Kitetsu von DJ-chan ================================================================================ Kapitel 8: Mondlicht -------------------- Wie konnte man nur so dumm sein?! Am liebsten hätte ich geschrieen, was für ein blödes Weib sie sei. Das Kitetsu – warum musste es ausgerechnet das Kitetsu sein? Mir fielen die Worte des Händlers wieder ein. Vor Wut biss ich mir in die Lippe. Sie war ziemlich schnell, erreichte mich und wirbelte um die eigene Achse. Ein tödlicher Kreis zog sich um sie, die Klinge sirrte durch die Dunkelheit. Instinktiv duckte ich mich. Sie war keine Schwertkämpferin. Das merkte man an ihren Bewegungen. Sie waren nicht so flüssig, nicht so voller Kraft. Aber sie war nah dran. Erneut musste ich einem Hieb ausweichen, der nun schon um einiges präziser war. Wenn ich nicht bald etwas unternahm, würde es nur eine Frage der Zeit sein, bis sie mich schließlich treffen würde. Immer näher zischte die Klinge an mir vorbei. Ein Luftzug sauste an meiner Wange entlang. Wind – das war die Lösung! Es musste ohne Schwerter klappen, das hatte es ja schon einmal. Und es würde nicht mal allzu gefährlich für sie werden, denn, so konfus es auch klang, ich wollte sie irgendwie gar nicht verletzen. Dieses Gefühl wurmte mich und ich wollte es so schnell wie möglich wieder loswerden. Das ging am Besten, wenn ich sie so schnell wie möglich besiegte. Die Klinge war über mir. Mittig platziert. Sie würde mich unweigerlich treffen. Würde. Entschlossen duckte ich mich und drehte mich im Kreis – Null-Schwert-Style Monsterstrike – es musste klappen. Ich spürte wie schlagartig Wind aufkam, an meinen Armen riss und ihnen widerspenstig folgte. Eine Windsäule schoss wirbelnd nach oben. Die Klinge fing sich im Wind und riss ihre Trägerin mit sich. Atemlos starrte ich ihr nach, stand wie angewurzelt da, die Knie halb eingeknickt, immer noch in Angriffsposition. Drei, vier Meter wurde sie nach oben gewirbelt. Ihre Augen sah ich nicht mehr. Das Schwert entwand sich ihrem Griff und wurde noch höher gerissen. Es war irgendwie unwirklich, wie in einem Traum. Der Mond schien hell und die Sterne sah man so deutlich wie selten. Sie kam auf dem Boden auf. Nicht mal schlecht, alle Achtung. Sie hatte sich gut abgerollt, aber allzu gut schien es ihr trotzdem nicht zu gehen. Stöhnend blieb sie liegen. Ich wollte schon einen Schritt auf sie zugehen, als mich ein silbriger Blitz blendete. Das Schwert! Rotierend fiel es dem Boden entgegen und reflektierte immer wieder das Mondlicht. Es wirkte irgendwie bannend. So schön. So tödlich. Es war über ihr. Sie hob ihren Kopf. Die schwarzen Augen starrten mich an. Ob sie es spürte? Die Zeit schien sich in eine pappige, zähe Masse verwandelt zu haben. Sie zog und dehnte sich, wie es ihr passte. Der Abstand schien unendlich zu sein. Ich kam einfach nicht näher. Hilflos starrte ich auf die Klinge, die wohl der Zeit entkommen war, es schien, als wäre sie sogar schneller geworden, während ich immer langsamer wurde. Fest kniff ich die Augen zusammen und warf mich dieser Frau entgegen. Ich musste verrückt geworden sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)