D'espairs Ray feiern Ostern von shinsou (Wenn Hasen Eier legen...) ================================================================================ D’espairs Ray feiern Ostern Der selbsternannte Meister der kalten Seelen saß im Probenraum und spielte auf seinem Bass. Sein Todesblick ließ selbst die Fruchtfliegen, die sich auf Hizumis verschimmelten Äpfelvorräten in der Ecke (Reste vom Garnet-Video-Dreh) sammelten, tot zu Boden stürzen. Doch diese schöne Harmonie fand natürlich einjähes Ende, denn Tsukasa und Hizumi kamen lauthals schnatternd herein und begrüßten Zero erstmal mit ihrem Lieblingsspruch: “Zero-chaaaan!! Unser ernannter Meister der stummen Koi-Karpfen!!! Na, alles klar?“ Zur Antwort kam ihnen ein Messer entgegen geflogen. „FRESSE MAN SONST SCHICK ICH EUCH ZU MEDIA MARKT!!!“, brüllte die kalte Seele des Kois los. „Aber Zerolein!! Morgen ist doch Ostern! Lass uns Chrissies Geburt feiern!“, rief Hizumi mit großen tränenerfüllten Augen. Tsukasa warf ihm einen schiefen Blick zu. „Wer ist denn Chrissie? Schon wieder ein ABC-Schütze vom Stuff?“ Er nannte die Stuff-members immer ABC-Schützen, da sie oft gelbe Mützchen trugen und sich seiner Meinung nach auf dem geistigen Niveaus eines Kindergarten-Kindes bewegten. „Aber nein, ich meine diesen moslemischen Buddha!“ „Den WEN?! Ach, du meinst Christus? Der ist doch kein Buddha!“, rügte Tsukasa ihn gleich und gab ihm eine Kopfnuss. „Was? Woher willst du das wissen! Ich meine, eigentlich könnte der ja sogar ein Satanist sein und keiner weiß es!“, fiepste Hizumi und versteckte sich hinter Tsukasas Drums, damit der Drummer nicht mehr weiter nach ihm trat und schlug. Tsukasa hielt tatsächlich inne, die Gefahr, sein geliebtes Instrument zu treffen, war zu groß. „Chrissie…“, murmelte Zero und kicherte dann vor sich hin. „Ja was denn? Klingt doch alles gleich, Chrissie, Christus, was weiß ich…“, maulte Hizumi weiter und schmollte. „Und überhaupt…wieso Geburt?“, murmelte Tsukasa verwirrt. „AAAAH Lücke in der Allgemeinbildung! Vor 3718291 Jahren am 18.April kam Chrissie im Ufo zur Welt!!“, krähte Hizumi begeistert und warf sich in Siegespose. „Ufo???“ „Na klar! In Hasenform!! Deswegen verteilen die Kinder heute eierlegende Hasen und freuen sich!“ „Hasen legen keine Eier!“, motzte Tsukasa gleich wieder los. „Tun sie wohl!“ „NEIN!“ „DOCH! Das hat meine Mami immer gesagt!“ „Pfah! Da kannst du gleich an den Weihnachtsmann glauben!“ „Was heißt da glauben, den gibt’s doch echt!“ „Man Hizumi du bist sooooo doof…“ „Klapper, Klugscheißer! Du wusstest selber nicht, wann Chrissie geboren wurde!“ „Es heißt Christus, verdammt! Und der kam auch nicht am 18.April zur Welt!“ „Widersprich nicht ständig!“ Während sich Hizumi und Tsukasa begeistert stritten, stöpselte Zero sich Musik ein und sah aus dem Fenster. Gerade kamen ihm ein paar Ideen für Melodien, doch bevor er sich aufschreiben konnte, wurde die Tür aufgerissen und Karyu kam in einem unmöglichen rosa flauschigen Hasenkostüm hereingeschneit. Er bimmelte mit einigen Glöckchen und warf rosa Herzchenkonfetti in den Raum. „FROHLOCKET, KINDER!!! DIE PAARUNGSZEIT IST ANGEBROCHEN!!!!“ Zur Antwort wurde er von drei tödlichen genervten Blicken getroffen. Es herrschte Stille. Man hörte nur leise, wie Tsukasa sich das peinliche Konfetti aus dem Haar wuschelte. „Karyu. Geh in die Ecke und stirb. Du hast unseren Streit kaputt gemacht.“, zischte Hizumi wütend, Tsukasa nickte zustimmend. „Och Gottchen, ein Drama.“, meinte Karyu sarkastisch und tänzelte dann zu Zero. „Zeeerooo-chan, guck mal!! Wie gefällt dir mein Hasenkostüm? Hab ich verbilligt bekommen, weil ich einen Einkaufswert über 1000000 Yen im Erotik-Shop hatte!!“, trällerte er und hoppelte um den Koi-Karpfen herum. Der schnaubte nur verächtlich. „Hättest du lieber die 100-Packung Billy-Karyu-Boys genommen.“, maulte er. „Wieso denn? Ich fand das Kostüm so bequem und flauschig!“, meinte Karyu, während er nun auf Hizumi zuhopste. „Hizu-chaaan! Du stößt mich sicher nicht von dir!! Es ist doch Ostern!! Denk an Chrissie! Er predigte stets von der Liebe zwischen den Männern!“ Tsukasa stampfte empört auf den Boden und zeterte gleich wieder los. „Du auch noch!! Er heißt Christus!!! Und er predigte von der Liebe zwischen MENSCHEN!! Du verdrehst jeden Sachverhalt immer so, dass er in dein sexorientiertes Weltbild passt!!“ Doch Karyu hörte gar nicht auf ihn und umarmte Hizumi, erstickte den Kleinen fast in seinem Flausche-Kostüm. „Mhmmmpfhfh… nur eine Frage Karyu, hast du da was drunter an?“, nuschelte der Kleine unsicher. „Natüüüürlich…!!!“ „Puh!“ „…NICHT!!“ „IEKS!“ Hizumi stieß den Großen von sich weg und ging gleich mal auf Abstand. Er sah sich hilfesuchend um, doch Tsukasa und Zero waren gerade beide abgelenkt, denn nun behauptete auch Zero, dass es „Chrissie“ hieß. Also musste Hizumi sich alleine wehren. „KARYU! DU SAU!! Zieh dich wenigstens morgen ordentlich an!!“ „Morgen?“, fragte Karyu verwirrt und legte nachdenklich eine Puschelpfote an sein Kinn, legte die Stirn in Falten. Eines seiner Hasenöhrchen klappte passend um, ließ ihn noch fragender (und knuffiger) erscheinen. „Na, morgen ist unsere Osterparty, schon vergessen? Wir wollen Eier braten und so!“, meinte Hizumi stolz. „Eier braten? Wieso denn das?“ „Na, weil Ostern ist!! Da macht man das so! Man versteckt Eier unter Blümchen und bemalt sie dann und dann isst man sie!“ „Aha… und was für Eier?“ „Grins nicht so anzüglich! Ganz normale Haseneier!!“ „Aha…hm…aber morgen hab ich keine Zeit…“, murmelte Karyu enttäuscht. „Was?! Aber wieso nicht??“, fragte Hizumi unter Tränen und nahm eine von Karyus Puschelpfoten, strich mitfühlend darüber. Karyu würde wirklich etwas verpassen! „Nuuun…ich…muss…äh…meine Schwiegereltern besuchen…obwohl ich die nicht mag, aber ich hab keine andere Wahl…“, seufzte Karyu niedergeschlagen. „Oh je, du Armer!! Echt scheiße!“, sagte Hizumi ganz mitfühlend und nickte verständnisvoll. Dass Karyu gar keine Schwiegereltern haben konnte, war ihm irgendwie nicht klar. „Aber nächstes Jahr bin ich dabei!! Und wir sehen uns ja eh demnächst, wenn wir die Paarungszeit mit einem Besuch unserer Lieblingsbar eröffnen, ne?“, meinte Karyu grinsend, Hizumi nickte weiterhin. Kurz darauf fingen sie an zu proben, was dank Karyus Hasenpfoten katastrophal verlief. „MAN KARYU!! ZIEH ENDLICH DIE BLÖDEN TEILE AUS UND SPIEL ORDENTLICH!!!“, brüllte Hizumi ihn irgendwann bitterböse an. Karyu sah ihn nur aus großen braunen Augen an und weigerte sich. Er behauptete, dass man dafür das ganze Kostüm ausziehen musste und da er nichts darunter anhatte… weiter wollte Hizumi es gar nicht mehr hören. Wutschnaubend wollte er weiterüben, doch Zeros Geschmatze (er hatte einen Kaugummi im Mund) brachte ihn erneut auf die Palme. „KAUGUMMI RAUS, KOI!“ “Ich bin kein Karpfen! Man! Ich bin eine eiskalte Seele!“ „Eine die Kaugummi kaut.“, meinte Tsukasa trocken hinter seinen Drums. „Argh! Jetzt hört endlich auf mich!!“, tobte Hizumi und stimmte das nächste Lied an. Doch Zero verpasste seinen Einsatz, Karyu hatte immer drei Saiten auf einmal in den Pfoten und Tsukasa spielte oft zu schnell. Mitten in Hizumis Wutanfall blies Zero auch noch gelangweilt eine Kaugummi-Blase, worauf Hizumi ihm mit den Füßen voran ins Gesicht sprang, würgte und dann wutentbrannt aus dem Raum rauschte. „Tja…üben wir nach Ostern weiter.“, meinte Tsukasa, die anderen nickten. Während der Drummer sein Instrument abbaute, wandte sich Zero an Karyu. „Also, Ka-chan, morgen um eins bei mir! Ostern feiern und Chrissie hochleben lassen und saufen und so…“ „Ähm, nein ich kann leider nicht kommen…“ „Was, wieso nicht??“ „Ich hab einen Job von Meister Lampe persönlich und muss drei Tage lang durchgehend in meinem Kostüm im Garten bunte Eier verstecken!“ „WAS?! Du Armer!! Das ist ja ein Idioten-job! Wirst du wenigstens anständig bezählt?“ „Nuuun…nein leider kaum…so’n 1€-Job, aber ich hab eben schon zugesagt…“ „Mhm…na gut, dann sehen wir uns nach Ostern!“, meinte Zero noch, dann ging er. Kurz darauf liefen auch Tsukasa und Karyu zur nächsten Bushaltestelle. „Kommst du morgen?“, fragte nun auch noch Tsukasa. Karyu gingen langsam die Ausreden aus! Er schüttelte den Kopf und meinte dann: „Ich…äh…gehe Ski fahren!“ „Ski fahren?“, fragte Tsukasa verwundert. „Jap. Ski-Urlaub. Bin einige Tage weg.“ „Aha! Und wo?“ „Im ääääh…Irak!“ „So? Das ist aber weit weg! Na dann, viel Spaß!“, rief Tsukasa ihm noch zu, während er in seinen Bus einstieg. Karyu winkte ihm nach, dann hoppelte er ein paar Mal um das Bushäuschen, um die Wartezeit, bis sein Bus kam, zu vertreiben. Natürlich erregte das massig Aufsehen und so konnte Karyu am Abend mit drei begeisterten Weibchen seine Paarungssaision einläuten. Am nächsten Tag trafen sich Hizumi, Tsukasa und Zero schon mittags bei Meister eiskalte-Seele daheim. Zero hatte für den festlichen Anlass extra einen kleinen verschrumpelten Kuchen aus einer Billig-Backmischung gezaubert und „Happy Chrissie“ mit Zuckerguss darauf geschrieben, doch essen wollte niemand so wirklich etwas. Zunächst ließen sie eine Flasche Wodka kreisen und sangen seltsame Lieder wie „Ein Hase im Gebüsch“, mit der Fortsetzung „Zwei Hasen hinterm Busch“. Da plötzlich hatte Zero eine glänzende Idee: Seine Nachbarin hatte einen Hasenstall in ihrem Garten. Mit etwas Glück könnten die drei dort einige Haseneier stibitzen und diese dann ostermäßig anmalen und irgendwo verstecken. „Au jaaaaaaaa!“, schrie Hizumi sofort und sprang auf. Er schwankte schon leicht, Japaner vertragen ja kaum Alkohol. „Aber halt! Erst müssen wir uns tarnen!“, rief Tsukasa und hielt Hizumi an der Schulter zurück, auch er sah nicht mehr so ganz nüchtern aus. Also kramte Zero einige grüne Tarnfarben heraus, die sie sich dann ins Gesicht schmierten, außerdem tarnten sie Tsukasa und Hizumi mit einigen Brettern als Hasenstall (originell) und Zero mit einem großen Ast als Baum. So „verkleidet“ kletterten sie über Zeros kleine Backsteinmauer hinüber in Nachbars Garten und steuerten auf den Hasenstall zu. „Hoho ein rennender Hasenstall!“, gackerte Hizumi laut und lachte, während er mit Tsukasa getarnt hinhopste. Doch zu ihrem großen Entsetzen hatten die Häschen kein einziges Ei gelegt. „WAS?! Das darf doch nicht wahr sein!! Sind die alle impotent??“, schrie Zero empört und trommelte auf den Stall ein. Die armen Häschen drückten sich panisch in eine Ecke und fiepsten. „Zero, lass sie! Bestimmt hat deine Nachbarin die Eier schon versteckt!“, meinte Hizumi und torkelte über die Blumenbeete, zerrte die Pflanzen heraus und suchte nach den Eiern. Tsukasa half ihm, indem er alle Bäume schüttelte und dabei unentwegt kicherte. „Warum lachst du?“, fragte Zero und wackelte auf den kleinen Springbrunnen im Garten zu. „Na, Hasen legen ja eh keine Eier!“, antwortete Tsukasa und konnte sich nun nicht mehr halten vor lachen. Er purzelte über die Wiese und hielt sich den Bauch. „Was?! Und das sagt er erst jetzt?? So ein Mistkerl!“, fauchte Hizumi und blinzelte, vor seinen Augen rollten gerade zwei Tsukasas herum. Seltsam. Hatte der sich verdoppelt? „Ach kein Wunder, Tsukasa ist schon ganz dicht, der ist nicht mehr ansprechbar.“, murrte Zero. Genau da ging die Gartentür auf und die Nachbarin stand vor dem Chaos in ihrem Garten. Sie war eine ziemlich alte Frau, in grau-blauem Nachthemd, mit roten Lockenwicklern und Plastik-Gehstock. „HAAAA?? Was ist denn hier passiert?!?!?“, schrie sie entsetzt und schlug die Hände vor den Mund. „TARNUNG! DANN RÜCKZUG!“, schrie Zero und stand sofort still da, damit man ihn für einen Baum hielt. Hizumi schnappte sich die Bretter und stellte sie um sich und um den am Boden liegenden, lachenden Tsukasa, damit die beiden wie ein neuer Hasenstall mitten im Erdbeerbeet aussahen. „Was zur… moment mal! SIE! SIE KENNE ICH DOCH!!“, schrie die alte Frau und deutete mit ihrem Gehstock auf Zero, der im Krebsgang zu seinem eigenen Garten wackelte, über die Mauer hüpfte und dann verschwand. „Ich wusste es doch, der Kerl ist absolut nicht normal!! Ständig diese Drecksmusik! Dieses laute Gegröle mitten in der Nacht! Die seltsamen Dämpfe, die aus dem Küchenfenster kommen! Die ekligen Saufgelage, die er mit seinen perversen Freunden feiert!! WO BLEIBT DER ANSTAND??“ Während sie noch weiter zeterte, flohen auch Tsukasa und Hizumi zu Zero. Dort verschanzten sie sich erstmal im Wohnzimmer und schnappten sich alle ein Bier. Zero öffnete seine Flasche und seufzte dann enttäuscht. „Man, unsere Eier-suche ist schief gegangen…und das, obwohl heute Ostern ist… Chrissie wäre sooo stolz auf uns gewesen…“ „Ach, Zero, sei nicht traurig! Wir haben es immerhin versucht!“, versuchte Hizumi ihn zu ermuntern, während Tsukasa seine Flasche in großen Schlucken leerte. Zero nickte betrübt und schüttete sich ein Bier nach dem anderen rein, so gefrustet war er. Deswegen kippte er auch nach einer Weile weg und fing an, laut zu schnarchen. „Man, Zerooo…“, maulte Tsukasa und blinzelte vor sich hin. „Pennt uns einfach weg! Und was machen wir jetzt? Wollen wir seine Wohnung zerstören?“, fragte Hizumi und sah sich schon nach Beilen und Äxten um. „Neeeein…das wird teuer… wir… äh… könnten böse Schilder schreiben und die dann ans Fenster hängen!“, schlug Tsukasa vor und versuchte aufzustehen. „Au jaa coole Idee! Das machen wir! Los, da liegen dicke Stifte!“, rief Hizumi und torkelte zum Schrank. Also setzten sich die beiden mit Blättern und Stiften auf den Boden und fingen an, vollkommen falsch und krakelig zu schreiben. „Frooo….hes Chrissie-Fest, Zepo…“, murmelte Hizumi, während er schrieb. „Mal noch ein Osterei daneben!“, schlug Tsukasa vor. Er selbst schrieb gerade „Geehd alleh stärbään“. Irgendwie fragte er sich, ob er da was falsch geschrieben hatte, aber alles war so verschwommen, er erkannte die Zeichen kaum. „Ich weiß noch –hick- was!“, rief Hizumi und schrieb: „Hiir wohnd Zepo. Zepo ist dumm.“ Tsukasa folgte kichernd mit einem „Werft meinee Scheibään ein!“ Schließlich hängten sie all ihre lieben Schilder an alle Fenster im Erdgeschoss und freuten sich ihres Lebens. Danach warf sich Tsukasa aufs Sofa und schloss die Augen, Hizumi lag auf dem Boden und sang mit tiefer Stimme „Zero in der Grube“. Allgemein machte sich friedliche Osterstimmung breit, während alle drei wegpennten und von vielen süßen Hasen träumten, die mit bunten Eiern über saftige grüne Wiesen sprangen und schließlich von Jägern eiskalt erlegt wurden, dass das Blut nur so um sich spritzte. Am nächsten Morgen brach Vulkan-Zero aus, als er die Schilder entdeckte, doch Hizumi und Tsukasa konnten rechtzeitig fliehen. Wo Karyu in der ganzen Zeit war, fanden sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht heraus… ~E * N * D * E~ Nachwort: Wer "D'espairs Ray im Shoppingfieber" (Kapitel 8) gelesen hat, der weiß, wo Karyu war!! ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)