Children of Ice von SilverReader (Teil 1 - Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Kapitel 7: Eisige Worte ----------------------- Kapitel 7 – Eisige Worte „Sephiroth! Kommst du mal bitte?“, rief Tifa von unten aus der Bar. Der Silberhaarige blickte auf und schob den Lappen, mit dem er bis eben noch das Fenster geputzt hatte, zurück ins Wasser. „Komme!“, rief er zurück, wandte sich um und schritt den Gang entlang bis zur Treppe. An der untersten Stufe stand bereits Tifa und hielt eine Geldbörse in der Hand. „Würdest du auf Marlene aufpassen während ich weg bin? Ich muss schnell einkaufen gehen!“, sagte sie ernst. “Wo ist Marlene denn?“, erkundigte er sich und war schon auf halben Weg zu der Brünetten nach unten. „Sie müsste oben sein... hast du sie nicht gesehen?“ Tifa schien verblüfft und der Silberhaarige hielt inne. „Sie ist nicht oben... Ich war gerade beim Fensterputzen in ihrem Zimmer! Ich dachte sie seie bei dir!“ Seufzend griff sich Tifa an die Stirn. „Marlene?“ Sephiroth hatte auf halben Wege kehrt gemacht und war wieder nach oben gestiegen. „Ich bin auf dem Dachboden, Sephi!“ drang es von oben zu ihm. Erleichtert hielt der andere inne. „Sie ist auf dem Speicher, Tifa...!“, rief er zu der Brünetten nach unten. „Gut! Ich bin dann weg ja?“ „Ist gut!“, erwiderte der Silberhaarige pflichtbewusst. Sein Blick wanderte zu der Holztreppe die nach oben auf den Dachboden führte. Langsam schritt er darauf zu und kletterte diese nach oben. Sein Kopf schob sich durch das Loch und er blickte sich suchend nach Marlene um. Er entdeckte sie schließlich vor einer alten Truhe. „Was machst du denn da?“, fragte er und kletterte vollständig auf den Dachboden. Sie zuckte leicht zusammen und drehte sich zu ihm um. „Nichts!“ Sie schob etwas, was wie ein Buch aussah, wieder in die Truhe, schloss diese und schritt schnell auf Sephiroth zu. Neugierig blickte dieser zu der Truhe. „Was ist dort drin?“ Fragend blickte er zu Marlene. „Nichts Wichtiges. Nur einige alte Zeitungsausschnitte von Cloud. Ich habe hier oben aufgeräumt und sie mir kurz angesehen. Ich bin hier oben fertig. Jetzt muss ich nur noch putzen, sonst wird Tifa sauer!“ Ihre Ausrede klang sehr einleuchtend, selbst für den Silberhaarigen. Umsichtig schob sie sich an ihm vorbei und stieg die Treppe hinunter. „Ich fang unten in der Bar an! Ja Sephi...?“, fragte sie nach oben. „Ist gut... Ich mach nur schnell die Fenster in deinem Zimmer fertig und kümmere mich dann um den Rest der Bar!“ „Ja ist gut!“ Er hörte wie Marlene sich entfernte und schließlich die Treppe zur Bar hinunterstieg. Die Augen des Silberhaarigen lagen noch immer auf der Truhe. („Alte Zeitungen...!“) Langsam schritt er darauf zu und kniete sich vor die Truhe. Es war nun schon einige Wochen her seit Cloud und Tifa ihn aufgenommen hatten. Die Brünette hatte ihn schnell zusammen mit Marlene in die Hausarbeiten eingebunden und sah in ihm mittlerweile eine große Hilfe. Er half Tifa wo er nur konnte. Ob es nun in der Küche war oder im restlichen Haus. Tifa schätzte seine Anwesenheit und sprach sehr oft und ausgiebig mit ihm. Sie vertraute ihm Probleme an und er hörte ihr zu. Sephiroth sprach nicht viel, doch wenn er dazu aufgefordert wurde tat er es. Da Cloud oft unterwegs war und auch sonst nicht sehr oft zu Hause hatte der Silberhaarige noch keine Zeit gehabt wirklich mit ihm zu sprechen. Nach seinem ersten Tag hier hatten Tifa und Cloud ihm keine weiteren Fragen über seine Vergangenheit gestellt. Sie akzeptierten ihn und so kümmerte sich auch der Silberhaarige nicht weiter darum. Einmal, es war vor einer Woche gewesen, war Cloud nach Hause gekommen und Tifa und Marlene waren einkaufen gewesen. Er selbst hielt sich gerade in der Küche auf. Ein Glas Wasser vor sich und ein Buch in der Hand. Als Cloud ihn gesehen hatte, war er sogleich wieder verschwunden. Auch sonst benahm sich der andere seltsam. Immer wenn es darauf hinauslief mit Sephiroth alleine zu sein fand er eine Ausrede. Die Finger des Silberhaarigen schlossen sich um den Rand der Truhe. Sein langes Haar löste sich dabei leicht aus dem provisorischen Zopf und fiel in sein Gesicht. „Was tust du da?“, fragte eine ruhige Stimme hinter ihm. Sephiroth zuckte zusammen und wandte sich um. Ganz klammheimlich hatte sich Cloud angeschlichen, so dass er ihn nicht gehört hatte und stand nur wenige Meter hinter ihm. „Ich...!“ Verzweifelt suchte Sephiroth nach einer Ausrede. „Du warst neugierig und wolltest sehen, was ich dort drin habe!“, ergänzte der Blonde seinen Satz. Seufzend nickte der andere und ließ die Truhe los. „Entschuldige... ich hätte nicht!“ Er wandte den Blick ab. Erwischt auf frischer Tat. Was hatte er sich nur dabei gedacht, in Clouds Privatleben wühlen zu wollen. Cloud schüttelte seinen Kopf. „Komm wieder mit nach unten, Sephiroth...!“ Das war das erste Mal seit langer Zeit, dass er seinen Namen aus dem Mund des Blonden hörte. „Du... du magst mich nicht oder?“, fragte er leise und blickte auf. Noch immer kniete er auf dem Boden und sein silbernes Haar fiel ihm im Zopf über seine Schulter. Seine Kleidung war schwarz und bildete einen sehr guten Kontrast zu seinem Haar, auch wenn das Schwarz ganz leicht schmutzig von der Arbeit war. Für einen kurzen Moment glaubte Sephiroth, Cloud würde seinen Körper anspannen. „Wie kommst du darauf?“, bekam er als Antwort, doch Cloud drehte sich nicht zu ihm um. „Das ist nicht besonders schwer herauszufinden. Du sprichst niemals mit mir. Du willst niemals mit mir alleine sein und wenn du notgedrungen bei mir bist, verschwindest du sofort wieder... ...Soll ich weiter machen?“, fragte er ruhig und blickte den anderen ernst an. Seufzend drehte Cloud sich um und blickte den anderen an. Langsam trat er neben diesen und ließ sich auf einem der alten Stühle aus der Bar nieder, die hier abgestellt waren. „Hör mal Sephiroth... Es ist nicht so, dass...!“ Der Silberhaarige schüttelte den Kopf und unterbrach den anderen. „Behandle mich nicht wie Marlene! Ich bin kein Kind, Cloud, und du musst auch nicht versuchen, deine Abneigung zu verschönern!“ Sephiroth erhob sich und sein Haar glitt, trotz das es zusammengebunden war, wie ein Wasserfall über seinen Rücken. Er schritt zur Treppe und wollte diese gerade hinabsteigen. „Warte, Sephiroth!“ Da war es wieder. Dieses Gefühl. Jedes Mal wenn er seinen Namen aussprach, fühlte er sich so hilflos. Langsam wandte er sich um und blickte in diese blauen Augen, die er doch so sehr mochte. „Sephiroth... es... ist nur so...!“, begann Cloud unsicher. „Dass was?“ Langsam wurde er wütend. „Dass ich dein Leben zerstört habe! Dass ich dir alles genommen habe was du geliebt hast? Ich dachte du hättest endlich mit der Vergangenheit abgeschlossen. Mit deiner sowie auch mit meiner!“ Fassungslos starrte der Blonde ihn an. „Du... du erinnerst dich?“, stieß er nach einigen Momenten ungläubig hervor. Der Silberhaarige wandte den Blick ab. „Ich habe nie behauptet, mich nicht zu erinnern und ihr habt mich auch nie gefragt. Ich habe nur gesagt, dass ich niemanden kenne, der so aussieht wie du und das stimmte auch. Der Cloud, den ich kenne, war jünger und er war fast noch ein Kind! Das ist der Cloud, an den ich mich erinnere... der Rest ist nur ein Meer aus Bruchstücken, aber ich verstehe diese Stücke!“ Für einen Augenblick herrschte Stille zwischen ihnen. „Du... weißt also, was du getan hast?“, fragte Cloud ernst. „... Ja... das weiß ich ... Und? Was willst du jetzt tun? Mich ein viertes Mal töten?“ Sephiroth schüttelte seinen Kopf. „Ich muss noch Fenster putzen! Ich habe keine Zeit, mich mit dir zu streiten sonst wird Tifa sauer wenn ich die Arbeit nicht erledige!“ Der Silberhaarige drehte sich wieder zu der Treppe und stieg diese hinunter. Wie von Donner gerührt stand Cloud da. Erst als Sephiroth schon halb unten war regte er sich und sprang dem anderen mit einem Satz nach. Seine Finger griffen nach dem Arm des anderen und er zog diesen zu sich. Vollkommen perplex wurde der andere herumgerissen und nun von Cloud hart gegen die Wand befördert. „Warum?“, herrschte dieser ihn an. „Warum was?“, erwiderte er ruhig und ignorierte den Schmerz in seinem Rücken. „Warum hast du das alles getan...?“ Clouds Frage bohrte sich in seine Brust und hinterließ nichts als Schmerz. „Das weißt du doch!“, sagte er immer noch betont ruhig. „Nein... das weiß ich nicht... Ich will es aus deinem Mund hören!“ Die barschen Worte des anderen trieben Sephiroth noch mehr in die Enge. „Es ist schwer... mit Jenovazellen in seinem Körper zu leben. Auch als jemand, der sie von Geburt an in sich trägt, bin ich trotzdem immer potenziell gefährdet gewesen. Hojo hat diese Tatsache nur immer ignoriert und weil er mir nie gesagt hat... wie ich erschaffen wurde... konnte ich damit nicht umgehen als ich es herausfand. In diesem schwachen Moment übernahmen die Zellen in meinem Körper die Kontrolle und... ich gebe zu, ich selbst war nicht ganz unschuldig daran...!“, sagte der Silberhaarige leise. Fassungslos starrte Cloud ihn an. Mit einer so rationalen Erklärung hatte der andere wohl nicht gerechnet, eher mit einem >Ich wollte Gott werden weil ich der Herrscher des Planeten bin<. „Lass mich jetzt bitte los, Cloud... du... tust mir weh!“ Es dauerte einen Moment bis der andere ihn zu verstehen schien, doch dann löste er seine Hände von den Armen des anderen. „Warum bist du gerade hier hin gekommen?“, fragte der Blonde leise, als Sephiroth gerade zurück in Marlenes Zimmer wollte. „Ich war nackt und Marlene war nett zu mir... Es war einfach Zufall...!“ Er blickte Cloud von der Seite her an. „Zufall... mehr nicht. Ich lebe hier weil ich kein zu Hause habe. Ich gehe nicht aus dem Haus um nicht erkannt zu werden und ich arbeite hier um nicht wie ein Schnorrer zu wirken...!“ Aus Clouds Richtung kam keine Antwort mehr, also betrachtete der Silberhaarige das Gespräch als beendet. „SEPHIROTH!“ Marlenes Schrei drang von unten her zu ihm und im gleichen Moment war der ehemalige General schon an der Treppe und spurtete diese hinab. “Was ist los?“, rief er und sah sich unruhig in der Küche um. „Hier Seph… ich bin hier!“, wimmerte Marlene. Das junge Mädchen lag unter einem umgestürzten Schrank. Eine Sekunde stand Sephiroth wie versteinert da. Im nächsten Moment war er schon vor der anderen und umfasste den Schrank, ehe er diesen fast mühelos wieder aufrichtete und sich vor Marlene kniete. “Hey...!“ Er strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. „Seph... !“ Sie vergrub das Gesicht in seinen Knien und wimmerte leise. Vorsichtige berührte er ihren Rücken. „Marlene, was ist passiert?“, fragte er sanft und versuchte sie zu beruhigen. „Ich... ich wollte den Schrank... sauber machen und... und dann bin ich darauf geklettert, weil ich dachte ich brauche keinen Stuhl... und... und dann ist der Schrank...!“ Sie wimmerte und krallte sich in seine Beine. “Es tut so weh Seph.. mein Rücken tut so weh...!“ „Shhhhh!“, hauchte er und strich ihr vorsichtig durch das Haar. „Alles wird gut hörst du...!“ Sie nickte leicht und vorsichtig hob er ihren Kopf auf seinen Schoß. „Kannst du deine Beine bewegen Marlene?“, fragte er leise. „Ich… ich versuch’s...!“, hauchte sie. Ihre Beine zuckten leicht und schoben sich leicht nach links und rechts. „Gut so... Marlene ich werde dich jetzt hochheben und dann bringe ich dich in dein Zimmer...!“, beruhigte der andere sie weiter. Das Mädchen nickte und der andere umfasste vorsichtig ihren Körper und hob sie behutsam hoch, ehe er sie sanft in seinem Arm drehte. “Auauuuauu...!“ Das Mädchen wimmerte leise. Umsichtig erhob er sich mit ihr und trug sie an Cloud vorbei, der ebenfalls hinuntergeeilt war, die Treppe hinauf. Oben angekommen legte er sie in ihrem Bett ab. Schnell schritt er zum Fenster, schloss es, räumte alles wieder zurecht, ehe er sich an Marlenes Bett setzte. „Geh nicht weg, Sephi...!“, hauchte sie leise. Sanft lächelte er. „Keine Angst... ich bleibe bei dir!“ Vorsichtig umfasste er ihre Hand und drückte diese leicht. Cloud erschien in der Zimmertür und Sephiroth wandte den Kopf zu ihm. „Kannst du bitte einen Arzt rufen... Ich möchte sicher gehen, dass ihr nichts fehlt!“ Der andere nickte und verschwand. ~ ~ ~ „Ist... es sehr schlimm?“ Sephiroth hatte seine Haare hinter einem schwarzen Rollkragenpullover verborgen und trug eine schwarze Mütze, die sein Haar vollkommen verdeckte. „Nein... ein paar Prellungen und blaue Flecke.. weiter nichts. Sie hat Glück gehabt... ein so schwerer Schrank hätte ihr den Rücken zerschmettern können...!“ Der Arzt blickte tadelnd zu Marlene. „Junge Dame, ich hoffe du unterlässt das in Zukunft!“ „Ja...!“ Marlene sah sehr niedergeschlagen aus. „Also dann!“ Der Arzt blickte wieder zu Sephiroth. „Sie wird einige Tage im Bett verbringen müssen. Drei Tage sollten reichen. Ich verschreibe Ihnen etwas, was den Schmerz lindern wird... auch zur Beruhigung!“ Er notierte etwas und gab es dem Silberhaarigen. Dieser sah auf den Zettel. „Ist... das in dieser Dosis nicht zu stark?“, fragte er vorsichtig. Der Arzt nahm den Zettel wieder an sich. „Huch ... Das ist mir noch nie passiert! Entschuldigen Sie...!“ Der Arzt verbesserte das Mittel und blickte den anderen wieder an. „Sie kennen sich aber gut aus!“, lobte er den Silberhaarigen. „... Nein... Ich.. musste das Mittel nur früher selbst nehmen... daher kenne ich es...!“ Verständnisvoll nickte der Arzt. „Gut wenn noch etwas ist, rufen Sie mich an!“ Sephiroth nickte und lächelte schwach. „Ja... danke... Sie finden alleine zur Tür oder?“ Ein Nicken von seinem Gegenüber bestätigten ihm diese Worte. Nachdem der Arzt verschwunden war, nahm Sephiroth seine Mütze ab und sein Haar fiel ihm ungezügelt ins Gesicht. „Sephi... meinst du... Tifa wird sehr böse sein?“, fragte Marlene leise. Der andere setzte sich zu dem Mädchen an das Bett und ergriff vorsichtig ihre Hand. „Es war meine Schuld... ich hätte auf dich aufpassen sollen und habe es nicht getan!“, sagte er leise. „Aber... ich bin doch auf den Schrank geklettert...!“, murmelte Marlene leise. „Wäre ich zurück an meine Arbeit gegangen, wäre das nicht passiert und du müsstest jetzt nicht im Bett liegen...!“ Vorsichtig strich Marlene über seine Wange. „Ich hab dich lieb, Sephi!“ Langsam ließ sie sich in die Kissen gleiten und schloss ihre Augen. „...Ich habe dich auch lieb, Marlene!“ Vorsichtig hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich vorsichtig erhob und das Zimmer verließ. Sanft schloss er die Tür hinter sich und lehnte sich leicht gegen diese. Wie sollte er das Tifa nur erklären? „Sephiroth?“ Abrupt wurde er aus seinem Gedanken gerissen. „Tifa....!“ Unsicher blickte er sie an. „Cloud hat mir bereits alles gesagt! Wie geht es Marlene... was hat der Arzt gesagt?“, fragte sie halb aufgelöst. Die Brust des Silberhaarigen zog sich schmerzhaft zusammen und ein Klos steckte in seinem Hals. („Cloud... hat es ihr gesagt...!) „Er sagt, sie braucht drei oder vier Tage Ruhe, weil sie sehr viele Blessuren am Rücken abbekommen hat...!“, sagte er leise und vermied es, die Brünette anzusehen. Sie seufzte erleichtert. „Ein Glück... Mach dir keine Sorgen... Ich habe bereits mit Cloud geredet... Er wird Marlene nie wieder so etwas Dummes sagen!“ Überrascht blickte der Silberhaarige sie an. Ihre braunen Augen glänzten leicht und sie schien ihn nicht anzulügen. „Was?“, fragte er leicht verwirrt. „Oh... du hast es wohl in der ganzen Sorge nicht mitbekommen. Als Cloud nach Hause kam hat Marlene ihn gebeten ihr etwas vom Regal zu holen, aber er hat gemeint, dass er keine Zeit hat und sie es sich selbst holen soll... Das war unverantwortlich von ihm... Wenn du nicht dagewesen wärst um den Schrank aufzuheben... Danke, Sephiroth!“ Ihr Lächeln war ehrlich aber an der Erklärung war etwas Falsches. („Cloud kommt immer über den Hintereingang... Und die Bar ist vorne... Er ist direkt nach oben gekommen, ansonsten hätte er ja einen Umweg machen müssen, denn die Bar erreicht man nur über den Flur...!“) Seine Gedankengänge wurden von Tifa unterbrochen. „Ich seh kurz noch nach ihr!“ Ruckartig legte Sephiroth eine Hand an ihre Schulter. „Ich...!“ Im ersten Moment geschah nichts, doch schließlich entspannte sich der Silberhaarige wieder. „…Sei leise, Tifa... Marlene schläft schon...!“ Die Brünette nickte. „Ja... würdest du runter gehen und schon einmal das Abendessen vorbereiten...? Cloud schält bereits Kartoffeln...!“ Stumm nickte er, ließ sie los und schritt die Treppe nach unten. Er hatte ihr eigentlich sagen wollen was geschehen war, doch er konnte nicht. Etwas in ihm hielt ihn zurück. Was genau es war, wusste er nicht. Vielleicht die Angst von hier gehen zu müssen. In der Küche blieb er stehen und entdeckte den Blonden wirklich einmal bei der Hausarbeit. „Warum hast du gelogen?“, fragte er ernst. Cloud blickte ihn nicht an, doch er antwortete ihm. „Gelogen...? Was meinst du...? Ich sehe im Normalfall immer zuerst nach der Bar...!“ Fassungslos blickte der Silberhaarige ihn an. „... Nein... das tust du nicht... Wenn du von der Arbeit kommst bist du zu müde und geht’s sofort hoch in dein Zimmer um dich umzuziehen!“ Ernst blickte er den Blonden an. Dieser drehte sich um. „Was bist du? Mein verdammter Stalker...? Du hast doch gar keine Ahnung!“, stieß Cloud wütend hervor. „Ah!“ Schon war es passiert. Die schmale Klinge des Messers schnitt in seine Hand. Blut tropfte auf den Boden und benetzte diesen. Der Silberhaarige schritt zu Cloud, griff sich ein Küchentuch und wickelte es um den Finger des anderen. Er griff sich ein weiteres Tuch und wischte die Sauerei auf dem Boden auf. „Ich hole ein Pflaster... warte hier!“, sagte er und wandte sich ab. „Lass doch... das ist nur ein kleiner Schnitt!“, wehrte Cloud ab. „Ich kann von einer Wunde und einem kleinen Schnitt unterscheiden, Cloud! Außerdem blutest du sonst das Essen voll!“ Mit diesen Worten verschwand er, nur um wenige Minuten später zurückzukehren und das Tuch von der Hand des Blonden zu ziehen, ehe er vorsichtig das Pflaster an dem Zeigefinger des anderen befestigte. Sanft entzogen Sephiroths Finger dem anderen das Schälmesser, ehe er es in die Spülmaschine räumte und ein neues aus der Schublade zog. Kritisch wurde er dabei von Clouds Blick gemustert, doch kein Wort regte sich zwischen ihnen. Schweigen führte Sephiroth Clouds Arbeit zu Ende, zog schließlich einen Topf heraus, füllte diesen mit den Kartoffeln und schließlich mit Wasser und einer Prise Salz. Umsichtig trug er diesen zum Herd und stellte diesen an, ehe er damit begann, die Schalen wegzuräumen und die Arbeitsfläche abzuwischen. Nachdem er damit fertig war, kümmerte er sich um das restliche Essen, welches Tifa schon vorbereitet zu haben schien. „Warum tust du das?“ Die Frage brachte Sephiroth dazu, inne zu halten. Mit einem Arm in einem Schrank und mit dem anderen einen Kochlöffel in der Hand haltend. „Damit wir ein Abendessen haben!“, erwiderte er ruhig. „Nein... ich meine wozu arbeitest du hier?“, wiederholte Cloud sich. „Weil ich hier lebe!“ Sephiroth werkelte erneut durch die Küche. „... Willst du mich nicht verstehen oder kannst du es nicht?“ Der Blonde schien nun wieder etwas gereizter zu sein. Der Silberhaarige drehte sich zu dem Blonden um. „Mach dich nützlich und steh nicht da wie ein begossener Pudel. So schlimm ist deine Verletzung nun auch wieder nicht!“ Cloud starrte ihn an, doch schließlich regte er sich und begann den Tisch zu decken. Gerade als der Ex-Soldat mit den Gläsern beschäftigt war, sah Sephiroth zu ihm herüber. „Ich ... tue das, weil... jeder von euch mir das Gefühl gibt, hier zu Hause zu sein!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)