Love and death von Yuri91 (Tote haben es auch nicht leicht) ================================================================================ Kapitel 6: Warm und lebendig ---------------------------- Wie die ganzen Nächte vorher auch, übte Sakura. Übte, übte und übte. Aber es half. Gut zwei Wochen waren seit ihrer Wiedererweckung – oder wie auch immer man das nennen wollte – vergangen. Sakura und Sasuke hatte sozusagen Waffenstillstand geschlossen. Sakura hatte aufgehört andere Männer in Sasukes Gegenwart anzuschmachten – das hatte sie ja eh nur getan, um Sasuke eins auszuwischen – und Sasuke versuchte mit ihr zu reden und so weiter. Auch recherchierte Sasuke so viel er konnte in seiner Freizeit. Leider war dabei nichts heraus gekommen. Lediglich der Fakt, dass man ein Geist wurde, weil einen etwas auch nach dem Tod noch weiter beschäftigte, war noch dabei heraus bekommen. Was das sein sollte, wusste Sakura nicht. Sasuke hatte vorgeschlagen, es könne sein, weil Sakura so jung gestorben war. Aber jeden Tag starben Leute in ihrem Alter und noch jüngere! Dann müsste es ja nur so vor Geistern wimmeln! Bisher war Sakura aber noch keinem über den Weg gelaufen. Eine Idee hatte Sakura aber auch, obwohl sie die Sasuke nicht erzählt hatte. Vielleicht waren ihre Gefühle für Sasuke und der One-night-Stand mit ihm daran schuld. Wissen, tat sie es aber auch nicht. War schließlich nur eine Vermutung. Leider hatte Sakura auch keine großen Fortschritte in ihrem Training gemacht. Solange sie sich konzentrierte, konnte sie Dinge anfassen, manchmal sogar Sachen heben. Mehr aber nicht. Und auch nicht für lange. Es kostete zu viel Kraft. Immer wenn Sasuke schlief, so wie jetzt auch, flog Sakura so weit wie möglich von Sasuke weg, schätzte die Entfernung. Einen Kilometer schaffte sie, bis der Sog anfing an ihr zu zerren. Dann verringerte Sakura den Abstand sofort. Schließlich sollte Sasuke nichts geschehen. Hoffentlich würde sich das noch ändern. Sakura wollte unbedingt ihre Freunde und ihre Familie sehen. Oft dachte Sakura an sie. Jedes Mal wurde sie anschließend melancholisch. Sie sollte nicht so oft an sie denken, ansonsten würde sie noch ein depressiver Geist werden. Sicherlich erging es – zumindest ihrer Familie – nicht besonders gut. Bei ihren Freunden wusste es Sakura nicht. Sie hatte sie so lange nicht mehr gesehen, würde es aber so gerne. Hoffentlich lebten sie alle ihr Leben weiter. Nicht das einer von ihnen genauso depressiv wurde. Schwer seufzte Sakura. Sie verstand das alles nicht. Warum nur war sie hier? Es war ja schön, nicht tot zu sein, aber das war auch kein Zustand, in dem sie die Ewigkeit verbringen wollte. Und Sakura hatte Angst, dass sie bis in alle Ewigkeit existieren würde, von niemandem gesehen und gehört zu werden. Sakura flog zu Sasukes Bett. Er schlief tief und fest. Sasuke sah ganz friedlich aus, wie er so dalag. Sakura konzentrierte sich, streckte die Hand nach Sasuke auf. Vorsichtig strich sie ihm eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. So oft wie möglich berührte Sakura Sasuke. Dann fühlte sie sich lebendig. Wenn sie Sasuke berührte, kam es Sakura so vor, als würde ihr Herz wieder schlagen. Sicherlich nur Einbildung. Dennoch brauchte sie das. Leider konnte Sakura das nur nachts machen, wenn Sasuke schlief. Tagsüber ließ er es nicht zu. Sasuke redete und hörte ihr zwar zu, half ihr, aber er blieb immer auf Abstand. Daher kam sich Sakura immer etwas merkwürdig vor, wie ein Spanner oder Perversling. Ein Tag war unglaublich lange, wenn man nicht mehrere Stunden davon schlafend verbrachte. Außerdem fehlte Sakura das Träumen. Vieles fehlte Sakura, aber nachts war es vor allem das. Vorsichtig „legte“ sich Sakura neben Sasuke. Bisher hatte sie es noch nicht geschafft, etwas so Banales wie sitzen oder stehen hinzu bekommen. Daher lag Sakura auch nicht wirklich auf dem Bett, sondern schwebte wenige Millimeter darüber. Sakura schloss die Augen und stellte sich vor zu träumen. Der Unterricht war vorbei. Endlich. Heute waren die Kinder ziemlich anstrengend gewesen. Irgendwie hatten sie zu viel Energie übrig gehabt und hatten daher nicht immer das getan, was Sasuke von ihnen verlangt hatte. „Ich denke, wir können aufhören im Internet zu suchen.“ Überrascht blickte Sasuke auf. Er hatte gerade den PC starten wollen, als Sakura dies gesagt hatte. Dabei hatte sie entmutigt geklungen. Konnte es sein? „Sakura, willst du denn nicht, dass du wieder ein lebender Mensch wirst?“ fragte Sasuke verwundert nach. Schwermütig blickte Sakura aus dem Fenster, ließ den Kopf hängen. „Das Internet wird wohl kaum eine Antwort auf mein Problem liefern.“ „Ich kann auch in die Bibliothek gehen oder okkulte Bücher suchen“, schlug Sasuke vor. Statt einer Antwort, erhielt Sasuke einen verloren wirkenden Seufzer. Was war nur letzte Nacht geschehen? Wenn Sasuke aber genauer darüber nachdachte, war Sakura in den letzten Tagen generell nicht mehr so gut drauf gewesen. Inzwischen vermisste er die gut gelaunte, nervige, andauernd am redende Sakura. Die war Sasuke viel lieber gewesen, als Sakura so zu sehen. Irgendetwas musste er unternehmen. Sakura durfte nicht so traurig sein! Nur was sollte Sasuke machen? Lag es vielleicht an ihm? Sollte er nicht länger auf Abstand zu Sakura gehen? Vielleicht war das ja der Grund. Sasukes Gedanken wurden von dem Telefon unterbrochen. Seit Sakuras Tod war dies das erste Mal, dass ihn jemand anrief. Um das nervtötende Geräusch des Telefons endlich zum Schweigen zu bringen, hob Sasuke ab. „Uchiha?“ meldete er sich. „Hallo Sasuke.“ Am liebsten wollte Sasuke schon wieder auflegen. Es war Ino. Warum musste von allen Leuten ausgerechnet Ino anrufen? Wenn es nach ihm ginge, würde Sasuke gleich wieder auflegen. Sakura aber kam aufgeregt zu ihm geschwebt. „Ist das Ino? Oh mein Gott! Ich muss ihr so viel erzählen!“ Seufzend und nur Sakura zu liebe, legte Sasuke nicht gleich wieder auf, sondern begann ein Gespräch mit Ino. „Hi.“ „Äh, ich hoffe, ich störe nicht.“ Doch. „Nein, tust du nicht.“ „Sasuke, jetzt sei nicht so ein Muffel! Frag sie, was sie will. Bitte!“ bat Sakura aufgeregt. „In Ordnung“, murmelte Sasuke Sakura zu, wofür er ein strahlendes Lächeln erhielt. So gut gelaunt hatte er Sakura schon lange nicht mehr erlebt. Hoffentlich würde das Telefonat auch die Mühe wert sein. „Was gibt es Ino?“ „Also, weißt du… Wir sind ja mit der Schule fertig und sehen uns deswegen nicht mehr. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich habe die anderen seit…“ Ino brach ab. Der Schmerz war ihrer Stimme anzuhören. Daher griff Sasuke ein, bevor er noch eine weinende Ino am Telefon hatte. „Ja, ich habe die anderen auch seitdem nicht mehr gesehen.“ „Ähm, ja. Deswegen wollte ich dich fragen, ob du heute Abend vielleicht Zeit hast. Ich weiß, es ist ein bisschen kurzfristig, aber die anderen kommen alle. Wir wollten uns bei Neji und Hinata treffen. Um acht Uhr, wenn du möchtest.“ Sakura neben Sasuke war sofort Feuer und Flamme. Sie wollte dahin. Sasuke wollte seine Freunde auch gerne wieder sehen. Vor allem Neji und Naruto. Allerdings konnte es sein, dass sie alle wie Trauerklöße da sitzen würden. Dennoch würde Sasuke dort hin gehen. Sakura zu liebe. „In Ordnung. Ich bin um acht Uhr bei Neji. Bis dann.“ Sasuke legte auf, bevor Ino noch mehr sagen konnte. Es reichte, wenn er heute Abend mit allen beisammen war. Außerdem kam Sasuke gar nicht mehr dazu, weiter darüber nachzudenken. Überschwänglich schrie Sakura kurz vor Freude auf, ehe sie Sasuke um den Hals fiel. Ohne darüber nachzudenken, legte Sasuke seine Arme um Sakura. Und hielt plötzlich abrupt inne. Sakura umarmte ihn und er Sakura. Sasuke fasste nicht durch Sakura hindurch und sie fiel auch nicht durch ihn. Nein, vielmehr berührten sie sich. Und zwar überall. So wie es bei zwei Menschen aus Fleisch und Blut üblich war. Sasukes Herzschlag beschleunigte sich, seine Hände wurden schwitzig. Verdammt, er hatte doch Abstand zu Sakura halten wollen! Und jetzt wusste er auch wieder, warum. Seinem Körper gefiel das alles viel zu sehr. Langsam löste sich Sakura von Sasuke. Ihr schien es wohl auch aufgefallen zu sein. Zumindest das sie sich berührten. Seine körperliche Reaktion darauf entging Sakura hoffentlich. Mit großen Augen sah Sakura zu Sasuke. Sie schien genauso verblüfft zu sein wie er. „Was…?“ begann Sakura irritiert, während sie erstaunt zwischen sich und Sasuke blickte. Einen Moment sahen sich Sakura und Sasuke in die Augen. Nein, würde es jetzt wieder darauf hinaus laufen, dass sie sich beinahe küssten? Sakura wurde zumindest nicht wieder durchsichtig. Dafür klopfte es an der Tür. Erschrocken löste sich Sakura von Sasuke und wurde wieder so durchsichtig wie davor. Eine Sekunde später öffnete Itachi die Tür und steckte den Kopf hinein. „Ist jemand bei dir?“ erkundigte sich Itachi irritiert und sah sich suchend im Zimmer um. „Nein, ich habe telefoniert!“ Wirklich, was dachte sein Bruder von ihm? „Ich war mir sicher, eine Frauenstimme gehört zu haben.“ Überrascht riss Sasuke die Augen auf. Sakura sah ebenso erstaunt zu ihm. Es kostete Sasuke all seine Mühe, nicht zu Sakura zu blicken, sondern weiter zu Itachi zu sehen. „Nein. Du musst dich verhört haben. Ich bin alleine, wie du siehst.“ „Scheint wohl so…“ „Falls es dich aber interessiert, ich gehe gleich noch zu Neji.“ Überrascht hob Itachi eine Augenbraue in die Höhe. Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. „Das freut mich.“ Sasuke wusste, was sein Bruder damit meinte. Entgegengesetzt aller Meinungen, hatte Sasuke seine Trauer über Sakuras Tod selbstverständlich überwunden. Für Itachi war das Treffen, nach Wochen mit Freunden, wohl ein guter Schritt in die richtige Richtung bei der Trauerbewältigung. Itachi verließ Sasukes Zimmer. Sakura flog aufgeregt herum. „Er hat mich gehört! Itachi hat mich tatsächlich gehört!“ Ja, das stimmte. Itachi hatte Sakura tatsächlich hören können. Und nicht nur das. Sasuke hatte sie berührt und umgekehrt. Eine richtige Berührung, nicht nur an einer Stelle. Sakura war überall richtig vorhanden gewesen. Und schon wieder hätten sie sich beinahe geküsst. Bei dem Gedanken daran, schlug Sasukes Herz schneller. Wenn Itachi nicht gewesen wäre, dann… „Warum, denkst du, konnte Itachi mich hören?“ War das alles, was Sakura interessierte? Itachi? Dass sie sich beinahe geküsst hatten, war wohl nebensächlich. Genauso, dass sich Sakura ganz lebendig angefühlt hatte! „Woher soll ich das wissen?“ gab Sasuke, gegen seinen Willen, gereizt von sich. In letzter Zeit schaffte es Sakura immer, Sasuke auf die Palme zu bringen. Vor allem wenn solche Sachen wie eben zwischen ihnen geschahen! Sakura, von Sasukes scharfen Worten etwas irritiert, schwebte neben ihn, blickte ihn fragend an. „Na ja, weißt du, ich habe mich, glaube ich, etwas anders gefühlt. So ein bisschen wie früher. Kann das sein?“ Echt hatte sie sich angefühlt. So wie früher. Sasuke versuchte dieses nagende Gefühl in seinem Magen weg zu schieben. Zu verdrängen. Ansonsten würde es nur wieder zu einem Streit zwischen Sakura und ihm führen. „Ja. Man, ich konnte dich…berühren. Du hast dich ganz normal angefühlt.“ Sasuke vermied es zu Sakura zu sehen. Sakura musste nicht wissen, dass ihn das ganz durcheinander gebracht hatte. Außerdem freute sich Sakura viel zu sehr darüber, dass jemand sie hören konnte, nicht nur Sasuke. Die Berührung war wohl eher nebensächlich für sie gewesen. „Weißt du“, begann Sakura und ließ sich neben Sasuke nieder. „Es ist gleich acht. Du wolltest doch zu Neji. Ich freu mich schon darauf, die anderen wieder zu sehen. Du auch?“ Sasuke schnaubte. „Denk ja nicht, das Treffen wird sonderlich lustig. Für die anderen bist du tot. Eine Freundin, die sie verloren haben.“ Betroffen sah Sakura auf den Boden. „Um ehrlich zu sein, habe ich daran überhaupt nicht gedacht. Ich habe mich so darauf gefreut die anderen wieder zu sehen.“ „Verstehe ich. Aber mach dir nichts draus. Ich werde einfach dafür sorgen, dass die anderen auch wieder ein bisschen Spaß haben werden!" Verdammt! Wie schaffte es Sakura, ohne das sie etwas tat, dass solche Worte aus Sasuke kamen? Sakura hatte nichts anderes getan, als bedrückt den Boden anzustarren. Ihre Augen waren ganz groß und wirkten traurig. Dieser Anblick hatte gereicht und Sasuke hatte gesagt, was er gesagt hatte. Sicherlich würde er ihr das Blaue vom Himmel versprechen, wenn Sakura weiterhin so drein sah. Dankbar und lächelnd sah Sakura Sasuke an. „Wir sollten langsam gehen, nicht?“ schlug Sakura vor. Sasuke war dankbar, dass Sakura nicht weiter auf dem Thema herum ritt. Beide standen sie auf. Sasuke zog sich Schuhe und Jacke an, dann verließ er das Haus. Auf der Straße angekommen, fragte Sasuke: „Kann ich mit dem Auto fahren oder ist dir das zu anstrengend?“ „Geht schon. Ich habe inzwischen Übung darin, einem fahrenden Auto zu folgen“, erklärte Sakura lächelnd. Sasuke stieg in Kakashis Wagen und startete den Motor. Anfänglich saß Sakura noch neben ihm. Bald jedoch war das Auto zu schnell und Sakura folgte ihm außerhalb des Wagens. Anfangs hatte Sasuke immer Sorge gehabt, Sakura würde nicht mithalten können. Immer wieder hatte er abgebremst, wenn Sasuke dachte, der Abstand wäre zu groß. Bisher war Sasukes Sorge immer unbegründet gewesen. So auch dieses Mal. Der Wagen blieb vor einem großen, prächtigen Anwesen stehen. Das war das Anwesen der Hyugas. Sakura war hier schon oft gewesen. Auch wenn es luxuriös war, so unterschied es sich nicht besonders von dem Haus, indem Sakura groß geworden war oder dem der Uchihas. Auf dem Weg hierher, hatte Sakura gut mithalten können. Inzwischen wurde sie nicht mehr so durchsichtig, wenn sie sich angestrengt hatte. Schweigend folgte Sakura Sasuke zur Haustür. Natürlich könnte sie einfach hindurch fliegen. Sakura war so aufgeregt, sie hätte es beinahe getan. Dennoch blieb Sakura neben Sasuke stehen, obwohl alles in ihr danach drängte, endlich ihre Freunde zu sehen. Es dauerte nicht lange, da erklangen Schritte hinter der Tür. Sekunden später wurde die Tür geöffnet. Als Neji Sasuke erblickte, legte sich Überraschung auf sein Gesicht, dann Freude. „Hey! Ich wusste gar nicht, das du auch kommst“, begrüßte Neji seinen besten Freund. Während sich die zwei jungen Männer umarmten, flog Sakura aufgeregt hin und her. „Neji! Hey! Du siehst gut aus! Ich hab dich vermissten, Kumpel! Weißt du, ich könnte meinen besten Freund gebrauchen. Es gibt viel, was ich dir erzählen muss!“ Sakura wusste, alles was sie sagte, bekam eh nur Sasuke mit. Und dennoch war ihre Freude darüber, Neji zu sehen, zu groß. Irgendwie musste sie ja ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Aus einem Impuls heraus, während Sakura dabei zu sah, wie sich Sasuke und Neji umarmten, fiel Sakura in die Begrüßung mit ein. Wie nicht anders zu erwarten, griff sie direkt durch Neji und Sasuke hindurch. Während Sasuke einen Ausruf der Überraschung von sich gab, musste Neji niesen und blickte irritiert drein. Dennoch lächelte Sakura breit. „Du bist übrigens der Erste. Die anderen kommen auch alle, aber wie immer mit Verspätung. Ich sage Hinata schnell Bescheid, dass du da bist. Du kannst ja schon mal ins Wohnzimmer vorgehen.“ Sasuke ging in die entsprechende Richtung. Sakura folgte ihm, während Neji die Treppe in den oberen Stock nahm. Kaum das Neji außer Hörweite war, fuhr Sasuke sie auch schon an. Damit hatte Sakura gerechnet, tat ihrer Freude aber keinen Abbruch. „Was sollte das? Du hast mich total erschreckt!“ „Ach, an so etwas solltest du doch langsam gewöhnt sein“, erwiderte Sakura lächelnd. Sasuke schüttelte den Kopf. Im Wohnzimmer angekommen – hier trafen sie sich meistens – ließ sich Sasuke auf das große, weiße Sofa nieder. Der Raum selbst war sehr hell und modern eingerichtet. Ein großer Fernseher, weiße Schränke, ein Glastisch und weiße Möbel. Wenn nicht überall Pflanzen und Bilder stehen und hängen würden, dann würde Sakura diesen Raum überhaupt nicht mögen. Mit der Dekoration sah das Wohnzimmer nicht kalt, abweisend und unbewohnt aus. Meistens trafen sie sich hier, weil Tsunade keinen Besuch mochte, Sasuke die Leute nicht so gerne zu sich einlud und bei den anderen kein Platz für sie alle war. Sakura setzte sich neben Sasuke. „Ich hoffe, den anderen geht es so wie Neji. Er sah nicht unglücklich aus.“ „Aber er kann seine Gefühle gut verbergen“, erwiderte Sasuke. „Wer kann seine Gefühle gut verbergen? Und mit wem redest du?“ Sasuke und Sakura sahen beide zur Wohnzimmertür. Dort stand Hinata, die schüchtern auf den Boden sah. „Hallo Hinata“, begrüßte Sasuke die junge Hyuga und ignorierte dabei ihre Fragen. „Hinata! Oh, ich hoffe ihr geht es gut! Sie sieht so…. Ich weiß nicht. Ist Hinata traurig oder nur wieder so schüchtern?“ Aufgeregt flog Sakura zu ihrer Freundin. Auch Hinata wollte sie am liebsten umarmen, aber Sakura wollte nicht, dass Hinata genauso irritiert drein sah, wie Neji. Menschen konnten manchmal Sakuras Anwesenheit spüren, aber das Gefühl nicht einordnen. „Äh, hallo. Ich freue mich, dich zu sehen.“ Langsam kam Hinata auf Sasuke zu, ließ sich in einem Sessel gegenüber von Sasuke nieder. Wenn Sasuke und Hinata alleine waren, dann herrschte in der Regel Schweigen. Die beiden hatten sich einfach nie etwas zu sagen. Vielleicht lag es auch daran, dass Hinata so schüchtern und Sasuke nie sonderlich viel sprach. „Man, wenn Hinata mich hören könnte, würde ich schon dafür sorgen, dass hier nicht so ein Schweigen herrscht!“ Die Stille hielt auch nicht besonders lange. Nach und nach trudelten die einzelnen Leute ein. Tenten mit Lee und Sai – Sakura war froh, dass Sai sie momentan nicht sehen konnte - , kurz darauf Shikamaru und Choji. Shikamaru wirkte wie immer genervt von allem, Choji aß, aber wenigstens herrschte nicht länger dieses langweilige Schweigen zwischen Sasuke und Hinata. Als Ino kam, fiel sie Sasuke gleich um den Hals, setzte sich neben ihn, direkt durch Sakura hindurch. Empört hatte Sakura drauf los gemeckert. Viel zu sehr freute sie sich aber darüber, alle ihre Freunde wieder zu sehen, als das Sakura Ino böse sein konnte. Die konnte ja sowieso nichts dafür. Als letztes traf Naruto ein. Dann endlich konnte sich auch Neji zu seinen Gästen gesellen. „Jetzt kann die Party beginnen!“ ereiferte sich Sakura. Voller Vorfreude riss sie ihren Geisterarm in die Höhe. Endlich sah Sakura ihre Freunde wieder! Endlich würde sie an dem Leben anderer wieder teilhaben können. Endlich konnte Sakura anderen Gesprächen lauschen, als denen von Sasuke, Itachi und Kakashi! Der Abend musste einfach super werden! Auch wenn Sakura nur indirekt daran teilhaben konnte. Er musste einfach! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)