Mörderische Persönlichkeiten 2 von NightmareQueen (wenn der tod form annimmt) ================================================================================ Prolog: Einweihungsfeier mal anders ----------------------------------- Mörderische Persönlichkeiten 2 Einleitung Schon von weitem konnte man das viele Lachen und die gute Laune aus der Trainingshalle der Criminal Destructor Corporation hören. Eine große Feier war im vollen Gange und alle Agenten amüsierten sich köstlich. Denn heute sollten endlich wieder neue Agenten vorgestellt werden. Neue Agenten, die etwas Frische und Aktivität in das müde Leben der alten Hasen bringen sollten. Auf einer breiten Bühne stand einer der oberen Agenten und hielt eine Rede. Er erzählte von den letzten Jahren und wie es ihm und seinen Freunden, sowie Mitarbeitern dabei ergangen war: „Heute, meine lieben Mitagenten und Mitagentinnen, heute vor fünf Jahren kam ein junges Mädchen zu uns und lernte uns, was wahrer Zusammenhalt bedeutet. Sie hat uns gezeigt, dass der richtige Weg nicht immer der einfachere sein kann. Sie hat uns gezeigt, wie wichtig Teamgeist ist. Aber, was ich am Wichtigsten finde, ist, dass sie wieder etwas Schwung in diese lahme Organisation gebracht hat!“ Der Redner nahm sein Mikrofon fester in die Hand und lief einige Schritte auf der Bühne auf und ab. Seine Rede unterbrach er dabei nicht: „Vor fünf Jahren kam dieses Mädchen zu uns und wir wollten sie töten! Ich meine, sie wusste damals weder wer wir waren, noch wusste sie, warum wir sie überhaupt töten wollten. Doch sie hat sich nicht unterkriegen lassen. Sie hat gekämpft und am Ende auch gewonnen!“ Er erinnerte die Agenten an den Vorfall vor fünf Jahren. Das Mädchen hatte sich damals aus ihrer realen Welt gelöst und wurde immer mehr in die Traumwelt hineingesogen. Hier lernte sie nicht nur die Agenten der CDC kennen, sondern auch ihre anderen Persönlichkeiten. Mit Hilfe der neu gewonnenen Freunde und unbekannten Fähigkeiten stellte sie sich ihrer bisher größten Herausforderung und kämpfte mit ihren Persönlichkeiten gegen einen bösen Geist. Bevor er die Kräfte der anderen Persönlichkeiten an sich reißen konnte, schaffte sie es ihn zu bezwingen und in eine Kugel zu versiegeln. Diese Kugel wird bis heute stark und unter den schärfsten Kontrollen bewacht. Der Redner stand nun im Scheinwerferlicht und sah von der Bühne hinab in die Menschenmenge vor sich. Jetzt erst konnte man erkennen, dass es ein kleiner Junge mit braunen Haaren und stahlblauen Augen war, der dort seine Runden drehte. „Wisst ihr, Freunde, ich habe in letzter Zeit viel nachgedacht und ich bin – ganz ehrlich – zu dem Entschluss gekommen, dass ich heute nicht der Letzte sein sollte, der aus der Zeit von vor fünf Jahren erzählen sollte!“ Er machte eine kleine Umdrehung auf der Bühne und sah nun das Mädchen an, von dem er zuvor gesprochen hatte. „Maike?“, sprach er sie direkt an, „Maike, bitte sei so gut und komm zu mir hoch auf die Bühne...“ Die heute 20-Jährige strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und sah verlegen zu dem kleinen Jungen hoch. Sie zeigte ihm den Vogel und rief ohne die Unterstützung eines Mikrofons in die Halle: „Du hast das so schön erzählt, dass ich gar nichts mehr hinzufügen muss!“ Sie zwinkerte ihm zu und grinste dabei. Der Junge lächelte verloren und übergab schulterzuckend das Mikrofon an einen großen, blonden Mann namens Rafael weiter. „Nun gut!“, sagte er mit kräftiger Stimme und stellte sich kerzengerade in das Licht des Scheinwerfers. Seine Blicke wanderten über das Publikum hinweg und zu seiner Rechten, wo sechs junge Männer standen und nervös auf ihren Auftritt warteten. Wie jedes Jahr nämlich waren auch heute wieder neue Agenten in der Firma eingetroffen und sollten die schon etwas in die Jahre gekommenen, älteren Agenten unterstützten. Das Publikum wartete schon sehnsüchtig auf diesen Augenblick. Da jeder Neuling sich einzeln auf die Bühne stellen musste, um sich persönlich vorzustellen, war dieser Moment für alle immer ein ganz besonderer. „Dann wollen wir mal mit dem Hauptteil dieser Veranstaltung beginnen!“, rief der Mann enthusiastisch in sein Mikrofon und winkte den ersten jungen Mann zu sich ins grelle Licht. Ein hübscher Junge mit braunen Haaren, die ihm leicht ins Gesicht fielen und so fast das dunkle Grün seiner Augen verdeckten. Nervös nahm der Junge das Mikro in die Hand und stellte sich mit leichten Startschwierigkeiten vor: „Ja... ich freue mich erst einmal außerordentlich hier sein zu dürfen. Ähm... mein Name ist Misaki Takahashi und ich bin einundzwanzig Jahre alt und ich freue mich auf gute Mitarbeit!“ Schnell wollte sich Misaki von dieser Schmach befreien und reichte das Mikro zurück an seinen Ursprungsbesitzer. Jedoch gab dieser es direkt an den nächsten, neuen Agenten weiter, der sich auch eher ungewollt, aber doch gekonnt ins Rampenlicht stellte. Seine aschblonden Haare schimmerten in dem Licht der Scheinwerfer und warfen so einen tiefen Schatten in das Gesicht des Mannes. Nur aus der vordersten Reihe des Publikums konnte man erkennen, dass der Mann blaue Augen hatte. Sie sahen sogar mehr lila als blau aus, wobei dies niemand seltsam oder eigenartig fand. Für sie war es schon normal. „Akihiko Usami ist mein Name, aber die meisten nennen mich Usagi. Zudem bin ich dreißig Jahre alt. Schriftsteller ist mein eigentlicher Beruf, doch ich werde mir Mühe geben euren Anforderungen gerecht zu werden!“ Er erzählte noch kurz von sich und seinen geschriebenen Werken, bevor das Mikro wieder einen neuen Agenten weiter wandern konnte. Wie die Ruhe selbst stand ein anderer Mann da und sah auf die Menge vor sich. Seine schwarzen Haare schimmerten bläulich auf, als er sich in der Mitte des Lichtfeldes wiederfand. Mit seinen blauen Augen sah er erst zu den anderen Neuen und wieder zurück in das unbekannte Publikum. „Mein Name ist Nowaki Kusama und ich bin sechsundzwanzig Jahre alt. Bevor ich hierher kam, habe ich studiert, um Arzt zu werden. Allerdings denke ich, dass ich hier meine Fähigkeiten genauso gut gebrauchen kann!“ Der Mann lächelte zuversichtlich. Das Mikrofon macht weiter die Runde und kam nun zum vierten, neuen Mitglied. Der Mann mit den hellbraunen Haaren und den braunen Augen schien nicht äußerlich begeistert zu sein. Im Gegenteil. Er war schon leicht rotangelaufen und hielt das Mikro zitternd in seiner rechten Hand. Seinen linken Fuß konnte er einfach nicht stillhalten und tippte nervös auf den Boden. „Also, ich... ich bin Hiroki Kamijou und dreißig Jahre alt. Früher war ich Professor für japanische Literatur und wie mein Beruf schon vielleicht verrät, liebe ich Bücher!“ Hiroki kam aus seinem anfänglichen Stottern wieder heraus und konnte sogar etwas von sich erzählen. „Ich sammle Bücher, wie andere Briefmarken und ich freue mich immer wieder über Werke, die noch in meiner Sammlung fehlen...ja!“ Immer noch ziemlich nervös blickte Hiro zu Nowaki, der jedoch nur beide Daumen hochhielt und Hiro so zu einem abfälligen Grinsen zwang. Etwas überfordert gab er das Mikro weiter und dankte Gott für die Erlösung. Der Vorletzte war ein Junge, der in Misaki’s Alter sein musste. Er griff nach dem Mikrofon und stellte sich selbstbewusst in die Mitte des Scheinwerferlichtes. „Ich heiße Shinobu Takatsuki und ich bin wie Misaki einundzwanzig Jahre alt.“ Mit festen Schritten ging er aus dem Licht und zog den letzten Kandidaten an seine Seite. Seine dunkelblonden Haare fielen dabei in sein Gesicht und verdeckten seine blaugrauen Augen. Shinobu zeigte mit dem Finger auf den Mann neben sich und sagte mit einer unerwarteten Selbstsicherheit in das verdutzte Publikum: „Und der gehört mir! Das wollte ich nur schon mal klar stellen!“ Er drückte dem Mann das Mikro in die Hand und ließ ihn alleine an der Stelle zurück. Verloren sah dieser ihm nach, als er wieder zu den anderen Neuen ging. Dann wandte sich seine Aufmerksamkeit der sprachlosen Menge vor sich. Nervös zupfte er an seinem schicken, schwarzen Anzug und lachte gekünstelt. „Ja... hahaha...“ Verlegen strich er mit der freien Hand durch seine schwarzen Haare und versuchte seinen schon verlorenen Ruf zu retten. „Mein Name ist You Miyagi. Ich bin siebenunddreißig Jahre alt und war früher Literaturprofessor an der Universität M.“ Immer wieder musste er gegen den strahlenden Scheinwerfer gucken. „Ich habe an der Uni mit Kamijou zusammen gearbeitet und kenne daher auch seinen Freund Nowaki...“ Seine blauen Augen funkelten verärgert, als er zu seinen Freunden ging. Er biss die Zähne zusammen und sah verächtlich auf Shinobu herab. „Du kleiner Terrorist!“, knurrte er nur für den Kleineren hörbar. Rafael bekam sein Mikrofon zurück und hielt dabei einen Notizzettel in der Hand. „So, da sich jetzt alle vorgestellt haben, kommen wir zu den Zimmerverteilungen!“ Schnell reichte er das Mikro an seinen Kollegen Valon weiter. Auch er hatte einen Zettel in der Hand und wandte sich nun voll und ganz seinem Publikum. Die Mädchen klatschten und pfiffen. Valon lachte nur amüsiert. „Nun denn“, begann er und eine große Leinwand fuhr hinter ihm herunter. Wenig später zeichnete sich der Grundriss des Gebäudes in dem sie sich befanden auf der Leinwand ab. In jedem Zimmer waren mehrere kleine, passfotogroße Bilder von den bisherigen Agenten verteilt. Valon stellte sich nun seitlich zur Wand und dem Publikum. Den Neuen hatte er den Rücken zugedreht. „Wollen wir mit der Verteilung beginnen!“, beschloss der Blauäugige und ließ die Agenten selber entscheiden. „Hat hier jemand besondere Wünsche?“ Ohne weiteres Ansprechen hob eine hübsche Blondine die Hand und sprang dabei auf und ab. „Hier! Hier! Ich!“, rief sie begeistert. „Rikku!“, rief er nachahmend hoch. Rikku blieb nun still stehen und zeigte steif auf einen der Männer. „Ich will den da!“, sagte sie bestimmend und setzte ein freches Grinsen auf. Usagi guckte nur verdutzt drein. „Ich will Usagi!“ Valon seufzte leise. „Hätte ich mir ja gleich denken können...“, setzte er an und ein kleines Bild des Gewählten erschien in dem Zimmer, wo auch Rikku ihr Bild hatte. Nun meldete sich eine andere junge Frau. Die 23-jährige Aika hob den Arm und wartete nicht mal darauf drangenommen zu werden. „Ich möchte Nowaki in mein Zimmer!“, sagte sie und setzte noch ein verzögertes „Bitte!“ an. Valon schien zufrieden und Nowaki’s Bild erschien neben dem von Aika. Ein etwas kleineres Mädchen meldete sich und versuchte bemerkt zu werden. Sie räusperte sich auffällig laut und hustete nun unüberhörbar. Valon nickte auch ihr zu, war er doch von dieser ungeduldigen Art überrumpelt worden. Die 13-jährige Mai war nämlich sonst viel ruhiger und ganz und gar nicht so aufbrausend. Nun wurde sie jedoch wieder ruhiger und sah kurz zu einem der Jungs auf der Bühne. „Shinobu soll in unser Zimmer, Valon!“, sagte sie. „Ich will den Terroristen!“ Sie grinste wissend Miyagi zu und lächelte unschuldig. Doch diese liebe und kindlichsüße Art war nur eine Maske, die wohl nach den Feierlichkeiten verfliegen würde. Auch Shinobu’s Bild erschien auf der Leinwand. „Wunderbar!“, freute sich Valon, da die neuen Agenten sonst nicht so schnell zu verteilen waren. „Drei sind weg und drei sind noch...“ Valon wollte gerade ein weiteres Mädchen nehmen, das sich meldete. Aber unbemerkt hatte sich Maike auf die Bühne schleichen können und stand nun neben dem 25-Jährigen. Etwas schüchtern zupfte sie ihrem Lehrer am Ärmel und bekam auch schon wenig später seine volle Aufmerksamkeit. Sie dirigierte ihn mit einer sachten Handbewegung zu sich herunter und flüsterte ihm etwas in sein Ohr, während sie zu den Neuen rübersah. „Was?!“, rief Valon aus, als Maike fertig war. „Das soll wohl ein Witz sein, oder?“ Hilfesuchend sah er zu seinem Freund Rafael. Der sah ihn nur fragen an. Ohne einen Laut zu verlieren, konnte er Rafael vermitteln, dass Maike die restlichen drei Neulinge in ihrem Zimmer haben wollte. Rafael zeigte der jungen Frau auch nur den Vogel. „Aber sonst geht’s noch, Maike?“, fragte er rhetorisch und schüttelte verneinend den Kopf. „Aber überleg doch mal, Rafael!“, wandte sie grinsend ein. „Misaki ist einer der Jüngeren und daher bei mir gut aufgehoben. Außerdem muss er von Usagi getrennt sein. Kamijou ist von Nowaki auch nur getrennt, wenn er bei mir im Zimmer ist. Und wenn Kamijou in meinem Zimmer ist, dann kann auch Miyagi zu mir, denn die beiden Professoren kenn sich und den kleinen Misaki!“ Sie versuchte starke Argumente zu finden. „Außerdem ist mein Zimmer eh unterbesetzt...“ Sie setzte einen Schmollmund auf und sah mit einem süßen Blick zu Valon. „Ihr könnt mich doch nicht ewig mit diesem Puppenspieler alleine lassen... bitte!“ Sie zupfte wieder am Ärmel des Älteren. „Valon...!“ Er seufzte und sah zu Rafael. Resigniert nickte Rafael und ließ Maike ihren Willen. Sie strahlte nur noch über das ganze Gesicht und grinste frech in das Publikum. Einige buhten sie gespielt aus, doch Maike blieb die Siegerin. Zufrieden verließ sie wieder die Bühne und stellte sie wieder neben ihre beste Freundin Rikku. „Na, da hast du dir aber einen dicken Fisch an Lang gezogen!“, sagte sie lachend. Maike grinste nur breit. „Ich weiß, denn so muss es sein!“ Sie beide lachten glücklich und der offizielle Teil der Feier war nun vorbei. Das Buffet wurde eröffnet und Getränke wurden verteilt. Jeder hatte sich mit einem oder mehreren Agenten zusammen getan und führte eine für gute Laune sorgende Unterhaltung. Die Neuen mussten sich erst an die vielen fremden Menschen gewöhnen. Doch dies wurde ihnen schnell durch Rikku und Maike erleichtert. „Du bist also Schriftsteller?“, fragte Rikku und versuchte mit dem älteren Mann zu flirten. „Ja, das bin ich...“, antwortete Usagi knapp und wandte sich darauf an Misaki. „Soll ich dir was zu trinken holen?“ Der Junge schüttelte den Kopf und unterhielt sich weiter mit Maike. „Und du hast echt vor fünf Jahren gegen einen Geist gekämpft?“, fragte er bewundernd. Maike kicherte verlegen. „Ja, aber ich war es ja nicht alleine und außerdem ist der Geist nicht tot...“ Sie dachte kurz nach. „Zum Einen ist er ja schon tot, weil er sonst kein Geist wäre und zum Anderen ist er nur in eine kleine Kugel gesperrt worden...“ Sie konnte es sich nicht erklären, aber etwas wurde plötzlich anders. Sie sah auf ihren Becher, der nur noch mit einem großen Schluck Cola gefüllt war. Der Inhalt des Bechers zitterte, bewegte sich gar. „Was...?“ Sie tippte Rikku an und zeigte ihr den Becher. Ahnend sah sie die Blondine an. „Irgendetwas stimmt hier nicht und zwar gewaltig!“ Rikku sah von Maikes Becher auf ihren gut gefüllten. Panisch streckte sie die Hand mit diesem von sich weg, da er überschwappte. „Verdammt!“, fluchte sie, obwohl sie nicht bekleckert wurde. „Was ist das?“ Verunsichert sah sie wieder Maike an. Die hatte allerdings bereit Maßnahmen getroffen. Mit einem kleinen Headset, welches sie an ihrem Hals befestigt hatte, konnte sie durch die Halle Kontakt mit den anderen Agenten aufnehmen. „Aika? Aika!“ Maike drückte einen kleinen Knopf in ihrem Ohr und sprach in das kleine Mikrofon. Am anderen Ende der Halle reagierte die junge Frau, in dem sie zu Maike rüber sah. „Schau mal auf den Inhalt deines Bechers, schnell!“ Aika tat, was Maike verlangte und riss erschrocken die Augen auf. Sofort tippte sie ihren festen Freund Noah an, der mit seinem Headset Rafael Bescheid gab. Wenig später meldete sich der Blonde bei Maike: „Was ist da los?“ „Ich habe keine Ahnung, aber was immer es auch ist“, sagte sie ernst und beunruhigende Stille trat in die Halle ein, „es kommt immer näher...!“ „Korrektur!“, schrie die 17-jährige Minka hysterisch und band schnell ihre schulterlangen Haare zu einem Zopf. „Es ist bereits da!“ Sie hob den Arm und zeigte hoch zu dem gläsernen Dach. „Um Gotteswillen...“, staunte Aika. „Was...“ „...ist das?“, beendete Mai den Satz ihrer Kollegin. „Was immer es auch ist...“, sagte Maike weiter ernst und zückte ihren Stab. „...wir müssen es aus dem Weg schaffen!“, schloss sich Rikku an und brachte mit einer schnellen Handbewegung ein Schwert zum Vorschein. Die Neulinge machten erschrocken einige Schritte zurück und gingen in Deckung. Die beiden Frauen stellten gerade ihre Getränke auf einen Tisch, da wurde es für einige Sekunden unheimlich still, bis ein leises Knacken zu hören war. Ein Knacken, das wie Risse im Beton klang. „Schnell!“, rief Rafael. „Bringt die Anfänger in Sicherheit und alle Agenten sofort zu mir auf die Bühne!“ Gesagt. Getan. Die Neuen und anderen Anfänger wurden aus der großen Halle gelohtst. Auch die Jüngeren und Ärzte wurden aus der Halle geschickt, während sich die restlichen Agenten auf der Bühne versammelten. Rafael wollte gerade einen Notfallplan erklären, da krachte es über ihnen in einem Höllenlärm und mit lautem Klirren brach die Glasscheibe des Daches über ihnen zusammen. Die großen Scherben fielen auf sie hinab und zersprangen abermals, als sie auf dem Boden aufschlugen. „Was ist das nur für ein Ding?“, rief Alister, der Dritte in dem Männerteam von Valon und Rafael. Die Agenten verteilten sich kreisförmig in der Halle und machten sich bereit. Eine große Kreatur aus braunem und dicken Material ließ sich auf die äußere Wand der Halle fallen und brachte diese so zum Einsturz. Gegenüber des Einganges war nun nur noch der sternenklare Himmel zu sehen. Betonbrocken lagen in der Halle überall verstreut und blockierten so einigen Agenten den Weg zum Ausgang. „Was machen wir jetzt, Rafael?“, fragte Chucky die Mörderpuppe und sprang mit seiner Frau Tiffany an der Hand auf einen Betonbrocken, damit er mit seinen achtzig Zentimetern die anderen auch sehen konnte. „Erst mal müssen wir verhindern, dass es noch mehr von der Firma zerstört!“, brüllte Seto, der Stiefbruder von Noah und fixierte das Monster mit seinen Blicken. Doch kaum hatte der 24-Jähre seinen Befehl ausgesprochen, hob die hölzerne Kreatur seinen langen Schwanz und schlug damit auf eine der anderen Seiten der Halle ein und brachte auch diese zum Einsturz. Mit seinen großen Pranken kletterte es über die Brocken und zertrampelte dabei fast die beiden Mörderpuppen. „Es hat schon über die Hälfte zerstört!“, brüllte Seto weiter. Die Agenten wollten die Kreatur gerade aufhalten, doch diese blieb nur stumm in der Mitte der Halle stehen und sah sich suchend um. „Was macht es da?“, fragte Minka und versuchte das Ganze zu verstehen oder gar nachzuvollziehen. „Anscheinend sucht es etwas...“, stellte Koichi, der jüngere Bruder von Rikku fest. „Aber was sucht es...?“ Ohne weiter auf die halb zerstörte Umgebung zu achten, hob es eine seiner Pranken und schlug damit nach Rikku. Sie sprang zur Seite und gab so die Sicht auf ihren kleinen Bruder frei. Mit einer ungeahnten Bewegung griff das Ding nach dem Jungen und stecke ihn in sein großes Maul. Mit einem Bissen hatte er den Blonden verschluckt und ließ nun ein lautes Grölen von sich hören. „Koichi!“, schrie Rikku und rannte mit ihrem Schwert auf das Ding zu. Sie stach ihm damit in eine der Pranken und erntete nur ein leises Schnurren. „Spuck sofort wieder meinen kleinen Bruder aus, du Scheißvieh!“, brüllte sie sauer und stach weiter ein. Mit einer seichten Bewegung traf das Ding Rikku am Kopf und schleuderte sie so an das andere Ende der Halle. „Rikku!“, rief Maike und rannte zu ihrer Freundin. Eine kleine Platzwunde an ihrer Stirn ließ Blut über ihr hübsches Gesicht laufen. Sofort dreht Maike sich wieder um und blickte der Kreatur hasserfüllt in die leuchtend roten Augen. „Du verachtenswerte kleine Kakerlake!“, brüllte sie fuchsteufelswild und wollte schon auf das Ding zurennen. Doch Rafael konnte sie zurück halten. „Du hast doch gesehen, was es mit Rikku gemacht hat!“, sagte er ruhig und dachte nach. „Hey! Shikamaru! Hast du einen Plan?“ Der braunhaarige 18-Jähre hatte sich in eine Ecke gehockt und sah konzentriert auf die Kreatur. Er dachte nach. Bevor er jedoch zu einer Lösung kommen konnte, hatte das Ding wieder einen Schritt gemacht und hielt den Jungen mit dem strammen Zopf in seiner starken Pranke. „H-hey! Was soll das denn?“, rief er aufgebracht. „Lass mich sofort wieder runter!“ Wie ein kleines Baby strampelte er und versuchte sich zu befreien. Eine weitere Bewegung und auch dieser Junge wurde verschluckt. „Shikamaru!“, schrie eine Frauenstimme panisch. Rikku war wieder bei Bewusstsein und musste nun mit ansehen, wie ein zweiter, geliebter Mensch vor ihren Augen gefressen wurde. „Nein!“ Sie wollte aufstehen und wieder angreifen, aber bei dem Aufprall gegen die Wand war sie mit dem Knöchel zu stark abgeprallt und konnte nun nicht mehr laufen. „Shikamaru!!!“ Wieder riss das Ding sein Maul auf und brüllte zufrieden. Es versuchte weiter in die Firma vorzudringen, doch ein starker Befall von Papiervögeln versperrte dem Monster die Sicht. „Konan!“ Rafael wollte die Frau mit den blauen Haaren aufhalten, jedoch kam er zu spät. Bevor sie dem Monster auch nur um ein Geringes entgegenkämpfen konnte, hatte es seine Pranke gehoben und verschlang die 27-Jährige wie eine Gottesmahlzeit. „Raaaaaargh!!!!“ Es brüllte aus Leibeskräften und schien immer noch nicht gesättigt zu sein. „Jetzt reicht es aber mal!“, wollte ein kleiner Junge dem ein Ende setzten. Der heute 14-jährige Brillenträger Conan zog eine Maschinenpistole mit Langlauf von seinem Rücken und schoss auf das Monster ein. Nach vielen verlorenen Schüssen und zwei verbrauchten Magazinen traf der Junge den Gegner am Auge und eine rotleuchtende Flüssigkeit trat hervor. Laut brüllte das Ding auf und ließ die Agenten erzittern. „Ich glaube, du hast es wütend gemacht...?“, murmelte die jüngere Freundin Mai und blieb hinter Conan stehen. Das Monster hob wieder nur wutentbrannt seinen Schwanz, schoss mit dem spitzen Ende auf den kleinen Jungen zu und spießte in am rechten Oberschenkel auf. Es lenkte den Schwanz mit dem Jungen daran zu seinem aufgerissenen Maul und schluckte auch Conan hinunter. „Conan! Conan!!!“ Mai schrie sich die Seele fast aus, doch auch das brachte ihren Freund nicht wieder zurück. Sauer wandte sie sich an den Blonden Chef. „Rafael! So tu doch endlich etwas!“ „Sie hat Recht!“, mischte sich Yami, der Wächter der Kugeln von den sieben Sünden ein. „Das Ding frisst uns alle noch auf, wenn wir nichts unternehmen!“ Der 23-Jährige strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hielt seine Blicke starr auf Rafael. Er dachte nach. Er dachte so angestrengt nach, doch es kam ihm keine rational erfüllbare Idee. „Was ist mit den Kugeln?“, fragte Aika schließlich. „Wir können die sieben Sünden benutzen!“ „Vergiss es!“, rief Rafael geladen zurück. „Ich habe geschworen, dass wir die nie mehr benutzen werden! Sie bringen uns allen den Tod, wenn wir sie nicht richtig zu benutzen wissen!“ „Außerdem“, wandte Yami sich an Aika, „habe ich die Kugel zu gut versteckt, als das wir sie jetzt noch die Zeit hätten sie zu finden und dann auch noch zu benutzen!“ „Scheiße!“, fluchte Aika und stampfte auf den Boden. „Verdammte scheiße!“ Sie fluchte noch weiter, bis das Monster mit seinen Lauten stoppte und merkwürdig zu Yami sah. Es kam ihm ganz nahe und war mit seinem hölzernen Gesicht nur noch wenige Meter von dem Kugelwächter entfernt. „Warum guckt es mich denn so an?“, fragte Yami durch die zusammengebissenen Zähne und hielt gezwungen Augenkontakt mit der puppenartigen Kreatur. Er wollte gerade einen Schritt machen, da riss das Vieh wieder sein Maul auf und brüllte Yami mit seinem schweren Atem an. Yami kniff die Augen zusammen und wollte sie nicht mehr öffnen. Als das Monster jedoch wieder Ruhe gab, öffnete er die Augen und blickte genau dem großen Maul entgegen. Das Monster leckte sich die Zähne und sog Yami in den dunklen Schlund. Yami schrie noch auf, aber es war bereits alles verloren. Auch er wurde verschluckt und befand sich nun in dem großen Bauch des Monsters. Kaum hatte er Yami ganz runtergeschluckt, da schlug es ein letztes Mal mit seinem Schwanz um sich, brachte den oberen Teil der restlichen Wände zum Einstürzen und war plötzlich in dem aufgekommenem Nebel verschwunden. Fassungslos sahen sich die Agenten um. „Was zum Teufel war das?“, fragte Aika und sah in die dunstenden Nebelschwaden, die sich nun langsam auflösten. So, das war erst mal die Einleitung! Ist etwas viel geworden, aber ich konnte mich leider nicht zurückhalten ^^' Gomen deswegen... Ich hoffe trotzdem, dass euch das etwas angestiftet hat weiter zu lesen ^^/ Wir sehen uns dann im ersten Kapitel! Das Mia ^3^/ Kapitel 1: Aufbruch ------------------- 1. Kapitel Fast unkontrollierbare Aufregung hatte sich in der Firma breit gemacht. Schließlich wurden erst vor wenigen Minuten fünf Agenten von einer riesigen Monsterpuppe gefressen. Die Kreatur war darauf sofort verschwunden. Die übrigen Agenten rätselten nun darum, was die Puppe mit ihren Freunden vor hatte und ob sie überhaupt eigenständig in die Firma eingedrungen war. Denn immerhin handelte es sich bei dem Täter um eine Puppe und jede Puppe brauchte ein Wesen, das es lenkte und kontrollierte. Zwei Mädchen namens Sakura und Ino kümmerten sich um die Platzwunde und den gebrochenen Knöchel, die sich Rikku bei dem Zusammenstoß mit dem Gegner zugezogen hatte. Die 22-jährige Blondine saß nun mit dem Rücken angelehnt gegen eine Wand und starrte verträumt auf die zerstörte Wand gegenüber. „Arme Rikku“, sagte Aika mitfühlend. „Sie trifft es immer am Härtesten!“ „Ist denn sonst noch jemand verletzt oder entführt worden?“, erkundigte sich Rafael bei einem der Agenten, der die Anfänger und Neulinge in Sicherheit bringen sollte. Dieser schüttelte den Kopf. „Alle Agenten sind unversehrt.“, antwortete er. „Sie sind lediglich etwas erschrocken.“ „Gut zu wissen!“, gab der Blonde wieder zurück und wandte sich kurzerhand an seine oberen Agenten: „Kann mir einer von euch mal verraten, was da eben abgegangen ist?“ „Ich habe eben unsere Datenbank durchsucht, wobei ich jedoch zu keinem erfolgreichen Ergebnis kam!“, sagte Minka und sah sich unruhig in dem Kreis ihrer Kollegen um. „Keine der Beschreibungen passte auf unsere Monsterpuppe!“ „Ist sonst jemandem vielleicht etwas Besonderes aufgefallen?“, fragte Valon. Sein Blick war finster und er wirkte mehr als unzufrieden, als sich keiner zu Wort meldete. Er seufzte enttäuscht. Da zuckte Mai ruckartig zusammen. „Mir... mir kommt da gerade eine Idee! Eine Kleinigkeit ist mir an der Puppe aufgefallen!“, fiel es ihr ein und sie machte einen Schritt nach vorne, damit sie alle sehen und hören konnten. „Als wir einzeln versucht haben diese Puppe anzugreifen, hat sie nicht lange gefackelt und einem nach dem anderen gefressen, doch...“ Sie ließ ihren Blick durch die Runde wandern und sah nun Rafael starr in dessen blaue Augen. „Als Aika die Kugeln der sieben Sünden erwähnte und Yami sagte, dass er diese zu gut versteckt hätte, hat die Puppe gezögert! Ja! Sie reagierte auf die Kugeln!“ „Einen Sinn ergibt es ja, aber warum hat es Yami mitgenommen, statt die Kugeln weiter zu suchen?“, dachte Aika laut. „Ich meine, das Ding war so groß und stark, dass es in null Komma nichts die gesamte Firma hätte zerstören und die Kugeln finden und stehlen können!“ „Dann stellt sich jetzt wohl die Frage“, brachte sich Seto ein, „warum sie Geiseln und nicht die Kugeln nahm?“ „Vielleicht...“ Maike murmelte erst leise vor sich hin, bevor sie laut in die Runde ihre Idee einbrachte: „Die Person, die diese Puppe kontrolliert, weiß vermutlich, welche tödlichen Auswirkungen die Kugeln für einen haben können und nahm deshalb Geiseln? Er oder sie will, dass wir die Kugeln für unsere Freunde eintauschen!“ „Das ergibt war alles einen nachvollziehbaren Sinn, doch wie will diese Person mit uns Kontakt aufnehmen, wenn die Puppe alle Geiseln gefressen hat?“, fragte Chucky. „Müssten die dann nicht schon tot sein?“ „Nicht unbedingt!“, mischte sich der sonst so stille Sasori ein. Der Meister im Puppenbau und dessen Anwendung war wie immer in seinem schwarzen Mantel mit den roten Wölkchen gekommen und hatte den Kragen tief in sein Gesicht gezogen, sodass man nur noch seine Augen knapp unter den roten Haaren erkennen konnte. „Was meinst du?“ Aika wurde neugierig. „Sind leben vielleicht noch?“ „Genau!“ Sasori nickte sanft mit dem Kopf. „Eine Puppe tötet nur, wenn der Anwender es befielt. Wenn der Meister der Puppe nun also nicht will, dass die Geiseln sterben, dann wird die Puppe dies auch nicht tun!“ „Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen!“, atmete Mai erleichtert auf. „Ich dachte schon, Conan wäre bereits tot!“ „Sie leben wahrscheinlich noch, was allerdings nichts an unserer jetzigen Situation ändert!“, rief Rafael verärgert. Ihn stimmte das ganze Chaos mehr als wütend. „Nicht nur, dass mehr als die Hälfte unseres Baukomplexes zerstört ist, nein! Wir haben auch noch zugelassen, dass fünf unserer Agenten gefangen genommen wurden und jeden Moment hingerichtet werden, wenn wir weiter so tatenlos rumstehen!“ „Rafael hat vollkommen Recht!“, pflichtete ihm Noah bei. „Wir haben eine Unterbesetzung an Schlafräumen, weshalb alle Agenten neu verteilt werden müssen! Zudem müssen wir mindestens drei Teams bilden und uns auf die Suche nach dieser Monsterpuppe machen, damit wir unsere Freunde retten können!“ „Nun aber mal langsam!“, stoppte Aika ihren Freund. „Wir wissen ja nicht einmal mit wem wir es hier genau zu tun haben und sollen dann mal eben drei Teams aufstellen?“ „Wir wissen ja nicht einmal, wo wir überhaupt suchen sollen!“, stimmte Minka zu. „Deshalb müssen wir uns aufteilen!“, wurde Rafael immer lauter. „Wir können den Krieg nicht aufgeben ohne gekämpft zu haben!“ „Warte mal, Rafael...“ Maike sah ihn beunruhigt an. „Wenn wir uns in drei Teams aufteilen sollen, dann bedeutet das doch, dass ihr uns in die drei gefährlichsten Gebiete der Traumwelt schicken wollt!“ „Dann kommt wenigstens wieder etwas Stimmung in dieses langweilige Büroleben!“, rief Chucky begeistert und zückte ein langes Küchenmesser. Ohne auf seine Umgebung zu achten, wedelte er mit dem Messer um sich und hätte beinahe seiner Frau ein Auge ausgestochen. „’tschuldige, Tiffy!“ „Dann werden wir nun Folgendes tun“, rief Rafael so laut er konnte und alle Agenten der Firma versammelten sich um den Blonden. Sogar die Anfänger, Neulinge und Ärzte stellten sich dazu. Rafael warf Alister und Valon einen vielsagenden Blick zu und die beiden brachten sofort einen Notizblock zum Vorschein, um alles Nötige zu notieren. „Macht euch auf eine gewagte Teamverteilung gefasst...“, flüsterte Aika den Mädchen zu und schmunzelte leise. Rafael konnte nun mit seiner Rede beginnen: „Agenten der CDC, wie ihr sicher nur unschwer miterleben konntet, hat es in unserer Firma eine Art Erpresserentführung gegeben und ich möchte euch nun bitten, dass ihr euch der gleich aufgerufenen Teams zuteilt und auf weitere Anweisungen wartet! Diejenigen, die nicht in die Teams eingeteilt werden, sind automatisch bei dem Wiederaufbau der Firma beteiligt und begeben sich sofort an die Arbeit!“ Rafael nickte nun Alister und Valon zu. „Die Leiter des ersten Teams werden Rikku und Minka. Ihre Agenten sind Nero, Kankurou, Deidara, Sakura und Kakuzu. Außerdem nehmt ihr die beiden Neulinge Usagi und Nowaki mit!“ Lautes Gemurmel machte die Runde. Doch Rikku freute sich. Sie lächelte zufrieden und konnte auch schon wieder aufstehen. Minka stütze sie. Die restlichen Agenten tuschelten und fingen an zu diskutieren. „RUHE!“, brüllte Chucky. „Ich will die anderen Teamverteilungen auch noch hören!“ Jeder hörte auf die Mörderpuppe und schwieg sofort. „Danke, Chucky.“ Rafael konnte fortfahren: „Die Leiter des zweiten Teams sind Aika und Maike. Eure Agenten sind Vincent, Kakashi, Dante, Hidan und Sasori. Zudem werdet ihr Miyagi und Misaki mit euch nehmen!“ Wieder machte sich Getuschel und Diskussionsbedarf in der zerstörten Halle breit. Chucky riss langsam der Geduldsfaden. Er knurrte leise und schrie stocksauer: „HALTET ENDLICH DIE KLAPPE!“ Prompt kehrte abermals Stille ein. Rafael nutze die Gunst des Momentes und zählte das letzte Team auf: „Die Leiter des dritten Teams werden Seto und Noah. Ihr beide nehmt Weiss, Chucky, Tiffany, Mai und Gaara; schließlich nehmt ich auch noch Hiroki und Shinobu mit!“ Das dritte Team wurde benannt, doch nun traute sich niemand mehr zu reden. Chucky seufzte. „Jetzt dürft ihr über die Teams lästern!“, sagte er und ließ den Kopf genervt hängen. Die Mädchen hingegen waren mehr als zufrieden. „Wir sind in einem Team und dazu auch noch Leiter!“, sagte Maike begeistert. Sie und Aika schlugen in die Hände. „Trotzdem!“, merkte Rikku an und stellte sich humpelnd dazu. „Wir haben seltsame Teams, findet ihr nicht?“ Mai musste lachen. „Das stimmt!“ Sie sah die anderen an. „Sagt bloß, euch fällt es nicht auf?“ Doch diese schüttelten nur den Kopf. „Na, das erste Team besteht fast nur aus Nymphomanen. Das zweite Team sind lauter besserwisserischer Einzelgänger. Und das letzte Team? Na ja, leicht reizbare Dickköpfe unter sich, sage ich da nur!“ Dabei dachte sie besonders an sich und Seto. Doch Rafael meldete sich nun zum letzten Male zu Wort: „Ich möchte auch noch einmal darauf hinweisen, dass die klugen Köpfe für die Planung und die richtigen Agenten für die realistische Umsetzung zuständig sein werden! Da dies nun geklärt wäre, bitte ich die drei Teams zu mir, während ihr anderen mit der Planung und ihrer Umsetzung beginnt!“ Großes Durcheinander machte die Runde. Die in der Firma Bleibenden verließen die Trainingshalle und versammelten sich in der Kantine. Die drei Teams hingegen blieben weiter bei Rafael und seinen beiden Jungs stehen. „Nun denn...“ Valon reichte seinen Notizblock seinem blonden Kollegen, der ihn überflog. „Das erste Team wird in die Wüste gehen. Das zweite Team schicke ich in den Dschungel. Das letzte Team wird dementsprechend in den Schnee geschickt!“ „Trefft eure eigenen Vorbereitungen und seit spätestens in einer Stunde von hier weg!“, befahl Valon, worauf die Agenten ihren Leitern folgten und sich für den langen Wegmarsch aufrüsteten. Okay, das war das erste Kapitel! ^^/ Das ist dann schon etwas kürzer geraten... was wohl auch so bleiben wird! Ich werde alle Kapitel so um die 6 DIN-A5 Seiten schreiben -^_^- Wer mir einen Kommentar hinterlässt, dem wäre ich sehr verbunden und wer per ENS benachrichtigt werden möchte, dass ein neues Kapital fertig ist, der melde sich bitte bei mir! Danke für's lesen *kekse da lässt* Das Mia \^3^/ Kapitel 2: Rikku in der Wüste ----------------------------- 2. Kapitel Die Teams waren gebildet und sollten innerhalb der nächsten Stunde ihre benötigen Sachen zusammengerauft haben und aufgebrochen sein. Alle gingen unter der Leitung ihrer beiden Anführer zu ihren Zimmern, wo sie ihren wichtigsten Eigentum zusammenpackten. „Wir müssen uns beeilen, Jungs!“, spornten Aika und Maike ihre Gruppe an. „Nehmt nur das Nötigste mit, denn wir werden erst mal den Dschungel für uns erobern. Tropentemperaturen sind dort Standart!“ Die beiden Frauen trennten sich voneinander und betraten ihre mehr oder minder Zerstörten Zimmer in der ersten Etage. „Gott sei dank!“, atmete Maike erleichtert auf. „Unser Zimmer ist unbeschadet davon gekommen...“ Sofort schnappte sie sich einen handlichen Rucksack und packte alles hinein, was auf ihrer unbekannt langen Reise von Nütze sein konnte. „Waffe, Stock, Wasser und ein Kaugummi...“ Sie band den Verschluss der Tasche zu und schulterte sich das schwarze Gepäck auf. Ihre Jungs hingegen standen bereits alle geschniegelt und gestriegelt an den Türen zu den Zimmern und warteten auf ihre Teamleiter. „Was?“, fragte Maike erstaunt. „Schon fertig?“ Sie setzte ein vielsagendes Lächeln auf und die Männer folgten der jungen Frau auf dem Fuße. Alle Teammitglieder wurden unterwegs aufgesammelt und schlossen sich ihren Anführern an. Im Erdgeschoss standen alle vor dem großen Eingangstor und redeten ungeduldig miteinander. „Wir haben eine Stunde, sind in zehn Minuten fertig und die Mädels brauchen trotzdem doppelt solange wie wir!“ Seto war entrüstet, hatte er doch auf die gute und lange Erziehung der Mädchen gehofft und wartete nun ungeduldig mit seinen Kollegen des Hauses auf die hübsche Damenwelt ihrer gemeinsamen Zusammenkunft. Selbst die Fortgeschrittenen unter ihnen packte allmälig der Wahnsinn. Sie wollten aufbrechen, doch ohne ihre aufreizende Führerschafft war da leider nichts zu machen. Jedoch ließen es sich die jungen Damen nicht nehmen und genossen die Zeit, die ihnen zuvor von ihrem Mentor gegeben wurde. Nach einer glatten Stunde trat der weibliche Part in den Vordergrund und gab somit das Signal zum Start. „Na, endlich!“, sagte Noah und strich sich entnervt durch seine grünen Haare. „Das ihr auch immer jeden Moment der gegeben Zeit ausnutzen müsst?“ Er verstand sie nicht. Er wünschte, er könnte. Doch leider wurde ihm, wie vielen anderen seines Geschlechtes, diese Gabe nicht mit ihn die Wiege gelegt. „Dann können wir nun losgehen!“, freute sich Rikku, wobei sie es nicht lassen konnte und ein wenig humpelte. „Mit der Behinderung willst du echt mit?“, fragte Nero, einer der Männer, mit denen sich die Blondine ihr Zimmer teilte. „Nicht, dass du uns so im Weg stehen würdest, aber ich mache mir doch Sorgen um dich...“ Er sah sie bedrückt an. Seine roten Augen leuchteten dabei hell auf. „Ach, was!“, wehrt sie nur ab und wedelte wild mit der Hand um sich. „Ich blühe mit solchen Verletzungen erst richtig auf... frag Aika und Maike!“ Sie grinste ihre beiden Freundinnen an, ließ sich aber dann doch von ihrem Freund mit den langen, braunen Haaren stützen. „Du bist einfach zu lieb für mich, Nero“, hauchte sie und er schmolz förmlich dahin. Sie gingen nicht allzu lange, bis sie an einer Stelle angelangt waren, die für jeden normalen Menschen unerklärlich gewesen wäre. Als wenn man die Landschaft mit einem Schwert geteilt hätte, spalteten sich die Wege vor ihnen in eine Schneelandschaft, einen dichten Dschungel und eine heiße Wüste, in der die Sonne nur so brannte. „Unglaublich!“, staunte Misaki und hätte dieses Naturwunder am liebsten in sein Gehirn gebrannt. „Wunderschön...“ Belustigt sahen Aika und Maike sich an, bis Aika sich an den Jüngeren wandte: „Wenn du erst einmal die Kreaturen in diesen Naturschauspielen kennen gelernt hast, wirst du deine Meinung sicher noch einmal überdenken wollen.“ Sie hatte ihr Ziel erreicht. Misaki resignierte und hielt sich heimlich an einem Ärmel seines Lebenspartners Usagi fest. „Jetzt mach dem Kleinen doch nicht unnötig Angst!“, rief Noah seiner Freundin zu und musste sich ein Lachen verkneifen. „S-sie macht mir keine Angst...“, stotterte Misaki und hielt sich nur noch fester am Ärmel des Autor fest. „Ich habe keine... Angst?“ Er stellte seine eigenen Gedanken in den Widerspruch und überlegte, wie er nur seine Furcht verbergen konnte. Immerhin würden sich seine und Usagi’s Wege jeden Moment trennen. Und er konnte ja wohl schlecht am Ärmel eines anderen Mannes hängen oder gar an einem der Frauen, die ihn so schadenfreudig verspotteten. „Nun denn, meine Freunde“, machte Noah den Anfang, „hier werden sich unsere Wege wohl oder übel trennen.“ Er küsste Aika zum Abschied und sah ihr noch kurz hinterer, bevor er mit seinem Stiefbruder und dessen Team den Teil des Weges betrat, in dem der Schnee ihnen bis zu den Knien und höher gehen würde. „Erkälte dich nicht, Schatz!“, rief sie ihm noch hinterer und warf einen Luftkuss nach ihm. Kurz darauf konnte man ihn im dem Nebel und dem vielen Schnee nicht mehr erblicken. Nur zögernd wollten Rikku und Maike sich voneinander trennen. „Zieh in der Wüste nicht zu viel aus, Zuckerpopo!“, scherzte Maike und drückte ihre Freundin zum Schluss. „Und das du mir ja all die gutaussehenden Männer wieder mit nach Hause bringst!“ Sie hob die Hand und winkte dem Rest des Teams freundschaftlich zu. Selbst Misaki und Usagi verabschiedeten sich offensichtlich. Der Ältere hatte den Kleinen einfach ohne weitere Kompromisse oder Wiedersprüche am Nacken gepackt, an sich heran gezogen und leidenschaftlich geküsst. Rikku und Maike entwich ein seufzendes Stöhnen, das sofort aller Aufmerksamkeit auf sich zog. „Wir stehen auf diese Schwulenromanzen!“, wehrten sich die beiden, als ihnen seltsame Blicke zugeworfen wurden. Sie trennten sich nun endgültig voneinander und wünschten einander viel Erfolg bei der Suche. „Bleib du am Leben, Maike!“, kreischte die Blondine aus der Wüste. „Bleib du angezogen, Rikku!“, rief diese zurück und beide mussten laut auflachen. „Hah... da sind wir also...“ Rikku seufzte, war ihr doch jetzt schon ihn ihrem rosa Top und dem schwarzen, kurzen Rock viel zu heiß. „Diese Hitze...“ Sie begann zu quengeln, während Minka sich einen Schluck von ihrem gekühlten Wasser gönnte. Die 17-Jährige hatte sich ihre graue Kappe tief ins Gesicht gezogen und eine Sonnenbrille aufgesetzt. „Stell dich nicht so an!“, gab Minka feixend zurück und blicke auf ihre Armbanduhr, die ein eingebautes Thermometer besaß. „Es sind doch gerade mal... vierzig Grad Celsius?!“ Minka nahm gleich noch einen Schluck aus ihrer Flasche und versuchte sich den Rest gut einzuteilen. „Wie heiß wird es denn noch?“, jammerte die Blondine und stand kurz davor sich eines ihrer Kleidungsstücke vom Leibe zu reißen. „Meines Wissens nach, kann es bis zu sechzig Grad Celsius werden“, antwortete Kakuzu, ein hochgewachsener Mann, der sogar einen Zweimetermann überragen würde. Wie es zu seiner Angewohnheit gehörte, hatte er den Kragen seines Mantel tief in sein mit einem Tuch verdecktes Gesicht gezogen. Von der Brust abwärts war das schwarze Gewand mit kindlich roten Wölkchen verziert und ließ den Großen so gar nicht böse aussehen. Das weißes Kopftuch schütze auch weiterhin seinen Kopf vor der strahlend heißen Sonne und verhinderte so jeglichen Sonnebrand oder andere Schäden, die ihn treffen könnten. Seine giftgrünen Augen hatte er zielstrebig geradeaus gerichtet und wagte es nicht einmal in eine andere Richtung zu blicken. „Wenn dir wirklich so heiß ist, Rikku, dann zieh doch einfach noch mehr aus...“, sagte ein blonder Mann, dessen linke Gesichtshälfte durch eine breite Strähne verdeckt wurde. „Mehr als nackt, geht bei dir eh nicht mehr!“ Auch er trug einen schwarzen, langen Mantel mit roten Wölkchen. Oberhalb seiner Ohren war seine lange, blonde Mähne zu einem gekonnten Zopf zusammengebunden und ließen sein ganzes Erscheinungsbild weiblich und unschuldig wirken. „Deidara, nerv’ mich nicht und zieh dich doch selber aus!“, meckerte Rikku. Das heiße Wetter setzte ihrer sonst so unausstehlich guten Laune erbarmungslos zu. Sie ließ sich sogar schon von dem nachgiebigen Nero tragen, obwohl dieser schon schwer genug bepackt war. Minka ließ sich die Hitze jedoch nicht anmerken. „Ich habe fast zwei Jahre in dieser Wüste gearbeitet.“, gab sie großspurig an und wandte sich an ihre entnervte Kollegin: „Abends werden es hier mindestens minus zehn Grad, Rikku-chan. Also, pack schon mal die Decken aus und freu dich aufs große Zittern, denn das wird nichts für Weichspülkinder!“ Minka schob ihre Brille weiter hoch auf ihren Nasenrücken und strahlte der Sonne entgegen. Das dritte Mädchen des Teams schlenderte indessen gemütlich neben den beiden Neulingen her und beobachtete diese aus dem Augenwinkel. Sakura war ihr Name und mit ihren 18 Jahren eher einer der jüngeren Regionen. Doch ihr süß unschuldiges Aussehen, sowie die an Zuckerwatte erinnernden rosa Haare waren nichts weiter als ein schreckliches Trugbild. Die heranwachsende junge Frau war nämlich nicht vom leichten Kalieber und konnte sogar fuchsteufelswild werden, wenn es um ihren Schwarm Sasuke ging. Ihre Intelligenz grenzte fast an ein Wunder und ihre physischen Kräfte überstiegen die der meisten Agenten der Firma. Allerdings hatte sie eine leichte Schwäche, die an Maikes Handicap von früher erinnerte. Sie hatte nämlich zwei Persönlichkeiten. In einem Kampf auf Leben und Tod kam immer genau diese zweite Seite zum Vorschein und zerschmetterte alles in Grund und Boden, was in ihren Augen nicht mehr Wert gewesen wäre zu leben. Sakura war keine reine Kämpfernatur. Sie war viel mehr ein friedvoller Mensch, doch sollte man sich trotz alle dem nicht mit ihr anlegen. Der letzte fest angestellte Agent ihres Teams war der 20-jährige Kankurou. Er hatte sich in seinen eigens entworfenen, schwarzen Ganzkörperanzug gezwängt und versuchte der Sonne Einhalt zu gebieten. Auf seinem Rücken trug er zwei in Bandagen gewickelte Wesen. Jene, die im Kampf gegen ihn, diese Wesen zu Gesicht bekamen, konnten sicher sein, dass dies ihr letzter Kampf gewesen war. „Stellt euch alle mal nicht so an!“, war sein knapper, aber eindeutiger Beitrag des Tages. „Wir sind Agenten und keine kleinen Kinder, die ohne ihre Mütter gleich anfangen zu heulen!“ Heute hatte er wohl einen schlechten Tag, da Kankurou sonst erstaunlich gute Laune hat. Rikku hingegen ließen die ganzen Kommentare ihrer Mitstreiter kalt. Oder auch heiß, wie man es nahm. Schließlich hüpfte sie von ihrem Freund Nero in den weichen Sand und blieb erstarrt stehen. „Was ist denn los?“, erkundigte sich der Mann. Sorgenfalten bildeten sich auf seiner Stirn. Das sonst so hübsche Gesicht wirkte dadurch irgendwie verzerrt und traurig. Aber Rikku schwieg und griff mit ihren Fingern nur unter den Rand ihres Tops. Mit einer gekonnten Bewegung hatte sie das enge Oberteil über ihren Kopf gestülpt und stand nun nur noch in Rock und BH da. „A... aber, Rikku!“, rief Nero aufgebracht und geriet wiedereinmal in erregtes Stottern. „Du... du kannst doch nicht... ich meine, du... Rikku!“ Wie ein kleines Kind trat er in den Sand und verschränkte die Arme schmollend vor der gutgebauten Brust. „Du ziehst dich wieder an. Sofort!“, befahl er nun im ungewohnt strengen Tonfall der Frau gegenüber. Rikku stutze zwar kurz, beachtete den aufgebrachten Mann aber nicht weiter und lief nun alleine durch den heißen Sand. „Herrlich!“, seufzte sie zufrieden und ließ eine leichte Briese ihr blondes Haar auffliegen. „So stelle ich mir perfekten Urlaub vor!“ Die anderen Jungs sahen nur ungläubig ihre Leiterin an. Kakuzu verkniff sich einen Kommentar und verfiel stattdessen in ein starkes Husten, was natürlich jegliche Aufmerksamkeit auf sich zog. „Kakuzu wird geil!“, lachte Deidara schadenfreudig und kassierte schlagartig einen Tritt in seine zartbeseitete Intimzone. „Argh!“ Mit schmerzverzehrtem Gesicht sackte er auf die Knie und ging zu Boden. „Tut... tut mir leid...“, keuchte er und versuchte die Schmerzen wie eine schwangere Frau weg zu atmen. Irgendwas muss doch aber dran sein, wenn er so reagiert? Vielleicht steht er ja auf Blondinen? Minka genoss ihren ruhigen Gedankengang und folgte immer weiter der nun schon untergehenden Sonne. Doch so sehr sie den Sonnenuntergang in seiner vollen Farbenpracht auch genießen wollte, spürte sie im Tiefsten ihres Innern, dass etwas nicht stimmte und sie sich bald auf einen Kampf bereit machen mussten. Rikku und Sakura schien es ähnlich zu gehen. Und schon nur einige Schritte weiter konnten sie am Ende des Horizontes acht große, dunkle Gestalten erkennen, die sicher nicht nur zum Grillen gekommen waren. „Macht euch bereit“, war das Stichwort der verletzten Rikku. Sie machte einen Satz nach hinten und stellte sich schützend vor die beiden Neulinge Usagi und Nowaki. Rikku setzte einen Blick auf, der den beiden Männer einen kalten Schauer über den Rücken liefen ließ. „Sie kommen!“ Alle Agenten zückten ihre Waffen und warteten auf ihren langersehnten ersten Gegner. „It’s showtime, girls!“, rief Rikku begeistert und ließ ihre scharfe Hellebarde surrend kreisen. Juchu! Das zweite Kapitel ist jetzt auch schon fertig *freu* Mir macht es wirklich riesigen Spaß zu schreiben und ich bin ich echt sehr verbunden, wenn ihr mir ehrliche Rückmeldung da lasst *das so förmlich klingt* O_o' Ich arbeite direkt schon an dem dritten Kapitel und stütze auf eurer weiteres Lesen!! x3 Das Mia \>3