Clover von Skalli_Otori (Let the rain fall down...) ================================================================================ Interlude --------- Vorwörtchen Tut mir leid für die Verspätung, aber manchmal laufen halt einige Dinge nicht wie sie sollen. Das neue Kapitel ist absichtlich nicht in der Ich-Form geschrieben, denn es sollte ja mehr oder weniger nur Kakuzu dastellen. Ich finds ganz gut geworden und würde mich über eure Meinungen dazu freuen. Übrigens könnte sich bei Tobi eventuell ein Spoiler versteckt haben. So wie er ist, ist er schon gut hier. Ich denke der Großteil wird wissen, auf was ich anspiele. Viel Spaß beim lesen. Verwundert sah Tobi dem davonlaufenden Mädchen hinterher, bevor er leise zu lachen begann und dem Taki den Ellebogen in die Seite stieß. "Was hast du denn mit ihr gemacht?" harkte er hörbar belustigt nach und erhielt ein knurriges Gebrummel als Antwort. "Bitte?" "Keine Ahnung." murrte Kakuzu zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch und verpasste dem lästigen Maskenträger einen Stoß auf den Rücken. "Hör auf hier rumzutanzen." "Wieso? Nervt dich das?" "Ja, das nervt mich wirklich." entgegnete der Taki ihm gereizt und ballte die rechte Hand zur Faust. Ein ziemlich deutliches Zeichen dafür, das der Andere auf dünnem Eis tanzte und das im wahrsten Sinne des Wortes. Obgleich Tobi sich dessen durchaus bewusst war, tänzelte er weiter vor der Nase des Taki herum. Wohlwissend das Kakuzu sich nie wagen würde, die Hand gegen ihn zu erheben. Er war alt genug und er wusste um Tobis Geheimnis und so wiegte sich der Maskenträger in Sicherheit. "Kann ich dich was fragen?" erkundigte sich Tobi und obwohl man es nicht sah, konnte man das Grinsen hinter seiner Maske förmlich hören. "Wenns unbedingt sein muss." "Warum hast du nicht einfach die Tür eingeschlagen?" Einen Moment lang herrschte Stille im Flur, die nur davon durchbrochen wurde das beide Männer atmeten und Tobi immer noch auf dem glatten Boden herumtänzelte. "Geht dich einen Scheiß an." brummte der Taki endlich, rempelte dem herumspringenden Tobi hart in die Seite und marschierte mit hocherhobenem Haupt an ihm vorbei. Das dröhnende, fast schon verhöhnende Gelächter des Maskenträgers verfolgte ihn solange bis sich Kakuzu endlich wieder in seinen vier Wänden befand, die er sich normalerweise mit Hidan teilte. Der Jashinist war allerdings nicht anwesend. Vermutlich jagte er wieder mal irgendeinen armen Trottel in Jashins Namen in die Hölle, oder wo auch immer die Toten landen mochten. Kakuzu glaubte weder an den Himmel, noch die Hölle. Wenn man starb, hörte man einfach auf zu existieren. So einfach war das ganze und so lange man lebte, strebte man nach einer verhältnismäßig sicheren Existenz in der Geld eine große Rolle spielte. Jeder brauchte Geld und jeder wollte es. Ganz gleich was andere auch behaupteten und auf Sätze wie "Geld allein macht nicht glücklich." konnte er gut verzichten. Geld war überlebenswichtig! Zumindestens für ihn. Seufzend ließ sich der Taki auf einem Stuhl nieder, stützte den Arm auf dem davor stehenden Tisch auf und schnappte sich mit der freien Hand ein Bündel Geldscheine. Er hatte es bis vor ein paar Minuten noch in Ruhe gezählt. Bevor Tobi hier herein geplatzt war und ihn in diesen dämlichen Wandschrank gesperrt hatte. Mit dieser unverschämten kleinen Göre, die es offenbar beständig darauf anlegte ihm den letzten Nerv zu rauben. Ihre Panikattacke war das letzte gewesen, was er in dem schmalen Schrank gebrauchen konnte und wenn er jetzt so darüber nachdachte, wunderte es den Taki das sie sich so schnell davon erholt hatte. Für gewöhnlich hielten solche Attacken eine ganze Weile an, nur bei ihr war schnell wieder Ruhe eingekehrt und obwohl sich Sakiko anschließend nicht noch mal ungefragt zu Wort gemeldet hatte, war ihm aufgefallen das sie ihn beobachtete. Und ihm war aufgefallen, das er trotz der Tatsache wertvolle Zeit zu verlieren, nicht einfach die Tür aufbrach. Nun stellte sich ihm tatsächliche die Frage nach dem ‚Warum’. Grund Eins war offensichtlich. Für die zu Bruch gegangene Tür hätte er aufkommen müssen und wenn es etwas gab das er hasste, dann war es Geld ausgeben. Grund Zwei war ebenso plausibel. Er war aus dem Alter raus sich kindisch zu benehmen und was wäre alberner gewesen als eine Tür einzutreten und hysterisch herumkeifend auf Tobi einzuschreien? Wenn sich der Maskenträger unbedingt auf niedrigem Niveau herumtreiben musste, dann war das seine Sache aber Kakuzu würde den Teufel tun sich ebenso zu benehmen. Er hatte Würde und Stolz, die er sicher nicht brach, weil sich in Tobis hohlen Schädel dumme Ideen ansammelten. Grund Drei war da schon eher unklar. Irgendwie hatte Grund Drei mit der rothaarigen Gans zu tun, die Pein ihm aufs Auge gedrückt hatte. Wieso hatte er eigentlich die undankbare Aufgabe sie als Assistentin zu bekommen? Wie er ihr schon erklärt hatte, brauchte er die dumme Gans nicht. Sie war zu nichts nütze. Pein schätzte sie als das durchaus schwächste Mitglied ein. Ihr Chakra war nicht besonders ausgeprägt, überhaupt wirkte sie langweilig und er konnte sich nicht vorstellen das sie außer ihrer Unsterblichkeit etwas gutes vorzuweisen hatte. Und wenn es etwas gab, das er nicht leiden konnte, dann war es Schwäche und einen miserablen Partner an seiner Seite. Bisher hatte er die, die seiner nicht würdigen waren, getötet. Jedes Mal sehr zum Ärgernis des Leaders, der es leid geworden war ihm ständig einen neuen Partner suchen zu müssen. Dann war Hidan aufgetaucht und an dem biss er sich die Zähne aus und nun hatte er noch so Eine aufs Auge gedrückt bekommen. Wahrscheinlich hegte der Leader irgendeine sadistische Freude daran ihn mit Unsterblichen zu umgeben. Es schien ihm wirklich Spaß zu machen Kakuzu zu ärgern. Geplagt seufzend ließ der Taki eine Münze zwischen seinen Fingern entlang gleiten. Morgen auf der Kopfgeldjagd konnte er doch versuchen sie los zu werden. Einmal nicht aufgepasst und Schwupps war sie verschwunden. Solche Dinge geschahen eben und er hatte wichtigeres zu tun, als auf die Suche nach der Rothaarigen zu gehen. Vielleicht konnte er Pein auch erzählen und davon überzeugen, das sie doch noch ins Gras gebissen hatte. Auf ganz wundersame Weise. Auch solche Dinge geschahen eben. Selten, sehr selten, aber sie geschahen. Irgendwie würde sich schon eine Möglichkeit bieten das kleine Anhängsel loszuwerden und höchstwahrscheinlich würde Sakiko das sogar freuen. Sie wirkte nicht besonders glücklich darüber bei der Akatsuki zu sein, obwohl es schlimmere Dinge gab als dieser Haufen krimineller Verrückter und Spinner. Außerdem hatte man hier ein Dach über dem Kopf, warmes Essen, ein Bett und wenn man darauf Wert legte, Gesellschaft. Wo lag also ihr Problem? Irritiert hob Kakuzu den Kopf von seiner Hand und blinzelte. Seine Gedanken hatten sich irgendwie verselbstständigt und er ertappte sich doch tatsächlich dabei darüber nachzudenken warum es ihr hier nicht gefiel. Dabei konnte es ihm doch egal sein. Hatte er nicht zuvor noch beschlossen sie loszuwerden? Was brachte ihn überhaupt dazu so lange über sie nachzudenken? Er mochte das Gör nicht und sie mochte ihn nicht. Wunderbare Vorraussetzungen für tagtäglichen Streit. Wie er Streit hasste. Am liebsten war ihm Ruhe, genug Scheine zum zählen um ein paar Stunden herumzukriegen und vielleicht noch ein paar Münzen zum gelegentlichen klimpern. Des weiteren schätzte er eine gute Kopfgeldjagd und Hidans Abwesenheit. Je länger der Jashinist weg war, desto besser. Eigentlich brauchte er auch gar nicht mehr auftauchen, doch der Silberhaarige hatte gefallen am S-Rank Kriminellen Leben gefunden und er sonnte sich regelrecht in seinem Ruhm den er durch sein Dasein bei Akatsuki bekommen hatte. Arroganter selbstverliebter Vollidiot. Er verdankte lediglich seiner Unsterblichkeit das er bei Akatsuki bleiben durfte. Sakiko war zwar auch unsterblich, aber sie hielt nicht viel davon. Pein hatte so etwas angedeutet. Offenbar empfand sie es mehr als Fluch, denn als Segen. Das Unterschied sie von Hidan. Verächtlich schnaubend fuhr sich der Taki über den Kopf. Jetzt geisterten zwei Spinner in seinem Kopf herum und das ärgerte ihn. So schaffte er es heute nicht mehr sein Geld weiter zu zählen. Er musste sich unbedingt zusammenreißen und die beiden unsterblichen Dummköpfe aus seinen Gedanken verbannen. Bei Hidan war das bemerkenswert leicht und so schaffte es Kakuzu 200 Scheine zu zählen, ehe die Rothaarige wieder in seinen Gedanken auftauchte. 201 Ryu. Ob er Tobi fragen sollte warum es ihr hier nicht gefiel? 202 Ryu. Er könnte ihr Deidara auf den Hals hetzen. Beide waren zur Akatsuki gezwungen wurden. Vielleicht war das ja ihr Problem. 203 Ryu. Würde sie morgen abhauen, wenn er ihr Gelegenheit dazu gab? 204 Ryu. Warum machte er sich wieder Gedanken über solche Dinge? 205 Ryu ... Genervt schmiss er das ungezählte Bündel Scheine auf den Tisch, sprang vom Stuhl auf und verließ sein Zimmer. Er brauchte unbedingt frische Luft, ansonsten würde er wahrscheinlich noch wahnsinnig werden. Es nervte Kakuzu ungemein das er einfach nicht abschalten konnte und so verließ er das Akatsukiversteck um seinen hartnäckigen Gedanken zu entgehen. Vielleicht waren sie ja langsamer als er und würden zurück bleiben. Ein Versuch war es wert. Nur allzu lange durfte er nicht weg bleiben. Morgen stand eine Kopfgeldjagd an und das hieß früh raus. "Oh mein Gott!" schallte es durch die stille Einöde. "Ich werde noch wahnsinnig..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)