Children of Ice von SilverReader (Teil 1 - Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Kapitel 21: Eis, Cappuccino und ein wenig Liebe ----------------------------------------------- Kapitel 21 – Eis, Cappuccino und ein wenig Liebe Sanft strichen die ersten Sonnenstrahlen durch das Zimmer und erhellten auf ihrem Weg die Einrichtung des Zimmers. Wachsame Augen betrachteten die schlafende Gestalt auf dem Bett und ein leichtes Lächeln huschte über die Lippen des Kämpfers. Fast schon zärtlich strich Cloud dem Silberhaarigen eine Strähne aus dem Gesicht und betrachtete die feinen Züge vor ihm. Es war wie in einem Traum. Ein Engel lag vor ihm und seine schöne schlafende Gestalt ließ selbst den Raum um ihn herum erstrahlen, als läge die Sonne selbst neben ihm. Sephiroth war da, lag neben ihm. Wie ein gefallener Engel, eine schlafende Schönheit. Erst jetzt schien es Cloud aufzufallen wie schön der Silberhaarige wirklich war. Die Gesichtszüge des Anderen waren markant geschnitten, aber dennoch lag in ihnen eine Zartheit, als ob man das Abbild des Anderen aus Marmor geformt hatte. Wimpern, die länger waren als für gewöhnlich bei einem Mann, zierten seine Augen, schmückten sie nahezu aus. Seine silbernen glänzenden Strähnen fühlten sich an, als bestünden sie komplett aus Seide. Sephiroth musste eine sehr intensive Haarpflege betreiben. Langsam glitten seine Augen an dem Körper des Anderen hinab. Vorsichtig zog er die Decke von dessen Körper um ihn weiter zu betrachten. Die Muskeln auf Sephiroths Brust wirkten unscheinbar und seine Statur teilweise sehr feminin. Eine schlanke Taille und schmale Hüften. Die Knochen an dem Körper des Silberhaarigen waren in den Ansätzen gut sichtbar, obwohl sie teils durch Muskeln bedeckt wurden. Blasse, fast weiße Haut zog sich über seinen Körper, obgleich er doch sehr viel Zeit in der Sonne verbrachte, verfärbte sie sich nicht. Alles an Sephiroth war... einfach perfekt. Minimal regte sich der Silberhaarige und eine seiner glänzenden Strähnen fiel in sein Gesicht. Cloud konnte nicht wiederstehen, beugte sich leicht über den Anderen und hauchte ihm einen liebevollen Kuss auf die Lippen. Leicht regte sich Sephiroth in seinem recht friedlichen Schlaf. Ein kühler Lufthauch huschte über seinen Körper und wieder regte er sich leicht, dabei fiel eine Strähne in sein Gesicht und kitzelte ihn. Gähnend hob er seinen Handrücken vor seinen Mund und kuschelte sich näher an die Wärmequelle neben ihm. „Hey Seph...“ Leise und sanfte Worte weckten ihn aus seinem Schlaf. „Mhm?“ Müde hob der Silberhaarige seinen Kopf und versuchte die Stimme vor sich auszumachen. „Du Schlafmütze... wie lange willst du denn noch liegen bleiben?“ Nach und nach erkannte er die Stimme als die Clouds und konnte sie ihm zuordnen. Immer noch müde schaffte er es dennoch, sich aufzusetzen und sich das Haar aus dem Gesicht zu streichen. „Morgen...“, murmelte er verschlafen. „Morgen!“ Cloud lächelte und Sephiroth hatte noch niemals ein so wundervolles Lächeln an ihm gesehen. Für ihn leuchtete es heller als die Sonne, die durch den Schlitz im Vorhang in das Zimmer drang. „Bist du... schon lange wach?“ Unsicher betrachtete er den Blonden, konnte er sich doch noch dunkel an eine ähnliche Situation erinnern, nur dass er selbst damals wach gewesen war. „Nein...!“ Der Kopf mit dem goldenen Haar schüttelte sich, doch in Clouds Stimme war ein seltsamer Unterton. Log er etwa? Der Blonde schien zu merken, dass Sephiroth seine Worte nicht zu glauben schien, denn schon schenkte dieser ihm sein süßestes Lächeln und ließ ihn somit alles Misstrauen vergessen. Er benahm sich gerade wirklich wie ein großer liebeskranker Vollidiot. Seufzend zwang er sich dazu, zu lächeln und eine Hand an Clouds Wange zu legen. Schlagartig wurde er sich der Hitze wieder bewusst und er erinnerte sich an das Gefühl der vergangenen Stunden, wie er Cloud berührt hatte. Wärme flammte auf seinen Wangen auf, woraufhin der Blonde ihn verdutzt anblickte. Abrupt unterbrach der Silberhaarige seinen Kontakt zu Cloud und erhob sich. „Ich denke, wir sollten jetzt aufstehen und zum Frühstück!“, sagte er, erhob sich und bemühte sich schnell zu dem Schrank zu kommen um sich anzuziehen. Als er nach einem Pullover griff, spürte er den Blick des Jüngeren wie ein brennendes Brandmal auf seinem Rücken. „Seph?“ „... ... ... ja?“ „Sagen wir mal... nehmen wir einmal an... ich würde... jemand Anderen lieben... was... würdest du tun?“ Sephiroths Herz krampfte sich zusammen und er verspannte jeden Muskeln in seinem Körper. Halb nackt drehte er sich zu dem Anderen um und betrachtete diesen, wie er sich engelsgleich auf dem Bett ausstreckte. „Ich wünsche mir... dass du glücklich bist, Cloud... und wenn ich dich nicht glücklich machen kann... dann... muss ich dich gehen lassen.“, antwortete er brüchig, aber ehrlich. „Auch wenn es mir wehtun würde, dich in den Armen eines Anderen zu sehen... auch wenn ich leiden würde... solange du glücklich bist, Cloud... bin ich es auch.“ Er trat auf den Anderen zu, setzte sich neben ihn und legte eine blasse Hand auf die gebräunte, etwas kleinere auf dem weißen Laken. „Ich werde immer dein Freund sein! Egal was passiert! Nichts wird daran je etwas ändern!“ ~ ~ ~ „Guten Morgen, mein Engel!“, hauchte Zack und küsste die Stirn der Braunhaarigen sanft. Aeris drehte sich leicht in den Armen ihres Freundes und blinzelte den Anderen durch ihre großen grünen Augen heraus an. „Morgen...!“, murmelte sie leise und ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Der Schwarzhaarige hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mundwinkel. „Hast du gut geschlafen, meine Liebste?“, fragte er lächelnd. „Sehr...“ Ihre Arme schlagen sich um den Körper des Mannes neben ihr und sie schmiegte sich an diesen. „Mhm... ... weißt du, was wundervoll wäre?“, fragte sie leise. „Was denn?“ Er strich ihr eine haselnussbraune Strähne aus dem Gesicht. „Wenn du Frühstück machen würdest...“ Zack lachte. „Was für ein Zufall... denn... wie es dieser Zufall will, habe ich das bereits getan!“ Breit grinste er sie an. Aeris schmiegte sich noch enger an den Älteren. „Mhm... schön.... du bist einfach süß, Zack!“ „Ich weiß!“ ~ ~ ~ „Und?“ Cloud versuchte gerade, in einen seiner Schuhe zu kommen, versagte jedoch bei dem Versuch. „Willst du heute etwas Besonderes machen?“, fragte der Blonde weiter und lächelte leicht. Schweigend saß Sephiroth auf seinem Bett, ein Buch in den Händen und blätterte darin. Cloud fragte sich, ob der Silberhaarige so schnell lesen konnte, oder ob er die Zeilen nur überflog. Langsam hob dieser seinen Kopf und blickte ihn fast schon fragend an. „Etwas Besonderes machen?“, wiederholte er und wandelte seine Frage in eine Gegenfrage um. Schmunzelnd setzte sich Cloud neben ihn und streifte dort seinen zweiten fehlenden Schuh über. „Ja… was würdest du gerne tun heute? Was wünschst du dir, was wir heute machen?“ Für einen Moment blieb der Silberhaarige still und schien nachzudenken. Dann huschte unerwarteter Weise ein Lächeln über seine Lippen. „Ich würde gerne… Eis essen.“, sagte er und blickte Cloud erwartungsvoll an. „Eis essen?“, fragte Cloud überrascht und blickte den Silberhaarigen erstaunt an. „Du magst Eis?“ Das, beinahe, Geständnis des ehemaligen Generals, er wollte Eis essen gehen, überraschte den Blonden mehr als er zugeben wollte. //Eis… Sephiroth mag Eis….// Leicht zuckte der Silberhaarige mit seinen Schultern und schmunzelte leicht. „Nein… ich mag kein Eis… aber ich habe so lange kein Eis mehr gegessen… dass ich gerne Eis essen gehen würde!“ Diese Erklärung überraschte Cloud sogar noch mehr und er schüttelte nur schmunzelnd seinen Kopf. „Dann gehen wir Eis essen!“, beschloss er und im selben Moment huschte ein glückliches Lächeln über die Lippen des Anderen. „Cloud?“ Der Angesprochene hob seinen Kopf und sah fragend zu Sephiroth. „Ja? ...was denn?“ „… …danke…“ ~ ~ ~ Genüsslich streckte sich Cid in seinem Zimmer und starrte für einen Moment die Decke an. Noch immer leicht müde setzte er sich langsam auf und warf einen Blick zu der Uhr auf seinem Nachttisch. „Fünf vor halb neun…!“, murmelte er und erhob sich. Sein Blick glitt durch den Raum zurück zu seinem Bett. Der Platz neben ihm war frei. Vincent war nicht hier geblieben um bei ihm zu sein. Seufzend strich Cid sich durch sein kurzes Haar und griff sich seinen Zigaretten, ehe er auf den Balkon trat und sich eine davon in den Mund schob. Seit er hier bei Vincent war, rauchte er weniger, was an sich schon relativ seltsam war. Er inhalierte den Rauch seines Glimmstängels und lehnte sich an das Geländer des Balkons. Er wusste nicht mehr wie er in all das hier hineingeschliddert war. Es war Zufall gewesen. Vor einem Jahr hatte er Streit mit Shera gehabt und war daraufhin zu Vincent gezogen. In der Anfangszeit waren sie sich aus dem Weg gegangen, auch wenn sie befreundet waren mussten sie nicht immer Zeit miteinander verbringen. Dann, auf einen Schlag, hatte sich alles geändert. Cid erinnerte sich noch gut daran. Es war ein warmer sommerlicher Tag gewesen... ~ ~ ~ Der Blonde lag draußen in der Sonne, im Hof der Shinra-Villa, auf einem Liegestuhl und genoss die wärmenden Strahlen. Er hatte nur einen Moment Pause machen wollen um zu entspannen, jedenfalls bis zu dem Moment, als er die Geräusche hörte. Es war ein summen oder ein Text der gesungen wurde. Cid konnte es nicht genau bestimmen, aber die Stimme kam ihm vertraut vor, deswegen erhob er sich und schlich näher zum Haus. Er hörte Wasser wie es aus einem Duschkopf strömte und plätschernd auf Steinfliesen landete. Noch ehe er ihn sah konnte er ihn nun deutlich hören. Vincent. Wenige Meter über ihm, hinter dem Fenster des Badezimmers im zweiten Stock. Da stand der Schwarzhaarige nun unter der Dusche, vollkommen nackt. Das Wasser umspielte sein schwarzes Haar und jeder Tropfen auf seiner blassen Haut ließ diese glitzern. Seine Stimme war warm und sanft, während sie die leise Melodie vor sich hin summte. //Bei Ifrit… hat der Mann einen Arsch….// Cid Augen glitten an dem Körper des Anderen hinab und blieben an dessen linken Arm hängen. Die metallische Klaue war entfernt worden, vielleicht aus Angst diese würde nass werden, und was darunter zum Vorschein kam ließ Cid entsetzt aufkeuchen. Ruckartig wandte Vincent sich um und Cid drängte sich an die Hauswand. Sein Herz raste und sein Körper zitterte leicht. Vincent durfte ihn nicht entdecken. Er durfte ihn nicht für einen dieser widerlichen Spanner halten. Wasser tropfte vor ihm auf den Boden und er schluckte. Vincent beugte sich wohl gerade vor um nach unten zu sehen. Wenn er sich jetzt bewegte, würde ihn der kleine Mauervorsprung über ihm ihn auch nicht weiter schützen. Plötzlich, er hätte fast geschrieen, landete Vincent genau vor ihm, immer noch nackt, wenn man davon absah, dass er seine Klaue wieder trug, ebenso wie ein Handtuch um die Hüften. Sein Ärger wandelte sich in Überraschung. „Cid…? Was… tust du hier?!“ Der Blonde versuchte sein schnell schlagendes Herz zu beruhigen und seinen Puls zu normalisieren. „Verd**** &%$§“()&% Vincent! Du hast mich zu Tode erschreckt!“, stieß der Blonde hervor und trat einen Schritt auf den Anderen zu, der aus Überraschung zurücktrat. „Ich… das war… keine Absicht… Ich wollte nur… ich dachte, ich hätte… schon gut, vergiss es...“ Vincent schien sich wieder gefangen zu haben und strich durch sein nasses Haar. „Du bist klitschnass!“, bemerkte Cid überflüssigerweise und griff Vincents linken Arm, versehentlich, weil er wie so oft vergaß, dass dieser zur Hälfte aus Metall war. Er spürte, wie Vincent leicht zusammen zuckte, doch davon ließ er sich jetzt nicht abhalten. „Du solltest wieder reingehen, ehe du noch krank wirst…!“ Leise hörte Cid ein Seufzen. „Cid… … ich bin tot… ich kann nicht krank werden… nicht mehr…!“ Der Blonde sah ihn forsch an. „Kein Grund es unnötig zu provozieren oder?“, fragte der Pilot grinsend und schob den Anderen in das Haus zurück. ~ ~ ~ Vincent hatte seither nie gefragt was er wirklich dort unten gesucht hatte, aber Cid hegte den Verdacht, dass der Andere es gewusst, aber nie etwas dazu gesagt hatte. Verdammt der Andere hatte wirklich einen Arsch, bei dem ihm das Wasser im Mund zusammen lief. Ein reiner Knackarsch. Und dieser stand gerade genau unter ihm und starrte ihn an. Oh Shit! ...er hatte mal wieder in den Garten geascht und er wusste doch, wie sehr Vincent es hasste, wenn er vergaß, einen Aschenbecher zu verwenden. „… … hi Vincent!“ Cid versuchte, das Ganze zu überspielen und grinste den Schwarzhaarigen lieber anzüglich an. Dieser seufzte nur metal und schüttelte seinen Kopf, ehe er den Garten verließ. Na toll, das war ja wirklich großartig gelaufen. Missmutig starrte er auf seinen Stummel zwischen seinem Zeige- und Mittelfinger und schnipste diesen in eine Ecke des Balkons. //Warum muss es nur so kompliziert sein?// ~ ~ ~ Ein sanfter Wind huschte über das Gras vor der ShinRa-Villa. Die Eingangstür öffnete sich und zwei Männer verließen das Haus. Der eine überragte den Anderen um genau einen Kopf, war jedoch schlank und wirkte leicht verletzlich. Der Kleinere war stämmiger, als der Andere. Sein Körper drückte Stärke aus, ebenso wie Kampfgeist. Verschiedener als die beiden konnte nichts wirken. Das Haar des Größeren war silbrig glänzend und lang. Das des Kleinern kurz und golden schimmernd. Während der größere Mann ausschließlich dunklere Kleidung trug, die seine blasse Hautfarbe betonten, trug der Kleinere eher helle Kleidung, die zu seiner gebräunten Haut passte. Markante Züge zierten das Gesicht des Kleineren, wogegen die des Größeren weich, fast schon feminin wirkten. Ein Windstoß fegte durch das Haar des Silberhaarigen und ließ es in seinen Wogen tanzen. Der Silberhaarige hatte Mühe, seine Haare zu bändigen, schaffte es schließlich, aber mit Hilfe eines Haarbandes. „Du solltest sie dir schneiden lassen!“, bemerkte Cloud. „Dann hättest du nicht so viel Arbeit damit!“ Sephiroth seufzte. „Ich weiß, aber ich ... mag sie so wie sie sind… das hat bestimmte Gründe…!“ „Und welche?“ Cloud wirkte interessiert und bedachte den Anderen ebenfalls mit einem interessanten Blick. „Früher… … hatte ich nichts… nichts was mir gehörte… über mein Leben wurde bestimmt… und ich wurde immer… mir wurden Befehle erteilt und ich musste gehorchen!“ Schweigend starrte der Blonde auf den Boden. Sephiroth wusste nicht genau ob der Andere nun aufmerksam zuhörte oder ob es ihm unangenehm war. „Meine Haare waren alles was mir gehörte...“, fuhr der Silberhaarige fort und blickte hinauf zum Himmel. „Darum trage ich sie so lang... aus Protest.... Und so lange ich lebe... bleiben sie so...!“ Ein Kichern drang von dem Mann hinter ihm und von Cloud klang es seltsam, wie das des Teenagers, welchen er vor langer Zeit gekannt hatte. „Protest... ... Haare wachsen lassen als Protest... irgendwie...!“ Er lächelte und es war ein schönes Lächeln. “... streckst du voller Überraschungen, Sephiroth...!“ „Hast du das je bezweifelt Mami?“, stellte der ehemalige General als Gegenfrage und schritt auf das Dorf zu. „Mami?“, fragte Cloud und blickte den Anderen verwirrt an. Dieser blieb stehen und wandte sich zu dem Blonden um. “Du erinnerst dich nicht mehr? ...an Chika... Icicle Inn... vor genau 15 Jahren...!“ Erst schüttelte der Jüngere den Kopf, doch dann hielt er inne, „…doch... ich erinnere mich.. die Mission... wo Zack dich bat mitzukommen...!“ Sephiroth nickte. „Genau...!“ Ein spöttisches Lächeln huschte über Clouds Lippen. „Du hast sehr lange gebraucht, damit Chika dich los ließ... die Kleine war wirklich vernarrt in dich!“ Verlegen strich sich der Silberhaarigen eine Strähne aus dem Gesicht. „Sie war schon niedlich, aber ich kann nicht viel mit Kindern anfangen... ich bin nicht wirklich als Elternteil geeignet!“ Cloud schmunzelte leicht, sagte aber nichts, doch Sephiroth wusste auch ohne dass der Blonde etwas sagte, dass dieser an Marlene dachte. „Wollten wir nicht Eis essen?“, lenkte der Ältere wieder ein, wandte sich um und schritt den restlichen Weg zum Dorf. Er freute sich darauf. Es war wirklich lange her, seit er zum letzten Male Eis genossen hatte. //15 Jahre.// Cloud entdeckte schnell ein Café, welches das richtige Maß an Charme besaß. Zusammen mit Sephiroth setzte er sich innen in das kleine Lokal. Die Ventilatoren verströmten angenehme Luft, doch man spürte, dass es auch hier langsam kälter wurde und es auf den Winter zuging. Eine hoch betakelte Bedienung stolzierte vor ihren Tisch und Cloud wurde schwindelig bei dem Anblick ihrer mörderischen Absätze. Wie konnte Frau nur in so etwas laufen? Sephiroth schien sich die gleiche Frage zu stellen, doch für den Blonden war klar, dass die Blondine nur an dem Silberhaarigen Interesse heuchelte, welcher sich plötzlich nicht mehr ganz so wohl zu fühlen schien. „Was kann ich Ihnen bringen?“, säuselte sie mit einer Stimme, die wohl erotisch und sexy klingen sollte. Cloud fand sie zum Kotzen. Machte sie da etwas gerade seinen Freund an? Das war doch... //Moment mal... meinen Freund? ...?...?...// „Ich hätte gerne einen Cappuccino mit Sahne und ein Kirscheis!“, bestellte Sephiroth und wirkte dabei wieder souveräner, obwohl der Blonde deutlich merkte, wie er sich unter dem Tisch anspannte. „Was möchtest du?“ Fragend sah er zu Cloud, welcher noch zu überlegen schien. „Ich... hätte gerne einen Becher Zitroneneis, bitte." Die Bedienung nickte stumm und stakste auf ihren Absätzen die Treppe hinunter, auf den Tresen zu. Sephiroths Blick folgte ihr und er seufzte leise, ehe er wieder zu Cloud sah. „Es ist lästig... aber leider nicht zu ändern...“, bemerkte der Silberhaarige. „Blicke gibt es immer...!“ „Wie hältst du das nur aus?“, fragte der Blonde, woraufhin Sephiroth nur die Schultern elegant anhob um sie dann unelegant fallen zu lassen. „Irgendwann gewöhnt man sich daran!“ „Mhm...!“ Schweigend saßen sie sich nun gegenüber und Cloud wusste nicht so recht, was er sagen oder tun sollte. Er war nervös und zugleich auch aufgeregt. Das war sein erstes wirkliches Date, wenn man es so nennen konnte, mit Sephiroth. Bedauerlich war nur, dass ihnen jetzt schon die Gesprächsthemen ausgingen. Die Bedienung kam mit ihrer Bestellung und lächelte den Silberhaarigen dabei, wie sie wohl dachte, verführerisch an. In der Brust des Blonden zog sich alles zusammen und ihm wurde übel. Wie konnte diese... ... es nur wagen, Sephiroth SO anzusehen! Wie konnte sie es nur wagen, SO mit Sephiroth zu sprechen und SOLCHE Andeutungen zu machen! Die Finger der Bedienung glitten wie zufällig über die Hand Sephiroth und Cloud wünschte sich, sein Ultima-Schwert mitgenommen zu haben. Er sah sich dabei, wie er es ihr böse grinsend durch ihren hässlichen Leib rammte und... ... //... ... ...bin ich... bin ich etwa... eifersüchtig?//, schoss es dem Blonden entsetzt durch seinen Kopf. //Weil sie... mit Sephiroth... flirtet...?// Cloud spannte seinen Körper an, unterdrückte den Drang, nach ihr zu schlagen und wartete geduldig bis sie verschwunden war. Der Silberhaarige betrachtete mit strahlenden Augen sein Eis. Von diesem Anblick ließ sich der Blonde vollkommen gefangen nehmen. Das Glitzern in den sanften grünen Smaragden war so wundervoll und es berührte ihn tief bis hinab auf seine Seele. Genussvoll schob der Silberhaarige einen Löffel in den Mund und stöhnte dabei leise, so dass Clouds Körper sich anspannte und Hitze durch seine Lenden flammte. In diesem Moment wusste Cloud es. Alles was Vincent gesagt hatte ergab einen Sinn. Jetzt wusste er, was er fühlte. Tief in sich. „Mhm... ich liebe Kirscheis!“, verkündetet der Silberhaarige strahlend. „...und ich... liebe dich...!“ Noch ehe Cloud wusste, was er da gesagt hatte, war es heraus. Scham brannte auf seinen Wangen und er senkte verlegen den Kopf. In diesem Moment geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Sephiroth ließ seinen Eislöffel fallen und starrte ihn an, während die Bedienung über ihre Absätze stolperte, hinfiel und die Bestellung eines anderen Kunden über sich ergoss. Für einen Moment wagte der Blonde nicht zu atmen, ehe er schließlich doch schüchtern den Kopf hob und in Sephiroths Augen blickte. Grüne Smaragde die heller strahlten, als er es je gesehen hatte. „Sag... sag das bitte noch einmal...!“, bat Sephiroth ihn und Cloud bemerkte, wie seine Hände bebten und sein ganzer Körper sich anspannte. „Ich...!“ Tief holte Cloud Luft und blickte in die Augen des Anderen, ehe er dessen Hand nahm. „Ich liebe dich, Sephiroth!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)