Diese drei kleinen Worte ♥ von abgemeldet (( was passiert, wenn man sich nicht traut sie auszusprechen? )) ================================================================================ Kapitel 13: Ich kann nichts und niemanden hassen.... ---------------------------------------------------- Widerwillig packten wir unsere Sachen zusammen, um dann zu der spontan angekündigten Bandprobe zu fahren. Dafür hätte ich unseren Leader schon fast hassen können, obwohl ich normalerweise noch nicht mal die nervigste Fliege hassen konnte. Aber irgendwie konnte ich Kai doch nicht hassen, wenn er meinte, etwas wäre besser für die Band, dann wird das wohl so stimmen. Also saßen Reita und ich mittlerweile mal wieder in meinem Auto, was das für ein abwechslungsreicher Tag war! Naja, um es dann doch ein ganz klein wenig umzugestalten, ließ ich Reita ans Steuer. Nachdem wir dann auch wieder durch halb Tokyo gefahren waren, mussten wir uns auch noch einen Parkplatz suchen, denn am Bandhaus gab es nur zwei Stück, die immer belegt waren. Als wir aber einmal um den gesamten Block gefahren waren, wurde es dem Bassisten zu blöd und er parkte einfach mitten in der Einfahrt. Wir stiegen aus und gingen in das Haus, vor dem wir nun standen. Eigentlich passte es mir ja nicht, dass Reita das Auto so mitten in die Einfahrt platziert hatte, aber ich hatte auch keine Lust, noch länger um den Block zu fahren, um einen Parkplatz zu erwischen und dann noch später zur Probe zu erscheinen, die warteten eh schon alle wieder auf uns, wie immer, wir waren immer die letzten, so wie heute dann natürlich auch. Die erwarteten uns sicher schon sehnsüchtig. Die drei weiteren Bandmitglieder schauten uns ungeduldig an, als wir den Proberaum betraten. Aber diesmal war in ihren Blicken, außer bei Ruki, noch etwas anderes als Ungeduld zu finden, aber ich konnte diesen Ausdrücken keine bestimmte Emotion zuordnen. „Entschuldigt die Verspätung!“, sagte Reita schnell und wandte sich seinem Basskoffer zu, um die Proben nicht noch länger aufzuhalten, „Wir haben keinen Parkplatz gefunden!“ „War doch klar, dass irgendetwas mal wieder ist!“, seufzte Kai. „Tja!“, kam es wieder von Reita, „Der gnädige Leader sollte sich mal um mehr Parkplätze AM Bandhaus kümmern!“ Ruki verdrehte die Augen, jeder wusste jetzt, dass es mal wieder eine der mittlerweile berühmten Kai-Reita-Streits gab. Uruha grinste breit, ihm schien das recht zu sein, denn normalerweise waren diese Streitereien sehr unterhaltsam, doch ich hatte sie einfach nur noch satt. „Normalerweise haben zwei ja immer gereicht!“ „Ja, normalerweise! Aber dir ist schon aufgefallen dass wir uns zu fünft zwei Parkplätze teilen müssen. Das hat auch bisher nur immer gepasst, weil Aoi und ich zu Fuß gelaufen sind!“ „Dann fangt halt wieder an zu den Proben zu laufen. Ah nee, aber selbst dann verspätet ihr euch ja! Außerdem haben wir noch eine Einfahrt!“ „Da haben wir ja auch jetzt zwangsweise geparkt!“, murrte unser Bassist. „Also Am-Keinen-Parkplatz-Finden wird es dann wohl nicht gelegen haben. Zu lange rumgeknutscht, woh?“ Der Bassist schaut von seinem Koffer hoch und wenn Blicke töten könnten, dann wäre Kai genau das jetzt gewesen. Ich wusste, Reita hätte Kai jetzt eine reinschlagen können, doch er wusste dass das keinen Sinn ergeben würde, weil Kai dann nur noch schlimmer wurde. Somit nahm er seinen Bass und ging an seinen Platz. Während er dahin schlenderte, kam von ihm nur noch ein lässig „Schon ganz neidisch, was?“ // HÖRT AUF! HÖRT EINFACH AUF!// Aber, wie ich wusste konnte keiner von beiden dem anderen das letzte Wort überlassen. Noch nie! Waren wir jetzt eigentlich zum Proben hier her gekommen? Nicht mehr wirklich! Also hätten Reita und ich den Nachmittag viel besser verbringen können, als mit Streitereien. Kai sprang plötzlich von seinem Hocker, auf welchem er die ganze Zeit über platziert gewesen war, auf und wollte natürlich auf Reita zustürmen, doch glücklicherweise stand ich da noch im Weg zwischen den beiden Streithähnen und konnte den Drummer noch gerade fassen und konnte ihn festhalten. Auch Ruki stürmte sofort zu dem Leader, um mir zu helfen. „Kai! Meinst du nicht das reicht langsam mal mit den Streitereien?!“, kam es von dem Zwerg und ich musste ihm, was zwar nicht gerade oft passierte, mal Recht geben. Doch auch Uruha wollte an dem Streit nicht unbeteiligt bleiben und fügte somit hinzu: „Lasst ihn doch! Reita verdient doch nichts anderes, wenn er ihn provoziert!“ Ok, genau das was er da gesagt hatte, war das womit ich so gar nicht aus seinem Mund gerechnet hatte. Reita und er sind immer sehr gut klar gekommen. Was ging denn jetzt plötzlich mit dem ab? So kannte ich ihn gar nicht und so wollte ich ihn auch eigentlich gar nicht kennen! Während ich diesen, mir unbekannten Uruha wie erfroren anstarrte, hörte ich nur noch ein „AOI!!“ Ich hatte Kai versehentlich losgelassen, doch Ruki hatte ihn für die kurze Zeit zurückhalten können. Somit hielt ich unseren Leader weiterhin fest, so dass er nicht auf die blöde Idee kam, genau das zu tun, was er nicht tun sollte: 1.Reita schlagen 2.Er sollte lernen, dass diese Streitereien nichts bewirken, außer dass die Band Stück für Stück auseinandergeht. Und das dann nur wegen mir?! Irgendwann gab er dann auf sich zu wehren, was eigentlich ein gutes Zeichen dafür war, dass ihm diese Streiterei jetzt egal war. Doch zur Sicherheit hielten wir ihn noch weiterhin fest. „Ich muss verrückt gewesen sein!“, kam es nun von Kai, „Dass ich mir an so was wie dir die Hände schmutzig machen wollte, so was billigem!“ Nun fing das ganze Spielchen eigentlich von vorne an, nur dass diesmal, wenn der Drummer weiter den Bassisten beleidigte, dieser ausrasten würde und der dann als schlecht dasteht. Also, drehte er den Spieß ja einfach nur um. Kai fuhr fort: „Dass Aoi sich auf so was wie dich einlässt... das ist so, so, so... hmmm, wie sagt man dazu noch gleich? Ach, ich hab's! Niveaulos! Er hätte sicher etwas Besseres verdient. Um mit dir zusammen zu sein, muss man doch all seinen Stolz fallen lassen...“ Ausreden konnte der Drummer nicht. Denn jetzt war mir das alles zu viel geworden, normalerweise hatte ich mich ja mein ganzes Leben lang unter Kontrolle, doch jetzt war das Fass übergeschwappt. Meine Hand rutschte mir aus und ich schlug Kai mitten ins Gesicht. Ich wusste eigentlich nicht einmal wieso genau... doch ich wusste es! Er hatte UNSERE Beziehung in den Dreck gezogen, er hatte meinen Stolz in den Dreck gezogen und hielt sich für den besseren Partner für mich. Ich stürmte herüber zu Reita, welcher den Bass schon wieder abgelegt hatte, griff ihn bei der Hand und wollte geradewegs zur Tür hinaus. Vorher drehte ich mich noch einmal herum, das letzte was ich sah, war Kai mit einer blutigen Nase. Ich wollte es nicht so weit kommen lassen. Doch... Die weiteren zwei Bandmitglieder kümmerten sich natürlich nur um den Verletzten, doch sie schafften es trotzdem, mir einen merkwürdigen Blick zuzuwerfen. Ich blieb noch kurz stehen, bis sich der Drummer wieder aufgerichtet hatte und mich entsetzt anschaute, doch in seinem Blick war auch Verständnis, so sah ich das zumindest. Ich küsste Reita kurz auf die Wange und verließ dann mit ihm zusammen das Bandhaus, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Der Bassist schien auch sehr verwundert über meine Reaktion gewesen zu sein. Doch erst als wir wieder im Auto saßen, bekam ich die richtigen Worte zu fassen, um ihm das ganze zu erklären. Doch das meiste hatte er sich schon so gedacht. Irgendwann enthuschte mir folgende Frage: „Wieso muss das Alles denn schon sofort am ersten Tag unserer Beziehung passieren? Wenn das so weitergeht...“ „Glaubst du, ich habe Lust mir Kai's eifersüchtige Beleidigungen tag täglich anzuhören?“ „Das hätte, glaube ich, niemand. Aber dass mir auch noch meine Hand ausgerutscht ist...“ „Komm, er hat deinen Stolz verletzt, das war ein tüchtiger Grund ihm eine zu knallen!“, versuchte er mich zu beruhigen. Ich brachte Reita noch eben nach Hause und dann wieder zu mir. Dort angekommen, sah ich das Licht meines Anrufbeantworters blinken, ich drückte auf PLAY, um zu hören, wer mir was und was genau mir der Anrufer zu sagen hatte. „Hi Aoi! Hier ist Kai!“ Schon ab diesem Moment wollte ich die Nachricht schon eigentlich nicht mehr weiter hören, doch ich ließ sie, aus einem mir unbekannten Grund, weiterlaufen. „Ich... ich...öööhm- Ich wollte mich wegen vorhin entschuldigen. Es war nicht richtig von mir euch beide so zu beleidigen. Den Schlag hab ich, wohl oder übel verdient. Ich hab deinen Stolz verletzt und das tut mir unendlich Leid. Doch du weißt ja... Ich und meine Eifersucht... Aber ich kann dich nicht einfach ihm überlassen und ich werde um dich kämpfen. Trotzdem hoffe ich, dass du einem Trottel, wie mir, verzeihen kannst. Ruf doch einfach mal zurück, oder so. Naja hoffentlich bis dann mal... Und die nächste, aber diesmal richtige Bandprobe ist in drei Tagen...“ Innerlich hatte ich ihm natürlich schon irgendwie verziehen, doch ein Teil von mir kochte noch vor Wut und ich hatte genügend Gründe ihm nicht zu verzeihen. Naja, ich konnte halt niemanden hassen oder gar lange auf jemanden sauer oder wütend sein. Das lag einfach nicht in meiner Natur. Um mir einen klaren Kopf zu verschaffen brauchte ich jetzt erstmal eine Auszeit. Und wo ging das am besten? Bei einer Zigarette? Nee, auf Rauchen hatte ich jetzt keine Lust. Vielleicht sollte ich ein Bad nehmen, das beruhigte und man hat genügend Ruhe zum Denken. Und genau das setzte ich jetzt in die Tat um, ich ließ mir heißes Wasser in die Badewanne laufen. Als diese nun vollgelaufen war, setzte ich mich und genoss die Ruhe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)