Wie das Leben so spielt von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 4.2 ---------------------- So, hier nun der naechste Teil des Chapter! ^^ Ich hoffe, es gefaellt euch! Ich hoffe, ich bekomme ein paar Revs! ;) ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * Sie starrte Tuomas mit leicht geöffnetem Mund perplex an. Er blickte schweigend zu ihr hinunter und langsam begann eine seiner Augenbrauen aufwärts zu wandern, während sich seine Lippen zu einem leicht spöttischen Lächeln verzogen. „Ähm~...“, war das Einzige, was sie hervorbrachte. Wow~! Das war ja nun wirklich schlagfertig!, spottete eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf und sie klappte zumindest den Mund wieder zu. „Wa-Was...“ Sie blinzelte ihn irritiert an. Schliesslich war Tuomas so gnädig, sie aus dieser verfahrenen Situation zu befreien. „Du sahst aus, als ob du etwas Hilfe gebrauchen könntest“, meinte er mit einer Kopfbewegung zu Jyri und einem leichten Zucken der Schulter, an der Bastian lehnte. „Okay~...“ Sehr gut! Was für eine Verbesserung, du Intelligenzbestie!, stichelte die leise Stimme zynisch. Ärgerlich schob Swentje sie von sich. „... Danke...“ Sie konnte noch immer keinen wirklich klaren Gedanken fassen und irgendwie war es ihr unangenehm, seinen Blick auf sich zu spüren... Ein leichter Geruch von Zigaretten ging von ihm aus. „Ich...“, begann sie schliesslich zögernd. „Ich hätte...“ Wieder dieser irritierte Blick. Sie schien nach Worten zu suchen und strich sich unbewusst eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie konnte also auch sprachlos sein... Leicht amüsiert musterte er sie. Man konnte förmlich sehen, wie sich die Gedanken hinter ihrer Stirn überschlugen. Am Rande registrierte er eine schwarze Ledermanschette an ihrem rechten Handgelenk, die allerdings fast gänzlich von der Jacke verdeckt wurde. Als sein Blick wieder zu ihrem Gesicht wanderte, streifte sein Blick wieder den Anhänger, den sie an einem schlichten schwarzen Band um den Hals trug. Irgendetwas Gezacktes mit einem Kreuz untendran... „Na ja... Du... bist irgendwie die letzte Person, die ich jetzt hier erwartet hätte...“, versuchte sie einen Erklärungsversuch, doch Tuomas zog nur beide Augenbrauen nach oben. „Ich wohne hier“, antwortete er daraufhin und konnte den gutmütigen Spott, den er empfand, nicht ganz aus seiner Stimme verbannen. Sie spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg und hoffte inständig, dass nicht wirklich rot anlief. „Ja, schon klar... aber trotzdem...-“ –Kein Mensch rechnet damit, dass ihm mitten in der Nacht Tuomas Holopainen über den Weg rennt und beim Nachhausebringen betrunkener Freunde hilft! beendete sie den Satz in Gedanken. Das konnte sie ihm nun echt nicht sagen... Wie peinlich wäre das denn bitte?! „Ach, vergiss es einfach...“, meinte sie schliesslich. „Ich war... einfach nur überrascht...“ Er schwieg daraufhin. Das ist offensichtlich, dachte er sich immernoch etwas spöttisch.. Das warum wäre nur interessant gewesen. Aber eigentlich konnte er sich den Grund ja selbst schon denken. Der grosse Tuomas Holopainen! Der Gott der Musik, wie er so schön genannt wurde. Das Genie! Warum sollte er auch, wie all die anderen Normalsterblichen auch, des Nachts durch seine Heimatstadt laufen und anderen Menschen einfach so begegnen!? Er seufzte innerlich. Warum sah man ihn als so etwas Besonderes an?! Dieser ganze Ruhm und Glanz konnte sich manchmal echt zu einer Art Käfig entwickeln... Einerseits bildeten sie eine Rüstung, die ihn davor bewahrte, dass ihn all die Menschen einfach so überrannten und in sein Privatleben eindrangen, mal von den Reportern abgesehen. Anderseits verzerrte es das Bild, die Vorstellung, die die Menschen von ihm hatten. Er hasste es, wie etwas überaus Wertvolles zur Schau gestellt zu werden, auf ein Podest gehoben zu werden, vor dem sich die Welt verbeugte. Er war auch nur ein Mensch! Aus Fleisch und Blut, mit normalen Bedürfnissen, mit Fehlern! Er blickte ihr mit einer Mischung aus Verstimmung und Melancholie hinterher, als sie zu ihrem Freund hinüber ging, um sich nach seinem Wohlergehen zu erkundigen. Sollte er das nicht langsam mal akzeptiert haben!? Das war mit der Preis, den man für Ruhm zahlte. Sicher, es hatte auch sehr viele Vorteile, man genoss Previlegien und dergleichen, aber dennoch... Das Verhalten der Leute ihnen gegenüber... Auch, wenn die Leute noch so sehr versuchten, sie nur als Menschen zu sehen, es gelang nur Wenigen. Bei den Meisten war ihr Ruhm in ihrem Denken verwurzelt. Der goldene Schleier der Berühmtheit war allgegenwärtig und auch, wenn sie dieses Denken von sich zu schieben versuchten, so war es immer irgendwo in ihrem Hinterkopf und verhinderte, dass sie ihnen gegenüber wirklich sie selbst waren... „Alles ok bei dir?“, hörte er sie ihren Freund fragen, worauf dieser stöhnte und sich schwerfällig auf die Ellbogen hochstemmte. Sie wollte nach seinem Arm greifen, um ihm zu helfen, doch er zog ihn weg und meinte unwirsch, dass er allein gehen könne. Umständlich richtete er sich auf und schob sich am Auto vorbei, auf die Strasse hinaus. Sie verfolgte jede seiner Bewegungen, bereit zuzugreifen, sollte es notwendig sein. „Uah~...“, stöhnte Jyri wieder. „Ich fühl mich, als ob mich ein Auto gerammt hätte...“ „Wohl eher hast du das Auto gerammt...“, murmelte Swentje und registrierte leicht überrascht, dass Jyri so gut wie gar nicht mehr nuschelte. Wie lange es wohl dauern würde, bis der Alkohol sich wieder bemerkbar machen würde? „Bist du sicher, dass alles ok ist?“, fragte sie nochmal nach, als er den Weg fortsetzen wollte. „Ja!“, grummelte er und liess sie ihn gewähren. Die Arme hinter dem Kopf verschränkend drehte sie sich wieder zu Tuomas um und ihr Gesichtsausdruck machte klar, dass es sinnlos war, mit Jyri darüber debatieren zu wollen. Sie zog vielsagend die Augenbrauen hoch. Tuomas setzte sich in Bewegung und folgte dem jungen Finnen. Langsam begab sie sich an seine Seite und trottete neben ihm her, den Blick auf Jyri gerichtet. Irgendwie kam ihr das Ganze surreal vor. Tuomas, der neben ihr herging und ihren Leadsänger nach Hause bugsierte... Unweigerlich fragte sie sich, ob sie nicht doch etwas mehr getrunken hatte... „Ich kann Bastian auch wieder nehmen...“, durchbrach sie das Schweigen, das sich zwischen ihnen auszubreiten begann. „Du musst nicht extra wegen uns nen Umweg machen...“, fügte sie hinzu und versuchte ihre Unsicherheit bestmöglich zu verbergen, als sie zu ihm hinaufblickte. Wieder sah er sie mit diesem leicht spöttischen Blick an. „Du weisst, wo ich wohne!?“ Verwirrung machte sich in ihr breit. „Was??? Nein... Wieso..-“ „Woher willst du dann wissen, dass ich einen Umweg mache!?“, setzte er nahtlos an und machte sie wieder sprachlos. „Ich...“, total perplex und verwirrt blieb sie stehen und blinzelte ihn an. Krampfhaft versuchte sie Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Gott, war der Typ immer so??? Schliesslich verschränkte sie die Arme vor der Brust und funkelte ihn leicht an. „Ich wollte nur nett sein und dir die Möglichkeit geben, dich nicht verpflichtet zu fühlen, ihn“, sie nickte in Bastians Richtung, „bis ins Bett zu bringen!“ Im ersten Moment war er etwas überrascht über den plötzlichen Verhaltenswechsel, aber ihm wurde schnell klar, dass sie das tat, weil sie sich nicht wirklich wohl in dieser Situation fühlte. Andererseits war sie nun wieder so, wie er sie heute Mittag erlebt hatte... Angriffslustig und frei heraus. „Bis ins Bett wäre vielleicht wirklich etwas viel, aber bis zur Haustür wäre in Ordnung“, entgegnete er gelassen. „Ausserdem ist es, glaub ich, ganz gut, wenn du deinem Freund ab und an helfend zur Hand gehen kannst“, fügte er hinzu, als sie ihn nur weiterhin undeutbar ansah. Ihr Blick folgte seinem Nicken und sie sah Jyri kurz nach, wie er weiter die Strasse entlang wankte. Dann seufzte sie und schob die Hände in die Hosentaschen. „Ist vielleicht wirklich besser...“, murmelte sie leise und setzte sich langsam wieder in Bewegung. Kurz darauf hatte Tuomas zu ihr aufgeschlossen, neben dem nun Bastian herstolperte. Es verwunderte ihn, dass sie so schnell wieder eingelenkt hatte... „Versteh mich nicht falsch, es ist nur... Ich frag das jeden...“, setzte sie schliesslich grummelnd an. „Hat nichts mit dir zu tun... Ich mags einfach nicht, wenn andere sich verpflichtet fühlen, mir bei irgendwas helfen zu müssen... und genauso wenig mag ich es, anderen auf der Tasche zu liegen...“ Er runzelte die Stirn und sah sie fragend an. Als sie seinen Blick bemerkte, fügte sie erklärend hinzu: „Is wörtlich und metaphorisch gemeint... Keine Ahnung, ich fühl mich meist nicht ganz wohl dabei, wenn andere meinen Kram erledigen... Selbst, wenn sie es freiwillig und gern tun... einfach, weil’s meine Aufgabe wäre und nicht deren...“ Tuomas gab ein verstehendes Geräusch von sich, antwortete aber nicht darauf und so schwieg auch Swentje. Er fragte sich, warum sie sich verpflichtet fühlte, ihr Verhalten erklären zu müssen. Normalerweise zeugte dies von Unsicherheit, aber sie wirkte nicht, wie eine unsichere Person... oder hatte jedenfalls nicht so gewirkt... Er musterte sie schweigend aus den Augenwinkeln. Wahrscheinlich wusste sie nur nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Etwas, was er wiederum zur Genüge kannte. Eine Weile liefen sie wortlos nebeneinander her und hangen ihren Gedanken nach, bevor Tuomas schliesslich das Schweigen brach. „Und ihr macht hier Urlaub?“ Sofort hätte er sich für diese plumpe Frage am liebsten auf die Zunge gebissen. Doch Swentje sah nur kurz auf, bevor sie antwortete. „Hmja. Wahrscheinlich so für 3, 4 Wochen, mal schaun...“, meinte sie unbestimmt. „Und warum in Kitee?“, harkte Tuomas daraufhin nach und sah sie fragend an. „Jyris Eltern haben hier ein Haus und die Gegend ist einfach toll. Für meinen Geschmack könnten hier noch ein paar Berge stehn, aber na ja“, sie lächelte kurz. „Man kann nicht alles haben... Am wichtigsten ist eh, dass sie nen super Keller zum Proben haben.“ „Ihr macht Musik?“ Ehrliches Interesse spiegelte sich in seinem Blick wieder. „Ja, wir sind ne Band.“ Sie grinste. „Jyri“, sie deutete auf den Halbfinnen vor ihnen, „ist unser Drummer. Bastian“, zeigte auf den jungen Mann, der wie ein Schluck Wasser an Tuomas Seite herunterhing, „ist unser Sänger und ich spiel E-Gitarre. Die beiden Jungs, die noch im Karhu sitzen sind Kim, unser Keyboarder, und Stefan, unser Bassist.“ „Du spielt E-Gitarre?“ Überrascht blickte er auf sie hinunter. „Ja, unglaublich aber wahr. Die einzige Frau in der Band und sie ist nicht die Sängerin, sondern die Gitarristin.“ Sie verdrehte theatralisch seufzend die Augen. Derartige Reaktionen war sie schon gewöhnt. „Ich könnte natürlich auch die Drums übernehmen, aber da is Jyri einfach besser als ich.“ Sie grinste ihn kurz an. „Ist er eigentlich Finne?“, warf Tuomas ein und deutete auf Jyri. „Hm, Halbfinne. Seine Mutter kommt wohl ursprünglich aus Helsinki und sein Vater ist Deutscher. Bevor er geboren wurde, sind sie dann nach Dresden gezogen und haben irgendwann hier ein Haus gebaut. Frag mich nicht warum gerade in Kitee, ich hab keinen Schimmer!“, fügte sie hinzu, als sie sah, wie Tuomas den Mund öffnete, um direkt nach der Erwähnung des Hausbaus etwas nachzufragen. Anscheinend lag sie mit ihrer Vermutung richtig, denn gab daraufhin nur ein gemurmeltes „Hmm“ von sich. Nach ein paar Minuten nachdenklichen Schweigens fragte er unversehens: „Wie war dein Name doch gleich?“ Sie blickte ihn erst verwirrt an, da sie gerade angestrengt versucht hatte, den Song zu erkennen, den Jyri undeutlich vor sich hinsang. Ihr erster Reflex war, ihn darauf hinzuweisen, dass sie ihren Namen noch gar nicht genannt hatte, doch das verkniff sie sich dann und antworte schlicht: „Swentje.“ Er runzelte die Stirn. „Das klingt schwedisch... Du hörst dich nicht so an, als ob du aus Schweden kommen würdest... Ich würde eher Deutschland sagen.“ Sie lächelte. „Stimmt, Deutschland. Meine Mutter hat es einfach nur für ne gute Idee gehalten, mir und meiner Schwester ausgefallene Namen zu geben, da wir schon nen Allerweltsnachnamen haben...“ Sie lächelte schief und zuckte mit den Schultern.“Das ist dabei rausgekommen.” Jyris ungleichmässiger und alles andere als angenehm zu nennender Gesang wurde auszugsweise lauter und Swentje verzog gequählt das Gesicht. „Uuuuh~... Er sollte nicht singen, wenn er getrunken hat...“ „Da stimme ich dir zu“, hörte sie Tuomas unglücklich sagen. Ein Blick in sein Gesicht machte deutlich, dass auch er alles andere als angetan von der Gesangsprobe war, deren Zeuge sie nun unfreiwillig wurden. „Normalerweise singt er besser...“ knirschte sie und blickte so unglücklich, wie Tuomas zuvor geklungen hatte, zu Jyri hinüber. „Wenn man das denn singen nennen kann...“, warf Tuomas ein und folgte ihrem Blick. „Das ist ja noch schlimmer als mein Gesang und das soll was heissen...“, murmelte er mehr zu sich selbst, als dass es an sie gerichtet war. Doch sie hörte es und nun war sie an der Reihe, dem Finnen einen amüsierten Blick zuzuwerfen. „Also ich find The Carpenter toll, ich weiss gar nicht, was du hast...“, meinte sie unschuldig. „Von mir aus, kannst du gern öfter mal singen.“ Tuomas stöhnte gepeinigt auf. „Nein! Definitiv nicht! Die paar Mal haben mir gereicht!” Er atmete hörbar aus und sein Gesichtsausdruck verriet, dass das nicht sein favorisiertes Gesprächsthema war. „Das war der absolute Albtraum! Meine Stimme klingt wie ein Evinrude-Motor, gesangstechnisch absolut ungeeignet!” Sie grinste. „Also ich mag diese ach so ungeeignete Evinrude-Motor-Gesangsstimme.“ Tuomas fühlte sich unbehaglich und wandte den Blick ab, was Swentjes Grinsen noch breiter werden liess. Irrte sie sich oder bekam er etwas Farbe im Gesicht? Nach einem kurzen intensiven Blick, erlöste sie ihn schliesslich aus ihrer Musterung und sah wieder zu Jyri. So sah er also aus, wenn er nicht gerade den Gelassenen, Unnahbaren oder Selbstsicheren miemte, grinste sie in sich hinein. Lustig, wie peinlich ihm das Gesangsthema doch sein konnte. Jyri war unterdessen etwas langsamer geworden, sodass sie aufholen konnten und Swentje sogar meinte, ein paar Brocken des Liedes verstehen zu können. „N’m~ori uof ju... weit’ill t mun~ng du... ’t h-öt mai sul - t’kllz mai maind~…” Swentje spürte, wie sich ihr Magen leicht zusammenkrampfte. Zutieft gepeinigt stöhnte sie auf. Das war doch hoffentlich nicht der Song, von dem sie dachte, dass er es war! „N’m~ory uof u... ’t fiels su dak ’nsde – we~tng tll t m~onin lait.“ Oh Gott, was war mit Jyri los!? Hatte der Alkohol jetzt seine ganze Wirkung vervielfältigt, oder wie!? “Was singt der da?”, hörte sie Tuomas wie aus weiter Ferne fragen. Das durfte doch nicht wahr sein! Nicht dieser Song!!! Sie konnte förmlich spüren, wie langsam alle Farbe aus ihrem Gesicht wich und sich sämtliche Häärchen aufzurichten begannen. Tuomas starrte sie völlig irritiert an und hatte das Gefühl, gar nicht mehr mitzukommen. Bevor Jyri zur Wiederholung des Refrain ansetzen konnte, war Swentje bei ihm und hielt ihn an der Schulter fest. „Nein! Jyri! Bitte!! Nicht diesen Song! Bitte”, flehte sie und ihr Gesicht sah aus, als ob sie schon fast körperliche Schmerzen erleiden würde. „Bitte~! Vergewaltige nicht diesen Song! Jeden x-beliebigen anderen kannst du singen, aber nicht den! Bitte, tu mir das nicht an...“ Jyri hatte sich, während sie sprach, herumgedreht und blickte sie stirnrunzelnd an. „Isch will den abba singn. Isch mach diesn Zong.“ „Ich weiss, aber bitte hör auf...“, flehend sah sie ihm in die Augen. Sie senkte die Stimme etwas, als sie hinzufügte: „Du weisst, was mir dieses Lied bedeutet, also bitte tritt nicht darauf herum...“ Jyri atmete tief ein und zog, die Arme vor der Brust verschränkend, einen Schmollmund. „Wir können es ja morgen während der Probe spielen, ok!?“, versuchte sie einen Gegenvorschlag. Missmutig sah er erst sie und dann Bastian an. „Wenner sisch nich widder quärstellt...“, grummelte Jyri und stapfte weiter. Swentje blieb zurück und atmete schliesslich erleichtert auf. Danke... Tuomas stand immernoch da, wo sie ihn stehengelassen hatte und hatte die Stirn leicht kraus gezogen. Was war das nun gewesen? Er verstand ihre Reaktion nicht ganz. Ok, Jyris Gesang war echt grausig gewesen, aber die Reaktion kam ihm dann doch etwas überzogen vor... Andererseits... Er kannte den Hintergrund nicht... Er musste wohl sehr skeptisch ausgesehen haben, denn er sah Swentje nach Worten suchen, als er an ihr vorbeiging und ihr einen kurzen Blick zuwarf. „Dieser Song...“ Sie kratzte sich verlegen am Kopf und sah ein kleines Stück an ihm vorbei. Seine Skepsis verwandelte sich in Verwunderung. „... Er hat... ne spezielle Bedeutung für mich... von daher...“ Sie liess den Satz unvollendet und hob stattdessen die Schultern. Er wusste nicht ganz, was ihm das sagen sollte, ausser, dass sie nicht darüber reden wollte und offensichtlich ziemlich empfindlich reagieren konnte, was das Lied anging. Aber gut... Das ging ihn ja eigentlich auch nichts an. Und so setzten sie ihren Weg weiter schweigend fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)