kaum, dass sie das Schloss verlassen hatten, sahen sie, wie dicke Rosenbüsche von dem Gemach der Prinzessin aus zu wachsen begannen. Sie gerieten in Furcht und rannten schneller davon, um noch aus der Stadt fliehen zu können und den Mann zu holen, der ihre arme Tochter so bald wie möglich von dem Fluch erretten mochte. Doch mit den Rosen überkam das Volk auch die Müdigkeit, die als Abschwächung des guten Magiers gekommen war. Sie würden nicht sterben. Doch für viele, viele Jahre schlafend verbringen. Und diese Müdigkeit war es, die sie kurz vor dem Ausgang der Stadt schwächen ließ. So brach die Königin auf die Knie und spürte, wie ihre Augenlider schwerer wurden. Naíra: Kero… Kero: Nein…! (rennt zu ihr) Nein, bleib wach, wir haben es fast geschafft! Naíra: Geh…! Finde den Mann…! Kero: Aber wer…? Hilf mir…! Wer kann der Mann sein…? Naíra: Suche nicht den fertigen Diamanten, sondern das unauffällige Kohlestück… Raen: (hinter den Kulissen) Ent-schuldigung!? Damit lag die Königin da und war in einen tiefen Schlaf verfallen, der nun auch langsam den König überkam. Doch er kämpfte weiter und schaffte es tatsächlich, den Ausgang seiner Stadt zu erreichen, als alles andere bereits schlief. Und kaum, dass er die Stadt verlassen hatte, war er so wach wie nie zuvor und begann loszurennen, um schnell diesen Mann, dieses Kohlestück zu finden, dass seine Frau ihm aufgetragen hatte, zu finden. Kero: Kohle… verstehste?? KOHLE!! Nicht, dass ein NAME dieses Märchen um einiges vereinfacht hätte! Nein, ich muss nach KOHLE suchen!! Und so rannte der König meckernd weiter und machte dem Erzähler damit einen Heidenspaß! Und gleichzeitig bahnte sich die Prinzessin im Schloss instinktiv ihren Weg von ihrem Gemach zu dem höchsten Turm im Schloss und verweilte dort bibbernd und weinend. Sie war hässlich. Sie war aufgewacht und hässlich gewesen. Doch die Neugierde überkam sie. Wie hässlich war sie wirklich? Das Einzige, was sie bislang erkannt hatte, war ihr sonst schneeweißes Haar, das nun schwarz wie die Nacht geworden war. Doch wie schlimm war es wirklich um sie geschehen? Sie kroch fast wie eine alte Bettlerin zu dem Spiegel in diesem Turmzimmer und wagte es erst nach kurzem Zögern, nachzusehen, was ihr passiert war. Der Schreck saß tief. Raica: (sieht ihr schwarzes Haar an) Ist das alle?? O_o Ist das alles??? Deshalb mach ich mir solche Sorgen?? Schwarze Haare sind „hässlich“?? Ja, es war, wie die Prinzessin es erkannt hatte: Das Einzige, und zwar wirklich das Einzige, was sich an ihr verändert hatte, war ihr Haar. Ansonsten war sie noch derselbe, wunderschöne Mensch, der sie auch zuvor gewesen war. Und als ihr das klar wurde, sank sie fast… ja… fast wahnsinnig lachend… an der Wand herab und blieb dort sitzen, während sie zu dem Fenster zu ihrer Linken hinaussah… Raica: Wir werden hier so verarscht… ^^’ Gleichzeitig – denn in Märchen geht alles rasend schnell – glaubte der König in einem Lokal den passenden Mann für die Beschreibung seiner Tochter gefunden zu haben… Er saß dort an der Theke, trank wie ein Schluckspecht und grölte herum. Zufrieden grinsend ging er zu ihm und legte ihm seine Hand auf die Schulter. Kero: Du! Day: (dreht sich um) Was…?? Kero: (schockiert)Hm! O_o Der König staunte nicht schlecht, den Hexer in einer solchen Verfassung wieder zu sehen. Er sah schrecklich aus: Schlecht rasiert, Falten unter den Augen, und die Augen selbst ganz rot angelaufen. Kero: Ihr…! Euer Fluch…! Day: Was’is damit? ~~ Kero: … … hauch mich mal an. Day: Nein…! Kero: Du solltest doch nicht wirklich was trinken!! O_o Day: (winkt ab) Las’mich, i’ hab imma nur scheis Roll’n… Kero: Das ist doch gar nicht wahr… ^^’ Day: Inna lest’n Ge… Ge… Dingsbumms kam i’ kaum voa… DAY!! Könntest du bitte deine Midlife-Crisis auf ein andermal verschieben?? Day: I’ geb mein Bess’es, Chefff… Der Hexer erinnerte sich kaum an den König – was für ein Wunder bei solch einem Alkoholkonsum – und wandte sich wieder der Theke zu. Der König war verzweifelt. Was sollte er tun? Der Hexer war wohl kaum der geeignete Mann für diese Aufgabe. Aber wer dann? In dem Moment, in dem der König den Gedanken zu Ende gesponnen hatte, platzte die Tür des Lokals auf und ein rothaariger Knabe stand in der Tür, mit einer Flinte bewaffnet. Er schrie wild etwas durch den Laden: Jeder solle sich beruhigen, es sei denn, er wolle eines schnellen Todes sterben, und man solle ihm einen gewissen Hexer ausliefern, der sich hier versteckt hatte. Dabei zielte er bereits Schussbreit durch den Raum. Raen: Ich sag’s nicht noch mal! Bringt mir diesen Scheißkerl her, sonst knall ich euch alle ab!! Kero: (wird hellhörig) O_o Day: (dreht sich zu ihm um) Was wills’u, Mann? I’ hab immer no’ nich’s gemacht… Raen: Du hast mir sämtliche Rehe verjagt, du dreckiger Mistkerl!! Kannst du mir mal sagen, wie ich mich noch Jäger schimpfen soll, wenn ich nichts zum Jagen habe?? Elender Schwachmat!! Kero: Hmm… ¬__ ¬ Raen: Also, was ist?? Kommst du jetzt mit?? Ich will dich nicht hier vor allen Leuten erschießen, Blut kriegt man so schwer aus den Klamotten!! Da wurde dem König klar, dass genau dieser Jägersmann das Stück Kohle war, von dem seine Frau gesprochen hatte. Er war wie seine Tochter. Er musste der Richtige sein. So ging er zu ihm. Kero: Ich habe dir einen Vorschlag zu machen, Jäger. Wie heißt du? Raen: (ohne mit dem Zielen aufzuhören) Raen…! Kero: Raen. Gut. Ich schlage dir folgendes vor: Lass den Hexer am Leben. Vorerst. Dafür sollst du mit mir kommen und meine Tochter zur Frau nehmen! Raen: Kein Interesse, danke. Vor Schreck stürzte der König kurz zu Boden, rappelte sich jedoch schnell wieder auf um den Jäger nach seinen Beweggründen zu fragen. Raen: Wie? Ich hab keine Lust! Ich brauch nicht heiraten! Ich brauch was zu essen und diese dumme Kräuterhexe da versaut mir jedes Mal meine Jagd!! Kero: Dann ein anderer Vorschlag: Sobald ich dich mit meiner Tochter verheiratet habe, wirst du über das Schicksal des Hexers entscheiden können und du magst so hart mit ihm urteilen, wie du möchtest. Raen: Wer bist du, dass du mir so was anbieten kannst?? Da hielt ihm der König seine Hand hin und lächelte dabei stolz. Alle drängten sich um diese Hand und sahen darauf, konnten aber nicht den Grund dafür finden, der dem Jäger Antwort geben sollte. Da atmete der König entschlossen durch und sprach zu ihnen, ohne auf seine Hand zu sehen… Kero: (grinst noch stolz) Dort sollte nun ein Ring mit dem königlichen Siegel zu sehen sein…! (umfasst seine Hand mit der anderen und sieht panisch hin) Wieso ist da aber keiner??? Day: (kichert in sich hinein) Du has’ nich’ mehr alle Tass’n im Schrank, Alta! XDD Da erhob sich der Besitzer des Lokals hinter der Theke, packte erstaunlicherweise mit seinen großen Pranken alle Drei und warf sie vor die Tür. Seine Begründung lag darin, dass sie allesamt verrückt seien und er solche Leute nicht länger in seinem Lokal bewirten wollte. So saßen König, Hexer und Jäger nun alle auf der Straße. Raen: … … zurück zu deinem Angebot… (sieht zu Kero) Kero: (schmunzelt zufrieden) Derweil schlummerte die Prinzessin in ihrem Turm. Sie war erschöpft und die Schläfrigkeit des Volkes schien beinahe auf sie abzufärben. So schlief sie einige Stunden, ehe es Nacht wurde und sie ein Geräusch am Fenster hörte und aufwachte. Raica: Hallo…? Wer ist da…? Da packten auf einmal zwei Hände nach der Fensterbank und ein junger Mann kam herauf. Die Prinzessin erschrak und taumelte zurück. Doch dann beruhigte der junge Mann sie und erklärte, er sei ein Magier, der ihr helfen wollte. Es war genau derselbe Magier, der sie bei ihrer Geburt vor dem Tod gerettet hatte. Raica: Du willst mir helfen…? Wie? Noa: Sollte etwas Übles diesen Turm hinauf kommen und dich umgarnen wollen… werde ich ihm einen kräftigen tritt in den Arsch verpassen. XD Da lachte die Prinzessin und fühlte sich erleichtert von den Schmerzen der letzten Minuten. Andererseits wagte sie daran zu zweifeln, dass dieser schmächtige Junge ihr Schutz bieten konnte. Noa: Danke. Charmant wie immer. Gern. Einige Stunden später erreichten hunderte von Prinzen das verwunschene Schloss, alle nur da, um die Prinzessin zu retten und sie zur Frau nehmen zu können. Doch allesamt waren von der Art von Prinzen, die die Prinzessin bereits zuvor verschmäht hatte. Und so betraten sie das Reich durch den Stadteingang und wurden von demselben Zauber befallen wie die Bürger. Sie schliefen ein. Und der Magier verlor bald die Hoffnung darauf, dass das Reich gerettet werden könnte. Denn solange das Herz der Prinzessin verschlossen blieb, würde sich nichts ändern. Und ein Herz, so sagt man, kann nun einmal nicht betrogen werden. Der Kopf, ja. Doch nicht das Herz. Tagelang erschienen immer mehr und mehr Prinzen. Selbst Bauernsöhne kamen, um ihr Glück zu versuchen, doch sie verfielen ebenso in Schlaf wie alle zuvor. Und es änderte sich nichts. Das Herz der Prinzessin blieb ungerührt. Raica: Ich frage dich etwas, Noa. Warum versucht kein Mensch, den Zauber aufzuheben? Noa: Das tun sie ja. Aber sie sind nicht die Richtigen. Raica: Die Richtigen? Du meinst, es gibt Männer, die versuchen, das Reich zu retten? Noa: Haufenweise. Ich hab’s ja gesehen. Hinter den Toren der Stadt stapeln sich ja bereits die schlafenden Männerhaufen. ~~ Raica: WAS?? A-aber wieso ist denn noch keiner von ihnen hier?? Und wieso schlafen sie alle? Noa: Nur der, der der Richtige ist, kann dich und das Reich erlösen. Ein Mann, der zu dir passt. Ein Mann, stark wie ein Bär, mutig wie der stapferste Ritter, stolz wie es nur ein wahrer Retter sein kann! Gleichzeitig… Raen: Verdammte Scheiße, ich hab keinen Bock mehr!! Wie weit ist es denn noch bis zu deinem Schloss?? Kero: Nicht mehr weit. Wir sollten innerhalb der nächsten Stunden ankommen. Raen: STUNDEN?? (winkt ab) Das war’s, ohne mich! Der Jäger drehte sich um und wollte gehen, doch dabei lief er dem Hexer in die Arme, der ihnen während der Reise nicht von der Seite gewichen war. Day: Ich weiß, du bist müde, ich weiß, du hast Hunger, aber hilf uns doch bitte… Raen: Euch? Wieso euch? Ich dachte, du bist den ganzen Schlamassel überhaupt erst Schuld!? Day: … ja. ^^’ Der König trat vor den Jäger und schimpfte auf den Hexer. Er solle sie in Ruhe lassen und nie wieder kehren. Da versuchte der Angesprochene sich zu entschuldigen. Day: Das ist siebzehn Jahre her! Ich war jung, dumm und tierisch eifersüchtig!! Raen: Und wie ich dich einschätzen würde, ist der Alkohol auch nicht ganz unschuldig gewesen, hä?? Day: … möglich. Wie dem auch sei, ich will, dass der Zauber rückgängig gemacht wird. Kero: Du kannst froh sein, dass Noa uns damals geholfen hat und deshalb nicht alle tot sind. Day: NOA?? O_o Der Hexer war sichtlich über diesen Namen erschrocken. Als der König und der Jäger aber nachfragten, wich er einer Antwort vorerst aus, lief aber sichtlich rot an und schien tausende Gedanken in seinem Kopf ordnen zu müssen. Noch bevor seine Begleiter ihn weiter zu einer Antwort nötigen konnten, lief er ihnen voraus und wies sie an, ihm doch bitte möglichst schnell zu folgen, er wolle die arme Prinzessin nicht warten lassen. Und so waren sie kurz später am Stadteingang angekommen und erblickten den Turm, in dem sich die Prinzessin befinden musste und der von Meter hohen Rosen- und Dornen-Ranken bewachsen war, so dass es unmöglich schien, hindurch zu kommen. Der Jäger ließ seine Arme erschöpft hängen und blickte zu selbigem Turm mit weitem, fassungslosen Blick. Raen: Oh… mein… Gott… Kero: So hoch hatte ich die ranken gar nicht in Erinnerung, als ich geflohen bin… ^^’ Day: Ihr seid ein mieser Vater, wisst Ihr das? Raen: Na, dann wollen wir mal, was? Kero: (packt ihn am Oberarm) Warte! Willst du einfach in die Stadt hinein?? Raen: (tut erschrocken) Oh, Gott, jetzt wo du es sagst! Um sie zu retten, wäre es ja wohl auch töricht, zu ihr zu gehen! Also werde ich stattdessen Pfeil und Bogen holen, sie aufpicken und zu uns ziehen! Day: Sei nicht so sarkastisch… <_< Doch der Jäger wusste, es war an der Zeit… Wenn nicht jetzt, wann dann? … Wenn nicht hier… sag mir wo und wann. Wenn nicht du, wer sonst? Day: Würdest du mal aufhören zu singen und weiter erzählen?? … Während der Hexer, den sowieso schon jeder hasste, auch noch aufmüpfig wurde… Day: -.- … machte sich der Jäger plötzlich, ohne auf die Zustimmung der anderen zu warten, auf den Weg in die Stadt hinein. Der König erschrak und rief ihm hinterher, er solle wieder zurückkommen oder auch er würde bald einschlafen, da stand der Jäger bereits weit mitten in der Stadt und rief ihm zu, es ginge ihm prächtig und nicht ein Funke von Müdigkeit würde ihn überkommen. Als sie das hörten, folgten ihm der König und der Hexer überrascht, doch im Gegensatz zu dem Jäger, wurden sie rasch müde und nahmen wieder den Weg zum Ausgang auf. Kero: Du wirst alleine gehen müssen. Sieh zu, dass du schnell meine Tochter im höchsten Turm erreichst. Day: So ein Mist, Noa ist immer noch mächtiger, als ich dachte… das bedeutet, ich komme nicht an ihn heran! >.< So zog der Jäger also alleine los, um die arme Prinzessin aus ihrem Gemach zu befreien und das Königreich zu retten. Er erreichte den Turm ohne Probleme, doch dann tat sich ihm die erste Hürde auf: Die Ranken, die sich um den Turm schwangen und sich nur noch mehr zu verdichten schienen, je näher er ihnen kam. Da versuchte er, sie beiseite zu drücken, doch er stach sich einige Male etwas an seinen Händen und Armen, so dass er diesen Versuch schnell verwarf. Stattdessen packte er wütend seine Flinte aus und zielte mitten in die Ranken hinein. In dem Moment landete ein Vogel auf einer der neben ihm liegenden Ranken und beobachtete ihn bei seinem Vorhaben. Da ließ der Jäger seine Flinte etwas sinken… seufzte… und… sah… direkt zum… … was ist?? Raen: Muss der Piepmatz denn sein?? Irgendeiner muss dich ja auslachen, wenn es nicht funktioniert, oder?? Raen: Nicht funktioniert?? (legt wieder an) Na warte!! !!!!!!!! !!PANG!! !!!!!!!! Mein GOTT!! Hast du sie nicht mehr alle?? Ich hätte fast einen Herzinfarkt gekriegt, du Irrer!!! Raen: Aber… (stellt sich neben ein Loch in der Hecke) Tadaa! Nichts, tadaa, sieh mal hin… Denn die Ranken wuchsen wieder zu, gerade als der Jäger glaubte, er hätte sich den Durchweg zum Turm gesichert. Raen: Verdammt…!! Und was wohl die größte Demütigung für den Jäger war: Der Vogel neben ihm schlug einen Flügel vor die Augen, den anderen vor den Bauch und begann fürchterlich über ihn zu lachen. Er schmiss sich hin, quietschte und schnappte nach Luft. Der Jäger rollte genervt mit den Augen und richtete seine Flinte auf… Raen, nicht!!! !!!!!!!! !!PANG!! !!!!!!!! Raen: Hörst du diese herrliche Stille? Du hast es geschafft. So eben ist die FSK auf 16 gestiegen… Raen: Juchu? XD So… (richtet Flinte auf Hecke) Dann mach ich das jetzt eben auf die gute alte Zerstörer-Methode… Da begann der Jäger wie wild auf die Hecke einzuschießen, bis ein riesiges Loch entstanden war. Doch direkt begannen die Dornenranken wieder zusammen zu wachsen. Da warf der Jäger wütend seine Flinte vor sich und richtete stattdessen… oh Gott… er richtete seine Hände gegen die Hecken und ließ eine riesige Feuerkugel zwischen selbigen erscheinen. Mit einem Aufschrei warf er das Inferno den hilflosen Pflanzen entgegen, die daraufhin verbrannten und den Weg zum Turm endlich freigaben – mehr oder weniger freiwillig. Im Turm beobachtete der Magie plötzlich, wie dort der Jägersmann auf sie zugerannt kam und weckte aufgeregt die Prinzessin. Noa: Raica! Raica! Es kommt jemand! Raica: *blinzel* Hm? ~~ Noa: Dein Prinz! Er kommt! Raica: WAS?? O_o Aufgeregt sprang die Prinzessin aus ihrem Bett und rannte zum Fenster. Als sie den Jäger in der Ferne sah, wie er sich durch immer mehr Hecken kämpfte, strahlte sie von einem Ohr zum anderen. Zu dieser Szenerie möge man sich hier bitte Allo Allo von Les sans Culottes anhören. Noa: Du gibst Ratschläge für die Musik, die man hören soll? Findest du das nicht etwas zu viel des Einmischens? Es passt doch. Sieh sie dir an. Die Prinzessin strahlt wirklich… Und genau dieses Gefühl drückt das Lied aus. Noa: (lächelt) Ja, du hast Recht. So stand sie da, ihre Hände auf der Fensterbank abstützend und sah zu, wie der Jäger, den sie für einen Prinzen hielt, zu ihr hindurch drang. Er war stark, mächtig und durchaus gutaussehend. Und dass er im Gegensatz zu sämtlichen früheren Prinzen keine Strumpfhosen trug, sprach auch für seine Männlichkeit. Er konnte eigentlich nicht mehr viel falsch machen, dass ihre Meinung über ihn ändern würde: Sie war wie in Trance. Sie war verliebt. Schnell fiel ihr jedoch etwas ein… Raica: Gott, wie ich aussehen muss!! (rennt herum und macht sich zurecht) Noa: (lacht) Beruhige dich. Da ging auch der Magier noch einmal zum Fenster und sah hinaus. Er beobachtete den Jäger einige Zeit, wie er sich da stinkwütend durch das Gestrüpp kämpfte und fluchte und musste schmunzeln. Wenn der nicht zu der Prinzessin, wer dann? Aber was war das? Eine Flinte? Welcher Prinz trug denn solch eine Flinte bei sich? Und diese Kleidung… die passte auch ganz und gar nicht zu einem Edelmann. Überhaupt schien er eher das Antlitz eines Bauern zu haben als das eines Prinzen. Noa: Das ist seltsam… er sieht eher aus... wie ein Jäger. Raica: Ist mir egal, was er ist! Er und kein anderer! ^-^ Noa: Aber… ich hab den Zauber auf einen Prinzen ausgesprochen. Bei anderen Männern dürfte dasselbe geschehen, wie bei den Prinzen, die nicht geeignet waren. Raica: Also meinst du, eigentlich hätte er als Jäger einschlafen müssen? Oo Noa: Ja. Gleichzeitig schien es den König und den Hexer mehr als zu langweilen, vor den Toren der Stadt zu warten. Doch wozu war denn der Hexer Hexer? Kero: Kannst du nicht ein bisschen Hokus Pokus machen und wir können auch rein? Day: Niemals… ich geh nicht da rein… Kero: Dann lass mich rein gehen und du bleibst hier! Day: Geht auch nicht. Ich brauch deinen Schutz, ich werde gesucht… Kero: Dann komm gefälligst mit!! Day: … (seufzt) Fein, aber ich werde nicht mit Noa sprechen, sollte er da sein. So legte der Hexer einen Zauber über den König und sich, so dass sie innerhalb der Stadtmauern nicht vom selben Fluch befallen werden sollten, wie die anderen Bewohner. Kaum war dies geschehen, nahmen der König und der Hexer den Weg auf sich, dem Jäger zu folgen. Kero: Wieso kannst du den Fluch eigentlich nicht wieder aufheben? Day: Der Fluch geht jetzt von Noa aus. Sein Zauber hat sich sozusagen über den meinen gelegt. Würde Noa allerdings seinen Zauber aufheben, würde meiner augenblicklich aktiv werden und das Königreich würde sterben. Kero: … Also muss Raen das Ganze jetzt richten? Day: Ja, da führt kein Weg dran vorbei. Kero: … Ich glaube, ich bin ganz froh, diesmal wieder nicht die Hauptrolle zu spielen… O_o Endlich erreichte der Jäger den Turm, in dem die Prinzessin wartete. Als er den Magier jedoch am Fenster sitzen sah, befürchtete er, dies wär die Prinzessin, für die er all die Mühen auf sich genommen hatte. Noa: Endlich hast du es geschafft. Raen: … … Prinzessin Raica? O_o Noa: Was? Oh... (sieht kurz rein, dann wieder raus) Nein... ich bin der Magier, der auf sie geachtet hat. Raen: Dann zeig mir die Prinzessin, wegen der ich gekommen bin. Noa: Das geht nicht. Sie fühlt sich nicht gut genug, sich dir zu zeigen. Raen: Was?? Wieso denn das?? Noa: Durch meinen Zauber wurde ihr Leben gerettet, aber ihre Schönheit genommen. Noch während der Jäger und der Magier miteinander diskutierten, kamen der König und der Hexer zu eine schrecklichen Entdeckung. Einige Meter vor sich entdeckten sie die Königin, die schlief, mittlerweile jedoch kreidebleich geworden war, wie fast alle in der Stadt. Der König rannte zu ihr und kniete neben ihr nieder, wobei er ihren Kopf etwas zu scih anhob. Kero: Naíra… Day: (kommt zu ihm) Die Königin…? Kero: Ja… (kneift die Augen zu) Sie muss wieder aufwachen… (hebt sie auf die Arme) Ich nehme sie mit. Ich will gleich bei ihr sein, wenn sie aufwacht. Day: (nickt) Gut, dann weiter. Bald holten der König und der Hexer den Jäger ein und waren beide erstaunt, im Turm oben den Magier zu sehen und nicht die Königstochter. Der König legte die Königin an den Turm und ging einige Schritte zurück, um dem Magier ins Gesicht sehen zu können. Kero: Noa! Bring meine Tochter ans Fenster! Noa: Das geeeht niiiicht! ^^’ Kero: Warum nicht? O_o Noa: Sie ist etwas… naja, sie schämt sich für ihr Aussehen. Kero: Sie ist doch wunderschön! Sag ihr, sie soll sich herantrauen! Da trat die Prinzessin schon von alleine ans Fenster, ihr Gesicht aber von den langen, schwarzen Haaren bedeckt, die ihren Vater etwas stutzig machten. Raica: Wie ist dein Name? Raen: Ich bin Raen. Zeig dich mir. Raica: Das geht nicht… ich bin nicht hübsch… Raen: Du musst auch nicht hübsch sein! Raica: Ich bin nicht besonders reich. Trotz meines Standes. Raen: Du musst auch nicht reich sein! Raica: Wofür willst du mich dann? Da begann seltsame Musik im Hintergrund der szenerie zu laufen und der Jäger fühlte sich dafür berufen, zu singen… was für das Publikum mit Sicherheit sehr amüsant enden würde… Raen: You don’t have to be beautiful… to turn me on! / I just need your body, Princess… From dusk till dawn. / You don’t need experience, to turn me out. / (grinst) You just leave it all up to me… I’ll show you what it’s all about… Da reihten sich der König und der Hexer in die Bewegungen des Jägers ein und schienee die Prinzessin damit überzeugen zu wollen. Neugierig sah auch der Magier zu ihnen, speziell den Hexer beobachtete er bei jeder Bewegung. Raen: You don’t have to be rich, to be my girl. / You don’t have to be cool, to rule my world… / Ain’t no particular sign, I’m more compatible with… / I just want your extra time and you… Day & Kero: *schmatz* *schmatz* *schmatz* *schmatz* *schmatz* Raen: Kiss… Die Prinzessin kicherte und ließ ihre Fassade fallen. Sie strich ihre schwarzen Haare zur Seite und ihr wunderschönes Gesicht kam zum Vorschein, dass sich nie verändert hatte. Gleichzeitig flogen auch zwischen dem Magier und dem Hexer die Funken. Der Hexer zwinkerte seinem eigentlichen Gegenspieler zu, der daraufhin kurz errötete, dann aber wieder seine Fassung zurück gewann und ihn wütend anfuhr. Noa: Was tust du hier?? Day: Ich bemühe mich um dich, du alte Ziege!! Noa: Du bemühst dich?? War dir der Magier aus der Nachbarstadt dann auf Dauer doch zu langweilig, ja?? Day: Was redest du da? Noa: *schluchz* Du weißt doch, was ich meine! T^T Day: Noa, das war eine Frau… dass ich mit dir zusammen war, zeigt doch, dass ich gerade auf DIE nicht stehe… ^^’ Noa: Heißt das, du hattest nichts mit ihr? T_T Day: Nie…! Da flog der Hexer zu dem Magier hinauf und lächelte ihn liebevoll an, ehe er seine Hände an seine Wangen legte und ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen gab. Die restlichen Leute der Gruppe staunten nicht schlecht, hatten sie doch gedacht, diese Zwei würden sich hassen. Am Ende schien aber das Gegenteil der Fall zu sein. Da blieb nur noch eins zum vollendeten Glück. Der Hexer flog also wieder runter, packte den Jägersmann unter den Armen und flog ihn hoch zum Fenster, wo er in das Turmzimmer hinein kletterte und nach der Prinzessin sah. Die stand da, schön wie zuvor, und lächelte. Der Jäger hielt es kaum eine Sekunde länger aus, so dass er geradewegs und entschlossen zu ihr ging, sie an sich zog, und ihr einen innigen Kuss gab. Der Magier war erleichtert, das zu sehen, ebenso der Hexer, der gleich darauf zu dem König hinunter sah und ihm zunickte, so dass er wusste, dass alles glatt lief. Und noch während sich die Prinzessin und der Jäger in den Armen lagen und küssten, begann der Zauber seine Wirkung zu verlieren. Ein heller Schleier legte sich über das ganze Königreich: Nach und nach wachte das ganze Volk wieder auf, ebenso die Königin. Der König entdeckte das und rannte erleichtert zu ihr. Kero: Naíra!! Naíra: Was… wo…? Kero: (nimmt sie in den Arm und küsst sie) Mein Schatz… dir geht es gut! Naíra: Ist… hast… du es geschafft? Kero: (lacht) Nun ja… irgendwie ja. Aber bereite dich darauf vor, dass ein Jägersmann unsere Tochter heiraten wird. ^^ Naíra: (lächelt) Weißt du, wie scheiß egal mir das jetzt ist? ^^’ Gleichzeitig fragte Raen das einzig Richtige, was er seine geliebte Prinzessin fragen konnte… Raen: Nimmst du mich oder soll ich wieder gehen? Raica: (lacht) Red keinen Unsinn. ^^ Auch die letzten Rosenranken verschwanden nun wieder und allmählich wachte jeder im Reich wieder auf und versuchte zu verstehen, was geschehen war. Doch die meisten führten einfach das fort, was sie vor dem Schlaf getan hatten. Und da küsste die Prinzessin ihren Jägersmann wieder und wieder. Der König und alle anderen waren heilfroh, dass sich nun alles zum Guten wandte und lächelten erleichtert. Und so waren sie glücklich und zufrieden und lebten ein Leben voller Freude. Und das tun sie vielleicht noch heute… ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)