Sternenhimmel von RenPy (stars above us) ================================================================================ Kapitel 10: Sei stark --------------------- Die Hälfte ist geschafft. *jubel* xD Vielen Dank für das liebe Kommi. hab mich sehr gefreut. Und jetzt, viel Spaß beim nächsten Kapitel. Kapitel 10: Sei stark Völlig außer Atem kam ich am Hotel an. Ich musste erst mal richtig Luft holen, stützte mich mit meinen Armen auf den Knien, ließ meinen Kopf hängen. Erst einmal wieder Sauerstoff in die Lungen bekommen. Es war vielleicht nicht unbedingt klug gewesen, nach derartigem Alkoholkonsum so einen Langstreckensprint hinzulegen. Die Seitenstiche waren kaum zu ertragen. Alles drehte sich. Ich blickte auf. Dafür hatte ich doch jetzt gar keine Zeit. Ausruhen könnte ich mich auch, wenn ich Kyo gefunden hatte. Also richtete ich mich auf und ging auf den Eingang zu. Dabei stellte ich fest, dass drinnen alles dunkel war. Nichts war zu sehen und zu meinem Entsetzen waren auch noch die Türen verschlossen. Verdammt. Wir hatten uns genau einen Schlüssel geben lassen und den hatte, wie sollte es auch anders sein: Kisaki. Und jetzt? Ich lief kurz an der Tür auf und ab, da entdeckte ich eine Klingel. Bingo! Ich drückte auf den kleinen Knopf. Es tat sich nichts. Gar nichts. Ich drückte noch mal. Und noch mal. Hektisch drückte ich immer wieder auf den weißen Knopf. So ein Mist. Wozu hatten sie überhaupt so ein Teil? Nach gut 10 Minuten ging im Eingangsbereich das Licht an. Erleichterung machte sich in mir breit. Allerdings auch ein wenig Panik, denn die mit Lockenwicklern und Bademantel bekleidete Frau, die gerade auf mich zu kam wirkte doch leicht bedrohlich. Verständlich wenn man so mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt wurde. Sie stand nun vor mir, auf der anderen Seite der Tür. Erst sah sie mich nur eine Weile entnervt an. So als wäre sie sich noch nicht sicher, ob sie die Tür wirklich für mich aufschließen wollte. Aber ihr musste klar sein, dass ich weiter den kleiner Knopf neben der Tür benutzt hätte um meinen Willen zu bekommen. Schließlich hatte sie ihren Universalschlüsselbund aus der Bademanteltasche gezogen und den richtigen Schlüssel für dieses Problem herausgesucht. Kaum, dass die Tür offen war, setzte sie zu einer Standpredigt an, was ich denn für ein Benehmen hätte. Doch auch dafür hatte ich nun wirklich keinen Nerv. Ich hatte schon genug Zeit vor der Tür verplempert, oder mit Luftholen. Also drängte ich mich an der Frau vorbei und hetzte weiter zur Treppe. Schon nach den ersten Stufen wurde ich langsamer. Denn ich stand erneut vor einem Problem. Eines was mir unlösbar schien. Wo sollte ich Kyo suchen? Kisaki konnte nicht wissen wo unser Zimmer war und ich hatte den Schlüssel. Er musste ihn also zwangsläufig mit zu sich genommen haben. Das allein ließ mich schon erschaudern. Doch das eigentliche Problem war, dass ich nicht wusste wo sich Kisakis Zimmer befand. Weder die Zimmernummer noch das Stockwerk war mir bekannt. Ich überlegte. Als wir hier ankamen war er doch mit uns im Fahrstuhl gewesen. Und er ist vor uns ausgestiegen. Nur in welchem Stockwerk? Zwei vor unserem, also im Dritten. In der Hoffnung damit nicht falsch zu liegen, stieg ich die vor mir liegenden Treppen hinauf. Wie ich dann das Zimmer finden sollte, darüber konnte ich mir dann immer noch Gedanken machen. Hauptsache ich war ein Stückchen voran gekommen. Wieder schnappte ich nach Luft. Ich war in meinem Leben bestimmt noch nie so viele Stufen in so wenig Zeit gelaufen. Und auch die Seitenstiche meldet sich zurück. Was jetzt? Da kam mir plötzlich ein Gedanke. Unter an der Rezeption hätte es doch so ein Buch geben müssen in dem alle Gäste eingetragen sind. Das wäre die Lösung. Aber hatte ich denn dafür die Zeit? Nicht lang überlegen, handeln. Also rannte ich die Treppen wieder hinab in den Eingangsbereich. Bevor ich allerdings in den immer noch erleuchteten Raum trat, vergewisserte ich mich, dass die Frau von eben nicht mehr zu sehen war. Keine Spur von ihr, zu meinem Glück. So leise wie möglich tapste ich über die dreckigen Fliesen hinter den Tresen und suchte nach dem besagten Buch. Doch ich konnte es nicht finden. Eine Schublade war abgeschlossen. Womöglich wurde es genau in dieser aufbewahrt. Es war vielleicht auch etwas naiv anzunehmen, dass es hier so offen für alle rumlag. Und wieder war ich völlig ratlos. Erneut lief ich die Treppen in den dritten Stock hoch. Wesentlich langsamer als beim ersten mal. Mich verließen die Kräfte. Es war ein Kampf mich auf den Beinen zu halten. Als ich die letzten Stufen hinter mir gelassen hatte und in den langen Flur trat, öffnete sich eine der Zimmertüren. Für mich bedeutete das ein Funken Hoffnung. Denn der junge Mann der jetzt auf den Flur trat war Kisakis Sänger. Sofort hastete ich auf ihn zu und packte ihn bei der Schulter, woraufhin er völlig erschrocken zusammenzuckte und mich mit aufgerissenen Augen anstarrte. Sein Gesicht war bleich. Dem Armen hatte ich wohl wirklich überrascht. Wen sollte es wundern. Es dauerte einen Augenblick, bis er sich aus seiner Starre löste und mich zu erkennen schien. “Wo... Wo ist Kisakis Zimmer?”, hauchte ich erschöpft. Er deutete auf die Tür neben der seinen. “Ich wollte gerade zu ihm. Bei dem Krach den er da nebenan veranstaltet, wollte ich nach ihm sehen.” Krach? Was denn bitte für Krach? Mir wurde ganz mulmig. Das konnte ja schlichtweg aller bedeuten. Mein Gesprächspartner schien verwirrt, zauberte allerdings einen Schlüssel hervor. Mein Held. Ungeduldig musste ich abwarten bis der junge Mann die Tür entriegelt und geöffnet hatte. Ohne lange zu Fackeln drängte ich ihn zur Seite und stürmte in die Räumlichkeiten. Und irgendwie war alles anders als ich es erwartet hätte. Kyo lag auf einem Bett. Total zusammengerollt und im Land der Träume verschwunden. Verdutzt blickte ich ihn an. Ich war mir nicht sicher was ich erwartet hatte, aber dieses harmlose und verdammt niedliche Bild was sich mir da bot, war es sicherlich nicht gewesen. Kisaki trat aus dem angrenzenden Badezimmer, er hatte mich und seinen Bandkollegen wahrscheinlich reinkommen hören. Er schaute mich irritiert an, ich schaute irritiert zurück. Einen Augenblick herrschte Stille. Erst als Kisakis Bandkollege zu uns kam war ich bereit für eine Erklärung. “Er hat mich reingelassen.” Ja, tolle Erklärung. “Ich wusste nicht wo ich euch suchen sollte, es war eher Zufall, dass ich ihn getroffen habe. Kann ich Kyo mitnehmen?” Ich wollte mich nicht großartig mit Kisaki unterhalten. Auch wenn er sich entgegen jeder Erwartung wirklich in Ordnung verhalten hatte. Kisaki grinste mich an. “Du magst ihn richtig gerne, oder?” Ich wusste nicht was er mir damit jetzt mitteilen wollte. Natürlich mochte ich ihn, wir waren ja Freunde. Mal davon abgesehen, wie kam er jetzt darauf? Ich beschloss nicht darauf zu antworten, wusste ja nicht mal was er eigentlich von mir hören wollte. Stattdessen bewegte ich mich zu Kyo. “Kann mir einer von euch helfen ihn huckepack zu nehmen?” Kisaki grinste nur weiter. “Du weichst der Frage aus?” Ich sagte wieder nichts dazu, hob nur eine Augenbraue. Schließlich trat er doch auf mich zu und hob mir Kyo auf den Rücken. Zum ersten mal hatte ich das Gefühl selbst Kyo wäre mir zu schwer. Meine Kraft hatte sich ja schon vor einiger Zeit verabschiedet. Doch ich musste jetzt noch ein bisschen durchhalten. Allein um Kyo hier weg zu bringen. Als ich mir schließlich sicher war, grade und sicher gehen zu können machte ich mich mit dem Blonden auf den Weg zur Tür. Da viel mir noch was ein. “Sag mal, dein Kollege hier meinte du hättest hier ganz schön Krach gemacht. Ist irgendwas passiert?” Kisaki schien einen Augenblick zu überlegen. “Kyo hat sich mehrmals auf den Boden fallen lassen, weil er so müde war.” Mich beruhigte diese Antwort zwar, aber trotzdem gefiel mir nicht wie wenig er also auf ihn aufgepasst hatte. Schließlich verabschiedete ich mich von den beiden. Kisaki hielt mir noch die Tür auf, da ich mit Kyo auf dem Rücken wahrscheinlich Probleme damit gehabt hätte. Mir entwich sogar ein kurzes “Danke!”. Dann machte ich mich mit Kyo über den Flur auf in das Treppenhaus. Ich hörte noch wie Kisakis Tür erst einige Zeit nach meinem Verlassen des Zimmers ins Schloss fiel. Die Treppen waren eine einzige Qual. Zwei Stockwerke waren mit zusätzlichem Gewicht auf dem Rücken und verlorengegangenen Kräften totale Selbstüberschätzung . Ständig musste ich anhalten, lehnte mich an das Geländer, zog mich Stück für Stück daran weiter nach oben. Als ich schließlich auch die letzte Stufe mit Mühe und Not bewältigt hatte, hörte ich etwas hinter mir grummeln. Kyo. “Kaoru?”, murrte mir der Kleinere ins Ohr. “Wir sind gleich beim Zimmer. Kannst du den Rest selber laufen? Dann kann ich die Tür aufschließen.” Undefinierbare Laute seitens Kyo sollten auf ein “Ja” hinweisen und so setzte ich ihn langsam ab. Danach wühlte ich den Zimmerschlüssel aus meiner Hosentasche, schloss unser Zimmer auf und widmete mich wieder Kyo. Dabei stellte ich fest, dass er sich an die Flurwand gelehnt hatte. Sein Gesicht war ganz bleich. “Kaoru, ich glaub, ich muss mich übergeben.” Bitte was? Mir blieb auch irgendwie nichts erspart. Ich packte den Kleinen bei der Hand und zerrte ihn durch das Zimmer ins Bad. Sofort hockte er sich hin und beugte sich über die Toilettenschüssel. Ich verließ das Bad noch einmal um die Zimmertür zu schließen. Als ich wieder hineinkam hatte Kyo schon einen Teil seines Mageninhaltes in der Schüssel gelassen. Dementsprechend der Geruch. Ich ließ mich neben ihm nieder und strich ihm sanft über den Rücken. Doch es wollte irgendwie nicht besser werden. Wir verbrachten also eine ganze Zeit auf dem kalten Fußboden. Nicht sehr angenehm, aber die ganze Situation war unangenehm. “Ich möchte nur noch schlafen.”, meinte Kyo irgendwann zu mir. Scheinbar war es mit der Übelkeit langsam vorbei. Ich half ihm also langsam und vorsichtig auf die Beine. “Erst mal putzt du dir die Zähne.” Maulig schaute mich der Sänger an, da musste er jetzt aber durch. Während er also meinem Befehl missmutig folgte, betätigte ich die Spülung. Zum Glück war nichts daneben gegangen. Was für eine Nacht. Jetzt begleitete ich Kyo noch ins Bett. Er war, kaum dass er lag, auch schon eingeschlafen. Ich saß neben ihm auf dem Bett und betrachtete ihn eine Weile. Es war seltsam, ich hätte ihn mir stundenlang nur ansehen können. Ich strich ihm sachte über die Wange, durch sein blondes Haar. Plötzlich kam mir der nächste Stressgedanke. Die, Toshiya und Shinya, sie waren immer noch nicht zurück. Sie hatten auch gar keinen Schlüssel. Was wenn sie jetzt unter vor verschlossenen Türen standen? Aber, selbst wenn ich jetzt runtergegangen wäre, hätte ich ja auch keinen Schlüssel gehabt um aufzuschließen. Den hatte immer noch Kisaki. Ich stöhnte. Sollte ich wirklich noch mal wieder in den dritten Stock unseren Ex-Bandleader besuchen um den Schlüssel zu holen? Nein, ich konnte nicht mehr. Keine Chance. Fürs erste wollte ich auch keine Treppen mehr sehen. Sie würden schon irgendwie reinkommen. Ich hatte es ja auch geschafft. Das würden sie ja wohl hinkriegen. Eine Klingel finden. Ich war doch etwas skeptisch. Blieb aber letztendlich bei meiner Entscheidung. Ich erhob mich lediglich noch einmal um das Licht auszuschalten und legte mich dann neben Kyo. Dabei rutschte ich sehr nah an ihn heran. Er war einfach wahnsinnig niedlich. Ich konnte nicht lange geschlafen haben als plötzlich das Licht anging. Zumindest fühlte ich mich so. Die hatte das Zimmer betreten. Verschlafen schaute ich ihn an. Er schien auch nicht gerade voller Lebensfreude zu sein. Er warf mir einen kurzen aber intensiv gereizten Blick zu. Klar, er war sicher sauer, dass ich hier schon schlief, während er noch versuchte hatte ins Hotel zu kommen. “Was hat euch so aufgehalten?”, fragte ich den Rothaarigen. Spät war er ja sowieso. “Weißt du, wir hatten uns ein Taxi genommen. Toshiya wurde leider alle fünf Minuten schlecht, sodass wir ständig anhalten mussten.”, grummelte Die, während er sich seiner Oberbekleidung entledigte. Da fiel mir auf, dass sowohl Kyo als auch ich immer noch in unseren unbequemen Jeans steckten. Aber war das jetzt nicht auch egal? Dies Laune war wirklich berechtigt mies. Also verkniff ich mir jegliches Kommentar, von wegen wie schlecht mein Rest des Abends gewesen war. Er machte schließlich wieder das Licht aus und krabbelte unter seine Decke. Ich dachte mir nur noch, dass wir jetzt wirklich unsere Ruhe verdient hatten. Hosted by Animexx e.V. 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