Kleine und Große Geheimnisse von Ito-chan (Verstehen ohne Worte) ================================================================================ Kapitel 1: Kleine und Große Geheimnisse oder: Verstehen ohne Worte ------------------------------------------------------------------ Kleine und Große Geheimnisse oder: Verstehen ohne Worte Hallo ihr lieben! Wieder einmal habe ich mich einer Herausforderung gestellt, diesmal für den Ai/Conan Shinichi/Shiho Wettbewerb von AiHaibaraChan. Ich würde mich freuen, wenn ihr diese Story lest und fleißig kommentiert. Vorweg möchte ich erwähnen, dass ich das Conan Universum nicht verändern durfte, es auch nicht getan habe, sondern nur die ein oder andere Information aus einem der Movies oder eben dem Anime/Manga hinzugefügt habe. Diese Szene könnte sich dementsprechend zu jeder Zeit in Conan abspielen. Alle Figuren gehören Gosho Aoyama und nicht mir, ich habe sie mir für diese Geschichte nur geborgt und verdiene keinerlei Geld damit. Ich hoffe ihr habt alle Spaß an dieser Story und schreibt mir am Ende, wie es euch gefallen hat ^.^ Liebe Grüße Eure Ito Immer wieder und wieder hatte Ai versucht zu verdrängen, dass sie ihr altes Leben zurück gewinnen musste, dass sie wenigstens für Shinichi einen Weg zurück in ihre alte Welt finden musste. Sie hatte verdrängen wollen, dass sie wenigstens ihn glücklich machen musste, wenn sie es bei sich selbst nicht konnte. Aber einen Weg zu finden, bedeutete noch lange nicht auch wirklich diesen Weg zu wählen, das wusste sie. Ihr war durchaus bewusst, dass Shinichi ihn gehen würde, aber sie würde es erst abwägen müssen, wenn sie die Gefahr kannte, die dieser Weg mit sich brachte, noch wollte sie nur Shinichi helfen. Sie wusste, dass er zurück wollte, dass er das konnte. Sie wusste, dass sie niemals wirklich sicher sein würde, weil Gin schon lange wusste, dass sie noch lebte, er hatte es mit eigenen Augen gesehen und er hatte versucht sie um zu bringen. Doch sie lebte. Hatte sie als Mörderin eigentlich das Recht zu leben? Wie oft sie sich diese Frage auch stellte, sie fand darauf keine Antwort. Immerhin war sie gezwungen gewesen zu morden, Gifte zu erfinden und somit Menschen das Leben zur Hölle zu machen. Warum sollte sie dann nicht das Recht haben zu leben? Warum sollte sie ihre Chance nicht bekommen alles besser zu machen, als sie es bisher gemacht hatte? Immer wieder diese Fragen, immer wieder ohne Antworten für sie. Sie wollte, dass Shinichi die Möglichkeit hatte, wieder ein normales Leben zu führen, dass sie ihre Schuld ihm gegenüber begleichen konnte, denn es war ihre Schuld, dass er jetzt ein Leben führen musste, dem der Tod gänzlich vorzuziehen war. Vielleicht stellte sie sich ja genau aus diesem Grund all diese Fragen, so überflüssig und sinnlos sie vielleicht auch scheinen mochten, vielleicht nur, weil sie als Ai Haibara schuldlos und doch schuldig war. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als das Gesicht des Jungen vor ihrem Inneren Auge auftauchte. Es hatte nichts mit dem des Jugendlichen zu tun, der er einst gewesen war, ihn kannte sie nicht, um ihn sorgte sie sich nicht. Vor ihrem inneren Auge tauchte nicht Shinichis Gesicht auf, sondern es war das des Grundschülers Conan Edogawa. Vielleicht tauchte sein Gesicht aus dem Grund auf, dass sie ihn nicht anders kannte, vielleicht aber auch, weil er in dieser Gestalt versucht hatte ihre Schwester zu retten. Er hatte es nicht geschafft, dennoch hatte er es versucht und allein dieser Versuch, war es wert, dass sie ihn erlöste von diesem Fluch ein Kind zu sein. Sie wusste, sie musste es tun, für ihn, für sich selbst und nicht zuletzt für Akemi, die er versucht hatte zu retten. Sie waren einander die einzigen Vertrauten, selbst wenn sie sich der Tatsache bewusste war, dass sie sich ihm nie so öffnen würde, wie er sich ihr öffnete. Sie wusste auch warum sie das nicht konnte. Wie sollte sie Shinichi Kudo erklären, dass sie in Akemis Wohnung anrief, bis der Anrufbeantworter dran ging, nur um die Stimme ihrer Schwester zu hören? Wie sollte sie ihm erklären, dass sie mit einem Foto sprach, dass ihre Schwester zeigte, selbst wenn es nie antwortete? Wie sollte sie ihm erklären, dass sie ab und zu heimlich Akemis Grab besuchte und dort Blumen ablegte, trotz der Gefahr, dass Gin sie vielleicht dort finden würde, wenn er dorthin kam, um sie zu suchen? Sie wusste, sie konnte nicht anders, genauso wenig, wie er oft nicht anders konnte und das Gehirn eines siebzehnjährigen nicht abzustellen vermochte. Shinichi suchte so verbissen nach der schwarzen Organisation, suchte so verzweifelt nach dem APTX 4869, dass sie selbst es nicht verstand, denn selbst sie konnte es nicht immer auf seine Weise tun. Sie versuchte auf ihre Weise ein Gegengift zu finden, fürchtete aber dass es nie so wirksam sein würde, wie ein Gegengift, dass sie auf der Basis des APTX würde schaffen können, denn so könnte sie die richtigen Mittel finden, um die Wirkung gänzlich und dauerhaft zu lösen! Sie seufzte tief auf und gedachte all der Dinge, die inzwischen geschehen waren. Wie so oft fiel ihr Blick auf das Foto ihrer Schwester. Tränen traten ihr in die Augen. Sie war tot und würde nie wieder zurück kehren. Ihre wunderbare Schwester würde nie wieder mit ihr auf einer Augenhöhe stehen und sie ermahnen auf sich auf zu passen, ihr sagen dass sie vielleicht endlich aus der Organisation aussteigen sollte, dass sie es schaffen würden ein neues Leben zu beginnen. Ein Leben zu beginnen, mit dem man glücklich sein konnte, glücklicher als in einer Organisation die nur das Böse wollte, glücklicher als ohne Familie, glücklicher als nun. Doch all das hatte sie nie bekommen. Akemi hatte nie die Chance gehabt ein neues Leben zu beginnen und ihr neues Leben hatte vollkommen anders begonnen, als sie es gewünscht hatte. Shinichi wusste all das. Er hatte es nur ein einziges Mal von ihr gehört. Ai Haibara, so nannte sie sich jetzt und so rief er sie, doch er wusste, dass sie tief in ihrem Inneren die Schwester einer Frau war, die er als Masami Hirota kennen lernte, aber ihr wahrer Name war Akemi Miyano gewesen. Akemi, die ihm sagte, er solle ihre Schwester retten, als sie starb, Shiho. Nun suchte er Shiho zu beschützen und versuchte mit aller Kraft sie bei der Suche nach dem Gegenmittel zu unterstützen, selbst wenn er nie genau erinnerte, wie sie in Wahrheit hieß, sie oft nur Haibara nannte. Er wollte, dass sie die Chance hatte Akemis Wunsch zu erfüllen. Sie sollte ein Leben führen, dass Akemi sich für Shiho gewünscht hatte. Er wusste über ihre Innere Not, wusste über ihre Angst, konnte aber nur ahnen, wie tief all das wirklich saß. Wie viel Schmerz sich in ihr verankert hatte und was so anders an ihrem Fluch war, als an seinem. Wie heilsam ihr Fluch war, obgleich seiner eine Qual war. Sie würde vielleicht sehr viel schneller sterben als er, denn solange er sich im Hintergrund hielt bis die schwarze Organisation besiegt war, war er in Sicherheit. Nach Shiho suchte Gin aber immer noch und wollte sie töten, auf die grausamste Weise, die er kannte. Er hatte sie gesehen, in ihrer wahren Gestalt. Er wusste, dass sie lebte und er würde nicht ruhen, bis er Shiho Miyano alias Sherry, gefunden hatte. Er würde sie in jeder Gestalt finden, in jeder töten wollen und er würde ihr das Leben zur Hölle machen, das wusste Shinichi und das wollte er verhindern, auf jede erdenkliche Weise. Einige Tage nachdem er diese Überlegungen angestellt hatte, besuchte er wieder einmal Professor Agasa. Die neusten Erfindungen waren äußerst interessant und vor allem fand er es schön zu sehen, dass sich sowohl der Professor, als auch Ai sehr um ihn und vor allem seine Sicherheit sorgten. Das neue Equipement war wirklich interessant und gefiel ihm. Sein wissenschaftliches Team war wirklich hervorragend, wie er wieder einmal feststellen durfte. Er lächelte den Professor an. Wieder einmal konnte er es nur im Kinderkörper tun und fragte nach ob Ai wieder einmal unten in ihrem Labor sei. Als dieser es bejahte, ging er zu ihr hinunter. Eigentlich tat er das nicht oft, aber diesmal wollte er sich persönlich für die Erfindungen bedanken, da eine davon wohl gänzlich auf ihrem Mist gewachsen und wahrscheinlich das nützlichste Teil seiner neuen Sammlung war. Außerdem wollte er gerne sehen, wie sie arbeitete, wollte wissen, ob sie neue Erkenntnisse in der Sache des APTX hatte. Er wollte endlich wieder seine normale Größe haben, wollte Ran als Shinichi gegenüber treten und ihr dann vielleicht auch Ai mal so richtig vorstellen, sofern diese das Gegenmittel denn einnahm. Vielleicht würde er dann ja auch Ran die Wahrheit über Conan Edogawa sagen können, vielleicht würde er es schaffen, sein Leben wieder in alte Bahnen zu bringen und Shihos ebenfalls in normale Verhältnisse zu lenken. Während er so nachdachte, machte er sich auf den Weg zum Labor. Hier würde sie sein und ihn ausschimpfen, wenn er eintrat, das wusste er bereits. Sie wollte eigentlich nie gestört werden, wenn sie hier unten war, aus welchen Gründen auch immer. Leise ging er die Stufen hinab und blieb in der geöffneten Türe stehen. Es brannte nur eine Schreibtischlampe, unter der Shiho saß. Doch sie arbeitete nicht, wie der Professor geglaubt hatte, sondern saß am Schreibtisch und betrachtete ein Foto. „Akemi...“, ein leises Flüstern in der Dunkelheit des Raumes. Shinichi blieb stehen und betrachtete die Szenerie. Sollte er eintreten und sie in ihrer Trauer stören? Sollte er sie in die Arme nehmen? Sollte er ihr beistehen, so wie sie ihm so oft beigestanden hatte? Eine innere Stimme flüsterte ihm zu, dass er es tun sollte. Er wusste eigentlich war es das Richtige, eigentlich war es nur Recht und Billig ihr Trost zu schenken, eigentlich sollte er ihr nun ein Freund sein. Shiho weinte leise, ihre schmalen Kinderschultern bebten, zitterten vor Schmerz und Kummer, um den Verlust ihrer Schwester, dem Menschen, den sie am Meisten auf dieser Welt geliebt hatte. Shinichi tat noch immer nichts. Wollte sie Beistand? Er sah, wie sie ihr Gesicht gegen das Foto lehnte und die Augen schloss. Das Licht der Lampe zeichnete die sanften Züge ihres kindlichen Gesichtes nach und zeigte das Glitzern von Tränenspuren auf den Wangen des jungen Mädchens. Sie schien zu klein, zu zerbrechlich, um all den Schmerz zu ertragen, der in ihr wohnte. „Warum hat er dich nicht retten können? Warum bin nicht ich gestorben? Warum...? Akemi...“, flüsterte sie dem Foto zu. Dem lachenden Bild ihrer Schwester, das immer bei ihr war, dass immer da war, um ihr den Schmerz zu nehmen. Akemi, die nur ein Leben gemeinsam mit ihr ersehnt hatte, immer und immer wieder. Shinichi konnte nun nicht mehr anders. Ganz leise betrat er den Raum. Sie bemerkte es nicht einmal, wie sie weinend dort saß und Schwäche zeigte, von der niemand erfahren sollte. Einige Schritte machte Conan durch den Raum, um hinter ihr zum Stehen zu kommen. Sanft umarmte er sie und flüsterte: „Ich konnte nicht, weil ich zu spät war, nur Sekunden zu spät, aber dennoch zu spät und vor allem nicht stark genug, um gegen Gin und Wodka etwas auszurichten, weil mich ein Kinderkörper behinderte und es noch tut. Du solltest Leben. Es war dein Schicksal zu leben, damit sich Akemis Wunsch für dich erfüllt. Du darfst nicht so denken Shiho, du darfst nicht glauben, dass du sterben solltest.“ Es war das erste Mal, dass er sie bei ihrem wahren Namen nannte und es war das erste Mal, dass er sie in die Arme nahm, wenn sie weinte. Er selbst war überrascht, dass er den lange vergessenen Namen noch in Erinnerung hatte. Vielleicht hatte Akemi ihm diesen ja zugeflüstert, um ihre Schwester zu trösten, vielleicht hatte er aber auch einfach nur ein fotografisches Gedächtnis. Das kleine Mädchen drückte sich in die schützende Umarmung und schluchzte noch mehr. Warum kam er nun und rettete sie? Warum hatte er nicht ihre Schwester gerettet? Warum rettete er nun sie selbst? Nach einer Weile hörte sie auf zu weinen und blickte Shinichi an. Nur kurz sah sie in seine eisblauen Augen und lächelte dankbar und müde. „Ich danke dir“, schien ihr Blick zu sagen. Dennoch sprach sie nicht auch nur ein Wort. Auch Shinichi konnte es nicht, denn er wusste, dass es ihren Stolz verletzten würde, wenn er auch nur irgendetwas sagte. Die beiden waren einander Vertraute auf einer anderen Basis, als sie immer geglaubt hatten. Sie waren einander nahe ohne miteinander reden zu müssen, denn sie verstanden einander, verstanden den Schmerz und die Sehnsucht des anderen bei den Menschen zu sein, die er liebte. Genau aus diesem Grund konnte Shiho nicht aufgeben. Sie wollte nicht, dass Conan irgendwann ihren Schmerz teilen musste. Sie wollte, dass wenigstens einer von ihnen beiden glücklich wurde. Sie wollte, dass er glücklicher wurde als sie selbst, auch wenn er jetzt eines ihrer Geheimnisse kannte. Vielleicht hatte das auch den Vorteil, dass sie es ihm nicht mehr erklären musste... Ziemlich lange blieb es still in dem kleinen Labor, keiner von beiden sah den anderen an und keiner von beiden wollte auch nur annähernd wissen, was der andere gerade dachte, da nur seine eigenen Gedanken zählten. Nur ganz langsam wagte Shiho dann das Schweigen zu brechen. „Ich weiß nicht warum das da eben so eskaliert ist... Tut mir Leid...“, flüsterte sie. Conan lächelte sanft. „Ach was Ai... lass doch... Ich kanns irgendwie nachvollziehen. Du bist eben auch manchmal...“ „Schwach?“, bot sie ihm das Wort an, dass er nicht hatte benutzen wollen. Er strich ihr sanft übers Haar. „Vielleicht. Aber selbst ich bin manchmal... schwach, wenn mich niemand beobachtet.“ „W...wirklich?!“, sie schien überrascht. Conan aber nickte nur. Noch einmal aussprechen konnte er es nicht. Er wusste, wenn er jetzt gleich nach Hause ginge, wäre alles wie bisher, wäre alles normal und am nächsten Tag würde niemand mehr das Thema anschneiden, aber jetzt brauchten sie einander, auch wenn es still wurde im Labor und sie nichts mehr sagten. Jeder ging seinen Gedanken nach und diese befassten sich ziemlich sicher mit den Gedanken darum, wieso der andere nicht vor einem selbst Schwäche zeigen konnte und mit der entsprechenden Antwort dazu, denn sie wussten beide um die Mächte des Schicksals, um ihren eigenen Fluch und den Fluch den der andere zu ertragen hatten. Sie wussten, dass es niemanden gab, der ihnen helfen konnte, dass es niemanden gab, der sie erretten konnte, dass es niemanden gab der ihnen wirklichen, echten Trost geben konnte, außer ihnen selbst oder vielleicht jemandem, der ihr Schicksal teilte. Aber sie wussten, dass es Dinge gab zwischen ihnen, die man lieber nicht aussprach und die man nicht wahr machte, weil sie einfach zu gefährlich waren, weil sie das Leben des anderen vielleicht veränderten. Sie wussten aber eines, der andere kannte diese unausgesprochenen Geheimnisse, denn dieser wusste, um seine eigenen und konnte so die des anderen einfach erraten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)